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verugrgedvdn "8 «oderr V»V -eirilo-el 1856. L.«VvvlL sL t)«. LotUekvn»nt«Q Kr. LL»le»U^ ävs Lvrüz» vov Saodsea. 8oZ»okv1»«1vi», ILrsIr»««, IVvssvrt». LiarsIvvrllLuk Vuv»,l«n, ^.Itmarkt 2. Haupt« GeschOftSftille, «artenstr. S8. ^nrelgen-c-tlk. «IN»»M« d«n >«ka«dt,»n,»n «» nachmitta,» » Ubr Lonn- «U> »eierla,» »irr Marierisnaic » von U dt» V,l Uhr. DK llvalUi« vnmd. ieik Ica » Silbrni L> Pta. An- kilndi.u»,«! aut der Nrtvatteik Seile « Bla . dle rlpaltiae Seile al» .Lin aelandt" oder aut Tertieite so Pta. Sn Nummern »aib Sonn- und Seier- ia,en I- de«, rlvaltiae Grund,eile» so. « de, « und so Pta nach be- londerem Tarit. Auswärtige Auf träge nur aeae» Voraudbe,abluna. veleadlütler werden mit toLIa. derechnet. vernlvrechanliblub; «mt I Nr. 11 und Str. LOS«. ?»rm»n«ut» Losstolluos von li. rili>l»»^kIlitlcIi!Bii,«li in »Uov 8tU»rt«n una ?r«i»lLxon. — 2uu» Vvsueli« Irtäst. viu «. Mt«r. «"'«E IN»r»eI»»U»«r»„« a, » LIt»t».r» I. UV«U» «»«> It antt». 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Sie haben daher eine zweite Wahlparole in Reserve gestellt, die sie ins Gefecht führen, sobald sich die im Laufe von zwei Jahren bereits allzu abgedroschenen Phrasen über die Wir kungen deS Zolltarifs nicht mehr zugkräftig genug erweisen. Auf dem Agitationsprogramm der Sozialdemokraten paradiert neben dem Zolltarif die neue Militärvorlage. Auch die Freisinnigen Nichter icher Observanz werden eS nicht unterlassen, in der Wahlbewegnng schon jetzt gegen die Forderungen für Hecreszwecke Stellung zu nehmen. Der „unentwegte" Eugen Richter betrachtet cs auch heute noch als leine Spezialität, jedem neuen Versuche der Regierungen, unsere nationale Wehrkraft zu Wasser und zu Lande den fort schreitenden Anforderungen entsprechend zu stärken, womöglich schon im Keime Widerstand entgegen zu stellen. Wenn irgendwo in ganz verschwommenen Umrissen, den Augen gewöhnlicher Sterblichen kaum erkennbar, die blasse Möglichkeit anslancht, das; in abfchbarcr Zeit für die Armee wieder eine Mchrfordcrung aus der Bildfläche erscheinen könne, dann ist sicher der wachsame JortichritlSführcr der Erste, der die dem Deutschen Reiche drohende Gefahr erschaut und alSbald auf die Alarmtrommel schlägt, als ob von allen Seiten die Feinde über die Grenzen hercinbrächcn und das Reich zertrümmern wollten. Nicht Ehrgeiz noch Eitelkeit bewegt hierbei den Unermüdlichen, sondern das rege Bewußtsein der Pflichten, die ihm seine Stellung als berufene Autorität der prosessionS- mäßigen Opposition Md Negation auferlegt. Auch der Wahlaufnrf der Zentrumspartei enthält einen Hin weis auf die dem nächsten Reichstage bevorstehende Militärvorlage. Der PassuS hierüber ist indes, wie das ja allerdings nicht anders zu erwarten war, so allgemein und dehnbar gehalten, daß sich daraus ein bestimmter Schluß anf die künftige Stellungnahme der Partei nicht ableiten läßt. „Zu Auswendnngen für Heer und Marine", sagt der ultramontone Appell an die Wähler, „darf die Steuerkraft des Volkes nicht weiter in Anspruch genommen werden als die Sicherheit und Wohlfahrt des Vaterlandes gebieterisch erheischen." Von solchem Satze a»S kann man zwar ebensowohl zur schroffsten Opposition wie zu einer entschiedenen Zustimmung zu Neuforderungen für HeereSzwecke gelangen: aber offenbar ist sich das Zentrum schon heute bewußt, daß es auch in dem neuge wählten Reichstage die ausschlaggebende Position der letzten Jahre behaupten und demgemäß voraussichtlich berufen sein wird, den festen Kern der Regierungsmehrheit bei der neuen Militärvor> läge zu bilden. Ihrer ganzen Vergangenheit nach müßte bei den Ultramontanen im Reichstage die Neigung zu einer gegnerischen Haltung gegenüber Mehrforderungen militärischer Natur über wiegen. Noch unter Caprivi, dessen Politik dem Zentrum die Grundlagen für seine heutige Machtstellung gegeben hat, ist es die Liebersche Partei gewesen, die eine Reichstagsauflösung nötig gemacht hat. Unter der Reichskanzlerschaft des Grafen Bülow, unter dem das Wort: „Zentrum ist Trumps!" gleichsam offiziell sanktioniert worden ist, wird die ultramontane Partei schwerlich so viel Schwierigkeiten bereiten, daß eine innerpolitische Krisis um der HeereSverstärkung willen unabweisbar wird. Die voll ständige Aufhebung des Jesuitengesetzcs wäre z. B. ein Preis, für den unter allen Umständen die Ultramontanen zu der Ucbcr zeugung kommen würden, daß die neuen Aufwendungen für Heeres zwecke im Interesse der Sicherheit und Wohlfahrt des Vaterlandes eine gebieterische Notwendigkeit seien. Um für alle Fälle den stark« demokratischen Strömungen und Bedürfnissen innerhalb der Zentrumskreise Rechnung zu tragen, enthält der ultramontane Wahlaufruf noch den bemerkenswerten Satz: „Die Erleichterung der Mlitärlast, welch« die zweijährige Dienstzeit gebracht hat, ist durch gesetzliche Festlegung sicher zu stellen." Sollten die maßgebenden Zentrumsführer nicht vielleicht schon heute die Gewißheit erlangt haben, daß die Hoffnung auf Erfüllung der Forderung auf die gesetzlich« Festlegung der zweijährigen Dienstzeit nicht eitel sein wird? Daß eine neue Militärvorlage überhaupt kommen muß. steht außer Frage, da das bestehende Ouinquennat am 31. März 1904 abläuft. Ueber die Einzelheiten der Vorlage schon jetzt Ver mutungen — um solche kann es sich heute naturgemäß nur handeln — aufzustellen, muß denen überlassen bleiben, die das Bedürfnis befriedigen müssen, damit in den Wahlkämpfen zu arbeiten. Wenn eine Erhöhung der Friedenspräsenzzisfer verlangt wird, so würde dies freilich ein« Konsequenz des Standpunktes sein, den die Regierungen bei der letzten Militärvorlage vor vier Jahren vertreten habe». Im März 1899 hat der Reichstag bei der Feststellung der Friedenspräsenzstärke für das gegenwärtige Ouinquennat 7006 Man», die die Regierungen ursprünglich verlangt hatten, gestrichen, und »war unter der Annahme einer Resolution, in der ausdrücklich die Bereitwilligkeit ausgesprochen wurde, noch im Laufe deS OuinquennatS mit den Regierungen in erneute gesetz geberische Erwägungen über die Bemessung der FriedenSpräsenz- stärke einzutreten, falls sich die nachweisbare Unmöglichkeit ergeben Würde, mit der jetzigen Friedenspräsenzstärke von 495 500 Mann die zweijährige Dienstzeit bei den Fußtruppen aufrecht zu erhalten. Der vorige Reichskanzler Fürst Hohenlohe hat damals in der entscheidenden Reichstagssitzung erklärt, d>e verbündeten Regierungen könnten dieser Friedenspräscnzstärke nur unter dem Vorbehalt zustimmen, daß sie gemäß der in der erwähnten Resolution ausgesprochenen Bereitwilligkeit vor Beendigung der festgesetzten Frist, also vor Ablauf des Quinquennats, neue Anträge einbringen würden. Auch der preußische Kriegsminister von Goßlcr. dem nicht beschicken sein wird, die neue Militärvorlage im Reichstage zu vertreten, hat erklärt, daß der Antrag auf Erhöhung der Friedenspräsenzstärkc um die gestrichenen 7006 Mann wiederkommen müsse, da die im Interesse der Landesverteidigung notwendige Ausbildung des Heeres nur auf der Grundlage der ursprünglich geforderten Friedenspräsenzstärkc als gesichert angesehen werden könne. Warum inzwischen diese Nachforderung der 7006 Mann nicht gestellt worden ist, bleibt ein Rätsel, dessen Lösung wohl erst die nächste Militärvorlage bringen wird. Wie diese Lösung auch aus- fallcn wird, jedenfalls ist das Unterbleiben der Nachforderung nicht gerade geeignet, den Erklärungen der Regierungsvcrtreter bei der Begründung von militärischen Forderungen die gerade hier besonders wünschenswerte autoritative Kraft und Entschiedenheit zu verleihen. Welchen Wert soll man denn Regierungsversiche rungen überhaupt noch zuerkcnncn, wenn vom Bundesratstische die unabweisbare Notwendigkeit einer Nachsordcrung mit allem nur irgend verfügbaren Nachdruck beteuert und es dann hinter drein unterlassen wird, die „unabweisbare" Nachforderung geltend zu machen, obwohl sich der Reichstag für diesen Fall bereits in zu- stimmcndem Sinne so gut wie sestgelcgt hat? Es ist im Verlaufe des letzten Jahrzehnts mehr als einmal vorgekommcn, daß unter dem Hinweis auf pflichtgemäße Erkenntnis unk Ueberzeugung Negicrungsforderungen als das alleräußerste Mindestmaß des Notwendigen, von dem man um keinen Preis etwas oblassen könne, hingestcllt worden sind, um schließlich entweder auf das Allernolwendigste ganz zu verzichten oder sich davon noch eine ganz gehörige Portion abzwacken zu lassen. Es ist dringend er forderlich, daß man diesmal nur mit Forderungen kommt, die von vornherein Schachergeschäften nicht preisgcgeben werden können, sondern die so geartet sind, daß sic mit jener unabänder lichen Energie vertreten werden müssen, die man eigentlich von Haus aus überall da als selbstverständlich voraussetzen sollte, wo es sich um die Erhaltung und Stärkung unserer nationalen Wehr kraft unter gleichzeitiger sorgfältigster Berücksichtigung der wirb schaftlichcn und finanziellen Lage handelt. Neueste Drahtriieldungeu vom 12. Mai. INachtS eingehende Deveschen befinde» sich Seite 4.» Berlin. Der Kaiser hat dringender Geschäfte wegen den Besuch der Hohkönigsburg bis morgen anfgeschobcn; er gedenkt am 26. d. M. zum Taufakt des Linienschiffes „I" in Danzig ein zutreffen. — Hier hat sich ein aus den angesehensten Pcrsön nchkeiten zusammengesetztes Komitee gebildet, welches zu Samm lungen zu einer Jubilaumsgabe auffordert, die der Kaiserin zu ihrer am 27. Februar 1906 statfindenden silbernen Hochzeit üKeruben werden soll. Die Gabe soll zur inneren Ausschmückung der Kaiser Wilhelm«Gedächtniskirche bienen. — Der Rücktritt des Erbprinzen von Sachsen-Meiningen vom Kom mando des 6. Armeekorps war auf den Wunsch des Herzogs von Meiningen zurückaeführt worden, daß der Erbprinz den militäri- scheu Dienst beende, um ihn als acklatus nach Meiningen zu be kommen. Von maßgebender Seite wird der „Nat.-Ztg." hierzu aus Meiningen geschrieben: Wer die geistige und körperliche Rüstigkeit und Frische des Herzogs kennt, dem wird die Un richtigkeit dieser Annahme ohne weiteres klar gewesen sein. Wir sind aber auch in der Lage, auf das Bestimmteste versichern zu können, daß diese Veranlassung nicht besteht. — Die ursprüng- liche Absicht, daß das auf seiner Uebungsrcisc befindliche erste Geschwader Anfang Jum einige holländisch« Häfen vor der Rückfahrt nach Kiel anlausen sollte, ist anfgegebcn worden, um die ohnehin kurz bemessene Zeit für die taktischen Ucbungcn nicht noch weiter zu verkürzen. — Der Kultusminister Plant die Er- Achtung einer KlinikfürTollwutkrankeander Universität zu Breslau. Schlesien weist in Preußen den größten Prozent satz an Tollwutkrankeu auf. — Der frühere Oberbürgermeister von Posen, jetzige Direktor der Nationalbank von Deutsch land, Geh. Reaierungsrat Witting, hat das ihm bei seinem Scheiden aus Posen von einer Anzahl von Bürgern der Stadt übermittelte Kapital von 20000 Mk. dem Deutschen Ostmarkcn- Verein überwiesen. Die Zinsen sollen zur Förderung der deutschen Sache im Osten, insbesondere zur Unterstützung Deutscher aus der Stadt Posen, ohne Unterschied der Konfession, verwendet werden. Berlin. Der „Reichsanz." veröffentlicht die Verleihung des Kronenordcns 1. Klasse an den Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Schantung-Eisenbahngesellschaft und des Verwaltungsrats der Schantuna-Äergbaugcsellschaft Geh. Kommerzienrat Hanse- mann, ferner eine Bekanntmachung betr. die Grundsätze für die Erteilung der Erlaubnis zum Gebrauch des Roten Kreuzes vom 7. Mai. Berlin. (Priv.-TelO Die hiesige Margarinefabrik I. H. Mohr u. Sohn» Gesellschaft mit beschränkter Haftung, ist kn Konkurs geraten. Gesellschafter dieses Unternehmens ist der frühere Aba. Mohr. Gründer der bekannten Mohrschen Margarine- sabrik in Altona-Bahrenfeld. Berlin. lPriv.-Tel.) Sächsische Orden erhielten: daS Kom turkreuz 2. Klasse des ÄlbrechtordenS Oberst Deimling, Ab teilungschef im Großen Generalstabe, und das Offizierskreuz deS- selben Ordens Oberstleutnant v. Lindenau, gleichfalls Ab- teilungSchef im Großen Generalstabe. — Ein Lu st Mordversuch an einem siebenjährigen Mädchen ist auf Rixdorfer Gebiet von einem Manne verübt worden, der beim Hcrannahen von Per sonen geflohen ist. Das durch einen tiefen Mesferschnitt schwer verwundete Kind, nameiis Helene Krüger, befindet sich außer Lebensgefahr. Hamburg. Der hiesige peruanische Generalkonsul hat eine amtliche Depesche aus Lima erhalten, worin mitgeteilt wird, daß bis jetzt in Callao nur 4 Pest fälle und seit dem 7. d. M. keine neuen Fälle vorgekommen seien. Lima und Ancon seien ganz seuckenfrei. Ancon sei zum Einfuhr- und Ausfuhrhafen erklärt worden. Hannover. Der Kaiser trifft in der zweiten Hälfte des Juni in Hannover ein und wild die in den Tagen vom 18. bis 23. Jiliii hier staltfindende landwirtschaftliche Ausstellung betuchen. Am 22. Juni findet ein Konkurrcnzreiten der Offiziere der Garni son statt, dem der Kaiser wahrscheinlich auch beiwohnen wird. Magdeburg. lPriv.-Tel.) Die Schuhmachersehcfrau Bartels erdrosselte aus Verzweiflung über den bevorstehenden Tod ihres Ehemannes ihr Töchterchen und ertränkte ihr Söhnchen in einem Eimer; darauf erhängte sie sich selbst an einer Tür klinke. Frankfurt a. M. Die „Franks. Ztg." meldet aus Kon st a »t i n o p e l: Im gestrigen Minislerrnt wurde das Mazbata sür die Unifikation der Anleihe aus der Basis der Vorschläge des Generaldirektors Aubopneau sertiggestellt, aber nicht unterzeichnet. Der Grvßwcsir sicherte die Unterzeichnung für Mittwoch zu. Wien. Abgeordnetenhaus. Ter Minister für Kultus und Unterricht v. Härtel beantwortete heute die cingebrachten Interpellationen betr. die Studentenunruhen an der Technischen Hochschule und an der Universität. Er erklärte, er könne nur dem zustimmen, daß die Tumulte, wie sie in der letzten Zeit statt- gesunden haben, eine ebenso beschämende, wie traurige Erscheinung seien, welche das Ansehen der .Hochschulen im Auslande unter graben. Falsch und ungerechtfertigt sei es jedoch, den Tadel, den die Exzcdenten mit Recht verdienen, auf die gesamte Studen tenschaft auszudehnen. Der Minister zweifelt nicht, daß, wenn von anderer Seite keine Aufreizung in die Studentenschaft ge tragen werde, eine Beruhigung der Gemüter eintretm werbe. Sollte sich diese Hoffnung nicht erfüllen, so werde ich, fährt der Minister fort, nicht anstehen, so schwer es mir, und gerade mir, würde, zu den äußersten Maßregeln zu greifen. Die Aus führungen des Ministers werden wiederholt seitens der Christlich. Sozialen durch lebhafte Proteste unterbrochen. Der Antrag Stein, in der nächsten Sitzung über die Beantwortung der Interpellation betr. die Vorgänge an den Hochschulen die Debatte zu eröffnen, wird mit 139 gegen 43 Stimmen angenommen. Es folgt sodann die Abstimmung über den Dringlichkeitsantvag Stransky betr. die Rectus-Affare. welcher angenommen wird. P c st. Sämtliche hauptstädtische und Provinzmühlen beschlossen, die Bctriebseinichränkungum 36 Stunden in der Woche bis zum 31. Juli aufrecht zu erhalten. Paris. lPriv.-Tel.) Der dänische Kronprinz be sucht in der nächsten Woche den Präsidenten Loubet. Paris. Der Ministerrat genehmigte in der heutigen Sitzung die Vorschläge ves Generalgouvecnenients von Algerien zur Sicherung der algerisch-marokkanischen Grenze. Delcasss machte Mitteilungen über die ihm durch französische Vertreter über die Ereignisse aus dem Balkan übermittelten Nach richten. Paris. Als heute Vormittag der Jesuitenpater Eonbe die Kanzel der Kirche in Anbervilliers bestieg, erhoben 30 einer Fici- denkergrnppe angehörlge Personen, darunter der ehemalige Pnler Charboiinet. gegen die ersten Worte des Priesters lebhaften Ein spruch. Es folgte eine Gegenkuiidgebuiig. bei der in dcr Kircbe mit Stühlen und anderen Gegenstände» geworfen winde. Die Polizei schritt ein. entfernte die Ruhestörer und nahm ei» Protokoll auf. Die Predigt konnte dann ungestört zu Ende geführt werden. Madrid. Nach Meldungen aus Ceuta haben die Auf ständischen m Marokko Angestellte der englischen und franzö sischen Post festgcnommen und den französischen und englischen Konsul auffordcrn lassen, sich des weiteren Briefvcrkchrs mit Tanger zu enthalten. Das Lchicksal der spanischen Post ist noch unbekannt. In Tanger sind zwei Dampfer mit Munition äuge- kommen, welche für den Sultan bestimmt ist. London. sPriv.-Tel.) Wie der „Standard" erfährt, wird König Eduard in diesem Jahre dem Deutschen Kaiser keinen Besuch abstatten. Sollte der König sich jedoch nach Homburg zum Kurgebrauche begeben, so würde dort eine kurze Begrüßung statt finden. — Wie aus Ottawa berichtet wird, sind durch den letzten großen Brand im ganzen 500 Gebäude total zerstört worden. 1500 Personen sind obdachlos. Der Materialschaden beträgt über 3 Mil!. Pfd. Stcrl. Zwei Personen wurden unter dem Verdachte der Brandstiftung verhaftet. London. lPriv.-Tel.) Bei dem Dudgeon-Leuchtichisf an der Ostküste von England kollidierten die beiden Dampfer .Kirkcaldy" und .Chelsea". Der „Chelsea" sank innerhalb 2 Minuten. Der Steward, sowie 6 Mann Besatzung des Schilfes ertranken, während der Kapitän und 9 Matrosen vom „Kirkcaldh" gerettet und bei Gravescnd gelandet wurden. Glasgow. Die ausständigen Maschinenbauarbeitcr in Clyde beschlossen, die Arbeit am 18. d. M. wieder aufzunehmen. Konstantinopel. <Priv.-Tel.) Durch Jrade des Sultans wird die Ausweisung aller sich hier vorübergehend aufhalteu- den, ans dem Fürstentum stammenden Bulgaren auf polizei lichem Wege genehmigt. Alle hier sich aufhaltenden Bulgaren aus Makedonien haben Konstantinopel sofort zu verlosten und nach Makedonien zurückzukehren. Diese Maßnahme ist veranlaßt durch Drohungen, daß auch in Konstantinopel mit Attentaten vorgegan gen werden würde. Konstantinopel. Nach vertraulick n türkischen Nach- richten sind bereits alle von Jpek nach Gusp e und anderen Orten entsandten Delegierten, welche in der Be ilkerung gegen die Reformen agitieren sollten, ohne ein R ,ultat erzielt zu haben, zurückgekebrt. Konstantinopel. Eine KonsularstepeMe auS Monastir gibt am dort seien bei den Ereignissen am Mittwoch 8 Griechen und 6 Bulgaren getötet, sowie 4 Griechen und 3 Bulgaren verwun det worden. Newyork. (Priv.-Tel.) Frederic HollS lehnte daS ihm von Roosevelt angebotene Amt eines unparteiischen Schiedsrichters für die deutsch-italienisch-venezolanischen Streitfragen ab. «2