Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190306097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-06
- Tag 1903-06-09
-
Monat
1903-06
-
Jahr
1903
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner» Nachrichten. Seite 4. DienStag, V. Juni Lvttt neuen Geschützen abhalten. Soda»» wird sich daS betreffende Regiment mit der neu ausgerüsteten Batterie zu den Kcttier- manövern in Sachsen Ansana August begebe» und dem Kaiser den neuen Typ vorsühren. Hierbei werde» die Treffsicherheit. Leistungs fähigkeit und die übrigen Vorzüge eingehend erprobt werden. Gefallen die neuen Geschütze dem Kaiser, io sollen sie für die gesamte Artillerie elngesührl werden. Diele Neuklniubrnng wird einen Teil der neuen Militärvorlage bilden. Die FeldartiUerie selbst wird, was die Präsenzstärke anbelangt. kaum wesentlich ver mehrt werden. Möglich ist, daß einige Batterien Festung-artillerie mehr geschasse» werde». Wie wir ans sicherer Quell« erfahren, wird sich überhaupt die Militürvorlage in sehr bescheidenen Grenzen bewegen Eigentlich werden nur einige Äreiizregimenter. die zur Zeit 2 Bataillone besitzen, ein drittes erhalten. Nach einer offiziösen Mitteilung ist es, wie die «Köln. V -Z. milleilt, nunmehr sicher, datz eine nach einheitlichen Gesichtspunkten und ,n einheitlichem Perfahren hergestellte deutsche Genossen- i chaf ts sla t i st i k demnächst veröffentlicht tveroen wird. Es wird zum ersten Male nach dem Stande vom 31. Dezember 1902 eine, wenn auch an vier verschiedenen Stellen bearbeitete, io doch nach einheitlichen Gesichtspunkten und in einheitlichem Verfahren hergestellte deutsche Genossenschaftsstatistik aufbereilet werden können. Die Nachrichten betreffend das Auftreten ansteckender ürankheite n im Neuen Palais in Potsdam sind daraus znrückzuführen, daß zwei Kinder einer in einem der Kommuns wohnenden Vedieiisieten-Familie an Scharlach erkrankt sind.. Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Gustav Hoch, der seitherige Vertreter des Wahlkreises Hanau-Gelnhausen-Orb, erlitt nach der „Han. Ztg." einen Schlaganfall. Wie schon mitgeteilt, sind zahlreiche aus Südafrika nach Eng land gesandte, bei der Behandlung von Typhuskranken ge brauchte wollene Decken in London meistbietend versteigert und von dort aus weiter verkauft worden. Ein Teil dieser 'Decken soll nach Harburg gelangt sein. Nach weiteren Zeitungs nachrichten soll ein gewisser F. F. Hodgkinson in Wandsworth der Lieserant der Decken für die Harburger Firma gewesen sein: auch sollen Sendungen dieser Decken nach verschiedenen anderen Orten des KoittliieittS noch unterwegs sein. Der preußisch« Kultus minister hat daher die Polizeibehörden unverzüglich anweisen lassen, gegebenenfalls eine gründliche Desinfektion dieser Decken herbei- umbren. lieber dieienigen Fälle, in denen die Einfuhr typhus- verdächtiger Decken aus England sestgeslellt wird, ist dem Minister unier Angabe der Zeit, des Umfangs und des Herkunftsortes der Sendungen, sowie der seitens der preußischen Behörden getroffenen bezüglichen Maßnahmen umgebend Bericht zu erstatte». Die Stadt Offen bürg dürste die einzige Stadt im Deut schen Reiche sein, die Fraue n aktiven Anteil an der Gemeinde rer w a l t u n g gewährt. Unter Zustimmung der aroßherzoglichen Regierung wurden neuerdings in die städtische Kommission für 'Armenwesen sieben Frauen berufen, die in gleichem Umfange wie die Männer Sitz und Stimme haben. Bei der Auslvahl dieser trauen wurden die politischen und konfessionellen Verhältnisse der Stadl gleich berücksichtigt: es wurden die Frau des demokratischen Landtagsabgeordneten Muser, des bisherigen sozialdemokratische» Reichstags- und Landtagsabgeordneten Geck, ferner drei Frauen aus dem Kaufmannsstande und schließlich eine Oberstleutnants- und eine iZandgerichtsratswitwe gewählt Auch in der städtischen Schul- kommission nimmt eine Dame als Vertreterin der städtischen Haupt- lebrerinn-n eine gleichberechtigte Stellung ein. In der ersten Sitzung wurden die acht Frauen nach einer formellen, die Be deutung dieser Wahl würdigenden Ansprache des Oberbürger meisters Herrmann in ihr neues Amt eingesührt. Der Prozeß gegen 24 polnische Gymnasiasten wegen Gebeimbündelei hat in Gnesen unter großem Andrange des Publikums vor der Strafkammer begonnen. 16 Angeklagte waren wegen zu weiter Entfernung vom Gerichtsort vom veriönliche» Erscheinen entbunden. Die Angeklagten, auch die Nichterschiene- ncn. erklärten sich teils für nichtichuldtg, teils verweigerten sie die Aussage. Wie schon früher gemeldet, sollte zn Pfingsten in Berlin ein t s ch e ch is ch»p o l n is ch es <2 okolsest statlstiiden, ans das sich die Aufmerksamkeit namentlich darum lenkte, weil die Ein ladung maßlos hestige antideulsche Wendungen gebrauchte. Es wurde daraushin gefragt, ob die Polizei die Veranstaltung über haupt gestatten werde. Nachdem jetzt eine Woche seit Pfingsten verstrichen ist, har seltsamerweise nirgends auch nur ein Wort davon verlautet, ob dieses Sokvlfest sta»gefunden hat und wie es verlausen. Wie jetzt bekannt wird, ist die Festlichkeit tatsächlich vor sich gegangen, die Polizei hat die Leute gewähren lasten, die Teilnahme war aber so gering und der Verlaus so matt und gleich gültig. daß die Veranstalter selber es vorzuzlehen scheinen, nichts darüber mitzuteilen. Oesterreich. In einer Unterredung, die der „Magyar Dzo" veröffentlicht, erklärte Kriegsminister v. Pittreich cs tür unwahr, day in dem gemeinsamen Heer irgendwelche Ab neigung gegen Ungarn bestehe: ebensowenig hege Ungarn dieses Gefühl gegenüber dem Heere. Gegenüber der Forderung, daß ungarische Regimenter nur von ungarischen Offizieren befehligt werden sollen, wies der Kriegsminister aus den empfindlichen Mangel an ungarischen Offizieren hin. Auf die Frage, welche Maßregeln die Heeresleitung zu ergreifen gedenke, wenn die Er höhung des Rekrutenkontingents nicht bewilligt würde, erwiderte der Kriegsminister: Die Schwierigkeit sei sehr groß: die Opposi tion würde nur eine patriotische Pflicht erfüllen, wenn sie die ,etzt firr ein Jahr geforderte Erhöhung nicht hindern und sich die Geltendmachung ihres grundsätzlichen Standpunktes bei der Ver handlung des Wehrgesetzes im nächsten Jahre Vorbehalten würde. Die Regierung wird noch in dieser Woche an die Parteien herantreten und ihnen die Gründe darlegen, warum sie darauf bestehen müsse, daß die zweite Lesung der Ausgleichs- Vorlagen noch in der Sommersession vorgenommen werde. Die Bvvrecyungen des Ministerpräsidenten werden sich auf die ganze iuucrpolitische Lage beziehen und auch das Verhältnis der ein- -eluen Parteien zur Regierung betreffen. Die Session soll event. b's tief in den August hinein dauern. Die Absicht der Regierung, die zweite Lesung der Ausglcichsvorlagen noch tn dieser Session : ornebmcn zu lassen, wird auch durch die noch ungeordneten Verhältnisse in Ungarn nicht erschüttert: wenn auch die Krise in Ungarn fortdauern sollte, so wünscht die Regierung dennoch, daß der Reichsrat sich dadurch nicht beirren lasse und die Ausgleichs- Verhandlungen mit tunlichster Beschleunigung fortsetze. In Laibach wurde am Sonnabend und Sonntag das vierzigjährige Bestehen des deutschen Turnvereins festlich begangen. Am Sonntag veranstaltete eine zahlreiche Menge eine Kundgebung gegen zwei schwarz-rot-goldene Fahnen, welche neben schwarz-gelben Fahnen und solchen in den städtischen Farben die äußere Dekoration des deutschen Kasinogartens bildeten. Nachdem Bürgermeister Hribar die schwarz-rot-goldenen Fahnen hatte ent fernen lassen, trat wieder Ruhe ein. — Tie Slraßenlzenen wieder holten sich in geringem Maße auch nachmittags und verstärkten sich am Abend. In der Nähe der Ursulinerinnenkirche schrien und pfiffen zahlreiche Exzedenten und zogen sodann in die innere Stadt. Da die Gendarmerie und die Stadtwachen nicht nuS- reichten, wurde Militär registriert, worauf die Ruhe bergestcllt wurde. Die Abfadrt der Turner vollzog sich ohne Zwischenfall. Frankreich. Bei den Wahlen zur Teputicrten- kammer wurden in Aurillac sTep. Gaistals der Ministeriell- radikale Rigal, in St. Etienne der sortschrittliclie Republikaner Elaudinon, in Forcalquier (Niederachens der Sozialist Jsoard gewählt. Der Mar ine mini st er Pelle tan hat einem Bericht erstatter des „Radical" erklärt, daß er die Absicht habe, die großen Flottenmanöver abzuschaffen: er sehe die Not wendigkeit nicht ein, eine Million Francs für die Manöver, die er für unnütz halte, auszugeben. Der ehemalige Marineminister Lockroy erklärte demselben Berichterstatter aus eine Anfrage, die Budgetkommission und zweifellos auch die Mehrheit der Kammer werde sich für die Beibehaltung der Flottenmanöver aussprechen, da sie das beste Mittel seien, die Leistungen der Artillerie, der Maschinen und Schiffe richtig zu beurteilen. Ter ehemalige Minister Barthou hielt eine Rede, in welcher er aussührte, daß die Republikaner, die bisher dem Minister- Präsidenten Com des ihre Unterstützung hätten zu teil werden lassen, für einen Versuch der Spaltung, dessen Erfolg als eine Schwäche des Laiengeistes und als ern Nachlassen deS demo kratischen Vorgehens ausqelegt werden würde, nicht zu haben wären. Die von Combes und der Majorität befolgte Politik räume dem Kollektivismus keine Zugeständnisse ein. sondern ver folge die Verwirklichung des jeder Demokratie gemeinsamen Pro gramms. Die Majorität werde ihr Werk ohne jede Ueberlretvung und ohne unnütze Provokation fortsetzen. I Die Franzosen habe» gestern früh mit der Beschießung von Jiaig lan der marokkanisch-algerischen Grenze), deren Be wohner kürzlich den Gouverneur von Algier zu überfallen suchte«, begonnen. Italien. Bor kurzem hat die frühere Kaiserin Eugenie sich ewige Tage im strengsten Inkognito in Nom aufgebalten. und zwar wohnte sie bei ihrem Vetter, dem Grasen Primoli. Wie mit Bestimmtheit verlautet, hat die Kaiserin diese Gelegenheit zu einem Besuche des Papstes nicht benutzt. Schon bei fricheren An lässen batte die Kaiserin de» Papst nicht ausgesucht, zum Teil, wie es beißt, aus Rücksicht auf die italienische Königsfamrlie, teils aber auch, tveil sie es schmerzlich empfunden haben soll, daß der Papst, uncingedcnk aller Anstrengungen, die sie seinerzeit gemacht hat, um ihm seine weltlich« Herrschaft zu erhalten, bei dem Tode ihres in so tragischer Weise umS Leben gekommenen Sohnes sich nicht zu einem besonders lebhaften Ausdruck des Bedauerns ent- schlossen habe. Seit dieser Zeit glaubt man in den Beziehungen der ehemaligen Kaiserin zum päpstlichen Stuhle «ine gewisse Zurückhaltung zu bemerken. Belgien. Die britische Beschwerde-Aktion gegen die Regie rung des Kongostaates wegen Verletzung der Kongo-Akte wird, wie jetzt festslebt, aucn von Deutschland unterstützt wer- den. Dem „'Daily Telegraph" wird nicht unglaubhaft berichtet, König Leopold 11. werde in Begleitung mehrerer hoher Beamten des Kongostaates noch im 'Verlaufe dieses Monats nach London kommen, um dort persönlich die Differenzen, die wegen des Kongo beckens entstanden seien, zu erledigen. Vor allen Dingen würden sich die Verhandlungen aus ein Abkommen wegen des Gebietes von Lado, das jetzt unter kongostaatlicher Verwaltung stcht, von England aber, als zum Bahr-el-Ghasel gehörig, reklamiert wird, und wegen der Handelsmonopole >m Kongostaate beziehen. England. Ehamberlain hat an einen Arbeiter einen Brief gerichtet, in dem er aussübrt, es werde unmöglich sein, eine Vorzugsbehandlung der Kolonien zu erreichen, ohne einen gewissen Zoll auf Getreide sowohl, als andere Nahrungsmittel, weil diese die tzauptprodukte der Kolonien seien. Selbst wenn der Preis der Nahrungsmittel sich durch den Zoll erhöht«, so würden sicherlich die Löhne in größerem Verhältnis erhöht werden: dies e> sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Deutschland >er Fall gewesen. Wenn England in der Lage wäre, auf der Grundlage gleicher Bedingungen zu verhandeln, so glaube er, würden die letzt auf englische Erzeugnisse gelegten Zolle allgemein ' rabgesetzt werde»: es würde ein Wettbewerb unter fremden ationen um die englischen Märkte entstehen, der England wirk lich dem Freihandel näher bringen würde als es jemals gewesen ei. Wenn die Znsammenbruchprophezeiungen irgendwie be gründet wären, wie könne man sich die Tatsache erklären, daß das Steigen der Ausfukr und der Löhne, sowie der allgemeine Auf- chwung während der letzten 20 Jahre in den Vereinigten Staaten und in Deutschland größer gewesen seien, als in dem vereinigten Königreich, das allein unter allen Kulturländern der Welt sich der unbeschränkten Segnungen freier Einfuhr erfreue. Türkei. Am Sonntag wurde in einer Entfernung von 14 Kilo- meiern von Riftovatz, das an der Verbindungsbahn Nisch—Nesküb liegt, das Erscheinen einer Bande von 165 Mann gemeldet. Es wurden Truppen abgeschickt, die die Bande umzingelten und nach einem sechsstündigen Kampfe ausrieben. Die Bande hatte eine Anzahl Boniben und war mst Gewehren bewaffnet. Man ist er- launt. daß sie so nabe an die Stadt herankommen konnte. 280 Familien aus Hoti und Gruda, darunter 75 Bewaffnete, haben die montenegrinische Grenze überschritten. Sie ivurden auf montenegrinischem Gebiete entwaffnet und ins Innere gebracht. Der montenegrinische Gesandte in Konstanti nopel hat bei der Pforte wegen Hereinschafsung dieser 280 Familien Schritte unternommen. Amerika. Der englisch« Gesandte in Caracas (Vene- zue las hat gegen die Schließung der Orinocohäfen energische Verwahrung eingelegt. Afrika. Tie südafrikanischen Mi neu Magnaten beab sichtigen. wie der Kavstädter Korrespondent des „Daily Expreß" erfährt, eine riesenhafte Vereinigung zu bilden, um den Handel, die Industrie und die Minen in Südafrika vollständig zu beherrschen, die Märkte, Eisenbahnen und Löhne maßgebend zu bestimmen, schließlich jeden Widerstand gegen ihre Pläne voll ständig lahm zu legen und so die tatsächliche Herrschaft in den Kolonien auszuüben. Der Plan umfasse auch den Ankauf der Aktien der Rhodesscken Unternehmungen, die später vereinigt werden sollen. Eine Abordnung der Urbeber dieses Planes have bereits mit dem Oberkommissar Lord Milner eine Unterredung über die Sache gehabt, das Ergebnis werde jedoch geheim ge> halten. Der Hausminister des Sultans ist nach Fez znrückgekehrt, nachdem er vergeblich mit den nordöstlichen Kabylen wegen Aus lieserung des Prätendenten verhandelt hatte. Die Un sicherbcit in der unmittelbaren Umgebung der Hauptstadt dauert an. Ein Händler wurde dicht vor dem Tore ansgeplündert: auch Postläufer wurden wiederholt völlig ausgcraubt. Selbst in der Stadt kamen Raubanfälle vor. — Nach einer anderen Mel dung aus Tanger soll der Prätendent aus dem Riffgebiet ab- gereist sein und sich auf dem Wege noch Tesa zu befinden. Die Negierunastruppen sollen sich langsam in derselben Richtung be wegen. Mehrere Stämme, die für regierungsfreundlich angesehen werden, schicken dem Prätendenten Mannschaften. Herr Ballett- lsend« Komponist ». St. Idylls bei. Mit de» Tollsten wurde . meister Berger oft gerufen, während es ablehnte, sich dem Publikum zu zeigen. t Im Restdenztheater bleibt auch sür die nächsten Tage die Operette „Madame Sherry* aus dem Revertoir. t Der Dresdner Lehrer-Gesangveretn wird Frei tag. den 1V. d. M., nachmittags '/,K Uhr. in der hiesigen Frauen, kirche ein Konzert veranstalten, dessen Reinertrag dem Dresd »er Verein zur Gründung von Kinderhellstüttrn an der Nordset zufließeii und drssen Grundstock für Errichtung eine- eigenen Pavillons auf Norderney stärken soll. ff In der vorgestrige», Generalversammlung de» Dresdner Tonkünstlerverein», der diese» Jahr sein LOjäbrigcs Jubiläum feiert, wurde an Stelle des verstorbenen Herrn Prof. Grütz macher einstimmig Herr Kammervirtuos Böckmann a«. wählt. Das Fest wird mit dem 4. AufführungSabertd in nächster Saison verbunden. ff Chemnitz. Der Rai hat bisher jährlich 80000 Mark für den Neubau eines Stadt-TheaterS zurückgelegt. Da aber diesmal der Abschluß der Rechnung oer Gememdevcr- tvaltuug auf das Jahr 1903 ein überaus günstiger ist, hat der Rat beschlossen, von dem Ueberschusse nicht bO 000, sondern 100 000 Mark dem Fonds für Erbauung eines neuen Stadt-Theaters zu überweisen. ff Der ehemalige Wiener Kammersänger Naval, der vor Jahresfrist in der Dresdner Hvlover wenig erfolgreich gastierte, wurde nach Schluß der zweiten Wiesbadener Fesivorslellung l.Die weiße Dame"» vom Kaller und der Kaiserin m län gerer Audienz empfangen. DaS Kasierpaar spendete dem Künstler für seine Leistung als George Brown großes Lob. Tag- daraus wurde Naval vom Intendanten v. Hülsen auf besonderen Wunsch des Kaiserpaares aus 5 Jahre von 1904 ab für dir Berliner Hofover engagiert. ff Anläßlich des Sieges des Berliner Lehrer- Gesangverein» im Frankfurter Sängerwettstreit richtete oer Kaiser an den Oberbürgermeister Kirschner- Berlin ein Telegramm, worin er die Stadt Berlin beglück wünscht und dem Berliner Lehrer-Gesangverein Dank für seine treue Arbeit auSivlicht und die Hoffnung auSdrückt. daß der Sieg dazu anspornen werde, dem deutschen Volke sein Lied »u erhalten und noch zu seiner Veredelung und zur Verstärkung der Vater landsliebe beizutragen. Kirichner dankte telegraphisch ffür dir Kunst und Wissenschaft. ff Mitteilungen aus dem Bureau der König!. Hoftheater. In der heute, Dienstag, stattfindenden Aufführung der komischen Oper „Die lustigen Weiber von Windsor" wird Frau Wedekind in der Partie der Frau Fluth nach längerer Zeit zum ersten Mal wieder auftreten. — Mittwochs den lO. Juni, wird im König!. Opernhaus Richard Wagners „Siegfried" szweiter Tag der Trilogie „Ter Ring des Nibelungen") in folgender Be setzung gegeben: Ärünnhilde: Frau Wittich: Siegfried: Herr Burrian: Erda: Frl. o. Ehovanne: Wanderer: Herr Perron: Alberich: Herr Nebuschka: Mime: Herr Erl: Fafner: Herr Rains. Tie Vorstellung beginnt ^7 Uhr. — Im König!. Schauspielhaus wird Donnerstag, den 11. Juni, — außer Abonnement — Schillers „Demetrius" mit Herrn Wiecke in der Titelrolle und Fräulein Ulrich als Maria gegeben. Im An schluß daran geht Kleists Lustspiel „Der zerbrochene Krug" mit Herrn Müller als Dorfrichter Adam in Szene ff Das König!. Hofschauspiel gibt beute das Legenden- stück „Die Opferfeuer" und den Schwank „Endlich allein". Die Vorstellung beginnt halb 8 Uhr. ff Die König!. Hofoper hat mit einem neuen, vorgestern zum ersten Male aufgetührlen Tanz-Idyll „Auf Japan" die Zahl ihrer Ballett-Einakter um ein reizvolles, liebenswürdiges und wirkungsvolles Stück bereiclzcrt. Die von Herrn Hosballettmeister August Berger erfundene Handlung spielt sich in einer ent zückenden japanischen Landschaft, an den Ufern eines von dem Zauber einer tropischen Mondnacht verklärten Sees ab, in der sich ein Liebespärchen ebenso schnell findet, wie es durch das Er- scheinen des Vaters wieder getrennt wird. Wie sich die Nacht aber schließlich in glänzenden Tagesanbruch und hellstrahlenden Morgen verwandelt, so tanzt sich auch das Liebespaar, Ehiyo und Sansuke, durch olle Leiden und Freuden der väterlichen Jnltigue hindurch, um nach Verlauf einer halben Stunde sich die Hände zum ehelichen Bunde reichen zu können. Diese Vorgänge hat Hosballettmeister Berger aus dem reichen Schatz seiner Phantasie und Kunst ans das Angenehmste belebt und durchschossen mit einer Fülle der verschiedensten Reigen und solistischen Darbietungen, von Lenen ein Tanz der Schiffsjungen, «in Ensemble der Straßen tänzer und Musikanten, ein großer Festtanz und ein glänzendes Ballabile als Hauptstücke sich abheben, gekrönt von einer Solo-Tanz- izene, die von Frl. Gabler und Herrn Bonfigllo besonders virtuos ausgefuhrt wird. Die von Herrn Garderobeinspektor Metzger gelieferten prächtigen Kostüme illustrieren das Einzelne und Ganze vortrefflich und tragen nicht wenig zu der Entfaltung glänzende! Wirkungen bei. Die Musik zu dem allerliebsten Genrebildchen hat Herr Rudolf Frimel geschrieben, der uns Dresdnern aus den Kubelik-Konzerten als eleganter, feinsinniger Pianist bekannt ist. Gleich sympathisch, wie er uns als solcher berührte, bewährte er sich auch als Komponist. Seine Musik bat Leben und Rhythmus, Temperament und Charakteristik, die Melodie fließt ihm natürlich, den Stimmunflen entsprechend, und nicht weniger talentvoll behandelt und sorgfältig gearbeitet ist die Instrumentierung, die öfter auch dem nationalen Charakter sehr lobenswert Rechnung trägt. Von Herrn Eismann jun. sehr geschickt und sicher geleitet, sprach die Musik sonderlich gut an und trug nicht wenig zu dem ausaeivrockenen Erfolg des Tanr- auädige Kundgebung. Der Verein werde sicherlich auf daS Eifrigste bestrebt sein, das deutsche Volkslied mit allen Kräften zu pflegen und dadurch die ihm durch den Kaiser gewordene hohe Ehrung zu würdigen suchen. s Aus dem Cbemiker-Kongreß in Berlin führte Prof. Hempel-Dresden neue Apparate zur Bestimmung des Schmelzpunktes vor, wodurch der Schmelzpunkt einer Reihe von in hoben Temperaturen schmelzbarer Körper feftaestellt werden kann. Dr. Sackur-Berlin sprach über dle Einrichtung galvani scher Anstalten nach neueren Prinzipien, PrivatdozentDr-Dancel über auantttative Trennung und Füllung der Metalle durch Elektrolyse, Dr. Mvnli-Turin über die Erscheinungen bei der Konzentration von Flüssigkeiten durch Gekicrenlassen. ff Clermont Ganneau hat seinen Bericht über die Krone deS Sattaphernes beendet und schließt natürlich damit, daß sie unecht und daS Werk RuchomowSktS ist. Theodor Reinach will aber noch immer nicht zuaeben, daß er sich geirrt hat, sondern behauptet mit grotesker Starrköpfigkeit, daß wenigstens der obere und untere Teil der Krone echt sind und nur der mittlere Streifen nach Angaben eines großen Gelehrten von NuchomowSki an gefertigt ist. ff Im Archiv der Uffizien-Galerie in Florenz haben die Kunstgelehrten Jacobsen und Terri 40 bisher unbekannte Studien Michelangelos entdeckt, darunter solche zur „Nacht", „Gott Vater" im Deckengemälde der Sistina, „Christus" im Jüngsten Gericht und „Leda mit dem Schwan . ff Die Menzel-Aus st cllunain London wurde vor gestern im Beisein des deutschen Botschafters Grasen Wotsf- Metternich eröffnet. Während des Drucks eingegangen« Drahtmeldungen vom 8. bez. 9. Juni. * Algier. Nach Meldungen aus Beni-Unif kehrten die Truppen nach der Beschießung von Frgig dorthin und nach Djenan Eddar zurück und warten darauf, daß die Einwohner Jigigs ihnen einen Vergleich anbieten. Vermischtes. * Eine Nettungstat vollführte ein Oberleutnant der Ber liner Garde gelegentlich eines Ausfluges nach Hamburg. Dort batte sich ein zwanzigjähriges Dienstmädchen von der Lombards brücke aus in selbstmörderischer Absicht in die Alster gestürzt. Vor Ausführung der Tat hatte die Lebensmüde an ihrem Hut, den sie in den Anlagen am User zurückließ, einen Zettel befestigt, der die Mitteilung enthielt, daß sie sich das Leben nehmen müsse, wer! sie von ihrem Bräutigam verlassen worden sei. Diesen Hut fanden einige Personen, die Als man nun das Was oeben den Alsterdampfer verlassen halte». ,^er genau beobachtete, sah man daS Mädchen mit den Wellen kämpfen. Sofort entledigte sich ein des Weges kommender Oberleutnant der Garde seines Waffenrockes, sprang ins Wasser und rettete das dem Ertrinken nahe Mädchen. Hierauf entfernte sich der Offizier schleunigst, so daß cs nicht gelang, seinen Namen festzustellen. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts in Chemnitz vom 8. Juni 8 Uhr morgens (Temperatur nach CelsiuS). Wetterlage in Europa am 8. Juni 8 Uhr früh: StationD» Name 82 «8 I Mchtuna ! s >>. StLrke Wetter de« winde« > r». Station«, Name s S »ü^Ulr?« »M winde« Wetter »> Storno«. 77» o leichtbedeckt err - beider 769 080 frisch heiter l-I« «lackloh 70 80 schwach heiler -»>« Lcill, «OliO ,chw wolkig -17 Christians» 75 x<> leicht Nebel -s-w Münster « «N.kikiO schw. heiter 12 o Haparand. 70 iteif wölken! ff 12 Berlin «7 kiXO Ichw. wolkig l« Lkudetznll, 76 8«, leicht>molkig ff" Uarliriihe 61 XO mähia dedr« 10 Stockholm 7» XVV leicht wolkenl Franks. M. 81 X 1l-tt dedeck» N staprndag. 73 80 schwach wolkenl ff-14 Me» 6 6l 80 frisch heiter 10 o Memel 70 tt<> schwach heiter ff>8 Pari, »» 69 xo »llZig wolkenl >9 0 Lwinem.9 69 dik> trilch heiter ff" » München « so 0 „eil wolkenl - - 7 » Stagen 74 ü leicht walken! fflk Rom «,1t 71 80 frisch wolkenlj . 14. Ni„a Hamdg. > 69 schwach heiter ' -t-" 0 Shemnttz 7 « 0X0 leicht wolkenl 41» ll Ein Maximum drS Luftdruck« von 778,5 Mm. liegt an der Südweft- küft« von Norwegen, «ine Depression unter 760 Mm. im Süden de« Erd- letl«. Unter nordöstlichen Winden herrscht vielfach heitere« Wetter; die Temperatur liegt noch meist unter der Normale. Äm Vortag baden häufig Niederschläge slaltgcfunden. bei uns unter Gewitter-Erscheinungen. Prog nose für den 9. Juni. Wetterlage: Unsicher. Temperatur: Normal. Windursprung: Nordost. Barometer: Mittel. Witterung in Sachsen am 7. Juni. LioNon See- höh- m remp. Z > i' Win» Z§ Statt»» See. HSH. IN re Z »NP. «ln» ZL Treiben 115 li.i 10.7 ivxrv I 6,0 sireiberg ,9» 6.7 8» XO, 6.9 Lei»,«, 117 10.5 0 7 xxrv 2 2« Lchneeberg 6.« 8.9 xo « ».2 «koldl« 16V 10.5 9 2 8 4 3 1 Elster 600 8.» 6.7 X , >.» Bautzen 202 n « 9.9 880 1 2.9 Allenberg 7bl 6.8 X 9 I9l Zittau 253 1i»L io.il 880 2 r.b Reitzenhain 772 »7 6.7 xo 9 9.7 Chemnitz »lo 8.2 so X 2 7 9 Ftchtelberg >r». »o 0.8 XXO 7 b.» Am 7. Juni fanden bei nordöstlichen, am Ftchtelberg stürmischen Win den überall Niederschläge statt, die von meist schwachen — Dresden nahe« Gewitter — elektrischen Erscheinungen begleitet waren und am Mittag be reit« stellenweise über »0 Mm. betrugen iTbarandt, Mönchensre, 10,8, Attenberg Ni). Dt« Temperatur stieg von einem Minimum mit l Gr. ikftchtelbergs tm Maximum nur wenig über iS Sr. (Leipzig 16,5 Gr.), the» Mittelwerte waren durchschnittlich 5 Gr. mriernormal. Dresden, 8. Juni. Barometer von Optiker Eduard Wiegand ivorm. O«k. vösold), Wallftrahe S. Abend« 6 Ubr : 757 Millimeter, I ge fallen. Tbermometrograpb nach Celsius. Temperatur: höchst« »1 Gr. Wärme, niedrigste lS Gr. Wärme. Bormittags beiter, nachmittag« wolkig. Ostwind. Wafferstand der Elbe n»d Molda». Budwels Prag Pardubitz Melnik Leltmeritz Dresden 7. Juni -5 -s-13 -8 -41 -84 — IM 8 Juni — 5 ff- 16* - « — 40 — 44 - 147 » Stauwasser am Pegel lnsolge ilussttllung de« Lrotaer wehre«. Wallerwärme der Elbe am 8. Juni: 17'L Grad 6.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)