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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030606029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903060602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903060602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-06
- Tag 1903-06-06
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Monat
1903-06
-
Jahr
1903
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Dresdner Nachrichten Soanabod. «. Ju«i 1VV» MM Nr 1k»6 darüber beizubringen, daß die Personen, für welche die Neben karten beantragt werden, zu dem betreffenden Hautstand« gehören. Es können gelöst werden: Ferien-Monatskartcn in der Zeit vom >7 Juli bis zum 31. Juli d, I.. Ferien-Nebenkarten in der Zeit vom 17. Juli bis 18. August d. I. Im übrigen gelten die im Personen- und Gepäcktarife der Königl. Lachs. Staatteisen- bahnen, Teil H. enthaltenen Bestimmungen sür Monatskarten und Monats-Nebenkarten, allenthalben auch sür Ferienkarten. —* Die Generalversammlung des Verbände» Deut« icherBergarbetter zu Zwickau, die am Rkittwock obend ihren Abschluß fand, beschloß u. a. die Einführung einer Aibeit». losenversicherung innerhalb de» Verbandes und demgemäß die Erhöhung de» Beitrage» von 70 Psg. monatlich aut 20 Psg. wöchentlich. Die übrigen Beschlüsse betrafen edensall» Statuten änderungen lGemaßregelten-Unterftützung. Streikunterstützung und Sterbegeld). Die interessantesten Erörterungen am Mittwoch detraken die Wurmkrankheit bei den Bergleuten. E» wurde festgestellt, daß gegenwärtig 20000 Arbeiter an der Krankheit leiden. Die sanitären Einrichtungen auf den Gruden wurden einer icharfen Kritik unterzogen, und in einer Resolution wurde schleu nigste» Eingreifen der Reichsreglemiig. staatliche Untersuchung aller Arbeiter und Einführung sanitärer Reformen aus den Grube» gefordert. Ferner verlangt die Resolution Einführung der Acht- stundenlchichk. Verbot der unterirdischen Beschäftigung zugendlicher Arbeiter, gänzliches Verbot der Frauenarbeit und Ernennung von Hilfsinsvektoren aus der Arbeiterschaft. Zum ersten Vorsitzenden wurde Sachse-Bochum, zm» zweiten Vorsitzenden Schröder-Dort mund gewählt. — Wesentlich verändert hat sich das Straßendild in der Gegend des Crispiplatzcs in Vorstadt Löbtau. Nachdem der vom Dresdner Spar- und Bauverein errichtete stattliche Häuserkompler ziemlich fcrtiggestellt worden ist und der markante Bau voll in Erscheinung tritt, hat man im direkten Anschluß an die bereits unter Dach gebrachten Häuser mit einem weiteren Bau von Genossenschasishäusern des Dresdner Spar- und Bau vereins begonnen. Mit der Errichtung dieses folgenden Häuser blocks macht sich aber gleichzeitig der Abbruch mehrerer alter Baulichkeiten notwendig. Das Terrain, aus welchem gegenwärtig die alten Gebäude abgebrochen werden, gehört zu dem von der Bismarck- und Hobenzollernstraße cingeschlossenen Kompler der ehemaligen alten Pulvermühle. der bisher der Maschinenfabrik H. Seidler als Maschinenlagerplatz gedient hat. — Die Verwendung des Steinkohlengascs zu Heiz- und Kochzwccken Kat in den letzten Jahren riesige Fortschritte ge macht, wozu einesteils die Verbilligung des Gases, andernteüs die verbesserte Konstruktion der Gas-Hciz- und Kochapparate wesentlich beigetragen hat. Speziell in Gas-Koch-Apparaten ist besonders viel Neues und Gutes auf den Markt gekommen und zielen die getroffenen Verbesserungen in der Haup'iache darauf bin. bei größtmöglichster Heizfahigkeit der Apparate den Gaskonsum so gering wie möglich zu stellen. Die Firma Fried-. Siemens, Dresden-Altstadt, hat nun mit neuen Gas-Kochern und Kochplatten in obengedachter Hinsicht gute Erfolge erzielt und zwar durch Anordnung eines neuen Mijch-Brennerkcpses. Dieser neue M'scli-Bceuiicrkops hat u. a. die Vorzüge vor den anderen Gasbre, ii-un: vollsländiacre und innigere Misckmng von GaS und Lust durch die vertikale An ordnung der Mischkammer und die gleichmäßig um den Brenner kopf verteilte Lustzusührung: vor dem Austritt des Gas-Luft- gemisches aus der Mlschkammer wird dasselbe einer Pressung unterworfen, wodurch, in Verbindung mit der innigen Mischung, eine vollkommene Verbrennung erzielt wird. Das Endresultat ist daher ein geringer Gasverbrauch bei großer Heizkraft, wie auch derartige Kocher bei ganz geringem Gasdruck zu verwenden sind, da die Gase ungehindert durch die Mischkammer hindurch ziehen und sich nirgends stoßen können. Ferner findet auch bei ciuyerst klein gestellter Flamme eine vollkommene Verbrennung statt, ohne Geruch und ohne Zurückschlaqen der Flamme, welch letzteres auch beim Verlöichen der Flamme nicht eintrilt. — Ans der Geschäftswelt. Mit einer, in der gegen wärtigen heißen Jahreszeit von ollen Hausfrauen gewiß freudig begrüßten Neuheit aus dem Gebiete der Gaskocher, der ge ruchlosen Siemensplatte. tritt die Firma Carl Valen tin, Bankstraße 1, an die Qeffcntlichkeit. Diese Neuheit zeichnet sich durch große Leistung, vollständige Verbrennung des Gas- Luftgemisches, geringen Gasverbrauch und geringes Gewicht ans und verhindert absolut das Zurückschlagen der Flamme. In den früheren Systemen, die sich ebenfalls in Hausfranenkreisen gut ein geführt haben, hält die anerkannt solide und leistungsfähige Firma Lager der Hudlerichen Spar-Gaskoch-Platte und der Hansaplatte, als Verbesserung der letzteren mit leicht anzubringender Brat- und Backhaube nebst allen möglichen gewöhnlichen Kochern. Auch in Gasplälten, Gas-Heiz- und Gas-Badeöfen und Beleuchtungs körpern ist große Auswahl vorhanden. —* Polizeibericht, 5. Juni. Gestern nachmittag fuhr auf der Ammonstraße ein Radfahrer an einen chm entgegen kommenden Straßenbahnwagen, kam zu Falle und wurde eine Strecke geschleift, wobei er zwei ziemlich tiefe Rißwunden am Kopfe, eine Dehnung der Fußgelenkftechjen und vermutlich auch innere Verletzungen erlitt. E>n Verschulden dritter liegt nicht, vor. — Im König Albert-Park stürzte ein Gewerbs- aehilfe infolge eines Fehltrittes von einem 3 Meter hohen Baugerüst herab. Da er anscheinend innere Verletzungen er- litten hatte, wurde er in das Friedrichstädter Stadtkrankenhaus gebracht. —* Heute vormittag nach 11 Uhr rückte ein Löschzug der Feuerwehr nach Lindenstraße 24 in Vorstadt Löbtau aus. wo in einem Zimmerer-Arbeitsschuvpen Feuer entstanden war. Dieses zerstörte einen Schnürboden, eine Anzahl Bretter, Latten ufw.. konnte aber, noch bevor die Feuerwehr zur Stelle war, vom Arbeitsoersonal unterdrückt werden. Mit Streichhölzern spielende Kinder sollen den Brand verursacht haben. — Wie oft ttebr nicht das Fahrrad in der Wohnung im Wege? Ein besonderer Raum dazu tit nicht da und es muß hin und her geschoben werden, weil es zu viel Platz wegnimmt. Diesem Uebelstande ist sofort abgeholfen, wenn man das Fahrrad, to hoch wie man will, an die Wand bangt, und da« ermöglicht «in« praktisch« Steuerung: Schneider» Fab rrad-lkrSger. 8um »nbckngen de« »terltchen. ab« ftaöilen <8«. stell«« an der Wand genügen einig« kleine Haken, da« Rad ruht darin durchaus sicher und kann frei spiel,n. «uch kann der Träger noch di« Klei dungsstück, de« Fahrer« aufnehmen. Der Preis stellt sich aus 8 bi« 8 Mt. in imitiertem Holz. Alleiniger Aabrikant ist Heinr, Jul. Matthes, Reu- Hausen in Sachse». —* Ueber die schweren Gewitter, die am Dienstag i« Vogtlande auftraten, werden noch folgende Einzelheiten be kannt: In Adorf schlug der Blitz in der 10. Stunde in die elek trisch« Leitung und beschädigte den Motor der Muschelwarenfabrik von Herrn Jod. Rauh, so daß am Mittwoch di« Arbeit in jener Fabrik eingestellt werden mußte. — In Hundsgrün wurde da» Anwesen des Webers L. Memel durch Blitzschlag eingeäschert. — In Netzschkau schlug der Blitz dreimal in die Fernsorech- leitung, welche nach der Bismarcksäule auf dem Kuhberg führt; jedesmal wurde eine hohe Stange zersplittert. — Dem Gutsbesitzer Albin Möckel in Lichtenau wurden durch Blitzschlag im Stalle vier Kühe und zwei Schweine getötet. — In Äaldkirchen schlug der Blitz in daS Anwesen de» Oekonomen Otto Stendel und äscherte Scheune und Schuppengebäude em. — Ein wolken bruchartiger Regen verschlämmte Felder, legte vielfach das Ge treide nieder und zerriß Straßen und Wege. Der Blitz schlug in das Hinterhaus des Photographen Zeidler am Neumarkt und ent zündete dasselbe. —* Amtsgericht. Der achtzehnjährige Markthclfer Ernst William Uhlig bestahl seinen GeschäftSherrn, nachdem er drei Jahre bei diesem tätig gewesen war. um Kleidungsstücke und Tuchstoffe im Gesamtwerte von über 100 Mark. Er hatte die entwendeten Sachen binnen einem Vierteljahre mit den von ihm zu befördernden Postpaketen aus dem Hause geschafft. Stos^ und Kleidungsstücke befinden sich an Genchlsstell« und sind auf einer langen Tatcl ansgebreitet. Das Urteil lautet auf drei Monate Gefängnis. — Di- Fabrikarbeiter Fritz Adolf Kretzfchmar, Franz Paul Joseph Herzog, Hermann Oskar Winkler, sämtlich in Brießnitz woknyast. und der Drechslergehilfe Rudolf Adler aus Dresden trafen sich am Abend des 19. März in der Steh bierhalle des Gasthofs zu Brießnitz. die sie dann gemeinschaftlich verließen. Beim Hmaustrelen ans die Straße belästigte der an- getrunkene Kretzfchmar ein gerade vorübergehendes Liebespaar mit unflätigen Redensarten: alle zusammen gingen dem Paare bis Eotta nach, und als schließlich der Begleiter des beleidigten Mädchens nach dem Wege zur Polizeiwache fragte, wurde er von den drei ersten 'Angeklagten durchgeprügelt. Nach der An klage sollten die vier Genannten unsittliche Reden gegenüber dem Liebespaare geführt haben, doch ließ sich nach dieser Richtung hin ihre Schuld nicht mit voller Siäierheit feststellen. Kretzschmar wird zu 4 Wochen. Herzog und Winkler zu je 3 Wochen Ge fängnis verurteilt: Adler wird freigeivrochen. — Der erheblich vor bestrafte, 38 Jahre alte Händler Ernst Bernhard Kultisch und der 50jährige Portier Karl Heinrich Heyer befanden sich am Abend des 2. April in einer Löbtauer Schankwirtschaft, wo Heyer in den Hut des Kuniich unbemerkt Bier schüttete, so daß dem letztgenannten beim Aufsetzen des Hutes dag Bier über den Kopf liet. In der Wut über den schlechten Scherz brachte Klinisch dem anderen durch den Schlag mit einem Bierglas eine Quetschwunde im Gesicht bei. 'Dafür wird er zu 8 Wochen Ge- sängnis verurteilt; der verletzte Heyer erhält für den von ihm verübten Unfug 5 Mark Geldstrafe oder 2 Tage Haft. -Ocssentltche Versteigerungen in den König l. Amtsgerichten Montag, den 8. Juni. Taucha: Glalermeister Friedrich QSkar Tbiemes Miundstück <8,8 Ars in Mockau. >8 800 M. Aiiguftusburg: Karl Mar Löschner« Villa und Garten mit Fichtenwald <ll,8 Ar) in Stadt Schcllenl'crg, 18 200 M. Dresden: Gastwirt Karl Franz Pudes Vorderwobugebäud« mit Ganganbau, Setten- und Htnler- wobngebäude. Verbinvungsgana, sowie Hosraum <291 Quadratmeters da selbst. Scböifergasie 6, 8t 549 M. Ehemuld: Karl August SudwlaS Grund stück lGeböude. vosrau», und Garten) t» Markersdorf. Freiwillige Ver steigerung an Qlt und Stelle. — Dienstag, den 9. Juni. Frankenberg: Friedrich Linus Vogels Wohn-. Holzschuppen- und Waschküchengebäude <>>,« Ar) in Qbermlcia. 18 949 M. Dresden: Otto Ludwig Gäbler« zwei Baustellen (20,9 bez. «2 Ar) in Niedersedlitz, Gulerbahnhosstrake, l« 689 res». SIMM. Dresden : Bauiechniker Gustav Emil Büttners und Schneider meister Ernst August Löchcls Bauland <8.9 Ar) In DreSden-Kadid. Tbere- sien- und Hclnrichstraße. 10 999 M. Meißen: Paul Suao Sängers und Franz Wilhelm NHIigs Wohnhaus ttl.l Nr) daselbst. 22 599 M. Pirna: Moritz Aböls Hauickilvs Wohnhaus mit Garten <7,4 Ar) in Heidenau, 49 099 M. Ckeninitz : Alerauder Richters Wohnhaus, kettenwobn- und Riederlagsgebäude. Waschhaus, Hoiraum <5 Ar) daselbst. Blankenauer Straße 94. 48 890 M Pirna : Die der Mügelner Bank Rickol L Voigt in Mügeln gehörige Eckbaustellc <5,1 Ar) in Dobna, >559 M. Brand: Richard Hugo Köllners Hausgrundstück <1,1 Ai) in Großhcirimannsvors, 8809 M Plauen: Hermann Julius Lorenz' Feldarundstück <19.« Ar) in Sora». 2999 M. Zwickau : Geschwister Schusters Wohnbau« mit Schuppen <8.8 Ar) in Manenthal, Augustilsstraße, 7099 M. Versteigerung wegen Äuchebung de« Miteigentums. —' Wetterbericht der Hamburger Lerwarl« vom 5. Juni. Ein Maximum von über 775 M. ist westlich von Irland ausgetreten, Depressionen unlcr 755 Mm. befinden sich jenseits der Alpen und über Nordost-Europa, ein Teilminimum liegt über Südschwcden. Deutschland bat kübleS, trockenes, an der Küste nietst trübes, tonst vorwiegend heitere« Wetter. — Wahrscheinlich ist meist trockenes, im Westen und Süden hei teres Wetter. Amtliche Bekanntmachungen. Vom 10. Juni ab wird die Gustav Adolf-Straße, zwischen der Wasa- und Nesidenzstraße, wegen Erneuerung der Schotterdecke auf die Dauer der Arbeiten sür den Fahr- und Ncitverkehr gesperrt. Zu den von Ende Juni bis Ende August hier stattfindenden Truppenübungen macht sich die Verguartierung einer größeien Anzahl Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften er forderlich. Ans den in der inneren Altstadt, sowie in Neu- und Antonslndt gelegene»»» Stadtteile» wird dem Angebot etwaiger, zur Einguartierung geeigneter Wohnräume. in welchen den einzu- gtiarlirreiideit Militärpersonen Quartier gegen Entschädigung ge währt weiden soll, sofort unter Angabe der Pretsforderung von dem Quartieramt — Scheffrlftraße 9, 2. — entgegengesehen. Anna Fl». Lina . aev. Krämer. Alma Ritschte Charlotte Elilc Stephan geb . Hebammen eidlich in vom Ltadteak al» Stadt- ommen ward«».. > ammen eidlich tn Pstta» »aaommea ward«». Die bisherige» Ersahrungen haben «naebgn. daß V0» de» He, tetllgten, insbesondere den kleinen Handwerkern und Gewerbe treibenden, von den Vorteilen, welche dl« freiwillige Invaliden- und >lt«r»verltcher»«g bietet, nur Gebrauch gemacht wird. Der Rat »> Q llchen Bestimmungen zu, dffenttichen r«S»»g»schicht». X Deutsche» Reich. Der Kaiser tritt die dle»jährtge Nord- landsreffe am 6. Juli an. .... . . x Ter Kaiser und die Kaiserin besuchten tn wi,». baden mit sämtlichen Fürstlichkeiten am Donnerstag abend die erste Festvorftellung. Da» Tdratrr war mit Rosenarwlnden geschmückt. Fa»sare»bläsrr in sttederlcianffcher Tracht begrüßten den Hof bei seinem Eintritt. Intendant Kammerherr v. Hülsen geleitete daS Kaiserpaar in die große Loge. Die Kaiserin saß zwischen dem Kaiser und dem Großbeiivg von Hessen. Gegeben wurde die Over .Oberon" mit Kulticn und Fn. Plaichtnger in Dir Malesräten beteiligten sich lebhaft an dem den Hauptrollen. Beifall. X Das Befinden de» frühere» Abg. Dr. tzammacherhat sich nach der „Nationalztg." erheblich gebessert. x DaS Mitglied des preußischen Herrenhauses Freiherr v. Bemb erg aus Burg Flamersheim bei Euskirchen ist gestorben X Die Deutsche Kolonialaesellschaft hielt am Donnerstag in Karlsruhe ihre Vorstandssitzung ob. Der Prä- sident, Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, eröffnete die Sitzung mit einer Ansprache, in welcher er u. a. hervorhob, daß seit dem 1. Januar ein Zuwachs von 904 Mitgliedern vorhanden sei. Gleichzeitig zeige sich eine vermehrte Beteiligung der Kreise der deutschen Industrie an den Unternehmungen, welche der Wirt- schaftlichen Erschließung der deutschen Schutzgebiete zu dienen be stimmt seien. In allen vier afrikanischen Schutzgebieten würden wichtige und aussichtsreiche Eisenbahnunternehmungen in abseh barer Zeit zur Ausführung gelangen. Ein erfreuliches Empor- blühen verbeiße die Ausbeutung der Naturprodukte in Deutsch- Ost- und Südwestafrika, Togo und Samoa, welche Deutschland durch de» Bezug wichtiger Rohstoffe allmählich weniger abhängig vom Auslände zu machen versprächen. Vor Eintritt in die Tages- ordnung gab der Herzog die Gründung einer Abteilung Togo der Deutschen Kolonialaesellschaft bekannt. NamenS der Abteilung Magdeburg begründete Pastor Müller-Gnppendors einen An- trag auf Maßnahmen gegen die Verletzungen der Kongoaktr durch den internationalen Äongostaat. Es wurde eine Beschlußfassung angenommen, wonach an den Reichskanzler aufs neue die dringende Bitte gerichtet wird, mit den übrigen Signatarmächten der Bcr- liner Konferenz vom Jahre 1885 Maßnahmen zu vereinbaren, durch welche der Konaofreistaat zur Beobachtung der bisher von ihm verletzten Artikel der Kongoakte genötigt wird. Als Ort sür die nächstjährige Tagung wurde beschlossen, der Hauptversammlung Stettin vorzuichlagen. Zum Ort dieser winterlichen Vorstands- sitzung wurde Berlin bestimmt. — Nachmittags wurden der Vor stand der Gesellschaft und die Vertreter der Abteilungen vom Großherzog im Schloß empfangen. X Der Deutsche Geographentag, der in Köln tagte, wählte den Hauptmann a. D. Kolm-Berlin zum Geschäftsführer des Zentralausschusses wieder, ebenso die sämtlichen Mitglieder dieses Ausschusses. Ferner wurde beschlossen, den nächsten Geo- graphentag Pfingsten 1905 in Danzig abzuhalten. x Oesterreich. Wie eine Korrespondenz meldet, wird der Zar auf seiner Reise nach Italien, die Anfang September er folgt. tn W ien einen zweitägige» A use nthalt nehmen. In Triest wird er ein russisches Kriegsschiff besteigen, welche- ihn in einen in der Nähe Roms gelegenen Hasen bringen wird, von wo er dir Fahrt mit der Eisenbahn forffktzen wird x Frankreich. Auf Brranlassung des Vereins der franzö sischen Besitzer ausländischer Werte hielten etwa 400 Besitzer venezolanischer Werte in Paris eine Versammlung ab und wäblle» ein Komitee zum Schutze ihrer Interessen. X Belgien. Die Internationale Zuckerkommilsion vertagte die Entscheidung über die Frage, in welcher Weise mit den vorhandenen Zuckeroorräten venahren werden soll, bis nach Eingang von Instruktionen der einzelnen Regierungen an ihre Vertreter. Dann wurde die Prüfung der bestehenden Zuckergesetze in Japan und Rumänien fortgesetzt. Die nächste Sitzung wird sich mit der deutschen Zuckeraefehgebung zu befassen haben. Be schlüsse werden nicht eher gefaßt werden, als bis eine bestimmte Anzahl von Zuckergesetzen verschiedener Staaten geprüft ist. X Türkei. Der serbische Gesandte in Konstantinopel Gruitsch verläßt in 12 Tagen endgültig Konstantinopel. Sein Nachfolger wird der frühere serbische Gesandte in Rom Vesnitsch x Amerika. Der republikanische Konvent des Staates Ohio hat sich für die WIed «rnufstellung RooseveltS als Präsidenten ausgesprochen. Der Konvent erklärte, die Ent wicklung der Hnndelsmarine zn fördern und ihr jede Unterstützung zu teil werden zu lassen, sprach sich ledoch gegen eine Revision des Zolltarifs aus. eS sei denn, daß man mit fremden Mächten Gegenieitlcrkettsabkommen treffe. x Afrika. In BcnI Unif werden bereits Truppen zn- sammengczvgen. Dir Marokkaner in Zenago verbreiten die Nach richt, sie hätten eine Schlacht gewonnen und nisten sich zum Kampfe gegen die Franzosen. Ein israelitischer Kaufmann, der aus Jigig entkommen ist, berichtet, daß die Einwohner der Oase große Vorbereitungen treffen und bedeutende Verstärkungen erwarten. X Der Gouverneur der TranSvaalkolonie erließ dem größten Teile der Buren den Rest der Strafen, zu denen sie während des letzten Krieges militärischer Vergehen wegen ver urteilt waren. seines Dirigenten Zerlett auf dem Plane um einleitend den § Prcischor: „Sieaesgeiang nach der Varusschlacht" und anschließend daran Hcgars „Rudolf von Wcrdenberg" zum Vortrag zu bringen. Was zunächst den Preischor anlangt, jo ist nicht zu leugnen, daß er zul» Teil sehr schwierige Stellen bi'ctet und namentlich an die Tcnöre Aüsordcrungen stellt, denen nur wenige gerecht zu werden vermögen. Aber daß von allen sieben Vereinen, die ihn am Vor mittage zu Gchöi. brachten, auch nicht ein einziger war. der ihn technisch vollkommen bewältigte, mußte doch Wunder nehmen. So endete Hannover um einen ganzen Ton höbcr, Ofkenbach sogar um 1 Töne. Nur der Essener Verein „Sanssouc i' kam mit einem halben Tone ans, und seine, sowie des Dort munder gleichnamigen Vereins Leistung fand daher die meiste Anerkennung. Auch gesanglich standen diese beiden Vereine beute vormittag an der Spitze. Ten Komponisten des Liedes, den ehe maligen Arrillcrie-Haujitmann Meßner, wird wohl in den nächsten Tage» noch manches Sängers Fluch treffen. Lind sie doch alle verpflichtet, den „Siegcsgesang" an erster Stelle zum Vortrag zu bringen, und was Hannover und anveren erstklassigen Vereinen nicht gelang, wird in den Kehlen der kleineren Längervereinigungen kaum besser davonkommcn Indessen, man kann sich täuschen, denn auch diesmal scheinen gerade die weniger bekannten Vereine ihren Ehrgeiz darein sehen zu wollen, die „Granden", welche zumeist unlcr kaiserlichem oder sonstigem Protektorat zu sieben pflegen, au die Wand zu drücken. Wie beim Preischor, so hatte Hannover auch bei seinem selbstgewählten Chor „Rudolf von Wcrdenberg" erhebliche technische Lchwicrigkeiten zu überwinden, doch war ihm hier schließlich ein voller Erfolg beschieden. 'Dann kam der Leip- ziger Mäiiilerchor an die Reihe. Er begann den Preis chor wie vorgeschriebe» in a. stieß dann wiederholt an und endete in -k. sodaß er nur einen Achtungserfolg erzielte, umsomehr, als auch manche Unreinheiten zutage traten. Dagegen befriedigte der Vortrag seines selbstgewählten Chores „Wcildwebcn". wobei das Geschick seines Dirigenten Wohlgemutk in der Beibehaltung der Tonlage recht in die Erscheinung trat. An dritter Stelle stand der Magdeburger Männerchor, dessen 123 Mitglieder von dem Organisten Groschoss angeführt wurden. Leider gelang ihm der Preischor fast gar nicht, er endete um einen ganzen Ton tiefer, und dann war auch der Vortrag ein zu schleppender. Tie Lacbnersche „Hymne an die Musik" gelang dem Verein besser, obwohl auch hier ein schärferes Tempo am Platze gewesen wäre. Und dann kam der Sängerbund von Mülheim o. d. Ruhr. Er gedachte den PreiSchor am besten damit abzutun, daß er ihn so schnell wir möglich unter Außer- 1 cichtlassuiig der vorgeschriebencn Tempi und unter Benutzung der verschiedensten Tonarten zum Vortrage brachte. Dann sang er schleunigst seinen selbstgewählten Chor „Am Römerstein", und der Beitall. der ihm hiersür zu teil wurde, täuschte ihn angenehm über die soeben erlittene Niederlage hinweg. Damit waren die Leiden der Zuhörer zunächst erschöpft, denn nunmehr kamen zwei Vereine an die Reihe, die mit ihrem Können den Siegeslorbecr des Vor mittags errangen: „S a n sso u ei"-D o rt mü » d und „Sans souci" - E s s e n a. d. Ruhr. Freilich, das Preislied gelang ihnen auch nur so nebenbei, aber die Art des Vortrags ließ keinen Zweifel darüber, daß beide das Menjchenmöglichsic getan hatten, um aller technischen Schwierigkeiten Herr zu werden. Ein vor zügliches Material, insbesondere in Bezug aist die Teilöre, stand da auf dem Podium, und langanhaltcndcr Beifall, zu dem der Kaiser in demonstrativer Weise das Zeichen gegeben hatte, lohnte den Sängern die mühevolle Arbeit. Leider entstand zwischen den Vorträgen der beiden Vereine eine unangenehme Störung, da ein Besuch des Kaisers in der Loge der neun Preisrichter von dem Publikum fälschlich dahin ausgesaßt wurde, daß das Kaiserpaar bereits aufbrechen wolle, und sich nunmehr alles von den Plätzen erhob. Aber schon nach dem wuchtigen Einsatz des Essener Ver eins erschien der Kaiser wieder in seiner Loge und bürte stehend dcn Vortrag des Preischors mit an, um dann abermals im Verein mit der Kaiserin lebhaft zu applaudieren. Der Dortmunder Ver ein brockte ncven dem Preiscyor den von Brambach komponierten Goetheschen „Gesang der Geister über dcn Wassern", der Essener Verein „Sturmcrwachen" lTert von Anna Ritter. Komposition von Machieu Reumannl zu Gehör. Auch diese beide» Gesänge ge- langen den Vereinen überraschend gut, fo daß auf ihre Wahl in den engeren Wettbewerb mit Sicherheit gerechnet wird. Den Schluß der Vormittagsgesänge machte die Offenbacher „Hilaria". Beim Vortrage des Preischors stieg er um eine verminderte Terz. Der Nest ist Schweigen! Der Nachmitiaaswcttstrcit begann »in Ztzh Uhr. Es sangen nach der Reihe der Potsdamer Männer-Gelang- V er ei n, der Sängcrchor des Turnvereins in Wies baden, der Ouartettverein Colombey in Elberfeld, der Dort mu ii der Le Hrer-Gcian gverei», der Dresdner Orpheus, der K refclder Sä ngerb und und die Aa chener „Coircordi a". Den PreiSchor bewältigten am besten der Dort- iiiunder Lehrer-Gesangverein, dessen 209röpsige Sängerschar von seinem Dirigenten, Lehrer Rebbert, in mustergültiger Weise zu» lammengehalten wurde, und der Krefelder Länaerbund, während die säst militärische Auffassung des llbors durch den «Dresdner Orpheus" keinen Anklang fand. Die „Concordia"-Aacb«n entgleiste am Schluffe, und bei dem Vortrage des Chors durch die Elber- felder machten sich verschiedene Unreinheiten bemerkbar. Bon den übrigen Vereinen läßt sich nicht viel sagen. Von den selbstaewähl- ten Chören gefielen namentlich das von dem Dortmunder Lehrer- Gesangverein zu Gehör gebrachte Geibelsche „Es muß doch Frühling werden!" in der Koniposition von Brambach, und das Ncumannsche „Tcja", das die Eiberfclder in schöner Tongebung sangen. Das Kaiserpaar war schon vor den letzten Liedern zu den Festspielen nach Wiesbaden abgcreist. Dagegen hielt das aus verkaufte Haus ois zum Schlüsse aus. Unter der Spitzmarkc: „Wie hat der „Dresdner Orpheus" abgcschnitten'?" erhalten wir von anderer Seite noch nachstehende Mitteilung: „Ich bin Partei und muß mich auf daS Urteil Fremder verlassen. Die Urteile lauteten verschieden. Während der eine voll des höchsten Lobes über die straffe Rhythnsisicrung, die scharfe Textaussprache und die lebendige Auffassung war, sprach der andere von Gesuchtem, oder noch schlimmeren Sachen, die er nicht leiden könne. Nun, die Preis richter werden ja entscheiden. Jedenfalls Kat der „Orpheus", das hörte man überall, eine nicht gewöhnliche Leistung geboten. Mit welchem Eiter die Sänger sowohl als ihr Albert Kluge sich der hohen Aufgabe widmeten, wird und muß anerkannt werden. Herr Geheimer Hofrat v. Schuch, der als Preisrichter dicht neben der Kastcrlogc als erster seinen Platz hat. trat während des Auftretens der Dresdner Länger von seinem Platz zurück. Der Kaffer führte nach dem Verklingen des „Fliegenden Hollän- ders" von Brambach ein lebhaftes Gespräch nnt den Herren seines Gefolges. Es ist eine böse Zeit eiiigetreten. eine " ' Hangens und Bangens in schwebender Pein, «ein Lied, wie auf anderen Sängerfeste», erschallt hier in I, kein Bearüßung-aesang, kein Hoch in fröhlicher Runde. . Verein hofft noch, zur engeren Konkurrenz am Sonnabend gelassen zu werden und schont deshalb die Stimmen sein« T -lieber." Dem Oberbürgermeister von Frankfurt. Adickes. rmttde der Wilhelmsorden und dem Bürgermeister varrentrapp orden 2. Klasse, sowie u. a. der Rote Adlerordeu t Stadträten Joses Baer, Anton Mev«r Wilhr! dem Stadtbauinsvektor Wild« und dem Vt-epras Handelskammer Kommerzienrat Passava nt. m Hanau, sidenten der
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