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- Erscheinungsdatum
- 1903-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190305059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030505
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-05
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Monat
1903-05
-
Jahr
1903
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'km der Deutsche Kaiser unter dem Donner der englischen Kanonen in England lande, sei verflucht" lam gleichen Tage traf der Kaiser in England eint, der Kaiser sei „der bestgeliahte Mann Deutsch lands" usw. Abgeordneter Hahn verließ daraufhin mit einigen weiteren Herren unter energischen! Protest die Vcrsammlun, Wegen Meinmlnaers Aeugerungen, die damals allgemeines Au sehen erregten mw in der gesamten deutschen und autzerbentschen Presse lMait besprochen wurden, erhob der Staatsanwalt Anklage rjei'tälsbeleivigung Nach der lehr ausgedehnten Bor- ' hren zwar wegen Majestälsbeleidiguna Vacti der lehr ausgedehnten Untersuchung hat die «irastammer setz' jedoch das Berfa gegen Memminger eingestellt, indem sie entschied, daß eine Verletzung der dem Deutschen Kaiser schuldigen Ehrerbietung, nicht aber ein ehrverletzender Angriff ans dft Person Seiner Majestät- vorliege. Wie der ^Freist Ztg." aus mehreren Kreisen berichtet, wird, hat man bei Beratungen auf die jüngste Erklärung deS Staats- 'ckretärS Grafen Posaoowsky im Reichstage in bezug auf die Ab- schristnahinc der Wählerlisten seitens der Behörden entgegnet, dag Gras Posadowsry Reichsbeamter sei und „den preußischen Behörden nichts zu sagen habe". Da müßte erst eine Versügung kommen seitens des Ministers des Innern durch den Regierungs präsidenten. Einem Metzer Blatte wird aus Amanweiler wieder rin "1 ren r z w i s ch c n fa l l mitgeteilt Zwei imnzösische Otsiziere in Zivil überschritten die Grenze, um die Kriegerdenkmäler zu photo graphieren. Ei» Gendarm sistierte die Herren, weil sie ihre Name» nicht zutreffend angabe» und behielt sie ans dem Babnboft iimck, b!S die Entscheivnng de-Z Bezirksvläsidinms zur Ficilassung kam. Die Ofstzierc weiden sich wegen lleberichreilniig der Grenze ohne Urlaub in ihrer Garnison zu veiankworten habe». Oesterreich. Ans den stürmischen Erörterungen ii» Parlament iiber die Angelegenheit des Olmützer Fnrslerzbnchvss Dr. >iohn und Ausführungen des der ckrisilicli-iozicilen Partei angehörigen Prälaten Scheicher hervorznbeben. ^cheicher erzählte, er habe non einem Mitbruder aus Mähre» einen Brief bekommen, in dem es hei sin „Kein Hund möchte so länger leben! Das zeige, welch tieft Herabstimmiiiig m den Gewittern der Priester in Mähren eingekrcicn sei» müsse. Was nickt recht sei. wenn es ein AuShilfspriester tut. wird auch nicht recht, wenn ^es ein Fürst- crzbisckos tut. Man dürfe nicht lagen, das, an dem Olmützer Halle dis schtechle Einrichtung der Kirche schuld sei: die Einrichtung der kacholischen Kirche sei die belle, die kanonische Gesetzgebung jei vielleicht die musterhafteste der Welt, aber ansgeinkr' werde sie nicht. Wenn der Heiland wieder zur Welt käme, wäre das Erste, was er täte, zum Stricte zu greift» und manchen hinaus- iujagen, der nicht hinein gehörte. Iwan der Grausame habe in der r.lmützcr Diözese keine Auferstehung geftiert. — Der Sozialist Schuhmeier unterwirft die finanzielle Gebarung Dr. Kohns einer 'Minen Krilik, sAbg. Elberich: Ein schmutziger Kcrlli Abg. Schuhmeier: „Der Erzbischoi veriveigene sogar die Zahlung der Kirchenbeitragsleistiing von 816 Kronen, obgleich er 1600 6M Kronen jährliches Einkommen, hat. Bei Deklarierung der Per- wnaleinkommensteusr in Olmütz hat er ein so lächerlich geringes Einkommen angegeben, das, ihm die Behörde den Fragebogen mit dem Bemerken zlirnckichickte. er möge ivahrhcllsaeinäße Angaben machen. sHört! hörlsi Das ist ein össeninchcr Skandal!" (Abg. Iro: Darum: Los von Romsi Abg. Säiubmeier: „Er ist auch ein Arbeitgeber von recht zweifelhafter Gnle. Bor dein Brunner Gericht ist erwiesen worden, dag der FürsterzbUckof Löhne un Be trage von 20 und 10 Heitern zahle. (Tlnrnisiche „Hört! Hön!"- Rure.s Der Erzbischof selbst arbeitet nicht >o billig, er lägt sich, wenn er die Fußn'aschung voriiimmt, ein Eintritlsgeld von 10 Hellern von jeder Perlon bezahlen. l Stürmische „Hört! Hört!"-Ruft.l Die llebel. die sich in dieftr A'ftire gezeigt haben, sind nicht darauf zurück,nsübren, das; die Kirche in Oesterreich unfrei ist, wir haben vielmehr in der Tat eine sehr freie Kirche im unfreiesten Staate. Die Kirche kann lnn, was sie will, und . der Staat mni; tun, was die Kirche will. Dielen Kolm-Hall ^ sollte man penützeii. um zu erklären: Weg mit den kirchenvolitischen ' Gesetze»! Trennung der Kirche vom Slnate!" lRnsc bei den Alldenüchen: „Los von Rom!" Alm. Iro: „Los von Kob» und los von Rnm!"j Im Lanr'e der Debatte gab der Negiernngs» Vertreter Sekrionschcl 'Nenoaner die Erklärung ab, das, durch die Ansftlgung der Urschrift jenes Telegramms an den Furster,- b schoß das zur srrativciien Internierung des Paters Ocasek führte eine offene Berletzung der dem Postbeamten obliegenden Ver pflichtungen begangen worden sei, und das: der Beamte Nachdruck, lich bestraft werden würde, llebrigcns hat. wie ans Olmütz ge meldet wird, Fnrsierzbischos Kohn dein Verfasser der „Rcctns"- Artikcl, Paier Hofer, vollständig verziehen. Frankreich. In der englischen Bostchatt gab König Eduard vorgestern abend ein Diner .,u Ehren des Präsidenten Loubct. Der König sah zwischen Madame Lonbet und der Ge mahlin des österreichiscki-nugarischeii Botschafters, Grafen von Wolkenstein. Präsiden! Lonbet sah gegenüber dem König zwischen der Gemahlm des englischen Botschafters und der Ge mahlin des Senatspräsidentcn Falliöres. An vem Dmer nahmen ferner leck die Präsidenten des Senats und der Deputicrten- kammer, alle Minister, die Mitglieder des diplomalischen Korps, die heroorragendsieil Vertreter der Künstlerkreife, loivlc der politi schen und literarisch» Kreise njw. Einige Minuten, bevor Prä- sidsnr Lonbet die Botschaft verlieh, entstand unter der in der Nach barschaft der Botschaft versammelten Menge ein starkes Gedränge, wdaß die Polizei einschreiteii muhte. Drei Personen von ver dächtigem Aeuhere» wurden verhaftet, — Bei dem Festmahl in, Elnft-c brachte Präsident Lonbet folgenden Trinksprnch aus: „Sire! Ich erhebe mein Glas zu Ehren Ew, Majestät und danke Ihnen herzlich für Ihren Besuch und diese Kniidgebuiig ser herzlichen Beziehungen, welche so glücklich zwischen unseren Herden Ländern beftehen, und sich noch enger knüpfen sollen für die Entwicklung so vieler gemeinsamer Interessen und für den Wclt- Eftden. Ich trinke ans den König, die Königin und die königliche ,ministe, au' ihr Wohlergehen und auf die Wohlfahrt Groß britanniens!" König Eduard erwiderte: „Tie Worte, Herr Präsident, welche Sie eben gesprochen, haben mich lebhaft gerührt. Ich Habs Ihnen zu danken für den schönen Emvtang. den ich hier »stunden habe. Ich freue mich über diese Gelegenheit, welche die Bande der Freundschaft noch enger knüpfen und beitragen wird zur Annäherung unserer beiden Länder in ihren gemeinsamen .znlere'ftn. linier großer Wunsch ist, daß wir gemeinsam fort- chreiten auf dem Wege der Zivilisation und des Friedens. Ich -rbebe mein Glas zu Ehren des Präsidenten der Republik und ans die Wohlfahrt und Größe Frankreichs!" Das Wettrennen in Lonachamvs war vom herrlichsten Wetter begleitet. Die ganze vornehme Welt von Paris hatte sich ein Rendezvous auf diesem Rennplätze gegeben, nm König Eduard zu sehen. Der König von England kam statt um PH3 llbr erst »ach Uhr. Das Publikum wartete auf der Pesage und Ser Peluse. Die offiziellen Persönlichkeiten harrten des Königs in der Prasidenten-Loge. Die Absicht, in d-r Loge des Jockep- KlubS als Privatmann dem Rennen beizuwohnen, mußte König Eduard lallen lasten, da dieselbe elikettewidrig erschien, zumal der Jockey-Klub als die .Hochburg der Feinde der Republik erscheint. Ter König nahm in der Loge des revnblikanischen Staatsoberhanvtes an dem Rennen teil und war von den vornehmsten Würden trägern der Republik umgeben. Der erste, welcher in die Loge »es Präsidenten eintrai, war der deutsche Botschafter Fürst Radolin: dann kamen nach einander der türkische, der englische und der spanische Botschafter, bald darauf erschienen der Minister- oräsident Eomves, Minister des Aenßern Delcassö, der Marine- minister Pelletan General Andre, General Flvrentin. General Faure-Bianct nebst Gattin, dis Präsidenten des Senats und der Kammer FollibreS und Bourgeois. Frau Loubct kam mit ihrem Sohne Paul Lonbet und wurde respektvoll begrüßt. Die Ge mahlin des Präsidenten loar sehr einfach gekleidet: sie hatte einen gelben Strohhuk mit himmelblauen und gelben Strauß,cdern und ein weißes Kleid mit Samt und Spitzen geputzt. König Eduard kam mit dem Präsidenten Lonbet. Italien. Bon einem Piälaten ans der nächsten Umgebung des Papstes ersälnt der römische Korrespondent des „B T."> datz es bezüglich des Empfanges König Eduards imBatikan zwischen dem Papste und Kardinal Rnnivolla zu einer Szene kam, die, hätte nicht der Ztaatssekietär eingelenkt, für Rampolla hätte verhängntsvoll werden können Rampotla bestand hartnäckig darauf, daß der Papst de» König von England nicht empfange, falls er von der englischen Botschaft »ach dem Vatikan fahre. ES bedurfte der bestimmten Willensäußerung des Papstes, um den allmächtigen Kardinal zum Schweigen zu bringen. anten schnitten vie Drahtleitung nach Murcia aeur und zahlreiche Gendarmen« eilten nach »Yen dauern fort. Dir Presse ist entrüstet über Gewalttaten und fordert die Demi»»»» der die Menge. Zwei Kinder winden getötet. «In Jüngling verwun det. In Jilinllla (Provinz Murcia) protestierte die Bevölkerung gegen die Verhaftung der Arbeiter, weiche auf dem Gemeinde- eigentum Spartogra» abgeichnitlen batten. Weil die Freilassung verweigert wurde, erfolgte ein Angriff der Menge auf das Stadt haus. Die herdeigerutenr Gendarmerie wurde mit Steinen, Revolver» und Mester» angegiiffen. Ein Unteroffizier wurde dabei schwer verwundet. Darauf ging die Gendaimerie vor. Zwei Männer »ud zwei Frauen wurden gelötet, viele Personen verwun det. Die Tumultuanten Ichnitteir die Drahileitung nach Murcia ab. Der Gouverneur und zahlreich^ Geiidarmcne Juniilla. Die U»r»! dir Häufigkeit der < Regierung. Rußland. Wie aus Petersburg Besuch o«S Königs Eduard von Aussicht genommen. Zu Ehren des auf der Durchreise befindlichen deutschen Ge sandten in Peking, Freiherr» Mumm v. Schwarzen stein, gab der Minister des Aenßern, Gras LamSdorfs in Petersburg ein Diner, zu dem der deutsche Botschafter Graf AlvenSleben. der chinesische Gesandte Hoo-Wei-Teh, sowie die Direktoren und Räte deS Ministeriums des Aenßern geladen waren. Fiilaiizministcr Witte eröstnete in Petersburg den Kongreß der Vertreter der Eisenindustrie mit einer Rede, aus welcher die feste Absicht der Regierung hervorgeht, die weiteste An wendung des Eisens zu fordern. Die ° — gemeldet wird, ist dort ein ingland für den 7. Juli in Sisens zu fördern. Die Rückkehr - Preisen könne man jedoch nicht erwecken. Die Industrie, welcher früher große Opfer gebracht zu den metcilluraische , .„ . worden seien. müsse jetzt den Bedürfnisse» der Bevölkerung cntgegenkommen. Der Jinanzininister wird in den nächsten Tagen eine Eroedition unter Führung des bekannten Ehinareisenden Grum- Grschuiiailo nach der Süd Mongolei entsenden, um sich über die Erzeugnisse oeS Landes und den dortigen Handel zu unter richte». Der Minister des Innern entzog der „No wo je Wrem ja" das Recht des Einzelverkauss. Infolge bennrnhigender, übrigens jetzt verstummter Gerüchte, daß m Kiew eine Juden Hetze ocvorstehe, hat eine auf mehrere Tausend geschätzte Zahl armer südlicher Familien die Stadt ver lassen. Berittene sind in die Gasthäuser übergcsiedelt, Patrouillen durchziehen die Straßen. Maneranschlägs besagen, daß Ansamm lungen auf den Straßen und Plätzen streng verboten seien, nötigen falls werde das Militär von der Waste Gebrauch machen. Türkei. Die Behörden von Larissa verhafteten etwa 30 Per- onen, die sich anschickten. die Grenze zu überschreiten und sich mit Bulgaren zu vereinigen. Die griechische Regierung lenkte die Aufmerksamkeit der P'orte auf die Getvalttätigkeiten, denen die Griechen in Makedonien von seiten der Bulgaren aus gesetzt, seien. Afrika. Der englische Dom vier „Hercules" ist in Tanger mit 250 Israeliten ans Arzila angekommen, die die von Munition und Lebensmitteln entblünte Stadl verließen. Sie zahlten an Raisulu, den Führer der Äeniaros, 10000 Francs unter der Be dingung. daß er Arzila nicht angreift. Naistilu und seine Unter gebenen rufen in jenem Bezirke eine starke Beunruhigung hervor. Die Gegend uni Tanger ist ruhig. — Nach einem Madrider Tele gramm ans Tanger dauern die Plünderungen fort. Neuer dings wurde das gesamte für die Kabnlenstadt Beninsam bestimmte Vieh gestohlen, sowie daS Dorf Segnidla geplündert. in intelligenter Ausfassung, rein in der Tongebung astd überaus natürlich,m Vortrage gelungen — ein Resultat, da- um so böber hu schätz;», ist, als die Ehorvercinigung. wie bemerkt, erst seit Icke Klavit/' Helft,,berger en Meisters. sabrik. Herr Dr. In Almena kam rS zu Zusa mmen- Weibern »nd Kinde,», dir wnlnstheinlich gegen «pan,e». cottungen von . , . . den Oktroi protestierten. Mehrere Zollbütten wurden verbrannt: dir aufgebotrne Gendarmerie, welche angegriffen wurde, schoß auf Nttttst und Wissenschaft. ck Im König!. Hofopernhauje gelangt beute „Mignon" zur Anfsührniig. Aniang halb 8 Ugr. Das Königl. Schauspiel gibt hakespeares „König Heinrich V I." ll. Teil s Anfang 7 Mr. ck Im R e si d cn z t h ea t er bleibt „Alt Heidelberg" auch noch für die nächsten Tage ans dem Spielplane. Am 8. Mai beginnt das Gastspiel voii Joseph Kainz mit „Galeotto". Es folgen am Sonnabend „Sodoms Ende". Sonntag nachmittag „Gespenster", abends „Fritzchen" und „Tartiisfc". Mvntaci „Roicn- moiitag". Dienstag „Gespenster". BillctS für sämtliche Vor stellungen sind beiests an der Tageskasse »» Residenztlieater und im Jnvalidendank lSeeiiraßel zu den übliche» Kasienstnnden zu haben. Telephonische Bestellungen werden nicht angenommen. ck Eentral-Theater. Sarah Bernhardt spielt am 27. Mai „D ie Eameliendame", am 28. Mai „Frou - Frou". Vormerkungen auf Billetts werden an der Kasse schon jetzt ent- gegengcnommen. 'e Im Mnieni'nns findet heute abend 8 Uhr der 'Vortrag deS KniistEnstorikers Enicst P. Roma da über: „Holländische und belgische Meister lind ihre künstlerische Phantasie" statt. Romada hat an Ort und Stelle seine Auszeichnungen über diese Werke gemacht »nd wird auch die Dresdner Galerie in seine Betrach tungen ziehen. Ei» reiches Material von Kniistblättern und Skizzen unterstützt den Vortrag. r Zu einem Pianola-Konzert hatte am Sonnabend abend die Firma Ries, der die Alleinvertretung des genial erfundenen Apparats übertragen worden ist, der selbst aus dem schlichtesten Bäoticr einen fingergewandten Pianisten innerhalb einer halben Stunde zu machen vermag, ihre Getreuen entboten, lieber de» Apparat selbst und seine ungemein komplizierte Technik braucht heute nicht noch einmal die Rede zu sein, da dies bereits inehr'ach und aussnhrlich an dieser Stelle geschehen ist, und es sich am Sonnabend lediglich darum handeln konnte, die Verwendbarkeit des Pianola-Apparates auch für konzerialc Zwecke zu erproben. Daß dies im ganzen und großen mit trefflichem Erfolge geschehen ist. steht nach dem, was man am Sonnabend im Musenhause zu hören bekam, außer allem Zweifel. Natürlich — das dark und braucht bei den zahlreichen eminenten Vorzügen der Pianola nicht verschwiegen zu werden — kann es sich bei der Einführung ocs Apparats in den Konzertsaal immer nur um ein Surrogat handeln; das „Temverament der FingMpitzen", von dem cinmai Rubiilslein spricht, der Zauber des Anschlags und die Seele der Auffasiung wird selbst der beste 'Apparat nicht ersetzen können. Und das will ja auch die Pianola nicht, die selbstverständlich unter den Händen eines wirklich musikalischen Künstlers, der Last- und Heoelwerk mit Phrasiernngsgcschmack zu behandeln versteht, erst ihre Vorzüge im rechten Lichte zeigen kann. Sonnabend abend tat das ein junger Pianist: Herr H. B. Schaad aus Chicago, der ein mit Geschmack zusammengestelltes Programm — soll man sagen: vor trug, oder vortragen ließ. Am besten klangen unter seine» regulierenden Händen die modernen Kompositionen, zwei Stücke von Moszkowski, eine Kleinigkeit von Grieg und das IH-moll- Nocturne von Chopin, an dein namentlich die klare Wiedergabe der perlenden Ansicht»ncknng überraschte, während im eriten Satze der Beethovcnschen „Appastwnata" einige Eigenmächtigkeiten lm Tempo genierten, das der Spieler natürlich nach Gutdünken regiilie.eii kan», genau wie die dynamischen Schattierungen i» seine Hand gegeben sind, die korrekt zu geben sich übrigens eben falls tatsächlich spielend von jedem nur mit leidlichem Musikimn begabten Meistchenkinde erlerne» läßt. Ein wenig anders sab das Bild aus. als die Pianola für Begleitungszwecke gebraucht wurde. Hier ist. wohl selbst bei de», besten Zusammengehen von Pianist,, und Solist, ein leifts Rücksichtnehmen ans den Avvarat nicht ad- stlstieiten. ganz abgewlie» davon, daß dabei das Mechanische des Tones, eine gewisse Trockenheit ini Kolorit nicht völlig zu be seitigen ist. In den, Vwloncello-Solv, dns Herr Johannes Fleischer mit Geschmack spielte (ein Air von Bach), trat oas vielleicht weniger zu Tage, als bei den Schnmannichen Liedern, die Frl. Doris Walde an der Pianola zu Gehör brachte. Tie junge Künstlerin, die der Schule Otteiiiiann besondere Ebre macht, trug ganz charmant vor ; namentlich die „Lotosblume" sang sie mit ihrem zarte» und feine», glockenhellen Sopian. der eine vorzügliche Ausgeglichenheit der Register, ein tadelloses Spinne» des Tones hören läßt, geradezu meisterlich; enizückend graziös gab sie auch den „'Nußbaum", während ihr in der „Mondnacht" an- taiias das Verträumte, beseelt Innige vortrefflich, dagegen das breite Alisströmen der Schlußphraien („Und meine Seele spannte" rc.) weniger gelang. Selbstverständlich fanden alle Vorführungen des Konzertes das lebhafteste Interesse; sie wurden samt und wnde>s mit freundlichem Applaus ausgezeichnet, der für Fri. Walde be sonders «eich und herzlich war. IV. f- Ter aus den Kreisen der Beamten und Slnaestellten der Chemischen Fabrik Helfenberg vor einigen Monaten be gründete Choraesanaverein veranstaltete am Sonnabend im Saale zum „Ervaericht in Niederpoyritz ein Konzert in Form eines „Schubert - Abend s". Tie Chorvorträge unter Leitung des Herrn Lehrers Berge bestanden aus: „Die linden Lüste sind erwacht"; „Am Brunnen vor dem Tore": „Wie bist du": vom Frauenchor allein gesungen wurden: „Heideröslein": „Wiegen- lieb". Der Erfolg war ganz überraschend. Die Chöre wurden zu Ichatzen ist. als die Chorvereiniaung. wie bemerk:. kurzem besteht. Zwischen den Chorvorträgen spielte Johanne» Reichert, der auch den Abend mit einem Vortrag Zranz Schubert einleitete, mehrere Schubertlche Klav,er-Kom- rositionen, und der Direktor der Helft,,bcrger Jal ltarl Dietrich, sang Lieder desselben sMühtberz !irche, «in» der Provinz Dachsen. „ einer alten Pracht wiederheraeste . - ^ .. fahre feierlich eingeweiht werben kann. Die Kosten der Wieder erstellung belaufen sich ags rund 70000 Mk.: S«. Majestät der aiftr hat dazu einen Beitrag van 30000 Mk. bewilligt. Die Irche soll, obgleich dies in dem Baupläne nicht vorgesehen war, noch einen weiteren Schmuck, nämlich Fenster mit künstlerischer Glasmalerei, erhalten. Die Kosten für je ein Fenster betragen 1200 Mk. Die Stadt Mühlberg und der Kreis Licbenwerda haben bereit» je ein Fenster geschenkt, weitere drei Fenster sind von Privatpersonen gestiftet worben. s Im Hostheater zu Wiesbaden erzielte LaufsS Nachtstück „NüschhauS in sorgfältiger 'Darstellung einen tiefen Eindruck. ck Die Nachricht zahlreicher Blätter van dem Abteben der eckten Isolde, Frau Schnorr v. Carol»selb, wird von der „Badiichen Korrespondenz" in Karlsruhe als falsch bezeichnet. I Die Kaiser!. Königl. Kammersängerin Edith Walker au- Wien bat bei dem großen Galakonzert. welche» in vergangener Woche anläßlich der tzcchzcitsielerlichkelten de» Groß Herzogs von Weimar in Bückrburg stattsand, mit glänzendem Er folge mltgcwiikt. Nachdem sie gesungen, wurde sie ganz besonders ausgezeichnet durch die Ansprachen und huldvollsten Loblprüche deS Demschen Kaiser», der Königin von Holland, des Grobherzogs von Weimar und fast aller übrige» anwesenden Fürstlichkeiten. f Die Stuttgarter B i > d n is - A us st c ll una weist etwa 700 Werke ans, darunter 22 von Franz Lendach. die au« Stuttgarter Privalbesitz stamme». f Bei der fünften Feier der Kölner BIumenspiele er hielt den außerordentliche» Preis für ein LiebeSlied Rudolf Pres der« „Selige Stunde" Ehrenvolle Erwähnunacn wurden Gedichten von Marie Luise Becker »nd Anna Bchniscy-Kapvstein zu teil. — Diesmal scheint'« in Köln wenigstens einer, wirklichen Dichter ernnscht zu haben: denn Presber gebürt zu den wenigen vortreffliche', Lyrikern des letzten Jahrzehnts, dessen beide Gedicht bände eine Reihe der schönsten Poesien enthalten. f In Albanv wnrde voracster» ein Gedenkstein zur Erinnerung an den Aufenthalt Goethes in Albano im Jahre 17Ä enthüllt. Während des Drucks eingegangene Drahtmeldunnen vom 4. bez. 5. Mai. * Rom. Ter Kaiser und der König besichtigten nach mittags die Neuausgrabimgei, im Forum und die Arbeiten -um Nationaidenkmal für König Viktor Emailiiel, überall von der Bevölkerung lebhaft begrüßt. I» den Vaichüttcn des Denkmals find Anschläge angebracht, worin die Arbeiter den Kaiser, den Freund Italiens und des Hauses Savoyen, sowie der Knust be grüßte». 7 Uhr abends kehrten die Monarchen nach dem Ouirinal zurück, wo Hoftafel stattsmdet. * Rom. Vor der heutigen Galatafel empfing König Viktor Emanuel den Reichskanzler Grafest Bülotv in besonderer Audienz. * Lindau. DaS „Lindaucr Taaeblatt" meldet: Prinzessin Luise von Toskana wnrde abendS v Uhr von einer Prinzessin entbunden. Vermischtes. * Daß studentische Vereinigungen vornehmlich bei Semester anfang scharf auf das „Keilen", nämlich auf das Werben neuer Mitglieder aus der Milte der Sliidenteiischast ausaehen, ist be kannt. erlaubt und uiianfsällig. Daß aber Hochschulen selbst „keilen" und sich durch slaike Mittel Studenten von auswärts zu verschaffen stichen, das dürste doch wohl »och nicht in dem Maße erlebt worden sein, wie cs von schweizerpche» Blättern be richtet wird. Der „Berner Bund" bringt ans einer Rede des GymnnsiatdlicktorS Dick >» St. Gallen, die sich im Jahresbericht des Vereins schweizerischei Gmminsiallehrer abgedruckt sinket, folgende Stelle: „Mitte Juti letzten Jahres verschwand ein mittel mäßig begabkcr Schüler plötzlich aus der obeisten Gmnnasialklasft. »nd bald darauf hieß es, daß der Betreffende in Bern als linmatlikttlieiter Stuben, Medizin studiere: »illeie Nachforschungen crgave» halb, daß dem tatsächlich so war, soweit eS nur vie beriiöchen Behörden angegangen wäre. Dort war nämlich am 20 Jlini Illol ein Iiiim.ittikttiatioiiSrcglcincttt in, Kraft getreten, das walnhast klägliche Ansv'dettingen an die Prüslingskandidaten stellt. Dazu schweigt da« Reglement völlig über die Notwendig keit der Vorlage eines Maturitätszeugnisses, und der berrestende Schüler glaubte auch wirklich, mit der glänrend bestandenen Prüfling iiiln auch mii die Maturität herilnigekommen zu sein." Daun wird behauptet, daß der darvb zur Rede gestellte bernische Erziebnngsdirekkvr Gvbat zenrS Reglement abgelcugiirt habe. Das Departement des Inner» bade nach Kenntnisnahme des von St. Gallen aus vorgelegten Reglements die Versicherung ge geben. daß der „Uebclstand bcftiiigt" werden iolle. Weiterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts in Chemnitz vom 4. Mai 8 Ugr morgens (Temperatur »ach CelsiuS). Wetterlage in Enrova am 4. Mai 8 Ilbr früh: ' Stations- Name Nichmna ^ ! u. Stärke ' Getter ZA, devÄindes > !2 StationS- Name KZ Richtung > u. Starke i d«» Winde« Wetter Stornow. 750! 80 mäßick Regen * »!- Helder 74t! 080 lrichtiwoMg Pla'lwd «vOx^oschwa-l, IikdeiN -c>», 42 O mäßig Ledrcki 4-" ljhristiansd 5S!XO iltäsng st keckt 4-b- Münster 4 «7 ttN V teicdtsbedcckt c Hai arcmd 5V kUo Miijng Lllmee -z- >!- Berlin 40 0 leicht! wölken! zrv L:kude4nuö 54 0 lcichr Ncbel Kttt'lsnlhe 4« 8>V Nicht!bed«kt z,r Stockholm !>N! SM 1'lrbki «- krankt. M. 46 W leicht! bedeckt 41» iiovtnaag. 5l IdlNiO mäßig bedeckt z. «j- Metz Uj 4« --OV Irichib«d--N ettr , «emkl 54!08t, leicht bedeckt chic.!- Paris 18 es «»0 iE'dO,«« ck" , Lwinem.2 50 ,80 müßt,, hcitcr -j-ltt 0 München 8 40 NO Nicht, wolkig -Z-I« « Ekagea ÜA O schwtlcy tiiikvk'ed , 0, Hon, V6 di üwolOni I-, Satt 40 .0 müßig Nebel !-t- 8s- 1!i„a 58 Still ! Re«» Hamdg. , «8 XO Nichl woN-»I>4-I0 0 Ldcmnitz 7 48 OSO Vicht wolkrnl o Unter der Weättelwirkuna einer Depression im Südweklen dt» Wittcrunasaebieteo mit einem Minimum vo» 710 Mm. vor dem Kanal un» relativ Hobe» Drucks im Nordoben wehen vorwiegend süddftltw» Wlnde. Das Weller ist iin Westen trüb und neblig, tm Oben heiter und iebr wnrm, die Temperaturen sind bis zu ,0 tz>r. übernormal. Vereinzelt traten Gewitwr aus. P r o g n o l e für den 8. Mai: Wetter: Tromnoett aünslig. Temperatur: Ucbernormal. Winbursprung: Olten. Barometer: Ties. Witterung i» Sachsen am 3. Mai. Statten See. höh« m De,»p. wind ZF Zs Station See- höhe m remp. Wind L l ß « Dresden U5 17 6 12.7 Still Freiberg -iü. IS.» ».» 8S,V » Leiorig 117 16 6 11.5 0 1 Tlliiieeberg «wi 160 io« c> 2 ikolditz 160 17.7 Ni.g 080 « VNier 500 »4.0 10 5 88N7 2 Vautzkn 802 1, 7 ,0 » 880 , -Utenberg 7b1 16.4 »« « ,^Nta» 2INI ISO 182 t4NO 2 ov Rcitzrichoin 772 >»r ,2 OSO » Chemiütz 810 >g.i> lOä o 2 tzichieiSerg iils ,».2 7.d 880 I! — Bei leichten, Möglichen Winden herrschte am S. Mai vorwiegend bei- tcres, durchweg trockenes «nd febr marines Wetter. Die Temperatur ging im Minimum nur bis 7 Ar. (Fichtelbcrgz Hera», ihre Marima fliegen nitt Ausnahme der Lochüaiian überall über 2V Gr. und erreichten ftelienwelle 28 Gr. (Banden 26 Gr ), die Mittelwerte lagen 8,8 Gr. (Leipzig) öl» 0,» Gr. Elbenberg) höher als der viellähiig« Durchichniit. Die Schneetief« am glchtclberg ist aus ,0 Zentimeter zurückgegangen. Barometer von Optiker Kduard Wiegand vorm. Ost vösold), Wallliraße 2. «bend« « Ubr - 710 Millimeter, » ge- lallen. Lhermometrogravk nach TellluS. Temperatur: höchste 27 »k. Wärm«, niedrigste >S,s Gr. Wärme. Heiter. Südwind. Wasserstand der Elbe und Mo'dau. Budweis Prag Pardubitz Meinst Leitmecktz Dresden -s-18 -s-86" Z- 86 -s-36 Z-LI —78 -i-14 -i-38 -i- 69 -j-36 -s-17 -84 8. Mai 4. Mat l Stauwatzrr am Pegel »n,olg« «iNsievung de» Trataer Wedr-I.
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