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- Erscheinungsdatum
- 1903-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190305059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-05
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Monat
1903-05
-
Jahr
1903
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OerMche» und GüchsifcheS. — Der Verband Dresdner Kegelklub» (Deutscher 'Keglerbundj veranstaltete am Sonnabend und Sonntag aus leinen Bahnen im Keglerheim auf der Friedrichstrabe das letzte Wett» kegeln im lausenden Geschäftsjahre, das sich einer guten Be teiligung erfreute. Die Leistungen tvaren ausgezeichnete. Beim Ehrenbahnkegeln l3b Preise im Werte von 400 Mark, wozu die Verbandskasse 200 Mark zugesclwssen hatte; 10 kugeln >n die Boilenj gewannen die höchsten Preise die Herren Massen, Berg mann, Trentfch und Mehnert aus 6», 63, 61 und 61 Holz. Aus der Silberbahn s4 Kugel») tvaren die Herren Gutte, Gnauck und Schönfeld >29. 28, 27 Holz) und auf der Industriebahn >3 Kugeln) die Herren Müller, Schneider und Rößler lje 24 Holz) die besten Kegler. Sämtliche Preise bestanden in nützlichen, wertvollen Äeorauchsgeyenständen. An das Wettkeacln schloß sich am Sonn- tag abend ein Familienabend, der durch prächtige (besänge des bewährten Berbandsquartetts und zündende humoristische Boi träge des Herrn Bärenroth froh belebt wurde und mit einem Ball endete. — Am Himmelfahrtstage unternimmt der Verband seine diesjährige Herrenpartie, die das Saubachthal und Wilsdruff be rühren wird. — Der GabelSbergersche Stenographen-Vcrei» „Fort schritt "-Dresden hielt am Donnerstag im „Mariengarten" seine 24. Hauptversammlung ab die zahlreich besucht war. Der vom Schriftführer, Herrn Kaufmann Oswald Nüßler, erstattete Jahresbericht gab ein anschauliches Bild von der Wirksamkeit des Vereins im verflossenen Geschäftsjahre. Es sind für die Mit glieder nicht nur mehrere gut besuchte Fortbildungskurse obae- halten worden, sondern der Bercin hat auch wieder eine grobe Anzahl Damen und Herren neu i» die GabelSbergersche Kurz schrift eingeführt. An den Preisschreibe» des Deutschen Steno graphenbundcs, des Sächsischen Landesverbandes und des Elb gauverbandes haben sich die Vcreinsmitglieder abermals in erfolg reichster Weise beteiligt. Aus dem Bericht des Kassierers, Herrn Prokurist Franz Neuß, konnte man entnehmen, das; die Ge samteinnahmen des Jahres 3439,4l Mk., die Gesamtausgaben 2155,65 Mk. betragen, so das, sich der Bermögensbesland aus 983,76Mk. beläuft. Zum l.bezw. 2. Bor sitzenden wurde» dieHerren Lehrer Arthur Tittmann und Prokurist Ernst Nüßler wieder gewählt. — 11m den Mitgliedern Gelegenheit zu geben, ihre Kennt, nisse zu erproben und um sie zu weiterem Streben anzuspornen, veranstaltet der Verein alljährlich Prcisschreibeir Das Ergebnis des unlängst unter zahlreicher Beteiligung abgehaltenen war fol gendes: Abteilung 1. (180—200 Silben pro Minute): 1. Preise: die Herren Walter Nöthig und Oskar Jähnigcn, 2. Preise: die Herren Reinhold Völliger und Oswald Nüßler; Abteilung 2. >140—175 Silben): 1. Preis: Herr Oskar Jühnigen, 2. Preis: Herr Reinhold Böttiger: Abteilung 3a. >80—120 Silben): 1. Preise: die Herren Curt Franke und Neinhold Böttiger, 2. Preise: die Herren Mbert Gerold und Albert Hüfner; Ab- teilung 3b. W—120 Silben): 1. Preis: Frl. Martha Block, 2. Preis: Frl. Bertha Hentschel; Abteilung 4. >50-60 gilben): 1. Preise: die -Herren Curt Franke und Max Hcrrmann,- 2. Preise: Frl. Elsa Röthig, die Herren Paul Schmaling, Ernst Hanbold und Max Müller. — Der Verein tritt nunmehr in das 25. Jahr seines Bestehens ein. Er darf mit Genugtuung anf die verflossene Zeit zurückolicken. in welcher er sich zu einer stattlichen Größe und angesehenen Stellung emporgearvestct hat. — Heute sind es 25 Jahre, daß in Aue der Erzgebirgs verein gegründet worden ist. Die Seele des Gedankens, wie für das Elbtal auch für die bis dahin so wenig besuchte Höhe des Erzgebirges einen Gebirgsverein zu begründen, war der damalige Seminar-Oberlehrer Dr. Köhler, der heute noch im Ruhestände in Schneeberg lebt. Allerorten wurde der Plan, dem Gebirge, das vielen als ein armes, elendes Land galt, die ihm gebührende An erkennung zu schassen, mit Freuden anfgcnoniinen und zahlreiche Zweigvereine gründeten sich. Ihre Gesamtzahl beträgt jetzt 60 mit gegen 7600 Mitgliedern. Das Protektorat des jungen Ver eins übernahm, wie beim Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz, Prinz Georg, und er hat cs auch nach feiner Thron bestcigung beibehalten. Das Vorslehcraint bekleidete bis vor wenigen Jahren, wo er zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde, Dr. Köhler, der sich auch auf literarischem Gebiete durch seine st Arbeiten ncrlnr- und amen geschaffen hat sprang. Er bemühte sich, die Lebensmüde den Fluten zu xnt» reißen, pcrinochte sie aber erst gegenüber der Saloppe als Leiche zu landen. D;e Selbstmörderin ist ein in Lanaebrück geborenes und in Dresden wohnhaft gewesenes Dienstmädchen. — Gestern nachmittag gegen 3 Nbr wurde ans der Haupt» w ei» ungesähr drestabrigeS Kind von einem Straßenbahn wagen üb ersah re». Das Kind ist direkt in den Wagen htiikinaelanfe». Der Wagen mußte erst etwas gehoben werden» woraus ein jnnaer Mann das Kind unter dem Vorderperron hervorzog. Es hatte stark bintrnde Verletzungen ani Kopse er litten »»d wurde zunächst in die ärztliche Klinik eines in der Nähe wohnende» NrsteS gebracht. Den Wagenführer trifft an diesem Ilmalle keine Schuld. — Airs der Slübrlallce, nahe dem Eingang zum AuS- stelllliiaSgebäudk. wurde gestern vorinittag in der 10. Stunde ein dein, Ticsbanamt angestelttcr Nalsa>beiter von einem Wagen der elrkllischeii Straßenbahn überfahren und so schwer am Kopse Verletzt, daß an seinem Auskommen gezwelselt werden muß- — Auf dem Neumarkte widerfuhr gestern mittag einem Fracht- kntscher beim Abladen eines arvßsk Fasses Not wein das Mißgeschick, daß das Faß zersprang und der Stoff auf das Pflaster floß. — Die Firma Robert Botatin Dresden-Neustadt erhielt für tbre Flaschenreimaunga-Maichme „Die Llcgcrm". ioivie den Flaschen-Einwclch- Npparat „Herkules" und den Narbwül-Avparal „Komet" aus der All gemeinen Ausstellung snr k»,gienischc Milchversorgung in Hamburg den ersten Prers, dtc grobe s i t b e r n e M e d a i l l e, gelüstet vom Senat der Staat Hamburg, sowie eine» Geldpreis in Höhe von 2»0 1». — L o l <t> w i tz. Das 1. amiliche Freindenverzcichnis meldet bis zum 29. April 32» Paileie» mit 1l» Perione». — Weiher Hirsch. Aus dem hiesigen Gemeindeamt wurden bis zum 3». April als Fremde und Kurgäste 88S Parteien mit l2v» Perione» angcincldct. — Tie freiwillige Vereinigung von Feuerwehren zwischen Dresden und Pirna hält am Sonntag, den 10. Mai. aus der Schiffswerft in Laubegast die erste diesjährige größere kom binierte Ucbuna ab. -Hieran beteiligen sich die freiwilligen cnerwehrcn von Mügeln, Heidenau, Meußlitz, Groß- und Klein Sagcnsainmlung des Erzgebirges und durch volkskundlichen Inhalts einen geachteten Ni . Sein Nachfolger wurde sein vorheriger treuer Mitarbeiter Seminaroberlehrer Möckel m Schneeberg. Wenige Jahre nach der Begründung rief der Verein eine eigene Zeitung „Glückauf" ins Leben. Das Hauptwerk des Vereins war der Bau und die Fortführung des großen Fichtelberghauscs, das heute zu den bc- nichtesten Bcrgwirtschaften gehört. Weiter hat der Bercin seit Jahren an der einheitlichen Wcgezcichnung für das ganze Erz^ aebirge gearbeitet. Daneben sind eine große Anzahl von Ans stchtstürmen »nd Unterkiinftshänsern erbaut, Wege- und Brücken anlagcn geschossen worden. Die meisten Zweigvcrcine haben ihr Gebiet in steinen Wanderfnhrer» oder Tonristcnkarlen bearbeitet. Bei der großen Anzahl von Mitgliedern steht der Hanvtvercin auch finanziell gut gegründet da. Nachdem eine Anzahl Vereine üch i»i Gebirge selbst angeschlosscn hatte, wurden auch in Leimig Chemnitz, Dresden, ja selbst in Dablci, Zwciavercinc gegründet In Dresden schloß sich die Landsmanns " aebirger und Vogtländcr dem Verband der 90er Jahre fand eine Hauptversammlung in Gegenwart des hohen Protektors in Dresden statt. Dresden selbst benützt immer mehr die günstigen Eisenbahnverbindungen, um die Schönheiten des Gebirges kennen zu lernen und sich in der köstlichen Höhen- nnd Waldlust droben zu erholen. Für alle, die dabei Auskunft wünschen, gibt der Verein alljährlich ein Sommcrfrischcnvcrzeich- nis heraus. . — Die große Delegierten-Versammlung des Internationalen Genfer Verbandes der Hotel- und Restaurant-Ange stellten, Sitz Dresden, findet vom 12.—20. Mai in Brüssel statt — Verschiedene kleine Mitteilungen. Die Dresd ner Ortsgruppe des Deutschen Bundes für Lebens- resorm, veranstaltet heute abend Uhr in Mcinholds Sälen einen Vortragsabend, zu welchem auch Gäste freien Zutritt haben. Herr Dr. mcd. S. Möller-Dresden wird über das Thema Tie Mnigsche Ernährung, ihre Begründung und ihre Pastors Droesc werden Gesänge der Enscniblcklassen von Frl. Lenz. Kkaviervorträge von Frl. Oerthcl, Schule des Herrn Joh. Reichert,, und Deklamationen von Frl. Winkler, Schule des Herrn Kammersängers Glömme, geboten. — Morgen abend 8 Uhr findet im Saale des „Zoologischen Gartens" ein Bortrag des Herrn Adrian Jaeobscn über dessen Reise durch Rußland, Sibirien, Korea und Japan nach Amerika, unter Vorlegung . —. , von Photographien und anderen Gegenständen statt. — Polizeibericht. 4. Mai. Infolge eines Herz schlags verstarb gestern in einer in der Mtstadt gelegenen Schankwirtschast ein 56jährigcr Gewcrbtreibender von hier. — Innerhalb der letzten drei Monate sind aus dem Lagerräume eines Grundstücks der hiesigen Opvellstraße etwa 80 mit Bleisoldaten »nd Kanonen gefüllte Holzschachteln von verschiedener Größe, sowie 10 Stück rostackierte FrühstückS-Blechkapseln gestohlen Worden. Die Holzschacüteln tragen weiße Etiketten mit der blauen Aufschrift „Bleisoldaten, während die Dlechkapseln mit dem Auf drucke „Wohsbekomm's" bezw. „Guten Appetit" versehen sind. Wahrnehmungen über den Verbleib der gestohlenen Gegenstände wolle man der Kriminal-Abteilung lHcniptpolizci. Zimmer 37) zu Aktenzeichen 0 IV 551/03 mittellen. — Gestern landeten am Ostra-Gehege Angestellte eines Raddampfers die Leiche eines seit dem 10. April d. I. vermißten hiesigen Schankwirts. Mißliche Vermögensverhältnisse sollen ihn zum Selbstmorde bestimmt haben. — In einer Wohnung ;m 1. Stockwerk im Hintergebände deS Grundstückes AmSee 14 entstand heute nachmittag während Abwesenheit des Mieters ans bisher nneiiiiittelte Welse ein Brand. Die herbeigerufene Fcnerwehr stieg über eine Leiter durch ein Fenster ei» und unterdrückte rasch die Gefahr. Dem Brande sind die Fenstcrgardinen zin» Opfer gefallen, auch ist ver schiedenes Mobiliar beschädigt worden. — Ein zweiter Alarm führte kurze Zeit später tue Feuerwehr nach der Opvellstraße. wo hinter dem Grundstück Nr. 24 daS dürre GrnS der Bahnböschnng In Brand geraten war. Durch Angestellte der Bahn war das Feuer schon gelöscht worden. — Gestern früh gegen 5 Uhr bemerkte em Schiffer, wie gegen- über den Albrechtsschlosscrn eine Frauensperson rn die Elbe F . zschachwitz. Pillnitz und Laubegast sowie (freiwillig! die Jabrik- senerwehr der Firma E. Wünsche, A.-G., in Reick. — In voller Rüstigkeit feierte am 3. Mai der vormalige Gutsbesitzer, jetzige AnSznglcr Elans in Langebrück das goldene Ehe, n b ilän in. — In der am Sonntag in Pirna im Saale des ,,Hotel Kaiserhof" abgehaltenen Sitzung der Delegierte» des Gebrrgs- Nereins für die Sächsische Schweiz wurden zahlreiche Baubeihilsen an verschiedene Sektionen bewilligt. Ein Antrag des Wegwcrserausschnsses, die knnstige Behandlung der Wegweiser- Angelegenheit betr., fand die einhellige Zustimmung der Versamm lung. Hiernach hat jede Sektion bezw. eine Gemeinsamkeit von Sektionen einen Wegweiserwart und dessen Stellvertreter zu er nennen. Der Wegweiserioart hat das Bedürfnis nach Wegweisern z» kontrollieren und für die ztveckmähige Anbringung der ge nehmigten Wegweiser einznstchen; er hat deshalb auch mit den Verwallnngs- und Forstbebördcn seines Bezirks sich ins Einver nehmen zu setzen. Vis zum 15. Mai eines >eden Jahres sind die Bestellungen ' cinzureichcn grainm an . .. . . . ..... hatte, wurde die Sitzung geschlossen. Dem 1. Vorsitzenden deS Gcbirgsvereins zu Blasewitz. Herrn Oberbürgermeister am Ende, ging aus Schloß Pillnitz folgende Antwort zu: „Ich danke der Sektion Vlascwitz des Gebirasvereins für die Sächsische Schweiz herzlich für den Mir gesandten freundlichen Willkommengruß. Georg." — Am Elbnfer in Kötitz ist am Sonntag ein unbekannter in ännlich er Leichnam angeschwomnien. Der Ertrunkene ist anscheinend 35 bis 45 Jahre alt, kräftiger Statur und ringe Worten. Die zur Anklage stehenden Vorfälle liegen schon länger als zwei Jahre zurück und sind erst jetzt durch eine Denunziation des Militärgesangeiien Simon, der vor einiger Zeit mit mehreren Kameraden wegen militärischen Ansrnhrs nstv zu 5 Jahren Ge fängnis verurteilt wurde, herauSgekoininen. Im April 190t rnelvete sich der Husar Böttcher beim Angeklagten TreÄer eines Tages vor dem Diensleinlrilt mit dem Bemerken, er habe Rüclcn- schmerzen und möchte vom Reiten weableiben. Dies wurde ihm auch gewährt, dagegen unterließ der Wachtmeister, der als Grund der Schmerzen erfuhr, daß R. von mehreren Kameraden geschlagen worden war, die Sache pflichtgemäß dem Eskadronchef zur Anzeige zu bringen. Dem Angeklagten Einhorn dagegen, der inzwischen als Fultermeister beimRemontcdcpot in Kalkreuth angestellt worden ist. wird zur Last gelegt, ungesähr zu derselben Zeit als Rekrulen- instrullcur sich an der geiamten Rekrutcninannschast vergangen z» haben. Ein Rekrut hatte nämlich einen Gesresten zur Anzeige gebracht, weil dieser ihn geschlagen hatte. Letzterer wurde darauf hin mit Arrest bestraft. Noch am selben Tage Hallen die Leute unter Aussicht des E. Turnen. Bei dieser Gelegenheit soll nun E. des Oesteren die Aeußerung getan haben: «Jetzt ist Eure gute Zeit vorbei. Ich will Euch schon begreiflich machen, Vorgesetzte zur Meldung zu bringen." Eine Mißhandlung der Rekruten soll »ch der Vizewachtmeister dadurch zu schulden haben koniincn lassen, daß er nbcrinäßig lange Kniebeuge machen ließ, infolgedessen der damalige Rekrut, jetzige Gefreite Schneider nicht mehr im stände war, sich ausznrichtcn, sondern znsammenbrach und Krämpfe be kam. Nach umfänglicher Beweisaufnahme wird T. wegen Unter lassung einer dienstlichen Meldung zu 3 Tagen, E. wegen vor schriftswidriger Behandlung von Untergebenen zu 2 Tagen ge lindem Arrest verurteilt, m.r übrigen ober frcigesprochcn. Das Gericht ist lediglich inst Rücksicht darauf, daß die Vorfälle schon lange Zeit znrückliegen und von den Betroffenen selbst nicht zur Anzeige gebracht worden sind, zu einer milden Bestrafung zugc- kommen. — Landgericht. In geheimer Sitzung hat sich wegen SittlichkeitSvergehens zu verantworten der Möbelpolierer Theodor Heinrich Georg Trepte aus Loschwitz. Er wird für schuldig be funden und zu 1 Jahr Gesängnis und 3 Jahre» Ehrverlust ver urteilt. — Der mehrfach vorbestrafte Glnsschnrer Paul Richard Schubert a»S Großgranpa und sein bisher unbescholtener Bernie- genvsse Joses Ha,et ans Böhmen stahlen während ihrer Beschick' tigung in einer Pirnaer Glasfabrik eine geringe Menge Kohlen. Sch. erhält 5 Monate Gefängnis »nd .3 Jahre Ebrveilust. Haiek l Monat Gesängnis. — Aus dem Kngelsang der Piincicr Schützen- geiellichast stahl der Arbeiter William Alfred Speck eine geringe Menge von Bleikugeln. Weil vorbestraft, erntet er 3 Monaie Gcfängnts, doch gibt tkm der Vorsitzende den Rat, die Gnade des Königs anznriisc». — Von der Tanzmusik heimkehrend, zerstörten der Arbeiter Moritz Bruno Schreiber »nd der Dienstknecht Her mann Otto Dämmich eine ans Lossener Flur gelegene Brücke Sie habe» den bewiesenen Nebermnt mit ,e 1 Monat Gefängnis zu büßen. — Ter schon mit Zuchthaus vorbestrafte, 1875 rn Dom- vroivl« geborene Schlosser Hugo Wilhelm Wollnu mierrte sich nach Verbüßung seiner s-trvfe bei einer hiesigen Knilcherßehefran er», gab sich als zahInngSlälilge» Mieter nnS, verschwand indes; nach 5 Tagen unter Hinterlassung einer Schuld von 5 Mk. Ec wird wegen Rückt»libetrug? zn 5Monaten Gefängnis und ljJahrc» Ehrverlust vermlellt. — Eiste mehrstündige Verhandlung steht vor der 5. Stinsknmmer an. Des Betrugs cmgektagt erscheinen der Kaufmann Pani Johannes Le»tentz ans Blankenstein und dessen .. Ehesiau Ella Sibhlla geh Schlösser ans Mühlheim a. Rh. s Lenteritz war vom Jahre 1898 an Inhaber einer in Neustadt " gelegenen Tabakhandjniig und Zigarrensabrik. Genügende Mittel standen ihm aber nicht zur Seile, so daß er sogar seine Mobiliar- einrichtung ans Bora entnehme» mußte. Er suchte Geldgeber, entnahm von dielen Darlehen und vervländete ihnen die ihm nicht eigentümlich gehörigen Möbel. Durch gefälschte Bestellscheine ver schaffte sich die F,an von einer Gieizer Firma eine Menge Leichnam vorgefnnden ' ein rötliches, rotgerändertes Taschentuch mit dem Buchstaben „O" gezeichnet, und ein Lohnzcttel vom 2. 4. bis 3. 4.. 16 Mk. 94 Psg. Verdienst. — Der Leipziger Bierkrieg dauert an, ist sogar durch die Maifeier noch weiter verschärft worden. In den Abendver- sammlnngcn, die am Freitag aus Anlaß der Maifeier abgehaltcn wurden, achteten die Genossen streng darauf, daß nur ringsreics Bier zum Vcrschank kam. Daher wurde vielfach Bayrisch Bier, Weißbier, Gose, Sellerswaffer und dergleichen getrunken. Im AlbertMten zu L.-Anger-Crottc»dorf glaubten die Teilnehmer Beweise dafür zn haben, daß der Wirt bonkcstticrtes Bier mit ein- schmuggele: es fanden daher erst lange Auselnandersetznngen mit dein Wirte statt, die zur Folge batten, daß die Feier gegen Mitter nacht plötzlich abgebrochen wurde und die Versainmeucn den Saal verließen. — Ans dem Fenster ihrer Wohnung in Gohlis hat sich die nervenkranke 47jährige SchnststellerSeheiran Äcrlhold in den Hof hin ab gestürzt und war sofort tot. — I» der Nacht zum Sonntag ist in Chemnitz Hecr Rechtsanwalt und Notar Justizrat L o c, c r plötzlich a» Hcrz- lähinuiig verschieden. Er war erst vor zwei Tagen von Karlsbad, wo er Heilung gejucht, Mückgclehrt. — Ost ritz, 2. Mai. lieber den Raubanfall in der Woh nung der Näherin Marie Krause meldet die „Oberl. Rundsch." noch folgende Einzelheiten: Kurz nach 11 Uhr am Donnerstag abend begab sich das Mädchen zur Ruhe. Noch wach, hörte sie bald daraus in der Stube ein verdächtiges Knistern, und in der Meinung, daß sie vielleicht die Lampe anszulöschcn vergessen, öffnete sie nochmals die Stnbentür. In demselben Augenblick wurde sie jedoch schon am Halse gepackt und, ohne einen Schrei cinssloßcn zn können, zu Boden geworfen. Der^Räuber steckte sodann der vor Schreck fast Bewußtloien eine Schürze in den Mund und band ihr außerdem Hände und Füße zusammen. In dieser fürchterlichen Lage mußte die Ncbcrfallcne sodann znschen, wie der Dieb alle Behälter erbrach und die Vorgefundenen Geld beträge in seiner Tasche verschwinden ließ. Bei der geringste» Bewegung der am Boden Liegenden drohte der Einbrecher mit dem Messer. Nachdem er alles durchsucht, hat er dem inzwischen bewußtlos gewordenen Mädchen den Knebel ans dem Munde ge zogen und ist lodann unbemerkt entkommen. Seinen Ein- und Ansgang hat er durch ein sogenanntes Sommerfenster genommen welches er zerschnitten hat. Die geraubten 220 Mark sollten in Görlitz zum Ankauf von Ansstattungssachcn verwandt werden. Schmuck- und sonstige Sachen hat der Einbrecher unberührt ge lassen. — In Görzig wurde am Sonnabend daS Wohnbans deS WirtschastSbesitzos Schnüg ei »geäschert. Man vermutet Brandstistnng. — Gestern früh brannte in Colmnitz Scheune und Seitengebäude deS Schurigsche» Gilles nieder. Tie Pferde konnten nur mit vieler Mühe gerettet werden. — Herr Bürgermeister Schwarzenberg in Lcngcnfeld i. V. ist von den Stadtvertretcrn SchneebergS als besoldeter Stadt- rat und stellvertretender Bürgermeister von Schneeberg gewählt worden. — Herr Polizeirat Dr. Scheider in Chemnitz hat die Wahl zum Bürgermeister von Lcngenscld i. V. angenommen. Im ganzen hatten sich 18 Herren um die Stelle beworben. — Zwischen Obcrhcrold und Thum mußten gestern die Sonntagszüge nachm. 2,43 ob Thum nach Obcrhcrold und ab Oberberold nachm. 2.53 nach Thum ansfallen, weil an der für diele Züge bestimmten Maschine bei der Leerfahrt der rechts seitige hinlcre Kurbelzapsen brach. Die Reisenden von Thum ver mochten den Anschlutz an den Zug in Obcrhcrold zu Fuß noch zu erreichen. — In Zwickau hatten in diesen Tagen die sächsisch- thüri» gisch en Gas- »nd Wassersachmänner ihre 50. Hanviveilammlnug ab. Am Sonntag nachmittag fand mit« Vorsitz des Gnsweiksdirektms Zobel eine Besprechung interner Angelcgenbciteii statt, der abends ein geselliges Znlamniensein mit Dame» im „Hvtcl zur Tanne" folgte. — Geste»», Montag vor mittag, begannen die eigentlichen Beratungen. Für heute sind Besichtigungen des WNHelmschachleS. der Königin Marienhntte und deS städtischen Gaswerkes geplant. — Militärgericht. Wegen Unterlassung einer dienst lichen Meldung bezw. vorschristswidriger Behandlung und Miß handlung von Untergebenen hoben sich vor dem Kriegsgericht der 32. Division der 1869 ;u Oberkunncrsdorf bei Löbair geborene Wachtmeister Ernst Gustav Tiesler und der gleichaltrige Vizc- wachtmeister der Landwehr Ernst Hugo Einhorn von der 4. Es kadron des 18. Husarcn-Regiments in Großenhain zu verant- . eine Dckorcstions- und Gardincnstvffe. Der Geschästszniammenbrnch war »iwermcidlich, da die Angeklagten zuletzt gar nicht mehr im stände waren, auch nur die Vclstcherniigsbciträgc ihrer Angestellten z» bezahlen. Ein Darlehen von 195 Mk.. welches der Mann im letzten Augenblicke noch von einem hiesigen Privatus ausgenommen hatte, brachte die Frau schleunigst an sich und entzog es so dem Zugriff der Gläubiger. Als schon alles verlmen war. trat die Angeklagte de» letzten Teil ihres Bcimögens an die Schwester ab und begünstigte diese zn»i Nachteil anderer Gläubiger. Leuteritz wird zii 7. die Frau zu 5 Monaten Gesängnis verurteilt. — Amtsgericht. Der am 3. Dezember v. I. wegen Betrugs zn 8 Wochen Gesängnis verurteilte Agent Karl Eduard Marlin hat sich rcriicr wegen sechs noch nachträglich bekannt- gcwordener gleichartiger Betr»gssätlc zu verantworten. Martin machte die Runde bei Geschäftsleuten »nd legte ihnen die Frage vor, ob sie gewillt seien, ihr Geschäft zu verkaufen: erhielt er eine bejahende Antwort, dann erbot er sich zur Vermittlung des Geschästsverkanfcs und instruierte die Ladcnmhaber dahin, nicht in allen Punkten die Wahrheit zu sagen, naincntlich wenn der Umsatz ein geringerer war. Darauf nützte er den guten Glauben der Leute ans und ließ sich von ihnen Geld zur Insertion ans- händigcn, gnb ober eine Annonce nicht ans. Dieses Spezial- Manöver hat der Angeklagte in. letzter Zeit oft wiederholt. Bei den zur Aburteilung sichenden sechs Fällen handelt es sich um zusammen 27 Mark, die er in seine Tasche fließen ließ, hinter Aufhebung des Urteils vom 3. Dezember v. I. wird die Strecke nnninehr auf 15 Wochen Olefängnis festgesetzt. — In aniinierlcr Stimmung leistete der in srnhcr Mormciistilnde des 22. Februar von einem „Lninpenhall" beiinkchrende Matcrgchilse Pani Reinhard Klemm sich den Scherz, auf der Falkenbrücke und in deren Nähe ihm begegnende Strcihcnpassanten zu erschrecken; in seiner Be gleitung bcüand sich sein mit ihm besrcundeter BenikSaenoffe Georg Walter Thiele, der sich gleichfalls in zerfetzter Kleidung bestand. Einer der Erschreckten erstattete Anzeige, daß man ihn unter Ad- vcrlongcn des Geldes mit Totschlag bedroht habe. Eine Fra» dagegen batte, als Klemm und Thiele vor ihr standen, sosori gemerkt, daß es sich nur um einen FaschinaZnlk handele: die gleiche Wahrnehmung hat auch der herveicilcndc Gendarm beim Näherkoninicn empfunden. Gleichwohl wurden beide verkleideten Ballbeßikl-er zur Wacl)e »stiert, wo man sie nach erfolgter Legiti- miernng wieder eniließ. Später erhielten Klemm uns Thiele cinev Strafbefehl über je 14 Tage Hast. Ta sie dagegen gerichtliche Entscheidung beantragten, bat das Gericht den Hergang des Vor fallcs noch einmal zn prüfen; dabei stellt sich herans, daß die ganze Sache sich viel harmloser abgespielt hat. als sie anfänglich hingcstcllt wurde. Klemm bat niemanden bedroht, sein Ver halten kennzeichnet sich lediglich» als grober Unfug, für den 25 Mst Geldstrafe oder 5 Tage Hast als ausreichende Sühne erachtet werden. Thiele wird sreigcsprochen. Beide Angeklagten waren bisher unbestraft. — Der Händler Ernst Ferdinand Mirell. zur Zeit in Untersnchungshcist, löste ans dem ihm anfgetragenen Ver kauf eines Fleischcrbundes 25 Mark u»d benielt das Geld für steh. Die Folge ist eine dreiwöchige Gesängnisslrafe. — Oessrntliche Versteigern »gen tn den Kbnial. Amtsgerichten. Miltwvib. den S. Mai. Meißen: Tbcrese rerchet. Piepenbrink ged. dtdrianS Krniidstnck genannt „tzultenburg" lWokiichcins mit zivti StaUgcbänden, Scheune, Wagknschuppen, zwei Zewächsbäusern mit L'gnmogsferhestungSgnlggen. Lnwnerhans, KcgektchubhäiiSche», Garien- gebäiide, Wiele und Wald, 6 Hckigr 21 Nr) imLerch», Ib8k80 M. DrcS- dm: Stciimietnncister Avals Franz Marz" KtimdsNicke: Bauland mit Schuppe»- resp. AebcitSaebnttdm <37,3, in,3 bez. >1.2 Nr) i» Drcsden- Strleim, <b ocx> M.. 22 5b» bez. 17 20» M., inSgcsamt geschäht aus »2 00» M.. Inventar 182» M. Dresden: Ziegeleibesiher Emil Paul Möbius' Baustellen <I». 9,<i bez. 6,2 Nr) in Lcntewltz, 606», 570» bez. 370» M. BilchasSwcrda: Joseph Bcrllwld Leistg« und Friedrich Karl Baumbachs Bciulandgrundstiicke <2 Hcliar >7,» Nr) in toartha». und Lintcrlaiid <»,8 Ar» in Leipzig-Lchleiibia. Oeserftraße 7d. 68 666 M. Das Pordergebaudc ist im inneren Ausbau unvollendcl, daS Hintergebäude ist »lir im Rollbau fertig, auch nach obne Eindeckung. Neber sicht über Seite FcimIIIenncichrlchtcn .... 5 Vripcrtbcsprcchiingc» .... 6 Unterrichts-Ankündigungen . 7 Vergnügung-anzeigen , 6. 7, 8 Angeborene Stellen ... 15 Stcllcn-Gcsuchc ... 15. 16 Ätldverkehr 16. 20 den Inseratenteil. Seite Mietgesuche u. Angebote . 16 Pensionen . i . . . . 16 GmndstückS- und Gcschäfts- Nn- u. Verkäufe . 16. 19, 20 Versteigerungen ... 14. 23 Gewirni-Listcdcr Kgl. Sachs. LandcSlottcrie 13 2m übrigen Anze'gen verschieden« Art. Dresdner Nachrichten 121. Seite ». » TienStag, 5. Mai 1
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