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- Erscheinungsdatum
- 1903-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190302168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-16
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
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Än Numinern »ach Tonn- und tzeui lagen l de» rwattige Grundieilen so, <>v de», so und «o Psg, nach V-. iondrrem Daris Auswärtige Ain träge nur gegen vornnsbejahlung, Belegblätter werden mit roPig, berechnet. Sernivrechanschlnb: «m« I Nr. U und Rr TVV6. «no «lrcdoss. »7 VI»Ian«I,t> a»»o »7 kilialv äor „Vr^älivr In Leliten". sua»d«« von luaaratou u. «doooemvot» für odixs lLoitung. 80IU0I L ^auiniroii« Hümsreliiiieii nnnpt UU. Asslv«lvnsiil»v, 8o'.il«>n o. älmtrpllltti!» la. Lummliösung, Obcrgumml Nie Keosslston unil Nepsrsteurv, ^ Mi >1» — St^uve^ti aamo V, runllevsi ckor t^ragorstt. ^ „ »». ».„..r , Mt!ndi8tr»«>ork HkIllÜLkÜI IiKUPOÜ, „^»^<»11^»,,- Ilelnr. Lodorlrrw-Lmulsio» 80kvn I »ntrvnlel«»«», Lrk, anltungen cker 8It>o1«Iouv u. VI>K>. li»anltkvll. 0rosse kluscllv 2 Llü. V«i «an«I oaeli n»«rrüi t». "D4 iWigl. fiofHpotkeke- "M»M Ql« Ot tivnlai^. ISID. «r. 47. S,i„kl: Neueste Drahlberichte. Hofnci ^richten. La Melaiile, Dmchbinch, Vivlieltion, Völkcrichlachtdcnlmal - Lotteiic. Treukler-Konzert. Babel »l,d Bibel, Briefkasten. Mimtali, 16. Fcbrnar 16M. Neueste Dralitmeldunne» vom 15 Februar. Wien. Der Kaiser ist heute abend aus Budapest hier ein getroffen. Wien. DaS „Fremdenblatt" bezeichnet es als erfreulich, daß die Gerüchte von der Mobilisierung der bulgarischen Armee sich nicht bestätigten. Durch diese Maßregel wären die ernsten, aufrichtigen Bemühungen Oesterreich-Ungarns und Ruß lands zur Verbesserung der makedonischen Verhä.inisse durchkreuzt worden und die bulgarische Negierung hätte damit eine schwere Verantwortlichkeit übernommen. In den nächsten Tagen schon dürfte die Pforte in Kenntnis der von den Kabinetten Ocficr- reich-Ungarns und Rußlands ausgearbcttelcn Vorschläge sein, welche daraus gerichtet sind, die Lage der Bewohner Makedoniens durch die Beseitigung gewisser drückender Ucbclstände in der Ver waltung zu verbessern, sich aber sorgfält g innerhalb der Grenzen kalten, die durch die Achtung für die Hohcitsiechtc des Sultans gegeben sind, Konstantinopel. Seitens der Pforte wird erklärt, daß die jüngsten englischen Reklamationen wegen der Grcnzregnliernng des Hinterlandes von Aemen-Aden endgültig geregelt sind und die gemischte Kommission die entsprechenden Arbeite» beginnt, Konstantinopel. Mehr als die längsten bulgarischen Zu sicherungen beruhigten die Pforte verschiedene direkte und indirekte Verwahrungen und Erklärungen der rumänischen, griechischen und serbischen Regierung bezüglich einer eventuellen Bevorzug,,ng des bulgarischen Elements auf Kosten der Angehörigen dieser Nat.onen in Makedonien sowie bezüglich jeder Verschiebung des Gleich gewichts auf der Balkanhalbinsel, Die Pforte hält die Erhaltung der Ruhe diese- Jahr für gesichert, weshalb sic auch die Durchführung ihrer finanziellen Pläne eifrig verfolgt. Sie sieht derzeit auch beruhigter als bisher dem erwarteten Schritt Oester reich-Ungarns und Rußlands entgegen, da sie in dieser Beziehung beruhigende Informationen erhielt, Ästhen. Die mit der Aufgabe betraute Kommission, den Zu sammentritt des internationalen archäologischen Kon- Sltzung zusammen. l5 abgehalten . , . , in der Cella des ZarthenonS stattfinden. Sofia. Sobranje. Der oppositionelle Abgeordnete Takew richtet cm den Ministerpräsidenten Danew die Anfrage, warum Zontschew und Michailowsky verhaftet und die Komitees geschloffen worden seien. Danew erwidert der Ministerrat habe beschlossen, die Komitees zu vernichten. Takew erklärt sich mit der Antwort nicht zufrieden und kündigt eine Interpellation an. OerlllcheS und Sächsisches. — Se. Mgjestät derKönig wohnte gestern vormittag >/,11 Uhr dem Gottesdienste in der katholische» Hvstkche bei und nahm nach mittags 5 Uhr an der Familientasel bei Ihren Kgl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg teil. — DaS Allgemeinbefinden Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Friedrich Christian war gestern ei» gutes, obgleich nachts die Temvrratnr weiter gestiegen war. — Für die verstorbene Frau Erzherzogin Elisabeth von Oesterreich wird am hiesigen Königl. Hofe vom 14. bis 21. Februar Trauer angelegt. — Morgen findet auf Grillenburger Revier Königliche Jagd statt. - Se. Majestät der König hat dem Bürgermeister 1>r. Dittrich in Leipzig das Osiizierkreuz und dem Stadtbaurat Franze dalelbft das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordcns verliehen. Diese Verleihung ist erfolgt in Anbetracht der verdienst vollem Tätigkeit dieser Herren für das Zustandekommen der Ver trage über die Anlegung des Hanptbahntwses in Leipzig. ,. -7Än dem Schreiben, in dem Graf Paul v. Hoensbroech icine Reichstaaskandidatur für den Wahlkreis Zwickau- Werdau-Errmmstschau ablehnt, heißt es u. a.: „Besonders schwer wrrd mir die Ablehnung der Kandidatur, weil ich aus der „Germania", dem „Zentralorgan der Zentrumspartci", ersehe, m welche Dut der Ultramontanismus durch meine Reichstags- kanmdatur verseht wird. Diese Ausbrüche christlichen Hasses be- weisen mir nicht nur. daß ich im Kampfegegen den Ultramontanis mus im allgemeinen auf dem richtigen Wege bin. sondern daß bei diesem Kampfe besonders ein Plah im Reistage die richtige Stelle für mich wäre. Es müssen Männer in die Volksvertretung, die den im Zentrum verkörperten antinationolen, eminent staats- und kulturfeindlichen Ultramontanismus bis auf's Messer bekämpfen." . — In dieser Woche wild von den Abgeordneten des >m vergangenen Jahre ist Zschovau abgehaltenen sächsischen Tnrii- lagrs die Wahl der an- dem 1-t. Deutsche» Tnrukreis Königreich <oachsen zu stellenden Kampfrichter und deren Stell vertreter für daS lO. Deutsche Tiunfest In Nürnberg voll zogen. Ans diesem Turnfest beabsichtigt der Kreisturnral wie in BreSlan 1894 und in Hamburg 1899 einen Sachl'enabend zu ver anstalten. Der nächste Deutsche Timitag findet tm Jahre 1904 in Berlin statt. — Eine Dame, die mehrfach in der Heilanstalt „Mötairie", in der sich zur Zeit die ehemalige Krön- Prinzessin befindet, gewohnt hat, schreibt der „Straßburger Post": „DaS Sanatorium ist eine der ersten Privat-Jrrenanstalten der Schweiz, und der Umstand, daß die unglückliche Frau von ihren Ratgebern gerade dahin gebracht wurde, bewerft nur, daß ihre Umgebung Gründe hatte, an ihrer Zurechnungsfähigkeit zu iseln. La Mätairie ist im Besitze einer Aktiengesellschaft, die allen Ländern, aus allen Weltteilen, aber keiner weiß, wer der andere ist — das strengste Geheimnis umgibt jeden einzelnen! „Monsieur Charles, Monsieur Paul, Madame Berthe, Madame Anne, Mademoiselle Rose" so kennen sich die Pensionäre untereinander und so kennt sie die zahlreiche Dienerschaft. Der neue Gast wird für seine Umgebung „Madame Luise^' sern. Die Kranken, unter welchen eine bedeutende Anzahl Unheilbarer sich befindet, führen eine Art Famsticnlcben. .Herren und Damen vcr- sammeln sich — wenn sie gerade ihre sogenannten guten Tage haben — zu den Mahlzeiten m dem eleganten Speisesaale und ver bringen die Nachmittage und Abende im Salon oder der Garten terrasse mit Musik oder allerlei Spielen, welche von einer Gesell schaftsdame angeregt und geleitet werden. Scheinbar herrscht große Freiheit, aber auch nur scheinbar! Tenn nicht umsonst nennen die Kranken die „inlii-iuiors" iKrankenwärterin) ihre „onkormioi-s" lSchliekerinj. Innerhalb der Gebäude gibt cs überall verschlossene Türen und außerhalb überall scharf be obachtende Augen. Einzelne Nebengebäude, sogenannte Chalets tHolzhütten, kleine Hänschens sind für Kranke mit eigener größerer Dienerschaft: sie liegen lauschig im Grünen des Parkes. Es heißt, daß Madame Luise ein solches hübsches Hänschen zu ihrer Per- fügung erhalten hat." — Bon ärztlicher Seite erhält die „Straßb. Post" dazu noch weitere Aufklärung: „Das vieierwähnte „Sana torium" La Mötairie bei Neuß ist, wie ich aus eigener Anschau ung weiß, eine ssogenanme geschlossenes Irrenanstalt — damals zugleich vertragsmäßig Staatsanslalt für Genf. Ich habe nicht gehört, daß die Anstalt ihren Charakter geändert hätte." — Diesen Angaben gegenüber ist wiederholt zu betonen, daß vor Eintritt der Kronprinzessin in „La Mötcririe" in Gegenwart ihrer be.den An- walte ein Protokoll ausgenommen worden ist, welches ihr volle Be wegungsfreiheit sichert. — In „La Metairie" steht die Prinzessin zur Beobachtung ihrer geistigen Verfassung unter der Aussick,t ves bekannten Irrenarztes Au g u st Forel. Forel ist 1848 in Morges geboren, studierte m Zürich und Wien, wurde 1873 Assistenzarzt an der Kreisirrenanstalt in München, habilitierte sich 1377 als Privatdozent daselbst, ging 1879 nach Zürich und wurde noch in demselben Jahre Professor der Psychiatrie und Direktor der Irren anstalt Burghölzli in Zürich. Forel hat sich besonders verdient ge macht um die Anatomie des Gehirns und entdeckte 1885 den Ursprung der Gehörnerven im Gehirn. Er gilt als Autorität auf dem Gebiete des Hypnotismus, widmete den Zuständen über die ehende Studien und bemühte bedingte Zurechnungsfähigkeit eingel. sich um eine Reform des Strafrechts. Die Haltbarkeit seiner wissenschaftlichen Untersuchungen ist aber nicht unbestritten, n lich in der Richtung, daß er sich den Ansichten Lombrosos zwei' La Mötairie iß ^ ißt im Be^tze einer Aktiengesellschaft, t immer besorgt ist, einen der ersten Nervenklinikcr an der Spitze U haben, rivatmannes, ihre- Unternehmens Landsitz eine- reichen Privatmannes, liegt die Anstalt an den Uferi de« Genfer Sees, westlich vom alten, burggeschmückten Neuß. De und vornehm, wie der ern ... . . er ,t herüber und blickt ernst in die Fenster der aus- gedehnten Gebäulichkeiten, in anlagen. Keine hohe Mauer, lassen auf die Bestimmung des schönen o viel menschliches Leid und Elend sich verbirgt. Die Anzahl der Pensionäre ist sehr beschränkt, und die durch die vornehme LebenS- sührung bedingten hohen Preise ermöglichten nur sehr reichen Leuten den Aufenthalt in der Mötofti» Es sind dies Leute aus nament nähert, welcher die Ursachen der Verbrechen in der körperlichen Beschaffen heit der Verbrecher, erworben durch Vererbung und Atavismus, nachzuweisen sucht. — Einen sthr interessanten Vortrag über die Vivisektion als wissenschaftliche Tierfolter, in dessen Verlaufe es an lauten Kundgebungen^ der^Empörun^und des Unwillens bei ^>err >ner Tierschutz-Verein, der vom ersten Tage seines Bestehens an gegen die Vivisektion gekämpft hat und diesem Kampfe seit Mieden ist. Die Ansichten über die Vivisektion, ner aus, sind sehr geteilt. Die eine Partei sagt, als gebildeter, fühlender Mensch nur dieser wilsen- Tierfolter das Wort reden: die andere Partei meint, wie kann man den Tierschutz so weit treiben, daß man die wissen schaftliche Forschung lahm legen will. Die Vivisektion sei keine eigentliche Tierschutz-, sondern vielmehr eine ärztl che Standes- :e. Letztere Ansicht verwarf Redner vollständig, als durch reiche Aussprüche in namhaften medizinischen Werken wider rat, und nannte eine Bewegung, durch die einem wehrlosen Wesen unsägliche Qualen zuaefiigt werden, eine eth/sche Frage. Werressajcb schrieb in einem seiner Werre, „man dürfe nicht über die Vivisektions-Gegner lachen, denn die Vivisektion sei eine arge Derauälerci, und die Marter, die sie den bedauernswerten Ge schöpfen bereite, eine außerordentlich große". An der Hand ver schiedener medizinischer Blätter schilderte nun der Vortragende eine ganze Reihe von Experimenten, die, um „wissenschaftliche Probleme" zu lösen, an Tieren vorgenommen wurden und von den schauderhaftesten Quälereien Zeugnis ablegten. Sehr beliebt sind bei dieser Art „Forschungen" die Hunger- und Durstversiiche, welche die für die Wissenschaft hochbedentsame s?I Frage enlscheiden ollen, ob ein Tier länger lebe» kann, wenn es flüssige Nahrung jat, oder ob dies nur bei fester Nahrung der Fall ift. Deshalb äßt man die armen Hunde. Katzen, Kaninchen oder sonst ein Tier Wochen- und monatelang hungern. Ist wohl diese Erkenntnis für die Wissenschaft solches Preises wert ? Weiter beliebt sind die physiologischen Versuche, durch welche das Seelenleben der Liere und die Funktionen des Gehirns erforscht werden sollen, vei denen man tausenden von Tieren das Gehirn mit glühenden Stäbchen durchbohrt oder mit kochendem Wasser läd'ert. Aber nicht etwa um neuer W ssenschast willen, sondern um den Studen ten der Hochschulen ack ooulon zu demonstrieren, was längst in Büchern zu lesen ist. Der berühmte Professor Hirtl, in seiner Jugend selbst ein Vivisektor, nun aber einer der entschiedensten Gecner der Vivisektion, weil er cingcsehen hat. daß sie nicht nur sitll'ch, sondern auch wegen ihrer Unzuverlässigkeit zu verwerfen .ist, spricht sich über diese Demonstrationsversuche folgendermaßen aus: „Wer es ruhig mit ansehen kann, daß einer Taube das Ge- Hirn durchlocht wirb, um zu konstatieren, ob sie noch fliegen kann, oder daß man einer trächtigen Hündin die Jungen aus dem Leibe schneidet, um sich zu überzeugen, ob sie dieselben als ihre Jungen erkennt und beleckt, der verdient eher ein Schindcrknecht zu werden als ein Arzt." Um oll' diesem Meere von Qual an Millionen Tieren, diesem Grauenhaften der Vivisektion den Stachel zu nehmen, beißt es, die Tiere würden betäubt. Indessen sind die meFten Experimente, die sich auf Tage und Wochen erstrecken, in der Narkose gar nicht möglich, denn ihre Wiederholung würde den Tod des Objettes heroeifuhren. Uebrigens verändert auch die Narkose den Organismus des Tieres, und das Experiment wäre zwecklos, eS ist also lächerlich, zur Entschuldigung des Treibens der Vivisektion von einer Betäubung zu sprechen. Nein, die Tiere werden vielmehr mit Curare in einen starren Zustand, bei dem aber die Empfindsamkeit nicht aufgehoven wird, versetzt, s und das ist eben das Scheußliche, Gemeine bei der Vivisektion. Man denke sich ein Tier, das alle Qualen des Messers oLee eines sonstigen Instruments über sich ergehen lassen muß, ba den Schmerz fühlt und sich doch wie eine im Starrkrampf liegend-. Leiche nicht rühren kann. Nicht das Tier wird betäubt, iondee.i das Gewissen des Menschen: es sieht besser aus. wenn ein Tee regungslos daliegl, als wenn es vor Angst sich windet, mit den Beinen schlägt, oder seinen Schmerz sonst aus eine Weise zu er kennen gibt. Viele Bivisekloren stehen aus dem Standpunkte, da ihre Experimente nur der Erkennt» ö dienen iollen. und daß dam-, mit ganz weniq Ausnahmen, an eine 'Nutzanwendnng in In. Praxis gar nicht gedacht wird. Die meisten der aiigesieiin' ' „Forschungen" haben auch mit der Heilung menschlicher Kran! beiten gar nichts zu tun. Was hat cs z. B. für die Heilkunde in, Wert, zu wissen, wie ein Hund stirb! dem man eine Nhrsede. Glasspiittcr oder sonstig« ungehörige Gegenstände unter die Ha. praktiziert, oder kochendes Wasser in den Magen filtriert, wie riin Katze verendet, der man ein Stück Fell vom Körper trennt, und sic!: ein Frosch in siedendem Wasser auslösl? Ein Mensch, der dabei betroffen wird, einem Käser die Beine ausznreißen und ihn dann liegen zu lassen, vielleicht um zu sehen, ob er überhaupt noch liegen kann, wird wegen Ticrauälcrei bestraft — gegen die Vivi- Qua, bereitet wird. Es ist überdies nachgewiesen, daß dft meisten Entdeckungen und Erforschungen aus dem Gebiete der Heilkunde gar nicht der Vivisektion zu danken sind: ja diese wird in hervor ragenden med zinischen Werken geradezu als nutzlos und Schaden erzeugend bezeichnet. Die Lehre der Wissenschaft soll frei sein, sobald sie aber in das Recht anderer Wesen cingrcist, fo haben auch andere, so hat auch der Laie das Recht, dagegen einzuschreiteu. Jeder Stand hat eine fortwährende Kontrolle nötig, warum nicht auch der ärztliche in Hinsicht aus die Auswüchse der Bivisekfion. Es gilt deshalb, sie mit allen Mitteln zu be kämpfen, und tatsächlich hat auch kein anderer kultureller'Zustand in der kurzen Zeit seines Bestehens einen solchen Sturm gegen sich hervorgerusen, als gerade d'e Vivisektion. Dem ärztlichen Stand in seiner Gesamtheit ist der Vorwurf nicht zu ersparen, daß er nicht aus sich heraus Maßregeln gegen diese offenkundige Tier quälerei ergriffen hat. Deshalb hielt der Redner nach dieser Richtung hin auch eine Kontrolle des ärztlichen Standes für an- gezeigt, um unter dem Drucke der öffentlichen Meinung gegen die grauenhaften Zustände der Vivisektion volle Aufklärung und sie selbst damit aus der Weit zu schaffen. Dann werden hoffentlich auch behördliche Maßregeln zur Unterstützung der Volksstimme nicht auf sich warten lassen. — In der vom 11. bis 14. Februar gezogenen Völker- schlachtdenkmals-Lotterie entfielen die Prämie von 75000 Mk. mit 5 Mk. auf Nr. 96356: der Hauptgewinn von 25 000 Mk. auf Nr. 162 921 lKollekte von Alexander Hessel in Dresdens: 10000 Mk. aus Nr. 561 01: 5000 Mk. aus Nr. 108003 . 3000 Mk. auf dir. 62962; 2000 Mk. aus Nr. 124 576: 1000 Mk. auf Nr. 32 821, 92857, 185166: 500 Mk. auf Nr. 24 186, 94 782. 155021, 155110; 300 Mk. aus Nr. 49677, 65133, 71 734: 101 302, 125 804, 127 335, 130 086, 140 559. 183 433, 183 221; 200 Mk. auf Nr. 3740. 9279, 12 060, 37 692, 61865. 71559. 85 298. 97 698, 120 012, 121677, 127 465. 167 69". 170 190, 173 759, 178 796, 180 957. 184 364, 189 483. 196252. 198 923. — Die Priv. B o g e n s ch ü tz e n-G esel lsch a ft anstaltct. der Kamevalszcit Rechnung tragend, Montag 23. Februar aus dem Königl. Belvedere ein „Strandfeft Westerland-Sylt". — Der „Bezirkslehrervercin Dresden-Land" hielt am Sonnabend in den „Wettiner Sälen" s„Keglerheim") einen utbesuchten Familie nabend ab. Tie Kapelle des Schützen "eginients Nr. 106 unter Leitung des Hierrn Stabs! ' nge „Zigeuncrballade" für Tenor,"mit Orchesterbegleitung, und dem Humor wurde Rechnung getragen durch ein von Mitglieder» der Konferenz Blasewitz trefflich oorgetrcigenes Tierquartett. Hierauf fand Ball statt. — Die Tätigkeit der Feuerwehr ist seit Sonnabend abend mehrfach in Anspruch griwmme» worden. Zunächst waren es zwei Schornsteinbrände. zu deren Unterdrückung die Wehr alarmiert wurde und zwar abends nach 7 Uhr von W ö l s n I tz st ra ß e I ans. wo Glanznch in Brand geraten war. und in der 10. Stunde von R i c t s ch e lst ra ß e 2 aus. Während die Unterdrückung des letzteren Brandes mir kurze Zeit in Anspruch nahm, waren die Maiiiilchaslcn a» der ersten Stelle nahezu 2>/r Stunde» beschäftigt, ehe icde Gefahr beseitigt war. — Abends nach lO Uhr rückte ei» Lösch»,g zu einem Gewäcbshausbrand nach W ilhelmstraße 3 «Vmslndt Köditz) aus. Wahrscheinlich waren bei dem herrschenden Sturme Funke» aus einer Este zwischen die mit Laub ausgefiillte» Breitwände des Hauses getrieben und dadurch der Brand verursacht worden. DaS HauS wurde mehrfach beschädigt und eine Anzahl Fiiihbcctsensler und Pflanzen zerstört. Die Löschung des Brandes erforderte, da schon von anderer Seite vorgearbeitet worden war. nur kurze Zeit. -- Gestern Vormittag entstand in einer Küche in, 3. Stock deS HauieS Flemni ingstraße 33 durch beim Waschen eines Kleides mit Benzin entstandene Gase, die sich an der Feuc rillig der stark gebeizten Kochmaschine entzündet hatten, ein Brand, durch ben oie vollständige Kiichcneinrichtung und verschiedene Ge bäudeleile zerstört bczw. beschädigt winden. Es hätte nur noch kurzer Zeit bcdmst und auch der Dachsiuht hätte in Flammen ge standen. Einzelne Teile von diesem waren, da das Feuer auch die Kiichcmdccke zerstört hatte, bereits von den Flammen ergriffen, «Is die Feuerwehr gerade noch rechtzeitig eintraf. Diese hatte onfäiig lich einen schwere» Stand und mutzte des erstickenden Qualmes wegen, der infolge der Schwcfvlgase einer mitvcrbrannten Kiste mit Streichhölzern verursacht worden war. sogleich mit Rauchmasken vorgeben. Sie konnte aber mit zwei Schlauchleitungen von Straßentiydranten, von denen eine im Gebäude »nd die andere von außen über die große mechanische Leiter vorgenommen wurde, die Gefahr in kurzer Zeit beseitigen und das Feuer auf sei«enH«G -LZ Ver den ans au , Regiments Rr. 106 unter Leitung des Herrn Stabshormsien Heldin erfreute durch ein seingcwahltes Programm. Besondere Verschönerung erfuhr der Abend durch die Mitwirkung der vor maligen Hofopernsängerin Irl. Avitz. Die Künstlerin erwies sich schon durch ihren ersten Vortrag jElsas Traum aus „Lohengrin"! als routinierte Opernsängern!. Sie ließ später außer einem mi! ihrem Bruder tonschön gesungenen Duett noch mehrere Sopran soli folgen, in technischer wie musikalischer Hinsicht mustergültig vorgctragcn. Herr Holfert sang mit bestem Gelingen die Sachssche llal>e
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