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Kühler, veränderlirh. R .7 Vej. L I Uir Sit VllSe- llilS KistM. Die gcehrlcn Leser der „Dresdner Nachrichten", welche unser Blalt durch die kiesige Geschäftsstelle beziehen und dessen Nachscndnng nach den b»«iniu«i -^«rer,tlir»lts>«rt«r> wünschen, wollen der unicrzeichnclcn Geschäftsstelle rechtzeitig darüber Mitteilung zugehen lassen, damit die Ukberweisuilg bezw. Wcilcsiendung durch die Kaiser!. Post pünktlich erfolgen kann. Dem UebenveisungSantrage ist deutliche Namens«» OrtS- «nd Wohnungsangabe bcizusügcu. auch ist die im Deutschen Ncichspostgcbiete — Oesterreich berechnet noch besondere Gebühren — erforderliche Uebertveisungsgedühr von 1 Mk. sür «in Kalender-Vierteljahr, 40 Ps. sür l Monat nebst etwa noch zu entrichtender Bezugsgebühr vor der Abreise an unS einzu- schiden. Für Ilebcnveisungen, welche inmitten eines Monats beginnen und ini Lause des nächstfolgenden MonaiS ablausen, sind die Ucbcr- wcijungSgcbiihren sür 2 Monate ----- 80 Ps. zu entrichten. Die Ucbcr- wcisungcn verstehen sich postlagernd» können iin Deutschen RcichSpost- gcbiete aber auch mit Zustellung des BlatteS bis in die Wohnung beantragt werden: das Bestellgeld von je 14 Ps. sür den Monat würde dann gleichfalls vorher an unS mit zu zahlen sein. Für diejenige», welche die „Dresdner Nachrichten" täglich aus Reisen zu lesen wünschen, aber ihren Aufenthaltsort häusig wechseln, sind bcsoudcre Ncise-Kreuzbandsendunge» eingerichtet und betragt die Gebühr hierfür bei täglicher Versendung nach jedem Orte im Dcuischcn Reiche und Oesterreich-Ungarn (bis zu 100 Gramm) monatlich 2 Mk. 80 Pf.» nach den Ländern dcS Weltpostvereins monatlich 4 Mk. SV Pf. Tic Leser, welche die „Dresdner Nachrichten" durch die Post kmpsaugen» wollen dagegen sich in gleicher Angelegenheit nur an das Postamt ihres Wohnortes wenden, bei welchem ihre laufende Bestellung crsolgt ist. Ucbcrweisungen innerhalb des Deutschen Rcichspost- gcbielcS ivcidcn seitens der Postämter gegen eine Gebühr von 50 Ps., im Verkehr mit Oesterreich und fremden Ländern gegen eine solche von l Mk auSgcsühri. UMMe Skr.Insker UnM" Marienttraste »8. Die italienischen KnndFcbnnFen gegen Oesterreich. Aus einer an sich ganz harmlosen und sehr kleinen Ursache, einer geringfügigen nationalen Streitigkeit zwischen der deutschen und der italienischen Studentenschaft in Innsbruck, ist über Nacht eine Art von Haupt- und Staatsaktion geworden, die einen ge wissen hochpolitischen Anstrich hat und sogar auf das interuationale Gebiet hinübergreift. Es handelte sich um weiter nichts, als darum, daß die in Innsbruck bisher bestehenden italienischen Parallelkurse, um der Universität den ausschließlich deutschen Charakter streng zu wahren, anderswohin verlegt werden sollen, und zwar voraussichtlich nach Wien: dort soll dann überdies aus den Parallelkursen ein selbständiges Hochschulinstitut gemacht werden, sodatz gewiß kein vernünftig Denkender von einer Be nachteiligung und Zurücksetzung des italienischen Elementes reden kann. Die Vertreter der italienischen Nationalität in Oesterreich ober glaubten, verführt durch das böse Beispiel der Tschechen und Magyaren, eine so günstige Gelegenheit zur Betätigung ihrer Sonderbestrebungen nicht unbcnüht vorüber gehen lasten zu dürfen. So wurde denn alsbald das übliche laute Geschrei über „Entrechtung und Unterdrückung" erhoben und fand jenseits der öster reichischen Grenze in dem der Habsburgischen Monarchie verbündeten italienischen Königreiche nur zu willige Ohren. Die dortige Partei der Jrredentisten, die sich nach der im Auslande ange nommenen politischen Formel nur noch auf einen kleinen ohn mächtigen Kreis bedeutungsloser radikaler Politiker beschränken sollte, erhob plötzlich wieder in ungeahnter Stärke, ihr Haupt und rief allenthalben, vornehmlich in den irredentistisch beein flußten Studcntcnkrciscn, unliebsame Kundgebungen gegen Oester reich von scharf unfreundlichem, zum Teil sogar direkt heraus forderndem Charakter hervor. Da bei den Ausschreitungen, die sich keineswegs bloß aus heftige Prcßartikel und wörtliche Ansbrüche des Unmuts in Ver sammlungen beschränkten, sondern in allerlei tumultuarische Auftritte erregter Volksmassen ausarteten, auch mehrfach öster reichische Fahnen verbrannt wurden, so sah sich der italienische Minister des Aeußern veranlaßt, aus freien Stücken dem öster reichischen Gesandten in Rom sein Bedauern. anszüsprcchen; ja noch mehr, auch der italienische Gesandte in Wien wurde beauf tragt, dem Grasen Goluchowsky amtlich' das Bedauern der italienischen Regierung über die Vorfälle anszudriicken. Damit scheint indessen der üble Eindruck in Wien noch keineswegs ver wischt zu sein. Wie nämlich einem gewöhnlich gut unterrichteten Münchener Blatte ans Wien gemeldet wird, wird man sich dort mit ddn bisherigen Schritten der italienischen amtlichen Kreise nicht zufrieden geben, sondern bei der italienischen. Regierung offizielle Reklamationen erheben, um eine kräftigere Unterdrückung der Unruhen zu bewirken. Man hebt auf österreichischer Seite hervor, daß die schärfste Agitation gegen Oesterreich gerade in den unmittelbar mit dem Ministerpräsidenten Zanardelli in Verbindung stehenden Blättern getrieben werde, und gerade dadurch sei die an dm Wiener maßgebenden Stellen bestehend« Ver stimmung entschieden verstärkt worden. Man weiß zwar in Wien die immerhin schwierige Stellung des römischen Kabinetts zu würdigen, sinket aber doch, daß es in jedem Falle über hinläng liche Machtmittel gebiete, um wenigstens die ärgsten Ausschrei tungen hintanzuhalten. Offenbar unter dem Einflüsse der durch die irredcntistischen Angriffe geschaffenen gespannten Lage und im ursächlichen Zusammenhänge hiermit steht das Rücktrittsgesuch des italienischen Botschafters in Wien, Grasen Nigra. Es ist allerdings richtig, daß der genannte Diplomat schon wiederholt unter Berufung auf sein hohes Alter um die Versetzung in den Ruhestand nachgesucht hat. Erst neuer dings hatte er sich jedoch bestimmen lassen, wenigstens bis nach vollzogenem Abschlüsse des österreichisch-italienischen Handelsver trages auf dem Wiener Posten auszuharren, worauf die österreich ische Regierung besonderes Gewicht legte. Wenn-der Botschafter nun trotzdem plötzlich seinen Entschluß geändert und seine De- Mission gegeben hat, so wird man nicht umhin können, diesen Schritt mit den jüngsten italienischen Ereignissen in Verbindung zu bringen, die augenscheinlich zu schwer wiegen, als daß der greise Graf Nigra sich noch stark genug fühlte, den Schwierigkeiten und Erregungen der augenblicklichen Lage für seine Person Herr zu werden. So stehen also die Dinge zur Zeit zwischen den beiden im Dreibünde vereinten Mächten Oesterreich und Italien. Wenn nun auch hier zweifellos die Regel gilt, daß nichts so heiß gegessen wird, wie cs gekocht ist, so erscheint es doch angebracht, daß man sich aus diesem Anlaß einmal die „Jtalia Jrredcnta" (das uner- löste Italien), etwas näher ansieht. Die Jrredentisten erstreben die Befreiung aller dem italienischen Sprachgebiet zugehörigen Ländereien außerhalb des Königreichs Italien von der „Fremd herrschaft" und ihre Vereinigung mit dem italienischen National staate. Die Bewegung richtet sich auf die Erwerbung von Süd tirol, Görz, Istrien, Triest, Kanton Tessin. Mzza, Korsika und Malta, ja selbst von Dalmatien als ehemals venezianischer Besitzung. Neuerdings hat die Partei ihre begehrlichen Augen auch auf Albanien geworfen, das sie als italienischen Anteil an der türkischen Erbschaft in Anspruch nimmt. Die Jrredentisten waren wegen ihres überschäumendcn nationalen und politischen Radikalismus längere Zeit -hindurch von der öffentlichen Bildfläche Italiens so gut wie verschwunden. Lebhafter bemerkbar begannen sie sich erst wieder zu machen, als — dies ist wohl zu beachten — die franzosen freundliche Partei unter Führung des französischen Botschafters in Rom Barrdre -m Lande stärkeren Anhang und Einfluß ge wann. Herr Delcasse, der Minister des Auswärtigen der dritten Republik, arbeitet mit einem Eifer, der einer besseren Sache würdig wäre, unausgesetzt darauf hin, im Einverständnis mit Herrn Barrere die Bande, die Italien mit dem Dreibunde verknüpfen, zu lockern, bis sie schließlich ganz auseinander fallen Welchen Erfolg dieses Treiben nach der österreichischen Seite hin gehabt hat, zeigst das Wiederaufleben der Jrredenta und die Un fähigkeit eines nicht unerheblichen Teils sowohl der regierenden Kreise wie der öffentlichen Meinung des Landes, mit unzwei deutiger Entschiedenheit ein den wahren italienischen Interessen so sehr abträgliches Spiel zurück zu weisen. Die französische Presse gießt angesichts der jetzigen Vorkommnisse Oel ins Feuer. So er innert der „Figaro", um die Italiener zur Agitation gegen Oester reich aufzustacheln, in pathetischen Ausführungen an die einstige Herrschaft Venedigs über die Gebiete an der Adria und ergeht sich in verblümten Andeutungen der Möglichkeit, daß Ita lien alle jene Landstriche, welche die einstige .MeercSkönigin" besaß, wieder erlangen könne, wenn es nur die Gunst Rußlands, und zwar durch die Vermittlung des mit dem Hanse Savoyen verschwägerten Fürstenhauses von Montenegro, sich zu erwerben verstehe. Zum Schluffe erfolgt dann eine der üblichen Weis sagungen von der angeblich nahe bevorstehenden Auslösung des Dreibundes. Von der Hoffnung des französischen BlatteS. die sich mit dem Wunsche Herrn Delcassss und seiner Freunde deckt, dis zu ihrer Erfüllung durch die Wirklichkeit ist freilich noch ein recht weiter Schritt zum Glück für den europäischen Frieden. Die einsichtigen italienischen Staatsmänner und Politiker verhehlen sich denn doch nicht die realen Vorteile, die Italien von seiner Zugehörigkeit zum Dreibünde genießt, während sie zugleich wohl wissen, datz es von den hochtönenden französischen Versprechungen im Emstfalle heißen würde: „Gewogen »nd zu leicht befunden." Insbesondere bietet im jetzigen Augenblicke gerade der Dreibund für Italien die sonst nicht vorhandene Gewähr, daß der gemeinsame gute Wille der beiden Staaten die irredentistischen Ruhestörer im Zaume hält und ver Bewegung Fesseln onlegt. ehe sie größeres Unheil anrichtel. Die momentan ja allerdings etwas getrübten Wässer werden sich sicherlich sehr bald wieder klären und in den amtlichen Beziehungen zwischen Oesterreich und Italien keinen dauernd verstimmenden Niederschlag zurücklassen. Indessen wird man doch bei nnS zu Land« gut tun. auf die französischen Zettelungen in Italien, die bet der Jrredenta einen so woblvorberetteten Boden gefunden haben, ein schärferes Auge zu richten und aus den gegenwärtigen Ersigsiissen die politische Nutzanwendung zu ziehen, daß auch heute noch auf nationalem Gebiete zwischen den europäischen Kontinental mächten KonfliktSkeime vorhanden sind, die unvermutet aus gering fügiger Ursache, wenn nicht zum offenen Bruche, so doch zu unlieb* samen Vorkommnissen und Erörterungen führen können. Deshalb erscheint für die deutsche Politik dem Dreibunde gegenüber je länger desto mehr jene gesunde realpolitische Skepsis am Platze, die sei» Schöpfer, der Altreichskanzler selbst, gegen sein eigenes Werk zur Schau trug, indem er u. a. erklärte: „Der Dreibund hat die Bedeutung einer strategischen Stellungnahme in der euro päischen Politik nach Maßgabe ihrer Lage zur Zeit des Abschlusses : aber ein sür jeden Wechsel haltbares ewiges Fundament bildet er für alle Zukunft ebensowenig, wie die vielen früheren Tripel- und -Ouadrnpelalliaiizen der letzten Jahrhunderte und insbesondere die heilige Allianz und der Deutsche Bund. Er dispensiert nicht von dem toujoum en voästto." Wir werden uns für alle Fälle so ein zurichten haben, daß wir uns nach Bismarckschem Grundsatz auch gegenüber der schlimmsten Eventualität ganz auf die eigene Kraft zu stützen vermögen. Neueste Drahtmeldungen vom 2. Juni. (Nachts eingehende Deveschen befinde« sich Sette 4.» Berlin. In einer längeren Auslassung über das zoll politische Verhältnis des Deutschen Reiches zu Kanada gibt die „Nordd. Allgem. Ztg." zunächst einen histo rischen Ueberblick über die bisherige Entwicklung dieses Verhält nisses. Hiernach hatte der Zollverein mit Großbritannien am 30. Mai 1865 einen Meistbegünstigungsvcrtrag abgeschlossen, der auch bestimmte, daß in den britischen Kolonien die Erzeugnisse aus Staaten des Zollvereins keiner höheren oder anderen Ein- gangsabgabe unterliegen sollten, als die gleichen Erzeugnisse Groß britanniens oder irgend eines anderen Landes. Dieser Vertrag wurde von Großbritannien am 30. Juli 1897 ohne Zutun Deutschlands gekündigt. Gleichzeisig mit der Kündigung sprach die britische Regierung den Wunsch aus, über einen neuen Handelsvertrag zu verhandeln. Diesem Wunsche wurde von deut- k scher Seite bereitwillig beigetreten. Als es bei Ablauf des H- Handelsvertrages am 30. Juli 1893 zu einem neuen Vertrage ' gekommen war, bewilligte Deutschland durch einen besonderen gesetzgeberischen Akt zuerst auf grund des Gesetzes vom 11. Mai 1693 der Einfuhr des britischen Mutterlandes und der bri- tischen Kolonien mit Ausnahme Kanadas das den Meist- bcgünstigungsstaatcn zustehende Recht aus niedrigeren Zoll satz. Diese Abmachung wurde wiederholt verlängert, zuletzt durch Gesetz vom 29. Mai 1901 bis zum 31. Dezember 1903. Die „Nordd. Allg. Ztg." fährt fort: Wie aus der geschichtlichen Ent wicklung unzweifelhaft yervorgeht und wie in ben Mosiven des Gesetzes vom 11. Mai 1898 besonders dargelegt ist, handelte es sich ausschließlich darum, den tatsächlichen Zustand, der unter der Herrschaft des Handelsvertrages von 1865 bestanden hat, insoweit aufrecht zu erhalten, als dies von den bisherigen Kontrahenten gewünscht und ermöglicht wurde. Diese Voraussetzung traf aber mit Kanada nicht zu. wo schon während der Dauer des Handels vertrages von 1865 unter dem 23. April 1897 ein Gesetz m Kraft getreten ist, das der Einfuhr des britischen Mutterlandes und der britischen Kolonien von diesem Tage um 12HH Prozent und vom 1. Januar 1898 an um 25 Prozent ermäßtigte Zollsätze zusickcrt. Solange der Handelsvertrag noch dauert, mußte oiese Ver günstigung auch der deutschen Einfuhr zu gute kommen. Diese würde ihr aber nach Ablauf des Vertrages vom 1. August 1898 entzogen. Die Vorzugsbeyandlung wurde später dom 1. Juli 1000 ab auf 33(0 Prozent erhöht. Nachdem die deutsche Meist begünstigung in Kanada in Wegfall gekommen war, wurden den deutschen Herkünsten auch nicht mehr die Vergünstigungen zu teil, die Frankreich auf Grund des Sonderabkommens vom 6. Februar 1893 in Kanada genießt, Deutschland war also auf dem kanadischen Marke gegenüber Großbritannien und Frankreich differenziert. Auf die kanadische Einfuhr mußten hiernach die autonomen Zoll sätze ohne weiteres angewandt werden. Von einer weitergehen den gesetzlichen Befugnis, Straf- oder Znschlagszoll aufzucriegen, machte die deutsche Regierung gegenüber Kanada bisher überhaupt keinen Gebrauch' keine kanadische Ware hat von 1898 bis jetzt einen Zollsatz über den amonomcn Tarif jemals bezahlt. Die grotzbritannifche Regierung brachte nur einmal im Jahre 1899 wie Stellung gegenüber Kanada in amtlicher Form zur Sprache. Darauf wurden ihr in einer Note vom 5. August 1899 die für Deutschland maßgebenden Gründe entwickelt. Eine Erwiderung prcchung ein wegen eines Abkommens mit Deutschland. Hierbei orderten die kanadischen Vertreter die Gewährung sämtlicher Zoli- wrabsetziliigen des deutschen Vcrtragstarifcs. während Kanada Deutschland lediglich die in dem kanadisch-französische» Handels abkommen gemachten Zollhcrabsctzunyen cinrüumen wollte, die für Deutschland von sehr geringem Werte sind: jedes wcilcre Zu geständnis lehnten die kanadischen Vertreter von vornherein ab, insbesondere auch das Zugeständnis einer allgemeine» Meistbegünstigung der deutschen Waren gegenüber dritten Ländern, das Kanada von Deutschland für kanadiscl>e Erzeugnisse in Anspruch nahm und die es in den 'Verträgen Frankreich und anderen Staaten gemacht hat. Deutscherseits wurden gleichwohl die Verhandlungen nicht abgebro chen, vielmehr lediglich voriäusig vertagt. In keinem Stadium der Angelegenheit dachte die deutsche Negierung an irgend welche Ein mischung in die Gestaltung der inneren Verhältnisse Großbritan niens zu seinen Kolonien, wildern führte lediglich die Vorschrift des bestehenden Zollgeictzes ans. Wohl aber betonte die englische Negierung bei verschirdeiir» Anlässe», daß die Kolonien Groß- britaiinieiiS als Gebiete mit eigenem Zollsystem zu betrachten seien »nd daß ihnen die Wahl Vorbehalten bleiben müsse, ob sic einem Abkommen mit bei» Mutterlandc über Handels- und Zoll- angelegenbeiten bestreik» wollen oder nicht. Diesem grundsätz lichen Standpunkte der aroßbritannischcn Regierung entspricht, daß Deutschland Canada als eigenes Zollgebiet behandelt. Berlin. sPriv.-Tcl.) Das Südpolarschiff „Gauß" lag ein volles Jahr lang im Polareise fest. Die Expedition drang bis 60 Grad 30 Minuten vor und hatte dabei keine Todesfälle zu verzeichnen: an Bord befindet sich alles Wohl. — Im Prozeß Hüls euer legte auch der Gericksisherr Berufung ein. 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