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- «s - Allerlei sür di« Frauenwelt. Tage der Rolen Von Fr»da Keller. lLchluh ) AuchAstaW. blickt veiruvt i» da> blasse Gesichlchen der greundi». als sie diese nach ihrer Rückkehr mil der Mutter dr uckt. Sie selbst strahlt in blühender Ge undheit und ^ " "" " " ^ ' e. ,.Äck. eS war herrlich reunden in P. Ich durfte so >ei unseren Freunden in P. Ich durfte , viel in der Wirtschaft helfen." so erzählte sie in jugendlicher Begeisterung, „ick komme mir vor, wie eine fertige WirtsckaftSmaiusell, habe ick doch in Küche und Milchkammcr gar praktisch« Erfahrungen gesammelt, di« ich nun daheim beim Mütterchen verwerten kann! An den Nachmittagen blieb mir immer noch einigend freie Zeit, um mich in der wunder- welch vor schönen Natur zu ergehen, — o, und weist entzückend lauschige Planchen Hab' ich da ein deckt! Am Waldaucll sah ich so gern im weicher aueu >atz ich so gern im weichen Moos! Rings blühten die -arten, lieblichen Vergißmeinnicht und über mir rauschten die lhäiime gar geheimnisvoll ach, es war himmlisch! Wie oft habe ich an Dich ge dacht, Margot, ick glaube, Dir hätte es in P. sicher gefallen! Margot lacht, dass ihre iveißen Zahnchen blitzen. „Du bist ja eine halbe Dichterin geworden, Asta," so neckt sie die Freundin, „nun vielleicht hätte mich diese poetische Einsamkeit ebenso begeistert!" „Und sie wäre Dir gewiß besser bekommen, als das aufreibende Gesellfchastsleben in N.," meint die Frau Professor mit freundlichem Ernst „Ja, ja, liebste Freundin, so wendet sic sich an die Gcheiinratin, „Sie dürfen mir nicht zürnen, glauben Sie mir aber, daß Margot auS diesem ländlichen Aufenthalt einen viel größeren Nutzen gezogen hätte. Die reine "andluft und die viele Bewegung im Freien waren Astas Gesundheit sehr zuträglich, eben so daS tüchtige Schaffen, bei dem sie ihre wirtschaftlichen Kenntnisse noch erweitern konnte. Meine Tochter hat trotzdem das Ver gnügen nicht entbehrt, nein, es wurden auf den in P.s Nähe gelegenen Landsitzen von Zeit zu Zeit reizende Feste arrang ert, bei denen sich die Jugend köstlich unterhielt. — "Aber warum sollen denn unsere Töchter auch ausschließlich dem Vergnügen leben, wenn sich doch eine praktische Tätigkeit, die ihnen nur nützen kann, damit vereinigen läßt'?" Die wir well daß sie trotzdem erkennt, "eit in den Worten der r wünschen, das che tiefe Wahrhe ... Professorin liegt. Und auch von Euch, Ihr freundlichen Leserinnen, hoffe ich, Ihr werdet lener klugen Mutter zustimmen. Denn: wenn wir unsere Kinder loahrhaft lieben, müssen Wir sie zu ernster Arbeit anhalten, ihnen nicht nur Zerstreuung gewähren, sondern ihnen auch Pflichten gebe», auf daß sie nicht der- einst mit heißer Rene zurülldenken an die verlorenen, nutzlos vertändelten No entaae ihres LebenLi Ein unbedachtes Urteil. Frau Elli war ein ganz nettes Weibchen: alle möglichen guten Eigenschaften konnte man ihr nach- gleich. Sie konnte ihrem Zünglein nun ein mal keinen Zügel onlegen und ließ manchmal ein Urteil laut werden, das sie wäter bitter bereute. Sie entschuldigte sich stets mit „Wahrheitsliebe"; ihr Mann nannte eS „un bedacht." Dies nahm sie jedoch übel, und so kam es oft zu kleinen Reibereien zwischen ihnen. „Du sollst ja die Wahrheit sagen," pflichtete er ihr bei, „nur mußt Du nicht so vorschnell urteilen! Ost stellt sich etwas ganz anderes heraus, als es uns zuerst erschien, und dann tut uns das vorschnell Gesagte leid!" — „Ich bin nun einmal eine impul sive Natur und kann mich nicht ändern," chmollte Elli und fühlte sich gar tief ge» 'ränkt „Folge mir nur einige Zeit und Du wirst sehen, es geht auch sehr wohl, wenn man nicht gleich mit einem fertigen Urteil bei der Hand ist. Man lernt die Menschen erst nach längerer Zeit kennen, der erste Eindruck ist nickt immer maßgebend!" — „Doch! Bei mir ist's aber der Fall; wenn ich jemand nicht leiden mag beim ersten Sehen, dann bleibt er mir auch unsympathisch!" — „Weil Du Dir gar nicht Mühe gibst, ihm näher zu treten! Ost ist jemand, Mann oder Frau, bei der ersten Vorstellung befangen: er tritt nicht aus sich heraus und dies passiert meist edlen, innerlich bedeutenden Menschen: wie töricht ist solch ein unbedachtes, vorschnelles Urteil! Du bringst Dich dadurch in ein falsches Licht und wirst es einmal noch bitter bereuen!" — — Ob der gute Ernst wohl mit seinen Ausführungen recht hatte? Sie wollte ober gern überall mitreden, wenn sie um ihr Urteil befragt wurde. Wie un gebildet würde sie wobl erscheinen, wenn sie »ach einem Theaterstück oder einem neu er- schicnenen Buch gefragt würde und sie sollte einfach sagen: „Es tut mir leid, nicht urteilen zu können: ick habe das betreffende Stück nicht gesehen, das neue Buch nicht gelten!" würde sie da nicht erst recht in ein falsches Licht kommen? iS-tiluü 'ölet.) Goldregen. Herrlich strahlt er und schön, Der blühende, goldene Regen, Und dock ist cs ein Gift, Was Blüte und Samenkorn hegen; — Lieblich lockend zwar tönt Die Schmeichelei unseren Ohren, Aber sie wirkt gleich dem Gift Aus die leichtgläubigen Toren. Schüttle drum ab Schmeichelei, Wenn je dein Ohr sie betroffen, Aber dem Worte der Wahrheit Sei deine Seele stets ossen! E ffri-del. Lö>ung der Nufgabe in Nr. jZ2. Geld — Geduld. Vcgrürrdrt 1850 6 W» IAA Sonnabend, den I». Juni. IttOA Jungfrau Königin. Roman von Franz Rosen. lAvrlietzung.) ^iachdrua «ert»!«».) ^ Die Bäuerin neigte sich eben über den schlafenden Knaben mit seinem frischen, rotbäckigen Gesicht und zog ihm die Decke, die er sich abaeslrampcll hatte, über die prallen Beinchen. Barbara sah auf ein Bild reinen Jamiliciiglücks und das Herz tat ihr Platz- lich weh. Rainer war sehr erstaunt bei ihrem Eintritt. „GrüßDich Gott, Schwägerin!" rieferhe, > lich. „Was führt denn Dich heraus?" Sie war plötzlich verlegen durch die Anwesende'! der andern. „Ich wollt' einmal Nachschau'«, wie'ü bei Dir steht —" sagte sie. „Du lässt Dich ja so selten sehen in letzter Zeit." „Das macht, ich Hab s Haus voll," rief er fröhlich, und sie dachte mit einem bitteren Gefühl dagegen: und darüber vergisst er mich. Sie be grüßte die Bauersleute und mußte sich dazu fetzen. Alois drängte sich an den Ohm Rainer, dem er Hunderterlei zu sagen und abznsragen hatte, bis er ihn zu den andern Kindern führte und sie zum Spielen mit kleinen Holzklötzen und Bachkieseln zusammentat. Inzwischen sprach der Lechner von seinem Unglück und von der Gastfreundschaft, die ihm und den Seinen zu teil geworden. „Völlig bis auf den Grund vernichtet ist uns alles: wir konnten's nicht fertig schaffen vor dem Winter. Wir können's Eurem Schwager nie genug danken, was er an uns tut!" „Ja, wenn wir den Rainer nicht hätten!" fiel die Fron ein und ihre schwarzen, munteren Angen leuchteten hell aus. „Wie ein Held hat er gearbeitet gegen das Feuer und ein Segen ist er geworden für viele! Und ich —" fuhr sie fort, nahm den Säugling, der nicht mehr schlafen wollte, aus dem Korbe und wiegte die warme, rosige Last auf ihren kräftigen Armen — „ich wär eine unglückliche Iwu ohne ihn! Mein Kind hat er mir gerettet ans dem brennenden Hause, als keiner mehr sich hincingcwagt! Im Heu war ich mit den andern und die Magd mit den Kleinen zu Hause. Und als es anfiua, hat die Dirn' den Kopf verloren, ist fortgcstürzt, um uns zu rufen und als wir kamen, brannte alles und das Kind mitten drin in den Flammen. Der Rainer hat's erfahren und eh' noch einer drum anging, ist er hinein und hat's herausgeholt." Sie küßte das sich sträubende Kleine mit ungestümer Zärtlichkeit, und ihre Augen hingen am Rainer und standen voll Tränen. „Ja," hob der Lechner, selbst gerührt, wieder an, „der Herr Pfarrer hat uns gesagt: Kinder, nebst dem Herrgott droben habt Jhr's dem Holdcrbauer zu danken, daß kein Menschenleben verloren und das Unheil nicht noch größer geworden ist, und wir dankcns ihm auch, gelt, Zenzi?" „Bis zum letzten Ausatmen!" rief sie aus tiefstem Herzen. Da trat der Rainer da zwischen: er runzelte die Stirn. „Tut mir die Lieb' und laßt das Reden. Ich Hab' nur meine Pflicht getcm." „Ich weiß, Ihr hört's nickt gerne," jagte der Lechner. „Aber die Ambergcrin ist eine von Eurer Sippe und da lief mir der Mund über. Und wenn Ihr sagr, Ihr habt nur Eure Pflicht getan, so habt Ihr sie doch getan, wie einer, der seinen Nächste» liebt, wie sich selbst," „Wenn ich etwas für Euch getan, so zahlt Ihr mir s heim!" Rainer trat neben die Bäuerin, die mit dem Kinde aus und ab ging und legte ihr seine braune, kräfüge Hand aus die rundeSchulter. „Die Zenzi arbeitet den ganzen Tag für mich; sie scheuert und putzt und kocht und wäscht — es ist grad, als hält' ich eine Hausfrau!" Sie wurde dunkelrot über sein Lob und obgleich sie das Gesicht senkte, sah Barbara doch die Freude daraus strahlen. ,,Jch müßt' ja Schläge haben, wenn ich's nicht täte!" fackle sic leise. Barbara sah und horte das alles schweigend mit an und sprach kein Wort. „Da — nehmt mir das Kind ab, damit's nicht greint," rief Zenzi und legte es ihr auf den Schoß. „Ich muß schnell einmal hinaus." Barbara sah aus das dicke Gcschöpfchen nieder, das mit runden Augen sie anglotzie und mit den kurzen Jingerchcn nach ihrem Miedergeschnür griff. Es war ihr wunderlich zu Mut. Sie könnt' sich nicht mehr zurcchtfinden auf dem Holderhof. — Einsilbig und ohne aufzuschen beantwortete sie, was Rainer sie nach der Wirtschaft und nach der Mutter fragte. Tonn kam Zenzi wieder herein, brachte einen Napf mit heißem Kaffee und einen süßen, goldbraunen Kuchen dazu. „Trinkt," sagte sie und stellte es vor Barbara auf den Tisch. „Es ist kalt draußen!" Dann stopfte sie den Alois die Hände voll Kirchen. „Ach Hab' ihn selbst gebacken, er ist gut geraten!" Barbara Hcch ganz verstört aus. Völlig wie seine Hausfrau gebarderte sich das fremde Weib. — Sie rostet», nur wenig von dem Kaffee; er Hl»' Illllie M .... "S .. - . 's " § 4' - Der Unrbr»» wtzinor »LnitNvUvi» loürrMlütvu rmuxt mied, uw wi)§Iiedst sekuoll ru rLuwov, Luk »K»!' Irnrrv Lvlt iu rülou ^.btsiluvxso smoll ^usvorkruik ru vorrmstaltou. Heute M kolsenüe Vase! krsiss iuiL Äsrirsüsn LllsZ v^ölvsssns. Zlustor-LoHoktlouen können nlllnoiul Moser 2o!t ulelit gosedon ireräen. iVivöSWSr'SNtlLUS »HIIIxI», I I,!«-> >»:,»I, HöwA 5odsLL-Ltrs,WS 4. Srosss DrekZLSLs 1.