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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030327012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903032701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903032701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-03
- Tag 1903-03-27
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Monat
1903-03
-
Jahr
1903
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Dresdner Nachvichtrn Dir. !K0. Lrile 2. «r^» Frcnarz. -?> Mär; Berliu. tPriv.-Tel.j Major a. S.Lndell bat oearn die „Poiener Zeitung wegen Verleumdung Strafantrag gestellt. — In der heutigen Verhandlung gegen das Blumeiimedtum Rothe wurden viele Zeugen vernommen, die noch an d>e Rothe glaubten. Eure der heule zuerst vorgenommeneu Zeuginnen war durchaus davon überzeugt, daß die Angeklagte ihr die Möglichkeit verschafft bade, mit dem Geiste ihres verstorbenen Kindes zu verkehren. Da bei nabe ihr Frau Rothe im Trancezustand« Tinge erzählt, von denen sie kaum Kenninis baden konnte Sie nannte den Namen der verstorbcneu Mutter, konnte die Zeit ihres Tode- angebrn. und die Zeugin selbst behauptete, daß die Tatsachen dem Mediuin nicht bekannt gewesen 'ein konnten. Aus weiteren Zeugenverneh mungen ist zu entnehmen, daß den Sitzungen u. a. eine Prinzen Karaschke. Gräfin Moltke. General v. Zastrow. sowie Hofprediger Stöcker beiaewohm hatten. Oberarzt Dr. Hennebcrg. der als Sachverständiger vernommen wurde, bejahte die Frage, ob die An geklagte der Suggestion und Autosuggestion in erhöhtem Maße zu> gängig sei. ES >e> anzunehmeii. daß die Angeklagte in den Trauce- ru'iand verfallen könne, wann sie wolle. Ter Vorsitzende des Vereins >iir Naturtieilkunde Reiubold Gerling hat in seiner Wob nuiig in Oranienburg inil der Rothe eine Sitzung veranstaltet und dabei gesehen, wie das Medium die Blumen hinter sich auf- hob und mit außerordentlicher Geschwindigkeit von hinten über den Kops wars. Um die Aufmerksamkeit aozulenken, habe sie die rechte Hand ausgesireckl von sich gehalten, damit jeder auf die Hand iah. Der Zeuge hat auch bemerkt, daß der Rothe einmal eine Avsel'ine vorzeilig aus dem Rocke herausrollte. Berlin sPriv-Tel.l Zum Delegierten tage der koniervaliven Partei teilt die „Kreuzztg." mit. daß derselbe glanz- voll und in vollster Einmütigkeit verlaufen sei. Die Vertraulich- kett der Telegiertenversammlung über Punkt 1 der Tagesordnung, „Organisation und Wahlen" ergab sich, wie das Blatt hervor- kebt, ganz von selbst. Der übnge Teil der Beratungen hätte ohne jeden Schaden öffentlich sein können. Da es aber nicht angmg. die Preßverlreter vor der Türe warten zu lassen, bis die Oei'enklichkeit, unbeschadet unserer Parteiinteressen, hätte wieder- bergestclli werden können, so mußt,, die Berichterstattung allge mein ausgeschlossen werden. Hamburg. „Prim ns "-Prozeß. In der heutigen Sitzung bekundeten Kapitän Harms und der Besitzer deS „Primus", Kapitän Pickenpack. daß, soweit das nördliche Fahrwasser frei sei, alle elbaufwärts kommenden Dampfer in dasselbe neuerten. Picken- : ack bezeichnete den Kapitän Peters als einen nüchternen, be- wiiiienen und fähigen Schiffsiührer. Von der Verlesung des Protokolls der geller» slgttgehaotcn gerichtlichen Augenscheinnahme wurde Abstand genommen. BreSIau. In Siubna starb am Mittwoch die Frau eines EOenbal'ubeamten an den schwarzen Pocken. Wien. Abgeordnetenhaus. Im Einlaufe befindet n b eme Interpellation betreffend die Ausweisung österreichischer S watSgilgenöriger auS Deutschland, worin auf eine Erklärung des Staatssekretärs Freiherrn v. Richtbofen im Deutschen Reichs- -ige bingewie'en wird, wonach das Auswärtige Amt im Deut- Pcu Reiche 'ich mit der Ausweisung österreichischer Staatsbürger durch die LandcSbebörden nur bann besaßt habe, wenn der öster- ceichuch-iiltgarische Botschafter sich darüber beschwert habe. Die Inierpellcmten 'ragen, ob die Regierung die Intervention des Botschafters gegen jede rechtswidrige Ausweisung zu veranlassen geneigt sei. Wien. Tie sozialdemokratische Arbeiterzeitung veröffentlicht einen geheimen Erlaß deS K r i e g S m i n t st e rs gegen die sozialistische »nd radikal-nationale Propaganda in der Armee Die Agitationen erscheinen nach dem Erlas'e planmäßig organisiert. Den zdvinuiniidanten wird die größte Aufmerksamkeit u»v Wach samkeit sowie Anwendung schärfster Maßregeln zur Pflicht gemacht Graz. fPrio.-Tcl-s Der 40 Jahre alte Landcsbeamte Löffel mann hat infolge Rcchrnngssorgen seine Frau und zwei Kinder erwürgt und dann sich selbst mit einem Rasiermesser dm Hals durchschnitten. P aris. Im Senat antwortete der llnterrichtsministcr auf eine Anfrage über dw Tiara des Salta pH er» es, er habe die Tiara aus den Sammlungen des Louvre entfernen lassen, weil der Konservator des Louvre-Museums ihm mitgeteilt habe, daß er setzt Zweifel an der Echtheit der Tiara hege. Das Er gebnis der deshalb anyestettten llntersuchung werde vollständig veröffentlicht werden. Paris. Kammer. In der heutigen Nachmittagssitzung wird über das Geiiehmigniigsaesuch der Kalthäuser Mönche be raten. die durch eine königliche Verfügung von 1816 eine Berechti gung der Niederlassung erhalten haben. Der Ministerpräsident weilt nach, daß die Kalthäuser niemals anerkannt norden seien. — Auf Anregung des Deputierten D'Estournelles hat sich eine neue parlammtarnche Gruppe gebildet, die Gruppe für internationales Sch:edsaerichtswe''en: dieselbe zählt mehr als 100 Mitglieder aus allen Parteien. Paris. sPrio.-Tel.) Der Künstler Elina, der behauptet batte, er sei der Verfertiger der Krone des Saitaphernes, erklärt nunmehr alle seine Aussagen für falsch. Er habe nur ver- aniaZ-'n wollen, daß eine Ilntersnchnng über diese und andere >! imtgegenftände eingeleitet würde. Er habe sein Ziel jetzt er reicht nnd sec nunmehr befriedigt. — Tie Wärme betrug hier ' gestern 26.1 Grad, dies ist die höchste im März seit 150 Jahren wer verzeichnet!: Temperatur. Ltt on. iPriv.-Tel.s Das Acht ftir Obdachlose wurde durch eine Fe»crSbrunst zerstört. Das Feuer griff mit einer solchen Schnciligkett um sich, daß die 85 Insassen nur mit großer Mühe .-erettet werden konnten. 'Neapel. iPriv.-Tel.s Das hiesige russische Konsulat be amtet entschieden, oaß die Verhaftung deS Russen Goetz auf ! eraolannng der misslichen Regierung crwlcft sei. London. Der .König wird wahrscheinlich am 30. März - ' PorM-montb ans in Sec geben, in Lissabon vem König Ton Dirlos einen Beiuch abikatlen. von dort über Gibraltar nnd Cannes nach Vülasranche gehen, wo er vielleicht mit dem Präsidenten .'onbet zuinmmentrefien wird, der um diese Zeit eine Reise nach Baier unternimmt. Von Villcsranchc aus geht die Reise weiter n' Genna, wo in Gegenwart des Königs Viktor Emanuel eine wraee ttalcenff.ber Kriegsschiffe vor König Eduard stattnudet. und eann weiter nach Malta. — „Daily Mail" meldet auS Sliangbai: t'-ouoerncur von Kwangsi entsandte Vertreter nach Shanghai, um über eine Anleihe zu unterhandeln, wofür er die Äb- :rct>!!!g aller Bergbau- und Eisenbabnrechte in Kwangsi verspricht, --.-.'nn die RebcUwn vorüber ist. Diese Vorschläge wurden der deut- iwii Firma Earlvwitz gemacht und werden wahrscheinlich ange nommen werden. Tanger. Eine Karawane mit 60 mit Silber beladenen Mciul- tftren. die gestern von hier nach Maghznn abgegangen war. ist bei Sndailia von einer Räuberbande angegriffen worden. Auf di 'ie Nachricht hin wurden noch in der Nacht NO Soldaten mit 2 Gebirgsgetchntzen »ach dem Ort deS NeberfallS abgeschickt. Bremen, 2ti. März. Baumwolle 51.23. rußig. ssrnalfiirr a. 01. .«Ireott UI7.70. c»»roino lvs.E. vrrSdnsr vank N'.'O Ns>.—. ö"""rk,ro«,' LonrodUtt, —. Nngar Porlustitz'«', —. Ltill. iVarls. O Uhr nac1>?n. Mente 96,98. Itasiener lOikO Spanier 66 72«/,. no'.-',-F->sen ^l.92/-. rülkLN -in 12'/,. Mrkenloo'e 128.7b Ottomaubank 607.-. . Lombarden 88 Dc^er. Anrii». '!'rod'ikl-",„nrkr Miir, 78.05 "*r Mai-Anguft .3 25. ruhig, «piritutz orr M 'r, 48 25. . Seotembr-Deiember 39.7b, ruhlg. kuos. u«» März i.0,—. r er Lc'nr-mr'er'Teiember 53.», ruhig. Vlittsterdnm. Lrobllkten. vernvt per Mürz —,E», ver Mat —. fZesch'i'tZlüS. Roggen ver März —. oer Mar -.—. — Zu dem Artikel über den vrt Brigg ln Wallt» deerdlaten sächsischen General Carl Edler von Lecvq tellt uns Herr Dliekior Dr Kvetschau mit. daß das König!. Historische Museum im Saale L. Pull V. unter Rr. SS. 55rr und b und 56 Gegeuständ« anfbcwohit. die dem Helden gehörte», nämlich dus Komiurkreru des Gt. Heinrichsordeus, den vv» der lärdsuchen Armer 18t5 geschenkten Edreiüäbel mit aestlckiem Koppel und — als «in Ver mächtnis de» Generalmaioi» Friedrich Ernst Alter — «inen Degen. - Weit« teilt un« V« Dlrettvr des Köriier-MmeumS, Herr Hvsiat Dr. Peschel. mit. daß im Kömer-Museum. welches vekauiultch auch die Zeit der deutsche« Brsretunaökrtrae von 1813 bis 18m durch Schrift. Druck. Bild und aegensländlikye Erinnerungen ver- anschanlicht, nicht allein Handschrinliche» von bei» erwähnten General vvrbaliden ist. svndri» stch auch ein sehr IchünrS von M. Ätctzlch gezeichnetes, von I. Ilrischmann gestochenes Bildnis LecogS vesinder — Die „Sächs. NationaMkerale Korrespondenz" dementiert die Meldung, dLß im 17 Reichstagswahtkrerle Herr Kom- merzienrat Straff-Mceranr als Kandidat der Ordnungsparteien in Aussicht genommen iei. — Die gestrige Sitzung der Stadtverordneten verlief ziemlich belanglos. Einem Beschlüsse des RateS, welcher die Ver- ivrndung des Luise »Hauses in Vorstadt Löbtau für Zwecke der Irren- und Sicchciipflege und hierzu al» Bauaufwand 17 910 Mark, sowie zu den Kosten der Einrichtung 24 956 Mk. bewilligt, tritt das Kollegium allenthalben bei, erteilt auch der Ralsvorlage gemäß seine Zustimmung, daß im Gemeindehaule in der Vorstadt Mickten zwei Räume für Schulzwecke gegen ISbO Mk. Mtrt- zin« eingerichtet werden. — Weiter beschloß der Rat, für da» Jahr 1903 von den zur evangelischen Schulgemeinde gehörige» Einwohnern der Vorstadt Wolfnitz zur Deckung des Bmtraaes von 360 Mk., den diese Einwohner zur Verzinsung und Tilgung der Anleiheschulden des Sch»lverba»des Niedergorbitz vertrags gemäß aufznbringen haben, einen Zuschlag von 25 Prozent >u den geordneten Schulanlagen zu erheben. Äüch üesem Beschlüsse stimmt das Kollegium zu. — Das Gleich« ist der Fall mit den im diesjährigen Haushaltplane enthaltenen Pos. 31 und 23. die Bauverwallung und den Tiefbau betreffend. Danach erfordert die Bauverwaltung bei den Stadt- bauämtern ^ I und I II, sowie dem Ti'ekbauamt einen Zuschuß von 232 246 Mark. Der Verwaltungsbedarf für das Hoähbau- amt beziffert sich auf 112411 Mark. Beim Tiefbau ist die Gc- samteinnahme mit 406 700 Mark eingestellt. Ihr stehen gegen über an ordentlichen Unterhaltungen 566800 Mark für Fahr- und Ganabahnen. 115590 Mark für schleusen j336 478 lausende Meter! »nd Entwässeruirgsanlagen, Wasserläuse und Gräben, 4310 Mark »ir Brücken lohne die vier Elbbrückenl, 11260 Mk. für Gebäude »sw. und 195 450 Mark für verschiedene 'Ausgaben Hierzu kommen an anßerovdcntiicher Unterhaltung und Neuherftellungen für vor genannte Positionen 598180 Mark, mithin stellt lich die Gesamtans- gäbe auf 1 49l500 Mk., so daß sich ein Zuschuß von 1084 890 Mk. s . . Dr. Schladebach die Wiederherstellung der vom Finanzausschuß gestrichenen 55 560 Mk. für Umgeftaituna des Frelverger Platzes in seiner ganzen Ausdehnung und Lt.-V. Grü tzuer stellt den An trag aus Erbauung zweier Brücken über den Prohliser Landgraben. 2t.-B. Ahlhelm gibt dem Wunsche Ausdruck, das Tiefbauamt möge einmal versuchen, die Herstellung von Straßen und Gang bahnen in freier Konkurrenz ansznschreiben, gm zu sehen, ob mau damit nicht billiger komme, als mit dem Regiebau. St.-V. Sack "ält die Neustadt hinsichtlich der Beschleuftina gegen die Altstadt - -- ----- OertlichcS und Sächsisches. — Auf das vorgestern abend bei der Feier im Ausstellungs valost abgesandte HulMgmigSteiegramm an Se. Majestät den K onjgin Gardone »ft gestern z» Händen deS Herrn Ober-Bürgcr- meisterS Geg. Finanzrals Beutler folgende Drahtantwort ei»- gegangen: „Herzl.chcn Tank für den Gruß und die guten Wünsche mr am 25. nn neuen AuSsleitungssaals verjammelten Bürger und Einwohner Dresdens. Georg." - Der Fürst von S ch w a rz b u rg-Rud ölst a dt besuchte tue Ausstellungsräume der -Hosückorateure Hartmaun u. Ebcrt, Vittoriaftraße 28/ft>> und 7. — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Obe» zcremonienmeister G ras v. W a l t w i tz den preußischen Kronen- ordcn I. Klasse, der Oberschenk Graf v. Einsiedel ans Reibersdorf und der Hofmarschall v. Haugk den vrcuß. Kronen orden 2. Klasse mit Stern und der Kammerherr Saurer v. Sahr aus Ehrenberg den vreußischrn Kronenorden 2. Klasse annehmen nnd tragen. — Sc. Majestät der König hat genehmigt, daß der praktische Arzt Tr. med. Grundinann in Meerane dis preußische Rote Kreuz-Medaille 3. Klasse annehme und trage. für zurückgesekt. wird aber von Herrn Stadtbaurat Klette elnes Besseren belehrt; auch erklärt letzterer in Betreff des Freibergcr Platzes, daß alle Vorarbeiten fertig daliegen, und daß lediglich nur mit Rück-icyt auf die aegcnwärtige finanzielle Lage noch nicht an die Ausführung der Umgestaltung hcrangetrelen worden ist. Ausge schoben sei indessen nicht aufgehoben. St.-V. Dr. Netsch bean- lraal, Kollegium wolle den Rat ersuchen, den Spielplatz am Ioyannstädter Hier mit Stangen zu umzäunen und dazu eine größere Summe zu bewilligen. Der Antrag wird nicht genügend unterstützt, dahingegen wird der Antrag Grützncr einstimmig an- aenommen. — Während der Abwesenheit des Herrn Ober bürgermeisters Äeut>er wird Herr Bürgermeister Leupold die Direktorialgeschäfte des Rates führen. — Ans den Registranden- Eingängen ist ein Schreiben deö Rates zu erwähnen, in welchem voraeschlagcn wird, von den zu Ostern 1903 die städtischen Volks schulen verlassenden KvnNrmandcn »nd Konfirmandinnen daS Schulgeld mir bis Ende März 1903 zu erheben. Ferner teilt der Rat mit. daß die Ueberncchme des neuen Volksvades am Hohenthalplatz am 31. März und dessen Eröffnung am 5. Avril iftattfindet. auch daß das neue Gymnasium iResormgvmnasiumj im Osten der Stadt, einem Beschluß der Stadtverordneten ge mäß, nicht am Dürerplan, sondern vielmehr am Fiedlerplatz errichtet werden fall. Kollegium nimmt hiervon allenthalben Kenntnis. Der öffentlichen folgte eine geheime Sitzung. — Iiffotae der UebkisüUuiig des näv tischen Jrreu- nnd S i e cti c n b a u s eS — die Irreuabteiluug »t voll besetzt und vie Mänuerabkeiffing ist so übeifüllt, das; Kranke im Unter geschoß haben uutergebiacht werden müssen — sieht sich die L'adt Dresden genötigt, an eine abermalige Erweiterung dieser Auffali veianzutreien. Herr SkadtbesirkSaizt Odermediziiialrat Dr. Rievner schlägt nun hierzu vor. daß die notwendige Vergröizernng der Anstatt nicht mehr auf dem Areal des Ilndoiechenhau-eS oder in dessen Nähe brwiikt wird, sondern ln einer Gegend, wo der Gmnd und Boden nicht teuer ffft und architektonische Gesichtsvunkte nichi daran bindern, den Ban der Gebäude nnd deren innere Einrich tung möglichst einiach nnd ihren Betneb möglichst billig zu ge stalle». Insbesondere empfehle es sich dringend, vo» der Errich lnng hoher Gebäude abzweken und lieber den vorhandenen Grund ilücksraum in der Flüche ansziiiiiitzen. In dic'e neue Irren- und Siecheiranitalt werden alle chronisch Geisteskranken und alle Sieche, die tranSvort'ähig sind, übeiziiführen sein. — Zn der in Rr 84 mnereS Buntes abgedruckten Zuschrift über die S cb wc i n c s ie i > ch v re ii'e ergreift ein Milqlied der hiesige» Flenckeriminng als Fachmann das Wort. Er schreibt nnS : Ter Preis iür Schweinnleffch gilt in Dresden als normal, wen» das Pinud im Einkauf 55 bis 60 Psg. kostet. Es entspricht das einem Eiiikniissvreile für lebende Schweine von 42 bis 47 Mk. pro Zcnmcr. Laut meinen Büchern und Svnialkoineu. welche ieit Jahren von der Slcuereinfthätziiii'.'konim»>ion licdlia und einwandfrei befunden worden sind, stellt sich in den letzten Jahre» der Preis kür 1. O.ualffät Schweffirfleffch pro Pftlnd dnrchschnltt- lich soigendermaßen: vom 1. Oktober I8l>9 bis 30 Sepiemdcr 1900 55 P'g., vom l. Oktober 1900 bis 30. Scpiember INI 01 P'g., vom 1. Oktoder 1901 bis 30. September >902 68 P>g., vom 1 Okiober 19''2 bis 25. Marz 1N3 64 P'g. Wenn nun der normale Preis 55 b S M Psg. belrägt, so ergibt sich doch ganz deutlich, das; wir überhaupt dem Einkäufe nach noch nicht In der Lage sind, z» den »rnher üblichen Prellen zu verkaufen, ganz nd- aeiehen davon, daß Tanerwurst. Pökelware, wie Schinken und Rniich-lellch, welches jetz.i znm Vcrlnnf gelangt, von Schweinen iftammr, welche vor 8 bis 1>> W-nhen geschlachiek worden sind, zu welcher Zeit sich der Preis pro Pinnd noch aus 61 bis 66 Pfg. stellre. Zudem ,st stets betont worden, daß die Fleischer in den epteu 2 Jahre» gar nichts verdient, sondern last aiwnahmslvS z»- ae-etzt habe». ÄaS das Vorgehen der Innung anbelnngk. so ist dom eine Innung ln er-ier Linie dazu da. Ihre Mitglieder zu niiierstntzeii Die Innung hat dies in einer Art getan, welche wohl von allen Selren als richtig nneiknnnk ivonen ist. Ebenso wenig nlS d>e Innung ^ihrc Miiglieder verpflichten konnte, mit den Preisen in d:e Höhe zu gebe», edeilioivenig hat sie die Macht oder das Recht, von den Mitgliedern daS Verabscheu der Prelle zu verlangen. Im übrigen hat bereits die Konkurrenz dafür gesorgt, daß dre Preise schon jetzt wieder teilweise herabgcietzt worden sind — Angesichts der von der Königs. StaatSregierung beabsichtig ten Erhöhung der zu Feuerlöschzwecken an die Stadtgemcinden mit Berussscnerwchrcn zu zahlenden Beiträge der Landes-Brand- verstcherungskammer von 8 auf 12 Prozent der Orts- beiträae hat der Rat zu Dresden an die Landes-Brandversiche- rungskammer eine Petition gerichtet, welche dahinacht, die Kammer möge ermächtigt werden, unabhängig von den festgesetzten regel- mäliigen Rückzahlungen noch spezielle Beilräce zu besonders kost spieligen einze-uen Verbesserungen des Feuerlöschwesens gewähren zu könne». Diese Petil.ou bat zwar dem Plenum der Brand- versicherunaskammer noch nicht Vorgelegen: immerhin ist aber ihre Erfüllung kaum zu erwarten, denn dem Versichernngsmstitnte er wachsen bei der geplanten Erhöhung der an die Gemeinden zurück- fließenden Beiträge ganz erhebliche finanzielle Lasten. — Aus dem Jahresbericht deS Deutschen Flotten- Vereins ist zu entnehmen, daß das Berichtsjahr am 81. De zember 1902 mit einem Barvermögen von 129 281 Mk. und einem Reservefonds non 38 009 Mk. abichließt. Die Bilanz balanziert mit 390 257 Mk.. und cs lassen schon diese Zahlen erkennen, daß der Verein im Iabre 1SÜS nicht still aestanden tat. Noch mchr geht die» daraus hervor, daß die Gelamtmitalieverzahl trotz der Svannuna tm wirtschaftlichen Leben von 625000 au! SRI000 Köpft gestiegen »st. Die Gliederung des Verein» an Orts, «banden und Vertrauensmännern bat sich von 2558 Stillen im Vorjahre aus 3588 vermehrt. Au» dem EhmasondS wurden im Jahre tS02 IS 758 Mk. an Unterstützunaen gezahlt. Da» Kapr o! des gond» betrug am ist. Dezember 1W2 150 412 Mk. Außerdem waudik der Berel« im Berichtsjahre für WohltStiakeltsbeilrebungen de« Betrag von 5200 E aus, jo daß insgesamt für diese Zweckt dt» sttzt über 40000 Mt. verausgabt worden sind. Da» Monat», blatt „Die Flotte" erschien in einer reatlmäßigen Auslage von 276 000 Abdrücken und wird allen Mitgliedern des Verein» kosten, lo» jugrftellt. Durch die Präsioialgeschäste wurden 327 Vorträge Veranstaltet, außerdem in 89 Ortsgruppen kinematographilchc Vor- fuhrungen mit einer Besucherzahl von 57 000 Köpfen, sowie m 28 Ortsgruppen Biograph-Vorführungen mit einer Besucherzahl von 373180 Personen. Es fanden drei Marincausstellungen »nd «ine ganze Reihe von Sonderfahrten zur Wasserkante stall. — Dem soeben veröffentlichten Bericht des Landes- Verbandes Evangelischer Arbeitervereine im Königreich Sachsen, aus den wir gelegentlich der VeroandLoer- ml» sammluna kur» bingewiesen haben, läßt sich wiederum ein rech, erfolgreiches Zusammenwirken der Vereine entnehmen. An Stell« des nach Chemnitz berufenen früheren Vcrbandsvorsitzenden Herrn Oberpfarrers Dr. Költzsch. welcher in Anerkennung seiner viele» Verdienste um die VerelnSbestrebungrn »um Ehrenvorsitzenden ernannt wurde, ist vor Jahresfrist Herr Pastor Winter-TreSden gewählt und an Stelle de» bisherigen Verbandssekretärs Herrn Martini, welcher in seinen Lehrcroerus zurücktrat. Herr Will» Kluge berufen worben. Die Redaktion des „Sächsischen Evange- lischen Arbciterblattes" ist dagegen an Herrn Pastor Kruspe in Meißen übergeaaugen. Als ein treffliches Bindemittel für die Vereine des Verbandes erweist sich die imBorjahre begründeteLandes- verbandSfterbekasse. der bereits 1800 Mitglieder anaehören. Ter „Sächsische Arbeiterkalender", mit dem der Verband für IM einen ersten Versuch gemacht, hat einen ueberschuk gebracht, der zum guten Teil der Sterbekcme zufallen soll. Dem Deutschen Nesamtverband hat der fächlische Landesverband Treue bewahrt. Die Frage der Zugehörigkeit Pfarrer Naumann- zum Gesamt- verbandSnuSschuß ward an? dem Düsseldorfer Delegierte»«»» da- hin entschieden, daß Naumann ansscheiden mußte. Im Berichts- >ahr» hat der Verbandsvorstand mit einer Petition an de» Land tag WMN Aenderung des Landtagswahlrcchts zum erstenmal einen Schritt aus das politische Gebiet getan, der beim nächsten Landtage in entschiedenerer Weise wiederholt werden soll. Neu beigetreten sind dem Verbände 6 Vereine, io daß derselbe gegen wärtig 39 Vereine mit 13809 Mitgliedern s667 mehr als im Vorjahre! zählt. Das Sparkasse»- und Hilfskassenwesen ist in den Vereinen wieder kräftig weiter gefördert worden. Unter- stühungskassen für Arbeitslose bestehen in vielen Vereinen. Der gemeinsame Koblencinkauf wurde vielfach fortgesetzt. Dresden hat eine Wirtfchaftsvereinigung gegründet. Auch mit der Sache der Spar- und Bauvercine gebt es vvrwärtS. Der vvm Dresdner Verein gegründete Spar- und Bauverrin steht, nachdem er schon 137 Wohnungen hergestcllt hat, vor der Verwirklichung des großen Projektes, in Dresden-Löbtau 300 Wohnungen zu errichten. Tie ersten drei Häuser sind dort im Bau. Den Grund und Boden dazu Kat dem Verein bekanntlich das Reich in Erbpacht gegeben. Der Meißner Spar- und Ba»verein steht vor dem Bau seines zweiten Hauses. An den Stadtverordneten-, Gcmeinderats- und Kirckenvorstandswahlcn haben die Vereine an vielen Orten sich beteiligt. Verschiedene Vereine haben sich mit Eingaben an die Behörden gewandt. Dresden hat namentlich mit seinen Eingaben um einen städtischen Arbeitsnachweis und mit seinen Aenderüngs- vorschlägen u; Sachen der städtischen Arbelterordmmg einen wenigstens teilwcllcn Erfolg erzielt. Leipzig hat um Schaffung eines GewcrbegerichteS für die Aintshauptmannschast Leipzig pelitionicrt. Weinböhla in Sachen der Jnvaliditäts- und Mers- versickzeruna, Kaitz mit Erfolg um Gründung einer Gcmeindc- svarkasse usw., Meißen veranstaltete eine ArbeitslosenzählmiL und richtete mit Erfolg die Bitte um Notstandsarbeiten an de» Stadt- rat. Ter umsang- und ergebnisreiche Jabresbericht schließt mit der Losung, welche die evangelischen Arbeitervereine mit Begeiste rung ausgenommen haben: „Praktisches Christentum und dadurch soziale Versöhnung!" — Eine» Beweis für die Richtigkeit der In der dem leßlen Landtage von der Staalsrcgmning nberreichie» Deulschr'st »der dir Be'ieiienma ver Warenliänier und Koliiumoereine enlkalteucn Mahnung, Kleingewerbe und Kleinhandel mochten mehr als bisher den Weg der Selbsthilfe bcschreite», liefert der Berlchl der Leip zig c r E i n k a u f S g e n o >' c»i ch »f t der Bäckerinnnng auf das Jahr 1902. Der Bericht weist nämlich bei 5l 969 Mk. Einnahme» 10 409 Mk Reingewinn nach An Unkosten sind nur 3056 Mk. verbraucht worden. DerKaiienbestaud beträgt 5289 Mk. und außerdem lind vorhanden 7083 Mk- in lagernden Waren, 762 Mk. in Iuveiikarieu nnd 38 225 Mk. Aaßenffäiive. Der Reieivefpuds helrägt 1!M und die Milgliederauteiie stellen sich ans 14 30 > Mk. Die rin seit einem Jahre bestehende Griwiscii- schaft zähst etwa tÄl Mitglieder. — Der Verein Volkswohl unterhält seit ungefähr 15 Jahren in DreSde»-A., Ammonstiaße 24. parterre, ein Mädcvenhrim, ve>bu»de» mit Stellenvermittlung, welches sich einer großen Bellcviheit erfreut. Junge Mädchen, die in Dresden Stellung iuchcn. finden hier gute und billige Unterkunft und auch bald passende Stellung, da die Herrichasteu die Ver mittlung gern in Anspruch nehmen. Auch solchen Mädchen, die Schneidern. Pntzmachen und dergleichen lernen oder betreiben und nicht im Esternhame wohnen können, aber auch zu wenig Verdienst habe», um sich gute, nulftändige Privativvhimiig zu suche», stellt das Mädchenheini jederzeit offen, ebenso wie die Tienstoermilttniig auch von solchen Mädchen benutzt werden kann, die nickt im Hrini wohnhaft sind. Der Preis Iür Wohnung, erstes Frühstück und Mstlngeffen beträgt wöchentlich 8 Mack 70 Pfennige. Bei täglicher Bezahlung 70 Psennige vro Tag. Die Vernilttlniigdaehükc belrägt 25 Pfennige. — Am 29. Marz begeht der Sch>>fi>eher Herr Hermann Uhlcmann sc>» 50jähr>ges Ber»'si>'bstä»m. Seit 44 Jaliren ist er in der hiesigen Hofbuckdruckerci von C. E- Mcinhold u. Söline in Kondition und erfreut sich »och bester Gesundheit nnd ScliaffenSffntt. — Die vielgenannte Kantzsche Millionenerbschaft ist nunmehr nach zehnjährigen Verhandlungen den Erben zuerkannt worden. Gemeldet hatten sich ursprünglich 300 Perfonen, welche im Laufe deS Prozeßes bis auf die fünf Geschwister Switalski zu- lammcugcschmoizeu und. Nachdem jetzt das Reichsgericht die vom Fiskus beantragte Revision zurückgewiesen hat. kann schon in der nächsten Zeit d-e Auflassung erfolgen. Zur Verteilung gelangen insgesamt 2 Millionen bareS Geld, zwei Güter von 5000 Morgen Ackerland nebst größeren Waldungen und Wiesen und die während der zehnjährigen Dauer des Prozesses cnifgelaufenenZinsen des Kapitals ; ferner die Erträgnisse der Güter und Wälder nach Abzug der Bewirtschaftungskosten. — Als liimche dcK kürzlich staktgefiindenen größeren Brandes in der Wümcl,eschen Fabrik in Reick ist verschiedentlich Selbst en t z ü » v u n g von Holzwolle bezeichnet nnd dadurch Be unruhigung hrivvigeriifen worden. Hierzu keilt die Holzmollc- hnndliing von Fmedrich Seeimaun, Tstkimmnstraße. hier. mit. daß von einer jolchen Scihstemznndiiiig noch »ieninls etwas bekannt geworden ünd el» derartiger Vorgang auch nicht möglich Ist. — Die Dresdner Wach- und Schließgesellschaft. Johann-Georaen-Allc« 5, ist durch die gute Aufnahme, welche das Unternehmen lei der Bürgerschaft gefunden hat, in der Lage, ihren Abonnenten zum größten Teile und je nach der Höhe deS Ber- sicherungSobjektcs eine VersichernngS-P öltee gegen Ein bruch gratis mit der Ausfertigung des Abonnementsanstrages überreichen zu können. Gleichzeitig ist bei dieser Versicherung ein Barbestand der Ladenkasse bis zu 100 Mk unter gewöhnlichem - uß prämlensrei mit eingeschossen. Bei größeren Instituten der Preis mit der . ... .....cherung, Berechnung und Schließung zusammen mindestens so niedrig, wie sonst die Ein- bruchsvcrslcherungspolicc allein kosten würde. ^ M»jff"*st Plauen arrtkt gestern nachmittag nahe der Kaltzer und Pestitzer Straße trockener Rasen in Brand. Eine -asch eingetroffene Abteilung der Plauenlchen Feuerwehr umn- driicktr de» Brand in kurzer Zelt, so daß die Berussfenerwehr nicht mehr rin,„greisen brauchte Gegen 6 Nhr nachmittag« wuidr die Feuerwehr nach Rietichel st ratze 5 infolge Rauch niedcrichiags alarmiert. AdcntS In der 7. Stunde war im Tach- bode» des Hauffs LI l i e n g c> sI e 25 auf »»crmittelte Weise Boden,nmmei in Brand geraten. Die Flammen griffen aiif Ge bäudeteile über und lichteren am Dachstnht. Fußboden, sowie an Winterfeusiern vielfachen Schade» an. Mit Anwendung einer
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