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- Erscheinungsdatum
- 1903-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190303107
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030310
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
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Jahr
1903
-
Monat
1903-03
- Tag 1903-03-10
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Monat
1903-03
-
Jahr
1903
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Dresdner Nachrichten. Nr. VV. Seite 2. MM Dienstag. LO. März L«t>3 Goßler: Ich habe den Eid nur angeführt, weil daraus ersichtlich ist. inwieweit der Lettin ein „rein wissenschaftlicher" sei. Das Erkenntnis führt hier verschiedene Eide an, zum Teil von wrst- preußischen Vereinen, und in ihnen allen ist die Rede vom „pol nischen Laterlande". DaS Erkenntnis macht auch ersichtlich, bah diese geheimen Vereine eine viel weitere Verbreitung habe», als man vorher wissen konnte. Die jungen Leute haben ihre Strafe jedemalls mit vollem Recht erhalten. — Abg. Zehnter sZentr.) plädiert für direkten Bezug des Bedarfs der Proviantämter von den Produzenten, resp. durch Vermittlung der landwirtschaft lichen Vereinigungen. Weiter erörtert er die Manöverlastcn resp. d,e damit verbundenen Einquartierungslasten, und wünscht etwas reichlichere und namentlich auch schnellere Gewährung der Ent schädigungen. Der Satz von 80 Vsg. pro Tag für ganze Ver- pflegung stamme »och aus dem Jahre 1875 und passe nicht mehr auf die heutigen Verhältnisse. — Generalmajor v. Gollwitz: Der Milttäroerwaltung könne nur daran gelegen sein, direkt bei den Produzenten einzukaufen: aber sie müsse die Sicherheit pünkt- licher Lieferung haben. Die Versuche würden fortgesetzt werden. Was die Erhöhung der Entschädigung für die Naturalverpslegung »»lange, jo würden 10 Pfg. mehr pro Tag und Kops schon 600MO Mark erwrdern. Eine ausgiebigere Hilfe würde sich also gleich m die Millionen belaufen: auch eine höhere Vergütung für Quartierleiftuiigen würde mindestens 2- bis 300000 Mark mehr erfordern Es kommt hinzu der Zusammenhang mit der »frage der Servisleiiluna überhaupt, der Klasseneinteilung und des Woh- »ungSgeld,Zuschusses. Diese Frage ist Gegenstand der Erwägungen bei de» Reichsbehörden und daher jetzt in einem Stadium, daß Näheres darüber noch nicht mitgeteilt werden kann. — Abg. i> Horsdorfs ikoisi.s führt Beschwerde über Manövcrlasien in der Provinz Polen, und wünscht Garnisonen für Städte mit volnischer Bevölkerung >m Interesse des Deutschtums. — Abg. Bebel sSoz.) bespricht zunächst das Duellunwesen. Immer und immer wieder kämen Dinge vor. die man als Faustschlag ins Gesicht des Reichstags empfinden müsse. Er erinnere an die Begnadigung des Leutnants Hildebrandt, für die doch wohl der Krieasimniiter die Verantwortlichkeit übernähme: dazu die feierliche Eskortier»»» Hildebrand'S, als er bei seiner Versetzung nach Westfalen seine bisherige Garnison verlieh. Auch der Leut- nant Thieme, der in Jena den Studenten Held erschoß, sei bald begnadigt worden. Redner berührt ferner ausführlich den stall des HauplmannS Hornig. Einer der schwersten ställe sei der des Rechtsanwalts Aye-stlensburg, der von einem eben erst An fang dieses Jahres aus Afrika zurückgekehrten Gegner, einem Leutnant, erschossen wurde Reserveoffiziere, die ein Duell ab- lehnten, würden verabschiedet. Kein Wunder, daß da der Duell- unfug nicht verschwinde. 'Dazu komme die Duellverpflichtung für die Korps in den Statuten des Kösener K. 0.. aus dem Stützen des Staates bervorgingen. Weiter wendet sich Redner zum Kapitel der Soldatenmißhandluiigen. Charakteristisch sei. daß sich selbst noch vor Gericht die Soldaten als Zeugen aus sturcht sträubten, die Wahrheit zu sagen. Alle solche Dinge wären unmöglich, wenn von der obersten stührnng her nachdrücklich auf die nötige Aufsicht hinaewirkt würde. Während solche Bestien, die sich ichweriler Mißhandlungen Untergebener schuldig machten, sehr gering, bestraft würde», würden wegen relativ harmloser Ver gehen die schwersten Strafen verhängt. Ein junger Mensch ruft in der Bezechtkeit: „Es lebe die Sozialdemokratie!", deshalb erballe er ID Jahre Gefängnis! Zwei Halberstädter Kürassiere widersetzen sich im Zustande vollster Betrunkenheit dem Unter offizier tätlich: 5 bis 6 Jahre Zuchthaus. Redner bemängelt weiter die Ausbildung der Armee. Habe doch ein Armceobersi offen erklärt, daß die stührer nicht einmal die Kommandosprache beherrschten. Das Gelechts-Exerzieren werde zu wenig geübt. Die pl-antastischen Kaisermanöver erführen den Spott des Aus landes und würden von allen Sachverständigen in der Armee gemißbilligt. sBeifall links.s — Kriegsminister v. Goßler: Vor redner sprach vom Duell. Im ganzen Jahre 1902 habe zwischen aktiven Offizieren kein einziges Duell siaitgeinnden. Ein aktiver Offizier war an dem Duell in Jena beteiligt, war aber von dem betreuenden Studenten ins Gesicht geschlagen wurden. Tie Be gnadiguna von Duellanten erfolgt stets nur auf Empfehlung des höchsten Militärgerichts, dem die Akten, Vorgelegen, haben. Was die Vorgänge in Gumbinnen anlanat, io ist dort so scharf durch gegriffen worden, daß über die Auffassung an höchster Stelle wohl kein Zweifel möglich ist. Mißhandlungen werden streng be straft. und die ställe prinzipieller Mißhandlung sind sehr selten geworden. Das Urteil wegen Meuterei in Halberstadt, das Bebel änführte, ist aufgehoben. In dem „Militärwochenblatt" läßt man alle Meinungen zur Sprache kommen: aber deshalb aus einem Artikel des Blattes zu lesen, daß die ganze Ausbildung der Armee Unsinn sei, das — gehe denn doch nicht. Die Truppen leisteten bei den Manövern Hervorragendes. Sie haben sich im ausge zeichnetsten Lichte gezeigt. Den Wert der Kavallerie lehren uns gerade die Kai'er-Manöver. Tie Kavallerie muß auiklärend die Verhältnisse des steindcs erforschen, und dann setzt der Marsch ein. um an die richtige Stelle zu gelangen, von wo aus für eine Attacke ein Erfolg gegeben erzcheint. Jetzt wissen wir genau, wie dis Kavallerie in dieser Weise verwertet werden kann. Das kann nur auf Manövern gelernt werden. Daß das Ausland uns nicht lobt, in natürlich. — Abg. Kiinert sLoz.s beschwert sich, daß ihui vorgestern verboten worden sei, über die Manöverführung des Kaisers zu sprechen. Was jedem Winkelblättchen erlaubt sei, und o:e .vrcnve an unterer mrmee im Lande nerametzen i Weiter hofft Redner, daß wir im Reiche bald wieder zu i sa'sungsmäßigen Dienstpflicht znrückkehren. — Abg. Sül tSvz.j trägt Mißhandlungsfälle vor bei der zweiten Kor bestimmt die Geschäftsordnung, und gemäß derselben nach seinem Gewissen der Präsident. — Abg. Kunert: Hier ist manches gestattet. Man kann hier den Namen Gottes anrufen, aber nicht von Wilhelm II. sprechen. — Präsident Graf Ballestrem: Sie naben hier in ganz unpassender Weise den Namen Sr. Majestät i» die Debatte gezogen und sich meinen Anordnungen wider- letzt: tch rufe Sie daher zur Ordnung. — Abg. Kunert: Der Reichstag hat das Recht der Redefreiheit: der Präsident schützt dieses Recht der Redefreiheit nicht, sondern tritt es mit Füßen. - Präsident Graf Balle st rem: Ich rufe Sie zum zweiten mal zur Ordnung und machen Sie aut die Folgen eines dritten rrdnungsrusts aufmerksam. — Abg. Kunert: Nachdem, was ich jetzt erlevi, genieren mich Ihre Anordnungen ganz und gar nicht. sBewegnng.s — Präsident Graf Balle st rem: Ich rufe Sie zum drittenmal zur Ordnung. Falls Sie mit Ihren Aus- 'übrungen noch nickt zu Ende sein sollten, werde ich das Haus besagen, ob es Ihnen das Wort entziehen will. — Abg. Kunert: Ich habe unter solchen Umständen nichts mehr zu sagen. — Abg. Griff Roon wendet fick gegen die tozialdemokrosischen Redner, die mit ihren Uebertreibungen nur die Achtung vor der Armee und sie Freude an unserer Armee im Lande berabsetzen wollten. der ver- idekum , Kompagnie des hannoverschen Trainbalaillons Nr. 10 und geh' wieder auf de» im Vorjahre erörterten Fall dcS Frcihcrrn o Felitzsch ein. — Minister o Goßler: Der Vorredner bat einen Offizier der Feigheit beschuldigt, der hier nicht antworten kann. Das ist eine Art und Weise, die sich nur durch dicicn Ort hier erklärt; draußen, wo der Vorredner für seine Worte cinslchen müßte, würde er solchen Vorwurf nicht erhebe». lUnrube links.) Ich rechne es mir zur Ehre an. einen solchen Mann in der preußischen Armee a habe». Den stall bei dem hannoverschen Trainbatcnllon kenne ich nicht, ich bezweifle aber bis auf weiteres die Richtigkeit der Ausführungen des Vorredners, illnruhe links.) — Abg. von Oldenburg lkons.s verteidigt die Begnadigung des Leutnants Hiidebrandt und dessen feierliche Eskortierung bei dem Abschiede von Gumbinnen. Das Allertragiichste würde cs sein, wenn die Anichauungeii des Offizierkorps andere würden, als sie es, seien. tDem Redner wird von links wiederholt zugerufen: Sie sind ja gar nicht Mitglied des Hauses!> — Abg. Bebel lSoz.s: Die Wahl- vrüfunaskommission hat beschlossen, daß Sie aar nicht richtig ge wählt sind. Wenn mir das begegnete, würde ich eS als eine Ehren sache aniehc», mein Mandat sofort niederzulegen. (Stürmischer Beifall links.s Freilich, Ihre Anschauungen von, Ehre sind ja andere als unsere! iErneuier, lebhafter Beifall links.) Redner legt dann besonders Verwahrung ein gegen das Verlangen nach Wiederherstellung der dreijährigen Dienstzeit. — Abg. o. Olden burg: Persönlich bemerke ich dem Abgeordneten Bebel noch, daß cs mir ganz gleichgültig ist. wie derselbe über mein Ehrgefühl denkt. sGelachtcr links.) — Titel Kriegs minister und einige weitere Titel werden bewilligt. Schluß ös-L Uhr. — Morg l Mir: Fortsetzung. Berlin lPriv.-Tel.) Das Abgeordnetenhaus setzte die Beratung des Kultus-Etats fort. — Auf Anfrage des Abg. Kopsch streif. Volks».> erwiderte Kultusminister Dr. Studt, die Erwägungen über Abtrennung der Medizinalabtel- lung vom Kultusministerium schwebten noch. Zur gesetzlichen Regelung der Schulpflicht sei bei der Verschiedenheit der Me», nungen der Augenblick ungeeignet. Einer Revision de» Lehrer- besoldungsgesetzeS stünde momentan die schlechte Finanzlage ent- gegen. Auf bezügliche Ausführungen de» Abgeordneten v. Lende- brandt lkonsch der mehr Entgegenkommen gegenüber dm kaiho- lischen Krankenorden wünschte, entgegnete der Munster, dah eine äruug, wonach die dem Orden guserlegten Bestimmungen nicht aufgehoben wrrdm könnten, auf sorgfältig erwogenem Be- fckluß der Staatsregierung beruht habe. Weiter teilte der Ms- Inster den Wortlaut der gestern m Tner verleimen Kanzel- verordnung mit. — Zwilchen dm Abag. Dr. Barth lfrets. Vereinig.) und Dr. Friedbera lnat.-lib.I einer, und den Abga. Dr. Porsch und Dietrich sZentr.) andererseits entspann st. eine Auseinandersetzung über die Anstellung des Professors Spahn in Straßburg. Ersterer erblickte in dieser Anstellung eine Kon- Zession an daS Zentrum, während letzterer die Anstellung ledig» sich auf die Befähigung Spahn» zurückführte. — Äeiierberatung morgen. Berlin. stPriv.-Tel.) Am heutigen 9. März sind 15 Jahre feit dem Ableben Kaiser Wilhelms I. vergangen. Der Trauertag hob fast um dieselbe Stunde, in der der Kaiser daS Zeitliche gesegnet hat, mit einer Trauercour am Sarge an, der mit einer Fülle frischer Blumen dicht verdeckt ivar. Zur selbe» Zeit läutete die große Glocke der Kaiser Wilhelm-Gedächtnis- Kirche. Das Innere des Mausoleums war mit einer kostbaren Blüten- und Pflanzendekoration geschmückt. Es waren nur Blumen mit weißen Blüten zur Anwendung gekommen. Kurz vor ist., Uhr traf daS Kaiserpaar im Mausoleum ein, wo es bereits vom Prinzen Heinrich erwartet wurde. Berlin. lPriv.-Tel.) Im Bad Liebenstein in Thüringen wurde nach wochenlanger Tiefbohrung ein ausreichend starker kohlensaurer Stahlsprudel erschlossen. Die Wassersäule hat 20 Zentimeter Durchmesser und springt 5 Meter über das Niveau der alten Stahlquetlen. Wilhelmshaven. sPriv.-Tel.) In dem Prozeß wider den Matrosen Köhler vor dem Kriegsgericht befürworteten der Oberstabsarzt Meier und Generaloberarzt Kleffcl Ueberiveisung des Angeklagte» in eine Irrenanstalt zur Beobachtung seines Geisteszustandes. Der Ankläger, Kriegsgerichtsrat Zeitz, wider- sprach dem Anträge des Verteidigers nicht. Trotzdem beschloß der Gerichtshof die Ablehnung des Antrags. B remerl> aven lPriv.-Tel ) Wie der Norddeutsche Lloyd den hiesigen Zeitungen mittelst, beabsichtigt er. wen» es in Bremerhaven zu größeren Streikbewegungen kommen sollte, Ausrechterhastuiig des Betriebes gc>äkrden. einen Teil des die die . Betriebes nach Nordenham und anderen stHcffenplähe» zu beilegen Thor». sPriv.-Tel.) Im Wiederaufnahmeverfahren hat das hiesige Kriegsgericht den Hilfsgerichtsboten. früheren Trom peter-Sergeanten Oswald Jahn, welcher 1898 vom hiesigen Gouvernements-Kriegsgericht wegen verleumderischer Beleidigung der Ehefrau des Vizefeldwebels Zacha aus Posen außer zu Degradation zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden war und diese Strafe auch verbüßt hat, freigcsproche». Dortmund. sPriv.-Tel.) Zwei Verbrecher verübten im Gefängnis zu Eameu an dem Aufseher Kullmann einen Raub mord v c r > u ch; sie knebelten und beraubten ihn und schnürten ihm den Hals zttz um ihn zu erdrosseln. Sie nahmen die Schlüssel an sich und entflohen. Kassel. lPiiv-Tel.) Der Eisengrohhändler s der wegen 204 000 Mk. Ueberschuldiing fallierte und Furthmann, . . nach Eng land geflüchtet ivar. wurde wegen Bilanzverschleierung und über mäßigen Aufwandes zn 8 Monaten Gefängnis veiuiteilt. Köln. sPriv.-Tel.) Die „Köln. Ztg." schreibt, ersichtlich inspiriert, über das Trierer Publikandui» aus Berlin: Dadurch, daß der Bischof von veränderten Umständen, sowie der Absicht der Regierung, die Wünsche der Trierer Katholiken zu er listen spricht, könnte leicht die Irreführung entstehen, als wenn Ke Regierung diese unbedingte Zurücknahme des Kanzel-Erlasses mit irgend tvclcben Gegenleistungen erkauft habe. Eine solche An nahme widerspricht der Wahrheit. Der Papst bat sich davon über zeugt, daß der Bischof im Unrecht gewesen, sowie, daß die preu ßische Regierung bereit sei, den Wünschen der Katholiken bezüglich der Trierer Schule abzuhelsen, in erster Linie dahingehend, daß für die paritätische Töchterschule, sowie das Lehrerinnen-Seminar katholische Religionslehrcr ernannt werden, und daß soylan auf katholische Lehrerinnen kein Gewissensdruck ausgeübt werde zur Ablehnung der ihnen angebotenen gesicherten Staatsstellung. Die veränderten Umstände, auf die sich Koruin beziehe, beträfen lediglich dessen eigene Person. — Selbst die „Köln. Volksztg." spricht ihre Genugtuung darüber aus, daß durch das Eingreifen der Kurie der Fall eine io rasche Erledigung gefunden habe. Dieses Gefühl gehe aus der Erwägung hervor, daß, so beklagenswert sich die Trierer Schulverhältnisse auch gestaltet hätten, diese je doch in keiner Weise geeignet erschienen, den Ausgangspunkt eines großen, tirchenpolitischen Konfliktes zu bilden. Gießen. lPriv.-Tel.) Gestern abend kurz vor der Er öffnung fand im Stadttheater eine große Gasexplosion statt. Fünf Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Vorstellung Der D mußte ausfallen. Der Materialschaden ist unbedeutend Nürnberg. lPriv.-Tel.) Aus ungenannter Quelle bringt der „Fränk. Kur." einen ausgedehnten Artikel über Wilhelm ine Adamo witsch und Leopold Wölfling. Darnach habe zwischen der Prinzessin Luise und Giro» einerseits und Fräulein Adamowilsch andererseits Feindschaft bestanden, seit die letztere die Prinzessin Luise über Girons Charakter aufgeklärt hatte. Der Äroßherzog von Toskana habe am 4 Februar 1902 bei einem Wiener Bankinstitut 100 OOO Kronen zu gunsten der Ädamowitsch deponiert, für den Fall, daß diese jegliche Beziehungen zum Erz herzog Leopold abbrechen würde. Die Ädamowitsch habe dann die eingeaangenen Bedingungen gebrochen; jetzt aber 'ei sie des schweizerischen Aufenthalts überdrüssig geworden, und nach Wölf- tings Verlautbarungen in der Presse, daß er sie nicht heiraten werde, ließ die Ädamowitsch erklären, nicht mehr mittun zu wollen und nach München oder Wien zurückzukebren. Sie wolle zuni Theater oder Variete gehen. Sie werde sicher mit Kußhand engagiert, da sie jetzt eine Zugnummer geworden sei. Prag. lPriv.-Tel.) Bei der Böhmischen Sparkasse sind vom 20. Februar bis zum 9. März 30862400 Kronen be hoben worden. London. lPriv.-Tel.) Unterhaus. Giblon Bowles fragt an. ob die englische Regierung mit den Regierungen von Rußland und Persien in Verbindung getreten sei binsichklich der Herstellung einer endgültigen freundschaftliche» Verständigung über das Vorgehen und den Einfluß Englands und Rußlands in Persien. Granborne erwidert, nach Ansicht der englischen Negierung sei es sehr wünschenswert, daß eine freundschaftliche Verständigung zwischen England und Rußland über ihre Interessen in Persien »nd anderen Ländern erzielt werde. Tie diese Interesse» betreffenden Fragen seien kürzlich zwischen den beiden Regierungen erörtert worden. ES gebe keine Schriftstücke über den Gegenstand, die veröffenllicht werde» könnten. London. sPriv.-Tel.) Große Aufregung herrscht in Greenock über zwei Morde, die an die früheren Untaten Jack des Auf- schlikers erinnern. Newyork. sPriv.-Tel.) Dem Vernehmen nach ist das Engagement des Komponisten Richard Strauß für das Mc- tropolitan-Opera-House in Newyork gesichert. Felix Mottl soll für das gleiche Unternehmen gewonnen sein. Berlin. sPriv.-Tel.) Tie Börse war heute wieder äußerst still, und, für einige hervorragende Spekulationspapiere war der Verkehr so belanglos, daß erst die Kurse nicht sestqestellt werden konnten. Newyork, dessen Börse durch den Bankausweis stark verstimmt- wurde, übte zwar insofern einen Druck aus, als Kanada aktien zunächst weiter nachgabcn, im übrigen war aber die Tendenz nicht gerade schwach, obwohl die weiter zunehmende Ver steifung der Geldvcrhältnisse, die in der Erhöhung des Privat- diskoniS um Iß Prozent zum Ausdruck kamen, nicht unbeachtet biiebcn. Etwas stärker gaben nur Montanwcrte und Türke»- lose nach. Banken gut behauptet. Von Eisenbahnen Kanada und Warschau-Wiener, anfangs auch Prince Henri, nachgebend. Schissahrts. und Straßenbahnaktien tendierten nach oben. Fremde Renten meist etwas höher. Heimische Anleihen zogen im Ultimo- und Barverkehr etwas an, da die Meldung der „Frankfurter Zeitung", betreffend die Ausgabe einer neuen Reichsanleihe, sich nickt zu bestätigen scheint. Privatdiskont 2>F> Prozent, siß Prozent höher. — Am Getreidemarkte konnten beide Brotfriichte bei einigem Handel ihren vorgestrigen Stand trotz ungünstiger Einwirkung vom Auslande gut behaupten. Chicago meldete flaue Tendenz. Auch in Newyork stnd die Weizenpreise merk- burger Gegend äete englische Beizen aAitten haben. u«h om vioagemaaten >oll die zur Zeit der Auch, regnerische Witterung geschadet Hase» Weizen, i >m Preise unverändert; Wr allcrkeinste Sorten ^ einige Frag«. Mai» loeo ziemlich fest. Rüdci Spiritus nicht geha«d«t. — Wetter: Schon. >»«».»» » iu.iv. . -ij». üdostwmd. Mali«»«« «»»»«» «»st l».—. «i^-, »am« <» uz» »»«»., ««,„ P»rNiai«Zn> rar», «,l». rarkml» «iÄEa»» »,ger. . «ir, n.«o, »., SUM-Ui «r Du», «,-.»» ,«„»».«,tdr. «.«. IX» »1.7». «»N. v»o»uNW>.«,,««». «»«» ,» «»r, —, M» IN», — »««chOIUIol. „r «Or, WIchLNl»«. ,utz » «,. »«, . »» Mär» Oertliche- und Sächsisches. — Unter Vorsitz Sr. Majestät des König» fand gestern im Beisein Sr. Königl. Hoheit de» Kronprinzen eine Sitzung im Gesamtmlmsterium statt. — Gestern nachmittag 5 Uhr fand bei Sr. Majestät dem Könige eine nochmalige Staatsdiener tafel statt, zu der nachstehende Herren Einladungen erhalten batten: Staatsminister Dr. Rüger, Gencraladjntant General der Jnsanierie von Minck- Witz, Warst. Geb. Rat Meusel, Präsident des evangelisch-luiberi- scheu Landeskonsistoriums von Zahn, Ministerialdirektoren Geh. Räte Tr. Barchewih und Dr. Roscher, Direktor des Hauptslaatz. archwS Geb. Rat Dr. Hassel. Geh. Rat Lconhardi, Briaadekoi». mandeur Generalmajor Freiherr von Milkau, Chef des General- stabe- Generalmajor Barth, Senatspräsidcnt beim ObcrlandeS- gerickte Dieweg, Senalspräsident beim Oberverwaltungsgerichte Dr. Wachler, Präses des katholffchrgeistlichen Konsistoriums Maaz, die Königs. Kamincrherren von Wuthenau, von Winckler und von Earlowitz auf Klein-Debso, Geh. Justizrat Ohnsorge, Ober- kvnsistorialrat Elauß, Geh. Schulrat Grulltch, G" .... .. Stellvertreter des Generaldirektors der Staatseisenbahnen Geh. Finanzrat Danach, Geb. Jinanzrat von Sendewitz, Geb. Baurat Krantz, Obervcr- waltunasgerlchtSrat Dr. Gensel, Miiitärinlendant des 12. Armee- korpö Oberst Oebme, Regimentskommandeur Oberst von Lausch, Geb. Regierungsräte Münzner und Dr. Krische, Oberver- waltungsgcrichtsrat Dr. Rößler und ReichSbevollmächtigter für Zölle und Steuern Preuß. Geh. Regierungsrat Eolomb. — Se. Majestät der König besuchte gestern nachmittag in Begleitung des Flügcladiutantrn. Herrn Freiherr» Major von Welch den Zoowaiichen Garten und nahm unter Führung des Herrn Direktors Schvcps den Tierbcstand. der wiederum mehrere Neuheiten aus,uwelien hat. in Augenschein. — Gestern vormittag von halb 11 Uhr ab empfing Seine Majestät der König die Herren Staatsminister und den Königs. Kabincttssckretür zu Vorträgen. — Ihre Königs. Hoheit Prinzessin Mathilde empfing vorgestern mittag im Rcsivenzschlosse den früheren Arzt des ver- t»winkp„ 0,'inin6 NNll'rk. Atuksarrt Dr. .fiossumnn. sich zurückaegangen, was man in der Hauptsache mit den dortigen da uernden kritischen Geldverhältnissen in Verbindung bringt. Oester- reich-Unaarn kam gleichfalls niedriger. Hier wurde die Tendenz durch die Nachricht über nicht befriedigende Beschaffenheit der Ge treidefelder im Jnlande gestützt; namentlich soll der in der Magde- ewigten Königs Albert, Stabsarzt Dr. Hossmann. — Ihre Königl. Hoheit Frau Prinzessin Johann Georg besuchte gestern das aus Anlaß des 25. Kammermusik- abends der Herren Bachniann, Kratina und Stenz veranstaltete Woyltcitigkeitskonzert zum Besten des Maria Anna-Kinderhospitals und des Lestereichisch-ungarischcn Hilfsvereins im Ncustädtcr Kasino. — Se. Majestät der König bat genehmigt, daß der Reichs gerichts-Präsident v. Oeblichläger in Leipzig das Gröbste»; des wiirttcinbergischen JriedrichSordens und der VerlagSduchhändlec Dürr in Leipzig den preußischen Noten Adlerorben 4. Klasse annehmen und tragen. — Es wird bestätigt, daß der sächsische Gesandte in München Freiherr v. Friesen die vormalige Kronprinzessin m Lindau weder gesehen noch gesprochen, sondern nur von der Grubber,ogin von Toskana Erkundigungen über die weiteren Dispositionen eingezogen hat. Von sächsischer Seite ist kein Vcriuch gemacht worden, die Prinzeisin zum Verlassen Lindaus zu bewegen, wohl aber scheint die deutlich bervorgetrelene Stimmung der Linbaner Bevölkerung ihre Entschließung zu beeinflussen. Cie beabsichtigt gutem Vernehmen nach die Insel Wight zu längerem Aufenthalt auszusuchen. — Das „Lindauer Tagebl." meldet: Advokat Lachenal kam Sonntag früh nach Lindau, hatte eine Besprechung in der Villa Toskana und suhl abends 5 Uhr 37 Min. über Romanshorn zurück. — Vergangenen Sonnabend, den 7. März, verstarb in Mentone, wohin er sich feit einer Reihe von Jahren während der Wintermonate zu begeben pflegte, um ein schweres asthmatisches Leiden zu lindern, der Generalleutnant der Kavallerie z. T. v. Nostitz-Trzewiecki im noch nicht vollendeten 66. Lebens jahre. Hans Florian v. Nostitz wurde am 18. August 1837 zu Dippoldiswalde als Sohn des Rittmeisters, späteren Majors und Mitglieds der Ersten Ständekammer v. Nostitz auf Wendisch-Pauls- darf und dessen Gattin. Therese geb. v. Uckermann, geboren Er trat nach abgelegter Ofsizcersprüfungim Aller von 17 Jahren als Portepeejunker beim Gardereiter-Reaiment ein. rückte noch in demselben Jahre zum Leutnant auf und wurde im Jahre 185g zu einem zweijährigen Kursus in die GeneralstabSschuIe befehligt, 1863 zum Oberleutnant befördert und bei dieser GelegenbeN zum 3. Reiter-Regiment nach Borna versetzt, erlitt er einen schweren Sturz mit dem Pferde, der ihn für längere Zeit zum Frontdienste untauglich machte. Seine hervorragenden Leistungen aus der Generalstabsschule hatten bereits die Aufmerksamkeit der höheren Stellen auf den strebsamen Offizier gelenkt und veranlaßten nun mehr seine Versetzung in den Äeneralstab. Als Generalstabsoffizie: im Korpskommando machte o. Nostitz den Feldzug 1866 in Böhmen mit und hatte mehrfach Gelegenheit, sich aus Erkundigunasritten, die er mit besonderer Umsicht ourchführte, auszuzeickmen. In An- erkennung dessen wurde er mit dem österreichischen Verdicnstkreuzc mit der Kriegsdekoration ausgezeichnet. Anfangs März 1867 zum Rittmeister oeiördert, erhielt er eine der Eskadrons des neu- errichteten 1. Ulanen-Regiments dir. i? und fand hier ein reiches Feld der Tätigkeit nicht »,ir bei der Ausbildung der Eskadron mit der der sächsischen Reiterei bis dahin fremden Lanze, sondern er unterrichtete die Unteroffiziere des Regi ments in deren Gebrauche und in den völlig ver änderten kavalleristischen Dienstvorschriften. Das junge Regiment bewährte sich vorzüglich im Feldzüge gegen Frankreich. Nach der Schlacht vom 18. August, die es infolge seiner Entsendung an diesem Tage in die Richtung auf Verdun nicht mitmachtc, erhielt von Nostitz den Auftrag, die Festung Verdun zu erkunden. Er ritt zu diesem Zwecke, mir von wenig Ulanen begleitet, biö in die Vorstadt der Festung hinein, stellte die Sturmsreiheit der Werke und ihre Besetzung durch Mobilgarden und einige Cadres von Linienabteilungen fest, glaubte aber trotzdem von einer Hebe» rumpelung des Ortes reinen Erfolg erwarten zu sollen. Die Richtigkeit dieser Auffassung wurde durch den Versuch erwiesen. Am 30. August rekognoszierte Rittmeister von Nostitz die fran zösische Stellung bei Beaumont. Es gelang ihm fcstzustellen, daß sich der größte Teil der hier in Stellung befindlichen feindlichen Armee sorglosester Ruhe hinaab. Der vollständig gelungene lieber- fall der französischen Lager bei Beaumont durch Teile der Maas- armce, bestätigten die Richtigkeit seiner Meldungen. Am 31. August war die Ulaneneskadron von Nossttz bei dem kühnen Reiterstück beteiligt, welches die Gefangennahme eines durch ein franzöjisches Eöasseur-Rcgiment verteidigten großen Wagenparks bei Douzy zur Folge hatte. Am Tage von Sedan machte das Ge- lände eine Verwendung von Kavallerie unmöglich. Eine um so angestrengtere Tätigkeit war ihr auf dem Bormarsche der deutschen Armee nach Paris, wie auch während dcS Winters im Norden dcS feindlichen Landes bcichieden, wo das 1. sächsische Ulanenregiment, der sächsischen Kavalleriedivision Graf zur Lippe zugeteilt, in bis zum Waffenstillstand unausgesetzter Fühlung mit feindlichen regulären Truppen, wie Jranktireurabteilungen blieb. Die Strapazen dieser Winterszeit, bei mangelhaftem Unter kommen und vielfach schlechter Verpflegung infolge deS fortwährenden Wechsels der Postierungen blieb nicht ohne Rück wirkung auf die Truppen. Ruhr und Typhus grassierten stark und auch Rittmeister von Nostitz wurdevon einem schweren typhösen Fieber befallen, obwohl er sich mit eiserner Willenskraft gegen die helmluckiich« Krankheit wehrte. Nach mehrwöchiger Lazaieit- behandlung wmde er nach der Heimat beurlaubt. Er brauchte dort die Thermen von Tevliß und Fralizensbad und eilte, noch unvollkommen genesen, nach der Garnison Oschatz, wo inzwischen da» Regiment wieder eingerückt war, um die Führung feinet mit Sch unter al« Äilttär- der Ben sächsische dieser wi etaimähl Jahre st Komma» zum Obi dein gab eine wo Erfabrur Er hatte Zustand« M. zu: Vrigade und de» bewirten getchätzke gesunden die in dienstersc Voraesej dehnen, zeigender zeit herv gesuck c Dienste seines K der erste fing abe mehrfach der Ums leitete m eins im « Sie Stell Verein fi widmete, da an g zuziehen. 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