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SeiM-rgeMn k aller u?0riomal. !«w«mi. r«lk,ramm.«drrlle: »«chrtw»»« !dre«d»«. St-riiodtl 1856. IUruniLs.tioris-I^s.t6rLSQ 2»»p1« ----- I4tn«I«r»»n,pIon», 21 tm r«« 0so»r kisvLor. iw»««21 Haupt-Gelchäftlftell»: «artruftr. 28. Nnrelgen-carlf. »niiakme von Ilntllndliunp»» di» nackmUtai« 3 Ubr Lvmi- uni» Kein«,»,» nur Marienittabe ss von l» di« '/»t Udr Die 1 Ip-Miae Lrund- «eilc «ca. « Silbe«« 20 Dl». Au- küiidlaunpeii auf der Vrivalleile Lei!« rs DI«, « die s lvaltiae Seile al« ,S>n- ,e«andl oder aus Tertleil« «> PI«. In Nummeni «ack Lau»- und stelrr- taarn I de«, Sivallipc Brundzetlcu so. «0 de« so und so PI«. uaL de. londerem Paris Audwärtiae Aul- träae nur «egen Vorausbeintilun«. veleadlaller iverde» mit rvLI«. bereckucl. fternIpreitianILlutz: «m» 1 Sir. U mW Sir. L00L eolken 6i»>1«n,ckl«uel». M,ÄtrÄpÄ8e^ e feinte ru 2'/r-Mf. pv.^'uck. !.. 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Ma» müßte lehr weit zurückgehen in der Gcichichtx, in Stiraten »nd in Zeiten, in denen sich Tbronwechsel in der Regel nicht ander» alS unter Ströme« von Blut vollzogen, oder man müßte Beispiele aus dem Leben orientalischer und asiatischer Reich« der Gegenwart, in denen politische Massenmorde an der Tagesordnung sind, beranziehen, um ein Seitcnstück zu finden zu dem grauenvollen Drama, das sich in der Nacht im Belgrader Konak abgespielt hat. Die Katastrophe, die dem Leben des letzten der Obrenowitsch. de» 27jährigen Königs Alexander, und seiner 36jäh- rigen Gemahlin Draga ein Ziel gelegt hat. bildet de,. ""gischen Abschluß eines Abschnittes der serbischen Geschichte, der sic», wie ein großer, raffiniert ersonnener und durchgesichrter Kolportagc- romau gestaltet bat. überreich an drastischen Effekten, grotesk- abenteuerlichen Ueberraschungcn und dramatischen Situationen. DaS Pikant-Lperettenhafte oder Komisch-Possenhafte hatte dabei meist überwogen: um so schauervollcr »ms; die fürchterliche Mord- tragik de» Schlußkapitels wirken. Außergewöhnlich und eigenartig, keineswegs mit dem Maß- stahe d^ durchschnittlichen Lebensinhalts occidcntalischerMonarchen z« beurteilen und zu bewerten, ist von jeher das Schicksal der Gerbenherrscher aus den beide» nationalen Dynastien der Obreno witsch und der Karageorgewitsch gewesen; kein emsiges ist normal verlaus««, und am Ausgange steht gewöhnlich Thronentsagung. Verbannung oder Ermordung. Der politische Boden Serbiens ist ei» Bullau «»d seit dem Wiedererwacheu der staatlichen Un- obhängtgkrit hat e» keinen Fürsten gegeben, der bis zu seinem Lebensende unbehindert auf dem Throne gesessen. Ter einzige Mlosch, der Begründer der nunmehr erloschenen Dynastie Obren» witsch, hauchte sein Leben im Belgrader Konak aus. nachdem er aber vorher Vertrieben worden war und zwei Jahrzehnte in der Verbannung hatte leben müssen. Karageorg. der Stammvater der anderen Dynastie, wurde ermordet. Michael Obrenowitsch im Hirschparke von Toptschider in Stücke gehauen. Alexander Karo» georgewttsch und Milan Obrenowitsch, der Vater des zweiten Serben- königs Alexander, starben in der Verbannung. Eigentümlich, wie die wechselvollen Geschicke der beiden aus dem Throne einander ablöicnden und sich bekämpfende» Füritengeschicchtcr, ist der serbischen Monarchie auch der Ursprung dieser neuesten europäischen Dynastien. Aus den untersten Volksschichten sind sie hervorgegangen. Miwsch. der Ahnherr der Obrenowitsch, ist vom Viehhirten und Knecht eines Viehhändlers erst zum selbständigen Bauern und Viehhändler, dann allmählich im serbischen Freiheitskampfe zum Heerführer und Feld Herrn emporgestiege», ehe er zugleich mit der staatlichen Selbstän digkeit des lahrhundertelang fremdem Joche unterworfenen Serben- lande» die Emennung zum erblichen Fürsten erreichte. Auch der Begründer der anderen Dynastie, die aller Voraussicht nach Serbien seinen dritten König geben wird, Karageorg. ent stammt einer Hirtenfamilie und zeichnet sich durch eine selt sam abenteuerliche Laufbahn aus- Diese beginnt mit Mord und Flucht: er tötete einen Türken, der ihm Vieh geraubt ha^e, und verließ seine Heimat. Tann erschlug er seinen Vater, weil er fürchtete, von ihm den Türken angezcigt zu werden. Eine Zeit lang diente er in einem Kloster als Förster, dann wurde er öslcr- reicht scher Soldat. Er desertierte und kehrte nach Serbien zurück, wo er Heiduck wurde. Mit Gewalt wieder in die österreichische Armee gesteckt, beteiligte er sich in den Jahren 1788 bis 1791 an dem Kriege gegen die Türkei. Als die Pforte die Empörung der Janitscharen in Serbien bekämpfte, diente er bei den Türken, um alsdann wieder Heiduck zu werden, bis er im Jahre 1801 von den serbischen Aufständischen zum Führer ernannt wurde. Die Skupschtina von Semcndria rief ihn zum Oberhaupt der serbischen Nation aus. Jahre lang kämpfte er gegen die Türken, bis er schließlich der Uebermacht weichen und aus dem Lande fliehen mußte. Als er 1817 heimlich nach Serbien zurückkehrte, um seine Landsleute aufs neue gegen die türkische Herrschaft zum Kampfe zu rufen, wurde er verraten und ermordet Der Enkel dieses serbischen Nationalhelden ist Peter, der jetzt den Thron besteigen soll, der Schwiegersohn des Fürsten von Mon tenegro, der Schwager des Königs von Italien. In der Tatsache, daß nach dem Erlöschen des Geschlechtes der Obrenowitsch noch eine zweite national-serbische Dynastie vorhanden ist, deren rechtmäßige Ansprüche auf den Königsthron nicht bestritten werden können, zumal, wenn sich nach der Kundgebung des HeereS auch die Volksvertretung für das Oberhaupt des Hauses der Karageorgewitsch erklärt, liegt das beruhigende Moment in den Vorgängen in Belgrad, besonders vom Standpunkte der internationalen Politik. Die ganze Umwälzung braucht keine weiteren gefährlichen Folgen mit sich zu führen, weder nachhaltige innerpolitische Krisen noch bedenklich« Verwicklungen mit aus wärtigen Mächten, weil nach keiner Seite hin Anlaß gegeben ist, gegen die Thronbesteigung Peters Einspruch zu erheben oder sie gor mit Waffengewalt zu verhindern. Keine der nächstbeteiligten Großmächte hat in der gegenwärtigen internationalen Situation ein Interesse daran, daß aus der Belgrader Katastrophe ein Konflikt erwächst, der die Nachbarstaaten und schließlich die ganze Balkanhalbinsel in Mitleidenschaft zieht und so eine neue Phase der orientalischen Frage beraufbeschwört. Auf die realvolitischen Erwägungen und Entschlüsse der europäischen Diplomatie können sentimentale Gefühlscrregungen, Empfindungen des Mitleids und des Bedauerns keinen Einfluß haben, zumal sie sich un abänderlichen Tatsachen gegenübcrsicht. Daher werden außer halb Serbiens, vornehmlich im Hinblick auf die in'er- nationalen Zusammenbänge. die Belgrader Ereignisse zunächst insofern Befriedigung erwecken, als die schwere Kata strophe sc rasch und ohne bedrohliche Wirkungen vorübergegangen ist. Für Oesterreich-Ungarn insbesondere muß es erwünscht sein, wenn in dem Nachbarlonde die Gefahren der Anarchie und des Bürgerkrieges nicht erstehen und so kein Grund zu einem aktiven Eingreifen gegeben wird In Bezug aus Serbien gilt im übrigen auch für die Zukunft das Prinzip der österreichisch-ungarischen Balkanpolitik, sich in die inneren Angelegenheiten der Balkanstaatcn ohne zwingende Veranlassung nicht einzumischen und der Schwer kraft der Tatsache zu vertrauen, daß es im Interesse Serbiens liegt, dem großen Nachbarreiche keinen Anlaß zu Mißtrauen zu bictcn. So wenig wie an der Donau dürfte an der Newa die Neigung obtvalten, die vorläufig bloß rein serbische Krise einen internationalen Charakter gewiimon zu lassen, um so weniger, als der neue König seiner Vergangenheit und Persönlichkeit nach er warten läßt, daß Serbien eher im russischen, als in irgend einem anderen Fahrwasser steuern wird. Staatsstreiche und Jürsten- morde haben erfahrungsgemäß die auswärtige Politik Serbiens noch niemals wesentlich beeinflußt. Wie sich die Verhältnisse in Serbien demnächst entwickeln werden, läßt sich allerdings mit einiger Sicherheit nicht Vorhersagen, weil in jenem Wetterwinkel des Balkans von jeher das allem Bleibende der Wechsel gewesen ist. Aber im allgemeinen liegen dort die inner- politischen Verhältnisse überwiegend so. daß nach der bewegten Zeit der zehnjährigen Regierung König Alexanders eine etwas ruhigere Aera zu gewärtigen ist. Man sehnt sich offenbar in Serbien danach, endlich in geordnete, gesicherte Bahnen einzulenken und man be grüßt die eingetretene Wendung als eine Erfüllung dieser Sehn sucht. Daß die Bevölkerung Belgrads wie ves ganzen Landes die Kunde von der Palastrevolution weit mehr mit Genugtuung und selbst Jubel als mit Schmerz und Trauer ausgenommen hat, ist ein Zeichen erlösender Wirkung und ein Symptom dafür, daß der ermordete König auch den letzten Rest von Sympathie cingebüßt hatte und keinen Raum zu Hoffnungen mehr ließ. Auch das ist schließlich noch als ein nicht unwesentlicher Faktor der Beruhigung und Ordnung zu bewerten, daß nach der Thronbesteigung Peters Karageorgewitsch eine dynastische Frage nicht mehr bestehen würde, well mit dessen beiden Söhnen Georg und Alexander zwei Thronerben vorhanden sind. den Mitverschworenen. Er besaß die Schlüssel und sollte die Tore öffnen. Er hatte aber dem Wein zugeiprochen und schlief, als die Verschwörer kamen. Vier Genieoffiziere sprengten dos Tor mit Dynamit. Inzwischen war Nauiuowitsch crwacist uno eilte gerade herbei, als die Bombe» krepierten, und wurde nun in Stücke gerissen. Die Leichen des Königspaares wurden durch ein Fenster in den Garten des Konaks geworfen; hierbei wurde beiden Leichen, die auch Stichwunden zeigen, oas Rückgrat ge brachen. Unmittelbar nach der Ermordung des Königspaares wurde das elektrische Licht abgedreht, jo daß der Konak m fieser Finsternis lag. — Aus Belgrad in Pest eingetroffene Eisenbahn- beamte melden, daß die Garnison fi> Niscb, wo der König große Popularität genossen, gegen Belgrad vorrücke. Tie Truppen marschieren in voller Kriegsausrüstung mit Kanonen. — Nus der Berliner serbischen Gesandtschaft wurde heule die Trauerfahne ge hißt. Das gesamte diplomatische Korps hat dem Gesandten sein Beileid ausgcdrllckt. — Aus Zürich wird dem „Lok-A»z." ge meldet: Anfang der achtziger Jahre studierte der serbische Prü der „rote Prinz" bekannt war. Damals existierte noch eine kleinere Verbindung sozialistischer Parteiführer unter dem Namen .,Mohren klub". Neben hervorragenden schweizerischen Genossen waren auch die heute noch lebenden deutschen Führer v. Votlmar, Richard Fischer und Kaulsky Mitglieder, und in diesen Sitzungen war Karageorgewitsch ein häufiger Gast. — Nach einem Pariser Tele gramm des Köpenhagener Blattes „Politrken" erklärte Prinz Bogidar, ein Vetter des Peter Karageorgewitsch, die Ermordung des Königs Alexander habe keinen politischen Charakter. Sic ic« der Racheakt eines betrogenen Ehemannes, ausgeführt von den, Schwager der Königin, Oberst Maschin, der seine Frau beim König überrascht habe. Köln. Die „Köln. Ztg." erhält von ihrem Korrespondenten in Wien unter Bezugnahme aus die bereits als unrichtig bezeichnetc Meldung, daß vier österreichische Donaumonitore in Belgrad er schienen seien, folgendes Telegramm: Da in Belgrad nicht der " ' ausgebrochen sei, sondern Ruhe herrsche, so denke mau t d in Neueste Drahtmeldungen vom 12. Juni. Zar Kataftrovke in Belgrad. Berlin. iPriv.-Tel.s lieber eine Unterredung ihres Korre spondenten mit dem Oberstleutnant Mischitsch, der den ersten soll. Mischitsch sagte: Wir waren unserer viele, ob ich, oder ein anderer zuerst schoß, darüber bestehen eigentlich nur Vermutungen ; uns ist die Hauptsache, daß unser Werk gelungen ist. Wir haben dem Vaterlandc einen ungeheuren Dienst geleistet und sind sehr befriedigt von unserem Erfolge. Gegen den Adjutanten Lasar Petrowilsch feuerte der als vorzüglicher Schütze bekannte Haupt- mann Milan Ristitsch den ersten Schuß ab. der den Adjutanten in die Stirn traf, so daß er sofort tot war. — Weiter wird ge meldet: Die heutiae Nacht verlief vollständig ruhig. Das Königs paar hatte am Mittwoch de» dänischen Journalisten Jessen em pfangen, der aus Makedonien kam und sich mit ibm lebhaft über die makedonische Frage unterhielt, deren einzig-mögliche Lösung König Alexander darin sah, daß man der Türkei fünf Jahre Zeit zur Durchführung der Reformen gebe, oder sosor» >„,tcr Serbien, Bulgarien und Griechenland austeile. König Alexander äußerte sich in sehr heftiger Weise über den Fürsten Ferdinand von Bulgarien. Fürst Ferdinand sei, so sagte der König, derart unbeliebt bei seine» Unlcrlanen, daß die ständige Gefahr bestehe, daß er von seinen eigenen Untertanen ermordet werde, — Heute nacht 11 Uhr fand ohne alle Zeremonien die Bei setzung Wexanders in der Kirche des Klosters Racowitsch statt. Draga wurde in der Familiengruft der Maschin auf dem alten ge. . . ... Garantien für die Sicherheit der Ausländer, sonst werde die Peterwardeincr Artillerie in Belgrad einmorschicren. Die Sicherheit der Ausländer ist vollkommen gewährleistet. - Königin Natalie protestierte telegraphisch gegen die Bestattung König Alexanders >n Serbien und verlangte, daß man ihr den Leich nam ihres Sohnes zur Beisetzung ausliefere. — Die „Köln. Ztg." meldet aus Belgrad: Spuren an Häusern in der Nähe des Konaks zeugen davon, daß unaufhörlich aus den Fenstern des Schlosses geschossen wurde. Das Blutbad dauerte dreiviertel Stunden, wobei durch einen Schuß ein Fenster der russischen Ge sandtschaft zertrümmert lvurde. Die den Umsturz leitenden dreißig Offiziere erklären, sie hätten das Blutbad an dem Königspoare nicht der! geübten . . . .. . Königin allein getötet oder verjagt würde. — Dem Belgrader Blatte „Reveny zufolge gab der König, der kurz nach 2 Uhr geschossen wurde, bis 4 Uhr noch Lebenszeichen von sich. — Die „Boss. Ztg." meldet aus Belgrad, Adjutant Naumowitsch sei unter :n nicht daran, irgend welchen militärischen Truck auszuüben. Den Erklärungen Peter Karageorgcwitschs Berirelcr» der Presse gegenüber, daß er sich mit Oesterreich aus guten Fuß stellen wolle, wird hier Glauben geschenkt. Auch wird heroor- gehoben, daß Peter Karageorgewitsch magyarisch versteht. Por- anssichtlich wird ihm die Skupscktina den KöniMhron anbictcn und keine Macht dagegen Einwendungen erheben, Montenegro etwa ausgenommen, weil Fürst Nikolaus mit seinem Schwiegersöhne Peter verfeindet ist und diesem den Prinzen Mirko vorzichen wollte. Die von serbischen Studenten neben der Verschwörung der Offi ziere betriebene republikanische Verschwörung gilt als ungefährlich für Peter Karageorgewitschs Königsfiim. Wien. Die Nachricht der „N. Fr. Pr", die Donau- moniteure „Szamos", „Leitha", „Marosz" und „Körös" seien vor Belgrad angclangt, ist vollkommen unbegründet. Paris. Hier wird versichert, daß ein Nachfolger der Obrenowitsch am Leben ist. Tie Mutter desselben, eine Frau Krisnitsch, die mit dem verstorbenen König Milan in intimen Be ziehungen gestanden habe, halte sich gegenwärtig in Konstantinopcl auf. Tie Vaterschaft soll aus mehreren Briefen klar hcrvorgchcn, die photographiert und an mehrere Orten in sicher-»« Berwahr nieder gelegt seien. Berlin. sPriv.-Tel.) Ter Kaiser hat der Deutschen Orientgesellschaft, der er als Mitglied angehört, für das lautende Jahr 40000 Mk. gespendet. — Dem Bundcsrat liegt der Antrag vor, an Stelle der bereits gencbmigtcn 10 Millionen Ein- und Zweimarkstücke eine gleiche Summe in Fünfmark stücken a»3- prägcn zu lassen. Begründet ist dieser Antrag damit, daß Ein markstücke genügend vorhanden seien und daß Zweimarkstücke, ob- scho» ebenfalls begehrt, eine Einschränkung der Prägung zulicsicii, — Der „Reichsanz." schreibt: Bei dem Krankenwärter, der oc» an der Pest verstorbenen Tr. Sachs in der Charitci gepflegt hat, sind neuerdings, nachdem ein vorübergehend nusgetrelcncs Fieber bereits geschwunden war, Pcskbazille» im Rachcnschleime festgcstcllt worden. Weitere Krankheitserschciminge» liegen zur Zeit nicht vor. Da der Wärter bereits vor dem Auftreten oeS früher beobachteten Fiebers streng abgesondert wurde, so ist eine Verbreitung der Krankheit durch ihn nach außen hin nicht zu besorgen. — Das Großkrcuz des Sächsischen Albrechtsordens er hielt der Präsident des Reichsbankdircktoriunls Wirklicher Ge- neimrat Dr. K o ch. Magdeburg. lPxso.-Tel.s Der Bö'fie««'aller Vohse iit nach Unterschlagung von Wertpapieren in Hiche von 8000 Mark flüchtig geworden. Es werden ihm auch noch andere straf bare Handlungen zur Last gelegt. Gleiwitz. lPnv.-Tel.l Die radikal-polnische „Glos Slonski" meldet: Die oberjchlesischen Pole» protestieren beim Papste gegen Kardinal Kopp. Wien. Heute nachmittag wurde Kaiser Franz Joseph in der Mariahilfer-Straßc bei seiner Fahrt nach Schönbrunn von einem irrsinnigen Handelsagenten Reich mit einem Dolche bedroht. Reich wurde sofort verhaftet. Ter Kaiser setzte seine Fahrt fort. Paris. iPriv.-Tcl.s Die Kapitäne der beiden Fraissinet- schen Dampfer „Liban" und „Jnsulairc" wurden wegen fahr lässiger Menschenlötiing unter Anklage gestellt. R o m. (Piio.-Tel.) Die Lage in Apulien ist ernster gewor den. Gesten« legten in Leere in einem Massenmeeting 80 Bürgermeister >dr Amt ostentativ nieder. London. Wie dem Reuterschen Bureau berichtigend aus Peking gemeldet wird, wird der Ban der Bahnlinie Schanghai- Nanking 3250000 Pfd. Slerl., nicht, wie gemeldet, Taels, er fordern. ^ Konstantinopel. lPriv.-Tel.s Der Divisionsgeneral Scheinst Pascha ist mit einigen Bataillonen Gcbirgsschühcn von Djakowa zur Züchtigung der oppositionellen Albanesen des Gebietes Malisiia abaegangcn. In Jpek sind neuerdings 55 rcformfeindliche Albanesen verbannt worden. Die bisherige kommissionelle Untersuchung in Smerdesch tKreis Castoria! in: Bilajet Monastir hat ergeben, daß dort sin 15stündiger Kamps ^ "ri s- D ' p, S» Ä o-^ — Z M. E.S-Z'- <-> 2 s ' »kr W UL 's a 1"' Dis