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verugsgedübr: Ä'7. .. an rUockknlaau,. dir l au« Sonn- »drr^ftriertair lalarn. «n »wri Lkilautziadrn,»»«»« und Mlttriliinarii nur mit druMchrr OurUrnanaadrßxnft, Nachr ') itilüMi. ÄaKlrLollche Lz>nor»r. «nivruchr dlrjbr« nnbrrucMibna»; unvrrianate MannmiDir wrrden nicht auldrwahn. r«l«»ramm->drettr: «»chrtch««" »"«»» ea Se-rün-el 1856. I EM /Silllk I ^ÜLLixn kre!»» «kr. 8Srupl'VLft: Viettinvrslp. 28. I.. «vx. Uittelktr-. 8p^riatttLt: 6öll!886 6Lum<»nplrMon 2lv. 878. I. KlNLiKno CSslck- unä I i» KrüekonLrtieiU-Q. Plombierungen. Haupt EicfchüstSftell«: Marienstr. Z8. /lnreigen-cailf. Dinilbme von Anklindiaunien dis iiachmiiiaa« 3 UIu Sonn- nnd Srikilaad nur Aianrnsirabr Ai van N bi» '/»rUlir Dir l ivaliiae Brund «rile <ka « Lilbeni 20 Pia. An kündiaunae» a»! bei Prwatieile Peile s»Pia . dleüiualiiaePeileal« .,2», aeiaiidl' oder aui Leriieiie so Pi». JnNiiinnitiLiiach Tonn und itcur. iaaen >- dej sivaliiae Grunbjeilen so. «0 de» so und »0 Pia nach de- ionderein Tarii «uiiwäitiae Aui träae nur aeaen Porauvoeuidluna. BelradläNei werde» Mil ivitzl». derechuei. vernidrechanichlnb: «m, I Str. N und «r. UKW. «L 8l»on»ana» M Hri>iimelii»i!» 8 Stnuvssti'»««« v, runtledst cksr kmxsrotr. Ä ÜrÖSStvk VorrllAliclirte Hu»Utiiten ,u k»dr1Icprel»eo V »osrl ^ in »ebw»r» o6«r rvrk Qumml, 2 M» »uek in N»vf un6 tt»nk Lummirr. Svklsuokv Reinkarckt l-,eupolt, R Julius GediiÄIied K 8ee lü, pari. a. I. IZ«. « >E M öelelietilliliMgmtSnlle Ä ÄÄ <1 kllr Os?, elekrr. lucht, Letruivum, iLerrvv. 211 ^rükjskrskursn. stönigl. liol-Woweke, MW» Li«orz;«at«»r, WW»0 1 Empfang König Georg?. Nrnestr Drahtberichte. Köuigsemvfang in Plaue». Kaller Wilhelm in Nom. ^Hvsoper: Eiigagcmentsgastivicle Hans Tänzler und Wilhelm Otto. Brlcflaiieii. ! Montag, 4. Mai l»«3. Gmpfann König Georgs. Wenn dieser Bericht in die Hände unserer Leser gelangt. hat cS der Telegraph bereits nach allen Weltgegcnden gemeldet, welch festlichen, durch keinen Mißton getrübten Verlauf die Huldigungs- fcier genommen hat. die Sachsens Haupt- und Residenzstadt ihrem hcimkehrenden König gestern bereitete. Niemand, der den Ver- hältnissen und Diskussionen näher gestanden hat, die sich an die Vorbereitungen zu dem Empfang tvährend der letzten Wochen ge knüpft haben, wird den Ereignissen des gestrigen Tages ohne eine gewisse Spannung entgegengcschcn haben. Aber mit um so grö ßerer Genugtuung werden alle Patrioten heute die unbestreitbare Tatsache verzeichnen, daß am gestrigen Tage das fahle Licht des Mißmutes, in das die Begrüßungsfeier durch ein fatales Miß- gcschick vorübergehend gerückt war, von dem Hellen, erwärmenden Sonnenschein vaterländischer Begeisterung und vertrauensvoller Hingebung an den Landesfürsten siegreich verdrängt und über flutet worden ist. Von den verschiedensten Seiten ist in den letzten Wochen der Ruf nach Wahrheit laut geworden. Nun — Wahrheit ist es auch, daß gestern bei der Ankunft König Georgs aus dem weiten Platze vor dem Hauptbahnhofc. bei seiner Fahrt durch die Prager- und Secstraße und insonderheit bei seinem Ein treffen auf dem Altmarkte Tausende und Abertausende von Bür gern und Bürgerinnen Dresdens und zahllose, aus der Umgegend herbeigeeilte treue Untertanen ihren hcimkehrenden König mit einem Jubel begrüßten, den kein Kvmmandowort erzeugen konnte, sondern der der ungekünstelte, warme Ausdruck der Verehrung und des Vertrauens zu einem Fürsten war. der in der Mitte seines Volkes vom Kindes- bis zum Greisenalter emporgestiegcn und von dem heiligen Ernste seines Hcrrscherberuss erfüllt ist. Während der frühe Morgen noch in dichte Nebel gehüllt war, lachte bereits am Vormittag blauer Himmel herab auf die die Straßen der Stadt durchströmende Menge, und als in der letzten Stunde vor dem Eintreffen des königlichen Zuges die Vereine, Korporationen, Schüler, Innungen ustv. in langen Zügen und kleineren Gruppen mit ihren Fahnen und vielfach mit laut spielenden Musikkorps zu ihren Standplätzen durch die festlich geschmückten Straßen zogen, da bot das Innere der Stadt das Bild eines Heerlagers des Jubels und der Freude. * Am Hauptbahnh 0 fe. Schon stundenlang vor der offiziellen Ankunft versammelten sich aus dem geräumigen Platze vor dem Hauptbahnhose die Frauen und Jungfrauen, die der Einladung des Damenkomitees zur Teil nahme an dem Empfange Sr. Majestät gefolgt waren. In Hellen, blütenduftigen Jrühjahrstoiletten war man erschienen: vielfach hatte man Blumensträuße und andere Willkommenarüße mitgebracht — es war ein prächtiges, überaus froh und festlich gestimmtes Bild, das die klarflutcnde Maicnsonne hier überstrahlte. Bis dicht an den Pavillon heran durch den der Austritt Sr. Majestät aus dem Bahnhofsgebäude erfolgen sollte, drängten sich die Reihen der hier ausgestellten. Damen: die Absperrungsmannschaften hatten viel zu tun, um den Raum frei zu halte». Gegen 7NOO betrug die Zahl der Frauen und Jungfrauen, die hier in freudiger Erregung auf das Eintreffen des königlichen Zuges warteten. Aus dem Perron hotten sich zur Begrüßung cingcsundcn: Ihre Exzellenzen Staatsminister Dr. Rüger, Dr.-v. Lreydewitz, Dr. Otto und Freiherr v. Hausen. Weiter waren erschienen: die Herren Stadtkommandant Generalmajor Freiherr v. Stralcnheim, Polizei präsident Le Maistre, Oberbürgermeister Geh Finanzrat Beutler, Geh. Hoftat Dr. Mehncrt, Generalmajor Freiherr v. Wagner, Bürgermeister Leupold, Bürgermeister Hetschcl, Stadtverordneten- Vorsteher Dr. Stöckel, Vizevorsteher Dr. Hackel, Tr. Schladebach, 5 berstallmeister v. Haugk, der Vorsitzende des Festausschusses Dr. Nowack, Geh. Finanzrat Donat, Eisenbahndirektor Müller. Bahn- bossinspcktor Eichler. Die Herren Baurat Friedrich und Trans- vortoberinspektor Bahmann waren dem königlichen Sonderzuge bis Hof. Herr Generaldirektor Geh. Rat v. Kirchbach bis Leipzig ent- gegengefakren. Als Se. Majestät der König, der äußerst frisch und wohl aussah, in der Generalsuniform, geschmückt mit dem grünen Bande der Raute, begleitet van den Herren General a la suito vcllul. vcin unicl. Lcllunu stehenden Dresdner » aapaUa-Quartett weihevoll mit dem „Kalviun t'aa rvxanr" von Wermann begrüßt. Den ausführcndcn Damen Melanie Dietel. Marie Görisch-Medesind, Elairc Gerste- roph und Manja Freytag-Winkler wurde der Dank aus königlichem Munde. Hierauf betrat Se. Majestät unter Vorantritt van ätsjungen Damen, die Blumen streuten, an der Seite des Herrn Oberbürgcr- meisters den Platz vor dem Bahnhofe. Am Ausgang des Könias- vavillonS bewillkommnete Frau Stadtverordnetenvizevorstcher Dr. Höckel im Namen der Frauen und Mädchen Dresdens den Monarchen mit folgendem, von Herrn Professor Dr. Weiden- bach verfaßten Festgruß: Lu« fernem Süden beimgetebrt. 0 König. ' Zu Deine« Landes schöner Residenz, Begrüßt Mer« Dich heut' der Frauen Mundl! Letscht sonst die Sitte, daß zurück wir irrten. Dem Mann den Bortritt lastend und das Wort: Wo'« Lieb« gilt ,u zeigen, da gebührt Dem Weib die erste Stelle und der erste Gruß. Willkommen denn. 0 Herr, so tönt «S Dir Entgegen von den Lippen, au« dm Herzen! Gesundheit. Kraft. Zufriedenheit und Glück Begleite Dich auf allen Deinen Wegm Und reicher Segen sei der Arbeit Frucht t In Deines Sachsenvolkes treuer Liebe Bereit« Gott Dir Drost und höchsten Lohn ! wa« auch de« Lebm« Wechsellos Dir bringe. Wir stehen treu zu Dir in Freud und Leid! WMmnmen drum, so rusen Dresdens Frauen Dir jubelnd zu — Willkommen, Herr und König t Aolt segne Deinen Einzug in die Stadt! Kaum waren die letzten Worte gesprochen, als die schon wäh rend des Vortrages mit Hochrusen und Tücherschwenkcn ihrer freu digen Erregung ungeduldig Ausdruck gebende Menge in laute, begeisterte Hochrufe ausbrach. Se. Mazestät dankte grüßend nach allen Seiten, reichte der Sprecherin die Hand und sprach ihr sür die mit schönem Ausdrucke vorgetragcne Begrüßung seinen Dank aus. Eine besondere Freude bereitete dem Monarchen das Töch- terchcn des Herrn Berg sin Firma Wendt, Prager Straßes mit Ucberreichunö eines Nelkenstraußes, den Lieblingsblumcn Sr. Majestät. Tie Schleifen des Straußes trugen die Inschrift: „Duftige Blüten. Maicngrün, nach dem trüben, bongen Ämter, bringen dem hohen Herrn frohbeglückt die Sachsenkinder." Der König streichelte der Kleinen mit freundlichen Worten die Wangen. Nach einem von Herrn Dr. Nowack ansgebrachtcn Hoch durch schritt Sc. Majestät sodann unter den Klängen der Sachsenhymne die langen Reihen der bis zum Eingang der Prager Straße aus gestellten Mädchen der Dresdner Schulen. Fröhliche, aus jungen, begeisterten Herzen kommende Ruse und enthusiastisches T Aich er HeT .... schwenken begleiteten den König auf dem von den voraufschrcitenden Damen fortgesetzt mit Blumen bestreuten Weg bis zu dem an der Prager Straße stehenden Wagen. Auch von der Tribüne und von den umliegenden, bis unter das Dach besetzten Häusern wurden herzliche Kundgebungen laut, die ihren Höhepunkt erreichten, als Se. Majestät unter Glockengeläutc den »In Daumant gefahrenen offenen Vierspänner zur Fahrt in die festlich prangende Stadt be stieg. Garderciter unter Befehl des Herrn Rittmeisters v. Herder ritten vor nnd hinter dem königlichen Wagen. Berittene Gendarmen unter Kommando des Herrn PolizcihanptmannS Klahre erössneten und schlossen den Zug, in dem sich noch 3 Wagen mit den Herren Stadtkommandanten, Polizeipräsidenten und dem königlichen Ge folge befanden. Die Vertreter der Stadt waren voransgesahren, um noch vor Sr. Majestät auf dem Altmarkte einzutresfen. DerAltmarkt zeigte schon mehrere Stunden vor der Ankunft des Königs ein buntbelebres Bild. Gegen 11 Uhr wurde der Plcd innerhalb der im Halbkreis aufgestellten Fahnenmasten frei gemacht und der Aufmarsch der Schulkinder und Vereine crwlgte unter Vorantritt von Musikkapellen, die patriotische Weisen spielten. Die Tribünen rechts und links vom Empfangspavillon stillten sich allmählich : links nach deni Rednerpulte zu nahm der Bürgerausschuß mit den von ihm geladenen Ehrengästen, höhere Staatsbeamte, Geistlichkeit und die Spitzen der Behörden, Platz, während sich rechts die Rats- mitglicder nnd Stadtverordneten nn Schmucke der Amtskcttcn auf stellten. Ans dem gegen Karten reservierten Platze zwischen dem Pavillon und der Sänaertribüne versamme"en fich in der Mitte die Generalität, sowie ver Kommandeure und Ts'stzierc der ver schiedenen hier garnisonierenden Truppenteile und der Reserve, dahinter scliarten sich im Halbkreis die städtischen nnd kunst gewerblichen Schulen niit ihren Fahnen und die Innungen. Ein Milstärkordon sperrte den reservierten Teil, zu dem 1250 Karten ausgcgebcn waren, ab. 'F12 Uhr nahmen die Sänger ihre Tribüne ein und gruppierten sich, die Fahnen im Hintergründe, um das Mnsikkorps oes 2. Grenndier-Rcgimcnts iSchrödcrj. Der ganze staffclmäßige Ausbau, die blitzenden Uniformen, glänzenden OrdcnS- sternc und bunten Fahne», abgeschlossen von der in liehrer Majestät alles überragenden herrlichen Germania, bot ein überwältigen des Bild. Die Musik spielte mehrere Konzertstücke. Je weiter der Zeiger an der Kreuzturmuhr vorrücktc. desto größer wurde die Spannung. Nicht einmal ein im schnellsten Fahrttempo die nördliche Seite des Attmarktes entlang jagender Fcucrlöschziig mit Dompfspritzc konnte das Interesse des Publikums erwecken. Wenige Minuten nach 12 Uhr begannen die Glocken der Krcuzkirche zu läuten und Punkt 'hl Uhr langte Se. Majestät vor dem Pavill 0 nauf dem Altmarkt an. Von Herrn Oberbürgermeister Beutler geleitet, betrat der Monarch das mit Tcppickien belegte Zelt, von der Menge mit einem iveithinschallenden, dreimaligen Hoch begrüßt. Mit dem König traten in den Pavillon der Stadt kommandant Generalmajor Freiherr v. Stralcnheim. Polizei präsident Le Maistre, das Gefolge Sr. Majestät, sowie die Herren Geb. Hoftat Dr. Mehnert. Bürgermeister Lcuvold, Bürgermeister Hetschcl, Stadtvcrordneten-Vorsteher Dr. Stöckel, 1. Viccvorsteher Dr. Häckel, 2. Vizcvorstcher Dr. Schladebach und Oberlehrer Dr. Nowack. Der König trat sodann an die Brüstung und grüßte freundlich dankend nach allen Seiten, wobei die Menge in cm er neutes dreimaliges Hoch ausbrach. Hierauf zog Se. Majestät die beiden Herren Bürgermeister Leupold und Hetschcl in ein kurzes Gespräch, reichte auch Herrn Polizeipräsident Le Maistre die Hand, und trat dann hinter seinen Stuhl, um stehend die Huldiauna der Sängerschaft cntgegenzunehmen, die zunächst unter der Direktion von Friedrich Brandes Richard W sagners Begrüßungshyinmis „Hm treuen Sacyicnlanv" vortrug. An zweiter Stelle folgte der „Weihegesang" von Abt, unter Leitung von Professor Jüngst. Brausend stiegen die Töne zum klaren Maienhimmel ein vor, eine feierliche, nachhaltende Wirkung erzielend. Dann trat Se. Ma iestät an die Brüstung, um der Ansprache des Herrn Ober- bürgermeisters seine ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Diese lautete: Allerdurchlauchtigstcr, Großmächtigster König, Allcrgnädigster König und Herr! Die königstrcn ge sinnte Bevölkerung der Haupt- und Residenzstadt hat eine Gelegen heit herbeigewünscht, um, nach den Tagen der Trauer um den yochseligen König Albert. Eurer Königlichen Majestät als dem min- mehrigen Träger von Sachsens Königskronc, als dem angestamm ten Herrscher unseres sächsischen Vaterlands aus dem ruhmreichen Wettiner Geschlechts, mit dem es über 8 Jahrhunderte in Freud und Leid vereinigt ist, zu huldigen nud ihre Treue und Anhänglich keit zu bezeigen. Die Rückkehr Ew. Majestät von einer der Er- holung von schweren Leiden gewidmeten Reise in das Land und in die Haupt- und Residenzstadt bietet uns den willkommenen An laß, um Ew. Maiestät nicht nur ehrfurchtsvoll und aus freudigem Herzen zu begrüßen, sondern auch Ew. Majestät zu versichern, daß die alte sächsische Treue, deren wir uns alle oft gerühmt haben, nicht ausgestoroen ist hier in Ew. Maiestät Residenzstadt, daß die Bürgerschaft das Vertrauen und die Liebe, die sie Ew. Maiestät erlauchtem Bruder bis zum Tode gewidmet hat, gern und fteudlg auf Ew. Majestät überträgt. Es ist wahrlich nicht in Veracssen- ßLÜ aeraten. wie Ew. Majestät mit den Söhnen unseres Volkes in blutigen Schlachten gelochten, sie zu glorreichen Siegen geführt »nd den mächtigen Bau des Deutschen Reiches, dessen Wahrzeichen hier aus uns hcrniederschaut, mit haben errichten helfen, und dank bar erinnern wft uns daran, wie dann Eiv. Majestät ,n stiller, aber emsiger und unermüdlicher Frievcnstätigkeil länger als 30 Jahre sür das Wohl des Landes in seiner geordneten Vertretung mit gesorgt und gearbeitet und seit Besteigung des Tranes in Wort und Tat es bekannt haben, daß auch sür den König das Wohl des Landes dos oberste Gesetz ist. Ew. Majestät haben dafür nie einen 'Dank begehrt: wir können auch keine andere Ncrgeltuna bieten, als Liebe und Vertrauen und die aus beiden fließt und wächst: die unwandelbare Treue. Diese ober geloben wir hcui-' ans vollen, warmen Herzen! lind wenn es in dem Wesen der Liebe und des Vertrauens begründet ist, daß sie auf die Dauer nur bei voller Gegenseitigkeit bestehen können, so danken wir Ew. Majestät besonders dafür, daß Ew. Majestät erst oo> kurzem ein reiches Maß von Vertrauen zu dem sächsischen Volke und zu den Ein» ' be ' ' ' ' ^ Anwohnern dieser Stadt bekundet haben und legen zugleich die BiOe an den Stufen des Thrones nieder, daß Ew. Majestät dieses Vertrauen uns bewahren und daß Ew. Majestät auch die Liebe zum Volke, die. wir wissen cs, in dem Herzen Ew. Maiestät stark und mächtig ist, ihm allezeit erhalten nnd bezeigen möge. Den innigen Wunsch aber, den wir Ile ' - " ' ' A laMiaeiiiagcn zu vulse» >a vc» ./>»>. u allverehrtcr allqcliebter König, er lebe hochk Begeistert fiel die Menge in das Hoch ein. Se. Majestät war sichtlich gerührt: ein mehrfaches Zucken um den Mund verriet die tiefe Bewegung des greisen Monarchen. Dies sprach sich auch in den W 0 rten aus, die der K önig an die Menge richtete: „Ich bin tief gerührt und erfreut über den schönen und herr lichen Empfang, den mir meine liebe Vaterstadt hat zukommen lassen. Ich möchte jedem einzelnen danken, es ist mir dies aber nicht möglich. Ich werde deshalb den Herrn Oberbürgermeister bitten, meinen Tank noch einmal der Gesamtheit auszusprechen. Ich bin wirklich außerordentlich erfreut. Der Himmel hat unsere Feier begünstigt und unser Fest schön gestaltet. Mit großer Rührung danke ich nochmals und werde noch lange mit Freude daran denken." Hierauf richtete Se. Majestät Worte des Tankes an Herrn Oberbürgermeister Beutler, grüßte, während die Musik „Den König segne Gott" spielte, die Hand an den Helm legend, noch einmal freundlich nach allen Seiten, reichte Herrn Geh. Hoftal Dr. Mehnert die Hand und schritt zum Wagen, um unter brausen den Hochrufen die Fahrt nach dem Schlosse fortzusctzcn. In dem Vestibüle der Haupthalle des Residenzschlosses wurde Se. Majestät von den Hofstaaten ehrfurchtsvoll begrüßt. In de» oberen Gemächern hatten sich die Prinzen und Prin zessinnen zur Begrüßung eingefunden, die einen überaus herz lichen Charakter trug. Nachdem sich der König kurze Zeit zurück gezogen hatte, begab er sich nach Hosterwitz. Auf dem Wege dahin stattete er vorerst Ihrer Majestät der K-vnigin-Witwe einen Besuch ab. deren Unpäßlichkeit glücklicherweise als nahezu behoben gilt Bald nach der Ankunft in Hosterwitz fand Tafel statt. Neueste Dralstmeldnngen vom 3. Mai Kaiser Wilhelm in Rom. R o m. Der Deutsche Kaiser begab sich heute vormittag kurz vor 10 Uhr in Begleitung des Kronprinzen und des Prinzen Eitcl-Fricdrich zum Gottesdienst in der deutschen Botschaft. Auf dem Wege zum Palazzo Cassarelli wurden dem Kaiser, dem die Grafen Bülow und Waldcrsec folgten, von einer zahlreichen Volks menge begeisterte Huldigungen daracbracht. Nach der Ankunft in der deutschen Botschaft geleitete der Botschafter Graf von Monts den Kaiser und die Prinzen in die Kapelle. Das kleine stimmungsvolle Gotteshaus war dicht gefüllt von Mitgliedern der deutschen Kolonie. Der Kaiser verweilte darauf mit dem Reichskanzler Grasen von Bülow längere Zeit beim Botschafter und trat um 12'2 Uhr die Fahrt zur preußischen Gesandtschaft beim Vatikan an. Ein wenig später folgten die Kaiserlichen Prinzen. Der Kaiser wurde beim Eintreffen in der preußischen Gesandtschaft vom Gesandten Freiherrn von Rotcnhan und den Mitgliedern der Gcsandttchaft empfangen. Um 1 Uhr fand in der Gesandtschaft ein Frühstück zu 23 Gedecken statt. Eine große Menschenmenge hatte sich vor der Gesandtschaft versammelt, um der Abfahrt des Kaisers nach dem Vatikan bcizuwohncn. Um 2 Uhr nahm das 31. Infanterie- Regiment mit Fahne und Musik vor dem Palais Aufstellung. Ter prelißische Gesandte Freiherr von Rotcnhan verließ um 2 Uhr 40 Minuten die Gesandtschaft, nm dem kaiserlichen Zuge voraus- zufahrcn. Als sich dieser unter Hochrufen des Publikums in Be wegung setzte, präsentierten die Truppen und die Musik spielte die deutsche Nationalhymne. Der Zug wurde durch acht berittene italienische Karabinier! eröffnet: ihnen folgten zwei deutsche Spitzenreiter und der mit 4 Pferden L la Daumont bespannte kaiserliche Wagen, in welchem der Kaiser und der Kronprinz saßen. Neben dem Wagcnschlag ritt der Obcrslallmcistcr Graf v. Wedel. In dem darauffolgenden Wagen fuhr Prinz Eitel-Fricdrich. Dahinter ritt eine weitere Abteilung Karabinieri. Das gesamte Gefolge, das den Kaiser auf der Reise nach Rom begleitet hatte, schloß sich in zwölf Wagen dem Zuge an. Auf der ganzen Strecke, die der Kaiser durchfuhr, bildeten die Truppen der Garnison mil Musik und Fahnen Spalier. Beim Vorbeifahren des Kaisers prä sentierten die Truppen und die Kapellen spielte» die deutsche Hymne. Eine große Menschenmenge füllte die Straße» nnd begrüßte den Kaiser mit lebhaften .Hochrufen. Am Platze Santa Maria wurde dem Kaiser von 800 Kölner Pilgern, die dort mit Fahnen »nd deutschen Abzeichen Aufstellung genommen hatten, eine be geisterte Huldigung dargebracht. Um 3H4 Uhr fuhr der Kaiser durch die Porta Zeccc« in den Vatikan ein: die italienischen Kara- binicri machten hier Halt. Die Wagen der Begleitung des Kaisers wlgtcn unmittelbar. Die Pilger begaben sich hierauf nach der Santa Marta-Kirckie, vo ein Tedeuiii abgehaltcn wurde. Als der Kaiser im Wage» nach dem Dama»iK-Hof des Vatikans gelangt war. bezeigte eine dort mit Fahnen aufgestelltc Kompagnie der Palastwache und eine Abteilung Gendarmerie die