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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030520010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903052001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903052001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-20
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
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Dresdner Nachrichten. 13V. Seite S. ^ Mittwoch. 2V. Mai L00» zur Entg/cisung zu bnngen Der diensthabende Streckenwächter entdeckte ledoch rechtzeitig den Anschlag und brachte den Zug zuui Stehen. Man glaubt, daß die Tat von entlassenen Bahnarbeitern ausgcfuhrt worden ist Wie». Das Abgeordnetenhaus verbandelte heute aber den Lringlichkeilsantrag Biankini. betr. die angeblich mit den Vorgängen in Kroatien >m Zusammenhänge voraenommenen Hausdurchsuchungen in Laibach. Der Antragsteller erhielt wegen deftiger Angriffe auf de» Banns einen Ordnungsruf. Der Ministerpräsident stellte unter Beschaltung des Standpunktes, daß die Vorkommnisse in Ungarn sich der Einflußnahme der dies- leitigen Regierung entziehen, fest, daß die Voraussetzungen fr Anträge über die erwähnten Geschehnisse in Laibach durch«» nicht zutreffen, und weist die unbegründeten Verdächtigungen geae die österreichischen Behörden zuruck. Der Ministerpräsident b zeichnet die gegen die ungarischen Beamten gerichteten Auslassungen als unangemessen. Seine Rede wird wiederholt durch Proteste der Südslawen und radikalen Tschechen unterbrochen. — Im veiteren Verlaufe der Debatte über den Dringlichkeitsantrag Biankini erklären 7 tschechische und slowenische Abgeordnete ihre Dnmpathle mit den Kroaten. Schließlich wird der Teil des An- iragS angenommen, der die Regiernng auffordert, die Gründe für sie gerichtlichen Untersuchungen gegen die Slowenen in Laibach bekannt zu geben. Der andere Teil des Antrags, die Vorgänge in Kroatien betreffend, erhielt nicht die notwendige Zweidrittel mehrheit. Als der Präsident irrst! mlich die Ablehnung auch des ersten Teils deS Antrags verkündete, entstanden andauernde Pro- lesie bei Tschechen und Slowenen, bis die Richtigstellung erfolgte. Daraus wurde die Debatte über die gewerbliche Sonntagsruhe fort gesetzt. Wien lPriv.-Tel.s Der nach dem Stande von Mitte Mai ausgestellte Sa a t en st and S b eri ch t des Ackerbanministe nums besagt, die Wintersaaten sind im großen und ganzen gut entwickele und lassen eine gute mittlere Ernte erwarten. Der An bau der Zuckerrübe ist fast überall beendet. Die früher? Saaten 'ttiü .zrößteniests gut und gleichmäßig aus dem Boden gekommen. Die Sommersaaten stehen größtenteils gut. Eine bemedigende «ernte ist zu erwarten. Die Maissaat sttht schön. Klee und Wiesen sind durch die ungünstige Witterung von Mitte April im Wachstum vollständig gehemmt worden. Pari s. Der M > n i st errat hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, Ministervrättdent EombeS solle heute in der Kammer verlangen, daß das Hans sofort die Jiistrpellationen über die Kirchenpolitik des Kabinetts und die Ausführung deS Gesetzes über die Kongregationen verhandle. Der Minffterrat beschäftigte sich vdan» mit dem Budget für lgOl. Die Regierung ift entichlossen. saS Budgetgleichgewichk ohne Anleihe oder neue Steuern durch Ersvarungen herzustellen. Paris. Die Kammer tritt bei gntbesetztem Hause wieder zusammen. Ter Ministerpräsident schlägt vor, so'orl über die Interpellation zu verhandeln, die sich auf die Kirchenpolitik der Regierung beziehe. iBeitall links.> Binder lkons.j fragt, welche Gründe den Mlnisterpräsidcnten bestimmt hätten, die Demission deS Polizeipräfekten Levine herbcizusiikren und ibn durch seinen, EombeS', Sohn zu ersetzen. Ter Ministerpräsident legt gegen solche Anschuldigungen energisch Protest ein und erklärt sie für ftllsch. Diese Anschuldigungen seien ebenso wenig begründet, wie die, betretend die Millionen der Kartäuser. Er werde dem Urheber Vieler Anschuldigungen nicht die Ekre antnn, ihii^vor die Anisen zu bringen. Alan habe gegen ihn und seinen Sohn Erpressungsoersuche verübt. EombeS verlangt schließlich, daß die Interpellation hinter einer anderen zurückgestellt werde. sAnhaltcil- der Beifall.s Dann wird die Beratung der Interpellation, betr. die Kirchenvolitik der Regierung, und die Ausführung des Kongre- gallonSgeseheS beschlossen. Abbö Gayraud skatholischer Republ.s begründet die Interpellation über daS von der Regierung bean spruchte Recht, den Mitgliedern der aufgelösten Kongregationen daS Predigen zu untersagen. Rom. Der Papst empfing heute die zweite Gruppe bay rischer Pilger und den Bischof von Rcgensburg. Ai adrid. Morgen soll das dent'che Geschwader, befehligt vom Prinzen Heinrich, in Vigo Anlauten. Der Aviso „Butz" ist bereits dort eingetroffen. Wie cs heißt, wird Prinz Heinrich bei dieser Gelegenheit Madrid besuchen. DaS Geschwader bleibt bis Ende deS MonatS in Vigo. Lissabon. (Priv.-Del.) Ans Brasilien hier'eingegangenen Meldungen zufolge macht sich dort eine Volksbewegung gegen die Jesuiten bemerkbar. Letztere wurden in Rio de Janeiro von der Menge auS mehreren Klöstern vertrieben. London. Unterhaus. Kriegsniinister Brodrick führt in Beantwortung einer Anträge betr. die Vorgänge in Somali land, aus, solange keine weiteren Nachrichten von General Manning Vorlagen, könne er keine Erklärung abgeben. Redmond (Ire) fragt an, ob seit Januar, da das Biaubnch über die Ver handlungen mit Italien in dieser Angelegenheit erschien, weitere Verhandlungen mtt jener Macht gepflogen worden seien. Der Minister erwidert, die britische Regierung stehe mit der italienischen im beständigen Meinungsaustausch, der stets freundschaftlichen Ebarakters gewesen sei. Tie italienische Regierung habe jederzeit alle ihr mögliche Unterstützung geliehen. London. iPriv.-Tel.j Lord Welby, der Vorsitzende deS Vorstandes de» Cobden-Klnbs, äußerte sich gegenüber einem Ver- ireter des „Daily Ehronicle" sehr abfällig über EbamberlainS Vläne, die die Interessen von 42 Millionen Engländern opfern würden. Die Verteuerung der Lebensmittel müsse die Gesundheit nid Kraft der, Nation untergraben. „Daily News" sagen, Ihamberlain spiele mit dem Feuer. Sollte er wirklich gesonnen wiii, die Schutzvolitik durchzusetzen, jo würde dieser Fehlgriff das Ende seiner politischen Laufbahn bedeuten und Keile zwischen Mutterland und Kolonien treiben. Eine Depesche der „Mormng Leader" aus Sidney besagt. Ehamberlains Plan sei hoffnungs los, soweit Australien in Betracht komme. Der australische Premier Warton erklärte, Ehamberlains Vorschlag würde >m australischen Parlament auf die heftigste Opposition stoßen. Es verlautet, Ehamberlain werde binnen kurzem eine weitere wichtige Erklärung adgeben. Ehristiania. Der Arzt Henrik Ibsens erklärte, daß ihm von einer besonderen Veränderung im Zustande Ibsens nichts bekannt sei. Stockholm. sPriv.-Tel.s Der Senator Baron Gripen- berg in Uleaborg ist aus Finland ausgewiesen worden. Pciersöurg. In Kronstadt erschoß iich ein junger Offizier,des Kasvnchen Regiments. Die Polizei hatte bei den Nachforschungen nach den Trägern der revolutionären Propaganda mehrere Personen verhaftet darunter einen Bruder und eine Schwester des Offiziers. Alan fand bei ihnen kompromittierende Schriften und Brie'ichasten, darunter auch solche, die den Bruder bloßstcllten. Der Kommandeur des Regiments ließ den jungen L fsizlcr rillen und soll ihm unter vier Auge» geraten haben, seinem Leben ein Ende zu machen, »m weiterer Schande aus dem Wege zu gehen. — AuS dem Gouvernement Saratow werden grosse V a »ernnnr u h c n gemeldet. Petersburg. lPriv.-Tel.s Großfürst Nikolai Michai- lowilsch ist zuin General-Adjutanten des Kaisers ernannt worden. Ufa lRußlands. Der Gouverneur Bogdanowitjch wurde im Stodtpark von zwei Personen erschossen. K onstantinopel. Aus maiung'achen Beobachtungen und Anzeichen scheint hcroorzuachen, daß die Leitung des make- donii ch e n K om > tees sehr enttäuscht u»o entmutigt ist. Hierzu wr vor allem der Umstand beigelragen. daß die Entente zwischen D csterreich-Ungarn uns Rußland sich bewährte, und sich der Zu stimmung der übrigen Mächte erfreut. Ferner, daß das Ge- 'chwaoer'auS Saloniki abberutcn wurde, bczw. daß das französische Geschwader Len Hasen überhaupt nicht angelaufe» hat, was dein Komitee als Beweis dienen mußte, daß die Entsendung des Ge- schwaders keineswegs als Austnunterung der makedonischen Be ilegung oder als Hinderung oder Ueberwackung der türkischen Geoeiimahregcln gedeutet werden darf. UeberdieS machen die Iolgen der listigsten ungewohnten und zielbewutzten Maßregeln e-r Türkei, sowie die äußerst kliiac und vorsichtige Haltung des Julians und sein diplomatisches Geschick sich allseitig m günstiger Weise bemerkbar. Alle diese Umstände dürsten die Leiter der Bewegung zu der Ueberzeugung gebracht haben, daß eine Fort- ieynng des Bandenuiiweteiis und neue Anschläge schwer möglich leien, und ein weiteres Vorgehen in Makedonien selbst wenig Erfolg verspreche. Es scheint daher, daß die Komiteeleitung ge waltsam in Bulgarien und von dort aus Verwicklungen hervor- rufen will, was durch die gegenwärtigen dortigen Vorfälle und Erscheinungen b-stätigt würde. Es scheinen deshalb dem entsprechende allseitig,: Vorkehrungen dringend notwendig zu sein. Konstantinopel. Gestern aus Bulgarien hier eingetroffene Nachrichten, sowie von dort kommende unkontroll'erbare Gerüchte haben einige Beunruhigung hervorgerufen. In Regierniigs. und diplomatischen Kreisen ist irdoch die zuversichtliche Hoffnung vorhanden, daß der Einfluß der leitenden Männer aller Parteien bedeutende Ausbrüche der Bolksstimmung und unüberlegte Schritte verbinden! werde. 'Die Türken seien wohl infolge des Treibens der makedonischen .Komitees gegen alle Bulgaren er bittert, jedoch keineswegs kriegsdurstig. Es müsse von leiten der Bulgaren eine flagrante Herausforderung erfolgen, um eine Kriegs erklärung feilens der Türkei zu veranlassen. «>. >«*«»». «ttdii »10,70 >,»«»«» »17,«» D«t»i>« ««t —L»«»«»«» . N»«ar «,i» —. vort>i«i«>ei> !> ,9i Lchuxich. «»««. >7 Udi »an»». R«nl« »7,8». Italien« lOLMI «panier ««,7V, arlugieien >7 10 Linken >»,»7«,. Liiekenioai« »«>,—. VN»«,nta»I «»7,—. laatadahn —, Lombarde» . Best« Vor»«, vrodu'ienmor»,. »>«,«» an viat »»,»» per s«»tdr,-»«»>». » 7V. rudia. Soiriiu« o-e vlat >7 —, oer Sepiemdr-Deiemder , inail. »« Mat »,to. p« Levtember-r«j«mber >«,7», ruhig. »»«rr»a«. «roburien. »«>,- ae» »»» —, p» Siovdr. —. SeichiilKloa. Roggen ver Mai —. per Oktober . OertlicheS und Sächsisches. — Ihre König! Hobelten Prinz und Prinzessin Johann Georg haben gestern die Soinnieiwvbnnna in Over- loschwitz. Straußsliaße Nr. 6. bezogen. — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Attach« der sächsischen Gesandtschaft in Wien, Kammeriunker v. Heynitz, daS Ritterkreuz des österreichischen Franz Joseph - Ordens und der Geh. Kommerzieiirat Elchebach in Dresden das Ritterkreuz 1. Klaffe des Anhaltischcn HauSordenS AlbrechtS deü Bären an- »ehmen und trage». — Sc. Majestät der König hat den Landgerichtsrat beim Landgericht Ehemnitz Hübndr vom 1. Juni an zum Amts- gerichtSrat beim Amtsgericht Chemnitz ernannt. — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der in Sachsen taatSangehörige Stabsarzt a. D. Dr. med. Müller in Trcbschen bei Züllichau de» ihm vom Erbprinzen von Reuß j. L. verliehenen Titel eines Medizinalrates aniiehiiie und führe. - Dem Oberlehrer und Kantor Schönseldcr in Eibau ist das Vcrdientikleuz, dem Militärvereinsvorslcher Bezirksschorn steinfeger,neister Mühl au in Oschatz das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — Dem Prokuristen Günther in Lclvzig-GohliS, bei der Firma Morgenstem u. Kotlade in Leipzig tätig, ist das AlbrechtS steuz ve> liehen woide». — Dem Kaufmann und Mitinhaber der Firma I. H. Bluth. Wtlbelm Bluth in Dresdrn. ist das Prädikat „Königlicher Hoflieferant" verliehen worden. — In Frei brrg bat sich am Montag abend der Kandidat der Libeialen. Dr. Kurt Knutze auS Dresden, in einer stark be uchten öffentlichen Versammlung seinen Mäklern vorgestellt. Nach der Prog,nmn»ede des Nachfolgers Lnseiiskys folgte eine Debatte, i» der >i. a. Herr Obcrichulrat Franke aus Freiberg nochmals für die Liberalen Freiberas die Berechtigung in Anspruch nahm, einen eigenen Kandidaten nilliustellcn. — Die feierliche Eröffnung der Deutschen Städte- an »stell ring erfolgt heute mittag 12 Uhr im Städtischen Aus- ielluirgspalaste in Gegenwart Sr. Majestät des Königs, des Protektors der Ausstellung, derPri»zen und Prinzessinnen des königlichen^ Hauses, Der Empfang der hohen Herrschaften sindct am Hauptportalc des Ausstellungspalastcs durch die Ehren- Vorsitzenden und den Vorsitzenden des Vorstandes statt. Die Agent- liche Eröffnungsfeier vollzieht sich in der Kuppelhalle, wo die zahlreichen Ehrengäste Aufstellung nehmen. Die Ansprache hält Herr Oberbürgermeister Geh. Finanzrat Beutler als Vorsitzen der des Vorstandes der Ausstellung. Hierauf unternimmt Seine Majestät der König einen längeren Rundgang durch die Aus- stellung. die halb st Uhr stir das Publikum geöffnet wird. Abends 6 Uhr findet in dem neuen Saale des Ausstellungspalastes Fest mahl zu 500 Gedecken statt. — Im Hotel Europäischer Hof sind zur Teilnahme an der Eröffnung der Deutschen Städte- ausstcllung außer den an anderer Stelle genannten Herren ab- gestiegen: Staatssekretär Gras Posadowsky, preußischer Minister Freiherr von Hammerstein, Oherpräsidcitt Fürst Hatzfeldt, sächsischer Gesandter in Berlin Graf Hohenthal, Oberbürger meister Kirschner-Berlin, Oberbürgermeister Dr. Lueger-Wien, Geh. Hostar Bürgermeister von Äorscht-Müncheii, Oberbürger meister Dr. Bender-Breslau, Stadtdirektor Traum-Hannover, Oberbürgermeister Müller-Cassel, Bürgermeister König-Essen, Oberbürgermeister Schneider-Magdeburg, Bürgermeister Stooe- Königshutte und ärztlicher Direktor der Berliner Rettungs-Gesell schaft Dr. Georg Meyer. — Im Hotel Bellevue haben Wohnung genommen: Staatsministcr Oberpräsidcnt von Boetticher und Gemahlin aus Magdeburg, die Herren Senator Dr. Plessina aus Lübeck, Senator Wessels aus Bremen, Oberbürgermeister Becker, Beigeordneter Lauö und Stadtver ordneter Mann a»S Köln, Oberbürgermeister Dr. jnr. Giese aus Altona, sowie der Bürgcrworthalter Iustizrat Schnnst ebendaselbst, Oberbürgermeister Marx aus Düsseldorf Bürgermeister Kunckel aus Königsberg i. Pr., Bürgermeister Ehristie aus Christiania. Siadtverordnelen-Borsteher Iustizrat Seniler aus Braunschweig, Oberbürgermeister Lende aus Barmen, Syndikus Dr. jnr. K. Zellmann aus Hamburg und Herr Stadtrat Meyer aus Draun- schweig. - Gestern nachmittag 4 Uhr fand im kleinen Saale desAus- stellniigspalastes eine Sitzung deSVorstandeS und des HauptausschusskS der Deutschen Städte-AuS st el- luna statt, dem zahlreiche Oberbürgermeister. Bürgermeister und Magimaisvrrsonen deutscher Städte ongebören. Der Sitzung wohnten auch der Ehrenvorsitzende Se. Eizellen» der Herr Staats- Minister v. Metzsch, der Konigl. Kommissar Geh. ReaierungSrat v. Burgsdorfs unv das Ehrenmitglied des Ausschusses, Herr KretS- hauvtmaiin Schmiedel bei. Ter Vorsitzende. Herr Oberbürger meister Geb Finanrrat Beutler, begrüßte die erschienenen Herren und erstattete Bericht über die Vorbereitungen für die Ausstellung, über das Budget, das sich wesentlich günstiger gestaltet hat. da 444 000 Mk. so gut wie gesicherten Einnahmen nur 442000 Mk, Ausgaben gegenüber stehen. An Platzmiete sind 135000 Mk, Angegangen. Sodann wurde über die Schaffung einer Aus stellungs-Medaille gesprochen und beschlossen, den Entwurf des Herr» Sinnn-Leipzig zur Ausführung zu empfehlen und dem Vvlstnnd alles weitere zn überlassen. Der Entwurs stellt einen Bürger und eine Bürgerin dar. die auf ihren ausgestleckten Armen Stadtbauwerke der verschiedensten Art, zu einer Silhouette ver bunden, tragen. Tie andere ^eite soll das Brustbild des Könifls Georg tiagcn. Weiter teilte Herr Oberbürgermeister Beutler mit, baß das ostizielle Werk über die Ausstellung von Herrn Professor Tr. Wutttc gearbeitet wird, der eine Anzahl sachwissenschafllicher Redakteure geworben hat. mit denen das Werk zu Ende geführt werden fall. Das Werk wird in zwei Bänden im Verlag von Friedrich Brandstätter in Leipzig eiicheine». Auch das PreiSaus- iS-reiben. Arbeiten über das Kanziei- und Kastenwesen betreffend, ist von Erfolg gewesen. Eine Reihe von Schriften haben PiAie erhalten. Auch diele Arbeiten weiden in Druck erscheinen. Weiterhin wurde» noch eine Reihe interner Angelegenheiten, u. a. auch die Beteiligung der dentichen Städte an der Weltausstellung in St. Louis, behandelt: znm Schluß teilte Herr Oberbürger meister Beutler mit, daß bei der heutige» Eröffnungsfeier auch die Städte Wien. PießbUlg, Petersburg. Ehristiania. Paris u. a. m. vertreten sein werden. — Rechtzeitig mit der Eröffnung der Deutsche» Städte- A nsstellung ist der amtliche Katalo g der Ausstellung er schienen in einer Ausführlichkeit und IlcbcrffchtlichkAt, die kaum eine» Wunsch offen lassen dürften. Auf mehr als 300 Druckseiten verteilt, sind mit den Ausschüssen und dem Verzeichnis der an der Ausstellung beteiligten Städte sämtliche Gruppen der Ausstellungs- objckte der Städte genau verzeichnet, nicht minder sorgfältig die Ausstellungen der Gewerbetreibenden lIndustrie-Abteilungj und die der Sonder-Ausstellnng der städtischen und der von den Städten konzessionierten Gas- und Wasserwerke. Ein gut und klar geord netes Inhaltsverzeichnis, ein alphabetisches Verzeichnis der Inserenten und zwei übersichtliche Pläne der Ausstellung vervoll ständigen das auch typographisch gut ausgestattete Buch au? das Beste. Die Besucher der Ausstellung, die eS ernst mit ihr nehmen, werden den Katalog kaum entbehren können. In demselben Ver lage, Wilhelm Baensch-Dresde». erschien, zum spezielleren Gebrauch für auswärtige Besucher, einIllustrierterFührer durch die Ausstellung, Dresden und Umgebung von Georg Jrrgang. Er geleitet unter kurzer Erläuterung de» Gegenstände» durch die acht Abteilungen der Städte-Ausstellung, der übrigen Au»stellungrn. der Erholung»- und BergnügunaSstätte und durch Dresden und Dresden» Umgebung. Dem Führer sind »vei DituatÜmSpläne und ein Plan von Dresden beigegebeu. — Die Vorträge mit Lichtbildern, welche der JremdenverkehrS- verein und der Amateur-Photograpdenverein Inder Deutschen Städte-Ausstellung (Halle für Photographie lrnk- vom Haupteingana an der Stiibelallee) veranstalten, boginnen beute nachmittag 5 Uhr Der Vortrag ist betitelt: Die sieben Wunderwerke Dresdens. — Seit dem 1. Mai d. I. sind di« Verbindungen Mischen Leipzig und dem Norden Deutschlands lHamburg, Bremen. Siel usiv.I nicht unwesentlich dadurch verbessert worden, daß die preutziiche StaatSbahnverwaltung in jeder Richtung zwei schnellzugSmäßige Verbindungen zum Teil neu eingerichtet bat und zwar eine in den Vormittag--, die andere in den Nachmittags- stunden. Der Vormittag-scknrllzug verläßt den Magdeburger Bahnbof in Leipzig vorm 7 Uhr, er kommt in Halle 7 Nbr 30 Min., in Magdeburg 8 Udr 51 Mi»., in Hamburg lüber Wittenberge» nachm, 1 Uhr 4 Min., in Bremen (über Stendal- Uelze»> nachm. I Uhr 40 Min., in Altona 1 Udr 27 Min., in Kiel 3 Ukr 27 Min., in Geestemünde 3 Uhr 20 Min^ in Olden bürg 3 Uhr 54 Min., in Norden abends 6 Uhr 49 Min. — vom 1. Juli ad bereit- 5Ubr 58M>». nachm. — an: der Nachmittags- ichnellzng jährt vom Magdeburger Babnhose 4 Uhr 12 Min ab, der Reisende trifft mit ihm in Halle 4 Uhr 42 Min,, in Mägde bürg 0 Ukr 3 M>»., in Hamburg lüber Wittenberge) abends ll Uhr 2 Min., in Altona II Uhr 25 Min. und in Siel nack,is 1 Uhr 24 Min, ei» Für den Verkehr aus Sachsen haben dieie Züge ebenfalls eine nicht zu nnterichätzende Bedeutung, sie haben zum Teil nicht ungünstige Verbindungen auch von Ties- dcn-Rlesa der. Ter vorm, »in 7 Uhr von Leipzig abfahrende Schnellzug ist mit drin um 3 Uhr >',0 Min. vom hiesige» Haupt- bahnhvfe abgebenden und 5 Udr 50 Min. aus dem Dresdner Badnhvfe in Leipzig fälligen Schnellzuge zu erreichen, während zu dem NackniittagStchnelljUge der Perwuenzug ab Hauptbahnhoi hier vorm. II Uhr 28 Min., in Leipzig Diesdner Bahnhof nachm 2 Uhr 32 Min. Anichlnß vermittelt. — In umgekehrter Richtung fährt der FrühschneUzng von Kiel früh 0 Uhr 25 Mi»., von Olden burg 7 Uhr l Mi»., von Geestemünde tt Uhr. vonBremen 8 Udr, von Altona 8 Uhr 24 Min., von Hamburg 8 Uhr 50 Min., von Magdeburg nach,». I Udr 8 Min., vvn Halle 2 Uhr 29 Min. ab und kommt aus dem Magdeburger Bahndose in Leipzig 2 ttlir .59 Mm an. Stach Dresden findet der Reisende Fortkommen mit dein vom Dresdner Bahnhose nachm, 3 Uhr 25 Min. abiahrendeu Pettonenzuge iA»k Hauptdahnvos abends 6 Uhr 20 Min.). Der zweite Schnellzug veitüßt Bremen mittags 12 Uhr 43 Mtn. »ach Ausnahme von Anschlüssen uns Norden (Abfahrt srüd 7 Udr 7 Min.), Oldenburg «Abfahrt 1l Uhr 2V Min.), Geestemünde «Ablahrt 1t Uhr 35 Mm.), wird über Hannover (Abfahrt nachm 3 Uhr 34 Mi» ) und B>aui»chweia (Abfahrt 4 Udr 42 Min.) aeleiiet und tiifft abends 8 Uhr lO Mtn. aus dem Magdeburger Bahnliofe in Leipzig ein. Anschluß nach Dresden ist nicht un mittelbar vordnnden. der vvtii DieSdner Bahndvse abends U) Udr 45 Mt» abfadrcnde Schnellzug (Ankunft Hauptbahnhof hier nachlS 12 Uhr 55 Mm.) bietet erst Gelegenheit zur Weiterfahrl. — Vereinen oder größeren Gesellschaften wird ans den Sächsischen Staatseileiidadnen bei Löstmg von wenigstens 30 Fahrkarten 1., 2. oder 3. Wagenklasse eine Ermäßigung von 50 Pro,e»t unter der VorauSletzung gewährt, daß die Fahrt gemcinichaitlich und in ein und derselben Wagcnklasie erfolgt. Zu Pfingsten und zwar vom Sonnabend vor bis cimchließlich Dicus tag nach dem Feste wird aber diese Vergünstigung nach den ein- schlagenden Benimnitmgcn nicht bewilligt. — Das AuShebungsge > chäft im Bezirke der I. Jn- santeriebrigade Nr. 45 beginnt am 28. Mai und wird im „Feld- schlößchen", Ehenmitzer Straße 6, vorgenoinmen. Näheres ist aus einer im Anzeigenteile dieser Nummer enthaltenen Bekannt machung zu ersehrn. — Eme Gesamt-Sitzung der Stadtverordneten findet diese Woche nicht statt. — Geiler» vomiittag ist hier im 68. Lebensjahre Herr Musik direktor Karl König gestorben. — Einen Briefkasten mit selbsttätiger Abstem pelung der Briesmarken haben ein gewisser Paul Raetzc jun.. zur Zeit in Fürth in Bayern und Alb. Knappe in Nürnberg erfunden. In der Form genau so wie ein Reichspostbriefkasten wird der nenerftmdciie innen mit einer Stemvelvorrichlung ver leben, die beim Einlegen der Briefe deren Abstempelung automa tisch bewerkstelligt. Durch diese» Vorgang soll eine Pcrwnal- und ZettersparniS, sowie eine bessere Kontrolle erzielt werden. Durch Einlegung der Briefe ist die Steinpelvorrichtimg vorbereitet: die Einlageöftnung wird zngeschvbcn und die Stemvelung ist erfolgt. — Die neue Erfindung dürfte sich, wenn sie sich bewährt, gewiß einbürgern: nur bleibt es eine offene Frage, wie der Stempel apparat sich den leider Gottes noch immer >o unendlich verschiede »en Brieffommken und Drucksache» anvassen wird und ob er sich auf die Zeit selbst reguliert oder erst gestellt werden muß. — In Jranzensbad fand am 16. d. M. die feierliche Brunnenweihe unter Beteiligung der staatlichen und kommunale» Behörden sowie der Korporationen mit besonders festlichem Ge- präiige statt. An diese Weihe schloß sich in der großen Halle der Salzquellkolonnade die Enthüllung des von der Kurverwaltung gewidmeten Denkmals für Geheimrat Professor Dr. v. Frerrchs an, da sich dieser große Kliniker hervorragende Verdienste um die Entwicklung des Kurortes erworben hat. Tue Festrede dielt 'err Sanitätsrat Tr. Dießl. worauf Herr Bürgermeister Gustav Ziedermami das Denkmal in die Obhut der Kurstadt übernahm und das Aerztekollegium durch Dr. Steinschneider Kränze am Sockel des Denkmals niederlegte. Die Feier nahm einen erheben den Verlauf. — Ter Bezirksverein zur Fürsorge für auS Straf- und Korrektionsan st alten Entlassene hielt vorgestern abend unter Vorsitz des Herrn Geh. Rcgierungsrats Dr. jnr. Gelbhaar im evangelischen Vercinshanse seine Iahres-Hauptversammlung ab, die zugleich mit einer Pflegerversammlnng verbunden ivar. In seiner Begrüßungsansprache gedachte der Vorsitzende insbesondere der Teilnahme der Herren Pastor Volkmann aus Zwickau als Ver treters des Zeiitralausschusses der Fürsorge-Vereine und Otto Graf Pitzlhum v. Eckstädt vom Landcsvcrcin für innere Mission, Bevor der Bereinsleiter den Bericht über das verflossene 65, Geschäftsjahr erstattete, gab er einen Einblick in die Organisation der Vereine für die Füttorgetätigkeit. die in einem über das Königreich Sachsen »ch erstreckenden Zentralverband ihren Zusammenschluß Häven, dem die tagende Vereinigung als Bezirksverein anachört. Die preußische Regierung spricht den Grundsatz aus, daß die Fürsorge für die Strafentlassenen nicht Sache des Staates sei, sondern der freiwilligen Liebeslätigkcit, vor allem der Kirche, welche seit ur alten Zeiten Sainariterdiciiste leistete, und der zur Entwicklung der Jürsorgetätigkeit ins Leben gerufenen Vereine. Der Grund gedanke hierfür sei die Mittclfrage: denn allüberall, wo die Ver eine eingreifcn wollen, ist Bedürftigkeit vorhanden. Der Dresdner Bezirksverein entspricht diesen Boraussetzungen und acht an der Spitze der Fürsorgevereine. Nur dürste sich durch die Einver leibung mehrerer Vororte in den Stadtbezirk eine Dezentrali sation notwendig machen, da der die Geschäftsstelle, Blumcn- Itraße 12. leitende Vercinsinwektor, Herr Pfänder, kaum noch ollen an ihn herantretenden Anforderungen gerecht werden kann. Der unermüdlichen Tätigkeit des Vereinsinspektors ist es zu danken, daß er trotz der großen Erschwerungen immer wieder Arbciis- aelegcnheiten für die Entlassenen ausfindig zu machen gewußt hat. Tenn bas Hauptersordernis ist bei der Fürsorge für Stros- entlassenc, sie möglichst sofort nach ihrer Entlassung in Arbeit und Stellung zu bringen, weil hierdurch allein die Gefahren vermieden oder gemindert werden, die dem Entlassenen hc> Arbeitslosigkeit drohen und ihn leicht zu erneuter Straffälligkeit führen. Das ab» gelaufene Geschäftsjahr hatte noch unter dem wirtschaftlichen Still- stand zu leiden, doch war eS gelungen, die Schwierigkeiten hin sichtlich der Unterbringung der Leute zu beheben. Im ganzen wurden dem Verein im vorigen Jahre 648 Entlassene zugewiese», darunter 89 Frauen: unter 18 Jahren alt waren 51. unverheiratet 375 Personen. Im Alter b's zu 20 Jahren standen 69. von 20 bis 30 Jahren 181 und über 30 Jahre 237 Entlassene. Seit 1899 ist eine große Schwankung in der Zahlenböhe nicht eingc- treten. Dagegen ,st die Inanspruchnahme der Fürsorge gestiegen: denn von den 648 Ueberwlesencn haben sich 414 Personen gemeldet, von ihnen sind 300 Entlassene in Fürsorge genommen worden. 40 wurden anderen Vereinen überwiesen, 18 abgewiesen urck 56 haben sich der Vereinsaufsicht entzogen. Neben den angegebenen Strafentlassenen wandten sich ferner 69 Personen an den Verein um Unterstützung. Hilfe wurde gewährt durch Verschaffen von
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