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- Erscheinungsdatum
- 1903-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190302105
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030210
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-10
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Monat
1903-02
-
Jahr
1903
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Dresdner Nachrichten. Nr. 4». Seite 4. »» Dienstag. 1«. Februar »««» »eine« Borgemache». Dienstag werden die argentinischen Pilger empfange» weiden. Zpanieck. Die Arbeltervereinigunge» in Barcelona haben descklvisen. den allgemeinen A»Island zu beginnen. Die Behörden «ereilen Vorsichtsmaßregeln. Der Herzog von Te«uan ist in Madrid gestorben. England. „Reynolds NrwSpaper". da» Blatt, das seinerzeit die AppeudicitiS (Blindvarmrntzündung) des Königs mehrere Tage vor der Operation verkündigte, dessen sonstige pessimistische Nach richten über die Krankheit sich aber nicht bestätigte», teilt mit, dass > s mit der Gesundheit des Königs schlecht bestellt sei, und dal- sich sei» Befinden stets verschlimmere. Das Blatt schreibt: ,1m 22 Ianum wurde der König Morgens von heftigen Untrr- Icibstchinerze» besahen. Die Sachverständige» verspottete» den Gedanken einer Wiederkehr der letzien Erkrankung, denn es ist der Wille des Königs, gesund und stark zu sein, tatsächlich wissen die Sachverständigen, dag er nur kurz regieren werde. Zeh» Tage lang luchte er sich selbst zu täuschen, aber am 3l. Januar riet mau iluu. das Zimmer zu buten. Äergerlich wies er auf eine Notiz der .Time»-, welche schrieb, batz er ganz gcinnd sei. .Sie sehen", sagte er, „ich bin gesund, sie >,nd entzückt, mich krank zu leben." Daiitth begab er sich aus eine Antviuvbilsahrt und kehrte mit erhöhter Temperatur und beschleunigtem Pulse zurück. Der König ivar so unwohl, datz er der Weisung, sich zu Belt zu legen, gar keinen Widerstarrd mehr leistete. Es wurden weitere Aerzte ^gezogen, und am Hose gab eS sorgenvolle Gesichter. Am leinen Montag gab es eine Siene, als die Königin ihren Gemahl bat. in Hanse zu bleiben. Nach der Zeremonie der Baumpflanzung fiel der König im Wagen in Ohnmacht. Mehrere Bcrtreter der Presse die dies laben. wurden zum Schweigen verpflichtet. Während später gemeldet wurde, daß die Besserung günstig sortschreite, lag der König im Delirium. Am Donnerstag erwachte er ohne Kennt nis der Ereignisse der zwei vorigen Tage, suhlte sich aber wohl »nd bestand darauf, aufzustehcn. Seine Appetitlosigkeit und ein chronisch werdendes Brvnchralleiden machen den Aerzte» viele Sorgen. Er ist durch seine körperlichen beiden gereizt und lüh- zornig geworden. Im Hinblick aus dielen Zustand des Königs Iaht sich ein Programm für die kommenden Tage nicht srsliehen. Der Minister für Indien Hamilton hielt in Bradford eine Rede. in welcher er ausführte: Man hat das Zusammengehen Englands mit Deutschland, um Venezuela zu zwinge», unseren Ansprüchen gerecht zu werden, heftig getadelt, aber nie hat einer der Kritiker eine andere Art des Vorgehens vorgeschlagen. Zn> vergangenen Juli suchten wir. fuhr der Redner fort, zu er- tunden. ob die Maßnahmen, welche wir zu ergreifen vorschluaen, uns die Shmpathien der amerikanischen Regierung und des amerikanischen Volkes entfremden würden. Zwei Monate später enachrichkigte uns die deutsche Regierung, daß sie genau in der- elbeu Lage wäre w'-e wir, und schlug uns vor, mit uns zusammen- ,»gehen bei der Blockade, die wir herbeifübren wollten. Unsere Kritiker scheinen der Ansicht zu sein, daß wir den Vorschlag hätten uirnckwcisen müssen. Nun wohl; vorausgesetzt, wir hätten den Antrag znrückgewiesen, welches wäre das Ergebnis gewesen? Vor aussichtlich das eines Konfliktes zwischen den Schissen der beiden blockierenden Nationen, und ihre Mission wäre nicht in geziemen der Weile zum Allstrag gekommen. Eine andere Alternative wäre gewesen, auf unsere Ansprüche zu verzichten und Deutschland den Vorzug des Vorgehens zu geben. In welcher Lage hätte sich die englische Regierung befunden, wenn sie ein derartiges Ver halten angenammen hätte? lBeifall.s Wir nahmen den einzigen, richtigen Vorgang an. unsere Rechte bei der Entschädigungsfrage geltend zu machen. Deutschland verband sich mit uns einzig zu diesem Zwecke. Die deutsche Regierung hat in dieser ganzen An gelegenheit mit vollkommenem Takt und vollkommener Schicklich keit gehandelt. Die Einwürie. die gegen unsere Haltung gemacht wurden, waren auch beeinflußt von der Erinnerung an die Beleidigungen und Verleumdungen eines gewissen Teiles der deutlichen Presse gegen unser Heer während des Bnrenkriegcs. iBeifall.f Ich habe diese Beleidigungen und Verleumdungen ebenso empfunden, wie nur irgend einer. lBeifall.s Das Resultat unserer gemeinsamen Aktion wird wahrscheinlich sein, erstens, daß wir eine Genugtuung von Venezuela erhalten werden und daß wir die holblvilden Republiken Südamerikas darüber belehren werden, daß sie nicht ungestraft sich in Gegensatz zu dem inter nationalen Recht setzen können, zweitens, daß wir, weit entfernt, unsere guten Beziehungen zu der Regierung und dem Volk der Vereinigten Staaten von Nordamerika zu trüben, sic vielmehr befestigen werden, drittens, daß wir der ganzen Welt werden be greiflich machen, daß, wenn ein einflußreicher Teil der Presse eines großen Volkes das Nachbarvolk in seinem innersten Empfinden kränkt, die beleidigte Nation darüber einen Groll fassen kann und die Beleidigungen eme Stöning in die bestehenden guten Beziehungen der beiden Nationen bringen. Türkei. Der Pariser „Figaro" Hut mit seiner Mitteilung, daß der Sultan die Mobilisierung einer Armee von 210000 Mann in den europäischen Provinzen angcordnet bat. nicht aeringe Beunruhigung hervorgerufen. Glücklicherweise folgte dieser Pariser Alarmnachricht sehr rasch ein Dementi aus Konstantinopel aus dem Fuße. Obwohl die Pforte, beißt es in dieser Depesche, vertrauliche Nachrichten erhalten hat. daß der Aufstand in Maccdonien zwischen dem 5. und 1t. März ousbrechen werde, so werden im Seraskicrate gegenwärtig umfangreichere militärische Vorkehrungen doch für überflüssig gehallen, da die Türkei in den Grenzgebieten über aus reichende Trnvpen verfügt. Eine zweite Pariser Meldung sucht übrigens einen Teil der „Figaro"-Meldung ausrecht zu erhalten. Es handle sich, berichtet der offiziöse „TemvS". nur um die Ver stattung der Truvpen-Divisionen in Adrianovcl und Monastir um T.iiM Maun. Offenbar ist dies auch eine Uebertreibuug und es bandelt sich vielleicht nur um die Ablösung der bereits seit Sep- 'enibcr vorigen Jabres im Dienste siebende» Redis-Bataillone durch ans jüngeren Mannschaften bestehende Redif-Nataillvne, wie dies auch in dem oben erwähnten Konitaiitinovler Telegramm an- gcdentet wurde. Ter Urwrung der MobilisiernngSgerüchte mag indeß in einer augenblicklich in gewissen Kreisen der türkische» Hauptstadt herrschenden, wenn auch nicht kriegerischen, so doch kainvilmtigen Stiinmnng zu suchen sein. Wie nämlich ein gelegentlicher Korrewvndent der „N. Fr. Pr." berichtet, hat der Rerormeiser in gewissen Kreiien sehr nachgelassen. Man hege in diesen Kreisen über die beruhigende Wirkung der Reformen große Zweifel und glaube daher auch, daß die Vollmachten des neuen Resorm-GroßwesirS Ferid Pascha lehr bald ziemlich einaeichrcinkt weiden dürften. Unter solchen Umständen kann aber leicht die Auffassung Platz greifen, daß auch für die Türkei die beste Politik darin bestehe, „das Pulver trocken zu halten", und eine solche Ltinmmng ist der beste Nährboden für das Entstehen von Ge-, rächten über militärische Vorbereitungen. Bulgarien. In der Sobranse hielt Ministerpräsident Tanew eine» Nachruf ans Karawelow. in welchem er den Verstorbene» ein Vorbild der Uneigennützigkeit nannte. Die Sobranje beschloß, daß das Begräbnis ans Staatskosten erfolge, sowie daß der Familie eine lährliche Staatspension in Höhe von 0000 Francs zu ge wahren sei. — Der Fürst sandte der W'Iwe ein eigenhändiges Beileidsschreiben. Nachmittags fand die feierliche Beisetzung Karaweiows in der neuen Kirche statt und zwar in Anwesenheit des Fürsten, der Minister, Devntlerlcn, des diplomatischen Korps und einer großen Menschenmenge. Amerika. Der von Littleiield eingebrachke, gegen die Trusts gerichtete Gesetzentwurf wurde vom Repräkentanlenhause zu Washington mit 2-15 Stimmen angenommen. Nach diesem Gesetz sollen Korporationen, die in Zukunst ins Leben gerufen werden. Berichte über ihren Gründnngsvrrtrag. ihre finanzielle Zusammen setzung und Lage bei der JnterstnteS Commerce Commission ein- reichen bei Strafe des Ausschlusses von, Handel innerhalb der Bereinigten Staaten. Das Gesetz enlbält ferner andere Strafen für falsche Berichte. Von zuverlässiger Seite verlautet, daß. wenn eine die Regierung einigermaßen zufriedenstellende Antitrustgeietz- gebrmg in oer gegenwärtigen Session nicht zu stände kommen wllte, Präsident Roosevelt eine besondere Session zum 5. März einberusen werde, da große Anstrengungen gemacht werden, das Zustandekommen jeder gegen die Trusts gerichteten Gesetzgebung zu verhindern. In einer gemeinsamen Konferenz von Vertretern des Senates und des Repräsentantenhauses zu Washington wurde «In Gesetz entwurf betreffend Schaffung eines Departements für Handel und Industrie genehmigt. Man erwartet, daß der Entwurf in der angenommenen Form Gesetz werden wird. Die Konvention der K o h l en g r» b en a r b ei ter in Indianapolis hat das Anerbieten der Grubenbesitzer, die Löhne der Arbeiter in Illinois, Indiana, Ohio und im westlichen Pc»n- wlvanien um durchschnittlich 12''» Prozent zu erhöhen, angenom men Diese.Höhe erreicht nicht die ursprünglichen Forderungen der Arbeiter, wird aber von den Besitzern als ein Sieg der Arbeiter angesehen- Bowen, der Bevollmächtigte.Venezuela», Halden Vertretern Deutschlands und'England» zu verstehen gegeben. . „ .. «in von ihnen eingereichle» Protokoll unterzeichnen könne, da» nicht im wesentlichen mit dem vom italienischen Botschafter vorgescklagenen übereinstimme. E» fanden mehrere Besprechungen zwischen dem englischen, sowie dem italienischen Botschafter und dem deutschen Geschäftsträger in der englischen Botschaft statt. Bowen hat den verbündeten Mächten mstgeieitt. daß er seine Zustimmung zur Be stellung nur einer Person zur schiedsrichterlichen Entscheidung über die Borzugsbehandlung nicht gebe» könne, und sprach den Wunsch aus, daß ein au» drei bi» fünf Mitgliedern bestehender Schied»- gerichlshof gewählt werde. Vertreter der Frenidenkolonie kn Caracas baden den Gelchäst-iräger der Bereinigten Staaten Russell gebeten, den Befehlshaber der blockierenden Schiffe um Erlaubnis zu ersuchen, daß eine Ladung GaSkoblen. die letzt in Cuia^-ao liegt, nach La Gnahra gebracht werden darf. Wenn die Erlnnbni- nicht erteilt werde, werde Caracas von Montag ad ohne Ga» sein. Russell hat über die Angelegenheit »ach Washington berichtet. Asien. Die neuesten Meldungen aus Schansi und Kvuku laute» beruhigender. Die Truppen Tungsusiangs. die keine Löh nung erhalten haben, werden fahnensiuckilg. Die chinesischen Beamten zeigen sich den Missionaren sreunolich gesinnt. Nach einer Meldung de» .Standard" soll die Kaiserin - Regentin vonCbina gestorben sein. Ihr Tod werde jedoch bis nach der Feier des chinesischen Neuiahres geheim gehalten. Sollte sich der Tod der Kaiserin bestätigen, lo bliebe die» wohl nicht ohne Einfluß auf die innere Lage China». Die Kaiserin T»l-Hsi stand im 69. Jadre und war nach wicderbolten Tienlflner Berichte» leidend. Eine ebenso energische wie derrschsüchtige Frau, führte Tstr-Hsi die Reichsgkschüste ohne Rücksicht aus den jungen Kaiser Kwangsu. ihren Neffen, der zum Cchattenkaiier herabiant. Ob ihm der Tod seiner ehrgeizigen Tante wieder zu größerem Negieiungseinslusse verhtlft. steht dahin. Afrika. Cbamberlain hielt in Bloemfonteln bei einem Bankett eine Rede, ln der er aus da» iüiigslr Vorkommnis mit Tewel zurückgrifs und ausführte, er bade sich über die Deputation, die zu ihm am Freitag gekommen sei, nicht zu beklagen, deren Ansichten kennen zu lernen er sich glücklich schätze. Aber er beklage sich über bas im letzten Augenbiiae überreichte Schriftstück, das mehrere Mitglieder der Depnlativn niemals geseken und andere zmückgewieien haben. Er glaube e» lür seine Pflicht zu batten, gegen die ungerechten und unrichtigen Ausdrücke de» Schriftstückes zu protestieren. DnS Schriftstück enthalte kein Wort de, Würdigung der Wohltaten, welche die Regierung den neuen Kolonien znkommen ru lassen sich bemühe, bringe aber gegen die englische Regierung und gegen dieienige des Kap unbegründete Beschuldigungen vor. Das Land bedürfe der v v l it i s ch e n R u h e. Er hoffe, daß die Uneinigkeit unter den Buren bald auibören werde. Tie englische Regierung weide ihre Freunde nicht im Stiche lassen. Ansprüche für Verluste im Kriege würden von einer neueingeketzten Kommission geprüft werden. Ein neues Uebrreinkommen werde in dieiem Monat in Kraft treten. Zum Schluß forderte Redner di« Buren auf. in herzlichen Beziehungen zu ven Engländern zu leben, und versprach ihnen, daß ihre Gesetze, ihr« Religio» und Gewohnheiten geachtet werden würden. Dem Madrider „Jniparcial" wird auS Tanger bestätigt, daß der Prätendent sich in Gefangenschaft der Riatta-Kabhlcn befindet, die bereit sind, ihn gegen Löiegrld ouszuliesrrn. Zahl reiche Riattas batten sich am 3. d. M- aus das Schlachtfeld begeben, um die Leichen der Gefallenen zu holen: sie wurden von den kaiserlichen Truppen angegriffen, die einige von ihnen töteten und 27 gefangen nahmen. Die Gefangenen wurde» nach Fez gebracht. Kunst und Wissenschaft. ff Im König!. Hofopernhaus« gelangt heute l7 Uhr) »Die Afrikanerin" zur Aufführung; im König!. Schauspielhause shalb 8 Uhr) „Der arme Heinrich". ff König!. Hofschauspiel. Die Komikerfrage ist im Neustädter Haute wieder einmal aktuell. Wie lange bereits? Eigentlich schon seit den Tagen, da es vor länger als zwei Jahrzehnten an Be mühungen nicht fehlte, den „Äandermrmen" Felix Schweigbofer als eine Kraft von souveränem Können und prononcierler Per sönlichkeit an die Hofbühne zu fesseln und da man sich — ein paar Lustren später! — um den unbezahlbaren Georg Engels mit Engaaementsanträgen bewarb. Seitdem hat man sich, da man mit den Engagements-Gastspielen für dieses Fach ein bei nahe sprichwörtliches Pech hatte, bei uns mit Kompromissen be gnügt: Herr Neumann, ein außerordentlich verwendbarer Dar steller, übernahm einstweilen neben den humoristischen Vätern einen Teil der komischen Partien größeren Stiles L la Falstaff, die übrigen kamen an Herrn Müller, den eigentlichen psro nobl« unseres Ensembles, der außerdem noch das Fach der guten Rollen mit Glück und Geschick spielt, während sich in den belanglosen Rest die Herren Huff und Heising zu teilen hatten. Das ging so lange ganz gut. als Herr Müller, der Monate hindurch tatsächlich beinahe jeden Abend aus dem Zettel stand und noch steht, nicht zu überhäuft mit neuen darstellerischen Aufgaben war. Nun ist dieser Fall eingetreten, und vorerst zur Entlastung des Herrn Müller hat man also Herrn Hanns Fischer vom „Deutschen Theater" zu Berlin an die Hofbühne berufen. Der Künstler, der sich vorgestern abend als Rendant Lemke in Mosens pBureaukrat'^ sehr glücklich crnsührte. wird wohl beträchtlich mehr leisten, als — „entlasten". Denn Herr Fischer ist, wenn auch vorerst noch dahingestellt bleiben muß, ob er für tragende Rollen ausreicht — uns ist er von seiner Berliner Tätigkeit her nur als vortreff licher Episodist in Erinnerung — zunächst und in jedem Falle enr ausgesprochener Komiker: er braucht gar nicht den Mund auf- zutun, — und im Publikum verbreitet sich schon eine behagliche Heiterkeit, ein stillvergnügtes Schmunzeln. Das ist viel, sehr viel sür einen Komiker, zumal der Künstler in der Anwendung seiner Mittel — allerdings macht er hier aus der Not eine Tugend — sehr diskret ist. nie übertreibt und immer liebenswürdig bleibt. — Bon dem Umfange und der Tiefe keines Talents wird der Künstler morgen abend in Hauptmanns „College Crampton" Be weise zu geben haben: fürs erste sei nur festgestellt, daß er vor gestern auch mit dem Publikum rasch Fühlung gewann und sogar mehr als einmal Applaus bei offener Szene fand. — Im übrigen gab die Vorstellung, die auffallend schwach besucht war — der alte, gute „Bureonkra-t^ außer Abonnement, du lieber Himmel! —, zu kritischen Erörterungen keinen Anlaß. Sie war mit den Damen Diacono — fainos als komische Alte! —. Gasny, Serdo und Laue, mit den Herren Erdmann, Bauer, Franz und Gebühr so aut besetzt, daß man sich in aller Ruhe der harmlosen Behaglichkeit des Schwänkleins hingeben konnte, der übrigens das Publikum noch immer ganz ausgezeichnet unterhält. VV. ff Residenztheater. Heute und folgende Tage wird mit Frl. Kinderheilanstalts zur Ausführung. ff Im Musenhanke sinket heute der RezttationSabend des Herrn Hugo Waldeck statt. Bei der außerordentlichen Beliebtheit des Künstlers und dem mit feinem Geschmack zuiammen- gcstclltcn Programm, da» kn seinem zweiten Teile eine Reihe neuer „gesprochener Lieder" von Gerloch bringt, wird es der Ver anstaltung nickt an lebkafter Teilnahme von seit»» unseres kunst sinnigen Publikums seblen 1-Das KL n lat. Konservatorium bringt am Mittwoch. abends bald 8 Ubr. im Vcrcinshaule in seinem 2. Nrüsunas- kon » ert in» Orchester zur Auffübrung : Klavierkonzert« von Beethoven, Schumann Weber, Konzert kür Posaune von Davrv, Sinfoniesatz von K. Stnealer, Geiänae von Bellini uno Weber. ff In dem Referat über das von Herr« Colberg in der verflossenen Woche im Vercinshause veranstaltete Konzert war. dem Programm gemäß, der Name des Herrn Bohannan als Mitwirkenden genannt worden. Infolge von Unpäßlichkeit mußte Herr B. jedoch absagen, und ist schließlich ein anderer Herr für ihn eingesvrungen. wie wir zu berichtigen ersucht werden. Es würde sich empfehlen, in ähnlichen Fällen alsbald dem das Konzert besuchenden Publikum Mitteilung von solchen Acnderungcn zu machen, damit von vornherein jeder Irrtum ausgeschloffen ist. -s Die früher« Schülerin der Dreßdner Mullk'chule Fit. Dals, Sta ge l le. dle jüngst in Berlin mlt bestem Ertolge in einem eigenen Konzert gelungen, tft wLvrenv de« letzten Jabre« ihrer Studien au»ichlietzlt» Schü lerin de« Herrn Victor Portb «ewelen. ff Am 2. April sind 100 Jahre vergangen seitdem der ehe malige vielgefeierte Münchner Generalmusikdirektor Franz Lachner in Rain sOberbayern) geboren wurde. Die Münchner Hostheater-Jntendanz plant zur würdigen Feier de» Gedenktags eme Aufführung der Oper „Katharina Cornaro". dir «inst überall mit größtem Erfolg gegeben wurde. . . „s. Der „yrankf. Htg." hat „der Zufall" rm, Rrch« "»Gr. drchtrn zuaeweht. dre, von Kronprinzessin Luis« t» Er« charakteristischen festen Handschrift rnedergeschneben, «i«, -in. blick in dir bewegten Stimmungen der Verfasserin gestatten Da» Blatt wählte davon folgende au»; Sehnsucht. Ach. wie zieht geheimnisvolle« Sehne» Mich gewaltsam ,u Dir hm? Warum füllt mein Auge sich mit Tränen^ Wenn getrennt ich von Dir di»? Furchtbar ist da» Leid, daS ich ertrage, Unerreichbar scheint da» Ziel. Nie doch sollst Du hören eine Klage, Da ich mein Leid getrost erwägen will. In meinen Augen kannst allein Du'» lesen. Denn frei Mein ist nur mein Blick, Bersteost Du L nicht? . .so ist'» «in Traum aew«s«n, Ein Traum von meine» Leben» schönstem Gluck. » WaS ich geträumt! Norderney. August 97. War'» Wirklichkeit, war eS im Traum? Da ich von weißen Flügeln leicht getragen, Durchjchwebt den unermeßlich weiten Raum Den Sternen zu, die schlummernd vor mir lagen! Ein unbeschreiblich Sehnen füllt' mein ganze» Wesen: Glück jedein Herz zu bringen, da» mich kennt, Und im geheimnisvollen Glanz der Augen dann zu lesen Den schönsten Dank, den man die Liebe nennt! Und träumend schwebte ich zur Erde nieder, Die schweigend ruht in sternenheller Nacht, Durch meine Seele zogen leise Lieder, Mir war'», als hättest Du an mich gedacht! « Für immerdar. Der erste Frost ist über'S Land gezogen, Welk ist das Blatt, das gestern grün noch war, Die lieben Böglein all'lind fortaefloaen, Einsam steht nun der Wald, — viS über'» Jahr! Der erste Schmerz ist mir m's Herz gezogen, Leid' finde ich, wo gestern Glück noch war» Mit ihm ist Lebensjreud' und Lust mit fortg,flogen, Einsam steh' ich nun da, — bis über'» Jahr! Mit Dir. Natur, will ich nun schlafen gehen, Will träumen, wie ich glücklich mit ihm war» Wenn alle Wiesen dann voll Blumen stehen, Hab' ich ihn wieder — dann für immerdar. — » Entsagung. Du hast mit ruhloS heißem Sehnen Ein Herz erträumt, das Dich so ganz verstand, Ob Du's gefunden? ob das Aug' voll Tränen Rückwärts Du wendest und eS mich dann fand? Glück gibt es nur im schmerzlichen Entsagen, Pflicht macht das Schwere Dir nicht schwer, In Deines jungen Lebens sonnig schönsten Tagen Trau' keinem Glück, es läßt Dich kalt und leer. Träumt dann Dein Herz von stillen Glückerstunden, Rastlos sie suchend strebst Du himmelwärts, Im Schaffen hat Dein Geist sein Glück gefunden, Hoch ist Dein Ziel — und mutig sei Dein Herz! Während de» Druck» eingegangene Drahtmeldungen vom 9. bez. 10. Februar. »Schleswig. 10 Uhr abends. Bel der heutigen Reichs- tagsstichwahl im Wahlkreise SchleSwig-Eckemlörde wurden bisher gezählt für Svethmann (srcis. Volksp) 3252 Stimmen, sür Hofjmaun (Soz.) 2317 Stimmen. »Wien. Die Großherzogin Alice von ToScana mit Töchtern ist heute aus Salzburg hier «ingetroffen und in der Hofburg abgestiegen. "Wien. Eine Brüsseler Depesche des .Fremdenblatt" meldet: Giron erhielt gestern nachstehende Depelche von der früheren Kronprinzeisin Luise: lls suis trös ässospsrö. LotrLo ösmr- toriuw. b'Ioro. 'Lemberg. JnKuty wurden gestern 370 Privalhäuikr unv mehrere öffentliche Gebäude durch eine FeuerSbrunst zerstört. 500 Familien sind obdach- und brotlos geworden. Vermischte». * Bor einem Jahre erregten mehrere Broschüren wegen ihrer scharfen Angriffe auf die S chwesternpflege m den Hamburger Krankenanstalten lebhaftes Aussehen. Nunmehr ist gegen die Ver fasser dieser Broschüren und deren Hintermänner ein Strafverfahren wegen Beleidigung der Krankenschwestern einaeleitet und daS Hauptverfahren vor der Strafkammer in Hamburg ist bereits er öffnet worden. Die demnächst stattsindende Hauptverhandlung er regt schon jetzt große Sensation, da sich unter den Angeklagte» ein Hamburger Fabrikant und ein aus sehr angesehener hamburgischen Familie stammender Hamburger Rechtsanwalt befindet. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts in Chemnitz vom 9. Februar 8 Uhr morgens (Temperatur nach Celsius). Wetterlage in Europa am 9. Februar 6 Uhr früh: Stallone- Name Rlchluna X. Stärk« Wetter delMlnde» j Station». ^ 's ö Name 8.) MLtuno u. Stär« doawtnd«« Storno«», «lacklod ShrtsNanld horaraud Lkudeänä« Stockholm Nonenhag. Meinet Lwinem. L «taaen S,Ii Mit KZ 880 IchwackcRez«» 8'.V ft-tl^d-deckt iVItiVsUIrm Schn« lk mäßig wolkig iV mäßig ihelter r re V stürm, wolkeni - 2 «2 cvxrv I-Hw. bkdeckt »8!KiV Irilch heiter «s cvrnv leicht, b-deckt ambg, i «Id«r irUI» Münft« « «eritn Nari«ruh» Pari, I» München S Sßemnt» 7 I, lmchtlßkeg«» V8V stewkwd»« V8V Mchöd-d«« 8iV SNk mäßia 8V ft-«? V8V stß«. >chw-^!It«,«n leicht Siegen V stark iVSV mH. bedeckt »«deck« »«deckt Regen dedeckt der Verlegung der Devrestzon nach Nordoften und de» bähen Druckes nach Sllvwesten findet eine altinübltch« Drehung de» Winde« von Südrvekten nach Nordwesten llatt. Unter dem Ein stutz der letzteren Strö mung treten in Nordveutlchland autzgebreitete ReamtStle aus; det un« tkl da« Wetter trüd und milo, doch dürsten sich auch hier von neuem Kitder- ichlSge und loülerhm Abkühlung einftellen. Witterung in Sachsen am 8. Februar. Statt»,, r«mp. «Int StoUo» See- r««». HSße Z ZA ß»»« «dt» w S m - 8 Lreeden Lei»,«, «°It>i» BauzeN »tttau »hemiilß tt» t>7 t«g rm rz« »ro t0.» «., 7.« «, ».« so r.t r» «.» , o -o» V » 8tV » 8VV 7 «V « l>8tv z SStV 6 o.t a« t.« i.r Krelderg Sckmeererg «liier »lenderg «eitzkndain FIchtelterg «« 711 77, t«, «4 bü ».» L» «« »ch ch« »» «» -l.« « « »V« «»« r; Eine krittlige, vielfach stürm licht Südwest-StrSimmtz brocht« «m S. Februar vorwiegend trübes, lehr milde« Weller mit zewvetl« Mgen- füllen, nur am Fickiclbcrg herrschte tag«über heitere, trockene Witterung. Verelnzelt Kat Nachtfrost «in (Minimum Elster — tz Gr ), dle Mnel- temperaturen waren S Gr tFickNeldera) dl« >0 Gr. (Dre«ven> übenwrmal. dl« Martina stiegen mebrsasch über w Sr. (Dre»d«n K Sr.). Schneetref« am Fichklberg SO Lentimeler. »retzden. o. Februar. Barometer von Optiker Otto BSIolb), WMIraße -. Atzend« » Ubr: 7U Millimeter ^ nach Lelliu«. ntedrtgftr 9 Sr. WOrme. Ne Temperatur: Veilivlnd. Wiegand ^ aet«L k HSchsir »Sr Tbermomekograotz. arme. Regen. Kvafterstand der Elbe «nd Mold«»«. BudwetS Prag Pardubitz Melnik Lettmertß DtztzSden 8. Februar Null — 4Z-14 -20 -2S -1« ff-18 -18 -20 -» 9. Februar -j- 6 -»-19 18 - SO
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