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- Erscheinungsdatum
- 1903-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190305250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030525
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030525
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-25
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
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s . « 'S* N -tz-Z r. 2 rrß »»« « L L « <F suhrtich zuruckzulommen !cin Wut einem reizvollen Nweaumodell ist des iveitere» die Stadt Frelberg veltrete», das zugleich die in dem Bereich der Stadt geiegene» berndaulichrn Anlagen. als Stvllen. Schächte uud Hatden. aus Grund eines StadtplaneS 1: '2000 zur DaisteUnug dringt Sehr instruktiv, auch für de» Laien, ist das Madelt der tlnleriiihruna der Gebsatkelstraße. daS München ge- nindt bat. iveil sich au chm die rnvnne« Fortschritte der Straßen- dautechnik studieieu lassen, stiebt minder beachtenswert ist vaS üNodell. das das Gemarkungsgediet mit bebautem und vrvjektiertem Stadtteil und Skratze» w. von LLiesbaden unter farbiger Angabe der BesestiaungSarteu anzeiat' und das vv» der bedeutenden räum lichen Ausdehnung der stadt in den letzten Jahren beredte- Zeug- nis ablegl. — Gruvve L führt die Oberst ä che »befe st i- g u n g der verichjedenen Städte bar. Sie bringt allerhand Pläne aber die Art und Befestigung der Fahrbahnen, der Bürgersteige rc.. -navhi'che Darstellungen der Aufwendungen des Stratzenbahn- verkelns und der Pstasterungsarten. Stratzenbanmalerialen :c. Bertrete» sind in dieier Gruppe Aachen. Augsburg. Berlin, Brauwchweia. Breinrn, Breslau. Ehemnltz, Darmstadt. Dessau, r aneldert.^ .vrankirict a. M , Halle. Hannover. Leipzig. Magde burg nnd Stuttgart. Dresden hat hier, soweit cS nicht in der l kratzenbaugruppe mit AnSslellungSobiekten dieser Art vertreten i l. an Eilizetdarstclluiigen gesandt: Straßenguerichnitte mit den vertchiedene» BefestigUiigsiveiien der Fahr- nnd Gangbahncn und einen bewnderen Sladlpla» mit den verschiedenen Fahrbahnbefesti- »»»gen — Gruppet ist eine der interessantesten, die in dieser Abteilung uutergebracht sind, sie nmsatzt die Straßenbahnen, die m s»r das inoderiie Berkehrswcsen in unseren Städten noch ininiei von wuchtender Bedeutung sind Schabe, datz es sich nicht bar ec in ('glichen lassen, ivie ursprünglich beabsichtigt, wenigstens einige Modelle der verlchiedeiren Wagen vorziitiihcen: man mutz ,ich hier, durch die Ablage der betreffenden Gesellschaften kurz vor Beginn der Ausstellung in arge Verlegenheit gebracht, leider mit i.chllosen Pläne» begnüge», die allerdings bei näherer Durchsicht o viel Wissenswerte» erschließe», datz auch der Laie seine Fiende daran haben wird, freilich, bisweilen kann selbst das beste Bild nur einen bescheidene» Begriff von der Wirklichkeit geben. So V bei der Elberfeld« Schwebebahn, an deren acht Photo graphien man das Wunderbare und Einzigartige der ganzen An lage kaum erkennen kann Natürlich fehlt es in dicter Gruppe nnhl an all' dem Drum und Dran des Skratzcirbabnwclens. So '.eist »ran Schutzvorrichtungen für die Wage», die das Ueber- 'ahrenwcrden verhüten sollen, Darstellungen von komplizierten Weichen- und Gleisvccbindniigsanlagen. Photographien von be- ondelS bewährten Konstruktionen der Wagen. Uebcrsichtspläne aber die ini Betriebe desindlichen Linien der ciiuelnen Städte. Grundrisse der Stratzenbahnhose :c.. t'o datz sich ans allen diesen Einzelheiten ein imponierendes Bild der Entwickelung dieses speziellen moderne» Verkehrsmittels ergibt, wie man cs .ch abgerundeter und zuverlässiger nicht denken kann. — Die Freie Vereinigung „Kampfgenossen von I.--7 0/71" hielt vorgestern abend im Saale des Hotels „Münch ner Hof" ihre allgemeine geschäftliche Lahres-Hauptversammlung ab. die sich eines regen Besuchs zu erfreuen hatte: u. a. waren auch Kameraden aus Riesa erschienen. Der gegenwärtig zur Kur in Karlsbad weilende Ehrenpräsident Generalleutnant z. D. von /.eicimu Hane sein Ausbleiben unter Enlbierung kameradschaftlicher Grütze an die Versammlung schriftlich eiil'chuldigt. Die Verhand- äingen leitete der Vorsitzende des geschäftsfuhreriden Ausschusses. Kamerad Lorenz, der in der Eröffnungsansprache der patriotischen Gesinnung der Kampfgenossen Ausdruck verlieh. Andachtsvolle Stimmung beherrschte die Anwesenden, als der Sprecher auf das Hulscheidcir König AlbcrtS, den ersten Kampsgenossen, zu spreche» kam Stehend hörten die versammelten Krieger den ihm gewid meten warmen Nachruf an. Zum Schluffe gedachte der Vorsitzende des einzigen noch lebenden ruhmgekrönten türsilichen Heerführers, des Königs Georg, und begeistert stimmten die Kombattanten in em dreifaches Hoch auf den Herrscher ein. an den aus eine aus der Mitte dvr Veriamnilung gekommene Anregung ein Ergebeuheiis- telegramm abgffandt wurde. 'Nach dem darauf vom Kamerad Lorenz erstatteten Jahresbericht verlor die Vereinigung im Be richtsjahre 54 Mitglieder durch den Tod: ihr 'Andenken ehrte die Versammlung durch Erheben von den Plätzen. Der Mitglieder- bestand beziffert Iich gegenwärtig aus 1900 Kameraden, von ihnen gehören 91 dem Offiziersstande an. Von den eingegangenen llnter- Itützungsgesuche» konnten 55 berücksichtiat werden, was eine Aus gabe von 79/ Mk. zur Folge batte. Das gesamte VereinS-Ver- möaen einschließlich der Paul Pfund-Stiftung und der Begrab- niskasfe beträgt 16 995.78 Mk. — Gestern vormittag besuchten die Kampfgenossen mit^ihre» Angehörige» die Königliche Arsennl- sanuiilniig. — Das Sonimersest der Vereinigung soll am 2N August un Linckeschen Bado stattfinden. — Der 'Verein „Volkswohl", der durch sein mutiges Vor gehen zur Hebung und Förderung des geistigen, wie nicht minder des leiblichen Wohles der Grotzitadlbevölkcrung schon manche segensreiche Emrichlung geschaffen, hat seil einigen Jahren auch der dramatische» Kunsi e>ne Pftegftälke bereitet, insofern er in icinem herrlictxn Heidevark cm ^Naturtheater" schiff, bezw. die gegebenen örtlichen Verhälliusse geschickt a»snntz!e, in welchen^ verschiedene, zum Teil au» die Verhältnisse dieses natür- lichen TheaierS zngeschnittene Stücke zur Aufführung gelaugeu. In den vergangenen Jahren hat der Verein „Volkswohl" mit diesen Theatervorstellungen viel Erfolg erzielt, und datz dieier auch in diesem Jahre treu bleiben wird, dafür war der HiinmelfahriS- 'ag. an welchem erstmalig wieder nach des Winters Herrschaft nn Naturiheatsr gespielt wurde, ein hoffnungsvoller Anfang. Es u vor allem schon ein Vorzug, datz man hier, nnbeengl von allen künstlichen Raumeinkleidungen. in Gottes freier Natur weilen .'an. das Blau des Himmels über sich, die Bäume des Waldes >n Seilen. Entsprechend gestaltet sind selbstverständlich auch die ..Biihnen"-Berhältmsse: ohne gemalte Hintergründe und Kulissen ird gespielt und nur die unumgänglich nötige Ausstattung hercin- 'ivgcn. Datz trotz dieser einfachsten Verhältnisse viel Gutes ge- elen werde» kann, lehrte die Eröffnungs-Vorstellung von vor- .csiern. wo ein neues Stück des bewährten Bruno Reichard a.'geben wurde: .Bruder Iwo". Dieses einaktige Lustspiel will '.i»cn höheren literarischen 'Wert beanspruchen, ist indes geeignet, .em Stündchen in harmlos anregender Welle zu unterhalten. 'i es manche gesunde humoristische Pointe hat. Bruder Iwo ecum als Eremit auf dein Staffclitein am Rhein, soll aber durch 'neu Engländer, der diesen prachtvollen Punkt in feinen Besitz dringen will, von dort vertrieben werden. Durch drei Studenten, den Renner Bemmchen aus Meißen nnd einen fränkischen Bauern . nid diesem typischen Vertreter John Bulls indes sein Vorhaben verleidet und Mr Livingftone bekommt dabei im Verlaute der '?,i»d:»ttg manche bittere Wahrheit zu hören. Lokales Interesse . nvilink das e>n»achc. freudig autgenommcne Stück durch die Her- > »zieh»»,» des Staffelstems bei Niederpoyritz Die Darsteller waren Mitglieder des Vereins „Volkswohl", die sich mit Fleiß und Gei »gen ihrer Ausaabe widmeten Namentlich die Ver körperung des Eremiten konnte reckt zuftiedenstellc». Das Stück awohl wie die Darsteller wurden mit lebhaftem Beifall belohnt; me lange Reihe von Wiederholungen ist dem Lustipicl sicher. Daß b!k>' immer von so ideal schönem Wetter, wie am ersten Tage. - egleire» sein möchten, ist im Hinblick au» die edlen Bestrebungen ocs 'Vereins „Volkswohl" von Herzen zu wünschen. Der Eintrist ' einer Vorstellung im „'Naturthealer" — vorgestern wurde ack „Bruder Iwo" noch das in früheren 'Jahren oft gegebene . Die Rast im Walde" aeipiell — kostet für Mitglieder 10 Pfg., m Nichtmitglieder 90 Pfg.. Kinder zahlen 5 P»g. — Die vorgestrige Abendvoistellung im Zirkus Albert S eh u m a n n war ausverkanft nnd Hunderte mutzten an der Kasse ninkehren, ohne Einlaß zu erhalten. Tie „lustigen .Heidelberger" bewahren auch hier ihre alte Zugkraft. — Infolge unliebsamer Vorkommnisse bei der Wahl des neuen Gemcindevorstandcs von Briesnitz und in Erinnerung des früheren nicht ganz einwandfreien Verhaltens des bisherigen Ge- meindcvorstandes «errn Fel ge» tress hielt es der gesamte Ge meinderat nicht mehr für möglich, mit genanntem Herrn ersprietz- sich weiter zu arbeiten. Ter Gemeinderat wurde, wie die „Wcst- end-Ztg." meldet, einstimmig bei der König!. Amtshauptmcmn- Haff dahin vorstellig, Herrn F. sofort seines Amtes zu entsetze», obwohl er nur noch bis zum 30. Juni amtiert hätte. Die ange rufene Behörde hat denn auch Herrn Jelgentreff in diesen» Sinne umgehend verständigt und er betrat die Brücke, die man ihm ge- baut batte, und legte vor etwa 3 Tagen sein Amt nieder. Mit derselben Einstimmigkeit, mit welcher Herr F verabschiedet wurde, melt der Gemeinderat an der Wahl des neuen Gemeindevorstandes Herrn Heber seit, da genannter Herr alle Garantien bietet, wieder Ruh« und Frieden in die Gemeinde zu bringen. - Dippoldiswalde. Beim Einsetzen des ersten Taktes der Marknimsik am Sonntage scheute das Pferd eines in der Nahe i-aktenden Oekonoms, durchbrach den Kleis der Musiker, dabei zwei derselben nebst dem Direktor niederreitzeud und verlebend, sonne auch verschiedene Instrumente demolierend. Leider verletzte das wildgewordene Tier auch noch zwei Kinder des Kaufmannes B. anscheinend ziemlich schwer, von denen eins längere Zeit bewutztio- blieb. — Haintchen. 24. Mai. Der Schüler am hiesige« Tech nikum. Heinrich Den« auS Durlach in Baden, starb im hiesigen Stadtkrankenhause an den Folgen einer Tags vorher im Scherz mit einem anderen Techniker veranstalteten Spazierslock- scdlägerci. D. schlug nach seinem Freunde, welcher den Hieb niit seinem Spazierslock auffing, wobei ihm dies« aber au< der Hand fiel und D. an den Kops tras. Blutend brach dieser zusam men und pecstarb. ohne das Brwnktsei» wieder erlangt zu haben. — Pfarrer Luthardt in Pappe ndvrs beging unter Anteilnahme seiner gesamten Kirchgemeinde das Lkhährige Amts- subiläum. — Markneukirchen. 25. Mai. Im Wald« dein, .Hoben Stein" wurde am Donnerstag nachmittag der österreichische Grenmnsseher Kirchner erichossen ausgeiunden. Ob Mord oder Lklbstmord vorliegt. ist noch nicht festgestellt, man vermutet das letztere. — Im Geratet chuppen des Friedhofs in Obcrrcichenbach hat sich m» HilNiuelsahrlStage der Oberschasfner F. erhängt, nachdem er sich zuvor am Grabe seiner ersten Frau durch einen nicht foiort tätlich wirkenden Schutz in die linke Brustselle schwer verletzt Halle Der in woblAeordnctcn Verhältnissen lebende, im 54. Jahre stellende Mann dürste einer Anwandlung von Schwer- mut zum Opfer gefallen sein. — Wenerverich» der Hamburger «erwart» vom 21. Mai Ein Maffiiiui» über 770 Millimeter beherrscht Ncndivcstenropa, ein solches uber 77S Millimeter die Nordsee, eine Depression unter 76S Millimeter befindet sich über Ludeurova und Weslrutztand. Zn Deutschland ist «s trocken und meist bester, im Norbwesten kubler. sonst ziemlich wann. — Wahrscheinlich ist im Osten wolliges, sonst heileres und trockenes, im Norbwesten wärmeres Weiler. TagcSgeschichte. Deutsckfes Reich. Die Zahl der verabschiedeten Generale ist in den letzten Monaten ungewöhnlich groß ge wesen. Nach einer Zusammenstellung der „Voss. Ztg." sind seit Januar nicht weniger als 44 Generale zur Disposition gestellt worden, darunter vier kommandierende Generale. Vor Beteiligung an der Wahlagitation, ivwie vor dem Besuche von Wahlversammlungen der sozialdemokratischen Partei und der Welsen hat die Regierung zu Stabe die ihr untecstellten Lehrer durch die Kreisichulliupektvreii warnen lasse». Gesprengt worden ist von Sozialdemokraten eme Hcntruiuswählerversaininlung in Solingen. Tie anwesenden Sozialdemokraten wollten Diskussion erzwinge». Der 'Vorsitzende verweigerte dies, weil die Sozialdemokraten die Ehre nicht ver dienten, in einer Zentrumsversammlung zu sprechen. Darauf er hoben die Sozialdemokraten einen solchen Tumult und entstand vor der Rednertribüne ein wirres Durcheinander, bei welchem Ver- chiedenc handareisttch zu werden drohten, bis die Polizei die Ver sammlung anslöste. Der evangelische Wmgolfsbund hat den vom derzeitigen Vor- ort Gießen gestellten Antrag vom 13. Februar 1903 angenommen: „Der Bund wolle beschließen, den Aktiven und Inaktiven ist Be werbung und Annahme eines Rhodes-Sttpendiums »nteriagt" Der Erzbischof von Köln erhielt durch den Kardinal- Staatssekretär Rnmpolla das Billett übersandt, in welchem die „schon von Sr. Maicslät dem Deutschen Kaiser dem Herr» Erz bischof Übermächte Mitteilung aus Befehl des heiligen Bateis erneuert wiid". daß nämlich der Papst in dem nächsten. Mitte Zuni statlsindenden Konsistorium den Errbffchos von Köln zum Kardinal der l>. römischen Kucke erhebe» wolle. Der Erz bischof wird zugleich ausgesordert. demnächst die Romreiie anzu- trcien. um pcoönlich dem Kvnsiftoiinm deizuwohnen nnd den Kar- dinalshnt zu empfangen. - iDer Eribischos von München-Fleising, Dr. Franz Zoies v Stein, »nd der Bischof von Passau. Dr. Heule, wurden vom Pavst Leo Xlll. zu päpstlichen Thron ass i st e n t e n ernannt. A» bcstiinterrichletcr Stelle wird nach der „Tägl. Rdsch." die römische Meldung. Preußen wünsche eine apostolische Dele gation >n Berlin, als gänzlich erfunden bezeichnet. Oesterreich. Großes Ansiehcn ries in Wien abends um 7 Uhr in der um diese Stunde sehr belebten Kärtnerstratze die Kund gebung einer etwa 50 Köpfe starken Schar kroatischer Staden len gegen den in einem Hotel in dieser Slratzc abge- skiegeiien Banns oou Kroatien. Grasen Khuen Hedervarv, hervor. Die iunge» Leute hasten Pfeifchen unigebracht, aus denen sic ohren betäubenden Lärm erzeugte» Sie schwangen drohend ihre Stöcke nnd schrien im Ehor: „'Abzug!" Bald sammelten sich an 2000 Personen. Für d e Polizei kam diese Kundgebung überraschend. Erst nach geraumer Zeit rückte eine Abteilung berittener Polizisten an, kne mit blanker Waffe ine Demonstranten zerstreute Ungarn. Trotz der Verhängung des Standrechtes über einige Bezirke des kroatischen Küstenlandes dauern dort die Iln- nihen ungeschwächt fort. In Nom wurden überall die ungarischen Aufschriften and nngarlschen Wappen herabgerissen ober be schmutzt. die Telephonleirungen wurden zerschnitten, die Tele- graphenslangen abgesagt, lieber die 'Vorfälle in Fuzine werden ichauerliche Einzelheiten bekannt Im Stationsgebäude, das von der Menge bestürmt wurde, waren mir vier Gendarmen anwesend, die sich gezwungen sahen, von ihren Waffen Gebrauch zu machen. Dabei wurden mehrere Personen getötet. Als Militär kam. wider- setzte sich die Menge auch diesem, so datz es zu einem förmlichen Ltragenkamvfe kam. in dem das Militär schließlich Sieger blieb. An den Kämpfen beleiligken sich auch Frauen. 36 Personen wurden verhaftet. Frankreich. Die Regierung wird eingeborene sudoranische Streitkräfte verwenden, um die Grenze von Algier zu sichern, und wird das Recht der Verfolgung der marokkanischen Plünderer sireng ausüben, ohne indessen irgend ein marokkanisches Gebiet zu beseken Italien. Das Neapeler Gericht verurteilte, wie bereits in einem Teile der gestrigen Auflage berichtet, den deutschen Maler Alters ivcgen unsittlichen Vergehens an minderjährigm Kindern in eonluniili-i-im zu 4'/? Jahren Zuchthaus »nd Schadenersatz an die geschädigten Familien Der Nebenkläger bedauerte, daß ein Teil der denffctien Preise den Prozeß als „Machenschaft neovolilainscher Camorra" dargestelll habe, und verlangte ercmplarllche Bestrafung des Malers Alters. Der Staatsanwalt hätte 5 Jahre 10 Monate Zuchthaus beantragt. England. Nach einer Brüsseler Teveiche wird König Eduard Vll. Mitte Juli in Ostende eintressen und dort der Gast des Königs Leopold sein. Von Ostende reist König Eduard nach Homburg, wo eine Zusammenkunst mit Kaiser Wilhelm geplant ist. Asien. Infolge des A usstandes in Viiiinan, welcher das srniuösische Indochina ernstlich bedroht, richtete der sraruösische Minister des Aeutzeren Delcassö eine scharfe 'Note nach Peking, worin er die Besetzung MinnanS durch französische Truppen an droht, falls die Ordnung nicht bald hergestellt werde. sogar für die hier seinerzeit mit io außerordentlichem Eriota« von Jenny Groß «eierte Rolle der Missis marlion einen Gast zitiert: Frau Strabmann-Witt, die am Deutschen Tdeat« zu Hannover die Komödie üb« «0 mal z,m Siege geführt Hot. Die Künstlerin, die älteste der drei Schwestern Witt, dö vor länger al» einem Jahrzehnt am Leipziger Stadttheater sich sehr großer Beliebtheit erfreute, gab di« amerikanische MillionärSwitrve mit seinem darstellerischen Geschmack und diskreten, fast z« dis kreten Mitteln — t» dem leeren Haus, war grau Strotzmauu oft kaum zu verstehen —. dabei mit gefällig« Routine UN» «tn« g«. wissen herzlichen LiebrnSwürdigkeit und Frilche. dir für sie von vornherein angenehm einnahm, wenn ihre Ftaur anch bereit- etwas zu schwer für di« Berkvrpemng derartig« Rollrn ist, tür die Jenny Groß eben den undefinierbaren Zauber der Persönlichkeit, den Charme dr- Spiel- und da- Sprühende in der Unterhaltung mit- brrnat. Am besten war die Künstlerin im zweiten Akte, namenl- lich in der groben Szene mit ihrem Bruder, Herrn Earl Witt, d« wird« ein überaus ichnetdigcr und lustiger Bikior von Hohenegg war. Von den übrigen Mittvirkenden war neben Herrn Friese, dem famosen Wiedebrecht, namentlich Herr Svdow eisrrgst be müht. Lebrn auf die Szene zu bringen und da- nötige Lustspiel- tempo einzuhalte», da- dem „Bunten Rock" «ft den rechten Ersolg sichert. — Der Vorstellung voraus, der der hohe Protektor des Vereins, Se. Köngl. Hoheit Kronprinz Friedrich August, rhrsurchtsvvll am Portale des Theaters von Frau Direktor Earl. Frau Direktor Witt und dein Gcsamtvorstande der „Sächsischen Fcchlschule" begrübt, während der erste» beiden Akte tn der linken .zremdenloge des ersten Ranges beiwohnte, ging ein von Emil Heiitschel versatzter Prolog, der in sinniger Weise oüs den Zweck der Vernnstaliung, sowie das nahende GrburtstagSfest Sr. Korrigl. Hoheit hmwics, und der von Herrn Opel sehr gut. würdig nnd ausdrucksvoll, gesprochen wurde. Beim Betreten wie Verlassen des HarrleS wurde isr. Königl. Hoheit, der sich herzlich über daS Stück anrüsierle und wiederholt das Zeichen zu lebhaftem Beifall gab. für Frau Stratzmann-Wiit, der mau nach dem zweiten Akte pracht volle Lordeerkränze reichte, sogar bei ,offener Szene, mit einem dreifachen „Hoch" gehuldigt. V. f Hochbetagt, von der Gegenwart völlig vergessen, ist in Karls- ruhe, wo sie seit Jahren in stiller Zurückgezogenheit gelebt hatte, Frau Malvine -schnorr v. Earolsseld, die Witwe Ludwig schnorr v CarolSselds, gestorben, die erste Isolde bei der Münäf- ner Uraufführung von Wagners „Tristan und Isolde" München. 10. Juni 1665j. Die Verstorbene, eine geborene Garrigues, war portugiesischen Ursprungs und wurde als Tochter eine- General konsuls in Kopenhagen geboren. In den 1850er und 1860er Jahren hat sie in Hamburg. Breslau und Karlsruhe als dramatrsch« Sängerin gewirkt. Ihren bereits 11 Tage nach der ersten „Tristan '-Äufsührung verstorbenen genialen Gatten hat sie somit um beinahe 43 Jahre überlebt. f lieber TheodorRerckmann schreibt die „N. Fr. Pr.": „Die vielerörterte Frage, ob Reichmanrr der Hofoper verbleiben werde oder nicht, hat nun der Tod entschieden. Der arohe Künstler ist >äh für das Jenseits engagiert worden. So erschütternd dreie Lösung berührst — ganz unvermutet und überraschend ist sie nicht gekommen. Für das schärfere Auge und Ohr stand schon seit längerer Zeit in Reichmann ein kranker Künstler aus der Bühne Wenn der slregende Holländer nach Erlösung rief, griff seine Hond krampfhaft nach dem Herzen: dort kündigte sie sich an, die Er lösung. Und Hans Heising schien mit rührender Wahrhaftigkeit die Leiden dessen zu verkörpern, der zwischen dieser und einer unbe kannten Welt schwankt. 'Nichts gleicht der Tragik des Bühnen künstlers, dem vorzeitig die Physis versagt. Mehr al- jeder andere Hot er Kraft, Gesundheit, Nerven nötig: die Dämonen der Bühne zerren ohnehin an ihnen. Und mehr als jeder andere braucht der Sänger den Atem Und diesen Atem, diesen kostbaren Atem, das allerwichtigste Lebcnsclement des Singens — gerade ihn beengte, bedrohte das grausame Leiden, das unerbittlich von Reichmcmn Besitz nahm. Die Stimmbänder waren intakt, da- Metall unver sehrt; die Energie, die Erfahrungen ihrer selb« sicher«, reifer K'ülistterschaft wirkten in voller Kraft fort; nur das kranke Herz erhob Einspruch. Und so war es ein niederdrückendes Schauspiel, dieses plötzlickic Ermatten mitten im stolzesten Fluge, diese cms- stcigende Angst des Sängers vor den nächsten Takten, die den Hörer mitcrgriff. Aber freilich — holte Reichmaim auch mühselig den Ton aus der Brust, es war noch immer edles Erz, daS er zu Tage förderte. Ter Zauber seiner Stimme ist oft beschrieben worden, sie hat seinerzeit sofort die Wiener unterjocht, denen doch noch der Klang von Becks Posauncnstimm« i« Ohre lag. Den eigentümlichsten Reiz dieses Organs bildete die dunkle, satte Färbung, die von allerlei Geheimnisvollem und Mysteriösem zu rannen schien, eine» »»ffklingenden Oberton vernehmen ließ von Schwermut, Melancholie, Resignation. Das hoffnungslose Leid, schmerzlich« Sehnsucht, düstere Verzweiflung, alle Traurigkeiten »nd Müdigkeiten kündete sie; es schien die Stimme von Wesen, die doppelt leiden, iveil sie nicht ans diese Erde gehören und doch empfinden wie die dieser Entsprossene», die Stimme der Geister »nd Dämonen. Und zu dieser Stimme patzte der ganze Mann, die edle Erscheinung, die lässige, fast resignierte Ruhe seiner Be- wegungen, das Platz »nd die vornehme Zurückhaltung des Vor trages, der sich bei aller Bestimmtheit der musikalischen Dekla mation immer nur wie plötzlich aufglühend zu packender drama tischer Energie erhob, »m schmachtend wieder zurückzusinken in eine mehr lyrische Passivität. So wurde Reichmann förmlich der typische Vertreter der „dämonischen" Baritonpartien, der Be herrscher der romantischen Geisteroper. Und in diesen Rollen brauchte er gar nicht zu „spielen", er brauchte nur er selbst zu sein Gestalten wie der Holländer, wie Marschners Hans Helling Vampyr >ch:enen und scheinen uns noch wie untrennbar verkniipn mit dem künstlerischen Wesen ReichmannS. Unvergetzlich" heißt, wenn wir das Wort aus der Sprache der schönen Ueber- treibung übersetzen, eigentlich nur das. woran wir uns um einiges leichter und williger erinnern. Diese Erinnerung bleibt aber einer Gestalt wie Reichmanns Holländer zweifellos gewahrt; sie hat sich mit bezwingendem Eindruck tief eingebohrt in das Gedächtnis des Genießenden. Alles, was cm dem Künstler bedeutend und eigen tümlich war. lebte in dieser Schöpfung. Wenn er im ersten Akt mit edler Gebärde vortrat zu dem selbstquälerischen Selbstgespräch des Ruhelosen, Verdammten, das schöne, todesbleiche Antlitz vom dunklen Bart umrahmt, dumpfe Hoffnungslosigkeit atmend, sich leichsam in die düsteren Töne der Klage hüllend wie in seinen unklen Mantel — faßten den Hörer wirklich die Schauer eines Unheimlichen, Unbegreiflichen an. „Dich frage ich, gepries'ncr Engel Gottes" — man horte das gar oft neben Reichmann und nach Rcichmann, aber nur er stand selbst da wie ein gefallener Enoel. Aehntiche Töne schlug er als Helling an. Wie warm und wohllautend entströmte aber hier die große L-ckur-Arie seinem Munde! Die Liebe wandelte den Geistersprotz zum empfindenden Mensclzen..." Wiederholt hat Reichmcmn davon gesprochen, datz seine Leiche in Gotha verbrannt werden möge. Voraussichtlich besinnet sich eine diesbezügliche Bestimmung im Testamente. Ein Telegramm aus Wien meldet dagegen: Der Hofoverndirektion ging vom Marbacker Sanatorium die telegraphische Verständigung zu, daß das Leichenbegängnis ReichmannS in Berlin stattfinden werde. Ter Tag ist noch unbestimmt. Tvort - Nachrichten. Kunst und Wissenschaft. f Im Königl. Hofovernhanse gelangt heuteJ? Uhrs „Die Afrikanerin" zur Aufführung; im Königl. Schau- lpielhause shalb 8 Uhrs „Ein Gläs Wasser" s Im Residenztheater wird heute nachmittag 3^ Uhr nie vorletzte Projektionsvorsührung „Die Reise um die Well" veranstaltet: abends gelangt „Alt Heidelberg" zur Aufführung. e Im Residrnzthcater gab man vorgestnn abend zum Besten der »ist« dem Protektorate Sr Königl. Hobelt des Kronprinzen Friedlich August stehenden „Sächsischen Fechtschulr" das dreiaktlae Lustspiel „Im bunten Rock" von Schöntban und Schlicht vor einem Hause, dessen geradezu gähnende Leere nicht sowohl sür den oft gerühmten Wohltätlgkeitssinn der Dresdner, als vielmehr iür den veranstaltenden Verein beschämend war. der allem An scheine nach käst nicht- für den Vertrieb von Billett- getan batte, ohne den vollends ln der beginnenden sommerlichen Saison sich tn den allerleltensten Fällen rin annehmbare» Resultat im Theater bei derartigen Gelegenheiten erzielen lassen wird. DaS Residenz theater tlifft keine Schuld kür diesen Jehlschlag. eS hatte es aan gewiß an nicht- fehlen lassen und bot nicht allein eine vortrefflich abgerundete Volstelluna deS harmlos liebenswürdigen Schwankes, der das Publikum Wied« auSaezelLnet unterhielt, sondern hatte Rennen zu Leipzig, am 23 Mai. Wilhelm Lücke-tzan- dicap. Armbrust l.. Streber 2., Taloyalia 3. Tot. 48 :10. Platz 27, 29 : 10. — M a i«.n-Rcnncn. Miß Bcc 1., Indigo 2., Vergißmeinnicht 3. Tot. 22 : 10. Platz 1l. 11 : 10. — Leip- zigerStistungspreis. 10 000 Mk. K. Hauptgestüt Graditz Leander und Hrn. A. v. Schmieders Skemmmg. totes Rennen, Graf I. Sierstorpffs Gymkhanna 3. Tot. 32. 30 : 10. Platz 12. 20 : 10. — Germania-Jagd-Rennen. Wünschelruthe I 1., Harald 2„ Ten 3. Tot. 16 : 10. Platz 13.16 : 10. - P l c i tz e- Hürden - Rennen Little Connie 1., Laörtcs III 2., Peaccsul 3. Tot. 2-: 10. Platz 15. 18 : 10. - Nonnenholz-Jaad- Rennen. Hippogriffe 1.. John Locke 2.. Highland« III 3. Tot. 28:10. Platz 13.12 : 10. Rennen in Leipzig. 24. Mai. 1. Rennen. Uavolao 1. Tot. 14 : 10. Platz 11. — Rbode-Handicap. Nibu 1. Gaudy 2. Tot. 14 : 10. Platz 11. 14 : 10. - Adolph Rotzbach- Handicap. Regenbogen 1„ Saperloter 2. Tot. SO : 10. Matz 14. 13 : 10. - Großer Teutonia.Prer». lisooo Mkll Baron 1., Godiva 2. Tot. 15 : 10. Platz 14. 21 : 10. - Leip- ziger Hürden.Rennen. Guter Kerl II 1., Mein Gluck 2. Tot. 105 : 10. Platz 18. 26 : 10. - Schleußiaer Joad- Rennen. Betty BÄge 1.. Betschwester 2. Tot. 43 :10- 1L : IO
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