Volltext Seite (XML)
- «1 - Allerlei für dl» Frauenwelt. Aa» dem Familienleben Zschok- ke«. kO ' uüd die . deren Stützpunkte . Gemüst! und seine ausgezeichnete werktätige Menschenliebe waren. Er wirkte durch sei ^ ' I- Ken Umgang im Kreise seiner luß l Zichokke wirkte aus seine Heit achwelt durch verschiedene Hebel, »punkte stets die Heiterkeit seines nen .... »ga . . . . Familie, im Rotssaal ssein letzte» Wirken bc siand in der Teilnahme an der Aufhebung der Klöster de» Aargauesj, gegenüber einer großen Anzahl von Besuchern aus allen Län dern, namentlich wirkte er auch als Lehrer; ferner durch einen ausgedehnten Briefwechsel, wte nicht minder durch seine Schriften. Es konnte nicht fehlen, daß ein Mann wie Hein rich Zschokke, der mit gewaltiger Wucht deS MtzeS und überzeugender Wahrheit in man ches Vorurteil und Lebensverhältnis der Staaten, Kirchen, Familien und Gemüter eingriff, wenn auch immerhin nur von dem Wunsche beseelt, als wahrer Geistesjünger zu segnen, neben treuen und begeisterten Freunden und Verehrern auch von Gegnern, la Feinden in großer Zahl in der Nähe und Ferne umgeben war. Er aber bewies sich als einer, der nicht wieder schalt, da er ge scholten wurde, da er litt, sondern er stellte es dem anheim, der da recht richtet. Zschokke wurde im Jahre 1830, als bei Neugestaltung der Dinge im Aargau die aristokratischen Staatsformen und Männer freisinnigen Grundsätzen und Persönlichkeiten weichen sollten, zum Vizepräsidenten eines Vcr- fassunasrats gewählt. Da man aber von oben herab ihn, den unerschrockenen Redner, nein Entschlüsse, auszutreten, auch nicht wie der abbringen. Körperlich überragte er kaum das mittlere Maß, aber sein Glieder- bau war fest und kräftig und seine Gesichts farbe von gesunder Röte. Langsam und ruhig, deutlich, in gewählter Ausdrucksweise und nicht lauter als nötig war, sprach er im gewöhnlichen Verkehr, wie auf der össent- lichen Redncrbühne und begleitete seine Worte mit einem natürlichen, einfachen und a sich Bewußtsein geistiger Ucberlegen- heit und redlichen Strebens entstammte. Er trat froh in Gott und überall in ihm und mit ihm zum Lcbenswinter ein, jenseits dessen ihn kein Frühling mehr aus diesem Erdsterne erwartete. Er vcreute nicht, gelebt zu haben. Im Jahre 1843 fing des Greises bis dahin ungeschwächte Gesundheit an zu wanken. Im Winter 1847 und 1848 und während des darauffolgenden Frühlings mußte er, zwar schmerzlos und nur infolge großer Schwäche die meiste Zeit üu Bett zubringen. Doch blieb ihm auch jetzt noch die Heiterkeit des Gemüts ungetrübt, sowie die Schärfe des Gehörs, wie die Sehkraft und geistige Frische wohl erhalten. Mit lichtvoller Klarheit sprach er zu den Seinen noch in den letzten Tagen von seinen religiösen llebergänaen. Freund lich begrüßte er mit Wort und Hand am Morgen des Tode», am 27. Juni 1848, die um das Lager sich versammelten Seinigen und entschlummerte sanft im Laufe des Vor mittag» in einem Alter von mehr als 77 Jahren. Groß war die Zahl derer, die ihm ge deckte nach seinem Wunsch der Eichenkranz, den ihm einst im Jahre 1828 Freunde zu Frankfurt a. M. gewunden. Sein Grab im „Rosengarten" zu Aarau deckt ein roher, ausgehauener Marmorblock von schwarzer Farbe, um anzudeuten: es traure die nach höherem Lichte der Erkenntnis sehnsüchtig ausblickende Menschheit über seinem Staube. Seine Nanny überlebte den Tod des gelieb ten Gatten beinahe zehn volle Jahre, rast los den Sorgen um Rinder und Enkel oblie gend. Wie die Biene, beladen mit der Bürde ihres Fleißes, in der Nähe ihrer Wohnung ermattet zu Boden sinken kann, so sank auch sie am 10. Februar 1858. von Aarau heim kehrend und am Hügel emporsteigend, kraft los hin, raffte sich nach längerer Zeit wieder auf und gelangte zwar glücklich zu Hause an, doch mußte sie sich zu Bett legen. Als ihr Hochzeitstag, der 25. Februar, kaum graute, fühlte sie ihre Todesstunde gekommen und sagte: „Nun kann mich der Vater heute wie der als seine Braut begrüßen!" — Und zu ihren Söhnen geioendet, sagte sie: „Die eine Hälfte von Euch, meine Kinder, lasse ich noch auf der Welt zurück, die andere Hälfte finde ich aber dort oben wieder. O, w e freue ich mich, sie zu sehen!" — Um 11 Uhr, in der Stunde der einstigen Trauung, brach ihr Auge und die Glorie der Vollendung breitete sich über ihr Antlitz. — Dieses schlichte Lebensbild eines geistig so hochbedeutendeu Mannes lesen zu könne», wird gewiß man cher werten Leserin lieb sein, der Zschokkes „Stunden der Andacht" ein liebes Büchlein geworden, ein treuer Weggenosse auf dem oft so rauhen Pfade des Lebens. üedwig Mattber. verloren! Lieb' Mütterchen, ach, daß ich dich auch verlor! Seitdem kommt die Welt gar so öde mir vor'. Mich ritzt'mancher Dorn, der am Wege stand, Und niemand war da, der dieWunde verband. Wie selig doch war ich. als ich dich noch hatt'! Ich wußte in Kummer und Leid eine Statt, Ich wußte ein Herz, das zu jeder Zeit Für mich halt' ein liebreiches Trostwort bereit! Tönt jetzt das Wort „Mutter" nur leis' o» mein Ohr, Gleich steigen gar heiß mir die Tränen empor; Die Muttcrlicb' ist doch der größeste Schatz, Für sie bietet nichts mir auf Erden Ersatz. E. Frieder, 'rrÄlöEMitcn.7^ B-grLndot 1880 6 ITo. LI Dienstag, den 3. März. L1VOL Dev andere Tag. Roman von Philipp Wcngerhoss. (Forrtehung,) Machdru» verSot«,) Sie neigt ihr Haupt wie unter der Last des Schweren, das ihr zu tragen auserlegl ist, und Herr Oskar Woltersdorf, so sehr er in diesem Augenblick mit ihr suhlt, kan» nicht umhin, die entzückenden Löckchen, die aus den schneeweißen Nacken sollen, zu bewundern. Ja, noch Mehr. Es steigt in ihm plötzlich ein brennendes Verlangen aus, einen Kuß, nur einen einzigen, daraus zu drücken, und er schämt sich über sich selbst, daß er, da sic m sein Freundes- herz ihren Kummer ausschüttct, Wünsche haben kann, die dieses süße Gcichöps prosanieren Ja, wirklich profaniere»! Wer denkt denn, wenn er vor der Venus von Milo steht, daran, daß er sie küssen möchte — und Evchcn Richter ist jeder Göttin über — das ist nun einmal zweifellos. 'Nach einigen Minuten inneren Kampfes sucht der junge Mann »ach einem anderen, weniger gefährlichen Gesprächssioss. Ich glaubte. Frau von Montow heule hier zu treffen Sie versprach es doch eigenll.ch." „Papa war schon deshalb hingesahre», aber sie wollie einmal wieder nicht. Ach, Sie glauben nicht, wie er unter Eharlottens Launen leidet Er ist immer ganz verstimmt, wenn er dort gewesen ist." „Warum nennen Sie das „Laune" ? Von solchen häßlichen Fehler» ist Ihre Schwester doch frei." „Das weiß ich nicht," sagte sic in einer plötzlich ganz schnippiscl) klingenden "Art. „Ucbrigcns Versalien Sie stets sofort m Schwärmerei, wenn nur Eharlottens 'Name genannt wird. Und tch um» gestehe», ich weiß wirklich nicht, weshalb." „Nun, mau bewahrt seiner ersten Liebe doch iinmcr ein geheiligtes Andenken," meint er fröhlich lachend, „und S>c wissen docy, sie war schon mein Ideal, als ich erst zehn Jahre alt war. Jetzt sreilich" — er tchwcigt eine kleine Welle, streift sie dann forschend von der Seite und sagt schnell: „jetzt freilich hat incin Ideal ein anderes Gesicht," Sie tut, als hätte sie diese anzügliche Bemerkung nicht gehört, aber die Flamme», die in ihrem Antlitz ausschlagcn, veranlassen sie doch, drüben nach der Pslaumenwicse zu sehe», wo der Ernteeifer noch immer nicht nachgelassen hat. „Wissen Sic," beginnt sie nach einigen Minuten, ,,weshalb ich immer Charlotte tadle'? Es ist so greulich, daß sie ewig mault. Kann sie nicht vergnügt sein, hat sie nicht alle Ursache dazu ? Wie süß ist Klein-Alix und das Baby, und — einen besseren Mann als unseren netten, lustigen Schwager Dietrich —" „O ja, Fräulein Eva, einen besseren Mann kann solche prächtige Iran schon beanspruchen. Ist cs denn das Höchste, das er lustig ist? Es iväre schon richtiger, er nähme dos Leben ernster, und — auch seine Pflichten gegen seine Fron." Sie warf den Kops in den Nacken, denn sie fühlte stch in dem Schwager beleidigt, aber andererseits imponierte cs ihr auch wieder, daß Oskar ein solch unbeeinflußtes Urteii aussprach. Er war doch wirklich ein ganzer Manu. „In neuester Zeit ist cs üblich ge worden, auf Dietrich zu hacken," begann sie wieder. „Sogar Papa, der ihm früher doch ,tcts die Stange hielt, schweigtsetzt. wenn Charlotte sich beklagt, was sie ja niit jedem Wort, das sie spricht, tut. Sehen Sic, das ist cs, weshalb ich nicht au die Tauer und an daS Glück der Liebe glaube. Wie hat sic Dietrich geliebt! Es war ja eigentlich gar nicht schön anzusehen, wie sie hinter ihm herlief, und wir alle waren ihr damals nichts mchr, und dann —" „Als sie sah," fiel er ihr ins Wort, „daß er ihre Liebe nicht verdiente —" „Aber warum denn nicht?" rief sie heftig. „Ist er anders geworden als er war? Keine Spur! Sie gehen auch zu weit in Ihrer Parteinahme, Herr Wollersdorf!" Er schwieg erschreckt. Vielleicht war er auch zu weit gegangen und hatte sic wirklich verletzt. Aber es handelte sich ja um die Rechte ihrer Schwester, die mußte ihrem Herzen doch näher stehen als der leichtsinnige, gewissenlose Schwager, der eigentlich nichts als sein elegantes Aenßere und sein schneidiges Auftreten hatte. Wenn sie doch nicht weiter fragen, wenn sie das Gespräch doch von diesem heiklen Thema ablcnken möchte! „Sie essen doch nun im Kasino mit den Offizieren, da wird gewiß auch viel geplaudert. Hören Sie es nichi immer, wie beliebt er bei seinen Kameraden ist?" begann sic wieder. „Beliebt!? Er ist so der Spaßmacher in dem Kreise, — namentlich bei den ganz jungen Herren, denen er oü genug die Bowle und den Sekt bezahlt. Ob er jedoch die Ächtung der älteren Herren — vLsmotorvn-I'Abrik vvutL. GW- RIv^vi' Slotonon uiLt «r» v» ^8. INI «vtvreb. -WG KröWte »vis Älteste Netereii-Mrik. SkiWLl-Otto-Mime Billigste Kraflauelle der Gegenwart je nach Gräfte -,--1> - Pfg. pro Pfcrdekraft und Stunde. — Motoren für alle Brennstoffe. DEO lialverprel« 1002. Höchste Auszeichnung der Tcutschcn Landwirthschafts-Gescllschast für Spiritus-Locomobilcn, V61'KLUk8t6ll6 U. ?66kM86k68 Lui'OUU OIlvINIILlL, X i . LS. Telopliou 1183. Telcgr Adr : Ottomotor - QOomiittr. zu zurückgesetztcn Preise« empfiehlt Eilst keiM, Mtttitn Vict0M8trL886 2?. ttockenn emgevickt. l.svonslonomTMWW 'H4klisvs°e-7°°>'M««!!!!^L!Z^ .... , „ 8s8cliiMv.k!e><stWgeiiiMe. ! ttoftoi'Sl'vcllN.l-Snk'gllRM. leclimkeeo.AeekmoiKee. Viktor!»- I»»U8 1'kl. I, 8577. Illiriiir Isen kl? »ee -linnellriil »Ilor zu bedeutend herabgesetzten Preisen. ! üeiieKe krote IMjOZ. Vasa Lrr So«. Imsti-li.. »lklinlilim. V.rstoplaos wird ohne Arznei, ohne Einnchincn sofort dauernd beseitigt ducch de» Gebrauch von Lchwcikarts Glyce rin-Clhso-Apparat. Ge setzlich geschützt. Acrztlich empfohlen. Jahrelang brauchbar. Völlig »»schädlich. »Eine Wohlthat für alle a» Verstopfung Leiden den". Preis 3 Mk franko. CoSmct. Laboratorium No«>. Notier», s Berlin-Karlsborst 32. Hochfeines Nuftbaum- per Kasse ganz billig zu verkauf. Rietschelstr. 15. 2. lks. ktitnino, krenzsait., berühmter Favr.. prachtvoller, edler Tonfülle, sofort ganz äusterst billig zu verkaufe« Grunacr Strafte 10, 1. Lolä. Lilksr, LrillLntöv, altertüml.Musikinstrumente » Waffen. Pcrlbcntcl, Por zellan-» Zinnsachen, Kupscr- 1 stiche sucht zu hohen Preisen .1. 8t«umuo», Pirnallchc > Straße 34. vt. kclit Ssnnllnelc-l.ilcsi' Hitten überall rn töräorn. -s cker kostliebsts aller I-lliftre 's Z - vootoed« ksaockl Vno-Umioar- kddrtl r iockrlok I 0»., Vililoadure, Se i»', s Vertreter: kch IN««Ivr, Nre»«Ibo-IV., lles«r» on etr. Ile. 15. b'orv^pr. L.iut II, 214. Die Zette für Sen fiunü. Parasiten-Seiie ...Iu»!,»— wird benutzt, um von Hunden den schlechte» Geruch, Flöhe und besonders die den Kindern gefährlichen Parasiten, .Kokten, Bazillen und Filarien zu entferne», sowie einen schöne» Haarwuchs zu erzielen. Per ^tück 5<> Ps., nach answ 60 Ps. in Marken, in der SalomoniS-Avo- thekc und bei Weigel Sr Zceh. » Müs» ui?l> keilmlisüeli. sowohl frische als alte, werden schnell ».gründlich geheilt d. StabSarzt Or. II »»«llioliGall»«-. Dose l M- Depot und Versand nach aiiswärts durch die ^olomoot!«- ,Ii»ot>i«kv. Orosolvn. Nenmarkt 8. Gegründet I5M. — Benzocfctt. Pernbaliam. Murrhcncztr. Lanolin Zinkorlid. tstsnleiickttt für GaS und clektr. Licht. Gr. Lager von Neuheiten. Ausführung von Gas-, Wasser-, elettr. Licht- und Kraft-Anlagen. tlentral-HQiLiingsvii. ILvr Fabrik: Grofte Kirchgasse 3—5. ImrrliWr l>i»i>»o, wie neu, herrliche Tonfülle, sehr billig zu verkaufen. H. Ullrich, Pirnaische Str.26,1 Mlüschgornitur. Büfett. Schrcib- ^ tisch. Schrank. Vertiko, Bücher- schrank, Waschtiich.Kommodc.Trn- mean, Bellst, m. Matr. u. verlch billig zu verk. Jraucnstr. 12. 2.