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ISS Allerlei sür di« Frauenwelt- »milienleben eitung der - ^.3s,chvk. Dienstboten Durch sie re seiner er >dnen die Be............ .... nähme inS Ha»S bekannt, wobei mit Nach druck auf Wahrhaftigkeit gelegt wurde. Jede im Hause dienende Person wußte, daß eine Lüge unnachsichtlich die Entlassung zur Holge haben würde. Im übrigen war Zschokke den Dienstboten gegenüber nicht- Wetter als ein freundlicher Hausgenosse. Zwölf Söhne und zehnte- Kind ein Mädchen wurden -beglückten Eltern geboren, doch ....... Mi der Söhn» al» schmerzlich be. weint« Kinder hem Pater voran, die süngliiigsalter im .. .t von der anzen Hamme, als älterer Mann starb. Alle die erwachsenen Söhne Zschokkes lebten in bedeutende» Stellungen, wtrkten tm Leiste de- Vaters, waren wie er Wohltäter ihrer Mitmenschen, und alle so bescheiden, so rast los tätig wie er. Ps Vater steht Zschokke auf höchster Stufe seiner Menschenwürde da. Heiterkeit und Ernst, Milde und Strenge im Umgang mlt seinen Kindern, alles an ge- hörigem Ort« zeichneten ihn aus. Er war bemüht, die Semigen an das Entbehren des Entbehrlichen zu gewöhnen, doch sorgsamste Pflege verwendete er auf dle wahren Bedürf- niste. Heranbildung zu einer Höhe, welche daS niedere und Gemeine weit hinter sich läßt, Erziehung zu einer Gesinnung, die sich dem Niedrigsten freundlich gleichstellt, Angewöh nung zu Verschwiegenheit und Freimut, wo jedes am Platz, nicht sowohl Büchergelehr- samkeit, als yaiidlicheS, praktisches Ein greifen in das Leben waren Z.chokkes Ziel- punkte tn seiner Eigenschaft als Erzieher seiner Kinder. Für den ersten Unterricht sorgte die Mutter, dann übernahm der Vater die Heranwachsenden Kinder, lehrte sie die Anfangsgründe des Lateinischen und Grie- chischen, führte sie in Cäsar. Virgil und Homer «m, ließ sie hierauf in den öffentlichen Schulen Aaraus für die Hoch- und Kunst schule vorbereiten und endlich zur Vollendung chrer Bildung Reisen machen. Er war der treueste Freund seiner Kinder, und unvergeß lich sind allen seinen Söhnen die genossenen Stunden geblieben, die er sowohl als Vater, Freund oder Lehrer mit ihnen verlebte. Un verdrossen verbesserte er die Fehler, konnte aber auch in der größten Gemütsruhe mit ein paar tüchtigen „Klapsen" auf die Sitz gelegenheit auswartcn, während er nie eine Ohrfeige gegeben hätte. Die Gemütsruhe ver- ließ Zschokke nur selten, doch einmal wurde er sehr erregt. Ein Mann bewarb sich bei ihm um das Amt eines Forstaüssehcrs, daS Zschokke zu vergeben hatte, lim der Sache mehr Nachdruck zu geben, zog der Aspirant «in Geldstück aus der Tasche und wollte eS aus den Tisch legen. Da sagte Zschokke er- regt: „Wer bestechen will, läßt sich bestechen, und nun erhalten sic die Stelle auf keinen Fall!" Im Meisen fand Zschokke. wie bereits bemerkt, eines der vorzüglichsten Bildungs mittel für Körper, Gemüt und Geist seiner Söhne. Zu diesen Reisen wurden die Knaben von früh auf angelest«, indem man sie zuerst ganz kleine und dann immer größere und weitere Wanderungen unternehmen ließ. Natürlich fehlte es dann »ie an einem Aben teuer, besonders wenn es zu dem Großvater nach Kilchberg oder ins Fricktal zu lieben Freunden aing. Im Familienkreise wurden dle Erlebniste dann zum besten gegeben und die Estern waren glücklich in ihren heiteren, frohgemuten Kindern. Um seinen Knaben »och auf «lnem anderen Wege die Natur- Wissenschaft znzuführen, ließ Zschokke es ge- scheyen, daß sie au den Sonntagabenden, namentlich im Winter, oft mehrere gleicbge- innte Bekannte um sich versammelten, um elbsttätia unter dem Namen: „Verein »nger Naturfreunde" einander schriftliche Arbeiten über Naturgegenstände vorzutragen und dieselben mündlich zu verhandeln. Eben- so wurde eine Karte angelegt, die Unigeb- ungen AarauS darstellend, versehen mit der Andeutung der Fundorte von Mineralien und Pflanzen. Vater Zschokke liebte seine Kinder alle mit der nämlichen Herzens- inniakeit, ohne eines derselben zu bevorzugen. Auf seinen zweiten Sohn gründete er indessen die meisten Hoffnungen, bezüglich einstiger Wirksamkeit des Mannes. Wiederholt hat er in seinem Unterricht über „mündlichen Vor- trag" sich an den Knaben gewendet: „Emil, ich yabeEuch nun auseinander gesetzt, wie der besprochene Gegenstand in einer öffentlichen Rede zu behandeln wäre. Begib Dich setzt für einige Augenblicke ins Nebenzimmer, überlege Dir, wie Du über die Sache sprechen würdest! Dann komme und holte Deinen Vortrag!" Und wie erfüllte der Knabe den Wunsch des gesiebt«! Pater? so. daß alle die Brüder neidlos bekannten: So hätten wir cs nicht fertig gebracht! Dieser Sohn Emil, der eine natürliche Gabe zum Redner hatte, be- hauptete als Knabe oft: „Entweder will ich Schauspieler werden oder Pfarrer!" Der treubesorgte Vater leitete nun den Entschluß des Knaben dem letzteren Ziele zu. Leider aber erlebte es der vortreffliche Mann nicht, seine» Sohn als Pfarrer des Kantonyaupt- ortes zu sehen. Auch Komödie ließ er seine Kinder untereinander spielen und er achtete streng darauf, daß daS Spiel so viel als mög lich ein abgerundetes Ganzes abgäbe. (Forgezmig s°lg>> Vas Glück. Hab' daS Glück am Arm gefaßt: Warum mir enteilen? Bist mir ein gar lieber Gast, Bitt' dich, zu verweilen! Sah mich an mit strengem Blick, Blieb ein Weilchen stehen, Sprach: Ihr wißt ja mit dem Glück Gar nicht uinzugehen! «k-gründ-t 18V6 Erscheint täglich «. 41V Sonnabend, den 28. Februar. LVQA Der andere Tag. Roman von Philipp Wengerhosf. (gorliezuug.i «Aachdruil oirdvie».) Schnell erhob er fick) und ging mit leisen Schritten bis an ihr Bett. „Elvire — liebes Herz!" Sie antwortete nicht, blieb auch weiter stumm, als er seine Hand aus die ihre legte und sich ihr zupe.gte, gauz u> der Stimmung, seine Träne» mit den ihren zu mischen. Und mit einem Ruck richtete er sich daun in die Höhe — die tiefen Atemzüge einer ruhig und sauft Schlafenden hatten hi» getroffen. Die Angestellten des BegräbuiSinstilutcL und freundliche Leute zarte, junge Frau schonen wollten, nahmen dang an, folgende» Tage a : .V . . . Len kindliche Pietät liefinncrsten Herzen im Hause, d^c die . - auch denjenigen Teil jich sonst in solchem Falle nicht nehmen läßt, durch das jähe Ende seiner^ Schwiegermutter der Ärbeit aus sich, während Groß, im^, . . . ^ bewegt, an ihrem Sarge mit jenen Gefühlen von Anerkennung und Dankbarkeit stand, Welche der letzte Zoll sind, den die eigenen Kinder sonst der Dcchingeschicdenen Vorbringen. Seiner Frau, die unter einer sich steigernden sichtlicheil Erregung litt, begegnete er mit freundlicher Nachsicht, und ihre Augen, die sich nie bemüht halten, in seiner Seele z» lesen, entdeckten auch Nicht jenen Zug von Gram m seinem Antlitz, der es ihr Hütte verraten können, daß er an diesem Tage noch einen zweiten, viel schmerzlicheren Verlust erlitten halte. Als ex am Abend sich anschickle, den Wagen, der den Sarg nach der Leichenhalle brachte, zu begleiten, war sie immer um ihn beschäftigt, und so angstvoll schaute sie dabei aus, daß er, schon in der Tür stehend, sie fragte: „Dich quält etwas, Elvire — ich sehe es Dir an. Was kann ich zu Deiner Beruhigung tun?" Sie murmelte etwas und schien nach Passende» Worten zu suchen, dann, ganz nahe an ihn herantrelend, jagte sie flüsternd: „Albrecht, wird es nicht nötig sein, heute »och die gerichtliche Erklärung avzugeben, daß ich die Erbschaft nicht antrete?" „Wie? Was heißt das?" — Er sah sie ganz verständnislos an. „lieber die Erbschaft machst Du Dir schon Sorgen. — Ich bitte Dich, lasse das doch." Und wie er die flüchtige Röte sicht, die aus ihrem schmal gewordenen Gesicht aufsiammk und verschwindet, kommt ihm der Gedanke: sie grämt sich doch wohl mehr, als sic zeigt - und er streicht mitleidig über ihre Wangen. „Laß mich jetzt gehen, liebes Herz, es ist unbedingt nötig. Sobald ich zurück bin, will ich alles, was uns Notwendiges zu tun bleibt, mit Dir besprechen." Aber ihren unruhigen Blick und ihr elendes Aussehen kann er nicht einen Augenblick aus seinem Gedächtnis bannen. Die Situation ist ja auch so, daß sie sein Denken auf Schweres, daS Schwerste, hinleitet, und so gibt er sich das Wort, geduldig und nachsichtig eres, bas Schwerste, hinten«, und so gwt er sich ^ gegen seine kleine Frau zu sein und an ihr Herz und ihr Gemüt zu glaube», trotz aller gegenteiligen Aeußerlichkeiten. Er bedarf doch auch der Nachsicht, darum muß er lernen, sie zu übe», namentlich in dieser Zeit, in der die ganze Freude seiner Zukunst — nein, diese selbst, auf dem Spiele steht. Diese Vorsätze werden schnell genug auf die Probe gestelli. — Gerade, als Groß bei der Rückkehr die letzte Treppe in die Höhe steigt, sieht er Elvire neben einem fremden, sehr einfach aussehenden Mann aus der verlassenen Wohnung ihrer Mutter kommen, der, nur durch einen Gruß von ihm Notiz nehmend, sich sogleich dem Ausgange zuwendet. „Wer war das und was wollte der Mann?" fragte er !«ne Frau, die, da sie ihre Wohnungstür ausschließt, ihm den Rücken zuwendet. Sie zögerte einen Augenblick mit der Antwort, dann sagte sic: „Es ist der Alt-Möbelhändler von drüben. Ec hat Mamas Sachen gekauft." Albrecht beißt sich auf die Lippen, damit nichts von dem, >vas er empfindet, über diese kommt, aber sein Entsetzen über solche Herz- und Pietätlosigkeit sieht wieder in ihrer ganzen Größe auf. Gestern uni diese Stunde sah die alte Dauie hier bei ihren Kindern, lachte, scherzte und neckte in alter Weise Albrecht mit seinem schwerblütigen Sinn. Uno heute war sie — dort draußen, und ihr freundliches Heim hatte die Tochter bereits — ver schachert. Er verstand den Jdeengcma gar nicht, der sie zu solcher Eile trieb, aber es legte sich wie ein Fclsblock schwer und schwerer aus sein Herz. Da trat Elvire wieder ins Zimmer. Aus einer Platte trug sie eine ganze dampfende Abendmahlzeit, und sich ge wissermaßen wegen des sonst nicht üblichen Luxus bei Albrecht entschuldigend, sagte sic: „Ich habe einige Kalbsschnitzel gebraten. Du bist ja so angestrengt, es wird Dir gut tun. Und ich habe heute noch keinen Bissen über die Lippen gebracht. Wenn — so etwas im Hause ist, kann ich nicht essen, und bin jetzt schon ganz schwach vor Hunger." 2», S>, 4. ÜUürL GaSsoir- ÜIIMI'IlSllf. Es bietet sich wiederum eine ganz besondere Ge legenheit zum Einkauf von S«rrea-Veklvt«l»»g, v»n»e». »»«I Kincler- «nrckvi ol»s, »otttitvlloi», Vott-, Hüvl»«»- on«I vameer-IVäneli« eto. Preisliste erscheint am I.März im „Dr. Anzeiger." Aus Wunsch franko zugesandt. W«ll,1p«,»g planlos, krem »rack- sofort z«»erkaufe« Grnnaer Strafte 10, I. ^Its5 Solä. Lildsr, LrMavtsv, altertttml. Musikinstrumente u. Waffen. Perlbentel, Vor- -ellau-u Atnnsachen, ttuvfcr- stiche sucht zu hohen Preisen Stsanaiu»», Pirnaische Straße 84. pt. E- sind wöchentlich einig« Ztr. ft. bH ckcrixsdiir«, II. tzual. I. tzual. sitr» 1,50, 2,-, 3.-. Urima 4,—, 4>/r. rili-Süte Illustrierter Xatalox gratis uuck franko! vrenckea, sckv., 1,50, 2, rodvarrsr Laardut, 6, » 7,----, 6,-—. , 2,o0, 3,- AIÜ»vI»«a, keiner cksntsobor llaarbut, sobvarr uock karbig, 5.-. 6.-. 7>-, 8,-. 1*»8lor, wocksrnor ^Vollbut, 3.-, 4.-. sobrrarrsr Haarbut, 6.-. 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