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- Erscheinungsdatum
- 1903-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190306163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030616
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030616
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-06
- Tag 1903-06-16
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Monat
1903-06
-
Jahr
1903
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Schmidt. Oberleutnant a.' in Dresden: Heinrich Leichsenrim ^ bei Großenhain: Jnedrich Augus liadebeul: Friedrich Hermann Ilgen ard Wilhelm Klickermann. Landschafts Wilhelm Robert Heinrich Böttcher, ... ...itz; Dr. Fron» Emil Günther, Ritter- gutSbesitzer in Schien»; Dr. Phil. Hubert Ermisch. Regierungs- rat in Dresden; Friednch Wilhelm Jordan, Rentner in Leuben bei Dresden. — Au- Anlaß seiner 154. ordentlichen Hauptversammlung hielt am Sonntag mittag nach vorau-gegangenen Sitznugc» und Bor- trägen in Den einzelnen Fachadtriluiige» der Sächittcke Jnaenienr- und Archltekten-Verein unter Vorsitz d«S Herrn Oberbaueots Andrae ln der Aula der Technischen Hoch schule eine Gesamtsitzung ab. die sich eines recht zahlieichen Be suche- »u erfreuen halte. In seiner Eröffnungsansprache dankte der Herr Vorsitzende zunächst der Genrraldirektion der Staats bahnen und dem Rektor der Technischen Hochschule, Herrn Geb Hosrat Pros. Lttvicki, jür die Bewilligung von Frcifahrtscheiurn drzw. für die Uedrrlassung der Bcriamniiu»gS>än»le: des weiteren erwähnte er. daß dir Hauptversammlung deshalb aus den Monat Juni verschoben sei, um den Mitgliedern Gelegenheit zum Besuch der Städte-Au-stellimg zu geben. Der Verwaltungs-Schriftführer. Herr Regtrrunasbaumeisier O. Grüner, gedachte in erster Linie der im verslossrnen Jahre verstorbenen Vereinsniltglieder, zu deren ehrendem Gedächtnis sich die BeisammlungSkeilnehiner von den Sitzen erhoben. Au- den aeschättiichen Mitteilungen ging hervor, daß dem Verein 608 Mtglieder angehören, z» denen noch 13 Herren treten, die um ihre Ausnahme nachgesucht hatten und einstimmig ausgenommen wurde». Die Iah,rsrech»»iig. die an Einnahmen 24 087 Mk. und an Ausgaben 13386 Mk. iiacbweist. wurde einhellig genehmigt. Zu mehrfachen Aussprachen kam es bei den Mitteilungen über die Verordnung des Ministeriums des Innern vom 12. Februar 1903, die B a u m e ist e rv r n s u » g und den Baume itteltitel betreffend Aus den Ausführungen de» Vorsitzenden ging hervor, daß, trotzdem sich das Finanz ministerium nnd die Technische Hochschule gegen die Veileihuna deS BaumelstertltelS an Baugcwerke auSgciprochen habe, das Ministerium diesen Titel an solche verleihe, falls sie die vor- aeschriebene Prüfung oblegen. Der Reierent teilte mit. daß aus Anlaß dieser Verordnung eine Bewegung im Gange sei. die den Zweck verfolge, beim Ministerium dahin vorstellig zu werden, daß die an der Hochschule vorgebildeten Architekten, ohne daß sie in Staatsdiensten stehen, den Titel Regierungsbaumeister führen dürfen. Herr Geh. Baurat Waldow sprach sich dahin ans, daß nach mehriachrn Erwägungen das Ministerium des Innern zu der fraglichen Verordnung gekommen sei. und zwar in Anbetracht der tüchtigen Leistungen der aut den König!. Baugcwcrkcnschnien nus- gebiideken Baubeflissenen. Der Herr Referent stellte sich aus den Standpunkt, daß jetzt der Zeitpunkt zum Anschnriden der Titcl- traae überhaupt nicht sei. Nachdem sich wegen dieser Frage »och verschiedene Herren geäußert hatten, ermächtigte die Versammlung den Vorstand, bei dem Ministerium des Innern sowohl, wie bei dem Finanzministerium vorstellig zu werden, dag der Titel .Regierung-va»metster* bei der zweiten Staatsprüfung verliehen werde. Bezüglich der Abänderung einiger Koeffizienten in den Tabelle» zum .Allgemeinen Bangeletz" hielt eine zur Prüfung dieser Angelegenheit eingeietzte Komniiision es für wünschenswert, daß vor allen Dingen die Tabelle lü einige Abändeiungcn erfahre. Wegen deS Rundschreiben- des Vorstandes vom Verbände deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine betreffs der Bildung architek tonischer Vereinigungen und von Ausschüsse» stellt sich der Säch sische Ingenieur- und Architekien-Verein auf de» Standpunkt deS Berbandsvorstnndes. Zum Schluß gab Herr Regicrnngsbausührer a. D- W. Andrae n»ter Benutzung zahlreicher photogiavhilcher Aufnahmen architektonischer Merkwürdigkeiten eine kurze Skizzie mag seiner indischen Reffe. — Nachdem der Zentralversammlung des Zentralver ba ndesDelltlcber Möbeltranspor teure am Sonntage hier bereits am Sonnabend nachmittags -l Uür in der Großen Wirtschaft des König!. Großen Gartens die diesjährige Versamm lung des Kontinentalen MöbeltranSpo'.cverbandeS. dann zur selben Zeit 'im Konzerthause des Zoologischen Gartens die Generalversammlung d«S Internationalen Möbeltransportver eins, sowie abends 8 Ubr im Restaurant Trompeterschlößcher di« Jahreshauptversammlung des Verbandes Deutscher Möbel transporteure und endlich abends 9 Uhr im Etablissement zu den „Drei Raben" ein Empfangs- und Begrüßnngsabend der zur Zentralversammlung eingetroffenen Kongreßteilnehmer voran- aegangen war, fand Sonntag vorm, von 11 Ubr an im großenSaal des Konzerthauses des Zoologischen Gartens die diesiährige Haupt versammlung des Zentralverbandes Deutscher Möveltransporteurc unter Leitung deS Vorsitzenden dc^ geschästssiihrcnden Ausschusses Herrn Gustav Knauer-Berlin statt. Er begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und Ehrengäste im Namen des Gesamt Vorstandes. Offiziell vertreten waren die Deutsche Möbeltrans Portgesellschaft durch Herrn Wolfram-Königsberg, der Internatio nale Möbeltransportverband durch Herrn Neldcl-Hannover, der DeutscheOesterreichische Möbeltransportverband durch die Herren John-DreSden und Nolte-Hannovri. der Kontinentale Möbeltrans- portverband durch Herrn Schwan-Breslau, der Allgemeine Euro päische Möbeltransvortverband „Alliance" sSpcditeurvcreinj durch Herrn Grassow-Reinickrndorf, der Verband Deutscher Möbeltrans porteur« durch Herrn Spangcnberg-Haiinover, der Internationale Möbeltransportverein durch Herrn Kaufmann-Berlin und der Verein der Möbeltransporteure Hamburg-Altona-WandSbeck durch Herrn Hoyer-Hamburg. Die Präsenzliste ergab die Anwesenheit von 88 stimmberechtigten Mitgliedern. Namens der Vereinigung der Dresdner Kollegen hieß Herr Gustav Liebig die Zentral- versammluna willkommen, worauf in die Tagesordnung eingetrctcn wurde. Rach dem vorgelegten Geschäftsbericht ans dos Jahr 1903/96 betrug Ende Mai laufenden Jahres der Mitglieder bestand der Zentralstelle Deutscher Möbeltransportciire 621 Mit- glieder Der Kassenbericht auf das Vereinsjahr 1902/03 schließt vei 16314,88 Mk. Einnahmen »nd 15232.96 Mk. Ausgaben mit einem Bestand von 1061,92 Mk. ab. Herr Schriftführer Hugo Rosenberger berichtete im Anschluß an den Gcichäitsbcricht über die Frag«, waL die Zentralstelle versprochen und was sie bisher geleistet habe. Daran schloß sich ein eingehender Vortrag des Herrn Rechtsanwalts Dr. Straßmann-Bcriin über das Lager geschäft. Nach einer Mittagspause wurden die Verbaiidlungen wieder ausgenommen. Zunächst erstatteten die Geichäfls- und Rechnungsprüfer, Herren Beck-Berlin und Müller-Lübeck, den Bericht über die inzwischen vorgenommene Prüfung des Geschäfts und Jahresbericht«. Aus ihren Antrag erteilte die Zeiikralver- sammlung dem geschäfisführenden Vorstände einstimmig Entlastung. Der Voranschlag für daS Geschäftsjahr 1903/04 wurde mit 15610 Mark Einnahmen urtt> 15 330 Mark Ausgaben festgestellt. Die weitere TageSordiunia betraf die Festsetzung der Preise für Ent- laduna. Abfuhr, Anfuhr und Verladung leerer und beladener Möbelwagen beiw. Eisenbahnwaggons usw. Anschließend an die Zentralversammlung wurde noch die Generalversammlung des Allgemeinen Europäischen Möbeltransvortverbandes „Alliance" lSpediteurvrrein) unter Vorsitz des Herrn Wilhelm Grassow- Reinickendors-Berlm abgehalten, welch« sich in der Hauptsache mit Rechnungslegung, Besnrcchung nnd Erledigung von Beschwer- den und anderen internen Angelegenheiten befaßte. Nachdem wäh rend der Verhandlungen die Damen der Kongreßteilnehmer eine Rundfahrt durch Dresden nach Blasewitz, Loschwitz und Weißer Hirsch unternommen, versammelten sich sämtliche Teilnehmer an dem Zentralverbandstag« zu einem Besuch der Deutschen Städle- ausstellung und abends zu einem geselligen Beisammsein in Helbiys Etablissement. DKr Schluß der Festlichkeiten bildete gestern ein armeinfamer Ausflug mittelst Eisenbahn nach der Sächsifchen Schwei». - - — Gestern vormittag kurz nach 6 Uhr wurde das 1. Bataillon d«S 177. Infanterie-Regiments von Bahnhof Klotzsche auL mit Sonderzug nach KönigSbrück befördert. — Die Vereinigung der Bürgermeister in Städten mit revidierter Siädtevrdnung hält ihre Jahresversammlung am 25. und 26. September d. I. in O el sn i tz i. V. ab. Der dortige Bürgermeister Dr. Hübschmann ist Vorsitzender der Vereinigung. — Um dem Publikum die Besichtigung des im Garten des StadtkrankenhauseS in Friedrichstadt ausgestellten Neptun- brunnenS mehr als bi-yer zu ermöglichen, ist von dem Stadtrate in diesem Jahre angeordnet worden, daß zu jenem Zwecke der Garten an drei Tagen sbiSher an zwei Tagen) in der Woche ge öffnet und die Wasserkunst des Brunnens in Betrieb gesetzt wird: Sonnta'» von 11—1 Uhr und Mittwochs ^und Sonnabends je Der" von 3—d Uhr. Zutritt erfolgt von der WachSbleichgaffe aus. — Dle vom Berel» der Sgchsen-Wetmaraner tm festlich ar'chmückien Saale de« „ActuShpseS" vkraustaliete Feier zum Geburtslaae des Groß Herzog« von Sachsen-Welmar ver- Uef unter zahlreicher Beteiligung der VereinSaugehrrtgen und Gaste in gelungener Weil« Bei Gesang und Rede wurde der festlichen Tage in Weimar und der Heimat gedacht. Der Boisitzende, Herr Äoldner, brachte da- Hoch am den Großherzoa und die Frau Grobberzogin aus, woraus dem Wortlaut eines nach Schloß EllerSburg abzusendenden Glückwunsch-Telegramm» freudig zu- gesllrnmt wurde. Ans Schloß EllerSduig traf folgende- Tele gramm an de» Vorsitzenden er»: .Sr. Lönigl. Hoheit der Grob- Herzog läßt für die im SiMen der Sachsen-Weimaraner dar- gebrachten treuen Glückwünsche trrundiichst danken- Heber dt« schöne Adresse zum Einzug sind die höchsten Herrschaften sehr «trent gewesen. Offizielles Danklchreiden wird noch folgen Kahinettsselretär Freiherr v. EgliMstrt»". — Die elektrische Straßenbahn Loschwitz —Pill nitz soll am 18. Juni vorläufig für die Strecke Loschwitz sKörner- platz) nach Niederpoyrrtz sÄrenze Hosterwitz) dem allgemeinen Verkehr übergeben werden. D«r Betrieb auf der neuen Bahn ist bis auf weiteres an die Deutsche Straßenbahn-Ge sellschaft in Dresden verpachtet worden und erfolgt im Anschluß an den Betrieb der dieser Gesellschaft gehörigen elektrischen Straßen bahn Dresden iSchloßplatzj — Loschwitz lKörnerplatzs. Tarife und Fahrpläne befinden sich im Inseratenteile der heutige» Nummer. — I» der Ncicht zum Montag starb am Herzschlag nach kur zem Unwobliei» der bekannte Wirt des Gaßmeherscheii Restaurants auf der Schloßffinße, Herr Sviegler. — Für das VariStä „Kön'gshos" ksrüher Duttler) in Strehlen ist a»s kurze Zeit Ada. di« geheimnisvolle, schwebende, ichlaiende Jungfrau, engagiert worden. Idr Auftreten erregte im Passage-Thea irr z» Berit» allgemeine Sensation. Zusammen mit dem großen Programm dursten die mit heule beginnenden Vor stellungen der Artistin starke Anziehungskraft auSiiden. - Ans der .Waidschlößchen-Terrasie* findet heute großes Extra-Mllitär-Koiizcrt statt von der Kapelle des 177. In fanterie-Regime,US. Zur Aufführung gelangt u. a. das große Schlactitenvvtpourri von Taro unter Mitwirkung eines Tamvour- nnd HomistkiizngrS. Bei rinstetender Dunkelheit wird daS ganze Etablissement illuminiert. Der Eintritt ist frei. — Am 13. d. M. hat sich aus der Schönbergschen Pension in Kleinzschachwitz der schwachsinnige Kaufmann Alfred Hilde brand, ohne ins jetzt znrückgekchrt zu sein, entfernt. Näheres be sagt ein diesbezügliches Inserat. - N i ed c r w ü ri ch » i tz (Erigeb.). Am Sonntag wurde hier die vom Landwirtschastlichen KrciSveretn im Erzgebirge aus den 11. und 15. Juni angesehte Preiskierschau eröffnet Die Schau ist nach dem Katalog mit 26 Bulle», 97 Kühen. 19 Kalben, 3 Zugochsen nnd 21 Ziegen beschickt. Außerdem sind »och 37 Nummern veikchiedeneS Geflügel und 15 Nummern Kaninchen zur Ausstellung gebracht worden. Aussteller von lnnd- wirtichastsicheii Maschinen, Gcräien und sonstige» zur Landwirt- sckajt erforderlichen Artikeln sind dnrch 21 verschiedene Firmen ver treten. Tie Ausstellung wurde im Namen des Laiwwirtschaft- lichc» Vereins Niederwüischnitz >/,12 Uhr vom OrtSgeistlichen in schwungvoller Rede, weiche in einem begeistert ausgenommene» Hoch ans Ihre Mnjcstäten de» König »nd Kaffer ausklang, iür eröffnet erklärt. Die Preisrichter für Tiere hatten bereits seit 9 Ilhr früh ihre Täiigicit begonnen »nd sprachen sich über das Geiebene sehr bestirdigt aus. Das Preisgericht für Bullen, welches ans de» Herren LandeSiierzuchldircktor Medizinalrat Prot. De. Pusch, Bezirkstierarzt Kunze und Stadtanisbesitzer Neubert aus Chemnitz bestand, konnte 11 Tieren Preise znerkeiiiien. Das Preisgericht iür Kühe, welches aus dem Vorsitzenden des Kreis- Vereins im Erzgebirge Okkononiierlit Schnbart-E»ba, BezirkStier- orzt Kuhn aus Flöha und StodtgnksbesitzerBecher aus Schwarzen berg bestand, erkannte 31 Preist zu. DaS Pieisge>icht iür Kalben, welches ans dem BeziikStieiarzt Nocber aus Annaberg, dem zweiten stellvertretenden Vorsitzenden deS KrciSocreins im Erz gebirge. OrtSrichicr Schönherr ans Niederlauterstein und Riller- giitsvächter Schneider aus Eidmonnsdors bestand, konnte 18 Tiere vrämist»en. lieber die genaue Zuerkcunung der Preist behalten wir uns vor. nwrgen zu berichten. Die ausgestellten Rinder ge hören zunieist der Raffe des erzgebirgischen Fleckviehes an, eS befinden sich aber auch einige rcinblütige Simmenthaler darunter. Tie Tiere machen alle den Eindruck guter Pflege nnd Adwarlung und legen ZengniS ab von dem außerordentlichen Fortschritt, welche» die Riiidviehzncht im Erzgebirge genommen hat. Die reichliche Beschickung der Preiststischau mit Geflügel nnd Kanin chen läßt erkennen, daß man in Niedcrwiirschnitz und nächster Um gebung auch für dicie Zuckten lebhaftes BedüifniS und gutes Verständnis hat: »nmeiiilick unter de» Kaninchen sind wahre Prachtexemplare ansgestellt. Großes Interesse zeigten die Besucher der Ausstellung für die zur Ausstellung gebrachten landwirtschaft liche» Maichinen: es ist aber auch anzueikeniieii. wie namentlich die beiden Firme» Friedrich Scheiter und Gebiüder Scheiter i» Niederwürschnitz Arbeit »nd Kosten nicht gescheut hoben, »m durch Vorsührung der ineislcn Moschinen im Befriede. was durch elek trische Kraftübertragung geschah, ihre Ausstellungen beionders instruktiv z» mache» nnd ko zum Gelinge» der Preistierschan bet- zutragen. Der Vcinch der Preistierschn» am ersten Tage war ein außergewöhnlich großer. Es düifst dc>scibe nns 6000 bis 7000Per sonen zu schätzen sei» In den RachiniltagSslunden war der große, stbr g»l gewäblie AnsuellnngSpnlast trotz eintretender kleiner Regenschauer dicht mit Bestichern gefüllt. Unter denielben ge- ivabrtcn wir den Generalsekretär des LandeSknItiirrateS Heim Doktor Nanbold ans Dresden. Die Preisiicrichnu legte Zeugnis dnvon ab. wie Landivirlichast. Industrie und Gewerbe bestrebt ge wesen sind, mit vereinten Krusten das Gelinge» des Uisternchmeiis. an welchem die ganze Benölkerung des Ortes Niederwürschnitz und der Umgegend de» lebbasieiten Anteil nimmt, zu sichern. Waren doch allein durch dir Gemeindeverlreinug, de» landwirtschaftlichen Verein, die Ziichigcnviienichaft nnd viele Gönner in Niederwürfch nitz und Umgegend 41 Ehreirprrve gcstistet, welche teils tn Luxus gegenständen, rcilS auch in lehr vrakiiichcir Gaben von hohem Wert bestanden. — Herr Buchdruckcrcisaktor Moritz Hllfler in Großen hain feierte gestern sein bOjährigcs Berufs- und Arbeilsjubiläum. Am 15. Juni 1853 trat Herr Hüller als Setzerichriing bei der Firma Hcrrmann Starke i Tageblxitt"-Druckereij ein, wo er bis jetzt ununterbrochen beschäftigt gewesen ist. — Der Großen dainer Männergcjangverein beging gestern und heute sein 25jäbriges Bestehen in festlicher Weise. Gestern abend fand großes Gesangskonzert mit anschließendem Festkommers, heute Tafel »nd Ball statt. Viele Brudervercme von auswärts nahmen am Feste teil. Deutsche Ztääleausslelliing ru Dresäen Täcziich von 9 bis 7 Ilhr geöffnet ——— Z»m Umsturz in Serbien. Was allgemein als bevorstehend angesehen wurde, ist ringe treten: Peter Karageorgcwitsch ist von der Nationalversammlung am Montag zum König von Serbien gewählt worden, nachdem bereits am Sonntag eine Konferenz von Senatoren und Abgeordneten einstimmig beschlossen hatte, die Verfassung vom Jahre 1888 in Kraft zu setzen und einstimmig Peter Karagcorgewltsch zu wählen. Peter Karagcorgewitsch, der sich bekanntlich in Genf aufhält, erhielt am Montag ein Tele gramm aus Semlin, das ihm seine einstimmige Wahl durch die Nationalversammlung offiziell mitteilte. Die Obdultion an den Leichen des Königs und der Königin ist am Freitag von Professor Dr. Michel vormittags von halb 9 bis 7 Uhr abends vorgenommen worden, lieber den Befunt hat der Genannte einem Vertreter des „N. Wien. Journ." folgendes mitgeteilt: „Die beiden, ganz entkleideten Leichen lagen im Souterrainlokal des alten Konak, wo der Mord geschah. Dieies ist ein prächtiger Platz zur Vornahme der Obduktion. An der Leiche des Königs habe ich sechs Schußwunden, drei starke Säbel hiebe und mehrere Kontusionen konstatiert. Eine Kugel drang dem König in das Herz, zwei in den Unterleib. Die L>äbelhiebe be finden sich am rechten Arm, und der König dürfte sie erhalten haben, als er sich gegen die Angreifer zur Wehr setzte. Auch mehrere Bajonett- und Scibelftichwunden waren an der Leiche be- merkdar, die aber nicht tödlicher Natur waren. Ich konstatierte, fand ich mehrere Stichwunden. Von dm Schußwunden befanden sich zwei im -erzen und in den Lungen, welch« unbedingt tödlich waren. Der Organismus der Königin war «in krästfaer. An beiden Lungenseilen waren Spure» verheilter Lungenentzundungs- vrozesse bemerkbar. Mit voller Sicherheit wurde konstatiert, daß die Königin für immer unfruchtbar geblieben wäre. Ueber die Autopsie haben wir ein Protokoll ausgenommen, das sofort der Regierung übergeben wurde." Entgegen dem vorstehenden, olle Merkmale der Authentizität Eggenden Obduktionsbefund meldet die .Internationale Korre spondenz" den nachfolgend wiedergegebencn Befund. Für die darin enthaltenen Daten muffen wir natürlich der zitterten Korrespondenz die Verantwortung überlassen. „Das Hirn des Königs ist ab normal. die Membranen verdickt und ungleich entwickelt, wie bei Schwachsinnigen. Dos Rückgrat ist nicht gerade und weist an drei Stellen Kmotenbildunge» aus. Das Obdultionsprotokoll über den Leichnam der Königin weist Narben von Drüsenoperaüoneli, veraltete Metritis und insolgeoesseu Eilerwunden, sowie in der Lunge vernarbte Caoernen nach." Mehrere Blätter melden, der Nachlaß der Königin Draaa betrage 11 Millionen Francs und sei in englischen Banken hinterlegt. Dies ist übertrieben. Aus authentischer Quelle er fährt die „N. Ir. Pr." aus Belgrad, Draga ersparte während ihrer dreijährigen Ehe insgesamt 900 000 Francs. Der Nachlaß König Alexanders dürste unbedeutend sei». Die Realitäten der Familie Obrenowitsch wurden bereits unter Milan stark verschuldet und hypothekarisch belastet, zum größten Teile zu Gunsten der Wolaa- Kama-Bank ui Petersburg. Von dieser Bank erhielt Milan seiner Zeit auf Intervention des Zaren Alexander III. zwei Millionen Francs gegen das Versprechen, Serbien auf immer zu verlassen. Der Zar versprach seiner Zeit, Milan diese Schuld zu erlassen, falls er sein Versprechen hielte. Da jedoch Milan wort- brüchig wurde, ließ die Bank obigen Betrag auf die Realitäten der Familie Obrenowitsch schreibe». Nach ocr Ermordung des Königspaares wurden in der Hofkaffe 80 000 Francs Bargeld vor- gesunden. Die radikalen Blätter fordern die Konfiskalion des gesamten Nachlasses des Königs und der Königin und behaupten, diese und König Milan hätten Serbien um viele Millionen be stohlen. Eine interessante Frage ist die, wie mcm sich mit dem neuen König Karageorgewitsch abfm'oen wird. Bekanntlich nmrde nach der Ermordung des Fürsten Michael Obrenowitsch das ge samte beträchtliche Vermögen der Marageorgewitschs in Serbien konfisziert und seither vom Staate an verschiedene Privatpersonen veräußert. Von der verstorbenen Königin wird übrigens in be achtenswerten Kreisen erzählt, sie habe für die Verzichlleislung auf den gewünschten Empfang in Livadia eine große Summe — man spricht von ö Millionen Francs — von der russischen Regierung erbosten. Aus Belgrad bemüht man sich, die Meuchelmörder mög lichst zu entlasten durch die Darstellung, daß die Offiziere nur die Ehescheidung, allenfalls eine Abdankung erzwingen wollten, aber durch den ersten Schuß des königlichen Adjutanten und Schwiegersohnes des Ministerpräsidenten gereizt wurden. Zur Bestätigung der Hartnäckigkeit des Königs Mäander wird auch gemeldet, es sei ein fertiger Gesetzentwurf zur Einsetzung des Ni- kodem Lunjewitsch als Thronfolger aufgesunden worden. Tie Er eignisse im Konak seien als ein Kampf auszufassen, daher seien die Attentäter nicht strafbar. Die „Polit. Korr." bringt nun von einer eingeweibten Persönlichkeit eine Darstellung der Blutnacht, wonach der Adjutant Naumowitsch von unzufriedenen Offiz-eren beauftragt und tagelang bemüht war, den König für die Ehe scheidung als eine unbedingte Notwendigkeit zu gewinnen, der König habe sich jedoch geweigert und sogar Anstalten getroffen, die auf die nahe Erhebung des Leutnants Nikodem Luniewitsch zum Thronerben hinwiesen. Da willigte Naumowitsch, der ge wissermaßen als Vermittler vorging, schließlich eim eine Anzahl Offiziere nachts in den Konak einzulassen, um dem Könige die Un abwendbarkeit der Ehescheidung vor Äugen zu rücken. Unglück- licherweise habe der Ordonnanzoffizier Hauptmann Milkowitsch, der Schwager des Ministerpräsidenten Zinzar Markowitsch, einen der Offiziere erschossen und dadurch die ungeheure Erregung der eingedruiigenen Offiziere zum Acußerstcn gesteigert. lieber die Verhältnisse in Belgrad berichtet folgende Meldung vom Sonntag Abend: Die Stadt ist ruhig. Die vor dem Konak lagernde Infanterie-Abteilung ist eingezcmen worden: nur der Konak wird von wenigen Posten bewacht. Der alte und der neue Friedhof, sowie die Begräbnisstätte des Königspaares sind stark besucht. An der Begräbnisstätte lehnen an der Mauer einfache Kreuze mit den Aufschriften: „Alexander Obrenowitsch". „Dwga Obrenowitsch". Auch vor der Grabstätte äußerte sich ein Teil der Besucher, das Geschehene sei für die Nation gut und notwendig gewesen. Im Friedbofe wurden gleich nach der Tat von Soldaten 20 Gräber ausgehoden, in denen bisher zedoch nur zwei Offizierslcichen und General Pctrowitsch beigesetzt wurden. Letzterer wurde dann auf Bitten der Witwe in der letzten Nacht in das Familiendegräbnis übergeführt. Zinzar Markowitsch und sein Schwiegersohn Nikolitsch sind in eigenen Gräbern beigesetzt worden. Kleine Gruppen umstellen die Gräber und besprechen die Ereignisse: sie äußerten, das Volk sehe der Zukunft gleichgültig entgegen, weil ärgere Verhältnisse als bisher nicht eintreten könn ten. Noch den Erzählungen eines Totengräbers wohnten dem Begräbnis des Königspaares zehn Personen bei. — Am Sonntag abend erschoß sich der Leutnant Lazar Jowanowitsch vom 8. Infanterieregiment aus Kränkung darüber, daß er vom Offi- z!crkorps für unwürdig ochalten Irxir, an der Ausführung de? Komplotts vom 11. d. M. teiizlinehmen. — Mehrere Belgrader Familien suchten um die Bewilligung zur A » Swanderung nach. Die Regierung gab ihnen jedoch bekannt, daß vor Eintritt nor maler Verhältnisse ihnen nicht gewillsahrtet werden könne. Lage-geschichtr. Deutsches Reich, lieber da» genaue Reiseproaramm des Koiserk werben folgende Einzelheiten gemeldet: Mittwoch, den 21. Juni, trifft der Kaiser von Cuxhaven in Kiel ein, um den Regatten der Kieler Woche beizuwohnen. Bei der Ankunft in Kiel findet ein Empfang nicht statt, jedoch melden sich nach Ein treffen der Kaiserlichen Nacht die Chefs des 1- Geschwaders, der Inspekteur des Bildunaswesens der Manne und der Stadt- kommandant beim Kaiser. Die Schisse und Befestigungen ver fahren nach der Flaggen- und Salutordnung. Donnerstag, den 25. Juni, wird der Kaiser im Beisein der in Kiel anwesenden Admirale um 9 Ukr vormittags einem Vortrage über Funken telegraphie an Boro S- M. Torpedoversuchsjchiff „Nevtun" an- woyiicn. Sonnabend, den 27. Juni, mittags 12 Uhr findet aui der Kaiserlichen Werft zu Kiel der Stapellaiy des großen Kreuzers „Ersatz Kaiser" statt Montag, den 6. Juli, wird der Kaiser im Anschluß an die Regatten der Kieler Woche von Travemünde aus die mehrwöchige Reise nach Norwegen antrcten. Die Rückkehr er folgt ton dort Anfang August nach Bremerhaven. In Bremer» daven findet bei der Ankunft kein Empsong statt, jedoch meldet sich der Kommandant »ach dem Einlaufen. Während der diesjährigen Nordlandreise des Kaisers wird der Depeschendienst nach ganz neuen Gesichtspunkten geregelt werden, um zu ermöglichen, baß der Kaiser trotz seines längeren Aufenthaltes in den nordischen Gewässern auf dem schnellsten Wege von ollen wichtigen Ereignissen in der Heimat in Kenntnis gesetzt werden kann. Für die Bewältigung des De- peschenvcrkehrs werden die Torpedoboote 8 76, 8 78 nnd 8 79 der 6. Torpedoboots- iReservc-) Division in Diciist gestellt und zwar unter Kommando der Kapitänleutnants Weniger und von Rojenstiel und des Oberleutnants zur See von Sack. Je eines dieser Boote vermittele die Ueberbringung der Leveschen, wichtigen Schriftstücke, Zeitungen ujw. vom Lande auf See, wo das dritte Boot als Vermittlungsboot die Sachen in Empfang nimmt und an das andere Landboot weitergibt. Die Boote wissen genau, auf welcher Wasserlinie sie sich zu treffen haben. Der vormalige Rcichstagspräsident Graf Balle st rem sandte an die „Schics. Volks-Ztg." ein Telegramm, in dem er er klärt, er stehe seiner Aufstellung in Oppeln als Gegenkandidat des offiziellen Zentrumstcmdidaten Szmula vollständig fern und be trachte diese als Beleidigung seiner politischen Ehre als Zentrums- mann Dem „Schwäb. Merkur* »ufolge wird der bayrische Mi ni sie rpräsidcntv. Podewils dem König von Württemberg chen. Zur werden im ^ - Breitling und der Minister des Acußeren v. Soden emtreffen. ..Die-Siidd RetchS-Korieip." schreibt: .Daß in der Presse Meldungen über ein« Konsrrrnz der deutsche« Ftna«»« L 5» Dresdner Nachrichten. ISS. Seite ». M» Dienstag. IS. Juni Lvos
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