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- Erscheinungsdatum
- 1903-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190302099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030209
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-09
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
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Seite 4 «Dresdner Nachrichten ' Seite 4 Montag, tt. Februar Ivos — Alter Ab. Paul. AnNvort: Wenn es sich wirklich, wie Sie sagen, nur um eine Erbschaft-angelrariffielt handelt, dann gehen Sie doch den geraden Weg und wenden Tie sich direkt an den Herrn, von dem Tie glauben, daß er zu dem betr. Mädchen in »öderer Beziehung steht. Der Brirskaften ist keine Auskünfte für solche Angelegrnveiten. vandschrtftenbeurtetluna. Ni»te «ule <40 Via > Di« barmoniscbc und iedr wmpaibisch berührende Schnsl verrät Intelligenz und gut« geistige Bildung, «der auch dal Leu scheint» Du aus dem rech- len Flecke zu haben, wenigstens lassen die für diese Annahme ln Frage kom menden Züge St. I» und 8 an Deutlichkeit nicht« zu wünschen übrig Von Temperament bist Du überwiegend 4 und jedensalls besiihigi. in einen ge selligen Kreis die nötige srobe Etiminung oder, wie man zu sagen pfleg». Leben in die Bude zu bringen. — Richte Selma <30 Psg.t. Bist wobt ichon mehr eine Dante und zwar, wie mir scheint, eine von den braven Tanten. für di« »aschengeldbedürsiige Neffen eine ganz besonder« Zuneigung zu haben pflegen. Die Züge 3l. l» und 8. die ich soeben in der Schrift Deiner ..Borrednerin- all besonders deutlich bervortretend bucicbnet bade, dominieren in Deiner Schrift noch in weit höherem Grade. Du süblft Dich nur wobl. wenn Du immer etwas zu bemuttern bai», und wirft vermutlich von Verwandten und Bekannten in allen möglichen Notlagen gehörig tn Anspruch genommen. Zu den Jüngsten gehörst Du. Deinem Schreibduktu« nach zu urteilen, nicht mehr, aber Du hast Dir offenbar «in jugendlich füh lendes L«rz und einen guten Humor zu beivahren verstanden. Ich wüßte gar nicht, wie ich es anfangen sollte, wen» ich mir Dich ander» als ein kugelrundes, immer sreundlrches Menschenkind vorstellen wollte. — Nichte Gertrud <20 Psg.). Die lehr regelmäßige Schrift spiegelt große Ordnungs liebe. Akkuratesse. Festigkeit und Beständigkeit wider. Man darf Dir aus» Won glauben und kann sich auf Dich verlassen, wenn Du eine Verpflichtung eingegangen bist. Bon Demperameni scheinü Du mir mehr nach der ernsten Lette zu neigen, doch lassen gewisse Schnörkelchen daraus schließen, daß Du geselliger Fröhlichkeit durchaus nicht geflissentlich au» de», Wege gebft und unter Umständen auch einmal ein bißchen 8 sein kannst. — Nichte Alwin« <30 Psg.). Die absteigende Schrift kenn,eichnet Dich alS ein etwas melan cholisch angehauchtes Menschenkind. Du bängst immer den Kops und machst wohl meist eine sauertöpfische Miene. Deiner Obliegenheiten entledigst Du Tich mit «ine» Newiffen Verdrossenheit, und wer von Dir «ine Gefälligkeit erwartet, bäckt Schliff. — Neffe Ferdinand >20 Psg,). Auch Du scheinst ein richtiger Misepeier zu sein, immer 20 »nd mißlaunig. Sollte da« Schick sal etwa einmal in seiner Laune aus Dir und Alwine ein Paar machen, dann sangt nur kein Milcvgeschäsl an, den» bei Eurem verdrießlichen Wesen würde Euch sicher der ganze Milchsegen sauer. — Nichte Martha <30 Via.). Die rücklaukende Schrift spricht von Zurückhaltung und Verstellung. Ans Dein Wort Ist nicht viel zu geben. Du spielst gern «in bißchen Komödie und machst von der allgemeinen Anschauung, daß man nicht jedem aus die Nase zu binden braucht, wie man über ihn denkt, den anSgiebigsten Ge brauch. — Nichte Doris <30 Psg.). Di« mit unschönen Schnörkeln durch- seht« Schrift berechtigt ,u der Annahme, daß Dir einerseits der gute Ge schmack abgebt, andererseits aber gerade eine gehörige Portion Anmaßung »nd Eitelkeit innewovnt. — Neffe Karl <40 Psg >. Die in auffallend großen Feder,itqen sich präsentierende Schiifi verrät Einbildnngskrast und Ueber- ichwenglichkcit in Deinen, ganzen Welen. Du liebst es. in allem ein wenig m übertreiben. Du lachst in einer Weile, die man als unbändig z» bezeich nen pflegt, und ebenso übertreibst Du >»> Ausdruck Deiner GcsUI'le bei trau rigen oder doch betrübenden Vorkommnissen. — Neffe Friedrich <2S Psg ). Die ziemlich eckige und scharfkantige Schrift läßt daraus ichlicßen, daß mit Dir auch nicht immer das beste Garn zu spinnen ist. Du bist 38, 39 und 30, Dazwischen macht sich auch das Merkmal de» Neides und der Mißgunst breit. — Nicht« Erna <30 Psg.). Auch Dein« Schrift weist die Züge 38 und 39 aus und spiegelt außerdem Lang »um Widerstande »nd eine gehörige Dosis Egoismus wider. Ich glaube. Du bist auch vom Labiuchtsteusel ge plagt, wenigstens mackt Deine Schrift ganz den Eindruck, als ob D» cm Zusamiiienscharrcn nicht niüde würdest. — Nichte Margarethe <28 Psg.). Die eingesandte männliche Landschrist gibt zu einer ungünstige» vcnrlei- lung keinen Anlaß, namentlich ist von dem Merkmal der Untreue, wie Du,» vermuten scheinst, adiolut keine Spur zu entdecken. Du kannst also beruhigt sein und ich hoffe, daß aus Deiner eigenen Schrift die Züge 24 und 44 bald verschwinden. >. bescheiden. 5. sanft. 3. duldsam, 4. bester. 8. llbermütbig. 6. mittkeilsam, 7. verschwiegen, 8. hilfsbereit, 9. vertrauensvoll, 19 einfach. 11. natürlich, 12. liebenswürdig. 13. gefällig, 14. demütbig. 18. verträglich. 16. anspruchsvoll. 17. leicht aufbrausend 18. empfindlich iS. ernst. 29. mürrisch. 21. verschlossen. 22. klatschsüchtig, 23. egoistisch, 24. mißtrauisch, 25. pubsüchtig, 26. koken. 27. verliebt. 28. ungeiSIlig. 29. herrschlückstig, 30. streitftichtig, 3>. aulmülkig, 32. schweruiiitbig. 33. hochmüthlg, 34. mulbig, 35. imlernebmend, 36. zaghaft. 37. schüchtern, 38. eigensinnig, 39. rechthaberisch, 49. stolz. 41. launcnbast, 42. strebsam, 43. blastrt, 4t. eifersüchtig, 45. sanguinisch, 46. cholerisch. 47. phlegmatisch, 48. melancholisch. . . Leiratssebniuchtsantworten. Nichte Doris <30 Psg.) macht mir mit Hilft ihrer Schreibmaschine bekannt, daß sie ganz allein vci- stebt und sich mit allen Faftrn ihres jungfräulichen Herzens nach einem trauten Heim iebnt, und zwar ist die Sedittuckst darnach eine ui» so inten sivere, als sie» bereits ein ftbr glückliches Heini in dem von ihr geführten Hausbalte des Vaters gebabi und in diesem nur de» Sonnenschein des Lebens kennen gelernt hat. Um sich von iörem Vater nicht zu trennen, hat sie ihrer Beisicherung zufolge erst nicht heiraten wollen und die Gelegen heiten, die sich ihr hierzu mehrfach geboten habe», unbenubi gelassen. Nun sind aber die Verbälinifle andere geworden uno das Gefühl des Verlassen- seins bat sie angelneben, a» meine Pforte zu klopfen. Sie erklärt, im Sommer des Lebens zu stehen, eine stimpalhiiche. stattliche Erscheinung zu sein, offenen, ehrliche» Charakter, wahre Herzensbildung, heiteres Temosra- ment und seine Unigangssormen, auch wirtschaftliche und geschäftliche Kenntnisse zu besitzen und anßer mit etwas Erwarten, auch mit der Aus sicht aus eine spätere kleine Erbschaft in den Ehestand treten zu können. In dem letzteren eine Versorgung zu erblicken, will sie keine Veranlassung habe», da sie leine Not habe. Ihren Zukünftigen stellt sie sich, falls ihre tpeziellcn Wünsche in Erfüllung geben sollen, als einen älteren, lebenslustigen Herrn von vornehmen Charaktereigenschaften vor. der übrigens auch Witwer sein und Kinder haben könnte. Doris erklärt anSdräckiich, daß sie es als eine ihr besonders willkommene Lebensaufgabe betrachten würde, mutterlosen Kin dern eine liebevolle Erziehung angedeiben zu lasten. — Maste Veilchen <59 Psg.) nimmt mit dem Bemerken Platz, das; sie dem Blieskastel, samt der Seknsuchisecke schon seit Jabren ihre besondere Ausmerkiamkeit zuge wandt und nun endlich den Eniichluß gefaßt bat, ihr Glück auch einmal zu oeriuchen. Sie glaubt das tun zu dürft«, ohne als Veilchen sich dem Vor wurf der Unbescheidenheit auszufttzen, da sie bereits im 3> Lebensjahre steht. Wie sie weiter erklärt, ist sie ein brünettes Menschenkind von kleiner Figur, stammt aus guter Familie, erfreut sich eines tadellosen Rufes und veriügt zur Zeit über ein Kapital vo» 10 900 Ncichsmetern. Der Neffe, mit dem sie ihr fernere« Lebens'chicksal verketten möchte, müßte sich in sicherer Lebensstellung befinden, ein durchaus ehrenhafter Charakter lein »nd durch häuslichen Sinn und Solidität die Garantie für eia glückliches Familien leben bieten. — Neffe Rudolf <80 Psg ) stellt sich mit der Erklärung vor, daß er 3l Jahre alt, von Berus Kaufmann, ein Mensch von sehr gutem Charakter, Witwer und Vater vo» zwei hüdichcii Kinderchen ist, von denen das jüngste, ein Mädchen, 8 Jahre alt ist. Rudolf crsreul sich eines Ein kommens von 4000 M. und hofft auf diesem Wege ein zweites Eheglück, nachdem er schon lange dürstet, zu finden. In Frage lammt eine hübsche, gebildete Nichte im Silier bis z» 29 Jahren, die eventuell auch Witwe tein tönnte, in diesem Falle aber keinen Anhang haben durfte. Weitere Beding ungen wären i guter Charakter, heiteres, liebenswürdiges Welen und die nötige Umsicht und Fähigkeit zur Führung eines Haushalis, auch wäre etwas Vermögen erwünscht. Rudolfs AuseriväbUe Nr. 2 hätte den Vorteil, sich in ein fertiges Nest letzen zu können, da eine vollständige und gute Wirtschaft bereits vorhanden ist. — Nichte Jda <<0 Psg > kann gar nicht ciuschen, warum sie als bescheidenes Aschenbrödel immer im Hintergründe sieden und sich von anderen die besten Neffen wrgschnapven lassen soll. Sie will endlich auch einmal zeigen, daß sie aus der Welt ist und nicht weniger Recht aus das Häubchen wie andere zu haben glaubt, trotzdem sie die ältere vo» drei Schwestern zu sein das Mißvergnügen hat. „Die Bälger", so er klärt Jda, »sitzen bereits, die eine seit 3. die auderc seit 2 Jabren bis über die Ohren im Eheglücks und hätten wobt gar nichts dagegen einzuwendcn, wenn ich für ihre Goren zeitlebens die gute, unvermählle Tante Jda bliebe! Aber Kuchen, sie sollen sich arg schneiden. Mein Herz »st trotz meiner 30 Lenz« noch jung genug und da ich dem Aenßereu nach auch ge rade keine Vogelscheuche bin, Io sehe ich nicht ein, warum ich nicht mein Heil auch einmal in Onkel Sckmörkes Seuizerecke suchen soll. Also das obligate „angenehme Aeußere" nehme ich noch für mich in Anspruch, einen verträglichen Ebarakler besitze ich auch und nur «in böswilliger Verläumder könnte brhauoten, daß ich nicht zu wirtschaften verstände. WaS nun den heiklen Moosvunkt betrifft, so verfüg« ich di« aus weiteres nur über die Zinsen eines KavitalS, die aber siir mich zum Leben ausreichen, da ich nur bescheidene Ansprüche stelle. Mich durch Eingebung einer Ehe lediglich zu versorgen, habe ich alko nicht nöiig. Dafür bin ich aber auch etwas wähle risch und kapriziere mich aus einen Lehrer <auch aus dem Lande) oder einen festangestellten Beamten. Hübsch bars er sein und gut in u h er sein, sonst danke ich für Obst trotz meiner ziemlich kräftig entwickelten Helratssehm'ucht !* — Reffe Hermann <0 Psg ) klagt, daß sein heiße« Bemühen, aus Grund der in der SehnftlcktSecke erfolgenden Angebote zu einer Frau zu kommen, bis her nicht mit Erfolg gekrönt worden ist und will nun sehen, ob ihm das Glück nicht lächelt, wenn er selbst einmal in besagter Ecke Platz nimmt. Zu diesem Zwecke stellt er sich als ein i» der Mitte der zwanziger Jahre sichen der Geschäftsmann mit dem Bemerken vor. daß er »ich bei mittlerer Slatur eines nicht üblen Aeußercn erfreut und ein schönes Grundstück besitzt. Er hat nichts dagegen, wenn seine Zukünftige mit ihm i» gleichem Aller fielst, verlangt aber, daß sie wirtschaftlich erzogen ist und Liebe zum Geschäft mit- bringt. Sollte sie, wie gewünscht, etwas MooS besitzen, >o würde dasselbe nicht mit ins Geschäft gesteckt, sondern als Hvecsthek ans Hermanns Grund- stück eingetragen werden. — Nichten Mieze, Lotte und Luise <30 Psg.) haben ihre Wünich« zusammengelegt »nd ich m»ß, wenn sie in Erftillung gehen sollen, niicb wobl oder üdel mit dem Gedanken veriraut machen, ein Viertel dutzend Neffen auf einmal zu verlieren. Mieze wünscht sich einen blonden, Lotte einen hübschen, kräftigen und Luise einen dunkeläugigen Neffen mit klugem Kopf. Moos erklärt das schnurrige Dreiblatt ftir Nebensache, da sie alle drei einmal warm fitzen würden. ES sollie mich wundern, wenn sich nicht noch mehr als drei meiner Neffen bettit erklärten, sich an vieler »war men Sitzung- zu beteiligen. O««tch«O m»d ««chfisches. lauf nahm. In dem ^ . . Musikpodium di» Büsten de» . umgeben von hohen Blattpsla Ehrengäste waren erschienen die der Kommandeur de» Brzirkskommando« Dresden I, und die M «jore Müller der Ehrenvorsi ' v. Lu,,ingen und Teichmann. Hos ileutnant Sichler und Bun 9« en Saale Hali tschen Kaisers und en. Aufstellung ges erren Obersten ». »eben dem Mia« Geor, inben. «nd« de« Verein«, haulvieler Gustav Hräsid . ^ ^tarcke, Polizeileutnant Sichler und BundetHrSsidialmitalied Kaufmann Klähn. Bon dem in Chemnitz garnisonierenden Stammregiment war eine UnteroffizierS-Abordnung mit dem im Felde erprobten Regimentstambour Herrn Büttner erschienen: der Bruderverein in Chemnitz hatte zwei seiner Mitglieder zur Teilnahme an dem Feste entsendet. Der erste Vorsteher, Kamerad König, dankte in seiner Begrüßungsansprache allen sur ihr Erscheinen und warf einen kurzen Rückblick auf da« lehtverslossene siebente Geschäfts jahr. das durch das Ableben König AlbertS auch über die Mit- nlieder de« Vereins tiefe Trauer gebracht habe. Das Andenken dieses edlen Fürsten wird nie verlöschen; seinem Nachfolger. König (sftorg, werden die BereinSkameraden aber dieselbe Treue entgegen- bringen. Mit den besten Wünschen auf die Festigung der Gesund- heit de» Monarchen schloß Redner mit einem dreifachen Hoch auf ' ^ Regimentschef. Kronprinz Friedrich August, und auf 'm. Begeistert stimmte die Versammlung in den Rus rbietungen bestanden in einem gewählten Programm der Kapelle des 12. Feld-Artillerie-Regiments unter Leitung des Herrn MilitärMusikdirigcnten Baum: sämtliche Konzertstücke wurden mit vielem Beifall entgegenaenommen. In die Dar bietungen de» Orchesters waren einige Deklamationen eingeflochten. Frl. Lehmann sprach den zum 200iäbriarn Jubiläum de« Regi eten Proli " ^ rate Sr. König!. Hoheit des sichende Wobltätigteffsvereiu and Borstadt Lübtau-Naußlitzl jungen des Orchesters waren einige . Lehmann sprach den »um 200zä ment» im Dezember 1901 gedichteten Prolog. Zum Danke für das Erscheinen der Offiziere widmete diesen der Bereinsvorsteher nach einer kurzen Ansprache ein dreifaches Hurra und brachte im An- chluß hieran ein vom Regimentschef. Sr. König!. Hoheit dem Kronprinzen, eingegangeneü Schreiben zur Verlesung, in dem dieser seinen Dank auSsprach für die bewiesene Anhänglichkeit und die Einladung zum Feste, an dessen Teilnahme er durch die Vorgänge in seinem Hause verhindert sei. Tie Bruderverelne von Aue, Zwickau, Markneukirchen und Schneebera übersandten dem Verein telegraphische Grüße. DaS Stiftungsfest endete mit einem froh- belebten Ball. — Der unter hohem Protektorate Kronprinzen Friedrich August . . Sächsische Fechtschule sikerband Borst 'eierte am Donnerstag im Saale der „Musenhalle" in Löbtau ein 18. Stiftungsfest, zu welchem sich die Freunde und Gönner des Vereins recht zahlreich eingefunden hatten. Ein reich haltiges Programm, bestehend in Konzert, Theater und Ball, bot eine Fülle von Unterhaltung. Die flotten Wecken eines Marsches röffneten stimmungsvoll den orchestralen Teil de« Programms. Im Mittelpunkt des Interesses des Abends standen die theatra- lischen Darbietungen, für welche die noch von ihrem letzten Auf- treten im früheren Volkstheater-Löbtau in guter Erinnerung lebende Theatergesellschaft des Direktors Conrad gewonnen war. Zur Aufführung kam der dreiaktige Schwank von Brandau „Charleys Tante", mit seinen tollen Studentstreichen und den von Akt zu Akt sich steigernden Verwicklungen. Lobend hervor- uheben seien die glücklich gewählte Rollenverteilung und das tresf- iche Zusammenspiel. In längerer Red« verbreitete sich darauf der Vorsitzende des Vereins, Herr Friedhossinspektor Weißig, über die segensreiche Tätigkeit der Jechtschule. Er hob die Opferfreudig- kcit zahlreicher Menschenfreunde hervor, mittelst deren Beihilfe es gelungen ist, seit Gründung des Verbandes 1327 Familien und einzelne altersschwache Personen mit zusammen 17281 Mark zu unterstützen. Allein im vergangenen Jahr kamen für 111 Fälle 1631 Mark zur Verausgabung. Die während der Zeit der großen Schulferien veranstaltete Milchpflege an schwächliche bedürftige Kinder konnte mit der Summe von 779 Mark bestritten werden. Auch den Sorgen und Bedrängnissen des vergangenen strengen Winters für die arme Bevölkerung konnte einigermaßen begegnet werden, indem 386 Hektoliter Kohlen und ebensoviele Gebunde Holz an Bedürftige verausgabt wurden. Indem er auch im neuen Ge schäftsjahre zu flotter Tätigkeit im Wohltätigkeitssinn des Fecht- Vereins aufsorderte, schloß er seine interessanten Ausführungen mit einem begeistert aufgenommenen dreifachen Hoch auf den hohen Schutzberrn des Vereins, Se. Königl. Hoheit den Kronprinzen, und das gesamte Königshaus. Ein Ball beschloß die in allen Teilen wohlgelungene Veranstaltung. — Im Geschäftsbereich« de« Ministerium« deS Kultus und öffentlichen Unterrichts sind zu besetzen: die 8. Lebrerstclle in Pleißa. Kollator: die oberste Schulbehörde. 1400 M. AnsangSgehalt und steigend bis 2300 Mart: außerdem 180 bez. 200 Mark Wohnungsaeld. BewerbungSaesuche bis 28. Februar an Bezirksschul' inipektor Schulrat Richter in Chemnitz: — Ostern die Schulstelle zu Tefler- vänftr. Kollator: dieobersleSchulbebörde. Auker fre>er Wohnuna unvGarien- genuß da» gesetzliche AnsanaSgebalt und die geietzlichen Alters,ulagen von je 100 Mark. IlO Mack fürvenFortbildungSschuIunterriilst, 36 Mack für Sommer- turnen. 80 Mack Holzgeld zur Heizung der Schulstube, SO Mart für Ab- bciltung von Betstunden im Winterhalbjahre und eveni. 38 Mack der Frau 'ür den NadelarbeitSunterricht. Bewerbungen bis 1. Mär, an Bezirks, chulinspektor Dr. Förster in Schwarzenberg: — 18. April an der kalb. Schule zu Leipzig ein« ständige Lehrerstelle und zwei Hilsslehrer- stellen. Kollator: das Apostolische Vikariat. AnsangSgehalt der ständigen Stelle 1800 Mark, u-c . „ . - - - ür solche, die > Lohnungsgeld — Amtsgericht. Der in Hamburg in Untersuchungs haft befindliche Kutscher OSkar Richard Schramm wurde in der Nacht zum 2. April v. I. in einem fremden Gehöft zu Cotta beim Nächtigen festgenommen. Schon auf die Wache verbracht, widersetzte er sich daselbst in heftiger Weise. Bevor er über wältigt werden konnte, hatte er den Schlußmann mit der Faust in das Gesicht geschlagen. Der auf seinen Antrag vom Erscheinen entbundene 27 Jahre alte Angeklagte erhält 6 Wochen Gefängnis. — Die Mjähnge Fabrikarbeiterin Johanne Nosalie Schuster aus Pieschen erschien am 22. Dezember v. I. bei einer ihr be kannten Zimmervermieterin in angeblichem Aufträge eines bei derselben wohnenden Mädchens, für das sie Hut und Kleid zu einem plötzlich geplanten Ausgange abholen sollte. Sie erhielt jedoch nur den Hut, weil die Wirtin der Ansicht war, daß das Kleid, welches ihre Untermieterin trug, noch gut genug sei. Sie hatte damit recht getan; denn die Angaben der Schuster waren aus der Luft gegriffen und nur darauf berechnet, sich rechtswidrig zu bereichern. Den Hut trug sie bis zu ihrer Ver haftung. Es wird aus 3 Woclzen Gefängnis erkannt. — Der Pflasterrcmimer Karl August Paul wurde infolge seines unge- bührlichen Benehmens auS einem Produktengeschäft von der Ladcninhaberin aus ihren Verkaufsräumen hinauSgewiescn: er kam jedoch der Aufforderung nicht nach, sondern mußte mit Gewalt entfernt werden; hierbei schlug er zwei Scheiben der Ladentür absichtlich ein. Der kräftige Mann mußte von drei Gendarmen zur Wach« transportiert werden, wo er die Beamten ferner beschimpfte. Für all die Missetaten erntet Paul 3 Wochen Gefängnis. — Der Kaufmann Gustav Adolf Hönnicke aus Zittau »nd der 36jährige Bauunternehmer Albert Franz LctvandowSki haben sich in gemeinsamer Sitzung wegen Beleidigung des Händ- lers Jmmengrund in Cotta im Offizialverfahren zu verantworten. Gegen L. verhandelte am 27. August v. I. das hiesige Schössen- gericht wegen Betrugs, weil er m einem früheren Termine, in dem er als Zeuge ausgetreten war, 3 Mark Gebühren zu unrecht an der Gerichtskasse sich hätte auszahlen lassen; er wurde zu 1 Monat Gefängnis verurteilt, wobei das Zeugnis J.s nicht ohne Einfluß war. In der Berufungsinstanz erzielte der Verurteilte einen Freispruch, und nun erhob er gegen I. den Borwurf des Meineides und zwar in öffentlicher Schankwirtschaft. Ein Recht dazu hatte er nicht, denn nach den Ausführungen des Berufungs- aerichts hatte dasselbe den Auslagen J.s keine volle Beweis kraft beigemessen und deshalb die Freisprechung verfügt. Das ist immer noch etwas anderes als ein Falschelb. Zu Gunsten des Angeklagten L. nahm das Gericht an, daß er wegen der erstinstanzlich erfolgten Verurteilung besonders aufgebracht war gegen I.; eS erachtete 30 Mark Geldstrafe für eine angemessene Sühne. Der Mitangeklagte H.^wird sreigesprochen, da ihn^nicht zu widerle' essen eines .... gegenüber getan hatte. «. lldlttl». ^ sr»ut««. Was weisen wir morgen? Für höhere Ansprüche: Schwa rzwurzeliupve. Lebewudbing mlt Chamvlgnonssauce. Rinderbraten mit Salat. cPsaankuchen — l^Ü rein fache re: Bratwurst mit Linsen. her tn , ,ergeben, einer Zitrone ^ . mit stacker, aber beller Bouillon seimig, ziebt dies« Sauce mii , Sahn« gequirlt«, Eidottern ab. legi vte adnelropsien Makkaroni hinein, tut di« Masse in Eoquillen, bestreut fl« dick mii Panne,ankäle, beleai sie mit Sardellenbutter, letzt die Mulibein aus «tn mit Salz bestreute« »eck. blech und läßt den Inhalt goldgelb backen. Sebr lchbnalt kor» ck'oaurra nach der Suppe und besonder» zu empfehlen, wenn kein srlne« Fleisch für Klcinragoul« im Haus« ist. Pilz« ober Geslügelleber kbnnen darunter g«< mischt werden. GanselebertlaCbanttllg. »ln« groll, «rill« Fettgänle- leber macht man tn weißer Hükmerboiiillon fielt, wenn fl« darin ertastet ist, entsernt man alle iebnwen und unsauberen Teile, s-dneidel fl« ln Stucke stößt sie tm vteln mit Halt« «tniqer tlemen Stücke klaren Eile«, »es nbttaen Salze« und etwa« beller Hübnerglac». von dem Fond der GäMelebcr entsemt man da« Fett und derettet davon ml« Hübnerglac«. Wetgweln und geklärter Gelatine cknen klaren, wohstct»,leckenden Stand, mit welch-n, mm das Inner« einer Kupvellorm von allen Seilen gleichmäßta t Zentimeter dick üverztebt und mit Trüffelstbetben dekoriert. Den Gänseleberbret »er. rübrt man mit einigen Löffeln von dem ivolsticbineckcnden Stand und Uber- zeugt sich durch rin« Probe von der zarten Haltbarkeit der Masse. Bevor nun aber der Gänseleberbret ansängt zu gelteren, »lebt man Icdnell ' . Liter geschlagenen Radin unter und füllt di« Masse losort in dickflüssigem Zustande in die ausgelegl« Kuppelsvrm. Hat die Form 1 Siund« in El» gestanden, wird sie «inen Moment in lauwarmes Waffer gebasten, aus di« Schüssel ge- stürzt und zur Tafel gegeben. Man garniert mit kleinen ebenso her,«stell ten Seberttnibalen et*,« Krankh^8! Wiexe üllar - KfLili. iSeItorben: G. O. P. Litvicher. Me,ailschietfer« S., 2 M.; A. Weber. Zlmmermann« T-, 7 M.; L. D. vrrw. Manttz ged. Jüngst, Almosenempfängerin. 75 I.; M. A. Einenckei, schlossermstr., 56 I.; K. A. K. Hosemann. Eiiendrrders S-, , M.: F. O. Kemve. Straßen!. S.. 1 M.: A. A. Schlecht geb. baustein, Bahnlchmieds Ehefr. 61 I.: A. E. Rische geb. Große, )auSbe> Ehefr., 52 I : M. M. Mende, Marlthelserf " 1. V. " ' - - - - - L- O- S. . 8 Weichhold, Baumstrs. T. ltodtgeb ); W. S A. Köhler geb. i . dach, TflcklerS Ebesr., 55 I.: A. A. L- Schubert geb. Kühn. Tischlers Ehefr., 38 I.; E. A. Röpping, KvchMlina. 17 I.; A. F. Gärtner geb. Bretag. Arb. Ebesr., 52 I.; M. Weidemann, Kellneiln, 26 I.; E. R. Münch. Feldwebels S-, 2 I.: M. Kietzschmar geb. Biegler. Rcnten-Emviäiigerin. 69 I.; H. W. Kluge, Bezirksschiller. 14 I.; F H. Wendig. Sekr., sIJ.; T. A. Wägen«. Straßenb.-Sckstiffners T-, V I.: C. I. E. M. Jänicke, Maior a. D.. 73 I.; M. I. Werner, Oberlehrer. 78 I.; C. F. w. Berger verw. gew. Lindner geb. Cionacher, Privat», 59 I.; A. Osternieyer, Buchhalter. 63 I.; E. I. Hatnik. Schneiders S.. 5 M.; I. F. Glauch. Droichkens.. 3l I.; E. M. Heim geb. Kadner, Kamm. Wwe.. 79 I. ; A. G.Durham, Gestülsmstr. a.D., 78 I.; M. M. Dunio, Privata. 83 I.; F. A. Läßig, Klempner! T. . 4 M.; M. A. verehcl. Hansen geb. Scheuer, Hebamme, 64 I.; A. B. Gnoll geh. Kummer, Sladthauvtbuchhalterel-Ass. Wwe., 67 I.; A. E. A. Lemnitz, Privata. 74 I.; K. O. Kinder, Kunstgärtners S.. 6 M-; O. M- Naue, Streckenarb. T.. 4 M.; A. A. Korb geb. Hübler, Schänkw. Ehefr., 48 I.; P- R. Beyer, Glasmalers T.. 8 M.: F. K. Gebauer, Dienstm. S-, 4M.; H. H. Schörner. Portiers S-, 1 I.K. I. Groß. Näherin, 48 I-: E. W. Knodloch. TiichlerS T.. 3 I.; I. R. P. Buch wald. Zimmerers S., 1 M-: G. A. Hahn, Kaufm. S.. 2 I-: E. V. Hauck aeb. Martschink. Raksauswärte,« Ehefr.. 32 I; E. W. verw. Kändler geb. Böhme. Privata. 85 I, I. Joschko. Schuhm.. 26 I.: O. H. Böhme, Arbeikerinvalid. ^ I.: A. I. Süssenuich, Privatus, 66 I.; M- Bülia, Schlossers S„ 3 I.; H. R. Franz, rokur. S. 1 M.; I. O. Wolf. Arb. S-, 5 M.; H. G. Scholz, kaurerpol., 50 I.; E- G. Banmgarten. Viehhdlr., 43 I.: K. H. Benedict. Schneiders hintcriasseue T-, 10 I.; K. A. O. Münch- grsaug, Laternenwärter, 28 I.; K- O. Hildebrcmd, Maurer» T-, 3 M.; C- E- Henschel geb. Protze, Postaff. Ebetr.. Ä I.; C. I. Winkler geb. Schumann, Hausmanns Ehefr., 62 I.; I. A. Caiich. Arb., 50 I.; T. verw. Hahn geb. Schloß«, ohne Beruf, 85 I.; E. T. verw. Hornickel geb. Schröder, Schaffners Wwe.. 44 I.; I. H. Reif verw. gew. Richter geb. Wolf, Maurers Ehest.. 60 I.; M. H. verw. Heustreu geb. Büttner. Arbeiterin, 51 I.: A. E. Röder, Privata, 61 I.: 3- F. T. Mende, Privatm., 80 I.; W. Schröder geb. Schlenkrich. Arb. Ehest.. 74 I. :A. M-Thomas geb. Glauch. Schftrmstr. Ehefr., 34 I.: E- B- Mehnert, Haus tochter, 26 I.: A. E. A. Zand«, Barbier, 22 I.; F. A. Schmidt verw. gew. Pilz geb. Franz, SchneidermstrS. Ehest., 73 I.; I. N. Novotuv, Messerschmieds T.. 1 M.: E- O- Dtttmann, Tabakarli. T.. 2 M.; K A. David, vens. GestiitSveuv., 70 I.: C O. verw Jäckel aeb. Böhme, ohne Berns, 58 I.: A. Dropisch, vens. Hand- aibeitSlehrrrin, 77 I.; O- C. I. Gelnitz, ohne Beruf, 51 3-, — ämtllch ln Dresden. — Marie verw. Landschrelb« geb. Lüd«. 75 I. Mittwelda. Hierdurch die schmerzliche Nachricht, daß unsere liebe, herzensgute Tochter. Schwester und Schwägerin r>Loivti» LILirlLlx Freitag Nacht ihren langen und schweren Leide» sauft «legen ist. Dies zeigt tiesbetrübt an Dresden-Piesche« (Kanonenstraße 27). den 8. Februar 1908 Linst «illwklx nebst Kindern. Die Beerdigung findet Dienstag nachm. V« L Uhr von der Halle des St. Pauli-FriedhofeS auS statt. Freitag den 6. „ , Februar verschied nach schweren Leiden in Gera, wo sie bet lieben Freunden zu Besuch Zebruar bet lieben weilte, unsere liebe Taute LsrtLs. ^Ihrsekd. Freunden und Bekannten zeigen die« au Linst und Lin» geb. Bien er» Lw»tl »Iviier und Lina. Mickteu-DreSden und Schiffbaus Burkhar-t-« Walde bei Weesenstein. Die Beerdigung unseres teueren Entschlafenen Herr» Kll» kei'IlLl'll findet Dienstag den 10. Februar nachmittag» VeS Uhr auf dem Annensriedhofe in Löbtau statt. Die Kauemden Familie» «klNaiN und L-Ippramaa.
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