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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030419027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903041902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903041902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-19
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
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Diese» Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugestellt. während eS die Post-Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. verugrgebW: L>e«de» und d«r nächlien N»,»kdun,, wo di« Zuiramina d»rq «men« «ölen «der »ommiilonare erlslal, «rdalien da« «lall an Wockeutaaen. dl« ,„»> auILoim- oderW,rt«e «olaen. ,» „vei re>mu»«al>«ii «»«»»« und «I«»drück aVer u^'Oninnal. Mteilluio«» nur mit deutlickier k^'.nan^L«!, - ' - a"inrruck>d^d>eidett u».b«ri relenramm Ndress«: Nachricht«» »r«»d«» d.Nachr") iiberücÜlcküuN: werden ^egrrürrSeL 18LG Nerlao von Kiepscti L UeiUiardt. Knreigeil-calil. Unnadm« von klulNndianuae» bi« »ackmutlaa» s Ulir. Sonn- und Seierlaa« nur Maricnlirab« a» von II bi« 0,1 Ubr Die l lvalliae Briind- zeile <ca. s Silben) so Ps«,. An- kündigunaen auf der Pnvalieae Zelle W PI«.: die rivaltiaeZeile als „S,n- aeiandt" oder aul Lertieite «o Pta 8n lliummem nach Sonn- und fteier taaen I- be». sivalliae Grundzetlen so. «o de», «o und so Pf«, nach de londerem Tarif. AuLwlirlige Aul «rage nur aeaen Borau«be»allluna. Beleablütler werden mit wPi, derechnel. Vernlvreckianschlutz: Am« I Nr. U uiw Nr. 2006. >u il«il» liscii Mlicli»«!' I Itirllllil'lNl IisrMlilll« LövvMvr a°r Lrauersi Kvi8vv!tr öi'sl'Slll §iek seit 2S ^skkön rtktlg runökmknlikl' Skliedttisit. Nr. 108. Wtgkl: Neueste Drahtbclichlc. Hostinchrichte», Zur Wahlbewemiug, Ständcha»s>le»bau, Gcrichtsverhandlungcil. Dresdner Toiituniller-Äereiii. Tie Grenzen der Seelsorge. Lountatt, N). April 1LWL. Neueste Drahtmeldungen vom 18 April Berlin. Der Kaiser empfina lieute vormittag den russischen Marineaktachee Fülsten Dolgvmkvw zur Entacaennnhmc von Albums mit Photographien betreffend den Kaiservestich in Reval. Berlin. Ueber die Zuteilung auf die gestern gezeichneten Beträge der neuen dreiprozentigen Reichs« »leihe ist heute schon dahin beschlossen worden: Den Zeichnungsstellcn wer de» durchgängig 2 Prozent der bei ihnen gezeichneten Summen zur Verfügung gestellt und wird ihnen 'die Untervcrtcilung auf die einzelnen Zeichnungen überlassen. Hierbei sollen die reellen kleineren Zeichnungen, sowie solche besonders berücksichtigt wer de». die zweifellos zu fester Kavitalsanlagc und insbesondere zur Eintragung in das Rcichsschuldbuch bestimmt sind. Der bei dieser Zuteilung verfügbar bleibende Betrag der zur Zeichnung aufgelegten Summe wird vom Rcichsbankdircktorium zur besseren Ausstattung der kleineren Zeichnungsstclien zur Verfügung gestellt. Leipzig. Ter gefährliche Einbrecher Karl Fleischhauer aus Frauenwalde bei Schleusiuge», der im Untersuchungsgefängnis in Lauslgk untergebracht war, am 9. Mürz d. I. aber dort den Gefängniswärter Niederschlag und entfloh, ist in seinem HeiinaiS- orte Frauenwalde gestern verhaltet worden. Er hat seine Tat bereits einaestanden. Seine Einlirferung in das hiesige Gerichts- gesänanis steht bevor. Bromberg. Der „Ostdeutschen Rundschau" zufolge ist das Zusammengehen aller deutschen Parteien im hiesigen Reichstags- Wahlkreise nunmehr gesichert, nachdem in der gestrigen Generalver sammlung deS nalionaltiberale» Vereins beschlossen worden ist. von der geplanten Ausstellung eines eigenen Kandidaten abzuseheu und für den Kompromihka » didalcn v. Tiedciiiaun einzu- treten. Breslau. Hier schneit es seit heute früh ununterbrochen. Köln. Hier fällt seit heute früh ununtcibrochen S ch n e e. Auch auS Düsseldorf, Bonn, Remscheid und anderen Oilcn der Rheinprovinz laufen Nachrichten von starkem Srhneefull ein. Krefeld. Die den ausständige» Arbeitern der Firma Vrettbal u. Co. zur Auinabme der Arbeit gestellte Frist ist ergeb nislos verlauten. Die Mitglieder des FabrikantenvereinS kündigen nunmehr ihren Arbeitern und verlfängeu die Sperre vom 4-Mai ad. In Krefeld und Umgebung werden 107 Betriebe von dieser Maßregel betroffen. PirmakenS. Die Arbeiter der Schuhfabriken haben die Bedingungen der Arbeitgeber betreffend die Aushebung der Sperre abgelehn t. Infolgedessen werden heute abend 63 Fabriken, deren Besitzer sämtlich Mitglieder des Fabrikaiilciivereins sind, geschlossen werden. Wien. Während der ganzen letzten Nacht herrschte hier ein deftiger Sturm mir starkem Schn ec fall, der auch heule vor mittag anhält. Fast alle Telephonsinicn sind gestört. R o m. Ans den Hasenplätzcn der Westtüstc komme» Mel dungen von heftigen Stürme» aus See. In der Nähe von CIvita Vecchia wurde gettcrn nach einer Depesche von dort ein italienisches Segelschiff aus den Felsen geschleudert und zerschellte, doch konnte die Mannschaft gerettet werde». Man befürchtet, das; sich noch mehr Schifssuusällc eieignet haben. Paris. Die gesamte Presse beschönigt sich heute eingehend mit den angeblich gegen die Kartäuser verübten zwei Erp re s- slingsver suchen. Die radikalen Blätter sprechen die Ucber- zeugnng aus. daß man cS mit einem gehässigen Racheakt der Kariänler zu tun habe, der allerdings lei» Ziel versehlcn werde. 3m Justizpalast war gestern das Gerücht veibreitct, dak der Beamte, der von den Kartäuser» angeblich zwei Millionen Francs iür eine radikale Parlomentsgrnppe veriannt Hube, der Kammcr- dtrcktor und Schwiegersohn des Handelsmimstcrs Tiouiüot, Saint, sei. Trouillot erklärte einem Berichteistatier, dies sei eine niedrige Verdächtigung. Saint sei seit curem Jabrc überhaupt nicht im Dcvartement Js-re gewesen. Die vom Ministerium angeorbnete gerichtliche Uiiteistichllng werde die Haltlosigkeit auch dceier Ver leumdung beweisen. — Es hcisit. der »ationalistlicbe Deputierte von Grenoble werbe zurücktreten und der Chefredakteur Bcsson vom .Petit Taupbinois" werde sich »m das Mandat bewerben, um die ganze ElpieisungSangeiegenheit in der Kammer zur Sprache zu bringen. Grenoble. Heute sollen Trnbven nach St. Laurent ab- gehen. um etwaigen Ruhestörungen bei Auswebung der Kar täuser vorzubeugen. London. Die „Times" melden aus Shanghai: Auf In struktion aus Washington hin wnrde der amerikanische Ent schädigungsbon abermals einer Abänderung unterzogen. Ter Schuldschein setzt die Entschädigung in amerikanischen Dollars fest, zahlbar in Silber, und zwar nicht zum Tageskurse, sondern zu dem Kurse, zu dem die Entschädigungssumme beim Abschluß des Pe kinger Protokolls in Taöls fest gesetzt wurde: mit anderen Worten, der Bon läßt die Zahlung der Entschädigung in Silber zu. Petersburg. Wie die .Nvivoje Wremja" meldet, hat Kaiser Nikolaus der Familie des verstorbenen Konsuls Schticher- bina ein Gescheut von 10000 Rubel gemacht. DaS Minislccium des Aeußrrcn entsendet de» Kammerberrn Sergejew nach Tscherni- gow. ui» eine» Kranz am Sarge Schbchcrbin.rs »iedeizulege». Konstantinopel. Der Befehl zur Vollziehung der Todes strafe an dem Mörder Schtjcherbinas, Ibrahim, ist gestern nach Mitrowitza abgegangen. Caracas. Die Ucbermittelung der dritten im Protokoll scstgeslellien Zahlung ist gestern durch Vermittelung des Ver treters der Bank von England eikolgt. Ora». Ans einem ihm zu Elnen veranstaltete» Bankett hielt Präsident Landet in Beantwortung eines aus ihn aus gebrachten Trinlsoruches eine Rede, worin er zunächst daran erinnerte, daß die ersten Kolonisatoren in Oran Proskribierlc des Kaiserreichs waren. Es gebe kein besseres Saatgut. als das. welches Proikribierte bildeten. Der Präsident w!eS dann daraus hin. daß ihm von fremden Mächten eine Kimdaebnug zu teil ge worden sei. deren tiefe Bedeutung von aller Welt werde verstanden werden. Diese Kundgrbimg, schloß Redner, besteht in der An wesenheit des von Rußland, der verbündeten und befreundeten Nation, eiusandtcn Geschwaders, in der Anwesenheit des Ge schwaders. weiches England entsendet hat, dessen Herrscher in zwei Worbe» der Gast Frankreichs lei» wird, in der Anwesenheit des von Italien, liniercm Nachbar und Frcnnde. abgelchickten Ge schwaders. und in^er Anwesenheit der Geschwader Svainens und Portugals, deren Svmpathien sich jeden Tag mehr befestigen und lebhafter und wärmer werden. Wörtliches und Sächsisches. Dresden. 18. April. —* Ueber den Aufenthalt des Königs Georg i» Gardenie wird der „Magdeb. Zig." geschrieben: Das ewige Abphoto ll r a p h i e r e » der königlichen Familie fällt ihr sehr lästig. König Georg hat lange Zeit Geduld gehabt, aber schließlich ist sie ihm doch gerissen. Ais ibi» jüngst auf seinem gewohnten Morgen- spaziergangc ein paar LiebhaberphotMnphen gar zu nahe aus den Leib rückten, erhob er ärgerlich den Stock und sagte: „Lassen Sie mich in Rübe! Geben Sic fort!" Auch die Reporter deutscher und italienischer Zeiiiiugen drängen sich manchmal in recht nnteiner Weist an die köniaUche Familie heran. Da ihnen aus dem Lande die Geheimpolizisten, die dem König stets folgen, hinderlich sind, so versuchen sie es neuerdings ans dem Wasser, de» König z» wrechen. Sonnahend unternahm Se. Majestät mit der Erzherzogin Maria Jojcpha eine Bootsahrt »ach dem Dorfe San Feiste di Scovolo, das sehr hübsch am Seeuser, nahe bei der Gcndainstl liegt. Dies hatte der Reporter eines Mailänder Blattes i» E» fahrnng gebracht. Er hielt sich i» San Felice bereit, um eine Unterredung mit dem sächsischen König zu erzwingen und ihm einige fragen über das Schicksal der Prinzessin Luise vorziilege» Als das Boot drS Königs herannahte. ließ er sich, mit einem großen Blumenstiauß bewaffnet, zu ihm hiurudern und warj die Blumen in die Barke des Königs hinein. Da man in Italien >a nun immer gleich an Anarchisten denkt, »»d der König, wie schon oben erwähnt, die Erzherzogin Maria Aoiepha bei sich hatte, so war er über de» zudringlichen Blumengruß gar nicht erbaut, zumal l nun auch der Reporter schleunigst leinen Momeiitphotogiaph in Aktion setzte. Um dieser Verfolgung zu entgehen, verzichtete der König aus die Landung in San Felice und kehrte nach Gardonc zurück. —* Sc. Königl. Hoheit der Kronprinz wohnte heute vor mittag in seiner Eigenschaft als kommandierender General des 12. Armeekorps den Kompagnicbcsichttgungen im 2. Bataillon des Lcibgrenadicr-Negiments im Excrzierhausc bei. —* Ans dem Freibcrgcr Wahlkreise erhalten wir vcr- ichicdenfachc Zuschriften, die sich in recht kräftiger Weise über die liberale Kandidatur Lusensky anssprcchcn. In dem einen Schreiben heißt cs: „Das ist doch das Schönste, was passieren konnte! Wir schlichen in Sachsen ein Kartell zur gemeinsamen Abwehr der Lozialdcmokratie und die Königs. Preußische Ne gierung macht durch einen ihrer Vertreter den Kartellbrceher und Hilst so der Sozialdemokratie. Das ist wohl der allcrnenestc Kurs! Wie lange wird es dann dauern, daß Ballin und Singer in die Rcicl-srcaierung cinzichcn!" Von anderer Stelle wird uns berichtet, daß der Geheune Oberrcgicrungsrat Lusensky vom preußischen Handelsministerium Freihändler ist, der sich bei der Behandlung wirtschaftlicher Fragen ziemlich viel Blößen ge geben habe. Außerdem ist es sür sächsische Wähler immerhin eine arge Zumutung, einen preußischen Geheimen Oberrcgierungs rat als Vertreter in den Reichstag zu senden. Wir möchten die beteiligten Kreise nochmals vor einer solchen Aufstellung, die im übrigen tatsächlich noch nicht einmal erfolgt ist, crnsthast warnen, damit sic sich und ihrem Kandidaten nicht eine allzu- große Blamage zrizichen und die Sache der Sozialdemokratie noch fördern. — Tie „Lachs. Nat.-Lib. Korr." stellt übrigens ausdrück lich fest, daß die sächsische Parteileitung sowohl der Person Lnsenskys als auch seiner Kandidatur völlig fern steht. Es sei also nicht berechtigt, von einem „Bruche des Kartells" zu reden. Die Mitglieder des national liberalen Landesvereins würden die von ihrem Vorstände eingc- gangencn Verpflichtungen auch ihrerseits gewissenhaft zu erfüllen suchen. —* In dem zur Zeit noch im Entstehen begriffenen anßer- ordenllichen Staatshansbaltsciat sür daS Königreich Sachsen aus die Fiimnzpcriode 1904/1905 wird als eins der Hauptpostulate auch die letzte Rate zur Vollendung des zur Zeit etwa bis zum ersten Obergeichoß gediehenen neuen Stände Hauses eingestellt werden. Ans der dem letzten Landtage vorgeleaten Rechnung der ständischen Zwischeiibeputation ist zu ersehen, daß die Forderung voraiissichlltch rund 1900 000 Mk. betrage» wird, während schon bewilligt worden Und 1896 97: 100000"Mt.. 1898 99: SOOOOOMk. und >900 Ol: 1000000 Mk. DaS gewaltige Gebäude, das 1900 oder 1906 seinem Zwecke übergeben werden soll, umsaßt nach der endgültig angenoiniiienen. der Ansfnhiung des Baues zu gründe gelegten Planung von der Kellerivhle bis zur Haiiptsimsoberkaiitc 126 790.02 Kubikmeter umbauten Raumes, deren jeder im Durch schnitt bei der cinsgeworlencn Bansnmme von 3783962 Mk. 29 Mk. 84 Psg. kostet. Hierzu kommen »och 2186 916 Mk. für den Arealcrwerb, 216 412 Mk. für die Nebeuaniagen und ungefähr 500000 Btt. sür die Moblliarnnsslaltiiiig, >o daß sich die Gesamt koste» des neuen Ständchanics ohne die Kosten sür den Äreal- erwcrb stellen werde» auf 4 530 374 Mk.. wovon aber 2M 000 Art. Beitrag vo» der Stadt Dresden abzuzieben sind, lieber wichtige Frage» bei dem Neubau, insbesondere über die Ausgestaltung des äußeren und inneren Ausbaues, steht die Entscheidung einer Zwischendepntation beider Kammern des Landtages zu. —* Tie diesjährige Frühjahrsverjammlung der über das ganze Königreich Sachsen verbreiteten, aus Geistlichen und Laien bestehenden sächsischen kirchlichen Konferenz findet am 22. April van vormittags -ftill Uhr ab im kaufmännischen Ver- einshause in Chemnitz statt. Ten Hauptvortrag hält Herr Pro fessor I). Gvtlschick-Tübingcn über die Hcilsgcwißhcit des evan gelischen Christen. Sodann spricht Herr Pastor Tr. Krömcr- Leipzig über die Mission als vaterländische Pflicht und außerdem kommt ein Antrag auf Ausführung des § 1 des Konferenzpro gramms zur Beratung. Leiter der Konferenz ist .Herr Superinten dent I>. Ii. e. Meyer in Zwickau. —* Die anläßlich des 25jährigcn Rcgierungsjnbilänms des verstorbenen Königs Albert von den sächsischen Feuerwehren durch Kunst und Wissenschaft. f* Wochen-Spielplan der Königl. .Hoftheater. Opernhaus. Sonntag: „Die Afrika»crin". Montag: „Ter fl.egende Holländer". Dienstag: „Fidelio": Lconvre: Frl. Rockc- Hemdl vom Hof- und Nationaltheater in Mannheim als Gast; Mittwoch: „Der Dämon". Donnerstag: „Toska". Freitag: „Die Hugenotten": Valentine: Frl. Nocke-Hciudl vom Ho;- und Nalionaltheater in Mannheim als Gast. Sonnabend „Lohcngrin". Sonntag: „Die Zauberstote". — Schauspielha ns. Sonntag: nachmittags halb 2 Uhr 6. Volksvorstcliung: „Der Kaufmann von Venedig": sür die Freitags-Abonnenten des 24. April abends Donnerstag: Für die Sonnabend-Abonnenten bes 25. April: „Die Großstadtluft. Freitag: Gastspiel des „Kleinen Theaters" in Berlin: „Das Nachtasyl". Sonnabend: Gastspiel des „Kleinen Theaters" in Berlin: „Das Nachtasyl". Sonntag: Gastspiel des „Kiemen Theaters" in Berlin: „Das Nachtasyl". f* Mitteilungen aus dem Bureau der Königl. Hof- theatcr. Im Schauspielhaus- wird nach längerer Zeit Sonntag, den 19. April, Beaumarchais fünfaktigcs Lustspiel „Figaros Hochzeit" in der Bearbeitung und Ucbersetzung von Ludwig Fulda wieder gegeben. Die Hauptrollen werden von Frau Saldo«: Gräfin: Frau Basta: Susanne: Frl. Serdcr: Chcrubin: Frl. Schendler: Marcellinc: Frl. Laue: Fanchetta: und den Herren Gunz: Figaro: Blankenstein: Almavwa; Müller: Basilw; P. Neumann: Bartholo; Husf: Antonio, gespielt. — Infolge des Gastspiels des Berliner „Kleinen Theaters", das Freitag, den 24. April, beginnt, macht sich eine Verschiebung der Abonnementsvorstellungen nötig. Für die Freitag-Abonnenten des 24. April wird, wie angekündigt, bereits diesen Sonntag, 19. April, „Figaros Hochzeit gegeben, für die Sonnabcno- Abonnenten des 25. April geht Donnerstag, den 23. April, das Lustspiel „Großstadtluft" in Szene. — Mittwoch, den 22. April, werden die neuen Einakter ^Unsterblichkeit" von Königsbrun. Schaup, «Die letzten Masken" und ^Literatur" von Schnitzler) zum 5. Mal viwerholt. — In der Montag, den 20. Avril, im Königl. Opernhaus stottfindenden Aufführung des „Fliegenden Holländer" wird Herr Burrian zum ersten Mal die Partie des Erik singen. s* Dresdner Tonkttustler^erem. Der gestrige vierte öfsent- liche «bald beschloß die diesjährigen Aufführungen mit drei Kammermusikwerken. An deren Spitze stand Beethoven mit dem O-ckur-Ouintett sc>i>. 29) sür 2 Violinen, 2 Violen und Violon- cell. Zu diesem einzigen von Beethoven geschriebenen Original- quintctt für Streichinstrumente gab zweifellos Mozarts O-clur- Quintett den Impuls, sowohl für die Form, wie für die Stim mungen, weniger für den Aufbau, der ganz Beethovens Eigenart erkennen läßt. An diese Aehnlichkeit erinnert am meisten das tem peramentvolle Presto-Finale in seinem melod>sch-dcklamaiorischen Charakter, das wie ein zwischen den Instrumenten geführtes Frage- und Antwortspicl sich ausnimmt. In diesem reizvollen, geistreichen Spiele trat namentlich Hofkonzertmcistcr Lewingers Sologeige auf das Wirkungsvollste hervor, ohne jedoch im min desten aus der Roll zu fallen, die ihr hier zugeteilt ist. Das Werk fesselt übrigens in allen Teilen und besonders lebhaft spricht das von Wärme und Innerlichkeit erfüllte Adagio an, das mit einer Fülle von großcmpfundenen Gedanken die feinste und feinsinnigste thematische und kontrapunktische Arbeit aufwcist. Dieser Sah, obgleich im streng organischen Zusammenhang mit den anderen, ist ein Meisterstück ganz sür sich. Um die treuliche Wiedergabe machten sich mit Herrn Lewinger, die Herren Striegler, Rokohl. Furkert und Böckmann verdient. — Zum ersten Male im Ton- künsilerverein wurde hierauf von den Herren Spitzner und Sher- wood die Ls-clur-Sonate jNr. 2 aus an. 120) von Brahms gespielt. Gleich bei der ersten Bekanntschaft erkennt man in ihr die Schöpfung eines ausgerciften Meisters — ein Werk von phan- tastisch-romantischem Inhalt, apart in der Form, zart und duftig, wahllautig durch und durch. Besonders dankbar ist dabei der Biolenpart bedacht, der, reich an großen, sckwnen Kantilenen, förm- sich plastisch hervortritt. Dazu nehmen sich die reichen Harmo- nie» der Klavierstimmen außerordentlich wirkungsvoll aus. Als hervorragende Kunstgebilde sind die Variationen des letzten Teiles zu betrachten, die, eme aus der andern absichtslos hcrvorgehcnd, als natürliche und selbstverständliche Ausdrucksmittel des Grund gedankens erscheinst» So schön wie das Werk gespielt wurde, so lebhaft und dankbar wurde es ausgenommen. — Den Schluß des Programms bildete Mendelssohns Octett sop. 20). Wie die meisten der Mendelssohnschen Werke ist cs an Innerlichkeit nicht reich und tief, dafür aber — auch ein Charakteristikum des Meisters — ganz außergewöhnlich durchgebildet, harmonisch abgerundet und geklart: ein Werk von akademischer Liebenswürdigkeit und Höf lichkeit. Man hört es gern einmal wieder, um so lieber, wenn cs so ausgezeichnet und festgeschlossen im Ensemble gespielt wird, wie von den Herren Lange-Frohvcrg, Braun, Striegler, Eichhorn, Naumann, Furkert, Böckmann und Hüllweck. 41. 8t. f* Die Bedeutung des „ Brockhaus" sür die Kultur geschichte des deutschen Volkes darzustcllcn. würde ein interessantes Thema lein. Jeder Band böte Material, die Ncberlegcnhctt deutschen Wissens und Strebens zu beweisen, vor ollem aber mit Hochachtung zu erftillcn vor deutscher Gründlichkeit und deutschem Fleiß. 500 hervorragende Vertreter der verschiedenen Gebiete menschlichen Wissens und menschlichen Könnens haben sich in den Dienst dieses Werkes gestellt. Reichhaltig und doch klar sind die geographischen Artikel des kürzlich zur Ausgabe aclanglen 11. Bandes der Neuen Revidierten Jubiläums- Ausgabe, welche von ausführlichen Karten und Plänen begleitet sind, die man als Muster kartograhlschcr Darstellung bezeichnen kann. Von besonderem Interesse ist cs, neu anftauchende Persönlichkeiten im Lexikon zu verfolgen. Wir nennen u. a. den belgischen Dichter Maeterlinck, seinen Landsmann Mcunier. den berühmten Bild Hauer und Maler, und Loubet, den Präsidenten der französischen Republik. Bon den Größen des Handels seien angeiührt der preußische Handelsminister Möller und der dollarmächtige Picr- pont Morgan, der Organisator des riesigen Schiffstrustcs. Von Gelehrten und Technikern sielen uns u. n. als neu ans Hermann Meyer, der Mitinhaber des Bibliographischen Instituts in Leip zig, der sich als Erforscher Brasiliens einen Namen gemacht hat, und der Italiener Marconi, dessen Funkeulelegrabie so große Er folge errungen hat. Zahlreiche neue Artikel sind insbesondere auf dem Gebiete des Militär- und Mnrincwescns hinzu gekommen, z. B. der Militärtarif für Eisenbahnen, Maschincn- gclvehrabteilungcn u. a. Die Artikel über Missionen sind dadurch wertvoll, daß in ihnen die neueste Statistik verwertet ist, wie sich überhaupt der Brockhaus durch die Benutzung des neuesten und besten Materials auszeichnct. Man schlage auch die technischen Artikel, wie Lokomotive, Lokomobile, Luftballon, Ledcrfabrikation oder die medizinischen Artikel Lunge, Magen. Malaria njw. a-uf, überall staunt mm über deutsche Wissenschaft und über die Ge schicklichkeit, init der die Redaktion auf kleinstem Raume unser heutiges Wissen und Können leicht faßlich und den Wünschen und Bedürfnissen deS Benutzers entsprechend darzustcllcn vermag. Die künstlerische Ausführung des systematisch ausgcwählten Abbildungs- Materials mit den zahlreichen farbenprächtigen Chromotafeln ist beim „Brockhaus" bekannt. Tafeln von packender Lebenswahr- beit und Schönheit, wie z. B. den „Löwen", sucht man in einem so oilligcn Volksküche nicht. Es scheint nur davurch möglich zu sein, daß die Weltfirma F. A. Brockhaus in ihren eigenen zwölf Ge schäftszweigen über alle Hilfsmittel der modernen Technik ver fügt. — Im Laufe dieses Jahres noch wird, wie wir hören, das Werk mit 16 Bänden abgeschlossen vorlieaev
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