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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030225017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903022501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903022501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-25
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
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DvesHnev Nachrichten. Sir. 5«. Leite 2. Mittwoch, 25.. Februar Litt»» bau» setzte II Berlin. lPriv.-Tek.) Da» Abgeordneten die Beratung deS Eisenbahn - Etats fort. — Minister V » wiederholte, dag in erster Lutte nicht eine Verbilligung, sondern eine Vereinfachung der Personentanse erfolgen soll«. Die orerlc blasse sei beizubehalteu. Die sächsischen Tarife jeien für Preußen nicht geeignet. Höhere Kohlenpreir- habe er überall da zahlen müu'en, wo die Ruhrkoble nicht konkurrierte. Gegen den Vor» wun deS Aba. Crüger. daß er seinem Personal daS Koalitions recht beschränken wolle, protestierte der Minister, erklärte e» aber siir seine Pflicht, Ordnung und Disziplin aufrecht zu erhalten. OrdnungSfeindlich seien die Umtriebe de» ZentralverbairdeS der Eisenbahnarbeiter in Hajnburg. der der Eisenvahnverwaltung aus- drücklich den zdrieg erklärt und den Kampf um die Macht pro klamiert habe. Die Beteiligung an dem Verbände ziehe deshalb Entlassung nach sich. — Abg. Dr. Barth verteidigt den Hamburger Verband. Organisationen sollte man nicht bekämpfen, denn Oraa- »station sei Ordnung. Es gehe nicht an. dem großen Heere der Eisenbahner das praktische Koalition-recht vorzuenthalten. — Mi- uisier Budde erwiderte. Vas, er aus die Einzelheiten der Barth- ichen zum Fenster hinaus gehaltenen Wahlrede nicht eingehen wolle. Die Ausrechterhaltung von Ordnung und Disziplin sei lcho» im Interesse der Betriebssicherheit unbedingt geboten. — In der Debatte wurden im übrigen Wünsche laut aus Beseitigung der Berlin >Priv-Tests Hn einem vom Vorsitzenden des Ver bandes Deut'cher Leinindnstrieller an die Verbandsmitglieder ge- richteten Rnndschreibens wird betont, dasi „sicherem Vernehmen" nach zwischen den Regierungen des Deutschen Reiches und Russ lands der Entwurf des neuen Zoll Vertrags bereits verein bart sei. Er werde zunächst den Regierungen der Einzelstaaten zur Begutachtung vorgelegt werden. Leipzig. An Exner-Prozeß kam cS noch zur Sprache, dah Erner bei Schmidt anfraate, weAalb er ihm nur Wechsel aui das Ausland und nickt auch gule Wechsel schicke. Die Sach- nersländigen bemerken. Schmidt handelte in seinem Interesse, wenn er die guten Wechsel anderweitig diskontieren lieg. Er bekam alsdann sawrl die Wechstlstunme ansgezahlt, während er ein solches Verlangen an die Leipziger Bank nicht stellen konnte. Lanaa, wird die Verhandlung auf Mittwoch vormittag 9 Uhr r.-ttagt. L eivzig. tPrlv.-Tel.) Professor Conrady. Dozent für ostastaitsche Sprachen an der hiesige» Universität, nahm, zunächst sür drei Jahre, einen Ruf an die staatliche Hochschule in Peking an. — Im diesigen Stadltheater weiden ans Anlaß der Enthüllung des Richard Wagner DenlmalS in Berlin die gesamten Werke Wagners zur Aiisiichrnng gelange»; als Zeitpunkt ist der Oktober in Aussicht genommen. Kiel. lPrio.-Tel.s Das Linienschiss „Wettln" hat sämt liche Probefahrten vorzüglich erledigt und ist heute in den Geschwaderverband eingereiht worden. Braunschweig. lPriv.-Tel.j Prinz Albrecht von Preußen, Regent von Brannichweia. ist seit einigen Tagen in- 'olge einer Erkältung genötigt, das Bett zu hüten. Eisen a. d. Ruhr. <Pctv.-Tel.) Ans der Zeche Osterfeld ivuid.'n durch schlagende Wetter drei Beralerue getütet. Stuttgart. sPrio.-Tel s Der Landschaftsmaler Peters ist in der vergangenen Nacht im Alter von 8t Jahren ge storben. Kation, ih. „Gornoslazak" veröffentlicht die Inserenten der „Kctttowitzer Heilung", die zu b o y k o tt i e re n er die Polen auf- sordcrl. Der Redakteur der „Gornoslazak" wurde heule wegen groben Unfugs deshalb zu 4 Wochen Haft verurteilt. Wien. sPriv.-Tel.j Die Meldung eines Berliner Blattes von einer geheimen Weitung an österreichische, in Deutschland an wesende Reserveoffiziere, sür eine Einberufung bereit zu sein, wird zusläudigerseits als unwahr bezeichnet. Paris. Frankreich gestand der venezolanischen Ne gierung eine weitere Frist von 8 Monaten zur Tilgung der logenannten diplomatischen Schuld zu. Während dieser Zeit wird Frankreich den Einstrhrzoll auf venezolanilcken Kaffee nicht er höhen. Paris. Die Wahl Robert Kochs an Stelle von Virchow zum auswärtigen Mitglied» der Akademie der Wissenschaften er folgte mit 26 von 52 Stimmen: 18 Stimmen wurden für Äaassizfdlangley und eine für Ban der Baals abgegeben. Ein Akademiker gab einen weißen Stimmzettel ab. London. iPriv.-Tel.s Den „Times" wird aus Moskau gemeldet: Alle Vorkehrungen zur Einberufung von 100 000 Reservisten der ersten v.nd 190000 Reservisten der zweiten Klasse innerhalb 14 Tagen sind getroffen London, s aminenstoß „Vautour" und erlitt eine nicht unbedeutende Havarie. Petersburg. Professor, v. d. Fliet vom Polytechnischen Institut wurde unweit des Institutsgebaudes von einem grotzen grauen Wolf an gefallen, der sein Opfer zu zerfleischen be gann. Als auf Hilferufe des Professors Studenten herücieiltcn, den Professor, der mehrere heftige Bißwunden davongctragen und hatte, befreiten, entfloh der Wolf in den nahen Wald. K o n st an l i n o p el. Gestern mittag kam es beim Hotel Psra-Palast zu einem bewaffneten Konflikt zwilchen i '.in in einem Hause des Muhen Bulgaren. .Mitgliedern des lukevov scheu Komitees, und der Polizei. Diese wurde beim .'Buche', das Haus zu öffnen, die Leute zu verhaften und die vvtuiueittc zu beschlagnahmen, mit Nevolverschüsten empfangen, .luch eine Verstärkung der Polizei durch Geudarmc und Marme- i .wpen wurde beschossen, jo daß ein regelrechtes Gefecht entstand, ei dem sieben Bulgaren tödlich verwundet, drei Soldaten ge tütet un.o «ins Frau und drei Kinder schwer verletzt wurden. Belgrad. lPriv.-Tcl.) Die 9000 Albanesen, die nach der Protestvermmmlung gegen Einführung von Reformen im Dorfe .'ucowaz, von dort nach Jpek zogen, und die Stakt noch einige rage belegt hielten, haben sich zerstreut: vorher aber haben sie u Fvek einen serbischen Kaufmann erschossen und vom Tcle- rivhenciinc die Absendung einer Gratrsdepeiche an den Sultan ivnngeu. worin sie dicirm mitteilen. daß ne, falls ein Ber ich zur Einführung der Reformen tatsächlich gemacht würde, oe» .'Uamvi auch mit den Truppen des Sultans ausnehmcn irden. Tie diensttuenden Telegraphenbeamten weigerten sich m'augs.die Depesche abzusenden, iiinuten aber nachgcben. dadicAlba- ueien Revolver hervorzogen nno sie mit sofortigem Erschießen -edrohten. Jilzwisthen fand in Uesküü eine Versammlung loyaler Albanesen statt, weiche beschloß, der Resorinaktion keine .HInder- gisse in den Weg zu legen. Washington. sPriv.-Tel.I Ter Kongreß hat der Ne- 'vlciiiou zuVttmmr. dem aus dem Besreiuigskriege bekannten Genera! v. Stenben hier ein Reiterstandbild zu errichten, deisen Kosten sich auf 50000 Dollars belaufen sollen. irr»»-»«»« 0. '«WM«.. Kredit 2l7,!!0 lseso ».»«dner Bank ! t.igi.i riaatsdrhn ne.ec». Lsnrdnoe» lS.glt. eauraliMl, 210.80. un«ar Lotd —. Porlunie'cn 87.10. Fest. rurt«. (» Uhr nachm.' Rente SS.80. gtapener >02.88. Svanier SI.S». verlunlisen 37.<2'/, Türken 28.98. Tinlenldo!« 121.7». LNsmandairl 838^. Slaat'.ba'in - . «amdarden —,— Schwach. OertlicheS und TächflscheS. — Bei Ihren Königs. Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Johann Georg fand vorgestern abend 7 Uhr un Palais Parkstrahe größere Tafel statt. Es waren mit Ein ladungen hierzu ausgezeichnet worden: Der preußische Gesandte Graf v. Dönhoff, die Staatsminister v. Metzsch und General der Infanterie Freiherr v. Hausen. General der Infanterie z. D. und Geiieraladsutant v. Minckwitz, Kämmerer v. Schimpfs. Präsident des Obervcrwaltungsgerichts Dr. Freiherr o. Bcrnewitz, Präsi dent der Oberrcchnungskammer Edler o. d. Planitz, der König!. Leibarzt Geh. Rat Prof. Dr. Fiedler. General L I» suito d'Elsa, Polizeipräsident Le Maistre. Geh. Regierungsrat Dr. Runroelt, Oberst und Abteilungsches im Kriegsministerium Bartcky. Oberst und Kommandeur des 107. Jnfanterre-ReaimentS v. Bosse, Gey. RegiernngSrat Amtshauptmann v. Craushaar, Geh. Hofrat Dr. Woermann. Generaloberarzt Tr. Sußdorf. Major v. CrieLern im Kriegsministerium, Mcgor und Kommandeur des 13. Jager bataillons Gütz v. Olenhusen. OberregierungSrat Dr. Ermisch, Prof. Kuehl. Obcrgartendirektor Bouchö, Hauvtmann und Adjutant der 92. Division Nieper. Oberleutnant und Adjutant ,, . . der 64. In santeriebrigade Freiherr v. Hammerstein. — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Mit cnhaber der Buchbinderei-Firma Hübel u. Denk zu Leipzig, Buch binder Hübel daselbst, den ihm für seine Person und als Teil Haber der erwähnten Firma vom Prcup-Reaenten vou Bayern oer- fhteine in Leipzig den ihm vom Herzoge Titel „Hoflieferant Sr. Hoheit de» Pri t" «meymen und führen. uchbinder» und der von rrrrzen liehenen Titel «ine» Schneidermeister T Anhalt verliehenen Ändert von Anhalt — Dem Lotterlrkollekteur und Ltndtrat Häntzgeu tu Burg städt ist das AIbrrcht»kreuz verliehe» worden. — Der außerordentliche Professor sür Gynäkologie « der Universität Leipzig Herr Dr. med. Kro « nig erhielt einen Ruf an dir Universität Jena, dem er mit Beginn de» kommenden Sommersemester» Folge leisten wird. — Gestern. a>, seinem 57. Geburtstage, feiert« Herr Pastor sten wird. .. . 57. Gebu, . Wedemanrr sein 25jöhrrgeS Jubiläum als Seelsorger der Frauenkirche »ge mein de. Schon am Sonntzag begrüßten ry» ^^ - - die Kinder des KindergottcSdiensteS mit ihren en. den treuen Seelsorger mit ihren Segen-Wünschen. — Der außerordentliche Professor der Unrversität WürzburaDr. vom l. April ad zum ordentl Theodor DeS EorrdreS ichen ^ z Professor in der philolophsichen Fakultät der Universität Leipzig ernannt worden. — Dem Postinspektor Münch in Kiel ist zum 1. Avril eine HilfSreserenienstellc bei der Kaiser!. Oberpostdlrektion Chemnitz übertragen worden. — In Pockau bei Lengeseld fand eine von Bürgermeister Dr. Schanz ans Olbernhcr» einberuserre VertrauenSmänner-Ver- sammlung statt, welche aus allen Teilen des Wahlkreises sehr zahlreich besucht war. In derselben wurde Geheimer Finanzrat a. D. Iencke in Dresden als Kandidat für die nächste Rcich»- tagSwahl einstimmig angenommen. — Der diesjährige HauShaltplan der Stadl Dresden schließt in Einnahme und Ausgabe mit 29 3351S3 Mark ab. Zur Ausgleichung zwischen Einnahme »nd Ausgabe muß dem städtischen Betriebsvermögen sdem städtischen Rcserve- 'vndsj ein Betrag von 6l0 63ä Mk. vorschußweise entnommen werden. Selbstverständlich kann dieser Fehlbetrag, der sich bei dem fortwährenden Wachstum der Bedürfnisse des Haushalts einer Großstadt trotz oller Sparsamkeit eher erhöhen, als ermäßigen wird, nicht auf die 'Dauer in dieser Weise gedeckt werden. Das Betriebsvermögen beträgt auch nach Entnahme jenes Betrages noch immer über 3 Millionen, es würde sich aber, wollte man die Fehlbeträge dauernd aus ihm decken, ohne daß ihm entsprechende Mittel durch die Ueberschüsse der einzelnen Haushaltjahre zu- sließen, bald cruszehren: an diesen Zuflüssen hat cs aber seit dem Jahre 1901 sehr aesehlt, denn der ganze Ucberschuß dieses Jahres belief sich auf »ur 8863 Mk., während im Jahre 1900 ein lieber chuß von 887 940 Mk., im Jahre 1899 ein solcher von 1352000 Mark und im Jahre 1898 ein solcher von 1309 000 Mk. zu ver zeichnen war. — Zur Balancierung der künftigen Haushaltpläne wird nun, wie Herr Oberbürgermeister Beutler in der Rede an kündigte, die er bei der Einweisung der neu. bezw. wiedergewähl ten Stadtverordneten hielt, eine Abänderung der städtischen Grundsteuerordnung in dem Sinne vorgeschlagen, daß bei der Veranlagung statt des Ertrags der Wert der Grundstücke zum Anhalte genommen und dieser Grundsatz gleichmäßig aus bebaute und unbebaute Grundstücke angewendet wird. Die be treuende Vorlage wird die städtischen Kollegien demnächst be- chäftigen. Damit kommt man auf die Einsühruug der Bau tellensteuer zu. Diese war bereits im Jahre 1893 vom Stadtverordneten-Kollegium angeregt, und es war auch vom Rate ein entsprechender OrtSgesetzentwurf ausgearbeitet worden, allein grundsätzlicher Bedenken halber wurde die Einführung einer Baustellensteucr im Jahre 1897 vom Rate wie von den Stadtverordneten abgelehnt. In dem damaligen Entwürfe schien uns die Frage zutreffend gelöst zu sein. Die Steuer sollte sür das Jahr 5 vom Tausend des ermittelten Wertes betragen, und der Begriff der Baustellen war in der Weise definiert, daß als Baustellen alle Grundstücke und Grundstücksteile gelten sollen, mit Ausnahme 1. der Grundstücke, die durch Reichs-, Landes- oder Orlsgcsetz, oder durch ein zu Recht bestehendes landesherrliches Bauverbot der bleibenden Bebauung überhaupt entzogen sind; 2. Grundstücke, welche endgültiger Bebauung um deswillen nicht zugcführt werden können, weil das betreffende Land eines festgestellten Bebauungsplanes überhaupt noch ent behrt. oder weil der bereits festgestellte Plan in Umänderung be griffen ist, und 3. Grundstücke, welche mit unwiderruflich ge- nehmigten Gebäuden bereits besetzt sind. — Ten neuen Orts- gcsetzcntwurf, welcher die Bauslellcnsleuer bringen wird, kennen wir zur Zeit noch nicht, wir haben aber Grund zu der Annahme, daß er sich an den früheren Entwurf anlehncn wird. — Von einem Freunde unseres Blattes erhalten wir folgende Zuschrift: „Die Säkularisieruna des alten Annenkirchhofs an dem Sternvlatz ist für 1904 in Aussicht genommen, auch ist für das sreiwerdendc Areal bereits seiten der Stadtgemeinde ein Bebau ungsplan ausgestellt worden. Nach diesem Plan würden nur und zwar zum kleinen Teile die Josephincil-Straße und die Polier- Straße mit Wohnhäusern bebaut werden, während das übrige größere Areal zu Garteuanlagen beziehentlich zum Sternvlatz Ver- Wendung finden soll. Dadurch würde aber das Vermögen der Anncnk.rchengcmeindc einen großen pekuniären Verlust erleiden. Denn der Wert dieses Areals irr dortiger freauenrer Lage mit ge- schlostener Bauweise dürste, zu 3 Millionen Mark angenommen, nicht überschätzt sein, wenn man berücksichtigt, daß bei einem im vorigen Jahre zur Zwangsversteigerung kommenden Hause der Falkenstraße Nr. 2 die angrenzende Baustelle amtsgerichtlich auf vro Quadratmeter 200 Mark taxiert worden ist. Da nun daS Kirchhosscireal gegen 15000 Quadratmeter enthält, so würde dies jetzt einen Wert von 3 Millionen Mark repräsentiere». Ter Kirchenoorstand möge daher gegen die obenerwähnte von der Stadtgemeinde geplante minderwertige Ausnutzung dieses Areals bei der Kirchen-Jnspektion mit allen nur möglichen Mitteln Front machen, damit eine derartige schwere Schädigung deS Kirchenver- mögenö der Aniien-Parochie abgewendet wird." — Freiwillige für Kiautschou. Im Herbst 1903 wird eine größere Anzahl tropendienstfähiger Dreijäbrig.Frei- williger für die Besatzung von Kiautschou zur Einstellung ge langen. sAusreiie: Frühjahr 1904. Heimreise: Frühjahr 1906.1 Baubandwcrker Maurer, Zunmerleute, Dachdecker, Tischler, Glaser, Töpfer, Maler. Klempner usw.j und andere Handwerker sSchuh- macher, Schneider nstv.) werden bei der Einstellung bevorzugt. Die dienstpflichtigen Mannschaften erhalten in Kiautschou neben der Löhnung und 'Verpflegung eine Teuerungszulage von 0.50 Mark täglich, die Kavitulanten eine Ortszulage von 1,50 Mark täglich Militcirdienstpslichtige Bewerber, von kräftigem und mindestens 1.67 Meter großem Körperbau, welche vor dem 1. Ostober 1884 geboren sind, haben ihr Einstellnngsgestich mit einem auf drei- iährigen Dienst lautenden Meldeschein entweder dein Kommando der Stammkompagnie des 3. Scebataillons in Wilhelmshaven zum Diensteintritt sür das 3. Seebataillo» und die Marrne- Jeldbakterie, oder der 3. Matrosen-Artillerie-Abteilung in Lehe zum Dienstantritt sür die Matrosen-Artillerie Kiautschou lKüsten- artillerrej möglichst bis Ende Februar 1903, spätestens zum 1. August 1903 einzusenden. — verr Rechtsanwalt Dr. Job. Hippe teilt un» als Ver treter des Herrn Buchdruckers Alwin Arnold ln Blasewltz in Entgegnung auf verschiedene Meldungen anderer Blätter weiter mit. daß die Fimra nicht im Jabre l898, sondern im Dezember 1902 abaeändert worden lst. daß Herr Arnold auch nie Prokurist, sonberrr Mitinbaber der Firma war und daß ihm deshalb die Prokura auch nicht entzogen werden konnte. — Für ihren zweitletzten Vortrag In dieser Saison, der am Sorinabrn» abend im Saale dr» VeieliiSharrses stattfand, hatte die Gehestistung Herrn Prosessor Dr. Simmel auS Berlin gewonnen. Er sprach über: »Die Großstädte und da» Gel st erleben". Während da» seelbche Bild der Kleinstadt aus da» Gefüblslrben gestellt ist und in der ruhigen, ununter brochenen Gewöhnung wurzelt, rechne der Großstädter in den Strömungen deS großstädtischen Leben», daS ihn umstutet, mit dem Beistand. Dle Verstandesmäßigkrit verzweige sich mit viel fachen Erscheinungen. Die Großstädte seien von jeher die Sitze ver Geldwirlschast gewesen. Geldwrrtlckaft aber und Verstandes- herrichast ständen in engstem Zusammenhänge, gemein sei ihnen eine reine Sachlichkeit in der Bchandluna von Meirichen und Dingen, mit der sich nur allzu oft eine arwlsi« Härte v«««. Da» Geld rechne mit den Menschen wir mir Zahlen' deshalb bekomme auch, während in der Klrinyadt »och der Tausch der Ware gegen da» Geld von Person zu Person stallsinde. der Handel ln der Gioklladl. die sich in der Hanppoche nur von der Produktion sür den Markt nädrt. und wo K>»num«nt und Produzent sich persönlich fern stehe», einen starren Zug. der mit dem Gefühlsleben der Kleinstadt »rchiS gemein habe. Dee moderne Geist Irl mehr und nikhr ein rechnender geworden, r» entivrech« dir» den Ideale» der modernen Raturwrssenichast. alle» i» mathrmatlschen Formeln srst- zulegen. -o sei auch da« Seelenleben der Großitadl ln brr Hanpnach» auf rechne,siche Eraktbrit gerichtet. In die subjeklwc» Beziehungen der Großstädte yinsichrilch der Perron steine rveiier ein ande,«» plychologsichr» Verhallen hinab, da» man all gegrn- leitige Rrservieriheit bezeichnen dürfe. Während man ln der Lleiusladt jeden Begegnenden kennt, weiß man in der Großstadt vst nicht einmal, wer noch mli in demsetven Hause wohnt. Ein gewisse» Recht aui Mißtrauen nötigt den Großstädter zur Reserve und läßt ihn damit dem Kleinstädter gefühllos und kalt erichernen. Es euthälr diese Reserve einen To» vo» talenter Aversion, ohne die eln Leben, wie es in der Großstadt geführt wird. Übeihaupl ttle Re Liese Rewrve aber gewährt dem »isir» Maß versonlicyn Freiheit. , im Mil ' Spar- nicht ge Individuum ri»e Art und «b , Das Kleinstadtlkberr tu der Arittle, im Mittelalter und von beule legt dem Einzelne» Schranlen auf. unter denen der moderne Groß- stavtmemch nicht atmen könnte, denn je kleiner der Kret». der da» Milieu bilde», je beickcäiikter die Beziehungen sind, desto äugst- tcher wacht jeder über die Lebensführung de» Anderen. Im ver- einerten Sinne lei der Großitävter stet, die geistigen Lebens- wdingltnaen würden nirgend» stärker gefühlt, al» in dem Gewühl der Älvßstadr. weit man sich »irgend» »»immer und verlassener vorkoinint. als hier. Die» leite zu einer geistigen Inbtvchualisierung über: die Großsladl werde zur Stätte einer au» sich heran» wach sende» Kultur, ihre Ausgabe sei eS. den Platz dazu heizugebei, Freilich gehe mit der individuellen Freiheit auch die Ausbildung vo» Souverhelien Hand in Hand, der Ruf »och Gleichheit, der da» Lebe» aus eine natürliche, für alle Individuen gleiche Basis gestellt wissen will. ES devürre kräitiger SchwimmbeweauiiAen, um sich bei den oft sehr hoch gebenden Woaen der Zeit über Wasser zu halten und um ohne Gefahr i» der Großstadt leben zu können, gelte es vor alle»,, sie zu versieben. — Der Saal war bis aus den letzten Platz gefüllt, und die bochiirlerrssairlc» Aus führungen des Redners fanden allseitig lebhaften Beiiall. — Der Verein zur Konfrrmanden-AuSsteueruirg in Dresden sVorsitzender Herr Schuldirektor Richard Meyer, hierj versendet soeben seinen 26. Rechenschaftsbericht, woraus zu entnehmen ist, daß der Verein auch im verjlossenen Jahre wieder wesentlich gewachsen ist Die Zahl der Kassenstellen erhöhw sich vo» 33ü auf 353. die der Mitglieder von 23333 aus 24778. bücher wurde» 7532 ausgestellt, s sparende Kinder dem Vereine ana trugen 325810 Mk., die Auszahn , tbestand der Spareinlagen erhöhte sich von 926 875 Mk. auf 988 003 Mk., das wirkliche Vermögen auf 1068 521 Mk., d. i. um 74 281 Mk. mehr geaen das Vorjahr. Bezeichnend für die günstige Entwickelung de» Verein» ist die erfreuliche Tatsache, daß auch ür da» Jahr 1902 die Zinsen wieder mit 3 Prozent gewährt Wer ren können. Einzahlungen werden in wöchentlichen Beiträgen von 10 Psg. enlgegengenommen, wodurch den Eltern Gelegenheit gegeben ist, nach und nach für die Zeit der Einsegnung ihrer Kinder ei» Kapital ansammeln zu können. Als Beispiel dafür, wie der Verein die Sparsamkeit fordert, möge erwähnt werden, daß an einer einzigen hiesigen Bezirksschule im vergangenen Jahre allein 3165 Mk. gespart worden sind. Auskunft über den Vcrem. in dem auch Kinder schon vom 1. Lebensjahre an Ausnahme sinken, erteilen die Bezirkskassierer und die Geschäftsstelle Äcrokstraße 51. Die diesjährige Jahres-Hauptoersammlung wird Donnerstag, den 26. Febniar, abends von 8 Uhr ab, im oberen Saale der «Drei Raben". Marienslraße, abgehalten. — Sellen wohl w'rd eine festliche Veranstaltung einen derart tarken Zuspruch finden, als dos Fastnachtsvergnügen des ilnterstützungsvcreins der Deutsch-Oesterreich er. Der Saal deS Keglerheims reichte für die Zahl der Gäste nicht aus. viele mußten sich mit einem bescheidenen Plätzchen aus den Galerien becmügen. Der rührige Bereinsvorstano, an der Spitze ^err Fabrikbesitzer Zimmerhackcl, hatte schon seit vielen Wochen orbereitungen getroffen, das Fest zu einem interessanten und angenehmen zu machen, und die aufgewendete Mühe war nicht vergeblich. Der Festsaal zeigte ein buntes Trachtengemisch: fast alle Nationalitäten der österreichisch-ungarischen Monarchie waren vertreten. Von einem Sprachenkampfe war aber nichts zu merken, ier kokettierte ein derber Sohn der Berge mit einer niedlichen öhmin. dort suchte sich ein gemütlicher „Weaner" einer feurigen Ungarin zu nähern. Ten Glanzpunkt des Abends bildete die Vor- ührung einer deutsch-österreichiichcn Bauernhochzeit in „Lachdich- ans" bei Eger. In naturgetreuer Weise unter Beobachtung der heimatlichen Gebräuche führten annähernd 50 Mitglieder des Ver- eins die Versammlung der Hochzcitsgaste^ die Abholung der Braut, die Trauung und den Zug nach dem Hochzeitshause vor. Das New ' ' - . Erscbeiiicn der „Herren Ncichsratsabgeordneten Wolf und Iran", welche daS Brautpaar durch Ansprachen auSzeichneten, wurde auch vom Publikum lebhaft begrüßt. Die Begrüßunaslieder des Torsgesangvereins, das Auftreten der wandernden Bettclmusikante». die Vortrage der aus Karlsbad zugereisten Humoristen brachten Leben »nd Abwechslung in die Gesellschaft. Die Inhaber der Lotterie und Verkaufsbuden machten glänzende Geschäfte, so daß der für die Krankenkasse bestimmte Reinertrag des Festes ein ganz erheblicher gewesen sein muß. Ten Schluß des Festes bildete ein Ball. — Tie nächste Versammlung der »lande-kirchltchen Gemeinschaft" fällt an». Am 5. März, abend» 8 Uhr, veranstaltet der Zweig- verein Dresden des „Evangelischen Bundes" «inen r» rößerem Nahmen gehaltenen evangelischen Familienabend in den välen des Linckeschcn Bades. Herr Pfarrer Naumann aus Treuen i. V. wird dabec einen Vortrag über „Die Rückkehr uiten" holten, während Herr Pastor Lippmann von der Martin Lutherkirche die Begrüßung übernommen hat, und der Vorsitzende, Herr Pfarrer Segmtz das schließende Abschieds- wort spricht. Der durch seine künstlerischen Leistungen rühmlichst bekannte Kirchenchor der Martin Luther-Gemeinde verschönt den Festabend durch musikalische Darbietungen unter der Leitung des Herrn Kantors Römhild. Der Eintritt ist frei. Gäste sind willkommen. — Der Deutsche Flottenverein wird nächste» Freitag abends 8 Uin im Veieinsvnusr einen Vortragsabend ver anstalten. zu vem nicht bloß die Mitglieder des Flottenvereins mit ihren Damen, sondern auch Gäste freien Zutritt haben. Herr Oberwinder wird über „Die Weltlage und die deutsche Weltpolitik" iprech.n. Die sich anlchlietzenden kinrmatographischen Bilder weroen unter arideren den Stapellarrs eine» großen Pcrnzcr- iffeS, eine Parade in Wilhelmshaven, den Kaller auf dem „Vulkan" in Stettin i» glänzender Auffassung und Lebendigkeit Vorführer,, während eine Militärkapelle konzertiert. — Hinsichtlich der von den beiden hiesigen GastwirtS- vereinen sür heute nachmittag halb 4 Uhr in das „Tivoli" einberufenen Protest-Versammlung sei noch bemerkt, daß dieselbe auch für Brauereien, Fleischer, Bäcker, überhaupt alle dem Gastwirtsgewerbe nahestehenden Geschäftszweige viele» Inter essant« bieten wird. — Am Sonntag hielt der Landwirtschaftliche eamten-Verein Dresden sJurist. Person) seine 1V. orderst- ich« Generalversammlung in den „Drei Raben" ab. Ueberaus zahlreich waren die Mitglieder, selbst aus ferneren Gegenden, er- chrenen. Der vom Vorsitzenden deS AufsrchlSrats, Herrn Erb richter Krrtzschmar-Mochan, erstattete Geschäftsbericht gab wiederum einen erfreulichen Beweis von dem Blühen und Gedeihen steS Vereins; für die Jahresrechnung wurde auf Antrag de» RevisionSmitglied» Herrn Haupt-Hannover dem AufsichtSrat und Vorstand einstimmig Entlastung erteilt. Als Revisoren sür die nächste Jahre«rechnung wurden die Herren Haupt-Hannover und Hochenberger-Bärenstern, als stellvertretender Revisor Herr Ritler- zulspächter Merbitz-Groß-Schirma gewählt. Da» nach Be- timmung der Satzungen ausscheidende AufsichtSratSmitglird Herr Inspektor Mei»l-Dre»den wurde als solche» wiedergewählt. Emen von zwei BereinSmiigliedern au» Verein-Mitteln Freistellen zu ge währen: dieser Antrag fand einstimmig Annahme. Nachdem noch einige Beschlüsse wegen Abänderung einiger Paragraphen der Satzungen gefaßt waren, hielt Herr Professor Endler-Meißen einen lebr lehrreichen, mitten ans der Praxis gegriffenen und sehr bei-
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