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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030613016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903061301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903061301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-06
- Tag 1903-06-13
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Monat
1903-06
-
Jahr
1903
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- 4.-. I Aussichten für käs Zaftankekominen clnetz deutsch^imenkaniscken Handelsvertraaes sind überhaupt lehr mäßige. Dagegen besteht die Absicht, in absehbarer Zeit mit einigen europäischen Staaten, mit denen Deutschland bisher durch Handelsverträge noch lucht ver bunden >sl^ in dlesberügliche Verliandluugen einzutreten. Hier kämen die -skandinavischen Staaten und Dänemark an erster Stelle in Betracht. ^ ^ Tie „Rbeinisch-Westsälische Zeitung" schreibt aus Emden Die Ge treideein fuhr über Emden hat sich seil der Inbetrieb nahme dcS Dortiillind-EmS-KanalS etwa verzehnfacht und uvar aus Kosten der holländischen Häsen, denn der allergrößh Deil der Ladungen nimmt seinen Weg naä» Westfale». Die Um adung kann mir dui vorhandenen Einrichtungen nicht immer schnell genug erfolgen. Die Regierung hat deshalb die Absicht, »och in diesem isominer die LeistungSsäbigkcit des Hafens in Emden da- durch erhevlich zu steigern, dag sie einen großen, elektrisch zu be- .leibenden Getreide-Elevator daselbst stalionierl. Dieser Apparat, dessen kosten etwa Ol'OOOO Mk. betragen dursten, soll nicht weniger als 000 Toniien Getreide in der Stunde loschen können. ES ist anzunebnien. das; infolge der eintreienden schnellere» Absertigung d^r Schisse die Fracht salze nach Emde» sich ermäßigeii werde». In der Konferenz am l. April d. I., bclr. die im Ober- berganitSbezirk Dortmnild derrichende W u r m kran kh e i t. war es als eine der wesentlichsten Maßregeln zur Bekämpfung der grankbeit anerkannl ivorden. daß durch wiederholte inikrvskvvisch tlntersnglungeii der unterlrdischen Beiegschaflen, die lonrinbehafte- liir Personen erinittell. aus der Arbeit ausgeschiedcn und einer AbtreibnngSkrir nnterwvrsen würden. Der ..ReichSanzeiger" teilt um. was zur Durchführung die'er Maßregel bisher ge'chehcii ist und wird von Zcii zu Zeit weitere Mitteilungen über den Stand der Angelegenheit folgt.» lasse» Die B e r eini g u n g denl s cii e r Banke n tagte am 6 Juni unter großer Beteiligung in Baden-Baden. Bejondcre Be dentilng Halle» die AuSlasiungc» über die Wirkung der Börsen ge'etzgebnng. Es wurde koniiatiert. daß nael,gerade auch die urchriinglich scharfen Gegner der Börse allmählich daS Verhäng .ueevlle der deutsche» Böriengesehgebnng einzlijehen beginnen wwie daß seitens der ReichSregierung die Borlegung der Börsen uovelle für die koniniende Tagung des Reichstags mit Sicherheit ,u erwarten sei. Falls eine Aendernng nicht einträte, würden oie deutlchcu Börsen, vor ailem Berlin, zu sicherer Stagnation verurteilt, das deutsche Kapital zur Beschäftigung im AuSlande und .Auswanderung dahin gelrieoen und dein ganzen Vaterland«? unab- ebbarer Schaden zugefiigt iverdrn. Des iveiteren wurde darüber ^iage gesübri. daß in der deutschen Rechtsprechung sich, nament hch an'höchstricbterlicker Stelle, zuweilen eine die Bedeutung des modernen Handelsverkehrs völlig verkennende, direkt ciitti konimertielle und verkehrsseindlichc Ströuuing bemerkbar mache, sie höchst bedenklich sei. In gewissen Kreisen der Bnreaulratü l abe man offenbar seltsame Ansichten über Voraussetzungen, Anatomie und Phnsiologie des deutschen Erwerbslebens, die man ,u häufig am grünen Tüch ohne genügende Kenntnis des realen LebenS beurteile. Dies könne und müsse Treu und Glauben, auf denen Handel und Wandel baßere» uniergraben und Deutschland >u einem rückständigen TtaalSgebüde machen. An den Verhand lungen beteiligte sich insbesondere Geh. Initizrat Rietser, der Bor sitzende dcS Zentralverbandes des deutschen Bank- und Bankier- gewerbeS. Wie der „Geraer Zcitnna" ans Weiniar geschrieben wird, hat daö zu Ehren der Vermählung deS GroßberzogS im Parke ver- anstallcte K ti n st l e r v o l k s f e st einen erheblichen Fehlbetrag er- geben. Allein im Biilettverkanf belief sich der Ausfall auf 7iX)0 bis 8000 Mk. die eine der 20-Mark-Tribünen konnte tatsächlich als fast leer bezeichnet werden. Wie erzählt wird, wäre der Großherzog mit dem etivas exklusiven Kiiiisilerfeste von vorn herein nicht recht einverstanden gcwesim und hätte geäußert, wenn man doch einmal ei» besonderes HnIdiguiigLsest veransialien wollte, io sollte es ein wirkliche- Volksfest ohne Entree iein Eine Wieder- holnng des» Feiles, d e vielleicht das Defizit gedeckt hätte, scheitert- an der "Abmachung sämtlicher Bwrwirte. die nicht ans ihre Kosten gekommen waren, weil in den späten Abendstunden der leuchte und kalte Festplatz wie ausgestorben war. Ter Großherzog soll den weit geeigneteren Tiefnrter Park vorge'chlageii haben. Einen sozialdemokratischen V e r ja m m I n ngS kn i >' f beleuchtet die „Antisozialdemokratische Korreipondenz", indem sie schreibt: „Um sowohl in gegnerischen wie in eigenen Versammlungen Stimmung kür sich zu machen, bedient sich >eßt die Sozialderno- kratie offenbar eines ebenso leicht zu durchschauenden, wie un ehrlichen Kniffes. In eigenen Versammlungen laßt sie in.der angeblichen Diskussion Leute auftreten mit der Erklärung, sie seien nicht Sozialdemokraten, wüßten im übrigen noch nicht, wen sie sc» wählen würden und ersuchten den sozialdemokratischen Redner, über bestimmte Punkte nähere Auskunft zu erteilen. Eine solche „bereitwilligst" erteilte „Auskunft" fällt natürlich sehr befriedigend aus, und dann erklärt der Fragesteller: obwohl er nickt Mitglied der sozialdemokratischen Partei sei, habe ibni doch der Standvunkt des sozialdemokratischen Redners — nachdem er auch früher schon in den Versammlungen anderer Parteien gewesen sei — am besten gefallen Als „Uiioarteiiicher" könne er nur sagen: er werde sozialdemokratisch wählen Aus die „Dummen" in einer wichen Versammlung macht der „Unvarteiische", der seine hestellle Arbeit lernet, natürlich einen gewissen Eindruck. In gegnerischen Versammlungen verfährt man ganz ähnlich. Wieder tritt ein ..ll»varleillcher" ans. der noch nicht wissen will, „wem er seine Summe geben würde", stellt allerlei Fragen und erklärt sich von deren Becmlwortnng sehr wenig befriedigt. Am folgenden Tage bringt dann der „Vorwärts" fett gedruckte Berichte von dem Auftreten des „Herrn, der erklärte, nicht Sozialdemokrat zu sein". So beschatten ist Sie Moral sozialdemokratischer Versammlungs- Politik. mit der „der Fang der Dummen" von den „Genossen" betrieben wird" Ungarn. Im Abgeordnetenhanie gab der Vizepräsident dem -chmerznchen Gefühle tiefsten Bedauerns über die grauenhafte Kata st r o v h e "Ausdruck, deren Spier König Alexander als letztes Glied der Dnnastie der Obrenowiffch geworden sei, die stets Freunde Ungarns »ns bestrebt gewesen seien, srenndnachbcir- licbe Beziehungen zu Ungarn zu unterbauen. Das z^aus sei ein mütig in dem Wunsche, daß es der serbischen Nation gelingen niöge, trotz schwerer Krisen, sichere Grundlagen für ihre Entwick lung zu legen. Tie Führer der Ovvositio» Franz Koistnb und Iobann Zich» drückten ihre Zustimmung zu den Worten desPräsi- senlen ans Ter Ministerpränoent erklärte, er wolle sich daraus vesclnanken, 'einem tiefen Schmerze und seiner Enttiistnng über die Schreckenstat Ausdruck zu gebe»., deren Folgen sich z. Z. noch nicht übersehen lassen. In Beantwortung einer Anfrage der "Ab geordneten RakvwSki, und Lowasrn bezüglich der Stellungnahme der Regierung zu den Belgrader Ereignissen erklärte der Minister präsident, es wäre verfrüht, sich hinsichtlich etwaiger Folgen oder Veränderungen, die eintreten könnten, zu äußer». Ec wolle nur die Hoffnung ausdriicken. daß keine iolche Entwicklung eintreten werde, welche eine "Aendernng der ungarischen Politik gegenüber dem Nachbarstaats notig machen würde Jedenfalls würde die Regierung daraus bedacht iein, jeder eintretenden Eventualität gegenüber die Interessen des Landes zu wahren. England. Wie aus dem dem Parlament erstatteten Berichte hervorgeht. stammen st", Prozent der Gesamteinfuhr In diens und der biitllchen Kolonien im Jahre MI ans dem "Auslande, der "Rest aus Großbritannien oder anderen Dellen des Reiche-- Von der Ausfuhr der Kolonien und Indiens gingen 10 Prozent nach dem "Auslande. 8 , Kunst und Wissenschaft. f König! Ho ft he ater. Die Königl. tzosoper gibt heule D onizettis komische Oper „M arie. die Tochter des Regi ments" und daS Danz-Idhll „Aus Japan". Im Königl. Schauspielhaus gelangen zur "Ausführung: „Der verlorene Sohn" lPantomimel und Wolters Tragikomödie „Die Hoch zeitsreise". Die "Vorstellungen beginnen halb 8 Uhr. s- Sonnabendvciper in der Kreuzkirche nachmittags 2 Uhr' I. Fantasie und Fuge in 0-nwII sür Orgel (Peter«, Band II> von Job. Seb. Bach: 2. „Gott stehe auf, daß reine Feinde zerureuet werden", Motette nach dem 68. Psalm (mni 1. Maler von Deinen:. Bvrnrianslv ZI752—I82S), Bearbeitung von O-rk. Wermnnn: 3. zwei geistliche mcder sur Tenor, gesungen von Herrn Karl Rauschenbach aus Döbeln: a> „Ge lobet leist Tu stetiger Gerlt" iop. 64, Nr. 6) von Ost. Wermann, t>> „Komm, Gnadcntau. befruchte mich" von Johann Wolsgang Frnnct E um I6AN: 4. Andante sur Violoncello von Joachim Raff, vorgeiragen von Herrn Ferdinand Frhr. v. Lrliencro» : 5. „Der Herr ist mein Hirte", Motette nach dem 2» Psalm tneu> von Hermann Jumpe. g Motette in der Frauenkirche, Sonnabend, nachmittags 4 .Uhr: 1. „Phantasie" zr. Sab» aus der 13 Orgel'onate <O,-ctur> von Joseph Rheinberger, an, 484 : 2. Tanket der» Herrn". Chor von Uso Seiseri: 3 zwei Sologesänge für Alt und Orgel von Job. Seb. Bach, gesungen von grl. Elle Schünemann au» Berlin: »> .Hochgilobter Gottessohn". Die K, ttschrift. di» anläßlich de» F r ü b l i n g »s« st « « aus , B « rgk«lIer * erschienen ist, bat ihren weg in den Buchhandel Art« au« tzr Kantate .«Md« »«lucht-, d) .»»«m. Niste»Ta»-. gMNche, Lied: «. „Kommet »er ,u mir". lüntttknmiaer Chor (Lmlettung und Fuge» von Albert Becker: Orgel: Herr «lbeit Kram. Organist d«r Kind« am Stephanien,,Io» : Leitung : Herr Kantor Baut Schön«. 4 Fm beuiigen Konzert im Kdntgl. «elvader, komm«« zur Aufsübruna: l. .Adjutant «u Pferd". Marsch von Drei,Iler: 2. Ouver- istre.Dt« Feltenmüble- von Reist,ger; ». .Äreudengrüstr". Walzer von Strauß: «. Bolleitinufik au« der Oper .Feramvr«" von Rudürstein «. Ouvertüre .Aodeovierr" von Litolff: «. .Da« «rtle Lu- Polka von Iiedrer; 7. Nocturno (kte-ckui-l für Violtne von Cdopin-Tnra'at« «Herr Konzertmeister Schwell: 8, Groß» Fanlaste aus der Oper .Mignon" von Thomas: S. Ouvertüre »Lin SowniernochlSiraum" von Menvelesohn I». „Hosballtänze". Walzer von Fetrta. 44. .Wakdweden" au« demMuftk- drama .Siegtned" von Waaner: 4». Quadrille tm mtlüttrtlchen Stile von Strauß. 7 dem ^ geiunden. und zwar gellkriebl dies mit vollem Recht, denn «S wäre laiiäch sich lammcrichad« gtivelen. wenn da« reizend, kleine, lsterarirch-künstlerir«« Prachtiverk. zu dessen Gelingen dle Alten und die Jungen au« Nord und Süd ihre Gobe» veigetleuert haben, der Allgeinetnhett veiloren gegangen wäre DaS elegante Hesl wird durch G. Pterron« Buchhandlung <Hol,e L Pabl> Dreaoe». Waüenbaudftrast« 2t>, vettrieden und ist «n tännlichen maßgebcn ve» Buchbanoinngen zum Preise von l.dv M. zu h>iben. Der Neuiertrag aus der F-snchrisi wird zum Besten der PrnlionSaiiftait deutlcher Journa listr» und Schrlsrsleller vcrweitdet. s "Ans der Generalvcrsammlmia der Dresdner Kunst g e n o I s e n i ch a f t lehnte Vildbauer Offerniann die Wlederwahl zun, ersten Voisitzenden ab. An seiner Stelle wurde Prosrssor Weickvarbt einstimmig zum ersten Vorsitzenden gewählt. Ais Schtiiirührcr wurde Herr v. Manrnbnrg nnd als Schatzmeister Herr Architekt Vielt ch wiedergewählt. — Die Beretnsgab des deulIchen Ku »stvercinS für das Jahr 1003 wt,d ein in farbiger Litbogiaphre wiedergegebenes Blatt non Walter Leistikvw iein. cs ist ein stimmungsvolles Motiv au- dem Grüne wald, ganz in dem eigenen Etrarakter des Künstlers. 1 PadcrcwSki bat eine neue, größere Komposition voll endet Es ist ein Eborwe,k. welches sich .Feierlich Kantate" nennt und für gemischten Ehor bestimmt ist. De» Text hat der polnische Dichter Katamir Tetmnjer versaßt. Das Werk gelangt bei der E>öfs»ling der Wintersaison in der Warschauer Philharmonie zur ersten Anfsüliriing. Auch eine ne ne Oper hat Pndercwski unter der Feber. Die erste Aufführung des neuen Doerirwerkes dürfte zweifellos iin Dresdner Königlichen Hostheater stattfinoen. s In aller Stille hat Batonin B e r t h a v S u tkn e r au chioß Heimarinsdorf ihre» 60. Geburtstag gefeiert. Trotzdem kamen viele Hnnderte herzlicher und teilnahmsvollerKnudgebungen Adressen, Briefe. Telegramme, Diplome nnd Festgetchenke trafen rn großer Menge ein. Es hatten u. a. Glückwünsche geiendet Piinz Alsonrv von Bourbon, der Herzog von Parmn, Kammer Präsident Leon Bourgeois. Minister Beernaert, Gigs Friedrich Schönborn, Ferdinand v Sanr. JaroSlavVrchlicky. der denkt che B otschaster in Paris Fürst Hugo Radolin nnd seine Ge mahlin Füisiin Johanna, Graf Heinrich und Gräfin Magda Taasse Emannel Nobel. Der Wiener Journalisten- and Schriftsteller verern „Eoncoldia" batte eine Begrüßung gesendet, die Prager .Eoncordia" das Dtprom der Ehienmitgtiedschast. Tie Oesier- rerchirckre FrirdenSgeleUschgft hatte eine von Olgn Wlstnaer-FIorinn künrlierrsch geschmückte Adresse gewidmet, ebenst' der Akademiiche Friedensvcrern. In unllnterbrochenrr Folge trafen Glückwünrche der Fiiedensvereine aus Deiitschiand. "Frankreich und Italien ein Gränn Poetting erstattete mit einige» schlichten, innigen Worten Bericht über de» rrficntictien Erfolg der aus Ihr Konto hei der Kreditanstalt gebuchten und noch nickt abgeschlossenen Sammlung iür die Ebrengad e an die Jubilarin. Frau Baronin Suttner wird nunmehr ihren Wohnsitz wieder in Wien nehmen. Neueren Nachrichten zufolge soll der Ehrenpräsident des Richard Wagner-Denkmals-Komitees, Gras Hoch erg, den "Vorsitz übernehmen, nachdem Kommerzlenrak Leichner von diesem zurückgetreten sein wird. Tie Wandlung der Mnge bringt man -n Zulammcnhaiig damit, daß das prentzischc Kultusministerium die Verantwortung für das so viel angegriffene Festprogramm ablehnt. Man erwartet mit Bestimmtheit, daß das Kultusminister'»»! die erwähnte "Neuordnung und die damit nötig werdende Neusinanzierung der Denkmals-Ent hiiilung in die Wege leiten wird. Daß die Wagiier-Denkinalslach« io, wie bisher, nicht weiter gehen kann, sehen selbst die treuesten Anhänger des zur Zeit bestehenden Komitees ein. 1 Tie Frankfurter Blätter bestätigen fast einmütig, daß der Kaiser gesagt hat, er sympathisiere mit dem Gedanken, den Sängerwettstreit in Zukunft iinmer in Frankfurt abzuh alten. Man bringt damit die Aeußeruug des Ober bürgermeislers Adickes in Verbindung, daß für Frankfurt der Bau liier ständigen Feschalle, die mindestens 10000 Personen fasse, wünschenswert sei. Von anderer Seite wird mit Dresden auch üsseldorf als nächste Sängerweitslreit-Stadt genannt. — Der Kölner M ä n n e r g e j a n g v e r e i n löste auf dem Heimwege das in verschiedenen Städten gegebene "Versprechen, auf dem Rück wege ein Konzert zu veranstalten, nicht ein. Grollend fuhr er die Heimat. — Wie nach jedem Streit, jo pflegen auch nach jedem Wettstreit die Unterlegenen ihre Stimme zu erheben und sich gegen die Sieger oder gegen die Preisrichter zu erhitzen. Da überrascht es kaum, daß nun auch der eine oder andere der inFrankfurt nicht mit einem Preise ausgezeichneten Gesanavercine sich mit einer Klage an die Oeffentlichkeit wendet. Der Bonner Männer lesangverein ist der erste, der dies tut. Er fordert von den Preisrichtern Aufklärung über die Gründe seiner Aus schließung von der engeren Konkurrenz. Er rechtfertigt sein Be gehren danut, daß nach dem starken Beifall der tauiendköosigen Zuhörerschaft und der einmütigen "Anerkennung der musikalischen "Vertreter bervorragender Zeitungen, namentlich aber nach dem warmen Beifall des Kaisers es zu erwarten gewesen wäre, daß der Bonner Verein gleichfalls preisgekrönt wende. Ein ähnliches Er chen soll seitens mehrerer anderer Vereine an die Preisrichter gestellt worden sein. Der Bonner Verein regt zugleich an, daß ,n nkunft den einzelnen "Vereinen das genaue Ergebnis der Prcis- richterberatnng mitgeteilt werde. Dem Bonner Verein kann cs natürlich nicht versagt werden, gegen die Entscheidung der Frank furter Preisrichter Einwendungen zu erheben: er vertritt damit gleichsam das Recht der in einem Streit unterlegenen Partei. Aber wird nicht erwarten dürfen, daß seinem Protest allzuviel Ge wicht beigelcgt werden tvird, um so mehr, da bisher von keiner Seite achkcnntnis, Gerechtigkeit und Unparteilichkeit der Frankfurter Preisrichter irgendwie angezweifelt worden ist. August Bungert hat die neuen Kompositionen zu Goethes ., Fa »st". die gelegentlich der diesjährigen Goethe- Icstipiele in Düsseldorf zur Verwendung kommen tollen, vollendet. Die Oberleitung des musikalischen Teils der Ausführungen bat der Komponist sich selbst Vorbehalten h Unmittelbar vor Saisonschluß Hai das Wiener Burg- heatcr noch eine vollständige "Neuinszenierung der Jungfrau von Orleans" unter Thimigs Regie gegeben. Die Ausstattung war glänzend und überbot fast alles, was an prunkvollen Aeußerlichkeiten im Burgtheater bisher gezeigt worden ist. Auch im Dresdner König!. Schauspiclhause wird bekanntlich Schillers Jungfrau" >n neuer, glänzender Aus stattung vorbereitet, für die man. wie verlautet, 50000 Mk. aus- oebcn will. Während des Drucks eingegangene Drahtrireldlmgen vom 12. bez 13. Juni. -Genf. Peter Karageorgewitsch erklärte gegenüber einem "Vertreter der Schweizerischen Deveschen-Agentur: Meine Anhänger habe» in Serbien eine Organisation. Ich erfuhr nicht- von einem beabsichtigten Vorgehen, habe nichts zu dessen Vor bereitung beigetragen und war überrascht. Ich hatte seinerzeit auch gar nichts in der Angelegenheit Nlantitsch zu tun. Ich erhielt die Nachrichten am Donnerstag >/,10 Uhr durch meinen Vetter in Wie», doch nichts offizielles. Viele Glückwünsche sind mir zuge- gciiigen. Ich bleibe wo ich bin. denn niemand hat verlangt, daß ich nach Serbien komme, und niemand hat mir die Krone angeboten. Ich bedanre tief, daß Blut in Strömen vergossen worden ist. und mißbillige die gewalttätigen Mittel. Das Heer hat edlere Aufgaben, als zu morde». Es hätte genügt. König Alexander zu einer Ab» dankung zn zwingen, die unter anderen Umständen geschah. Wenn inan mich nift. werde ich mich von dem Geiste der bewunderns werten Einrichtungen der Schweiz letten lassen. Ich bin ein Freund der Preßffelhcit und hoffe, daß Serbien sich entwickeln wird unter der Herrschaft der kehr ffeiheittiche» Verfassung von !889 Daß ich Oesterreich felndlich gesinnt sei. ist falsch, doch ist eS möglich, daß ich eine besondere Zuneigung für Rußland empfinden würde. * Wien. Per .Nerzen Freien Prüfet" «ftd au». H«lgr«d gemeldet: Dle Abordnung, welche Peter Kara»eoeg?n»itsch di, serbische Krone anbieten wird. soll, wi, e« Hecht, in nächster Woche mit ihm in Wien »usammentressen. von wo er sich sofort nach Belgrad begeben wird. * Budapeft. Da» .Ungarische Korrespondenzbureau" meldet au» Belgrad: Wir dir vorgenommene ärztliche Obdnttl» A ergab, ist der König bei seiner Ermordung von 27 Kugeln ge troffen worden: der Körper der Königin war von b Schüsse« und mehreren Dolchstichen durchbohrt. "Wien. AIS der Kaiser nachmlttagS 5 Uhr mit seine« Flügeladjutantcn Driankolirt von der Hotburg nach Schönbruan fuhr, trat dem Kaller in der Marlabilser-Straße ein Mann mit drohend erhobenem Dolch entgegen Der Kutscher der Hosequlpage verletzte ihm mit der Peitsche einen Schlag über die Hand. Unter dessen nahmen Passanten und ein Sicherheilswachmann den Man» lest. Aus dem Poltzeikommissarlar wuche sestgrstellt. daß der Mann 27 Jahre alt und irrsinnig sei. Jacob Reich beißt und Han delsagent ist und bereits in Irrenanstalten interniert war. lowi« daß er gegenwärtig beschäftigungslos ist. Derselbe war bereits am 2. Januar mittags Im Zeremonien-Departement der Hofburg er schienen und erklärte dort einem Beamten, er möchte den Kaffer in cliier für das Reich hochwichtigen Angelegenheit sprechen Man erkannte ihn schon damals als Irrsinnigen, insbesondere al» er aus Besingen erwiderte, er sei Gottes Sohn und habe dem Kaffer höchst wichtige Mitteilungen über die "Affäre der Prinzessin Lutte von Sachsen zu machen. Damals nach der pshchlatrllchen Klinik ge bracht. brsand er sich bis jetzt t,n slädliiche» VersorgungShause ' Wien. Der wegen dcS Anschlags gegen den Kaiser fest« genommene irrsinnige Jacob Reich stammt, wir die .Reue Freie Presse" meldet, a»S Galizien. Er hatte sich in Briefen au den Präsidenten Grafen Vetter als „Jacob, der Sohn GotteS", bezeichnet. Heute Vormittag war er tm Abgcordnetenhause und wollte einen Paß »ach Ehlna haben. Er wurde zur Polizei geschickt. "Elsen. In der Bciratssitznng des Kohlensyndikat» wurde, der .Nhcinisch-westsäliichen Zeitung" zufolge, beschlossen, der Zechenbesitzer-Ver'ninmlung für das dritte Vierteljahr 18 Pro zent FölderungScinschränkung zu empfehlen, sür die Umlage, wie bisher. 6 Prozent. Direktor Hucket teilte mit. die allgemeine Lage sei durchaus besiicdigend. Dir sich anschließende Zechen besitzet» Versnminlung genehmigte die Jörderungseinjchränkuna. "Wien. Abgeordnetenhaus. Die Jnjfrpellatton der deniichen Fortschrittspartei und der dentschcn Volkspartei beantwortend, erklärt der Minfflervräsldent Dr. v, Koerber. dir tragischen Ereignisse in Belgrad seien >o lange alS serbiichr Ange legenheit zu betrachten, als sich nicht Konjcanenzen für Oesterrrich- Ungarn und die Lage Europas eigcdcn. Hoffentlich erhalte da- »cne Regime ein gleiches freundschaslliches Verhältnis zu Oester reich-Ungarn. Jede serbische Regierung, welche dir friedlichen Dispositionen der Kabinette zu den ihrigen macht, sei allseitiger Sympathien sicher. "London. Unterhaus. Walton (liberal) beginnt die Debatte der zweite» Lesung des FinanzgesctzcS und bekämpft da» Gcietz iiiitcr andern,, weil es die "Ausgabe» beinahe um 9 Millionen erhöhe und nicht die Kohlensteuer abschaffe. Das Gesetz bringe vielmehr der wcslsälischen Kohle "Nutzen Cohen (konservativi führt ans. es hätte eine größere "Vorsorge zur Verminderung der Staats schuld obwalten sollen Edmund Robertion tlibrrci» erklärt, die Erhöhung der Marineansgabe» um 32000M Pfund habe die Re gierung keineswegs gerechtfertigt. Moon (koiisi'ivativs behält sich die Freiheit de- Handelns inr den Fall vor. daß die Prüfung des Etiamberlainschen Planes dessen Hciliamkeit für de« Reich darlue. Gibion Bowles beschuldigt die "Regierung der Unentschlossenheit bezüglich des Kornzvllcs Voriges Jahr habe die Regierung den Freihandel dem Finanzzoll geopfert, dieses Jahr opfere sie die Finanz« zölle dem Freihandel, nächstes Jahr werde sie, wie er es anffass«. den Freihandel sür die Vorzugstarife aufopfern und darauffolgen des Jahr die Vorzugstarife wieder aufgeben zu gunsten des Schutz zollsystems. Wenn Ehambcrlains Politik die Nahrungsmittel des Volkes besteuern toll, werde er und seine Freunde die Angelegen heit vom Standpunkte einer sür dir LebenSniittel-Zolllreiheit ein tretenden Torypartei erörtern Im weiteren Verlause der Debatte führt der Schatzkanzlcr Ritchie ans. er werde seinen ganzen Elnflnß anfivenden. die Ausgaben niedrig zu halten. Bezüglich derMarine- auSgaben dürfe nicht vergessen werden, daß andere Länder dir Marincausgaben bedeutend erhöhten. Er hoffe. England werde mit Deutschland immer in Beziehungen guten Einvernehmens und enger Freundschaft stehen. Die Flotten Deutschlands und der Vereinigten Staaten seien erst in jüngster Zelt entstanden Eng land dülic seine Flotle nicht unter das Maß sinken lassen, welches notwendig sei. sich die Herrschaft zur See z» sichern. Er wünsche, die auswärtigen Staaten gingen eine Art Bündnis mit England ein, um dir furchtbaren Ausgaben niedrig zu halten. Nichts könnte der Regierung eine größere GenugtMng gewähren. Er meine, da ein großer Teil der Marineausgaben durch den Schutz der Kolonien entstanden iei. sollte England größere Beiträge erhalten. Er be- vaure, daß Eanada nichts beisteuert. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts in Chemnitz vom 12. Juni 8 Uhr morgens (Temperatur »ach CelsiuS). Wetterlage in Europa am 12. Juni 8 Uhr früh: Station«- Stame Richtung ! I u. Etärk Wetter de-Winde» > r« <7 '1. § StattonS- Name -"Z Richwng u. Stärke Wetter de« Winde» s r». ÄloNIVW. 787 N>0 leicht bedeckt 4- » Helder 761 kiXiV leicht wattig s-12 Blacklod -- Lrtti, 62 8 80 leicht!Dunst -1Z Lhristransd 60 X0 mNfiiq woMs, -s- ^ Münster 4 6, >. W leicht «wolkta ir Havarand. 6N (» mn,.,g wolkia 4- 7 Berlin 58 W leicht bedeckt sir -kudeSnäS ö'.> «pnv mag. bedeckt ch " Karlsruhe 61 .-^V leicht heiter lg Stockholm L6 müß«q bedeckt ch ii Zrankl.M. 60 kl schwach wolkig 17 Hopenhag. bk leiclrt Tunst 4-I-. Metz « 60 880 leichtlwolktg i, 2 Memel f.6 NW leicht heiter -4-1» Part» 18 62 leicht!wolkenl n 0 ^winem. 2 56 VV8>V schw. bedeckt -s>° 0 Miinchen 8 61 w schwach lhedeckt 14 r i tagen 56 ONO schw bedeckt 4-U Rom 61 I- Ijheit«! l» Sylt 58 k>'N4V leicht bedeckt , >7 M„a 58 80 1 wölken! ^17 Hamdg. l bb IV irisch bedeckt 4-NI 7 «demnttz 7 60 leicht'wat«, -i« « Die nördliche Depression bat sich abgeflacht und weift nur noch Mntma unter 7bk Mm. über Südschweden und un "Nordosten deS Erdteil« aus i der bobe Druck breitet sich von semei» Maximum im nordwestttchrn Sivoit- land südöstlich nach Lüddcutlchland aus Unter vorwiegend weltliche» Strömung herrscht meist trübe«, aber trockene« Wetter mit abnehmend« Temperatur; nur im Nordosie» betrügt sie am Morgen now über 20 Gr. Riga 2» Gr.s. Prognose sür den 43. Juni Weltrrlage: Nieder- chlagSbildung günstig. Temperatur: Normal. Windursprung : Rokdweft. Barometer: Mutet. Witterung in Sachsen am 11. Juni. rre«den eetpzt, Loldt, Bauzen Zittau Lhemnttz See.! T'mp. Wind ZF Station See. M« r«mp. « , ,L m j Z > 8 ! 11b ^ 19.8 ! 12.2 IV i Kretderg I>»6 16.0 1,7 I >17! IS.l I7.I 8W » Lmneeberg 48k 17« is.r I 16S> 18 4 18.2 >V b Llster 500 1K0 14 1 ^ 202 17 ft' 14.0 8iV > 3.2 7öl >5.4 u, ! t?.»^:it , 4.1 Reitzenhain 77, 18 4 «6 »It>I lS.«>l».7 VV8W 8 «8 itzichtetderg IN, »7 I.» «In» >N8V 4 ! »i l'« I »» Dle NteberschlagSmenaen, welche am Nachmittag de« 40. Junt unter Gewitter sielen, betrugen stellenweise >»—20 Mm. u. m. tGrohrückerswald« 24,b Mm.s, auch sank Hagelsall statt (flriegwalds. Der U. Juni verlies bei südwestlichen Winden vorwiegend «rocken und vielfach heiter: dt« Temperatur stieg von einem Minimum mit S Cr. tFichtelbergs kn» 23.» Lr. (Leipzig, Dresden) tm Maximum, ihre Mittelwerte waren wirb« bi« zu Gr. (Dre-den) übcrnormal. Lre « den . >2. Juni. Barometer von Optiker Eduard Wiegand vorm. OSk. Büsold). Wallstraßc 2. Abend» 6 Uhr: 753 Millimeter, l ae» stiegen. Thernionteiiograph nach Lettin«. Temperatur: höchste 2» Gr. Wärm«, niedrigste 40 Gr. Wärme. Dunstig. Nordweftwtnd. Wafferftand der Elbe und Mold««. BudweiS Prag Pardubitz Melnik Leitmeritz Dresden )uni - 6 -s- IS" - 10 - 50 - 54 — 1« junt - 8 -s- 12" -s- 1 - 51 - 47 - 1« > Staun ag« am Pegel tntotg« tzlutstelun, de« Lr-Iaer wetzre» Wasserwürme der Elbe am 12. Juni: 21 Grad 6.
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