Volltext Seite (XML)
Dieses Blatt wird de« Lesern' von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugcsteNt, während eS die Post-Abonnent« an, Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. verugzgebllhl: «Iv«! ln molal g -n Wochkninakn aulvoun- ober Snkrnwe ioloeiz. «wei Lki>au«üab«i> adeud« und ruil al .»»am lenanaa! . achtrdalickr bonorgr- uckk bleiben unberucknchliat: Manumiple mLt auidewavrt. r«ltiirllmm.«idrelle: auivrui lauste »e»« luaellelll liier Artilel u, Orlgiiial- > nur mit deulUaier lbeiHreSd.Nachr") weri «a lelearamr chrlch«. « Dresden. 18SV Nrrlao von KiepsUi L Reict7crrdt. Kurelgen-caslf. Limakme von kiikündiauuocn dir nachinittaa» 3 Uln konn und N «erlass nur Marienittade 3« von ir bis '«»lUIir Die llvaiiiaewrunb- «eile «ca 8 Silben» so Pis, kündisunsen aus der Nrwasteiie geile rs Lis : die rlvallise geile als ..Eni- aeiandl" oder aus Terlieile 80 Pia In Nummern nach Soll», und keier lasen l- de« Sivallise Grund»eilen so. «o de» so und So PI» nach be sonderem Darii, Auswarllge Am- trage nur gegen Loiausbejaliluii!!. Belegdlstter werden mit io L u. derechnet, Sernivrechanschlud: Amt I Nr. U und Nr. 20»S. Inekvarvll. KlMSlllgs a«i8«Lk>l lioeli Mlle? liüliligitkii in llölltrckön u. Sllgl. 1 »lisIMgli, rtmg 8Nliliö üVsi'g. Mömüsntlick dilligg l^sks. . L. N. Nme lieil lf 20, ' Neueste Trahlberichte Hast achnchlen, Gksamlralssitznng, Gei'chlsverliankllniigk». „Tannhäuler". V» a» L « K» . Wohllaligleilskanzett im „Weißen Avlec", Bvrchaivts Jap.incttii. I Mittwoch. > 24. Juni 1W3. Neueste Dralitmeldunaen v„m 23 Juni Cuxhaven. Heute vorm tlag I I Segelwettfahrt des »olddeulsche» ersten Start stattete „Meteor", au dessen befand. Das Wetter Ul vorzüglich. Berlin. In dem Prozeß gegen den Rechtsanwalt Liebling und den rumänischen Agenten Covo wegen Er- vrcsiungsverfuches und Betruges verurteilte der Gerichtshof jeden der Angeklagten zu 1 Jahre 3 Monaten Gefängnis und 2 Jahren Ehrverlust. „Breslau. Die ^Schlei. Ztg." meldet: Der Regierungs präsident von Oppeln Holh besichtigte gestern mit dem Lanvrat v. Gerlach in Laurahütte die durch die Wahlnnrnhcn an gerichteten Verwüstungen. Es wurden gestern insgesamt vier Personen verhaftet, die als Hauptbeteiligte bei den Unruhen gelten. Die Verhaftung weiterer Personen steht bevor le, .st a s Prozeß Schmidt, Das , . . . . gegen den Oberst eine 14tägige Arrcst- trafe verfügt und den Truppen sti c.nem Arniecbcfchl mitgetcilt, Uhr begann die osiene daß die Besirasung des UnterofsizierS nngcrechlserligl sewescn sei. illrgalttlvereuiS. Beim — Der pensionierte Hanptmann Janin, Untersuchungsrichter beim Bord der Ka > ser sich zrriegsgericht in diantes, ist 'eines Amtes enthoben worden, angeblich, weil er in der Angelegenheit des Leutnants Portier die Einstellung des Verfahrens beantragt hatte. Nancy. Bischof Turin az forderte gestern in der Kathedrale, entgegen dem vom MinisicrvrästLcnlcn Combes er lassenen Verbot, im Namen der Freiheit und des Gesetzes den Jcsuitenpalcr Navenc-s auf. die Kanzel zu besteigen und zu pred gen. London, Der „Daily Telegraph" meldet ans Washington: Ter japanische Gesandte erklärte, cs sei unrichtig, daß ein Ucker- entkommen zwischen Japan und Rußland bezüglich Koreas und der Mandschurei erzielt worden fei Seme Regierung habe jedoch ihre Bemühungen erneuert, welche bezweckten, die Ofscn- halNing der mandschurischen Häsen sicherznstcllen Verhör -chmidts i wird fortaefctzt. Der Angeklagte mcntt, da,; seine Bnchnngcn Ko n s, gntino v r l. Es liege» 'venebiedene Beweise stir die ungewöhnlich erscheinen mochten, er Hobe aber dabei durchaus ! Richtigkeit der Annabme vor, daß die blutigen Ere i g » iss c tn nichts getan,, was aus tatsiichliche Täuschung berechnet gewe'cn - B e l g ra d das m a k cd o » i sche Bandenunwesen angefacht baben. wäre. Es sei ihm vielmehr nur um die flüssigere Gestaltung der Bilanz zu tun gewesen, um die schlechte Lage der Gesellschaft nicht kundzutnn. Er habe die nach den Angaben seiner Fach- tcchnikcr zu erwartenden Gewinne ans Lizenzverkäufen und Maschinen-Lieferungen ans fünf Jahre verteilen lassen. Wäre er ein Betrüger gewesen, so hätte er, da er als erster von dem Mißerfolg des Bergmannscheii Patentes erfuhr, sein Geld heraus- ziehen und davongehen können. Daß er blieb und sich und die anderen Herren der Trcbergcsellschastcn weiter so großartig engagierte, beweise am meisten die Ehrlichkeit seiner Absichten und seines Wollens. Die Vernehmung Schmidts füllte die ganze VormittagsSitznng ans. Köln. Die „Köln. Zta." meldet ans Washington nntcrin 22. d. M.: Die Behauptung, daß die Regierung einen Ansaleicks- zoll aus deutschen Kartells ucker lege, lei völlig grundlos Kiel. Die drei amerikanischen Kriegsich isse „Chicago", „San Francisco" nick „Kcarsarge". die bis heule morgen bei Nyborg geankert hatten, sind heute mittag im yiesigen Hafen eingetroffen und haben unter dem üblichen Salut ihre Liegeplätze eingenommen. Befehlshaber ist Admiral Cotton. Bremen. Bürgermeister Dr. Gröning ist. der „Wcscr- Ztg." zufolge, heute infolge eines Schlaggnsalls gestorben. Bremen. Obcrbandircktor Dr. Ludwig Franzius ist, wie die „Weser-Zeitung" meldet, heute früh nach längerem Leiden im Alter von 71 Jahren gestorben. Königsberg i. Pr. Vor der I. Strafkammer des hiesigen Landgerichts begann heute der Prozeß gegen den früheren der- ontwortlichen Redakteur des hiesigen sozialdemokratischen Blattes „Ostpreuß. Landbote", Noske, wegen Beleidigung des Hof predigers a. D. Stöcker. Wien. Wie das „Fremdcnbl." von zuständiger Seite er fährt, sind die Blättermcldungen unbegründet, wonach heute in Wien eine Beratung von Zuckerfabriken und -Raffi nerie n stattsinden werde, in der der Plan eines beide Industrien umfassenden Privatkartells vorgelegt werden soll, sowie, daß ein Teil der Zuckerindustriellen bereits zu Verhandlungen über ei» Privatkartell zusammengetrclen sei. Es handle sich anscheinend um eine Verwechslung: es war nämlich den Raffinerien dieser Tage das durch die Brüsseler Konvention nötig gewordene ab- geänderte Statut für Berkaussvercinignngcn vorgeleat worden, lieber die Errichtung eines PrivalkartellS hätten noch nicht ein mal Vorbesprechungen stattgefunden. Die in diesen Tagen statt- findenden Sitzungen seien die des gemeinsamen Komitees und des Komitees der Raffinerien. Außerdem findet, wie das „Frcmdcn- blatt" vernimmt, eine Versammlung der Vorstände der Genossen schaften der österreichisch-ungarischen Zuckerfabriken statt, und bei dieser Gelegenheit dürfte allerdings auch erörtert werden, was nach Aufhebung des Kontingenticrnngsgesekes geschehen soll. Rom. Wahrend eines WolkcnbrucheS flüchteten sich etwa 30 Arbeiter in Palcstrina aus ein Gerüst unicr dem Bogen einer im Ban befindlichen Brücke. Das Gerüst konnte aber die Last nicht aushalten und brach zusammen. Fünf Personen wurden hier bei getötet und 20 verletzt, davon einige schwer. Paris. Wie die nationalistischen Blätter aus Reims melden, hat der Kommandeur des ersten Armeekorps Passcrien, der die gegen einen Unteroffizier wegen Duldung antiklerikaler ic uinkedoniichen Komitees solle» Massivs nbecttiebcne Nachcstbten über die Gelchelmissc verbleiten und avgesichls der angeblichen ' und zu eiwancndcn weiteren Folge» eine energische Fortsetzung ! des Kampfes gegen die Türkei predigen Bel grad, Ter „Stanhra" zufolge tisird der Justizminister i dem König als erste Vorlage einen A in n c st i e v o rs ch la g für , politische Vergehen »nterbrettcn. In einem ans Offizierskreisen , stammenden Artikel der „Ustava Scrbija" wird das monarchische ! Prinzip wärmstens in Schutz genommen und ausacführt, die Er- ! eign ssc des II. Juni seien dadurch verursacht worden, daß König Alexander diesem Prinzip wiederholt zuwidcrgchandelt habe. > Belgrad. Ter englische Gesandte ist heute früh über , W:cn nach London abgereist. OertlicheS und Sächsisches. Dresden. 23. Juni. —* Ter Erbprinz von Sachsen-Meiningen ist heute nachmittag 4 Uhr 3 Min, zum Besuche unseres Königs- Hofes hier eingctrofscn; er wurde aus dem Hauptbahnhose vom König!. Flügeladjutanten Major Freiherr» v. Welck empfangen und nach Pillnitz geleitet, wo der Erbprinz Wohnung genvinmen hat. An der Vg6 Uhr stattfindenden Königlichen Tafel wird außer dem Erbprinzen auch der Kronprinz Friedrich August mit seinem persönlichen Adjutanten Hauvtmcinn v. Zcschau teilnchmen. Kronprinz ist erst 4 Uhr 4 Min. von Tborn hier wieder Tafe tDer eingetrosicn.) Zu dieser Tafel sind ferner noch mit Einladnnaen aus gezeichnet worben: Kriegsminister Freiherr o. Hausen, die Obersten .. - v. Kospoth. v. Ehrenthal und der Major im Generalstabe v, Carlo- witz. Während der Tafel konzertiert die Kapelle des 106. Jn- fcnlerie-Rcgiments >m «chloßgarren. —* Se. Majestät der König wird am 3. Juli ans Anlaß des 4I0jähriacii Bestehens der Fürstcnschule zu mehrstündigem Besuche in Meißen euttressen, —* Se. Majestät der König wird bei seinem Besuche in Zwickau am 7. und 8. Juli im Hotel „Zur grünen Tanne" ab- sieigcn. Der Rat der Stadt hat bereits große Lieferungen grüner Girlanden zur Ausschmückung der Straßen, Plätze und öffentliche» Gebäude ausgeschrieben. —* Der Herr Staats- und Finanzministcr Dr Rüger ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Leitung der Geschäfte wieder übernommen, —* Das Kultusministerium bat beschlossen, daß die Michaclisferien an den sächsischen Ghinnasien und Real- gymnasien in diesem Jahre um acht Tage später wie sonst, und zwar vom 2. Oktober vormittags 11 Uhr bis Montag, den 12. Oktober, ausschließlich, stattsinden. Bestimmend hierfür ist ein Gesuch des Präsidiums der 47. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner gewesen, die vom 6. bis 10. Ok tober d. I. in Halle abgehallcn werden soll. —* Mitteilunaen ans der Gesamtratssitzung, Die der Verwaltung des Rates durch die Einverleibungen unter stellten Stijtunisicn des Hottbrauhauses in Cotta im Betrage von 1000 Mark sind an dm Allgemeinen Bcrteilungs- fonds beim Armenamle, und die Bienert-Stistung im Beiragc stelle verwiesen wvrden. Vom I. Januar 1904 ab werde» »u Hinblick aui das durch die Einverleibungen bedeulend erweilcrle Arbeitsgebiet die Stellen für einen B er in es s» :> g S i n g c- nieur, einen Feldmesser und zwei Vcruiessnngsaisiii-iUeu ncn- bcgründct. Ebenso sollen vom 1, Oktober ab beim Bclricbsamle eine Anzahl Beamte neu aiigcstellt, und zwar die Stellen eines Royrwärters, von 3 Wassermesserwärtern, 4 Gaszühl.m Wärtern, 3 Aufsehern und 1 GaszählcrobcrwarierS begründet werden, —* Im Monat Mai sind hier 352 Personen als Bürger verpflichtet worden. Unter ihnen bejinden sich zwei Bürgerinnen. —* Die Deutsche Städteaus stell» ng wurde heute von 45 Mitgliedern des Rates und des Ttadtvcrordneienkvlle- gimns, sowie des Schulausschnsses zu Ehemnitz unter Führung des Herrn Oberbürgermeisters Dr. Bcck-Ehcni»itz besucht. Die Herren unternahmen zunächst, nm eine» Ueberblick zu gewinnen, eine» Rnndggng behufs allgemeiner Besichtigung, wobei Herr Oberbürgermeister Dr, Beck die nötigen Erklärungen gab. Na d- mittags ivlgte »ach einem gemeinsamen Mittagsmahl eine spezielle Besichtigung, Die Herren beabsichtigen, die Deutsche Siädlcaus- stellung noch zweimal zu besuchen, —* Für die morgen Mittwoch beginnenden öffentlichen un entgeltlichen Führungen durch die Städteans- stcllni, g ist der Treffpunkt jedesmal nachmittags 4 Uhr a u Ncptnnbr'nnncii, —* Aus dem nach der Seestraße zu gelegenen Teile der Johannes-Allee, dem Standorte des zukünftigen Bismarck- Denkmals, dessen Fundamente schon vor einiger Zeit hergcstellt worden sind, werden jetzt Ausschachtungsarbeiten vorgenommc», um die dort lagernden alten Bvdenmässen des Straßenlandes zu entfernen und durch guten Gartcnboden für die das Stand bild umgebenden Schmuck-Anlagen zu ersetzen. Die Ent hüllung des Denkmals soll am 30. August erfolgen. — Tie vor kurzem als nahe bevorstehend gemeldete Einziehung des letzte» Restes der Vorgärten auf de ' Viktoria- und kommen. Ji - - der Vcrbrciternngsarbeiten auf diesem Telle der späteren Rmg- straße bis zum Herbst verschoben worden. Die Gärten dienen gegenwärtig teilweise noch dem Restaurationsbetriebe. — Ter postaliiche Vetteln mit den Vorstädten leidet insofern oft Störung, als von den Absendern die genaue Angabe des Vor ortes ans Briefen oder Karlen unterlassen wird. Nach Einver leibung de, l l Gemeinden gibt es in Dresden und seinen Vor städten nachstehende Gleich den ennungen von Straßen und Plätzen: 2 Ahorn-, 3 Albert-, 4 Bergstraßen. 2 Bischofs- wege, 2 Bismarckplätze. 2 Bismarck-, 2 Blasewitzer, 2 Blumen-, 2 Cottacr, 2 Talllcner. 2 Döbelner Straßen, 5Dvrsplätze. 2 Dorf-, 3 Dresdner. 2 Eliien-, 2 Falken-, 3 Flora-, 2 Focht-, 2 Friedrich-, 2 Früllling-, 5 Garten-, 2 GohÜser, 2 Gorbitzer, 2 Großenbainer, 2 Heide-, 3 Haupt-, 2 Hedwig-, 3 Heinrich-, 2 Hermann-, 4 Hohe-, 2 Jäger-, 2 Kaitzer, 3 Kaclslraßen, 3 Kirchgasse», 5 Kirch-, 2 Khsshämcr-, 4 Leipziger Straße», 2 Lindenplätzc. 2 Linden-, 2 Ludwig Hartmannstraßen, 2 Lutherplätze. 2 Lnthcr- strußen, 5 Meißner Gassen, 2 Mvltke-, 2 Münchner, 2 Nord-, 2Nossener. 3 Ost-, 2 Park-, 2 Pestalozzi-, 2Pillnitzcr, 4Planc»sche, 2 Potenz-, 2 Post-, 2 Radebenler, 3 Reicker, 2 Reisewitzec, 3 Rmen-, 3 Noßtbalcr-, 2 Schanzen-, 2 Schiller-, 2 Schntzenbvs-, 7 Schul-, 2 Sommer-, 2 Stein-, 2 Süd-, 2 Thal-, 2 Tharandter, 2 Theresien-, 3 Tolkewitzer. 2 Trachauer, 2 Ufer-, 2 Wasser. 2Wiesen-.3ÄilsdrufserSt>aßen und schließlich 2 mal Zellcfchcr Weg. Man ersieht aus vorstehender Zusammenstellung, daß eine genaue Bezeichnung, wo eine der mehrsach vorhandene» Straße» liegt fob Stadt oder Vvrslad von Dresden) »»bedingtes Erforder nis ist. —* Der Antrag Wurzen, welcher auf der Hauptversamm lung des Sächsischen Hausbesitzer Vereins i» Schnccberg eine genaue Bestimmung des Begriffes ^Beamte und Fe st besoldete" anstrebte, wurde mir großer Mehrheit angenommen, dagegen der Antrag Obcrhohndorf. welcher den Wegfall des '/» verlangte, mit etwa Zwcidrittcl-Mchrheir abgclehnt. Dagegen stimmten hauptsächlich die Delegierten von Dresden, Leipzig, Chemnitz und mehrerer Mittelstädte, die hervor hoben, daß mit der Äufrollung dieser Frage, wiederum ein Zank apscl zwischen Hausbesitzer und Mieter mncingeworfen würde. Kniist «mb Wissenschaft. '!'* Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hosthcater. Der Vorverkauf zur Anssührnng vo» Richard Wagners „Lohen- ari »". die Freitag, de» 26. J»»i, znm Bcstcn des P en- jionssondS d cs K o » i g l. O p e r» cd o res stattsindct. be ginnt Donnerstag, den 25. Juni, vomttttagS 10 Uhr. an der Kasse des Opernhauses. I» vieler Vorstellung wird, wie angekündigt. der Kammersänger Herr Erik Schmedes von der .Hofoper in Wien als Gast die Titclpartie singen. i* künigl. Hofaper »r»unhä»ser" Frau Rockc-Hcindl von Mannheim hielt sich in der Rolle der Elisabeth ans gleich achtenswerter künstlerischer Höhe, auf der sic bei ihren bisherige» Gastspielen gestanden. Sic bcwähtte sich als eine in der Kunst gecclfte. tiegable Sängerin, die noch über schätzenswerte Mittel verfügt, vor allem auch über ein nicht gewöhnliches Maß vor nehmen und geläuterten Vortrages, und die eigentlich nur bedauern läßt, baß wir sie i» Dresden etwas spät kennen lernen. Denn bei aller Achtung und Wertschätzung vor diesem gewiß nicht gewöhnliche» Talente, kan» leider das leise, aber sicher sich fühlbar machende Abblnhea der Mittel nicht unbemerkt bleiben, das, als einziger, aber schwer wiegender Grund, ihre Berufung für Dresden ernstlich in Frage stellen dürste. Vertrüge die Elisabeth das starke und stärkste Anttrage» in der Tongelmng, das Fortesinge». wie es in gewissen Est'ektovcr» am Platze lein mag, die satte theatralische Färbung, wie sie an kleinere» Bühnen belicht ist. so könnte man Frau Rockes Elisabeth sogar eine bedeutende, äußerlich s»hr wir kungsvolle Leistung nennen: aber gerade i» solchem Bemühen, mehr geben zu wollen, als tatsächlich vorhanden ist und »lit dem Effekt zu decken vcrmche», was die Natur mehr oder weniger ver sagt, tritt der gesangliche und phhsiscbe Defekt mehr hervor, als Frau Nocke vielleicht selber glauben will und kann. Mag sein, daß man init diesem Urteil auch nnderciseils ans einige» Wider spruch stößt, daß man den lebhaften Erfolg, den Frau Rocke erzielt, als Gegenbeweis dieser Ansicht anssisielt. so wird an der Tatsache, daß wir es hier mit einer» im Niedergänge stehende» Talente zu tun haben, nicht viel oder nichts zu ändern lern. Die Zukunft unserer Hofoper liegt i» der Jugend von deutlich ausgesprochener Begabung, die das Zeichen nach aufwärts an sich trägt, die das hoffen läßt und verspricht, was die Vergangenheit nicht mehl halten kann, ging sie auch noch so leuchtend nieder. ü. 8t. 's* Wohltätigkeits-Konzert. Zuin Besten der Kinderbewahr anstalt für Weißer Hirsch und Obcrtoschwitz fand gestern abend in dem dichtgefüllten Saale des „Weißen Adler" lOber- roschwitzl ein Konzert statt, dessen künstlerische Gaben auf nicht minder stattlicher Höhe standen wie der 'Veranstaltung klingender Erfolg. Ein von Georg Jrrgang verfaßter Prolog, dessen schlichte Verse den Zweck des Unternehmens in anmutcnder Form charakterisierten, eröffncte die Bortragsrcihe. Als gewandte Sprecherin des Prologs erwarb sich die frühere Dresdner Hof- schanspielerin Frl. Susi v. d. Osten die volle Sympathie der Hörer, die ihr auch erhalten blieb bei dem späteren gutpointicrten Bortrag mehrerer Dichtungen heiteren Inhalts. Die Schwester der Rezitatorin, die König!. Hoiopernsängcrin Frl. Ev> v. d. Osten, erfreute durch die treffliche Wiedergabe dreier Lieder für Sopran von Bungert, H. Herrmann und N. Strauß, denen sie auf Verlangen noch das gefällige „Manscfallensprüchlcm" von H. Wolf folgen ließ. Namentlich H. Herrmanns „Legende" — übri gens eine textlich wie musikalisch gleich liebenswürdige Liedschöpfung — wurde von oer Sängerin mit vollausjchöpfeiidcm Verständnis ngc ... gesanglicher Ausführung geboten. Außer- nnv in lorgtaitigiler ae>angttcycr mm gewöhnlichen Erfolgs durste sich auch eine kleine, dem Anscheine nach kaum 12jährige Pianistin, May Doclling, eine zweifel los sehr begabte Schülerin von Laura Rappoldi-Kahrcr, erfreuen. Mit einer für ihr Alter erstaunlichen Sicherheit und Akkuratesse nnd einem noch erstaunlicheren Bemühen, auch der Psyche der vor- getragcncn Stücke nahe zu kommen, spielte die Kleine Liszts schwie rige „Tarantella" und, von ihrer Lehrerin an einem zweiten Flügel ausgezeichnet begleitet, das Konzertstück in O-moll von Weber, in beiden Fällen die Hoffnung weckend auf eine ehren- nnd erfolgreiche Picmistenlaufbahn. Die erlesensten Genüsse des Abends bot aber Herr Kammersänger Scheide mantel mit dem nach jeder Richtung hin vollendeten Bortraa einer langen Reihe von Liedern, deren Zahl sich durch stürmisch begehrte Zugaben l„Morgenl>ymnc" von G. Henschcl und „Was ist die Liebe ?" von Schräder) noch vergrößerte. Er sang Liederpcrlen von R. Franz, Bruch, Löwe, Lassen usw.; was er aber auch erklingen ließ — alles fand dankbarsten und freudigsten Widerhall in den Herzen der Hörer, die sich mit ganzer Seele dem seltenen Genuß Hingaben, unseren HanS Sachs und Wolfram v, Efchenbach auch einmal als Interpret schlichter Lieder auf dem Konzerlpodium zu be wundern. Mit Auszeichnung verdient auch des Sängers Begleiter am Klavier. Herr Karl Pretzsch, genannt zu werden, der mn adäquatem Verständnis auf alle Bortragsnnanccn Schcidcmantels einging. — Ihre Königl. Hoheit Frau Prinzessin Johann Georg, die dem Konzert beiwohnte, drückte nach Beendigung der Vorträge allen niitwirkcnden Künstlern persönlich ihre hohe Be friedigung und ihren Dank ans. —>I>. ß Der Maler Felix Borchardt in Paris, der früher in Dresden lebte und kürzlich hier eine Kollektivausstellung vcr- anstaltet hatte, ersucht »ns i» Sachen eines Prozesses aegcn die Wiener „Zeit" um die Mitteilung, daß er durch einen dresdner Rechtsanwalt gegen den Korrespondenten des erwähnten Blattes, K. E. Schmidt, und den Maler Max Strcinel-Evvcrn bei der Königl. Staatsanwaltschaft i» Dresden die Verlcnindungsklagc eingcreicht hat. — Fcrner ist es Herrn Borchardt erwünscht, gegenüber dem lückenhastcn Berichte der „Zeit" über oen Verlauf der Wiener Prozeßverbandlung noch folgende Momente der Be weisaufnahme scstznstclle»: Klageanwalt: Wissen Sie auch, daß die „Javanerin" schon früher in München ausgestellt war? — Zeuge Maler Max Stremel: Ja, ich war damals Juror und yängckommissar. Ich habe nicht protestiert. Ich war wohl »n ersten Momente starr und dachte mir: Wenn er sich nick» geniert, diese Stundcnarbeit auszuslcllen — mir kann cs gleich sein. Als Borchardt aber vcrleugnete, was er von mir gemalt hat, da sagte ich mir: ,,Jetzt sprichst du die Wahrheit." Herr Borchardt hat sich nämlich im „?emvs" interviewen lassen. In diesem Inter- View hat er sich über die deut'chen Maler sehr schnodderiq ausgelassen, und mich nicht crim nt, der ick ihn umgekrempclt Hobe. Und das bat mich ge«' rt. Er war mir künstlerisch zur Dankbarkeit verpflichte' eäs.: Und dann schrieben Sie Herrn Schmidt einen B>' nein Sie ihn aus Borchardt aus- inerksam machte»? - Ja. — Klagcanwalt: Ist Ihnen -l, bevor er vo» Ihnen lernte, ein Zeuge: Ja. — Klageanwalt: Finden tünstlcrnche Selbständigkeit in viesem alt weist auf ein „Porträt.) — Zeuge c für sein bestes gebasten. — Klagcanwalt: , daß in manchen Bildern Ratacls die Hand cs Lehrers, zu merken ist, und kann man Rafael bekannt, daß Herr bekannter Knill'' Sie znin B" Bilde? Ja, ick Äst " P