Suche löschen...
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030627015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903062701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903062701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-06
- Tag 1903-06-27
-
Monat
1903-06
-
Jahr
1903
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
rrge» tückl mit ntt »NI ten iae ind ,S. rer «en -br on ck- lS- !N, llit M. Nd lttz >i- lch «v. -tzt irt en ist »er »ec «es I« !e- rr- S- in li- »- as >k> de en n- t>s n- «r » >b n in r ir ck- r- a- ff. e^ »r >n Mellt Hab««.. Inwiefern ^uiammenvange gewinnt e» bel». als od den Saalinbavem damit Mangel an natiönaler Gesinnnna »um Vorwurf gemacht werden lallte. Dies ist atich in den Beuchten der Presse über den Verlaus lener Ver sammlung mehr oder minder deutlich »um Ausdruck gekommen. Jedenfalls sind diese Berichte von leiten mancher Leier, ob mit Reckt oder Unrecht, mich dahingestellt blelden. in dickem Sinne verstanden worden. Die vereinigten Saalinhaber von Dresden und Umgegend find nicht gewillt, einen solchen Vorwurf oder auch nur de» Schein eines solchen aus sich ruhen zu lassen. Sie nehme» deshalb zufolge Beschlusses des Vorstände« vom 25. Juni hiermit Veranlassung, sich anSdlückiich mit aller Entlchiedrnhrit gegen eine solche Auslegung ihrer Beweggründe >u verwahren. Wie der Allgemeinheit nicht unbekannt ieln wird, inhaber bei Vergebung ihrer Lokale »u befinden sich die Saal- inhaber bei Vergebung ihrer Lokale »u politilchen Verlammlnnaen in einer sehr schwierigen Lage Neberlassen sie ihre Säle »nr Ab haltung solcher der Sozialdemokratie, so ist Verhängung des Militär, ^ ' " ^ MitltärverbotS die Folge, räumen sie dieselben den Ordnung- Parteien ein. so droht ihnen Bohkott seitens der Sozialdemokratie Di» vereinigten Saalinhaber baden sich bereits im Friilnahr dielek Jahres bemüht, eine Abänderung dieses lür olle Beteiligten gleich nnerqulckiichen Zustandes zu schassen, indem sie an zuständiger Stelle wegen einer milderen Handhabung der Mtlttälvecbvks- Bestimmungen vorstellig geworden sind. Diele Bemühungen sind nicht nur ohne Erfolg geblieben, sie haben nicht einmal von leiten der Parteien Unterstützung in dem Matze, wie man sie erwarten ,, lerstutzung t» konnte, gesunden, die sich letzt durch die Verweigerung der Säle zu BrriammlniiaSzwecken beschwert fühlen. Berücksichtigt man hierzu noch, das, die wirlschafiliche Lage der Saolinhaber ohnehin zur Zeit eine nichts weniger als günstige ist. so wird man cS ihnen um so weniger veiübeln können, wenn sie dem Gebot der Selbsteihaltung folgend die Hergabe ihrer Säle zu politische» Versammlungen verweigerten. Daraus einen Mangel an natio naler» Empfinde» herleite» zu wolle», würde unter diesen Verhält- »ijsen einen ebenso haltlosen, wie ungerechte» und »»verdienten Vorwurf bedeuten." — Gestern nachmittag 3 Uhr fand die Einweihung des neuen Schwesternhauses der hiesigen Diakonissen- Anstalt an der Bantzncr Straße statt. Die Feier wurde mit einem Gottesdienste in der Anstaltskapelle eingeleitct. Herr Pastor Molwitz hielt eine Ansprache auf Grund des Schrift- worteS Ezechiel 14. Er verglich die' Diakonissenarbeit mit einem Wasser, das durch die Lande fließe. Der Ansprache folgte der dreistimmige Chorgejana der Schwestern: „Jauchzet dem Herrn alle Weit. Hierauf erstattete der Vorsitzende im Vorstände der Anstalt, Herr Kammerberr v. d. Decken, den Bericht. Danach ist das neue Haus am 22. Mai vorigen Jahres gegründet worden. Der Bau sei einem dringenden Bedürfnisse entsprungen, die Schwestern hätten sich in den engen Räumen bisher nur mit größter Not behelfen können. Daneben habe es für die der Ruhe bedürftigen von den 568 Schwestern, die zurzeit dem Mutterhaus«: an- gehörten, eines Feierabendhauses bedurft, das nun durch die frei- werdenden allen Räume geschaffen worden sei. Das neue Haus, ein stattlicher Bau an der Bantzncr Straße, enthält im Keller geschosse die den wirtschaftlichen Zwecken dienenden Räumlichkeiten und Maschinerien. Das Erdgeschoß enthält die Verwaliungsräume des Rektors und der Zcntralverwaltung und eine Wohnung für die Pförtnerin. Im ersten Obergeschoss sind die Wohnungen und Lehrräume der Schwellern und eure Wohnung für die Frau Oberin. Das zweite Obergeschoß birgt drei geräumlgc Schlaf zimmer. mit je 12 Betten, und unter dem Dache bestnden sich durch einen untcr- zugesührt, ebenso , . . . ,. .. ..castanlage. Mit Elektrizität, getrieben wird auch ein Personen-Auszug. Vom Mutterhause aus führt ein überdachter Gang nach den Erweite rungsbauten. Die gesamte Schwesternschaft babc, so führte der Herr Vorsitzende ans, große Opfer für den Ban gebracht. Zw nächst wurde für ihn ein feit Jahren in der Sammlung befind sicher Schwesternhausfonds und Feierabcndhausionds jiir Ver- sägung gestellt, und die Schwestern der auswärtigen Stationen haben mit gutem Erfolge eine Privatiammlung im Laude ver- ebelungSdaunischulen machten den Eindruck sorgfältigster Behand lung und Pflege. Die älirie» Anlage» bestellen teils au» Hoch stämmen. »um grütze,eu Teile aber aus In Phramidenform ge zogene» Sleln- und Krrnobstväume». dazu «IS linier- und Zwischen- kulnne» Erdbeeren, JobanniS- und Stachelbeere», sowie auch stellenweise Getreide und andere Feldlrnchte. — Da» Klirrgenberger Sommerheim des Ge meinnützigen Vereins »nd das Joseph Bondi-HauS wurde» gestern von 150 schwächlichen kränkelnden Kindern <100 Mädchen. 50 Knabe») als sogenannte.Verpflege" bezogen. Dazu war ihnen > der Schulbehörde rin dreiwöchiger Urlaub vom Schulveurche gewährt worbe» Am 1». Juli nimmt die eigrnlliche Ferien- pslege ihren Anfang. In welcher Anzahl arme, ichwächliche Kinder an derselben beteiligt werden können, hängt von der werl- tätige» Unterstützung des LiebeswcrkeS ab. Im vergangenen Jahre ergaben die öffentlichen Sammlungen die Suinnie von 16300 Mk. Die 1. Quittung für vieles Jahr lautet aus 1800 Mk. So »raircher Kindersreund iit daher mit seine». Beitrage noch in, Rückstände, lieber U00 Bittgesuche von Kindern siegen vor, weitere könne» gar nicht mehr entgegengenomiiic» werde». Die Sozialdemokratie hatte vorgestern obend anläßlich der Reichstags-Stichwahl i» den Parteilokalen wie „Trianon", Voikshaus", .Gambriinrs". Löbtauerstratze nnd „Gasthos Pieschen" Konzerte veranstaltet, in denen die Wahirrsirltaie bekannt gegeben wurden. Die Teilnahme und die Begeisterung war aber diesmal im »llgcmetiieii auch nicht aiiliähecnd so gcotz wie am Hanpiwahl- weiur auch die Rrlullnte, namentlich a»S dem Frerberger und de» verbotswidrigen Zustande» herbelzuMren Da» Bergehen des Angeklagten sei daher kein Dauerdelikt, sondern bereits ver- jährt. Deutsche 51äd1eau§5le1Iung ru Dresden ——-— Täglich vo» f) bis 7 Uhr geöffnet ——— zrmmer mit ie 12 Venen, und unter dem Drache v« Kofferräume ustv. Vom Kcssclhause aus wird durch c irdischen Kanal warmes Wasser zur Heizung zugesü der elektrische Strom für die Licht- und Krastaiüc nu anstaitet. Alles in allein standen für den Ban 92 039 Mk. Verfügung. Der jchicdene nachträglich bewilligte Verbesserungen machten eine» weiteren Aufwand von 12000 Mk. notig, so das; sich die Gesamt- kosten auf 137000 Mk. ohne die innere Einrichtung stellen. Das Inventar ist zum größten Teil dem alten Hanse entnommen wor den. Die fehlenden Baugelder wurden durch emc Anleihe von der Versicherungsanstalt für das Königreich Sachsen gedeckt. Zur Zahlung der Schuldzinsen stehe» der Anstalt die Zinsen einer Stiftung des verstorbenen Kommerzienrats Schlüter in Höhe von 50000 Mk. zur Verfügung. Der Herr Vorsitzende dankte allen, die mit Rat »nd Tal den Bau gefördert, der gesamten Schwestern- schast und den Freunden der Anstalt, dem Banansichnß, inwndcr- heit Herrn Baumeister Dachtel, der sein sachmänustchcs Können rn uneigennütziger Weise in den Dienst der Sache gestellt habe, dem ausführcndcn Baumeister Herrn Klotzsche, sowie allen Ge werken. Handwerkern und Arbeitern. Rach einem Schlnßgcsang begaben sich die Festtcilnchmer im Zuge nach dein »eile» Hause Dort übergab der Baumeister Herrn Kammcrhcrrn v. d. Decken den Schlüssel des neuen Hauses, den dieser dem Herrn Pastor überreichte, welcher die Pforte im Namen des dreieinigen Gottes öffnete. Auf dem geräumigen Vorsaal im erste» Stockwerk des neuen Hanfes fand nunmehr eine kurze Versammlung statt, die mit dem Weihegebct und einem Vaterunser schloß. Hierauf fand unter Führung der Schwestern eine Besichtigung der Räumlich keiten statt, an der sich auch die anwesenden Ehrengäste, der Gesamtvorftand der Anstalt, die Geistlichkeit,^ die Aerzlc, die Beamten der Anstalt ustv. beteiligten. Zum Schluß wurden die Festteilnehmer in dem freundlichen Anstaltsgartcn mit Kasscc und Kuchen bewirtet. — Die Deutsche Stadt caus sie llung wurde am Donnerstag nachmittag von den Mitgliedern des Rates zu Dresden besucht, die unter Führung des Herrn Oberbürgermeisters Beutler eine eingehende Besichtigung Vornahmen. — Am Mittwoch nachmittag fanden die ersten unentgeltlichen öffentlichen Führungen von Ausstellungsbesuchern durch einzelne Ab teilungen der Städtcaiisstcllnng statt. Die Führung durch Ab teilung V lSchulivesen, Volksbildung! hatte Herr Direktor Breul! übernommen und iand eine zahlreiche Zuhörerschaft von Herren und Damen, die seine Erklärungen mit großer Aufmerksamkeit entgegennahmen. Tic zu gleicher Zeit vorgeiiommcnen Fahrungen durch die Abteilungen VII und VIII tKassen- und Finanz- Verwaltung, Steuerverwaltung, Sparkassen- und Leidwesen: Statistik und Literatur! wurden durch den Direktor des städtischen Statistischen Bureaus Herrn Dr. Wiedseldt bewirkt An dieser beteiligten sich 25 bis 30 Herren, die dem Vorträge mit lebhaftem Aster esse folgten. Auch an der nachmittags halb 6 Uhr vorgenom mcnen Führung durch die Abteilung VI, Grnvpc l> iGewcihruiig von Hilfe in Not, Feuerlöschwesen!, die Herr Brandmeister Mitt- mann vornahm, beteiligten sich zahlreiche Besucher. Tie starke Be teiligung, deren sich alle drei Führungen z» erfreuen hatte», dürste den Beweis geliefert habe», daß man unt dieser Einrichtung den Wünschen vieler Ausslelluiigsbejucher cntgcgcngekommcn ist. — Die unentgeltlichen öffentlichen Führungen durch die Ab teilungen IV und VI, Gruppe L sGestmdyeit und allgemeine Wohlfahrt durch Herr» Stadtbaumeister Hennig und in der ll r> «wo tc „ . . ttagshallr flinks vom Haupteingange an der Stübclallcc! wird bellte nachmittag 5 Uhr der Vortrag über de» Großen Garten zu Dresden wiederholt. Der Bortrag schließt sich an 80 prachtvolle große Lichtbilder nach Aufnahmen des Herrn Max Herrmann Revision angemcldct'.'die Verletzung der gesetzlichen Vorschriften Dazu kommen Bilder aus Dresdens Großmdustrie und Groß- die Verjährung rügt. Der a,'gezogene Paragraph könne handel: Hemrrch Ernemann. Dresdner Molkerei Gcbr^ Pfund, höchstens aus den Bauherrn zutrcffcii, niemals aber auf den Bauleiter, denn bei letzterem könne eine Unterhaltung des ver tage, wenn c»icb die Reiullate, nameiilttctz aus dem Fretvcracr > dem Leipzig«» Wahlkreise, und die Taliachr, daß von 23 sächsischen Rrichsiagsivahlkleisen nunmehr 22 durch SvztaldcmvklNteu ver treten werben, Befriedigung und Jubel hervornes. Es machte den Eindruck, als ob sich dre Erwartungen, die die Sozialdemokraten aus die Stichwahlen in den autzersächsischen Kreise» gesetzt halte», doch nicht ganz erfüllt hätten. — Heute Sonnabend, den 27, d, M., begeht Herr B. Schenk, Direktor des Ko»t>nental-Edcn-Theaters in seinem Dresdner Heim das 25jährige Bcrufsjubiläum. Es dürfte kaum einen Polentaten in Europa gebe», vor dem Herr Direktor Schenk sich nicht produziert, von dein er sür die „Stunden der Täujchung", die er ihnen als „Zauberer" bereitet, nicht ein Ehrengeschenk erhalten hätte. Alle diele Auszeichnungen hat Herr Direktor Schenk in seinem Heim untergebracht, das er '«herzhast sein „Müsse" nennt. Hier sind auch alle anderen Zeichen äußerer Ehrung vereinigt, die Herr Direktor Schenk im Verlaufe seiner »ach Tausenden zählenden JUusionsabende von seiten seiner zahlreichen Freunde und Verehrer erhalten. An zahlreichen Beglückwün schungen dürste es dem Jubilar, der auch uns Dresdnern noch leb haft als einer der besten Illusionisten in Erinnerung ist, nicht fehlen. — Zeit Donnerstag nachmittag ^5 Uhr wird ein geistig zurück gebliebener achtjähriger Kvabe vermißt, welcher mit seiner -rchweslcr aus die alte Vogelwiese, zwischen der Dürer- und Geros straße, zum Spiele» gegangen war. Der Knabe hört auf den Namen Hans, kann sich aber nicht verständlich machen. Bekleidet war das Kind mit einer blau-wcißgestrcistcn Sommerbluse, grau grünen Kniehosen, braunen Strümpfen, rotbraunen Knopfstiefel chen, blauer Leinwandschürze und dunkelblauem Strohhut mit breiter Krempe. Nähere Mitteilungen werden erbeten nach dem nächsten Polizeibezirk, oder nach Biumenstraße 20, 1. Etage. — Die 10. Bürgerschule unternahm gestern früh unter ring ihres Direktors Herrn Enkel einen Ausflug nach der chsischen Schweiz. Als der Dampfer am König- Schlosse in Pillmp vorbeifuhr, trat Se. Majestät der König auf die Terrasse heraus. Tic Kinder stimmten daraus jubelnd in ein von Herrn Bezirksdirektor Ahlhelm ausgcbrachtcs Hoch ein, wofür der König freundlichst dankte. -- Der Grund- und Hausbesitzer°Vercin Dresden- Plauen erinnert im Inseratenteile daran, daß die Vorstadt Plauen, insbesondere daS Villenviertel, wegen aesundcr Höhcn- und WohnnngÄage die Beachtung der Dresdner Mieter in hohem Grade verdient. — Am 29. Juni wird auf dem Brand unter der Bezeich nung Brand iTächj. Schweiz! eine mit der Posthilssstelle vereinigte Telcgraphenbetriebs- und öfentliche Fernsprechstelle in Wirksamkeit treten. Die neue Teiegraphenanstalt ist zugleich Unsallmcldcstelic. — Dem amerikanischen Generalkonsul Tb. Willing Peters, welcher Plauen i. V, verläßt, um die Leitung des General- koistulats in St. Galle» zu übernehmen, wurde von einer Abord nung des Fabrikanten-Lereins und dortiger Kommissionäre eine prachtvolle schwer versilberte Base nebst Säule als Andenken über reicht. Herr Otto Troeger als stellvcrl. .cendcr Vorsitzender des Fabrikanlcn-Vereins sprach im Namen der Industrie Herrn Peters wanne Worte des Dankes lind der Anerkennung für seine l4jährige ersprießliche Tätigkeit im dortigen Jndnstricbczirk aus. , — In dem am 17. d. M vor dem Königl. Landgericht Zwickau Zegeu die ehemalige» Diiektore» der Aktiengeiell- tchast S p i n ii m a s cd > n en so b r > k I. H. Popp in Wer dau, Ingenieure Hennig »nd Teichmnnn, und den ÄuffichtSiats- Vorsitzendcn Rechtsanwalt Tr Vierling, sowie dessen Buchhalter Wildenhahn begonnene» »nd gestern beendigten Strafprozeß wurde, wie uns ein Privat Telegramm mclvel. .Hennig zu 1 Jahr 7 Monaten Gefängnis und 10«o Mk, Geldstrafe, Teichmann zu l Jahr 10 Monaten Gefängnis und I5M Mk. Geldstrafe, Vierling zu 4 Monate» Gefängnis »nd 1000 Mk. Geldstrafe und Wilden- hahn zu 6 Wochen Gelängnis verurteilt. Tic Anklage war er hoben wegen Verbrechen ge,zen das Handelsgesetz, die Konkurs- oidnung, das deutsche Strafgesetzbuch. Tie nriprüngliche Firma Popp prosperierte recht gut »nd erzielte hoben Gewinn. Die später eingctieienen Ingenieure Hennig »nd Teichmnnn veiwandten dann große Mittel zn» Unteistützniig zweier Prüder TeicbmannL. Es wurden Htzpotbelen ausgenommen, Gefälligkeitswechsel ausgestelsi und Darlehen nngenoininen Ende 1892 trat der Rückgang des Geschäfts ein. Ende 1896 waren 400«)00 Mk. Schulden da. Ii» Januar 189!« wurde die AkticngcstUschast mit 1 Mill Mk. Grund kapital gegiündet. Tr. Vierling verfaßte den Grüudungsberichl. Heniiig und Teichmaiin wurden Direktoren, Vierling Anfsichtsrcils- Vorsitzcndcr. Tie Schulden der alten Firma wurden nicht über nommen. Es ergab sich aber bald, datz von den aiigegebenen 180000 Mk. Barmitteln nichts vorhanden war. Tie Betriebs- gelder wurde» beschafft durch Lombardiernng der Aknen, Wechsel- bcgebung. Auch wurden nur Hennig und Teichmnnn persönlich betreffende Schulde» gedeckt. -Lchon die ganze Gründung der Geiellichaft war offenbar unlaiikei. Die Angeklagten beschuldigten sich gegenseitig. — ObcrlandeSgericht. Der Baumeister Peißaer führte im Laufe des verflossenen Jahres sür den Gastwirt Ritter in Rathewalde einen Neubau aus, der nach seiner im November 1!«02 erfolgte» Fertigstellung einige Abweichungen von dem eingereichtcn und polizeilich acnehmigtcn Ba »plane aus- wies, die auch noch am 9. März d, I. bestände», an dem Tage, an welchem P. wegen dieser Abweichungen eine polizeiliche Straf verfügung erhielt. Letzterer bantragte hiergegen richterliche Ent scheidung und erzielte auch beim Schöffengericht ein freisprechen- des Urteil, weil dieses Veriährung aiinahm. da zwischen der Voll endung des Baues und der Zustellung des Ltrasmandals ein größerer Zwischenraum als drei Monate lag. An Gegcnstrtz bierzu kam das Landgericht ans die Berufung der iLtaatsanwalt- schast gemäß § 67,5 des Neichsstrasoesetzbuches zu «.-.»er Ver urteilung de» Angeklagten, weil sein Vergehe» sich als ein sogen. Da uerdcli kt darstellc, bas solange bestehe, bis eine Abänderung des verbotswidrigen Zustandes cimrete oder hierüber Dispens er teilt werde. Tatsächlich ist bald nach dem Erlaß der Strafver fügung die behördliche Genehmigung bezüglich der Abweichungen erteilt worden. Gegen dieses Erkenntnis.hat der Verurteilte Fabrik von Möbeln aus gebogenem Holz A. Türpe jun., Chemische .lfabrik Helfenberg. Vortragender ist Herr Richard Eivenack vom Ccntral-Thcater. — Kürzlich hatten die Mitglieder des hiesigen Bezirks- obstbauverein« Gelegenheit, die feldmäßig betriebene Obst zucht der Klostergärtnerei Sornzig bei Miiäeln-Oschah unter oOchrung des Herrn Garteninspekiors Scdtldknecht zu besichtigen- DaS unter Obstkultur stehende Land beläuft sich auf etwa 87 säch sische Acker, der Boden ist schwer, etwa» kalt. Gleichwohl erwiesen nch die Erfolge der rationell und mit richtiger Sortenwahl betrie benen Bewirtschaftung gerade zur jetzigen Zeit als außerordentlich günstige, wo gleichzeitig die erstaunliche Menge der reifen und reisenden Beerenfrüchte und ihre üppige Entwicklung Bewunderung erregten und auch die Stein- und Kernobstbäume einen reichen Fruchtbehong zeigten Dementsprechend ist auch der Ertrag dieser Obstbaumaniage ein sehr lohnender. Die großen Felder der Ver botswidrigen Zustandes nicht in Frage kommen. Dementgegen betont der Oberstaatsanwalt, daß der verbotswidrige Zustand fortbestehe, bis nachträglich Genehmigung erteilt werde, um eine solche könne ebenso der Baumeister, als der Bauherr nachsuchcn, weshalb die angezmzcne Gcsetzesstelle auch auf den Angeklagten zutresse. Das Ooerlondesgcricht unter Vorsitz des Senats- präsivcnten Kurtz hebt indes das angefochtene Urteil auf und spricht den Angeklagten unter Ucbcrnabme der Kosten aus die Staatskasse frei. In der Urteilsbegründung wird emsgefübrt. man habe nicht verrannt, daß die früheren Rechtsprechungen des Strafsenats in ähnlichen Angelegenheiten sich in anderer Richtung bewegt hätten, indessen habe man nicht umhin gekonnt, rm vor liegenden Falle einen Unterschied zwilchen Bauherrn und Bau leiter zu konstatieren. Letzterem fehle die Möglichkeit, nach Fertig- stcllung des Bsucs ohne den Willen des Bauherrn eine Acnderung rafleSfleschichle. Deutsches Reich, lieber die Stichwal,len sind noch fol gende Einzeibeiie» zu berichten: Alle Bemübungen, die in oen gcoßei. Städten gemncht wurde», die Sozialdemokratie ans ihrem Besitzstände zu verdrängen, sind acjcheilert. Königsberg. Breslau Ost, Magdeburg. Frankiurt a. M,. Mannheim, Karlsruhe haben ihre bisherigen Abgeordneten wiedergewäblt. und außer Leipzig sind München I, Stettin, Mainz von ihnen neu erobert worden Auch Frankfurt a. O. und Lennep-Mettmann sind den Sozial denwkraten zugefallen. Die Nationalliberalen baden infolge des Ausfalls der Karlsruher Wahl ihren Führer Bastermann verloren, die Freisinnige VolkSparlci das Mitglied des Berliner Magistrats, Stadlrctt Fiichbcck. Dafür haben die Sozialdemokraten ihren Danerrednec Antrick in KottbilS-Spremberg und ihre süddeutsche» Mitglieder Scaitz in Fürth Erlangen und Hoch in Hanau aus der Wcihistatl geloste». Dafür haben sie Höchst und Mainz erobert, die bisher dem Zentrum gehörten. Ttoes hat auch in Obrrlchlesien zwei empsstidliche Verluste erlitten: in Kattowitz und in Pleß Rtibuik sind die bisherigen Abgeordneten Letocha und Fastin dem radikalpolnncbcii Ansturm erlegen, Bcnthcn dagegen wurde vom Zentrum behauptet. Auch die Natioimlliberalen haben im Westen dem Zentrum mehrere Wahlkreise abgenommeii: irgend weiche Gewinne bat das Zentmm aus der Gegenseite bisher nicht r» buchen. Auch der süddeutsche Bauernbund hat mehrere Sitze erobert. Ter Bund der Landwirke dagegen hat neue Verluste zu beklagen: außer T>. Oertel ist auch iei» lüddeutscher Kollege Schreinpf nicht vom Wahlglück begünstigt worden. Tie Antisemiten Kaden zwar Friedeberg-Amswalde, Hcrsfeld nnd Bautzen bcbauvtcl und Schlochan-FIatom und Kassel erobert, sie haben aber aut der anderen Seite Flensburg, Lauterbach und Waidcck-Pnniwnt ver loren. Eugen Richter nnd Träger von der Freisinnigen Volks partei. Dr. Barth, Goihcin. Pachtticke von der Freisinnigen Ver einigung sind wiedeigewätstt. Fürst Bismarck ist in Jerichow wiedergewäblt worden: auch Potsdam-Oslhavelland haben die Sozialdemokraten trotz der gewaltigsten Anstrengungen dem Kvnservallven Pauli nicht entreißen können I» Spandau-Stadt siegte der Rechtsanwalt Liebknecht, der Sohn des verstorbene» sozialdcmokralijche» Führers, über den Konservativen. In Tort mnnd ist der Nalionailiberale Hilbck gewühlt. Frausladt-Lissa ist vom Zentrum aut die Reichspartei übergegangen. Dte Ebristlich- Sozialcn haben einen Sitz zu dem Stöckerschcn Mandate hinzu- gcwonncn. Wie nunmehr bestimmt verlautet, trifft Kaiser Wilhelm in Wien am 18. September zu einem zwei- oder dreitägigen Beiuckc cm. öhercn .... . e der Hauptwahicn die Frage äuszüwersen, welche Wirkung auf die oberste Stelle der Ncgierunasgewatt erzielt worden wäre. Daher konnte es nicht ausbleiben, daß Gerüchte von einer Erschütterung der Stellung des Reichskanzlers auftauchten und noch jetzt sich be haupten. Es mag zugegeben werden, daß die Zunahme der sozial demokratischen Stimmen on allerhöchster Stelle überrascht hat. Die Zuversicht zur Politik des Reichskanzlers ist aber damit durch aus nicht beim Kaiser erschüttert worden. Zn einer Kanzler- krisis lag um so weniger Anlaß vor, als die Ueberzeuaung oeim Graien Bülow durchgedrungen ist, datz der neue Reichstag dem Reichskanzler eine Stütze sür seine nächsten Absichten und Pläne bieten wird. Alle Gerüchte von einer Kanzlerkrisis sind demnach in das Reich der Fabel zu verweisen. Wir werden auch ferner mit der Acra Bülow zu rechnen haben. Bei der Ueberrcichnng des Ehrenbürgcrbriefes der Stadt Brom berg an den Reichskanzler Grafen Bülow, zn welchem Zweck Oberbürgermeister Knobloch und ^rtadlvcrordiietcn-Vor- stehcr Dr. Bockich aus Brombcrg cr,chiencn waren, hat der Reichs kanzler eine Ansprache gehalten, über die die „Nordd. Allg. Ztg." fol genden Auszug bringt: „Er betrachte es als hohe Ehre, mit der Sstadt Brombcrg so eng verbunden zu sein. Er danke auch be sonders für die künsilensche Ausführung der Urkunde, welche ihm den schönen Inhalt noch wertvoller mache. Da treffe das Wort von Goethe zu: Gold'nc Aepsel in silbernen Schalen. Es sei ihm eine Freude gewesen, sich für die kulturelle und industrielle Entwicklung von Brombcrg cinsetzen zn können, denn er wisse, daß die von ihm geleitete und vertretene Ostmarkcilvolitik der preu ßischen Slaatsregicrung «gerade bei der Bürgerschaft der Stadt Bromberg verständnisvolle Unterstützung finde, Tie Stadt Brom berg habe den Unterschied zwischen deutscher und polnischer Herr- jchast an ihrem eigenen Leibe erfahren. Vom Deutschen Orden angelegt, sei Bromberg unter der Herrschaft dieses Ordens ein blühendes Gemeinwesen gewesen. Als aber an einem der traurigsten und verhängnisvollsten Tage der deutschen Geschichte der Tcutiche Orden zusammenbrach, sei mit ihm und mit der Sache des Deutsch lums im Osten auch Brombcrg gesunken. Als der große König den Netzcdistrikt wieder sür Preußen und Deutschland gewann, sei Brombcrg, um mit den Worten de» Königs zu reden, ein Stück Wüstenei gewesen, mit kaum 1000 Einwohner». Der Oberbürger meister habe mit Recht erinnert an das, was Bromberg dem großen König verdanke. Er habe auch Beweggründe wie Ziele unserer heutige» Ostmarkenpolitik richtig gekennzeichnet. An dieser Ostmarkenpolitik würde unbeirrt festgchalteu werden. Wir bildete» uns nicht ein, daß der historische Kamps, den das Deutschtum im Osten mit seinen Gegnern führen müsse, von heule aus morgen ln endet werden könne. Wenn aber von deutscher Seite von oben und unten weiter stetig, mutig und geduldig gearbeitet werde, würden die Früchte nicht ausbleiben. Ter Reichskanzler schloß mit dcni Ausdruck des Tankes sür die freundliche Anerkennung »nd Hilfe, die er in Bromberg finde und die er mit de» besten Wünscheil sür das weitere Aufblühen der Stadt erwidere." lieber „bürgerliche Wahl saulh eit und sozialistischen Wabl- ersolg" schreibt man der „Magdeb. Ztg.": Tie „Schlesische Zeitung" führt als schlagendes Beispiel dafür, daß die Sozialdemokratie ihre Erfolge vielfach nur der Wahlträgheit der bürgerlichen Wähler zu danken hat, den Berlin bciiachbarteli Wahlkreis Eharlotteuburg an. Ivo der Sozialdemokrat Zubcil mit rund 74000 Stimmen ge wählt wurde und seine bürgerlichen Gegner zulammcn 59OM Stimmen erhietteu, während ungefähr 50000 Wähler ihr Walil- rech nicht ausgcübt haben. Wenn das schlesische Blatt die Ver- mutung ausjpricht, daß diese 50MO Säumigen vorwiegend den bürgerliche» Parteien angchört haben, so kann der in Eharlotten- bürg ansässige Schreiber dieser Zeilen diese Annahme nur durch aus bestätigen. In dem an die Kurfürslenstraßc angrenzenden Stadtviertel Eharlottciiburgs war in fast allen Wahllokale» die Beteiligung an der Wahl eine recht flaue, im Gegensatz zu den Be zirken mit starker Arbeitcrbevalkerung nach der Spree zu Wir sichren am Abend vor der Wahl mit einigen verabschiedeten Offi zieren zusammen aus Berlin nach Eharlottenburg zurück und einer der Herren tat die charakteristische Aeußernngi „Ich gebe nicht erst wählen, Zubeil kommt doch durch." Wen» solche Männer, denen cs ihr Herkommen zur Pflicht machen müßte, ihre Stimme gegen die Sozialdemokratie abzugebc» und denen es an Zeit zur Ausübung des Wahlrechts wirklich nicht ge bricht, den Weg zur Urne icheue», so ist das ein charakteristisches Bcnpiel für das geringe Pflichtgefühl der bürger lichen Kreise, Im 6. Berliner Wahlkreise war es übrigens nicht viel besser. Hier sind 79000 sozialistische Stimmen abgegeben worden »nd 32000 bürgerliche, während 64 MO Wähler ihre Pflicht nicht taten. Auch hier beweist die ungeheure, für den sozialdemo kratischen Bewerber abgegebene Stimmenzalil, daß unter den 54000 Trägen sicherlich nur wenige Sozialdemokraten gewesen sind. Es wäre zu allgemeinem Nutz und Frommen, wenn in ^ HA s» » s I (K Z v s r» L. s ^ «r * s „ . gen b . lKaufleute, höhere Beamte, verabschiedete Offiziere, Gelehrte und Künstler) der Wahlpflicht genügt oder nicht genügt hat. Dann würden sich vielleicht lehrreiche Schlüsse ziehen lassen über das Verhältnis, in dem Bildung und jener politiichc Smn, den schon der griechische Philosoph von dem Staatsbürger verlangte, zu- cinanocr stehen. Die Zahl der für die Polen abgegebenen Stimmen ist noch erheblich höher, als m der Presse bisher angegeben wurde. Sie «stiel!' iS«! § :M » " 's F, 1
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)