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Serugrgedlldr: Wck« DiEl und d« wo die «utiqouni Air jkinmilllon! dä» Malt an Wockenlaaen. die nickt aulLo»»- oder Srierta-e loloen, m ««ei reiiaudaabe» »den»« und «»r»e»» tuaellcllt v-ckdruU aller Artilel u. Oriainal- UUlkUnn,k» nur imt deutlicher Ouelle»a»aabeirPre«d Nachr. ) tululko^Na-lilraoliche k>FN« rar. aniv rucke bleibe» unberüaiichliat: uiiverlanol^^Maniillrw^e werden Telearamm-Adrelle: Nachrichten Dresden. Sc-rLuret 1856. -Illlias voullsr, »Ms«. Vallstr. IS empliokit iu irrö««t«r cVusvukl: »««»Nil«» »nck IIvi «>«>, Ilsue«-, ILüol»«»-unä 1^17,, > II, I, » ,kr,,"M» -aupt-Gelchästilstellr: Marienstr. 38. Kliresgen-canl. «nnabme von Anlündiaunoen vir nackuiilia,« s Ubr Sonn und stliertagr iiur Marie,»trabe 3» vo» ii l»r >/»l Ukr Die l tvalltae Brund i>e>Ie «ca, » Silbeul ro Vlg. An kuudiaunoen a»l berPrivalleite Aktie Lü Pta . die rivaliiae.'jeile alS „Eiii aetandl" oder aut Tcrlteile so Pt», tin Nummern nach Sonn und Heier tauen i bei rtvallise Grundzeilen 3V, «o bki so und so Via »ach de londerem Larii. AuLwärttae Aul- trage nur gegen Vorausbe-adlung. Beleablalier werde» mit tll Via berechnet. Sernivrechanicklub: Amt I Nr. u und Nr. LU0Ü. H ni H rttI»1»I»r«lLiirvi» I'rospokt-o liiAtiu. N OkÖ88^68 Vor/lixNclidte t^uitlilLten ru 1'LkrikprciLen I ^ iictivvsrr o«!er rolti Qummi, ^ v >uck in tt»nl un<1 tt»nf eummirt. Lvklsuvks ireindsrcit I^eupolt, R Julius; GeliSckliel» i: ?! /ll 8vv Lü, pnrt. «. I. Lt. ii M gelelicliliiiWiiegMtslille ii ü kttr Oss, eiolctr. Pickt, Letiuteum, llerrsn. ^ sMllll I8IIM InLUksWAfLll. KödlMli?- linü l.liXllz-l.süel'mi'si,. A.KÜLL AßälLt l.sükf«Mli-8psrlLl-8k8Mt Md» §IlllSt>sI' König Eduards Reisen. Hosnachlichten, Histor Millenni. Sckulbauten, Amerikanischer i Mutmaßl. Witterung: Wärmer» ^ V. VMgll. Tabakstrust. Großer Garten, Zehn Wnniche an Eltern. GcrichtSvcrhgndl,ingen. ! offne wcsentl. Niederschläge. ! Freitag, I V. April Uw«. Alle Ankündigungen, welche sich auf am zweiten Oster-Feiertage stattfindende öffentliche Veranstaltungen, Konzerte re. beziehen, bitten wir als Voranzeigen für die 1. Feier tags-Nummer aufzngeben, da am zweiten Feier tage eine Nummer nicht erscheinen kann. Bei der Aufgabe von Fmnillen-Anzeigen (Verlobungen und Vermählungen) ist die Beibringung einer Legitimation erforderlich. König Eduards Reisen. Wer noch Zweifel hegte, ob König Eduard von England die ernsten Gefahren der Erkrankung, der er im verflossenen Jahre vor seiner Krönung anheim siel, wirklich überstanden hat. wird sich fetzt davon durch die lebhafte Reisetätigkeit. die der britische Monarch entwickelt, überzeugen können. Eln schwerkranker Patient, der nach menschlichem Ermessen dem sicheren und stetige» Verfall «einer Kräfte entgegensieht, wird sich schwerlich ein so reichhaltiges und ausgedehntes Netseprogramm auserlesen, wie eS sich König Eduard für die nächste Zeit zur Ausgabe gestellt hat. Mit der Erledigung eines solchen Programms sind Nepläsentationspflichie» verknüpft, deren Erfüllung eine einigermaßen normale Gesundheit beansprucht. Den Abschluß der Mittelmeerreüe soll der Besuch »i Italien und im besonderen ein dreitägiger Anfcnthalt in Rom bilden. Tann folgt die Fahrt nach Paris, der sich Besuche in Irland und Schottland anschließe» sollen. Es würde verfehlt sein, wenn man im Hinblick auf die Stellung der Monarchie in England den Resten König Eduards von vornherein jede politische Bedeutung absprechen wollte. Daß sich diese nicht lediglich als bloße Höfiichkeitserweise oder rein persönliche Freundichaftsaktc bewerten lassen, bezeugt der Besuch in Lissabon, der zwar das englisch portugiesische Bündnis — in Wirklichkeit ist dieses Bündnis ein Basallenvcrhäitnis — nicht neu geschossen, oder endgültig bestätigt und besiegelt hat. Man darf überhaupt die Position der britischen Dvnastie nicht allzu sehr unterschätzen. Bei monarchischen Persönlichkeiten ohne scharf aus geprägtes Selbstbewußtscin und ohne starkes Herrschertempcrament wird allerdings das englische Königtum kaum viel mehr sein, als er» dekoratives Element. Auch wird es ein feststehender Grundsatz bleiben, daß in England, der Wiege des streng parlamentarischen Regierungssnstems. der König herrsche, redoch nicht regiere. Der Träger der Politik weder nach Außen noch im Innern vermag in Großbritannien der Herrscher zu lein: sein Wille gibt im all gemeinen in den großen Frage» des öffentlichen Lebens nicht den Ausschlag und bestimmt nicht dem politischen Kurse die Richtung. Trotzdem ist Englands Könige noch immer Raum genug gelassen, per sönlich einzugreifen und seinen individuellen Einfluß geltend zu machen- Einen politischen Faktor stellt das englische Königtum schon deshalb dar. weil die verwandtschaitlichen Beziehungen der europäischen Dhnasticn unter einander selbst in der Gegenwart noch Einfluß auf die internationale Politik ausübeu. Vornehmlich gilt dies für Eng land und seinen jetzigen Herrscher. Wer weiß, welchen Verlauf der südafrikanische Krieg genommen hätte, wenn nicht in St. Petersburg und an anderen Höfen Rücksichten ausschließlich dynastischer Natur, die stark nationale Motive schroff vcriengnctcn, obgcwaitet hätten l Es läßt sich nicht Ignoriere», daß das Ver hältnis Englands zum Auslände nicht ganz unwesentlich mit bestimmt wird durch die persönlichen Beziehungen seines Königs z» seiner auswärtigen Verwandtschaft und durch die vicljährige Bekanntschaft und intime Freundschaft nicht nur mit Len Sou veräne», sondem auch mit vielen Staatsmännern fremder Staaten. Die Engländer, die sich zuweilen sehr entschieden dagegen ver- wahren, daß ihr Herrscher mehr sei als eine gekrönte Puppe, sind cs selber, die bei passender Gelegenheit mit Nachdruck den Wert des persönlichen Elementes ihrer monarchischen Institution be tonen und geltend zu macken suchen. Den in Aussicht stehenden Besuch König Eduards in Paris bemüht sich die Londoner Presse schon jetzt als einen politischen Vorgang zu bewerten und rni britischen Interesse auszuschlachtcn. Ohne jedes Bedenken operiert man dabei mit der Popularität, die angeblich König Eduard bei den Franzosen besitzt. Die Pariser sollen eine besondere Schwäche sür den ehemaligen Prinzen von Wales haben, und ihr Wohl wollen für den jetzigen Träger der britischen Krone soll selbst durch den Burenkrieg und trotz des enthusiastischen Empfanges' des Präsidenten der Transvaal-Rcpublik Paul Krüger eine er hebliche Minderung nicht erfahren haben. Ein englisches Blatt glaubt daher konstatieren zu können, daß König Eduard in der Hauptstadt der französischen Republik einen herzlichen Empfang finden werde, well er in Frankreich vielleicht der populärste von allen fremden Herrschen! fei. „Ws Prinz von Wales galt er fast für einen Ehrenbürger von Paris." Bei der Eigenart des Pariser Naturells wird man erwarten dürfen, dah an der Seine dergleichen Schmeicheleien, obwohl sie doch im Grunde einen etwas zweifelhaften Hautgout-Beigeschmack haben, auf empfäng lichen Boden fallen Ivc. :. Es crscl)eint auch nicht ganz aus geschlossen, dah die sonstigen Argumente, mit denen die Organe des britischen Egoisnius an der Themse die eventuelle politische Tragweite des Pariser Besuches König Eduards plausibel machen möchten, in Frankreich wenigstens einen momentanen Eindruck Hervorrufen werden. Unter deutlichen Hinweisen auf Deutscl,- land als den Erbfeind Frankreichs und unter Anspielungen aus den sehr derben Rüssel, den die französische Orientpolitik von Petersburg aus erfahren hat, wird in der englischen Presse dar gelegt, daß cs von Haus aus kaum zwei andere grobe Nationen gibt, die so zur Freundschaft und Interessengemeinschaft gleichsam prädestiniert sind, wie die Franzosen und die Engländer. „Der Englandhaß," bemerken u. a. die Londoner „Daily News" zu dem Pariser Königsbesuch, „scheint ausgestorben zu sein; jedenfalls hat er iu der Lehre der fortgeschrittenen Republikaner, die heute an der Regierung sind, niemals eine Rolle gespielt. Das Kolonial fieber ist vorüber und ebenfalls das russische Fieber. Die Fran zosen werden nicht traurig sem, eine Gelegenheit zu haben, Ruß land zu beweisen, daß sie nicht uni anderer Nationen Freundschaft zu betteln brauchen." Aller politischen Weisheit letzter Schluß würde also sür Frankreich sein, mit England unverbrüchliche Freund schaft zu Hallen und sich womöglich mit ihm zu verbünden. Ob zur Zeit in Frankreich die englandfreundliche Politik als ein so starkes Bedürfnis empfunden wird, um vollständig zu über sehen, daß dst? Kosten eines englisch-französischen Bündnisses lediglich die Franzosen zu tragen hätten, ohne irgendwelche Vor- teile dafür cinzuheimscn. entzieht sich einem sicheren Urteile, zu mal ja die Franzosen die wankelmütigste Nation sind, die erfah rungsgemäß jederzeit geschickter, künstlicher Stimmungsmache und plötzlichem Gcsiniinngsnmschwunge zugänglich bleiben. Zweifel los gibt es jenseits der Vogesen Politiker, die aus dem allein- herrschenden Gefühle des Deutschenhasses heraus alle Inter essengegensätze, die zwischen Frankreich und England bestehen, Überdrücken, nur um der Möglichkeit willen, daß auf diese Weise einmal wieder die Großmachtstcllung Deutschlands vernichtet und Elsaß-Lothringen zuriickcrobert werden könne. Um desselben Zieles willen träumen auch Engländer von einer glatten Ucbcrwindung des britisch-russischen Antagonismus, die dann den Weg zu dem gewaltigen antideutschen Dreibünde England-Nnßland-Frankreich bahnen würde. Es mag in Frankreich vielleicht außerdem lveuiger phantastisch und utopislisch veranlagte Leute geben, die bloß des halb eine Annäherung an England wünschen, um nicht gar zu sehr und zu ausschließlich durch das Bündnis- und Abhängig- keitsVerhältnis zu Rußland engagiert zu sein, sondern um neben bei noch eine selbständige, lediglich französischen Interessen dienende Politik treiben zu können. Tie angeführten Londoner „Daily News" empfehlen den Franzosen ein Scparatabkommen mit Eng land, da doch auch die übrigen Zentralgroßmächlc und vor nehmlich Rußland bewiesen hätten, daß ihre Bündnisse sic niemals daran verhindern, mit »ichwcrbnndcten Mächten Privatabkommcn zu treffen. Es fragt sich nur, ob nicht gerade die Allianz zwischen dem Zarenreiche und der französischen Republik so geartet ist, daß sie sich mit einer gleichzeitigen selbständigen Sonderpolitik Frank reichs als des mehr abhängigen Alliierten nicht verträgt. Einen dauernden und grundsätzlichen Wandel in der auswärtigen Politik Frankreichs wird der Bestich des englischen Königs in Paris trotz aller Licbcswcrbiingen John Bulls schwerlich zeitigen. Unter den Augen König Eduards werden iu Paris die Sympathien für England vielleicht einmal kulminieren, wie cs mit de» Antipathien während des Pariser Besuchs des Präsidenten Krüger der Fall war und wie es sich voraussichtlich noch öfter wieder holen wird, wenn Tage n Iu Faschoda wicderkchreii, in Lenen die britische Konkurrenz allzu empfindlich zur Erscheinung gelangt. Es hat sich noch niemals zwischen Engländern »nd Franzosen wegen der Verschiedenheit ihrer Charaktere und der Gegensätz lichkeit ihrer nationalen Interessen eine wirklich ehrliche Freund schaft behaupten können: gewisse politische Lagen, Stimmungen und Persönlichkeiten haben sie wohl auf kurze Zeit zu gemeinsamer Tat verbunden, immer aber sind sie aus einer solchen Gemein schaft in gröberer Verbitterung von einander geschieden. Die „historische Freundschaft" zwischen England und Frankreich, von der zuweilen die britische Presse spricht, die Behauptung, daß England und Frankreich ihre zivilisatorische Mission gemeinsam erfüllen müßten, weil die Natur ihre Geschicke unlöslich verbunden habe, ist eine Phrase, welche die Tatsachen der Geschichte als eine hohle erweisen. Neueste Drahtineldunnen vorn 9 April. (Nachts einaeffende Deveschen befinden sich Seite 4.1 Berlin. (Priv.-Tel l Der Kaiser und die Kaiserin nahmen heute morgen mit dem Prinzen Aoalbert im Pfellersaalc des Schlosses das heilige Abendmahl. — Die Meldung mehrerer Blätter, der albanestschc Prätendent Castriota sei vom Reichs kanzler Grafen Bülow empfangen worden, ist falsch. Graf Bülow Hot den Prätendenten überhaupt nicht gesehen. — Der Senats- Präsident beim ReichSmilitärgericht, Tr. .Herz, und der Neichs- gerichtsrat Pelargus zu Leipzig erhielten, ersterer das Koni- turkreuz des Ordens der württcmbergischcn Krone, letzterer das Ritterkreuz desselben Ordens — Ter Vorstand der kirchlichen Landeskonferenz für die beiden Großherzogtümer Mecklen burg-Schwerin und Mccklcnbnrg-Strclitz hat zur Frage des Zy- saminenschlnsses der deutsch-evangelischen Landeskirchen einstimmig dahin Beschluß gefaßt: ein weitergehender. Zusammenschluß, als er in der bereits bestehenden Eisenacher Konferenz bewirkt worden, sei ohne Gefährdung des Bckenntnisstandes uno der geschichttich gewordenen Selbständigkeit und Eigenart der einzelnen Landes kirchen trotz aller dieselben verbürgenden Zusicherungen auf die Dauer unmöglich. Daher verwahrt sich der Vorstand aegen jeden Zusammenschluß, durch welchen der ohnehin durch das Gewicht der Maste übermächtigen linierten Kirche ein überwiegender Ein fluß gegeben werde, also insbesondere gegen jeden Z.usamuienschlng, durch welchen der Vorsitz der größten unterteil Landeskirche Zu fälle, oder durch den der Sitz der ausführenden Behörde nach der Reichshauptstadt Berlin verlegt werden würde. Tie Erklärung schließt mit einem Appell an die Großherzögc, alles zu tun, was zum Schutz unserer bedrängten Kirche erforderlich ist, und alle Eingriffe in deren Selbständigkeit und Bekenntnisse abzuwehren. — Ter Zirkus Renz ist für 2>/> Millionen Mark vom Zirkusdirektor Albert Schumann gekauft worden. Aachen. (Priv.-Tel.i Die Literarische Gesellschaft brachte in einer stark besuchten Versammlung, die laut polizeilicher An- ordnung nicht öffentlich war, unter großem Beifall Heyses ^Maria von Magdala" durch Stadttheatermitglieder zur Vorlesung. Breslau. (Priv.-Telj Der auf Karfreitag eingesetzte Vortrag des Breslauer sreireligiösen Predigers Tichirn „Hat Christus gelebt?" ist vom Amtsanwalt verboten worden. Gleichzeitig ist gegen Tschirn das Ermittclungsverfahren einge- leitet wegen groben Unfugs, begangen durch die Ankündigung des Vortrags. Nürnberg. Das hiesige Stadttheuier bringt Heyses „Maria von Magdala" am 22. April zur Aufführung. Gablonz. (Prto.-Tcl.j Hier steht ein Streik sämtlicher Glasschleifer bevor. Basel. iPriv.-Tcl.j Nachts beschlossen die Maler, Gipser und Schreiner, heute morgen die Zimmerleute fast einmütig zu gnnsten der Maurer den sofortigen Generalausstand. Abends werden die Buchdrucker, Metallarbeiter und die Arbeiter der Lebcnsmittclbrunchc, sowie die Straßenbahner über ihr -Ver halten obstimmcn. In diesen Kreisen herrscht weniger, Kampses- stimmnng. — In Zürich haben heute Nacht die Zimmcrlciitc ebenfalls den A usitand erklärt. Wien. (Priv.-Tcl.j Ueber die gcZrigc zweistündige Audienz des ungarischen Ministerpräsidenten v. «zell beim Kaiser verlautet, daß beschlostcn wurde, das Ministerium tolle sich, falls die unga- rische Opposition nicht »n letzten Augenblicke ihre Haltung ändere, im Monat Mai in den Zustand außerhalb des Gesetzes begeben und ohne verfassungsmäßig genehmigtes Budget weiter regie ren, da die Zurückziehung der Wchrvorlagc unmöglich sei. Wien. Das Syndikat der Roheisenwerke beschloß vormittags, der nachmittags stattsindenden Vollversammlung den Antrag zu unterbreiten, an die ungarischen Werke ein Schreiben zu richte» mit der Aufforderung, bis zum 10. April zu erklären, ob tic die mit ihnen gcirofsencn Abmachungen einkallen und sich an die Vereinbarungen über den Absatz von Feinblech von Ungarn nach Oesterreich halten wollen. Falls bis zum 16. April eine solche Erklärung nicht erfolgt, sei am 17. April , eine Vollver sammlung der österreichischen Werke cinzubcruscn, in welcher das österreichisch-ungarische Kartell augenblicklich als aufgelöst erklärt, und auch die Frage beraten werden soll, ob das Kartell der öster reichischen Werke noch aufrecht zu erhalten sei. Dagegen wurde be schlossen. daß das Syndikat ver großen österreichischen Eisen werke unter allen Umständen in Kraft bleibe. Paris. Der Ministerrat setzte heute das Programm der Festlichkeiten fest, die anläßlich der vom 1. bis 4. Mai währenden Anwesenheit des Königs von England veranstaltet werden sollen. Danach cmpsänqt Präsident Loubct, der am 1. Mai sriii, von seiner algerischen Reste zuriickkchrt, den König nachmittags 4 Uhr aus dem Lyoner Bahnhof in Paris. Der König steigt ans der englischen Botschaft ab. Ihm zu Ehren werden im Elyscc ein Festessen »nd in der Großen Oper eine Fcstvorslcllung stattfinden. Die Abreise des Königs erfolgt am 4. Mai früh. Außerdem stellte der Minislerrat die Einzelbcitcn der Rei'e Lonbets nach Algerien und Tunis sest und beschäftigte sich ferner mit der Abstimmung der Kammer am letzten Dienstag. Er ist der Ansicht, daß die angenommene Tagesordnung die Ein setzung einer Untersnchnngskommission, in die richterliche Personen einlretcn müßten, nicht in sich schließe. Infolgedessen ist der Minislerrat der Ansicht, daß General Andrü sein Recht gebrauche» könne, und wenn er eS sür notwendig halte, vollkommen selb ständig von den Schriftstücken, die den Gegenstand der Erörtc- rung bilden, Kenntnis zu nehmen befugt sei. Ein strikter Be schluß wurde nicht gefaßt. Der Ministerpräsident wird des weiteren darüber mit Andre- beraten Paris. (Priv.-Tcl.I Wie verlautet beabsichtigt Jaure-s, in der vom Kriegsministcr versprochenen Untersuchung verschiedene bisher nicht vorgebrachte Enthüllungen zu machen. Die Gebrüder DrcUlns verweigern Interviewern jede Auskunft. Der Cr, kapitän Drcyfus läßt sich als ablvescnd melden, sein Bruder Malthieu erklärt, er habe sich vorgenommen, nichts auszusage». — Loubct wird in den Algerischen Gewässern nicht nur von einem italienischen und spanischen, sonder» auch von einem rusti- schcn und englischen Geschtvadcr begrüßt werden. Haag. Zweite Kammer. l Fortsetzung.> Troclstra sSozialislj sucht nachzuwciscn, daß der Grundsatz der Regierung, im öffentlichen Interesse das ausständige Eisenbahnpersonal zu be strafen, zur Folge habe, daß man einen Ausstand in allen Zweige» der Großindustrie bestrafen müsse, und daß sich eine Strafbestim mung gegen einen Äusstand des EisenbahnpersonalS in keiner europäischen Gesetzgebung findet. Melchers iLozialistl bezeichnet Artikel 2 als eine» verbrecherischen Schlag gegen die Sicherheit des Verkehrs und die Organisation der Arbeiter. Drucker er klärte namens der liberal-demokratischen Partei, daß sie gegen den Artikel stimmen würden, weil die Stellung der Eiicnbobn- Anaestellten nickt gcnüacnd geregelt sei. Schließlich wurde Artikel 2 - k- K L §2