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Dieses Blatt wird de« Leiern von Dresden und Umgebung am Lage vorher bereits al» Abend-Ausgabe zugestellt, während eS die Post-Abonnenten «n Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. verugsgedühr: utraaimL M«»! »der «irrta« tot«««, .... ... aueaaden,«»—»« im» Miverl m<bt au< den uubkirick annlmvte «tdcnxmrt. relearomm-Nlire«»«: Nachricht«» »«»da» ^egvLrnöel L8SV Nerlrro von Liopscl) L Reicftardt. Anreizen-Läsil. Annakme von Ankitiidiounge» dir nackimiltagr 3 Ulir. Sonn- und IleirnaaS nur Marienstrndc 3« von ll dir '/»lUlir. Die Uvaltiae Wruiid- reile <ca. » Silbe»» so Pta. An kündinun-rn aus der Privatieile Zeile »b Pia : die rivaitiae Zeile aie „Ei», aelandt" oder aus Terlieitc so Pi, 8» Nummern nach Sonn- »nd iiricr ta,en l de,. Livaltiae Grund»eile» so. qo des. so und so Pi,, nach de ionderem Tarif. Auswarlige An» träne nur acaen VorauSbezadlun,. Beieabiälter werden mit ivP»,. berechnet. Sernsvrechanschlub: «Mt 1 Nr. U uitd Slr. 2»»«. üilsuäv L VLubrlvd « ksnIrgesejiLit -v MLi8L»dLU88trL88v 27. ß Llniaaas- Empfang des Kaisers in Kopenhagen Nenesie Tralttber^ckle. Ho'nacknichteii. Höheie L bransialt in Blaicwitz, «rSS» Tlfttgtl. Gerichisve>hn»dl»»gen. „Macbeth", Choigesangvercin Plaue» Tie Hciikmst des Silbers. Svnnabeno, 4. April 1903. Empfang des Kaisers in Kopenhagen. Der Empfang unseres Kaisers in Kopenhagen gestaltete sitz zu einem ungemein glänzenden und malerischen Schauspiel, dessen cinzetnen Phasen die Kopenhagener mit lebhafter Teilnahme solg- rinzetnen Phasen die Kopenhagener ..... len. Das sprichwörtliche Hohcnzollernwetter. das letzten Tagen strömenden Regens wolkenlos. >n den . scherte, lockte die Bevölkerung in dichten Scharen nach dem leltlrtt mit Blumen und Fahnen geschmückten Zollboden und seiner Um gebung am Eingänge zum Jnnenhascn, der. von Sonnenschein ubergoffen. ein prachtvolles Bild darbot. Schon um 2 Uhr wurde der Zollboden abges tritt Ztr« . . Spalier. Die Ehrenkompagnie der Garde in ihrer stattlichen Uniform, dunkelroten Waffenröcken mit weißen Bandolieren, unge heuerlich« Bärenfellmützen aus dem Kopfe, nahm auf dem Zoll boden Aufstellung. Inzwischen trafen die Mitglieder des König lichen Hauses, Würdenträger, Minister, Stadtoberhäupter und hone Offiziere, der deutsche Gesandte mit Begleitung und zahlreiche Nolabilitäten ein. Zuletzt König Christian, der bei seiner erstaunlichen Rüstigkeit den Eindruck eines Sechzigers macht und sich lebhaft mit den Anwesenden unterhielt. Um halb 5 Uhr ver kündete Kanonendonner voni Fort Trekroner die Sichtung der „Hohenzollern". Punkt 5 Uhr lief die letztere mit „Nymphe" und einem Torpedoboot in den Hafen ein, begrüßt von der Königlichen Dampsyacht „Danebrog", dem Schoner ,,Jngols" und dein Kanonenboot „Guldborgsund". und ging unweit des Zollbodens vor Anker. Unter Salutsalven und Hurra ver auf den Rahen stehenden Matrosen begab sich König Christian in der Schaluppe an Bord der „Hohenzollern". wo Kaiser und König sich aufs herzlichste be- üßtc». Nach kurzem Aufenthalt an Boro kehr Hafter Teilnahme solg- an Stelle des en Himmel be- in dichten Scharen nach dem festlich grüßten. halt an Boro kehrte der König zurück. „ . . . eh unmittelbar daraus folgte der Kaiser, der dänische Gencralsunisorm mit dem Bande des Elefantcnordens trug und vortrefflich aussah. Die Versammelten begrüßten den Kaiser mit dreifachem Hurra, dem das Publikum lebhaft beistimmte. Tann stellte der König die Nolabilitäten vor, es fand ein kurzer Cercle statt. Der Ober- präsident begrüßte den Kaiser in herzlichster Weise als Gast der Stadt Kopenhagen. Der Kaiser schritt hierauf die Front der Ehren- kompaanie ab'dann wurden die Hoswagen bestiegen, und der Zug letzte sich in Bewegung, Zuerst die Wage» der diensttuenden Aammerherren. darauf der Kaiser mit dem König im Galawagen, von einer ReitereSkorte begleitet, dann der dänische Kronprinz, die Prinzen und die Suite. In den durchtahrmen Straßen stand die Menge Kopf an Kopf gedrängt und begrüßte die Fürstlichkeiten in sympathischer Weise. Der Kaiser stattete der Kaiserin-Witwe von Rußland, der englischen Königin, der Kronprinzessin und den Prinzessinnen Besuch« ab und zog sich dann in seine Gemächer zurück. Abends war Galatasel im Königlichen Schlosse: zu dieser bolle König Christian den Kaiser persönlich ab. Der Kaiser führte die Königin Alexandra von England zur Tafel, der König die Kaiserin-Witwe von Rußland. Der König Christian saß un mittelbar neben dem Kaiser, zur Linken folgten die Kaiserin-Witwe von Rußland, Prinz Waldemar, die Kronprinzessin. Prinz Karl, Prinzessin Alexandrrne, Prinz Johann zu Glücksbnra. die Ober hofmeisterin. Ministerpräsident Teunher. Gegenüber dem Kaiser laß der Präsident des Folkething Trier, gegenüber dem König der Präsident des Landsthings Hamen, rechts neben ihm der Oberhof- unb Hausmarschall Graf zu Eulenburg, der deutsche Gesandte v. Schön »nd Vizeadmiral Freiherr v. Sendcn-Bibra». Links neben Trier saßen Generalleutnant v. Moltke, Vizeadmiral Uldall und Gras Hülsen-Häseler. König Christian trug preußische Ulanen- Unisorm mit den neuen Epaulettes und dem Schwarzen Adler orden, Kaiser Wilhelm die Uniform des zweiten preußischen Garde-Dragoner-Regiments mit dem Elcfantenorden. Während der Tatel erbob sich König Christian und brachte in deutscher Sprache folaenden. in einem Teile der gestrigen Auflage bereits kurz skizzierte» Trinkjpruck ans: Es gereicht Mir zu ganz besonderer Befrie digung und Freude. Eure Kaiserliche »nd Königliche Majestät willkommen zu hessien. Indem Eure Maiestät geruht haben, Mir in Peianlaffung Meines bevorstehenden Geburtstages Ihren hoch geschätzten Besuch zu machen, ziehen Eure Maiestät Mir wiederholt einen neuen Beweis Allerhöchltdero freundichaftlicher Gesinnung, für welche Ich Meinen herzlichsten und wärmste» Dank auskvrcche. Möge dieser Besuch znm weiteren Gedeihen des herzlichen Verhält nisses zwischen Unsere» Häusern und Unseren stammverwmdten Böllern beilragen. Ich tunke ans diS Wohl Eurer Mmcttät des Deutschen Kauers »nd Ihrer Majestät der Kaiserin, für deren bal dige vollttändiae Genesung Wir die autrnhi giten Wünsche hegen. Es lebe Se. Majestät der Kauer. Ihre Manual die Kachlin und Allerböch'idcro Haus." Hieraus intonierte die Musik die deutsche Nationalhymne. Der Kaiser erwiderte die herzlichen Worte des Königs vo» Dänemark mit folgendem Trinlspruch: „Eure Königliche Majestäl bitte Ich, Meinen ans tiesilei» Heize» enlsttainende» Tank in Gnaden eiilaegennelnneii zu wollen. Ich d»»le Eurer Majestät rür die gnädige Erlaubnis, Ihnen Meuie» Benich machen zu dürien. Ich danke aus aufrichtigstem »nd trenersiilliem Scemaiins- kerzen für die hohe Ehre, welche Eure Maiestät Mir erwiesen haben daduich, daß Sie Mich zum Admiral der dänischen Flotte ernannt habe», einer Flotte, die mit ehernem Güssel ihre Genyrchte in die Tafel der Wrligenhichte eingeichrieben hat Ich danke Eurer Maiestät iür die gnädige Erlaubnis, daß Ihr Ulanen-Negi- nieiit für alle Zeilen Jbren uns so teuren Name» sichren darr. Ich danke für de» gnädigen, liebenswürdigen »nd prächtige» Empkang Eurer Majestät und des gcjamicn Balles. Ich. der jüngsten einer unter Europas Herrschern, neige Mich i» Ehistuclst vor Ihrem Haupte und spreche ans ganzem, tiefstem, vollem Her ze», nnd da weiß Ich Mich eins mit Meinem gesamter, Bvtke, das stnmmvciwandt dem braven dänischen ist: Mott nlnitzc und erbalte »nd Gott >eg»e Eure Maiestät, zu den. Wir cnisblickeu als dem gnädige», sorgen- »nd berzensvollen LanveSoawr, ver ein Muster ist als Fürst und ein Muster als Ehemann und Barer ans dem Throne. Möge noch lange Eurer Mmestcst vergönnt sei». i»i Kreist blühender Kinder und Heranwachsender Enkelkinder für das Wohl Ihres treue» Volkes zu wrgen, li»o möge »och recht lange König Christian vor stinem hohen Mast stehen, auf dem der Danebrog weht, dessen Falten ihn noch lange nmrnwche» mögen. Se. Mniciläl der König Hurra! Hnria! Huira!" Hieraus intonierte die Musik die dänische Natuniathymne. Nach den Trinkst» liehen umarmten und küßten sich die Monarchen. Als die Tafel aufgehoben war, zog der Kaiser eine Anzahl der Anwesenden ins Gespräch. Kaiser Wilhelm ist. wie einem Teile der Lestr ebenfalls bereits gemeldet wnidc, vo» dem König von Dänemark zum dänische» Admiral ernannt worden. Der Kaiser hat dem Thüringischen Ulanen-Negiment Nr. 6 den NanieuSiNg seines EdetS. des Königs von Dänemark, in Evau.etteS »nv Achiclstncken verliehen und dem König Evauleties und Achselstücke mit dem neuen Namenszlige überreicht. Prinz Waldemar von Dänemark ist ä is suite der deutschen Marine gestellt worden. Heute vormittag 9l^ Uhr fuhr der Kaiser in Begleitung des Kronprinzen und des Prinzen Waldemar im offene» Wagen durch die Stadt zum Museum tür nordische Altertümer. Ter Kaiser besichtigte unter Führung des Tirektors mit großem Inter esse die prähistorische Abteilung des Nationalmuseiims. sowie die für mittelalterliche K irchcnknnst und begab sich sodann nach dem Thorwaldsen-Museuni, wo er von einem Kamnierhcrrn und einem Inspektor geleitet wurde. Der Besuch in den Museen dauerte ungefähr zwei Stunden. Die Zeitung „Politiken" schreibt: Der Deutsche Kaiser wurde gestern vom König und der Kovcnhagcner Bevölkerung mit Feierlichkeit »nd He-zlichkeit enwsairacn. Es war practstnolles Wetter, nnd eine Jcststimiinrna lag über der Stadt. Alle sichlie», daß der Besuch des Kauers ein Eieianis von anderer Art iei, als er» aewöhnlicher Fiirstciibcsncd. Mit großem Interesse wird man die Reden lew», die bei der Tafel gewechselt wurden. Tie Rede des Kaiicrs ist ein Zeugnis von der großen vrcitvliichen Begabung des Kaisers, und die irberstiöiiieiide Bewunderung gegenüber dein König und dem stammverwandte» dänischen Volke wiH die selbst verständliche Würdtanng finden, die eine so große Liebenswürdig keit beroottlist." — Wie dasselbe Blatt meldet, ließ sich der Kaiser nach der Tafel die Gäste vorstellen und beivegte sich zwnchen ihnen mit der größten Liebenswürdigkeit. ES ist nicht zu viel getagt, daß es kaum einen einzigen Galt geben kann, mit dem der Kaiser nicht gesprochen hat: besonders mit den beiden Präsidenten des Reichstags und dem Konicilsvräsidenten. mit dem er über mehrere Fragen der auswärtigen Politik sprach Mit dem Kon- stssivnaiiris sprach der Kaiser iiber kirchliche Angelegenheiten hier zu Lande. Während gewöhnlich derartige Galadmcrs bis 10 Uhr dauern, dauerte das gestrige bis nach II Uhr. Neueste Dralitnieldirnaeri vom 3. April. Gleiwih Uebcr das gestrige Grubenunglück auf der Königin Luisc-Grube wird Wetter amtlich gemeldet: Es hat keine Pulver-Explosion stattgcfuiidcn, dagegen ist die Förderstrecke rin Veinitzslötz in einer Länge von 600 Metern zu Bruch gegangen. Bisher sind 8 Tote und 8 Berletzte zu tage gefördert; es werden aber noch 14 Mann vermißt, darunter 3 Pierdeknechte. — Ter ^Oberschics. Wanderer" meldet zu dem Unglück, daß die von Schacht 2 aus eindringenden Rettungsmannschaften die meisten Wasserhallungsmaschineir zerstört vorfanden. Da die Pulver kammer mit ihren Sprengvorräten unversehrt ist, führt man das Unglück auf ein Ent veichen von Brandgasen und auf eme Explosion von trockenem Kohlenstaub zurück, die die Förderstrecke im Heinrtz- slötz verwüstete. Die Ncltungsarbeiten sind während der Nacht ununterbrochen fortgesetzt worden. Dabei gelang es, die Bruch- stelle zu löschen, dagegen war es nicht möglich, über die Bruch- slreckc hinweg zu den Abgcsperrten zu gelangen. Mainz. Wie dem „Mainzer Tageblatt" aus Sponsheim bei Bingen gemeldet wird, wurde dort die 72jährige Privatiere Steiner von ihrem 22jährigen Neffen Detroit aus dem Elsaß, der sich bei rbr einige Tage zu Besuch aufhielt und einige Male erfolglos Gclduntersttitzuugcii verlangte, erdrosselt. Dem Mörder siel kein Geld in die Hände. Hechingen. Gestern vormittag wurde auf der Wb aöer- mals ein Erdbeben mit starkem, unterirdischem Getöse wahr- gcnoinmen. Paris. Professor E. Roux erklärte einem Berichterstatter gegenüber, daß er den ihm zuerkannten 100 OM-Francs-Preis dein Institut P ' - -- - - zue Pasteur zu Jorschungszwecken zuwenden werde. Paris. In mehreren Blättern tauchte neuerdings die Mel- a aut. daß der Gouverneur von Madagaskar. General von seinem Posten zurückzutreten. Zu Gallicni, beabsichtige, ... ^ seinem Nachfolger sei entweder General Famin, Direktor im Kriegsininistcrlum, oder der Direktor der afrikanischen Abteilung des Kolonialministeriums Bürger ausersehen. Brest. Als das Panzerschiff „Le Formrdable" gestern zu einer Uebung auslief, stieß es heftig gegen eine Ankerboie aus der Reede und mußte die Maschine rückwärts gehen lassen. Taucher werden untersuchen, ob eine Beschädigung vorliegt. Amsterdam. In einer gestern abend von Eisenbahnange- stellien abgehaltenen Versammlung wurde mit 597 Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen ein Antrag angenommen, in dem das Ver traue» zu den Führern der Arbeiter und der Entschluß ausge sprochen wird, auf die erste Aufforderung in den Aus stand zu treten, um die Anwendung der Gesetze gegen die Ausstände zu hindern. Haag. Die Sektion Haag des allgemeinen Verbandes der Eisenbahn- und Straßenbahnangestelltcn hat eine Bekanntmachung erlassen, i» welcher erklärt wird, da die Ver handlungen mit den Eisenbahngcsellschaften plötzlich durch die gegen den Ansstand gerichteten Gesetze unterbrochen worden seien, würden die Angestellten gezwungen, znm letzten Mittel ihre Zu- sluchl zu nehmen. Die Angestellten wollten den Ausstand nicht; sic würden aber dazu gezwungen. Lissabon. Um 6 Uhr abends trafen die beiden Könige im Schlosse ein, wo sie von der Königin-Mutter empfangen wurden. Das Tiner wurde im Familienkreise eingenommen. Die Stadt war abends festlich erleuchtet. Cbicago. Präsident Roosevelt hielt hier gestern abend im Auditoriums-Theater eine Rede, die sich hauptsächlich mit der Monroelchre beschäftigte. Der Präsident sagte: Die Ver einigten Staaten halten ihre Interessen in der diesseitigen Sphäre für größer als diejenigen irgend einer, europäischen Macht da selbst überhaupt sein können, und ihre Pflicht gegenüber sich selbst und den schwächeren Nachbarrepubliken verlangt von ihnen, darüber zn wachen, daß keine der großen militärischen Mächte jenseits der Meere in die Rechte dieser Republiken eingreifc oder die Kontrolle über diese erlange. Diese Politik verhüte daher nicht nur die Zustimmung zur Gebietserwerbung, sondern veranlasse die Bereinigten Staaten auch, sich der Erlangung einer Kontrolle zu widersctzen, welche in der Wirkung einer tcrrito- Kmlst und Wissenschaft. 4* Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hostheater. Einer Einladung der König! Generaldirektion folgend, wird das „Kleine Theater in Berlin am 24.. 25. und 26. Avul im Schausvielbause ein dreimaliges Gasttpiel veranttalten. Hur Aufführung gelangt Maxim Gorkis .Nachtasyl", Szenen aus der Tiefe, in vier Akten, deutsch von A. Schoiz Die Hauptrollen werden von Frau Rosa BertenS, Frau Geuiud Eusoldt und den Herren Reicher. Reinhardt, Wasnnann und v. Wuitcr- I stein dargestellt. — Die Abonnenten des L> ch a u > P i e l l> a u > es werde» daraus aufmerksam gemacht, daß die Billetts iür das v ier te lAbonnement bis Sonntag, den 5. Avril, a» der Tageskasse IdcS Schauspielhauses von vormittags 10 bis nachmittags 2 llhr IlSonntag von >/,N bis 2 Uhr> ausgegcben werden — Die Auf- I sühiung de« Lustspiels »Der Widerspenstigen Zähmung" lam Ostermontage, den 13. Avril, findet außer Abonnement sinkt. I8ür die Montags-Abonnenten des 13. Avril wird Donnerstag. Iden 16. April, „König Heinrich Vl." ll. Teil) in neuer I Einstudierung gegeben. I f* Im König l. Hofschauspiel fand gestern abend Shakespeares „Macbeth" die denkbar lebhafteste Anteilnahme unseres Theaterpublikums: das -Haus war trotz des ausgehobenen Abonnements vollständig ausvcrkauft, die Stimmung geradezu Herr Tecarli als Macduff wurden bei jeder Gelegenheit, vornehm sich an den Aktschlüssen und am Schluß, mit Beifall überschüttet. Der vorzügliche Verlauf der Vorstellung, deren treffliche Neu- Jnszenierung seinerzeit Herrn Obcrregisscur Lewinger zu danken war, darf als günstige Vorbedeutung für die demnächst mit „Heinrich VI." beginnende Fortsetzung des Shakespeare-Zyklus gelte». 4* Eine sehr fleißige und leistungsfähige Chorvereinianng. von der man in jüngster Zeit die „Jahreszeiten, den „Elias und „Odysseus" gebort hat, der Cborgesangvercin zu Dresden-Plauen, veranstaltete gestern abend im „Wcsteiw- Ichiößchen" in Vorstadt Plauen eine Ausführung der „Schöp fung'' von Jos. Haydn. Tie Hauptaufgabe fällt in diesem Oratorium den Solisten zu. Diese wiesen in der gestrigen A»f- silhrung eine sehr vorteilhafte Besetzung auf. Besonders war es eis Walde, die d:e Partien der Eva und des Engels Frl. Doris . Gabriel in vorzüglichster Weise sang. Tie dankbaren Arien: „Nun beut die Flur das frische Grün'' und „Aus starkem Fittich schwinget sich" gestaltete die Sängerin zu Kabinettstücken. Tie zahlreichen Koloraturen sang sie sauber und rein, die Kantilcncn mit Innigkeit, und die naturalistischen Szenen, wie die vom Liebe girrenden Taubenpaar, sehr natürlich. Wich die Herren Kammer- säiiger Gudehils als Uricl »nd Hosopernsängcr a. T. Schranss als Raphael und Adam fanden sich sehr gut mit ihren Ausgaben ab. Ter erstere bot sein bestes in der Arie: „Mit Würd' und Hoheit angetan'', der letztere in dem Raphael-Rezitativ: „Gleich öffnet sich der Erde Schoß" und im Wechselgesang mit Eva im dritten Teil des Werkes. Ganz ausgezeichnet hielt sich der über 80 tüchtige Sängerinnen und Sänger zählende Chor. Gleich der pianiisimo einsetzende Eingangschor, der das hereinbrechende Licht verkündet, gelangte z» zündender Wirkung. Sehr sauber wurde der mit zahlreichen Koloraturen geschmückte Chor: „Stimmt an die Saiten gesungen. Machtvoll erklang: „Die Himmel er zählen die Ehre Gottes". Trotz dieser Krastleistungen — der Chor hat vom Anfang bis zum Ende fast nur Lob- und Dank- lieber zu singen — bewahrten tue Stimmen, namentlich auch in den Sopranen und Tenören, eine bemerkenswerte Frische, so daß das Werk mit dem gewaltigen Schlnßchorc: „Singt dem Herren alle Stimmen" harmonisch und kraftvoll auSklingen konnte. Tic Kapelle des 177. Infanterie-Regiments sRöpenackj verdient das Lob, ihre umfangreiche Aufgabe mit geringfügigen Ausnahme» sehr gut durchgesnhrt zu haben. Zuletzt sei des Mannes Erwäk- nung getan, dem das erste Lob für die glänzende Ausführung gebührt, Herrn Musikdirektor Felix Rcimoth, dem verdienstvollen Dirigenten des Plauenschcn Chorgesangvcreins. Mit seinem musikalischen Verständnis hatte er das Werk cinstudiert, mit sicherer Hand hielt er Orchester, Chor und Solisten zusammen. 4* Aus Anlaß des 60fährigen Jubiläums des Könial. K unser- vatoriums der Musik zu Leipzig hat Sc. Majestät der König dem Direktor dieser Anstalt, .Herrn Rechtsanwalt Justizrat Dr. Johannes Pcmlns Röntsch, daS Ritterkreuz erster Klasse vom Albrechtsorden mit der Krone, dem Inspektor und Sekretär daselbst, Herrn Moritz Seifert, das Älvrecbtskrcnz nnd den Lehrern an der Anstalt Herren Kapellmeister Hans Litt und Organist Paul Homeyer den Titel „Professor der Musik" ver liehen. Tie Ordensdelorcilionen bczw. die über die Verleihung des Proscssortitels ausgcfertigten Urkunden wurden den genannten Herren durch Herrn Ooerburgermcistcr Justizrat Dr. Tröndlin an Ratsstclle überreicht. Die Heilkraft des Silbers. Seit dem Altertume schon spielt das metallische - H,lle. . , . ilbcr in der Volksmedizin, wie Plinius bezeugt, eine große Rolle, indem damals und jetzt noch Wunden und offene Schäden mit Silbermünzcn be deckt wurden, weil erfahrungsgemäß solche Leiden dann glatt und ohne Entzündung heilten. Ebenw schreibt jedes Kochbuch seit langem vor, bei der Herstellung bestimmter Speisen, namentlich solcher, die länger aufbcwahrt werden sollen, silberne Löffel zu benutzen, weil man durch die Erfahrung wußte, daß sich die Speisen dann länger frisch erhalten, ohne freilich die Ursache dieser Tatsache z» kennen. Erst seit 1885 begann man die aktive Tätigkeit, die»' Lcbciisäußcrnng des bisher für tot gehaltenen Silbermetalls wissen schaftlich zu untersuchen. Zuerst waren cs die deutschen Geichnen Miller, Behring, Schill ». a., die unanfechtbar settslcllte», daß ein Baktcricnwachstnm durch Silber unmöglich gemacht wird. Während auf den mefflcn anderen Metallen Mikroben üppig ge deihen. sterben sic ans Silber sofort ab, was auch erklärt, das; Silbermünzen sich nicht mir selbst desinfizieren, sondern auch durch diese - - "—--— trag' Gol! _ ... ^ körncr entwickeln sich nicht, wenn sie in Wasser liegen, dem in; Verhältnis von eins zu einer Million Silbcrjalzc zngeietzt sind. Trotz dieser Beobachtungen fand metallisches Silber in der Medizin keine Antvcndnng, nnd nur das salpctcriaure Silber sHöllcnstcinj blieb, wie seit Jahrhunderten, ein geschätztes Heil mittel bei äußeren und innere» Erkranlnngc» sAngenentzündnng der Neugeborenen, Magengeschwüre» und als Wundätzmittcij, obe daß man von dem eigentlichen Grunde seiner Wirksamkeit eine Ahnung hatte. Ans,Grund genannter Laboratoriumsarbeiten und der Eriay- ruugen Halstedts mit Silkeriolieu war cs zuerst Tr. Credo in Lresocn„ der vom Jahre 1805 a» nieialliichcs Silber sowohl, ilbcrmuiizen ttch mcyt nur ietvtt veslnttzieren, wildern a»a> durch esc Eigenschaft den aus sic gebrachten Kraiikhcitskeimcn die Ucbcr- agbarteit nehmen, was bei den Nickelmüiizcn gar nicht, bei den oldmünzen nur in geringem Grade der Fall ist. Auch Samen-