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- Erscheinungsdatum
- 1903-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190306026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030602
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-06
- Tag 1903-06-02
-
Monat
1903-06
-
Jahr
1903
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dkisstüften. — KathvNsche Schulsteuer. sl Mk.) „ES war jüngst tu den Zeltunae» öfter davon die Rede. das, Schulkinder aus den Bowlten «lcht ohne weitere- ,»m Besuche der benach- barten Stadtlchulen berechtigt seien. Wie stellt es nun mit der Berechtigung zum Besuche der katholischen Schule»? Meine- Wissens ist vir hiesige katholische Gemeinde nicht groß, und doch weiden immer neue Schulen gebaut, well der Raum nicht genügt. Wir haben hier eine grobe Cinwandrrung an- Böhmen chauvt- iächlich Handwerker): pnd die Kinder dieser Leute, die doch weder Staat»« noch RelchSanaehörlge sind, berechtigt, die Schulen zu besuchen, und werden die verursachten Mehrausgaben durch deren Beitrüge völlig gedeckt, oder müssen die hiesigen Steuerzahler für da» Mehr auslommen?" — Die einzewanderien, aber in der Stadtgemeinde dauernd wohnhaften Katholiken werden natürlich genau so zur Entrichtung der katholischen «chulsteuer hrrangezoaen, wie alle anderen katholischen Bürger. Ob freilich ihre Schul steuerbeitrüge die für Ihre Kinder ausgewendctcn Kosten des Unter richt» decken können, steht sehr dahin Doch ist letzteres auch bei fast allen übrigen Steuerzahlern der Fall, da zur Unterhaltung der Schulen die durch die Schulsteuer aufgebrachten Mittel in keinem Falle ausreichen. Es müssen vielmehr noch andere Quellen zur Bestreitung der Schullasten herangezoäen werden, wie die Zinsen von Stiftungskapitalien, ferner das Schulgeld, gewisse geiehlich geregelte Abgaben (bei Äesitzveränderungen, Strafgelder,, staatliche Zuschüsse ulw. — Also nur friedlich! Die armen böhmischen vandwerkerskinder sollen doch nicht etwa ohne Schulunterricht aufwachsen gleich wilden Pflanzen? TaS würden „nette Pflänz chen" werden! *** N. Nr. 8. (60 Pfg.) „Eine Nichte von mir leidet seit einem Vierteljahre an Gallensteinen und möchte ich bitten, mir doch, wenn möglich, ein zur Heilung dienendes Mittel nennen und mir auch gleichzeitig sagen zu wollen, ob dicie Krankheit wirklich gefährlich rst. damit ich ihr andernsalls wenigstens den nötigen Droit Wenden kann." — Gallenstein Krankheit ist stets eine ernste Erkrankung, die aber in den meisten Fällen bei richtiger Diagnose und Behandlung seitens des Arztes zum Guten ansschlägt. Beim Anfall macht man warme Umschläge über de» Leib legt sich ins Bett, badet event. warm und lägt den Arzt holen, der nötigen falls eine Morphiumeinspritzung machen wird Sind die Schmerzen vorüber, so ist ein Abführmittel zn nehmen. Tie Hauptbehand lung der Gallensteine jedoch liegt an der Vorbeugung durch reich liche Bewegung, Mäßigkeit im Essen und Trinken, vorsichtige Diät. Es empfiehlt sich, eine Zeitlana früh Karlsbader Salz ru nehmen oder event. eine Kur in Karlsbad oder Marienbad durch- zuinachen. *** A. W. „Als langjähriger Abonnent Ihres Blattes bitte ich um Auskunft, was es wohl kosten würde, wenn man sich in das Landesdospital Hubertusburg einkaufen wollte, und wo mau sich am besten und nächsten hinzuwcnden hätte, um bald ans Ziel zu kommen." — Das Aufnahmeversahren für das Landeshospital zu HubertuSbura Ist durch das Regulativ vom 2. Mär, IM geord net. in dem insbesondere Bestimmungen darüber getroffen sind, an welche Voraussetzungen die Ausnahme gebunden ist. ans welchem Wege sie erlangt wird und welche Pflichten und Rechte durch sie begründet werden. Dieses Regtilattv ist im Gesetz- und Vcrord »nngSblatt ausS lausende Jahr (Seite 375 slg.) veröffentlicht wor den. Tie Vermittlung der Aufnahme ist bei der Behörde (Stadt rat, Bürgermeister. Gemeindevorstand. Gntsvorsteheil. bei der Sie auch Einsicht in das genannte Regulativ nehmen können, nach zusuchen. *** P. R. (1 Mk.) „Ich bitte Sie hierdurch als Bezieher Ihrer Zeitung, mir die Einwohnerzahl der nachbenannten einver- leibten Vororte Dresdens, und zwar Grnna. Seidnitz. Zschertnitz, Räcknitz, Plauen, Löbtau, Nauszlitz, Wölfnitz. Cotta, Mickten, Uebigau. Kaditz und Trachau bekannt zu geben und mir gleich zeitig mitzuteilen, welchem guten Zwecke die Ihnen zugehenden und im Briefkasten ab und zu ausgewicsenen Beträge dienen." — Die Einwohnerzahl der genannten Vororte betrug nach der Zäh lung im Jahre 1900 bezw. nach der letzten Zählung vor der Cinver- leibungin: Grunn3593, Seidnip2299, Zschertnitz311, Räcknitz>17«. Plauen 12115, Löbtau 33 920. Naußlitz 4159, Wölfnitz 711, Cotta 12533. Mickten 4721. Uebigau 178<>, Kaditz 3780, Trachau 1520. Was Ihre Frage über die Beiwendnng der i» Bricfkastcnnngelcgen heiten eingehenden kleinen, mitunter aber auch sehr namhaften Beträge betrifft, so werden dieselben, falls vom Spender nicht ausdrücklich anders bestimmt ist. ohne jedweden Abzug an den Gemeinnützigen Verein zum Besten der Ferienkolonien abgeliefert *** Lampel, Ost ritz. (50 PfgO „Beim Abbruch einer alten Scheune im benachbarten Schönseld wurde eine große Anzahl der beiliegenden Münzen ausgefundcrr. Was ist es für Gepräge, und wie lauten die Inschriften darauf? Haben Sie einen Wert für Sammler?" — Tie größere Münze ist ein Meißner Groschen: Meißner Löwenschild mit Umschrift: 0K088V8 L1EIH8 liI18XM8 (Groschen des Markgrafentums Meißen). Die andere Seite trägt um das Kreuz die Umschrift: b'kw Dkl 6kä.3'Iä. PVKI80. lllllM. (Friedrich, von Gottes Gnaden thüringischer Markgraf). Sammlerwert der Münze höchstens 25 Psg. Die kleine Münze ist ein Wiener Pfennig (Krone und U' Fs vom Erzherzog Albrecht. Sammlerwert 15 Psg. Senden Sic den ganzen Fund an Herrn Richard Dillcr, Dresden. Johannes straßc 9. der ihn zedenfalls zu angemessenen Preisen käuflich erwirbt, oder geben Sie ihn an das Königs. Münzkabinett zu Tresden zur Einsicht. *** Abonnent aus dem Vvatlande. (20 Psg.) „In Ihrem geschätzten Blatte vom 21. d. M. las ich die Mitteilung, daß Freunde des Dr. Karl Peters ein Wiederaufnahme verfahren in dessen seinerzeit geführten Prozeß erstreben. Da nun über diese Sache verschiedene Meinungen schweben, so wäre ich Ihnen für Aufklärung sehr verbunden und füge noch die Bitte bei, über den derzeitigen Aufenthalt, sowie Stellung (ob in eng lischen Diensten) des Dr. Peters Auskunft geben zn wollen." — Dr. Peters steht nicht in englischen Diensten, sondern treibt selbständige Kolonialvolitik. Es bat damit folgende Bewandtnis: Die englische „Chartered Compani," hat an Dr. Karl PeterS eine Landkonzrssion von 23 450 südafrikanischen Morgen, nördlich von der Station Headlands Siding an der Eisenbahn zwischen Nmtalt und Salisbury, verlieben. DaS Land ist 4000 bis 5000 Fuß hoch und sehr gut bewässert. Die Ouellflüsse des Rneiiye, tu einer Anzahl von Bächen, laufen über das Terrain, auf welches Dr. Peters bereits im Jahre IM sein Auge geworfen hatte. Das Land hat ein vorzügliches Klima, und das Gras ist sogenanntes „blaues GraS", das beste für Pferde-, Rindvieh- und Schafzucht. Auch gedeihen nicht nur alle Arten von europäischen Getreiden und Gemüsen, sondcni ohne Frage auch Tee, Kaffee und Tabake. Die Konzession liegt an der südwestlichen Ecke von Jnyanga: daS Klima ist indes nicht so rauh wie das von Jnvanga. weil das Land etwa IM bis IM Fuß niedriger liegt. Dr. Peters beab sichtigt. das Gebiet alsbald in Kultur zu nehmen. Die V urteilung des Dr. Peters ist seinerzeit auf Grund des sogenannt „Tuckerbricses". in dem Peters allerlei gewalttätige Handlungen, u. a. rechtswidrige Hinrichtung einer Negerin, vorgeworsen wur den. erfolgt. Da nun iiuwischen dieser Brief als eine Fälschung entlarvt worden ist, so soll hierauf die Wiederaufnahme des V sahrens begründet werden. *** Nesse Willy. (20 Pfg.) „Wie viel Jäger-Batalllonc gibt e» tm ganzen Deutschen Reich? Besitzt jedes Armeekorps eins? In welchen Garnisonen haben die Großenhaincr Husaren in den Jahren von 1855 bi» 1866 gelegen?" — Einschließlich des Garde-Schützen-Bataillons gibt es in der deutschen Armee 16 Jäger-Bataillone, die sehr ungleich ans die einzelnen Armee- korvs verteilt sind. Das Garde- und 12. Armeekorps bat je 2. das 14. 4. die Armeekorps Nr. 1. 3, 5. 6. 7. 11 und 17 haben je 1 Jäger-Bataillon, die anderen dagegen kcinS. Die Großenhainer „König Albert '-Husarcn Nr 18 haben in den Jahren 1855 bis 1865 in Großenhain gelegen. Es führte vom Jahre 1857 ab die Be zeichnung 1. Retter-Regiment „Kronprinz Albert". *** S. st. Z. „Bitte um ein gutes Rezept zu „Altenburger Plots". Bei meinem Rezevt ist nicht angegeben, wieviel Mehl man dazu nehmen muß, und ist er mir noch nicht so wollig ge lungen, wie ich ihn in Schmölln aß. Kommt außer Rum »ock) etwas dazu, was ihn so blasig bäckt? Braucht er viel Hitze? Wo bekommt man gute, einfache Oblaten, sogenannte Milchblätter, zu kaufen? Früher bezog ich sie aus Sagan, kann aber von dort keine mehr bekommen. — Ihre Anfrage hat mich veranlaßt, nach Altenburg, sowie nach Schmölln zu schreiben, um Original- Rezepte zu erhalten, und dabei habe ich zwei grundverschiedene bekommen. Das von einer liebenswürdige» Schmöllnerin mit- geteilte erhalten Sie heute, da« andere finden Sie unter „Für unsere Hausfrauen": 125 Gramm Butter, 6 Eier, 1 bis 2 Löffel Zucker, 4 Eßlöffel Rum und so viel Mehl, wie dies annimmt, damit ein leichter Nudelteig daraus wird, dann treibt man ihn «m» und bäckt ihn bei mäßiger Hitze. Sowie er auS dem Oken kommt, wird er mit viel Butter bestrichen Der Ofen darf nicht heißer sein, wie zum Backen von Torten. Oblaten bekommen Sie in den Verkaufsstellen der Biskuitsabrckcn, wie cs deren hier ehr viele gibt. *** Nichte Jean ne. <20 Pfg.) „Ich habe den ganzen Tag ununterbrochen aus den Beineu zu sein, da ich Vorsteherin eines zroßen Haushaltes bin und viele Dienstboten unter mir habe. Wenn ich nun am Abend nach des Tages Losten und Mühe» ruhe, so schmerzen mir meine Füße sehr von dem vielen Laufen: im Sommer ist cs nicht selten, daß diese anschwellen. Meine höfliche Bitte gebt nun dahin, mir ein stärkendes Mittel zu einem Fußbad zu nennen, das ich regelmäßig am Abend anwenden könnte." — Das abnorme Müdigkcilsgesübl läßt sich vielleicht beseitigen oder doch mildern durch Einnahmen von Eisenlikör, falls Du blutarm bist, und durch regelmäßige abendliche kalte Fußlvaschungen und Einreibungen mit Arnikaspiritus. *** Nesse Adolar. (20 Psg.) „Hat eine Steuerbehörde daS Recht, von einer anderen, z. B. der bayerischen von der säch sischen oder umgekehrt, Auskunft über srübere Deklarationen zur Einkommensteuer einer von dort nach hier oder von hier nach dort verzogenen Perfon zu verlangen, und darf eine Steuerbehörde der anderen Auskunft geben— Jawohl, und zwar wird dabei nach den Grundsätzen der Gegenseitigkeit verfahren. *** Alter Abonnent E. R. (50 Pfg.) „Vor kurzem bin ich die Eilenbahiistrecke von Dresden nach Plaue» i. V. mehrere Male gefahren mit dem Schnellzuge. CS ist mir dabei aufgesalle», daß die Züge a» den gesäbrlichstea Stellen, an den hoben Brücken, mit einer Geschwindigkeit daliiwaiisen. welche jeder Beschreibung ipottet. Ich für meine Person finde es geradezu leichtsinnig, daß man an derartigen gesnbrvollen Stellen in einem solchen Tempo fahren läßt, umsomehr, als ein durch langsameres Fahren an dielen Stellen verursachter kleiner Zeitverlust sehr leicht wieder eingcholt werden kann. Man stelle sich vor. ans einer solchen Brücke ent steht eine Entgleisung, welche unbeschreiblichen Folgen können da entstehen!" - Ja. lieber Freund, wenn bei Feststellung der Fahrgeschwindigkeit der Eisenbahnzüge die Angstmeiern ein Wort mit zu reden hätte, dann würde es überhaupt keine Schnellzüge geben. Ilebrigens liegt gerade die von Ihnen befürchtete Geiabr. wie die Erfahrung lehrt, am fernsten. Näher liegend erscheint noch die Gefahr, die mit der raichen Fahrt durch Bahnhöfe verbunden ist. Aber auch auf dicfe Gcfabranelle kann die Eiien- bahnverwallung nicht in dem vielleicht wünjchenswerten Maße Rücksicht nehmen, wenn sie nicht alle Züge im Bummelteinpo fahren will. Nichtig ist ja jedenfalls, daß die Welt nicht darüber zu Grunde geben würde, wenn man ein für allemal die Vorschrift in die Verkehrsordnung aufnälnue. daß über Brücken und durch Bahnhöfe langsam gefahren werden muß. *** Nrch. L. (50 Psg.) „Wir sind vier Geschwister, meine Eltern leben noch, doch ist meine Mutier hochbetagt und krank, so daß deren Ableben in nicht zu ferner Zeit zu erwarten steht, während mein Vater viel jünger ist. Von meiner Mutter ist ziemlich bedeutendes Vermögen vorhanden. Infolge meiner Ver heiratung mit einem armen Mädchen sind meine Eltern durch die Hetzereien meiner Brüder derart gegen mich eingenommen, daß ich kaum noch zur Familie gerechnet werde. Stirbt einmal meine Mutter, so fürchte ich, im Erve benachteiligt zu werden, da ich überdies auswärts wohne. Mit meinem Vater und meinen Brüdern dürfte eine ruhige, ordnungsmäßige Teilung nicht zu bewirken sein. Wie schütze ich mich, daß nicht schon vor der Regulierung Vermögcnsobiekte beseitigt werden, und kann ich dann ' welche Weise handeln, ob gesetzliche Erbfolge ändert oder nicht. Sollte es nicht der Fall sein, so würde Ihrem Vater ein Vierteil des Nachlasses zufallen ltz 1931 des Bürger- lichen Gesetzbuchs), während Sie sich in die übrigen drei Vier- teile mit Ihren Geschwistern gleichmäßig zu teilen hätten. Sollte Ihre Mutter hingegen lctztwillig verfügen und Sie von der Erb folge ausschließen, so könnten Sie nach § 2303 nur den Pflicht teil, bestehend in der Hälfte des Wertes des gesetzlichen Erb teils, verlangen, also nur Zahlung eines entsprechenden Betrags von den Erben fordern. Zur Feststellung des Nachlasses könnten Sie ein Verzeichnis gemäß 8 260 des Bürgerlichen Gesetzbuchs beanspruchen und, wenn Grund zu der Annahme bestände, daß dieses Verzeichnis nicht mit der erforderlichen Sorgfalt aufgestellt wäre, von dem Verpflichteten Leistung des Offenbarungseides dahin verlangen, daß er nach bestem Wissen den Bestand so vollständig angegeben habe, als er dazu im Stande sei. Eine Vermittlung der Erbauseincmdersetzuna durch das Gericht gemäß 8 86 slg. des Gesetzes über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit würde nur erfolgen, wenn Sic bei dem Amts- gericht, in dessen Bezirk die Erblasserin ihren Wohnsitz hatte, einen diesbezüglichen Antrag stellen. *** H. D. 24. „Bitte höflichst um Beantwortung folgender Fragen: 1. Auf welchen Tag der Woche fiel der 4. September 1879? 2. Welche Bedeutung haben die Buchstaben 8. k. tz. R. auf den alten Römcrschilden? 3. Aus meiner Schulzeit besinne ich mich noch auf einen drolligen Ausspruch Ooids in seinen „Metamor phosen", den man fast nur m seinem ersten Teil zitieren hört und der auch in meinem Gedächtnis nur mit diesem Bruchteil hasten geblieben ist: ich mcinc das bekannte „beatus Ule, gui prooul nozcotiis" lglücklich Werfern von Geschäften . .). Welche Fortsetzung im lateinischen und deutschen Text hat das Zitat ?" — 1. AusDonners- tag. 2. 8c>natui kopulun-que livmuuus — Der Senat und das römische Volk 3. Das Wort: Lc-utus ille, qui zrrooul nogntiis stammt von Horaz und lautet weiter: ?aterna ruru bodus oxeroet «uis lGlücklich, wer dem Treiben der Geschäfte fern, mit eignen Rindern sein ererbtes Gut bepslügt.). *** Tempel in B. l50 Pig.) „Darf ich in Folgendem um Bescheid bitten: Die Stadl liefert seit reicksiich drei Jahren elektrisches Licht gegen Bezahlung (Festsetzung nach Stromuhr) und hatte bisher eine Miete für den Zähler nicht erhoben. Ist es nun gesetzlich gercchtscrtigt, auf einmal eine Miete für den Zähler lange» oube, ^s Nir den Zähler (Maß)' Miele zu verlangen, wenigstens nicht, ohne den alten Vertrag zu kündigen und einen neuen einzugehen." — Welche Entscheidung Sic im Auge habe», vermag ich nicht zu erraten. Vermutlich ist es aber die Bestimmung des 8 448 des Bürgerlichen Gesetzbuchs, die Ihnen vorschwebt. Darnach hat allerdings der Verkäufer die Kosten der Uebergabe der ver kauften Sache, insbesondere die des Messens und Wägens, zu tragen, während die der Abnahme dem Käufer zur Last fallen. Die Anwendung dieser Bestimmung auf den vorliegenden Fall würde nun allerdings zu der Folgerung führen, daß die Kosten der Stromuhr, solange nichts anderes ausgemacht ist, von der Stadt zu tragen sind. Als eine andere Vereinbarung, sei es in der Form einer Abänderung des alten oder der Schließung eines neuen Vertrags, würde es aber anzusehen sein, wenn die Stadt für die Zukunft Zahlung einer bestimmten Miete für die Be nützung der Stromuhr unter ihre Lieferungsbedingungen auf nimmt und die Abnehmer sich damit in der Weise, daß sie keinen Widerspruch erheben, einverstanden erklären. Würde Widerspruch von irgendwelcher Seite erhoben, so hätte dies zur Folge, daß ein Vertrag mit dem Betreffenden nicht zu stände käme. Die weitere Folge wäre aber die, daß der Betreffende auch kein Recht aus Stromabgabc gegen die Stadt hätte. Denn so gut Sie den Preis Ihrer Leistungen bestimmen und nicht für den tätig zu werden verpflichtet sind, dem dieser zu hoch ist, so gut ist die Stadt nicht gehalten, zu anderen als den von ihr ausgestellten Bedingungen zu liefern. '*** Nachrichtenlcser. „JK habe einen 18jähcigen Sohn, der Schlosser ist und sich nächstes Jahr zum sächsischen nsies auSgebildet. ES empfiehlt sich, den Versuch zu machen. Dreijährig-Freiwilliger anzukommen Eine Berechtigung zur Anstellung im tönigl sächsische» Staalsciienbahndienste erwächst ihm ober hieraus nicht. Um diese zu erlangen, muß er erst cme entsprechende Zeit m der sächsiichcn Eisenbahnreparalur- werkstättc arbeiten. *** Besorgte Tante. (40 Psg) "" t. sich bahn angestellt zu werden?" — Es c sächsifä " — Es gibt kein sächsisches Eisen bahn-Bataillon, wohl aber zwei sächsische Eiscnbahnkompagnicn, welche als 7. und 8. Kompagnien dem Äönigl. Preußischen Eiseilbakiiregiment Rr. 2 zu Berlin-Schöneberg zugeteilt sind. Will Ihr Sohn dort als Freiwilliger eintretcn, so muß er sich zunächst einen Meldeschein beim Ziviloorsitzciide» der Ersatz- kommission seines ständigen Aufenthaltsortes ausstellcn lassen und mit diesem, der aber nur bis Ende März des kommenden Jahres Gültigkeit hat, beim Reaimentskommando des 2. Esien- Kasn.Reniment« (am Vesten persönlich) anmcldcn und hierbei die :n, einer der beiden sächsischen Kompagnien zu- m. Die Mannschaften des Eisenbahn-Vataillons ibrer Eignung in allen Zweigen deS Verkehrs- ^Mcine Richte isächsische Protestantin) hat die Absicht, sich in nächster Zeit mit einem österreichischen Herrn jüdiick-e» Glaubens zu verloben Als einziger Verwandten liegt mir das Glück meiner Nichte sehr am Herze», und möchte ich Dich um Neantworlung folgende, Fragen herzlich bitten: l. Köiinie e»i evangelischer Pfarrer in diesem Falle die kirchliche Trauung verweigern? 2. In welchem Glauben müßten die Kinder dieser Ehe erzöge» wer den? 3. Ist bei eventueller unglücklicher Che eine Zschcidunz möglich? 4. Würden sonst noch andere Schwierigkeiten wegen des Glaubens bei der Verheiratung >» den Weg treten?" — 1. Nein. 2 Die Kinder können nach Vereinbarung der Elter i im evangelischen oder mosaischen Glaube» erzogen werde». Tie Vereinbarung muß, falls die Erziehung nicht in drr Religion des Vaters erfolgt, gerichtlich niedergeschrieben werden. 3. Ein in 'Deutschland vor dem Standesbeamten geschlossene Che eines Ocstcrreicyers kan» in Deutschland, wenn Scheidungsgründe vor handen sind, ebenso geschieden werden, wie eine Che. d,e vvn einem Oesterreichcr i» Oesterreich nicht nacl^ katholische» Grund- sähen geschlossen worden >st. 4. Besondere L-chwierigkeiten wegen des Glaubens können und dürfen den Verlobten bei ihrer Ver heiratung keinesfalls gemacht werden. *** La ngj äh r, ge A b onnentin. l-50 Psg.) „Als allein- stehende Witwe wende ich mich mit einer Frage verirauensvoll an Tic. Mein Sohn ist ans Anraten seines Vormundes Gärtner geworden, suhlt sich aber nicht recht befriedigt und möchte gerne, um seine gesellschaftliche Stellung etwas zu verbessern, noch eine Gärtnerjchule besuchen. Cr hat gute Schulzeugnisse, allerdings nur von einer Bürgerschule, hat seine 2 Jahre bei der Jnsaiitcric mit gutem Führungszeugnis absolviert und ist jetzt wieder in Stellung in cmer großen Baumschule. Ist cs möglich, letzt »och eine Fachschule zu besuchen und wo? Wie lange würde cs dauern?" — Rach Lage der Verhältnisse würde Ihr Sohn in der Garten- bauschule des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen -n Tresden, Hasseslraße 1, Ausnahme finden können. Schulzeit zwei Jahre: der Kursus beginnt Ostern: es is. vielleicht möglich, auch noch jetzt, nach Beginn der Unterrichtszeit, Ausnahme zu finden: wenden Sie sich baldigst an den Direktor der Anstalt, Herrn Äönigl. Gartenbaudirektor Bertram, Blascwitz, Schul- straße 13. *** Ein Freund der naturgemäßen Kleidung. „O ssnota simzsiiaitss!" rief ich aus, als ich ras, was ein alter Abonnent kürzlich im Briefkasten über Resormkleidung urteilte. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie zenem Herrn, der da meint, daß uns Männern die Sache nichts angingc, sowie ollen denen, die über Frauenkleidung noch nicht nachaedacht haben, folgendes unterbreiten würden. Die Reformtracht ist keine Modesache. Eine Modedame würde zu allerletzt ihre gedrechselte Figur dieser Tracht opfern: denn sie setzt die Mode, diese Götlui der Veränderlichkeit, über die Vernunft. Auch weiß ich bestimmt, daß die Konfektionshäuser die neue Tracht, die von denkenden Männern und Frauen energisch gefordert wurde, nur wider strebend aufnahmen, und daß ^>ie meisten Schneiderinnen Gegner der Reformtracht sind, gerade deshalb, weil diese Tracht der Mode gewisse enge Grenzen zieht. Die alte, aus Rock und Taille und der bekannten Unterkleidung bestehende Tracht hat nicht allein durch das Korsett, sondern vor ollem durch den fortwährenden Truck, den die über den Hüften befestigte Unterkleidung und der Kleiderrock auf die Organe des Unterleibes ausüben, unermeß lichen Schaden für die Gesundheit des weiblichen Geschlechts ge stiftet. Die Reformtracht ersetzt das Korsett durch ein leichtes Leibchen, verteilt die Last der gesamten Unter- und Oberkleidung gleichmäßig von den Schultern herab auf den ganzen Körper und vermeidet alles Einengen der Brust, der Magengcgcnd und des Unterleibes. Deshalb braucht das O'berkleid nicht wie ein Sack von den Schultern hcrabzusallen, sondern kann sich, ohne zu be engen, den Körpersormen anschmicgen. Jenen unnatürlichen Ein schnitt über den Hüften, der nur künstlich durch Korsett und Rock gürtel erzeugt ist, vermag sie selbstverständlich nicht hervorzu- bringcn. Die meisten Männer haben leider ihr Auge so a» die unnatürliche Form des weiblichen Körpers gewöhnt, daß sic die weibliche Gestalt, naturgemäß bekleidet, nicht schön finden. Un schöne Uebertreibungen kommen auch in der Resormtracht vor, darf man aber deswegen das Gute verwerfen? Wir Männer haben bis auf das lange Beinkleid eine bequeme naturgeinäße Tracht; wollen wir dicfe Wohltat nicht auch unser» Frauen und Töchtern gönnen und darum die neue Tracht mit Freuden begrüßen und mit allen Kräften für ihre Verbreitung eintretcn? Tie Zuwendung zur Reformtracht bedeutet freilich für den Mann einen Griff i» den Beutel; denn die Frau kann nicht heute im Reform- und morgen im Taillenkleid gehen, auch muß ja die gesamte Unter- klcidung eine Veränderung erfahren. Doch ist die Frau, die einmal den gesundheitlichen Wert der Rcformtracht cinsicht, nicht so an spruchsvoll, die neuen Kleider dutzendweise zu verlangen, und der Mann, der von seiner Gattin hört, wie wohl, leicht und frei sic sich in ihrer Resormkleidung fühlt, wie nach kurzer Zeit manches lästige Leiden schwindet, der wird die ersten Opfer nicht bereuen und stolz sein, «ne vernünftige Frau zu besitzen, die dem Widerstreben der gedankenlose Menge trotzt. Kann aber die Rcformtracht bei denen, die sich ihr zuwcndcn, nicht olle Schäden, cm welchen die bisherige Kleidung zum großen Teile die Schuld trägt, wieder gut machen, so gönnt doch vor allem Euren Heranwachsenden Töchtern den Segen einer naturgemäßen Kleidung und bewahrt ihren zarten Körper in der Zeit der Entwicklung vor den Nachteilen, die die bisherige Kleidung langsam zwar, ober sicher hcrvorbringt. Die Frauen wollen dem Manne gefallen. Darum, Ihr Männer, fordert voni weiblichen Geschlecht diese Tracht und findet sie nicht unschön, dann werdet Ihr sehen, wie gern und willig Eure Frauen und Mädchen die lästigen Fesseln von sich werfen und wie siegreich die Reformtracht allenthalben ihren Einzug hält zum Segen des weiblichen Gesäflechts." — Ich bin weit davon entfernt, Ihre An sichten im großen ganzen als falsch zu bezeichnen, wenn ich auch Ihre Behauptung, daß die weibliche Reformtracht ke/ne Mode- swche sei. vorläufig noch nicht unterschreiben möchte.' Ein Te l unserer Franc» mag cs mit der Klcidcr-Rcform ja ernst nehmen und ich will sogar die Möglichkeit zugeben, daß von diesem Teil ein beträchtlicher Prozentsatz es fertig bringt, sich in alle Zukunft nie anders als reformgemäß zu kleiden, ober das Gros des weib lichen Geschlechts wird das Äesormkleid doch als Modcsache be trachten und cs, nachdem es ausgedient, d. b. mode zu sein auf gehört hat, als den Mohr, der seine Schuldigkeit getan hat, gehen heißen. Heute ist das Reformklcid Trumpf, und manche Frau, die noch keins besitzt, wird ihren Mann so lange mit der Klage be unruhigen, daß sie — absolut nichts anzuzicheu hat, bis er sich bequemt, den Beutel zu ziehen. Die meisten Männer werden sich ober im Hinblick auf die gute Sache gar nicht erst lange bitten lassen, ja vielleicht sogar selbst die Anregung zur Anschaffung der nötigen Resormkleidung für Frau und Töchter geben, sofern ihnen das ihre Mittel erlauben; aber der Gedanke, daß das Reformklcid bestimmt sei, das Korsett und andere Modetorheiten ein für alle mal zu verdrängen und sich in alle Zukunft siegreich zu behaupten, ist zu schön, als daß man an seine Verwirklichung zu glauben vermöchte. *** Ein Russe. Erklärung zu der Brieskasicnnotiz unter M. Beyer in der Nummer vom 18. Mai 1903. „Wenn ei» Russe eine Ausländerin heiratet, so hat er das Recht, um eine zollfreie Einfuhr des Heiratsgutes beim Finanzminister nachzusuchc». Die Zollbehörden werden sich nicht mit einer Bescheinigung der Orts- Polizeibehörde in Deutschland begnügen — ihnen muß eine Er laubnis deS russischen Fmanzministcrs vorgczeigt werden. Auch darf der Zoll nicht mehr als 500 Rubel in Gold auSmachcn: eine höhere Summe darf auch der Finauzminister nicht erlauben. Die Bittschrift ist slcinpelpslichtig, und dnucr' die ganze Angelegenheit etwa sechs Wochen. Die russische Gesandtschaft oder das Konsulat gibt darüber Auskunft, auch der russische Finaiizagcitt in Berlin." — Besten Dank! "'Handlchrtstcnbc urteilung. Nichte Frieda <rs Psg ). Die scbr schritgc Stellung der Schrift verrät Smpsindiamkeit. stark« Emv- s.inglichkeit siir äußere Eindrücke und lcidenichnftllches Naturell. Der aletchniäbig breite Rand zu beiden Seilen IW aus gute» Geschmack und stark entwickeltes SchonheitSgesuhl schlichen, Du kleidest Dich vermutlich einsach und unauffällig, aber Loch geichmackvoll. — Nichte Dort« <10 Psg.). Mit Dir ist wobl nicht immer gut Kirschen rffen, wenigsten» läßt die eckige Dresdner Nachrichten. Hr. LSI- Seite ». ^ Dienstag. 2. Juni 1V03
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