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prz I« 2 ZS LZ ?8L» » ^ §32 «» rr ^ 7« L«L" z»ß^ 2' ü-' tt , s, - « 2 y 8, 5^ ^ 5. ^ -7, ? ? W o --. s ^ !- ""2» Dieses Blatt wird de« Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereits als Ab-ird-Äusgabe zugestrlltz während eS die Post.Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. verugsgeMn vltkttUWM « «».! -«» N,»dr7-'«!L°'onE.. Milieilunaen nur mtl dkuIIiLer Oueilena »aabk<„DrkSd NaLr. i uir tiat: ide» «uiall!», S!aA»rftaI>e..^,„ anivrucke düiben unberu, «te Manunnpte we mibt auldewabrt. Irlearamm-A breite: Nachricht«» »«»de» Keg^LrrrHeL 18LV Verlag von Kiepfeh L Retctiardt. Flnrelgen-cank. Snnayme von il»kündlauna>n vir nackmittasL a Uhr. Sonn- und KkiertaaL nur Moncnftrahr « von N d>L V,l Uhr. Die riralliaeBrund- «eile <ca. « Silbern W Pia . Slu- lllttdiannaen aus derDnvalieitc»nie rs Pia : die rwalliae üeilc als..ii,n- aeiandt" oder aut Tertieiie eo Pia ün Nummern nach Soun und tzeier- Illaen l- bez. Livalliae <8rund»kiicn so. qo be». oo und so Pia nach l?< ionderem Tarii AuSwärliae S!u>- lräae nur aeaen Poiansdc»aiu»na. Beleablatlcr werde» uul w Pla. berechnet. Sernivreckanichluh! Amt I Rr. U und Nr. 2000. k«'08rsi't!gs Kli8«s!l! !mli spa^p Hklilivitsn ln llnutsetikn u. sngl. » TLA,LL«»L VLL. YMstSN. zjsgng Svlillö ÜVSi'N. S8888I'8I'l!8NtIle!l bllllgS ^8188. k. n. »8888 »M. «ilrieiiKr. 2«. s »»dvu. tss» 8 Gebnri einer Prinzessin in Lindau. Neueste Drahtbeiichtr. Hosuachrichte». Oleiamtralssitzmig. TmiikiciS Köliigrcieh Sachsen, GerichtSoelhaiidluiig'ii. Kaiser Wilhelin in ilioin .Troubadour". Sächsische Kniislnlisstcllilng Vom Kmsdnch. Mittwoch,«. Mai 1903. Zu der Geburt einer Prinzessin in Lindau. lieber die Geburt einer Prinzessin in der Villa Toskana zu Lindau, die in einem Teile der gestrigen Auflage bereits kurz gemeldet wurde, liegen folgende nähere Nachrichten vor: Lindau lBodensecs, 5. Mai IM. Die Entbindung erfolgte kurz vor 9 Uhr und nahm, wie das „Lindnucr Tagebl." berichtet, einen normalen Verlauf. Mutter und Prinzessin befinden sich wohl. Anwesend waren anher der Großherzogin von Toskana und der Hebamme Frau Helbig aus Dresden Hofrat Dr. Beyer und Assistenzarzt Dr. Sanier. Zur ärztlichen Hilfeleistung kam heute früh 3 Uhr Geh. Medizinalrat Dr. Leopold aus Dresden hier an. Um 5 Uhr begab sich die Grobherzogin von Toskana zur Kirche. Wien. Ter „N. Ir. Pr." wird aus Lindau gemeldet: Die standesamtliche Beurkundung des von der Prinzessin Luise ge borenen Mädchens steht nicht dem hiesigen Standesamte zu, son dern geschieht gesetzlich nach Anordnung des Königs von Sachsen, der einen Abgesandten zu diesem Zwecke hierher beorderte. lMit diesem Aufträge dürfte Herr Geh. Medizinalrat Dr. Leopold be traut sein.! Das Kind gehört durch seine Geburt der sächsischen Konigssamilie an. Wien. Die .,N. Ir. Pr." meldet: Prinzessin Luise von Toskana wird nach den neuesten Vereinbarungen nicht nach Oesterreich zurückkchren. sondern im Auslände mit einer ihr zu- gewicsenen Rente von 30000 Mark leben. Dadurch, daß das von der Prinzessin Luise von Toskana geborene Kind eine Prinzessin und nicht ein Prinz ist, vereinfacht sich die staatsrechtliche Lage wesentlich. Die Geburt eines Prinzen hätte immerhin zu allerlei Schwierigkeiten und Verwicklungen führen können, die, wenn auch zunächst scheinbar beseitigt, doch im Laufe der Zeit vielleicht eingetrclcn wären. Ta nun aber in der Villa Toskana eine Prinzessin das Licht der Welt erblickt hat, so erübrigen sich alle Betrachtungen und Besürch- tunaen über etwaige Möglichkeiten der angedcnleten Art, und es bleibt nur festzustellen, in welcher Weise die rechtliche Stellung des Kindes unter den obwaltenden Umständen ausgcstattct ist. In erster Linie kommt die Ehelichkeit in Frage. Diese -aber ist, soweit es sich um den reinen Standpunkt des Gesetzes bandelt, nach den im 8 1591 des Bürgerlichen Gesetzbuchs darüber aus gestellten Grundsätzen in dem vorliegenden Falle unanfechtbar. Da indessen die kronprinzlichc Ehe in der Zwischenzeit geschieden und die Prinzessin Luise als der schuldige Teil erklärt worden ist, so müssen hier die besonderen Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches über die Sorge für die Kinder, sowie die ent sprechenden Vorschriften des Königlichen Hausgcsetzcs in Betracht gezogen werden. Es handelt sich dabei um die 88 1635 und 1636 des Bürgerlichen Gesetzbuches. 8 1635 bestimmt, daß nach erfolgter Scheidung der Ehe die Sorge für die Person des Kindes, wenn ein Ehegatte allein für schuldig erklärt ist. dem anderen Ehe gatten zusteht. Danach gebührt also dem Kronprinzen die Sorge für die neugeborene Prinzessin. § 1636 hat folgenden Wortlaut: „Der Ehegatte, dem nach 8 1635 die Sorge für die Person des Kindes nicht zusteht, behält die Befugnis, mit dem Kinde persön lich zu verkehren. Das Vormundschastsgcricht kann den Verkehr näher regeln." Der Prinzessin Luise darf demnach der Verkehr sowohl mit der jetzt geborenen Prinzessin, wie mit ihren übrigen Kindern nicht rundweg untersagt werden, doch ist eine Bcschrän- kung dieses Verkehrs auf Grund des Gesetzes, sowie Verknüpfung mit gewissen Bedingungen zulässig, und zwar ist hierfür der § 13 des Sächsischen.Hausgesetzes zuständig, der besagt: „Der König ist bei der Ausübung der elterlichen Gewalt und der Führung einer Vormundschaft nicht an die Mitwirkung des Vormundschafts- gerichts gebunden, sondern tritt, soweit die Ausübung der ciler- liclien Gewalt oder die Führung einer Vormundschaft seiner Aus sicht untersteht, selbst an die Stelle des Vormundschastsgerichts." Ferner bleibt dem König nach 8 13 des Hausgesetzes Vorbehalten, zu bestimme», wo eine nach den bürgerlichen Gesetzen dem Vor- mundschastsgericht znstehcnde Genehmigung oder Ermächtigung zu einer Rechtshandlung einzuholen ist. Hiernach erscheint die recht liche Stellung der neugeborenen Prinzessin völlig geklärt. Vom rein menschlichen Standpunkte aus betrachtet, erweckt die Geburt der Prinzessin unter den obwaltenden Umständen eigenartige Empfindungen, wenn man bedenkt, das, das kleine, seiner selbst noch nicht bewußte Wesen schon in dem Augenblick, wo cs zum ersten Male das Licht grüßt, die Aufmerksam keit der gesamten Welt auf sich lenkt. Wer das große, von Leid und Kümmernis schwere Drania, das aus den Lebensanfang dieser Prinzessin seine Schatten wirft, von Anfang an verfolgt hat. der wird nur von Herzen wünschen können, daß das Schicksal Lke junge Prinzessin in sanftere Hui nehmen und ihr einen möglichst geebneten, dornensreien Pfad bereiten möge. Auch der unglücklichen Mutter ist zu wünschen, daß sie nun in stiller Abgeschieden heit den Frieden der Seele zurückgcwinnc. In letzter Zeit tauchten zwar Gerüchte aus, die wissen wollten, daß Prinzessin Luise von Toskana nur äußerlich mit Giron gebrochen habe und ge willt sei, ehestens wieder mit ihm zusammen zu kommen. Dem gegenüber muß indessen daraus hingewiesen werden, unter welchen Bedingungen die Aussöhnung der Prinzessin mit ihrer Familie erfolgt ist. Nach einer vom toskanischen .Hose selbst bceinslußtenMit- tcilung ist das nur unter der ausdrücklichen Voraussetzung ge- schehen, daß „Giron für die Prinzessin Luise von ToSkana nicht mehr existiert", und die Prinzessin hat „ihrer Mutter bei ihrer Seligkeit geschworen, daß sie mit dem Manne, oer ihr Unglück verschuldet, keine Verbindung mehr habe und haben werde". Nach alledem dürfen nunmehr wohl die Akten über das sächsische Ehc- drama endgültig als geschlossen gelten, und die von allen Selten ersehnte Ruhe dürste zur Wahrheit werden. Neueste Dralstmeldnnrzen uvm 5. Mai Berlin. sPrio.-Tel.) Es wird angenommen, daß die nächste Tagung des preußischen Landtags erheblich länger sein wird als die letzte. Die nächste Thronrede dürfte wieder Forderungen sür Kanalbauten, insbesondere sür den Mittclmccrkanal, an kündigen. Duisburg. Frau Terlinden ist gestern abend nach ungefähr.einjähriger Untersuchungshaft durch Beschluß der Straf kammer wieder auf freien Fuß geletzt worden. R o m. Kniz »ach!) Uyr stich sind Kaiier Wilhelm und König Viktor Emaiiucl. der denn'che Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich, der Heizog von Aosta. der Herzog von Genna, der Herzog der Abruzzen und der Graf von Tnri» »ach Monte Eaiitno zum Bcuich der dvrliaen Abtei abgercist. Cassino. Ter Kaiser, der König und die Prinzen sind kurz yor 12 Uhr hier eingetroifen und vom Unterrichisminister Naji »nd den Spitzen der Behörden cnwfangen worden. Auch stier begrüßte eine zahlreiche Menge die Monarchen mit lebhaften Kilndgevlingcn. Newnork. lieber Panama eingetrofscnc Nachrichten aus Managua stellen in Abrede, daß der Aufstand beendigt sei. Der Dampfer der Aufständischen „Vickoria" brachte den Regicrungs- dampfer „Oucedc Julia" mit der gesamten Mannschaft zum Sinken. Peking. Der russische Geschäftsträger bat eine Erklärnncz abgegeben, in der er in Abrede stellt, daß Rußland gegen die Integrität der Mandschurei gerichtete Pläne hege oder daß irgend welche Bedingungen dafür gestellt seien, daß Rußland das Abkommen über die Räumung der Mandschurei erfülle. Die gestellten Bedingungen seien notwendig zum Schutze der russischen Interessen. Oertliches und Lächsischcö. Dresden. 5. Mai. —* Se. Majestät der König kam heute vormittag von Hostcrwitz nach dem Residenzschlosse und empfing hier die Herren Staalsministcr, sowie die Hosdcpartemcnts-Cheis der König!. Hof- staatcn und den König!. Kabmettsickreiär z» Vorträgen. In den Nachmittagsstundeii sehrtc Sc. Majestät nach Hostcrwitz zurück. —* Se. Könlgl. Hoheit der Kronprinz traf in der Nacht zum Montag, wie bereits kurz mitgetcilt, nochmals zur Anerhahn- iagd in Zilta» ein. In G-selllchast des städtische» Forstmeisters Herr» Kostest und seines Adjutanten Herrn Hauptmann v.Zeicha» verweilte der Kronpilnz zunächst bis 2 Uhr nachts im »Hotel zum Reicstshos", von wo ihn eine RatSlnllche nach Oybin brachst. Auch diesmal war der Jagdansstlig des Kronprinzen nach der Katziiikerbe eilolglas, da zwei dort balzende Hähne, bevor Se. Kvnigl Hobelt zum Schüsse kani, durch ein Rel, ausgeschcilcht wiilde». Dagegen bat der Adustanr des Kronprinzen Herr Haupt- mann v. Zelchnn aus Ludwigshouiener Revier bei Forst!,aus Nr. 6 einen Auerhahn erlegt. Unter Benützung der städtischen Rats- knische trat der Kronprinz bereits gegen 5 Uhr mmgciis die Rück reise nach Zitla» Nil, wo er im »Hotel Neichshvj" Einkehr hielt. Um >/i>l2 Uhr folgte er einer Einladung des Sladtrnts zu einem Frühstück aus dem Ratskeller, an dem 7 Personen stilnahinen. und zwnr außer dem Kronprinzen und seinem Adjutanten die Henen Bü'germelster Oertel. Stadtverordneten-Vorsteher Werner, Oberst de Banx. AmtShauvtmann v. Beschwitz und Forstmeister Korsett. —* Tie Studentenschait der Technischen Hoch schule, Tierärztlichen Hochschule und Akademie der bildenden Kü » ste z» Dresden, sowie der Forstakademic zu Tharandt »nd Bergakademie zu Freiberg lnur Vertreter) bringen am Tomierstag Sr. Maiestät dem König ihre Huldigung durch einen Fackelzug dar. Dieser stellt in der Reichen- bnchstraße und nimmt dann folgenden Weg: Sedanstraßc. Maße. Ostra-Ufer. wo die Fackeln niedergelegt werden. Auf dem Theatcrplatz defiliert der Zug erst an der Oper, aus deren Estrade Se. Maiestät der König Platz nimmt, und marschiert dann auf. während eine Deputation vnn zwei Vertretem der Technische» Hochschule und je einer der übrigen Hochschulen von Sr. Maiestät empfangen wird. Im Foyer wird Herr Cand. chem. Kaiier iSängestchaft Erato), Vorsitzender der Studentenschaft an der Technischen Hochschule eine Ansprache an Se. Majestät halten, woraus Se. Maiestät wieder heraustritt, um nach dem Gesang des „Vaucieanuis ixitur" die Huldigung der Studenten- schasl elitgegciizlliiehmen. —* Mitteilungen aus der GesamtratSsitzuug. Stadtrat Müylverg wird auf sein Ansuchen bis 15. Juni be urlaubt. — Der Rat beschloß, dem Gasmspektor Frenz el bei seinem Ausscheiden aus dem städtischen Dienste in Anerkennung seiner mehr als 40jährigcn, treuen und gewissenhaften Dienst- jeistungen den Titel Oberinspektor zu verleihen. — Der Deutsche Flottenverein wird nach einer Mitteilung des Landes-Aus- schusscs für das Königreich Sachsen seine nächstjährige Haupt versammlung — voranssich'lich im März 1904 — rn Dresden ob- baltcn. Der Rat beschloß, den Verein aus diesem Anlasse will kommen zu beißen. — Euic hiesige Dame, die nicht genannt sein will, bat dem Oberbürgermeister zum Gedächtnis ihres verstorbe nen Gatten den Betrag von 15000 Mk. zur Begründung einer „Alexander Paul-Stiftung", deren Erträgnisse zur Unterstützung von bedürftigen Gymnasial-Abiiuricuten beim akademischen Studium bestimmt sind, übergeben. — Erledigte Hospital stellen werden beim Hohenthalkaus der Tisckflers- witive Schiiimbcrjxer, drei Stellen beim Maternihospital der Schlosserswiiwc Lcige^ der Schuhmachermeisterswitwe Lehmcn- slck und der Lehrerin Ouaas, eine Stelle bei der Laurin-Stlstung der Hiltmacheriiieisstrswitwe Scholzc und eine Ehepaar-Stamw- stellc beim Bürgerhospitalc dem Fuhrwerksbesitzer Keucher und ieincr Ehefrau verliehe». — Für die baukünstlerische Umgestaltung der Nordseitc des Theatcrplatz es. die infolge des Um baus der Ailgusliisbrückc erforderlich wird, haben die städtischen Kollegien eine Ausschreibung unter den deutschen Architekten be schlossen. Ter Rat ordnet in das für diesen Wettbewerb vorgc- lehenc Preisgericht Oberbürgermeister Beutler, Oberbaurat Klette und Vaurat Adam als Preisrichter ab und beschließt, das König liche Finanzministerium und die Stadtverordneten ihrerseits um Ernennung von ic drei Preisrichtern zu ersuchen. —* Ter frühere Gemciodcvorstand von Löbtau. Herr Laud- tagsabgcordnestr O. Weigert ist gestern abend zum Gemeinde vorsteher in Tegel bei Berlin gewählt worden. Es hatten sich 168 Herren um diese Stelle beworben. Wie erinnerlich, hatte Herr Wieigcrt die aus ihn gefallene Wahl als Bürgermeister von Elstcrbcrg abgclehnt. Tegel hat 7000 Einwohner und zahlt seinem Gcmestidcvorsstber ein Gehalt von 9000 Mk. Herr Weigert crhäst außerdem von der Stadt Dresden eine bei den EinocrleibnnaL- verhandlnngcn mit Löbtau festgesetzte Pension von 4000 Akk. Kunst und Wissenschaft. ß* Mitteilungen aus dem Bureau der König!. Hof- 1 hcater. Die Vorstellung der komischen Oper „M ar > e, die Tochter des Regiments" von Donizctti, Donnerstag, den 7. Mai, beginnt ausnahmsweise erst -M Uhr, so daß die Pause nach dem ersten Akt um 9 Uhr cintritt. Es soll dadurch den Besuchern der Hofoper die Möglichkeit geboten werden, den um diese Leit slattfindenden Fackelzug der Dresdner Studcntcnschast, den -se. Majestät der König von der Exedra des König!. Opern hauses aus entgegennehmcil wird, mit anzuschcn. Für die Be- sucher des Parketts und der Parkettlogen werden die Eingangs treppen freigehalten, den Besuchern des I. und 2. Ranges wird das große Foyer, denen des 3. 4. und 5. Ranges wird das Dach des Foyers einaeräumt. — Im König!. Schauspielhause wird Freitag, den 8. Mai, mit neuer dekorativer Ausstattung das drei- aktige Lustspiel „Wienerinnen" von Hermann Bahr zum erstenmal gegeben. Die Besetzung des Werkes ist die folgende: Emmy Elsinger: Frl. Guinand: Da-isy: Fr. Baste : Nisa Elstngcr: Frl. Gasny: Frikcl: Herr Gebühr: Marie Fischl: Frl. Serda: Max: Herr Rena: Ulrich: Herr Stahl; Stühr: Herr Deitmer: Fr. v. Könitz: Frl. Diacono; Miß Eook: Frl. Laue: Mohn: Herr Froböse: Leopold: Herr Ganz: Frl. Seelig: Frl. Schcndler: Fr. v. Reimann: Frli Leder: Basel: Herr Eggerch; Frl. Bibus: Frl. Schneider: Frl. Peters: Iran Firle: Therese: Frl. Griebel. ß* Königl. Hosoper. Herr Wilhelm Otto von Berlin sang gestern den Manrico des „Troubadour", eine Partie, nach der sich ein Sänger ungleich sicherer beurteilen läßt, als in der gesanglich unbedeutenden Aufgabe eines Turiddu. Die Ein brüche waren denn auch gestern ganz andere, bedeutend günstiger, als bei dem ersten Auftreten des Gastes. Die Stimme trug, ob- gleich scheinbar etwas ermüdet, gut und zuverlässig bis zum hohen L und erwies sich, namentlich im Medium, von bemerkens werter Klangschönheit. Lu überhören war hierbei allerdings nicht schaffenheit des Timbre, die baritonale die glanzv die nicht einwandfreie Vcp Färbung deS Organs, die glanzvollere Entwicllung der Mittel, wirkungsvolle fast gänzlich fallen — läßt vorciiisschen, daß der Gast »och mitten in der künstlerischen Entwicklung sicht »nd nach dieser Seite hin manches wird tun müssen, um den Ansprüchen einer großen Bühne zu genügen. Jedenfalls ober hat das gestrige Auftreten bewiesen, daß die Stimme Fonds und Körper besitzt, daß aus den vorhandenen Mitteln möglicherweise mehr heraus- zuholcn ist, als sie zur Zeit hcrgebcn, daß die Stimme sich noblessicren, glanz- und schmeljreichcr gestalten läßt, wenn es ihrem Träger gelingt, seine Studien im Rahmen eines wirk lichen Klinstinitituts zu vervollkominnm und damit auch der Dar stellung eine höhere Bedeutung zu geben, als man ihr heute zu- sprcchcn darf. In diesem Sinne müßte ein Engagement an der Dresdner Hofbühnc für Herrn Otto allerdings einen weitaus größeren Nutzen und Vorteil bedeute», als, wenigstens vorläufig, sür die Königl. Gencraldirektion selbst - Frau Rocke-Heindl von Mannlicim. die mit steigendem Erfolge bisher als Fidclio »nd Valentine gastierte, sang die Leonore durchaus befriedigend. Tic Stimme spannte auch diesmal mühelos bis zum hohen E. und der geschickte, mirkiingsvolle Vortrag kennzeichnete wieder die kunst- ersayrcne und gewandte Bühiicnsäi>gkr>il, die allen Anzeichen nach ckuch eine zuvcriässige Rcpcrtoirsangcrin sein dürste. ll. Kt. -s* Sächsische Kunstausstellung Dresden 1903. Zur. großen Freude der Kommission haben sich im kehlen Augen blicke die besten und tüchtigsten der Münchner Sachsen trotz des Protestes der Mehrheit bewegen lassen, an der sür unsere Heimatliche Kunst so überaus schätzenswerten Veranstaltung teil- zunehmcn. Uhde, Palmiö, Caspars, Bruno Paul, F. M. Vrcdt, Th. Th. Heine, Strathmann habe» zahlreiche wertvolle und äußerst interessante Arbeiten eingeschickt. 's* Die Berliner Gesellschnst sür Erdkunde feierte gestern das 75>Ührige Bestehen unter zahlreicher Beteiligung der Mitglieder und Ehrengäste, darunter der KlillnSminister und der Kolonialdirektor. Nach einem Geschäftsbericht dcß Vorsitzende» Verteilung. Dle große goldene Nachtiaaln Herzog der Abruzzen, die kleine Medaille der norwegische Kapitän hielt der Socrdrnp, die Nittcriiiedaille die Professoren Fischer-Marburg und Schott-Hamburg. Vom Kursbuch. Es gibt Leute, denen schon der bloße Anblick eines Kursbuches Unbehagen bereitet: aber cs finden sich auch Unerschrockene, die sich mit frohem Mute auf jede neue Ausgabe stürzen und die des halb von hilfsbedürftigen Freunden, Verwandten und Gevattern in allen Rciscnötcn als sachverständige Helfer in Anspruch genom men werden. Interessant und spaßhaft ist es immer, wie sich solche Kursbuchsiudcntcn in ihr Studium vertiefen und wie sie dabei alle verfügbaren Finger zwischen die Seiten klemmen, ans denen sic den zerstückelten Fahrplan einer langen Reiseroute zusainmen- lescn müssen. Eine große Seltenheit ist es nicht, wenn bei solchem Studium, namentlich n Kursbüchern, bei denen die Ziigszeilen je nach der Richtung von oben nach untem oder von unten nach oben zu verfolgen sind, das Ergebnis des Studiums zunächst eine einzige große Konfusion ist. Es ist sogar wahrscheinlich, daß der mühleligc Versuch, eine Zngsvcrbindung etwa von Frmbcrg nach Pritzwalk heranöznklanbcn. kläglich scheitert. Ta ist der suchende nach langem Hin- und Hcrjitscheln zu einer Uchergangsslaiion ge langt und sindet nun z» seiner gerechten Entrüstung, daß der Än- schlußzug 10 Almuten eher die Station verlaßt, als der Zug der Vorlinic eintrisst. Nach längerem Kopsschütieln und den herge brachten Ausfällen gegen die „sinnlose Eisenbahnwirilchast". macht er aber plötzlich die Entdeckung, das; er den Äbendzuy mit einem Morgenzug verwechselt bat, weil er die Nachtz eichen nicht beachtete. Oder er batte ans der einen Seite de» Zug von unten nach oben verfolgt und soll nun von einer mitten in der Linie ge legenen Anschlnßsiation zwanzig Seiten vorher die Jagd von oben nach »ntcn sortsctzen. — da legt es sich Plötzlich wie ein Schleier über den ganzen Denkapparat und es tritt der Zustand ein, den einmal ein sonst ganz vernünftiger Manu als „Kursbuchwahi;- sinn" bezeichnet hat, und der besonders leicht bei geographisch schwach veranlagten Naturen ansbricht. Nur besonderes Talent, gepaart mit. Geduld und unerschütterlicher Beharrlichkeit, bringt bas Werk zu einem gedeihlichen Ende. — und wenn dann der Reiselustige den Falirplanhclicr mißtrauisch fragt, ob er sich auch unbedinat aui di» Nichtigkeit der hcrausgcstindcncn Zngsvcrbm»