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- Erscheinungsdatum
- 1903-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190305059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030505
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-05
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Monat
1903-05
-
Jahr
1903
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wo fl« sich auch in verbältnirmäblg kurzer Zeit wieder erholte Außer einigen Hautabschürfungen und Kratzwundcn batte die Frau keinen ernsteren Schaden genommen. . . . ^ — Die sensationelle Neuheit, die Newyork, London. Pari», Petersburg und letzthin Berlin 5 Monate lang abend für abend in atemloser Spannung gehalten hat, wird heute im ZirkuS Alb. Schumann geboten. Es ist diese- Mr. Diavolo, ein kühner Amerikaner mit seinem „Looping Ihr Loop". Dieser Kirnst- ler tritt hier nur kur« Zeit aus. Unserer heutigen Gesamtauflage liegt ein Prospekt der Firma R icplap u. Co. in Hanau und Zürich, betr. Dr. Hommels Haem otogen bei. Depots in allen Apotheken. — Weiher Hirsch. Am Sonnabend abend fand im KurbauSsaale zu Weiher Hirlch eine von seiten des Orts- veremS Weiher Hirsch etnbernfene. lehr zahlreich besuchte öffentliche Versammlung statt, welche den Zweck batte, gegen die vielfach unternommenen Versuche, auk eine Einverlei bung des Vorortes Weiher Hirlch zur Stadt Dresden hinzu- tvilkeit, Stellung zu nehmen. Ztffermäkig wurde »achgewicien. dab dir Steurrveihaltnlsse nach erfolgter Einverleibung weit u,i- günst'ger sich gestalte» würden wie bisher und damit der Ort empfindlich geschädigt werde. In der hierauf sich enisptnnende» Debatte wurde gerügt, dah der Gemeinde,at tnsvlge zweier au ihn gerichteter Petitionen beim Rate zu Dresden migesrngt habe, welche, Art die Bedingungen leien, die den. Orte seitens der Stadtgemeinde Dresden tm Falle der Einverleibung zrrgcstande» würde». Die anwesende» GemeinderatSmitalleber vertraten mit Entschiedenheit die Handlungsweise des Gemeindemtrs. Zinn Schluß der Versammlung wurde folgende Resolution angenomnie» : .Wir am heutigen Tage an der im Dirhame zu Weiher Hirsch von etwa 150 Personen besuchten Versammlung teilnehmende» Orlseinwokner zu Weiher Hirsch protestieren ganz entschiede» gegen eine Unterhandlung wegen Einvcrlerblurg nach Dresden, da wir in ihr eine schwere Schädigung »rrsereS Ortes erblicken und beschließe», zwei Petitionen im Orte ergehen zu lassen: eine an de» Gc- meiriderat. i» welcher derselbe gebeten wird, dahin zu wirken, daß alle im weiteren a» ihn herairtreienden Auslage» und Petitionen für er»? Einverleibung zuriickgeniiese» bezw Vv» der Tagesordnung gestrichen werde», die zweite g» die Königs. A»itshnut>inia»irlcdntt Dresden-Neustadt als unsere Oberhrhörde, uni dadurch kriiidzrigehe». daß die Mehrzahl der OrtSciirwvhncr gegen eine Einverlcibung nach Dresden ist." — Auf ein BegrüßungStelegramm des Konservativen Vereins in Großenhain an Se. Majestät de» Körrig ging folgende Antwort ein: .Der Mir zugciandte Wiük»i»r»c»gruß hat Mich sehr erfreut. Ich danke herzlich dafür. Georg." — Leisniq. 3. Mai. Ans das an Se. Majestä den König, anläßlich seiner Genesung und Heimkehr gcicrndie SuldiguiigStclegramin traf noch anr Abend folgende telegraphische Arrlmort aus Hosterwitz ein . .Ich danke der Stadt Lcisnig herzlich für den mir zugejandten freundlicher, Willkomnieiinruß. Georg." — Am 1. d. M. feierte der langjährige verdienstvolle Direktor der Land ständischen Bank des Äünigl. Säch>. Markgrafen- tums Oberlausitz zu Bautzen, Herr Äauersachs, ein 25 jähriges Dien st j u b ilä u m bei dieser Bank. Aus diesem Anlaß wurden ihm in dankbarer Würdigung seiner erfolgreichen Tätigkeit zahlreiche Ovationen dargcbracht. Amtliche Bekmultmachuttgett. DaS Wohlfahrtspolizciamt gibt die diesjährigen öffentlichen unentgeltlichen Arnpfungen bekannt Wegen Reinigung der Geschäftsräume dcS Armenamtes, Freitag und S-onnabcnd, den 8. und 9. Mai, fällt die sonst regel mäßig Freitags stattfindende Wochcnvorstellnng der rm 1. bis 18., sowie 16. Polizeibezirke (innere Alt- und Neustadt! unterge brachten Ziehkinder in dieser Woche aus. Vorn 7. Mai ab wird die Darfst ratze in Vorstadt Naußlitz, zwischen der Roßthaler und Plauenichcn Straße, wegen Erneue rung der Schotterdecke für den Fahr- und Rcitverkehr. und in Verlängerung derselben die Plauensche und Pcstcrwitzer Straße bis zur Altfrankener Straße in Vorstadt Löbtau für den Durchgangsverkehr-, vom 8. Mai ab wird die Ostcrberg. straße, zwischen der Torgauer und Leisniacr Straße, wegen Er> Neuerung der Schotterdecke, und vom 11. Mai ab die Königs brücker Straße, zwischen der Tanncnstraße und dem Bischois- weg, sowie das Straßenkreuz Königsbr Ücker Straße — Bischofsweg wegen Hauptschlensenbaues in der Königs brücke" Straße, zwischen dem Bischofsweg und der König Georg Allee, desgleichen die Oschatzer Straße aus die Dauer der Arbeiten gesperrt. Mit dem Hauptschleusenumbau in der Mittelstraßc, zwischen der Stärkengasse und Stiftsstraßc, soll am 11. Mai, mit der Erneuerung der Schotterdecke in derHohenzollernstraße in Vorstadt Löbtau, Mischen der Nossener Straße und Hohem zollcrnbrücke, am 15. Mai, und mit der Erneuerung der Schotter decke in der Torgauer Straße, zwischen der Ostcrbcrg- und Mohnstrabe, am 18. Mai begonnen werden. Der Kaiser ln Nom. Bel dem Galadiner im Ouiririal brachte der König Viktor Emanuel in italienischer Sprache folgende» Trinkspr» ch auS: freute ist ein Freudentag für Mein HciuS. Es weilt neben Mir Eure Vjajestät. Mein treuer Verbündeter, wie treue Verbün dete waren Unsere ruhmreiche» Großväter Kaiser Wilbelm I. »ud König Viktor Enrarnrel II. und Unsere Väter makellosen An gedenkens. Bet Uns vier wellen die jungen Prinzen, die Söhne Eurer Maiesiät, der Stolz des Vaterherzeris, die Hoffnung des deutiche» Vaterlandes, und Wir könne» auch Ihre Maiestät die Kaiserin und Königin Auguste Viktoria als zuaegen ovsehe». welche sicher inl Geiste bei Uns ist, wie Wir mit Unsere» Gedan ken bei ihr weilen. Ich danke daher lcbhait Eurer Majestät, weich« in allen Unseren Schicksal-Wandlungen Italien einen Be weis beständigen Interesses und herzliche» Svmpathic geben wollte, ein Piand der innigen Freundschaft, die ein festes Band schon seit drei Generationen Ist zwischen Unsere» Fnmilien. Unseren Herzen und Unseren Völkern. Die heutige Begegnung Ist eine neue Be kräftigung de- gemeinsamen Willen? Deutschlands uud Italiens, qlle ihre Anstreugunarn und ihr einIrüchtiaeS Wirken unter den Auspizien des aegrnleitigen Bündnisses aus die Beförderung des Frieden- zu richten. So wende Ich mit voller Treue Meinen Wuiffch Eurer Marestät edlem Reiche zu, welches, groß durch gewaltige Ueberlleserungcn, auch auf denr Gebiete jeglichen Fort schritts der Gesittung a»oß sein will, und trirrle ans die Gel»»d- heit Eurer Majestät. Ihrer Mairslät der Kaiserin und Königin, der erlauchten Prinzen, die heute Meine Gäste sind, und der gesamten Familie Eurer Majestät." Nach diesem Trinkspruch, den die Anwesenden stehend angeliört hntte», spielic die Musik die deutsche Hymne. Der Dentsche Ka iser erwiderte mit einem Trinklpruchc. welcher folgende» Wortlaut hatte: „Wollen Eine Majestät Mir gestatten, den Ausdruck Meines tiefgefühlte» Dankes Vorbringen zu dürfe» für de» sich durch Glanz und Großartigkeit ebenso wie durch warme Herzlichkeit arrszrichriendeu Empfang seitens Eurer Marestät Hauptstadt und Volk. Ich erkenne t» dem selben die Bekräftigung der Tatsache, daß das Bündnis, welches Unsere beiden Häuser und Länder verbindet, von dem italienischen Volke in voller Svnipathie anerkannt und unverändert gepflegt wird. In dem Augenblicke, in welchem Ich Mein Glas ans Eurer Majestät Wohl zu erheben im Begriff bin, darf Ich cs wohl wagen, den Blick zurückschweisen zu lassen auf die Mir »»vergeß liche Gestalt Eurer Maiestät von Mir so innig geliebten Vaters — sein Andenktn als eines ritterlichen Heiden n»d herzgewinnenden Menschen wird Mir stets heilig sein, und »»vergeßlich der Druck seiner Hand, wie der Blick a»S reinen treuen Augen. Sein und des Himmels Segen ruhe auf Eurer Maiestät. auf Eurer Majestät erlauchten Gemahlin und dem Hauie Savoyen. Zur Bekräftigung dieses Ztznnsches leere Ich Mein Glas. Lovo »II» solute ckoilo Dora Llssstä il Ito s In UeejiiL, bovo all» saluto cisi vcrlorono osoreito italisno. dsvo rrlia «mute «toll» doll» s nabilo Italic» s äsl gsutils popolo italirroo. („Ich trinke auf daS Wohl des KöataS, der Königin, des tapferen italienischen Heeres, des schönen Italiens und des «Vien italienischen Volkes'^) Die Musik spielte hierauf den italienischen Köniasmarsch. Die römische» Zeitungen widmen auch Bekuch Kaiser Wilhelms ausführliche Besprecht»,! Romano", kommt auf Aeußerungen deutscher der Abreise de- Kaiser» von Berlin zurück, die hätten, daß der Besuch des Kaisers nicht ^rur eine weiter dem en. „Popolo seitungcn bei ervorgehoben höfliche Er widerung de- Besuche« de« König- Viktor Emanuel in Berlin sei. fönvern dle feierliche Bekräftigung der von der Diplomatie neu gefestigten Bande, die Italien mit den Zentralmächten vereinen. „Wir zweifeln", sagt „Popolo Romano", „daß da» die Absicht deS KarierS ist. wen» er zinn dritte» Male den Hof n»d die Haupt stadt Italiens mit seinem Belnche berbrt: den» niemand so sehr als er ist überzeugt, daß der Vertrag der Treue und Freundschaft, der sur de» Frieden der Welt abgeschlossen ist, keiner Bekräftigung mehr bedarf. Aber jedenfalls hat da- Voll Roms, das der Dol- niepcher der Gcsiihle der Nation ist. ihm gestern wieder bestätigt, daß der Dreibund, der seit einem Vierteljahr-Hundert einen feste» Panzer für die Integrität der Verbündete» Staate» und für den Friesen der große» europäiichen Familie bildet, wirklich eine Allianz der Völker ist. .Messaggero" schreibt: Die Bevölkerung Roms hat gestern den Deutschen Kaiser wie einen alten Freund begrüßt, der von einer langen Reise zurücklchrt. Seit 15 Jahren ifl es das dritte Mal, daß Rom den genialen, sympathischen deut schen Herrscher als Gast anininimt und mn» kann wohl sagen, daß jedes Mal ein neue» Glied dem Freundschaftsbande hinzugesügt wurde und nnn wiederum hinzugesügt wird, welches die beide» Länder vereinigt. Die ..Tiivuncr" schreibt, der Kaiierbejuch sei gleichzeitig ein Akt von politischer Bedeutung und eine Kundgebung des Gesichts- Der Kaiser habe immer Italien und seinem König große Ziiiirignng bewirft,,: daher erkläre sich die lebhafte Be grüßung. mit der er stets hie, empfangen wird. Dir Jr-andschcrst Deutschlands habe sicher Italien zu seiner Größe gebracht. — „Gtvinale d'Iinlia" widmet den, Kailerbesuch besonders herzliche Auslassungen,- das Blatt schreibt: „Dieter vollendete Soldat, welcher der stärkste und nolwenbigste Wächter dcS europättchen Friedens ist. dieter Fürst, unter dessen Regieiung Deutschland eine Stufe des Wohlstandes und brr Macht erreichte, wie sie vor 50 Jahren noch ein Traum geschienen, ist für uns Italiener ein Freund und das Haupt eines Volkes von Freunde», der treue Verbündete, der zu n»S Vertraue» har und für de»' der Bündnis vertrag ci» pvlilllchcs Dogma ist. „Sollen wir nochmals hervor- hebcu". so fährt daS Blatt fort, „daß sich die Geichichte uuierer Länder ähnelt und daß ei» mvialiicher und intcllektnellec Zu sammenhang zwilchen dem Geschick DeulschlairdS und Italiens besteht, daß Preußen ci» deutsches Picnwnt, Piemont ein italie nisches Preußen war und daß die Häuser Hohenzollern uud Caboyeu dieselbe vo» der Vorsehung bestimmte Mission hatte» ? Diese Wahchcileii sind im deutichen uud italienischen Geiste fest eingewurzelt." „Glomalc d'Jtalia" weist daun aus das Freuud- schaslSv.rhältnis hin. welches zwilchen Kaiser Wilhelm und König Humberl bestand und ichrelbt, bas; die »ältliche, brüderliche Frennd- schasl. die Kaiser Wilhelm zu König Hnmbert hegte, denen An denken rm Herzen der Italiener unauslöschlich sei, nirmalS der Vergessenheit anheimsnlle» werbe. Vor dem Galadiner riiipsmg der Kaffer den Ministerpräsidenten Za narbellt. Ter Kaiser vcrlrch dem deutschen Botschafter Grase» Monts de» Kroncnordcn l. Klasse. Die F eft v o rst c l l ii n g im Argeniina-Theater verlief aus das Glänzendsle. Nach dem 2. Alk der Oper „Othello" Vv» Verdi erschiene» gegen Vell Uhr der Kaiser, der König, die Königin, sowie der Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich. Der Kaiser führte die Königin. Als die hohen Herrschaften die könig liche Loge betraten, erhob sich daS Publikum und bereitete ihnen eine begeisterte Kundgebung. Die Musik stimmte zuerst die deutsche, sodann die italienische Nationalhymne a». Der Kaiser, de» die Attila der Lcibhniaren trug, hntte zu inner Rechten die Kvuigin und den Kronprinzen, ltnkS laßen der König und Prinz Eitel Friedrich. In der zweiten Reibe hatte» die ttalicnischcn Prinzen Platz genommen. De» zweiten Teil der Vorstellung, die sich dis nach Mitternacht kinzog. bildete ei» Ballett. Auch beim Veclasse» dcS Theaters bereitete die Bevölkeinng dem hohe» Gaste und dem Königspaar begeisterte Knndgcbungc». Gestern vormittag 9f^ ilhr fuhren der Kaiser, der König, der deutsche Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich, sowie die Prinzen des italienitchcn Königshauses in offenen von Kürassieren eskor tierten Wagen vom Ouirinal ab, um der zu Ehren des Deutschen Kaisers stattfindenden Truppenschau beizuwohnen. Kurze Zeit darnach begab sich auch Königin Helene nach dem Parade selbe. Die Volksmenge brachte den Majestäten bei der Vorbei' fahrt überall stürmische Huldigungen dar. Die Parade fand, da die Regengüsse voriger Woche den Boden der Piazza d'Areni ans- geweicht hatten, auf dem Felde von Centocclle statt. Das Wetter war schön. Der Kaiser, der König, sowie die Prinzen fuhren vom Quinnal zunächst »ach der Carabcmeri-Kciserne, wo sie zu Pferde stiegen, um nach dem Paradefclde zu reiten, wo die Truppen unter dem Befehl des Generals Besozzr in drei Tressen Ausstellung ge nomuien hatten. Sobald die Majestäten auf dem Paradefelde er schienen, spielten die Musikkorps die deutsche Nationalhymne und den italienischen Königsmarsch. Kurz nach dem Kaiser und dem König traf die König», Helene auf dem Paradefelde ein. Alsbald begann das Abrciten der Fronten, worauf der Vorbeimarsch der Truppen folgte. Gegen mittag war die Parade beendigt und die hohen Herrschaften fuhren in den Ouirinal zurück. Dem glänzen, den Schauspiel hatte eine ungeheure Menschenmenge beigewohnt, die die Majestäten und Prinzen bei ihrer Ankunft und Abfahrt mit begeisterten! Jubel begrüßte. In einer Besprechung des Besuches des Deutschen Kaisers sagt der „Popolo Romano": Ter Papst würde in teurem Lande der Welt größere Sicherheit und vollständige Freiheit genießen können, als in Italien. Der Besuch des Kaisers sei der beste Beweis für die Möglichkeit eines friedlichen Nebeneinanderbestehens von Staat und Kirche im italienischen Rom. Ans ein Telegramm, welches der Oberbürgermeister von Berlin auS Anlaß des Besuches des Kallers an den B ü rg e rm e ist e r v o ii Rom gerichtet hat, hat dieser folgendes AirlwortStelegramm abgelandt: „Rom em'idert herzlich den Gruß der Stadt Berlin und ist glücklich, daß de> Bestich des vielgeliebten Kallers Gelegenheit gegeben hat. die gegenseitige Zuneigung der beide» Länder, die rniammen ihre Einheit errangen und einig sind, in ihrer Liebe zum Frieden, dem Fortschritt und der Zivilisation, zu/>ek,ästige». — Dem Bürgermeister Fürst E o l o n n a ist vom Kaiser der Kroiiciiordc» 1. Klasse verliehen worden Don den jüngsten Schreckenstaten der Dyncumlarde« sich »ach den vorliegende» verschiedenen Nackrichten solgendeS > zuiainnieilltklle»: „In Saloniki wurden abends um 8 llhc ns des makedonischen Komitees a» circa 50 Punkten der Stadt Die Balkottflefahr. Die Situation am Balkan hat eine cr » stere Gestaltung an genommen. Die bulgarischen Thnnmitaiden haben durch ihr brr- vrecticrischcS Treibe» die ganze Größe der durch ihre unheilvolle Tätigleit gezeitigten Gefahr klar gemacht. Es ist ihnen gelungen, die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf die Zustände am Balkan zu lenken, aber diese Anfinerkrcnnleit wurde durchaus nicht i» die vo» ihnen gewünschte Richinng gewillt. Nebcreiilltimmciid ist die Ichäriste Verurteilung der Schreckenstaten, und vo» allen politische» Zentren vernimmt man die ichwerste» Veichnldignngen gegen Bulgarien. daS io lange die Vorbereitungen der unheilvollen Propaganda gewähren ließ, welche jetzt gegen ganz Europa dciiion- Iriert, das einig ist in dem Bestreben, durch eine umfassende Rcllotinaktiv» das Scbickial der Bewohner Makedoniens zu ver bessern. Niemand kan» die Türkei vo» der verhängnisvollen Sorg losigkeit fttispiechcii, mit welcher sie der bulgarische» Aktion, ins besondere in Saloniki, gegenüber stand. ES hat an Warnungen nicht gesellst, denn es war ein osscneS Geheimnis, daß die bul garische» KviiiitccS Dh»a»illc»llchläge in Saloniki planen. Die schwere Schuld a» den Verbreche» lastet aber a»f den Bulgaren und es müßte ein Wunder geschehen, wenn die Mnbamrdaner sich nicht zur Rache HInrelßen ließe», zu der sie ja geradezu provoziert werden. Es ist leider z» besorgen, daß es zu Blutvergießen kommen werde, denn die Stimmung der Mnhamedaner ist vc- »reisftcherweile höchst erregt und die Türkei befindet sich auch in Ziesci» Punkte in einer ichwlcrigen Situation. Nach allen Vor gängen der letzten Zeit wird man daher nicht erstaunt iein dürfen, daß die Pforte die Verantwort!»,g ans Bulgarien schiebt, und die Meldungen aus Konstantinopet lassen keine» Zweifel darüber, daß die Türkei entschlossen ist, ein Ultimatum a » Bulga rien zu richten. So sehr die Mächte einig sind in ihrem Be- Irebe», den Friede» aufrecht z» erhalten, so lebhaft ist ihr Wnillch. daß die bulgarische Negierung jetzt wenig,lens vollauf ihre Pflicht erfülle, um sich von dein ferneren Verdachte srelzulmiteii, die För dert» der Dhnamitarden zu sein Eine stattliche F l o t t c» m c> ch t ist bereits an Ort und Stelle versammelt. Diese Demonstration richtet sich aber nicht gegen die Türkei, sondern hat den Zweck, Leben und Eigentum der fremden Untertanen zu schützen und gleichzeitig den Makedoniern klar zn machen, daß die Mächte ihr revolutionäres Treibe» entschieden verurteilen. Wenn Bulgarien durchaus Lust hat, sich in ein höchst gewagtes Abenteuer eiiizulassen. io wird es seinem Schicksale überlasse» bleiben. Die Situation ist ein« ernste geworden, aber dank dem Zusammenhalten der Mächte ist keine Gefahr für den gllgemeinen Frieden vorhanden. Die garkschen Bonden bildet. Don den jüngsten Schreckenstaten der Dynamilarde« läßt " ° Bild und "der Umgebung Dynamstattentate verübt. DaS Attentat aus die Succuriale der Ottomanischen Bank verursachte den Brand des Hauses, von welchem auch das gegenüberliegende Gebäude der Metkli»-Bank ergriffen wurde. Die Gelddepots beider Banken sollen gerettet worden sein. Vo» de» übrigen Attentaten sind bcrvorznbcbe» jenes aus den Frenideiiklub und zwei auf städtiiche Restauinnts. Der im Frenideiiklub weilende deutiche Konsul wurde verwundet. Truppen. Gendarmerie und Polizei verfolgten die Alientäter. wobei Kämpfe slatisande». welche bis Mitternacht andauerten. Beiderseits gab es zahlreiche Tote und Verwundete, darunter viele Unbeteiligte. Die Bauanlagen und das Personal der Orirnlbahn erlitte» keinen Schaden, nur der Werkslättenches Gustav Philipps, welcher sich aus der Straße befand, erlitt einen komplizierlen Schienbeinbruch. Die Tynamile^rpiosionen. die FeuerSdinnft und das stundenlang andauernde Schießen haben selbstverständlich die getarnte Bevölkerung lehr erregt. Der Vali und der Militärkommandant erschienen aus dem Brondplohe. sowie in den Straßen und suchten durch ihre Organe die Bevölleruiig zu beruhigen. Der Vali versprach den erschienenen Mitglieder» de- KoMnlarkorpS die »lögftchste Beschütz»»« ihrer Kolonien. Die Truppen besetzten alle Straßen und bewachen schar, die Konsulate »nd andcre wichtige oder ösienltiche Gebäude. Tie Sprengung der Ottomanbank in Saloniki geschah dnrch 50 Kilogramm Tyna mit. Ter Sprengstoff wnr vom gegenüber liegenden Hnnie durch einen »ntc,irdische» Gang, nn dem man seit Jahrcsftftt gearbeitet zu habe» scheint, in de» Keller des Bankgcbändcs geschasst worden. Die übrigen Explosionen in Saloniki waren dnrch mit Eisen- und Kupserstncke» gefüllte Tyrrnnritbonrben verursacht worden. Ein Leb rer einer bulgarischen Schule. Nainens Z-vrghi. welcher mit einem Dampfer der „Messageries Maritimes" cingctrofsen war. ist der Anstislec die,er Tate». Er wollte mit der Bah» »ach Nesknv ftüchlen, wurde aber ans der Strecke verhaftet, »ach Saloniki ge bracht und dem Gericht übergehe». Auch der vv» Konstantinopcl kommende Schnellzug war 400 Meter vor der Station Salonili daS Objekt eines Dynamitaltenlals. Ter Schnellzug war mit 10 Minuten Verspätung vv» der Station Saloniki abgefahren: die Entsernuiig bis zur Station „Saloniki-Stadl" beträgt vier Minute» Fahrzeit. Inmitten dieser kurzen Strecke brachte die Lokomotive eine Dhnaniitpalrone zur Explosion. Tie Kcnftivirknng ging jedoch nach der Seite und nicht nach oben, jo daß bloß die Feilllerichcibcn barsten. Bei sofort vorgenommener Begehung der Strecke wurde eine zweite, doppelt jo große Patrone nnsgcfnnde», die versagt hntte. Zwölf vcrdächlige Bulgare» wurden an Lrl und Stelle verhaftet. In Berlin eingetroffene amtliche Bcrichie ans Saloniki melden von einem schrecklichen Blutbad, das die türlische Bevölkerung unter den mit Tynainit betroffenen Ruhestörern angerichtet hat. Es sollen dabei 100 der Verschwörer getötet worden sein. — Ein Z i rku lar der Pforte, welches das Erinche» enthält, angesichts der Vorfälle in Salonili einen ernstlichen Truck aus Bulgarien nnsznühen, wurde nach Wien und Petersburg gerichtet. Gleiche Schritte hat die Pjvrle bei den Botschaftern Frciherrn v. Calice (Oesterreich) und Sinowiew (Rußlands gemacht. Tac.eögeschichte. Deuischcs Reich. Zu der Verwerfung des Nachtragsetats ftir das Neichsmarineamr schreibt die „Köln. Ztg.": „Tas Schicksal des jüngsten Nachtragsetats zum Recchshausyall ist recht ungewöhn lich gewesen und ist noch vor Schluß der letzten Tagung vielfach in den Abgeordnetcnkrersen besprochen worden. Wenn auch schließlich nur fünf Abgeordnete sich für die Bewilligung der Ankausssumme für die ausgedehnten Grundstücke der Bcllcvueitraße erhoben haben, so wird doch vielfach die Ansicht geteilt, daß weniger sachliche Gründe als polrtifche Nebenabsichten zur Berwersung der Ne- giernnasvoriwgc geführt haben. Die größte Mehrheit der Budget- kominlssion hat leider an der Ueberzeugung scftgehalten, daß die Untergrundbahn, die sür den Erwerb der beiden Häuser auf dem Leipziger Platz und in der Boß-Straße 4sch Millionen Mark ge boten hatte, zur Durchführung des Weiterbaues ihrer Unterarund- strecke in das Innere der Stadt hinein diese beiden Grundstücke nicht entbehren könne. Ist die Ueberzeugung der Budgetkommission falsch, so hat der letzte Beschluß des Reichstags das Reich um eine große Summe geschädigt. Tie Einbringung und Verwerfung des Nachtragsetats würde sich dann als ein überaus schwerer Fehier Herausstellen. In Reichstagskreisc» hat mau nicht ver- standen, wie es möglich war, daß das Neichsmarineamt den Nach- iragsetat hat einbringen lassen können, ohne sich vorher der Zu- stimmuiig der maßgebenden Fraktionen z» vergewissern. Der Ver lauf der Verhandlung hat leider bewiesen, daß in dieser Hinsicht nicht die geringste Fühlung zwischen dem Reichsincirineamt und den Mchrhcilsparteien vorhanden war. Die Konservativen beobachteten eme weitgehende -'.urückhaltung. Um so ausfälliger war die leiden schaftliche Bekämpfung der Forderungen durch das Zentrum und seinen Wortführer Müller-Fulda. In Reichstagsk,eisen wollte man loisscn, daß gerade dieser Kämpe für Wahrheit und Recht nach der erste» Äbiebnnng der Forderung vor Ostern dem Neichs- inarincaiiit in Aussicht gestellt habe, bei Ermäßigung der AnkausZ-- suimne für die Tnrchführung des Reubauplanes eintrclen zu wollen, daß aber dann die durch die Trierer Vorgänge vereitelte Bestrebung, den § 2 des Jesuitengcsetzcs aufgcboben z» sehen, den Umschwung des Zentrums auch in dieser rein sachlichen Marincfrci'ge zur Folge gehabt habe. Es wäre sehr wünschens- wert, zn erfahren, wie weit daS Zentrum oder einer seiner Won- sichrer Veranlassung zur Einbringung des Nachtragsetats ge geben hat." Ter allgemeine Telegierlcntcig der nationalliberolen Partei hat den Wahlaufruf sestacstellt. Dessen wichtigste Sätze sind folgende: „Die nationattibcrale Partei wird auch in Zukunft überall, wo cs gilt, antinationale Bestrebungen zu bekämpfen, in erster Linie stehen. Schwer und gewichtig sind die Aufgaben, welche der neue Reichstag zu erfüllen hat. und sie entbehren wahr- lich nicht des idealen Inhalts: Bewahrung und Stärkung der Macht und des Ansehens von Tentschlanv. in unoerbrückilichcr Treue zu Kaiser und Reich, Pflege und Weiterbildung unserer freiheitlichen Eliirichtuiigen und Kultur-Errungenschaften. Arn- rcchterhaltnng des bestehenden Reichstaaswahlrechts und der Kvalitionssrecheit. Ausgleichung der verschiedenartigen wirtschaft lichen Intercsftn zum Schutze der nationalen Arbeit, einsichtige und kraftvolle Bclälignng ocs Staates, in Gesetzgebung und Ver- waltung, zu flausten der wirtschaftlich Schwachen, der minder bc- gütcrle» Volksklasse», das sind Gedanken, welche jeden Vater- landssrennd erfüllen »nd ihn zwinge» müssen, seine ganze Kraft in ihren Dienst zu stellen. Große Gefahren aber bedrohe» die in diesem Geiste tätigen .Kräfte und verlangen unsere schärfste Ab- wehr. Die Sozialdemokratie verhetzt die Arbeiter: sie läuft Sturm gegen die Grundlage» unserer Kultur, gegen Monarchie. Religion, Familie, Eigentum: sie hat sich durch ihre Tätigkeit im Reichstage als Feind des sozialpolitischen Fortschritts erwiesen. Das Bestreben, die Staatsgewalt, die Schule, Kunst und Wissen schaft, das gesamte Volksleben ultramontancn Machtgelüste» zn unterwersem wirkt »inner verhängnisvoller." Der Aufruf schließt: ,/Teutsche Wähler! Seid eingedenk der Bedeutung der Wahl. Sorgt dafür, daß Männer gewählt werden, welche als oberste Richtschnur für ihr ganzes Verhalten, als einzigen Leitstern ftir ihre Bemühungen nur anerkennen das Wohl des ganzen teuren Vaterlandes." Die Hauptversammluna des Nationallibcralen Ver- eins zu Berlin nahm hinsichtlich der Teilnahme der national- liberalen Wähler Berlins folgenden Vorstandsbeschluß einstimmig an: „Um eine Zersplitterung innerhalb der liberalen Parteien in Berlin zu vermeiden, nimmt die iiatioiiallibcrale Partei von der Ausstellung eigener Kandidaturen in Berlin Abstand und empfiehlt den Parteigenossen, bereits in> erste» Wahlaangc sur die Kandidaten der freisinnigen Volkspartei zu stimmen. Der Großlieizog von Mecklenbnrg - Schwerin ist zn». Besuche der Königin Wilhelmina und deS Prinzen .Heinrich der Niederlande nach Schloß Loo abgcrcist. Wie seinerzeit gemeldet, kam cs am 8. November v. I. an, Schluß der Generalversammlung des Bayerischen Bauernbundes zwischen dem Vorsitzenden der Versammlung, Anton Mein min ier, und dem als Gast anwesenden 'Direktor des Bundes der Landwirte, Abg. Dr. Dietrich Hahn, zu ziemlich erregten Aus einandersetzungen. Memminger hatte in seiner Schlutzansprache in äußerst heftiger Weise gegen die Perlon des Deutschen Kaisers und dessen „englondfreundliche. undeutsche Politik" Stellung genommen, indem er u. a. auSsührte, „der Tag. «« rs
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