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- Erscheinungsdatum
- 1903-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190302023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-02
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
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«wl G. »Meine Schwester bekam bei ihrer vecheiratuna nebst guter Au-ttattung mit..Für diese» Kapital bst guter AuSitattung mit. Für nadmen mein, Eltern eine Hvvotdrt aus. Durch beiondere Ber- haltnisse wurde da« vermögen der Ettern immer weniger und wurde ihnen dies» Hypothek gekündigt, worauf sie das Leid von einer Pank iu S»/» Prozent entnahmen. In dieser hattdedräimten Lage könnte doch gewiß mein Schwager, welcher ü- di» 7000 Mark Einkommen und keine »Inder bat. meinen Eitern Hilfe leisten dieieiden müssen immer «och seine Mitgift ver,inse» und so seit 18 Jahren Was sagst Du wohl hierzu ? Wir sind zwei Geschwister und habe ich rede« Jahr ini Sommer meinen Eltern ini Felde gehalten ohne Lohn und bin im Winter meiner Profession wieder nachgeaangrn Kann ich für meine geleisteten Dienste Lohn beansoruche« in den ca. 10 Indien / Vor 8 Jahren de a»'vl»ch»e ich >000 Mark zur Ausbildung in meiner Profession, »nun ich diesen Betrag für Lob» anrechnen ? Ich will Gehalt von meinen Eiter» nicht habe», sondern nur wissen, ob ich solchen beanspruchen könnte." — Wa« Ihr Schwager alle« tun könnte, entzieht sich meiner Beurteilung. Eine rechtliche Beruflich»»»«, da» Kapital zu verzinsen, welches Ihre Schwester als Mitgist er halten bat. besteht natürlich nicht Wohl aber sind Sie für den Fall. dass Ihre Elter» sterben sollte», ohne durch lehiwillige Ber- mgung die Zuwendung an Ihre Schwester durch Aussetzung eines entiprechend gröbere» Erbteil» für Sie anSaegliche» zu habe», dnrch dir Vorschriften der 88 2050 bis 205» B G -B. gegen eine allzu große Benachteiligung geschuht. Darnach in Ihre Schwerter verpflichtet, da», wa« sie als Ausstattung erhalten Kat. zur Aus gleichung zu bringen, eS sei denn, daß bet der Zuwendung aus drücklich etwa« anderes aiigeordnet worden ist. Anderseits würden Tie »ach 8 2050 Aufwendungen, die zum Zwecke ve, Vorbildung zu einem Berus für Sie gemacht worden sind, soweit s,e das den Beiinögeusverdältnisse» Ihrer Eltern entsprechende Maß überstiegen haben, und andere Zuwendungen insoweit ansgirichen müssen, als dies bei der Zuwendung angeordnrt worden iit. Die Ausgleichung vollzieht sich in der Weise, daß der Wert der auSzuglcichenden Zuwendungen dem Nachlaß hinuigerrchnet und aut den sich alsdann ergebenden Erbteil eines Erbe» das l„ Anrechnung ge bracht wird, was er bereits kmpsangen hat. .Hat ein Milc-be bereits mebr erbalten, als ihm zutonunen wurde, io ist er freilich zu einer HerauSzalilnug nicht v-rpsUchlet l8 205o>. Eine Ver gütung für die Ihren Eltern geleisteten Dienst? kdnnen Sie namentlich sür die Vergangenheit nicht verlangen. Denn »ach 8 1017 B G -B. ist ein Kind und zwar auch ein volljähriges, solange eS dem elterlichen Hausstände angehört und von den Eltern erzogen oder unterhalten wird, vervslichtct. in einer 'einen Kräften und seiner Lebensstellung entsprechende» Weise den Eltern in ihrem HauSwelen und Geschäft Dienste zu leisten. .*» M. Müller. <50 Pig) .Als treu? Abonnentin bitte ich ui» gefällige Auskunft, was man unter .tranzosischc Waicherer" versieht? Da ich mich genötigt sehe, mir einen Erwerb z» tuchen bitte ich. mir zu sagen, ob man sich dadurch eine kleine Existenz gründen und wo man sich etnlerncn konnte." — Sic wisse» nicht was französische Wäscherei ist und ich soll wissen, ob Sic sich damit Ihr Brot verdienen könne»? DaS ist viel verlangt, lieb,igeiis habe ich wohl von nnicrikanischeu Waichanslalten und von chemischer Wäscherei gehört, aber noch niemals von s>an- zvsöcher Wäscherei Das wird wohl nur eine vhantastijche Bezeichnung sür ein einfaches Verfahren sein. Zu erslcren beiden Waschanstalten gebürt nicht nur Kenntnis der Albest, sondern auch eine nicht uiidedrutende Kapitalanlage. .Hingegen hat eine gute Wäscherin sür seine Wäsche. Gardinen, Spitzen :c. immer ihr Auskommen gesunde». ^«Dampfbad. (20 Psg.f .In nnscrcm Dampsbade ist ein streit darüber entstanden, wie der Gel laust. A. behauptet: er. nämlich der Eiei. läuft wie das Pferd, also übers Kreuz. B. danegei sagt: der Gel seht berde Beine ans einer Seite zugleich fort Also linker Vorder- und Hinterfuß zugleich, ebenso rechls. wie das Kameel. Wer hat nun recht. Onkel Heu ?" — B nicht, denn Lei» Gel fällt es gar nicht ei», freiwillig den Gang deS Kameels nachznabmen. Aber der etwas launrnhaste, bald gutmütige und bald slörrige, gegen Prügel zicmtich »n- empsindlichc Geselle ist jedenfalls intelligent genug, daß ihm, wie seinem Vetter, dem Pferde, der toaennnrilc Pgß- oder Zeltgang angelerns werden kann. I» Eurem Dampsbade muß es übrigens ziemlich heiß sein, daß Ihr schon in Naturgeschichte macht. .".Alfred Richter. Antwort: Am l. April UM stellen pom 12 Armeekorps folgende in Dresden garnilonirrende Insanterie-Regimenter Elniährig-Frelwilltae ein: i. <Lcib- Grenadlrr-Negiment Nr >00, 2 G>'»adicr-Regime»t Nr. IG .Kaiser Wilhelm, König von Preußen", Schuhe» - (Füsilier. Regiment .Prinz Georg" Nr. 108. 12. Insanlerie-Regiinent N> <77, 1. Bataillon, und vom 10. ArmcckoivS stelle» a» dem selbe» Termine Einiährig-Frelwtlligc ein : 7. Könins-Insantccle Regiment Nr. 100 und 8. Inianterle Regiment .Prinz Johann Georg" Nz. 107. beide in Leipzig. 0. Iiifantrrie-Rrgiment Nr. >33 In Zwickau und 15. Infanterie-Regiment Nr. 181 in Ehemnth KottbuS- <20 Big.) .Telle mir doch bitte mit, ob ich die Eiienbahnverwaltung kann berarrtwortlich machen. Ich habe mich ans der Fahrt zwischen hier und Großenhain Infolge nrnrrgel Vaster Heizung erkältet und bin erkrankt. Die .Heizrohre waren wohl genügend warm, aber io klein, daß sie nicht im stände sind den Wagenabteil entiprechend zu erwärmen, zumal ans Sparsam keiisnicksichten nur unter einem Sitze Rohre »»geordnet sind Ucberdtcs war der betreffende Wagen von der Beschaffenheit, daß a» Stelle der ll lieber eine III oder IV an die Türen ge beste! werden müßte." — Der Nachweis, daß Du Dich gerade im Eiienbahnwaaen erkältet hast, durste Dir schwer fallen. Im übrigen beschwere Dich nur bei der preußischen StankSeisendahn- verwaltung! . » O. W. (30 Psg) .Bitte, mir doch cuisiührlich mitzu teilen, wie man am beste» weiße Wildleder»? Handschuhe derart reinigt, daß sic nicht hart werde» »nd auch nicht zniammen- schrninofen Desgleichen weiße Glacehandschuhe?' - Weiße wa'chlcdeene Handschuhe zieht man an und mäick» sie an den Hände» mtl warmem, aber nicht heiszei» Wasser nnd meiner Zeise sorgrältig rein, ohne zu spulen trocknet man die Hände an einer» sauberen Tuche ab und hängt die Handichnhe aut. Sic dürfen nicht in der Sonne oder am beißen Oien trocknen Wenn sic noch nicht ganz trocken sind reibt und zieht man sie. bis sic weich nnd geichmcidia sind. Weiße WiacSbandichube legt man in einen tiefen Teller, gießt Benztn daraus und läßt sie zugedeckt lO bis 15 Minuten stehen AlSdan» nimmt »ran einen Handrchnb. legt ihn anf ei» zuinmincngctcateS ianbereS Tuch und mit einem eben solchen Tuche reibt man sorgfältig den Schmutz ab. Dann bängt man die Handschuhe an einen lustigen t"rt. damit sich der Geruch verzieht Manche ziehen den nassen Handschnh an und reihen an der Hand den Schmutz ab. Aber Vorsicht, nicht bei Licht Hand schuhe mit Benzin wmchcn" * Gustav Rudolph. Wilhelmshaven. .Als Ihr Abonnent seit 1880 bitte tch hieimit. mir zu sagen, ob von 1800-1870 in Leipzig öffentlicher Karneval statig'-snndc» bat, so wir In Köln?' — Nicht >800—1870. sonder» 1807—1870 und 1872—1876 bat in Leipzig össentltcher Karneval nach Art des jenigen in Köln staitgesrinden Die Kcrrnevcrlsscicrlichlelten nahmen von Anfang an I Tage in Anspruch Durch die Straßen der Stad» ertolgte am ersten T age eine Kappensahrt. am dritten Tuge, am Jastenmontag, der große Karnevalzrig. Die Idee, de» süddeutschen und rheinländischc» Karneval in Leipzig cinzusühren ging von der Gesellschaft Klapperkasten aus. Um die Förderung des ganzrn Unternehmens bemühten -sich besonders erfolgreich Pwfeswr Reclanr. Hvfrat Kleimctrmidt, GaSdircktor Westerholz, Hotelier LoniS Kraft und Weinhändler Vvltz Der erste Kcirrieval- irmzug t607 übertras illcr Erwartungen und zeichnete sich, woraus sogar in der .Gartenlaube" hingewreien ward, durch Reichtum, Geichmack und pittoreske Wirkung der verschiedene» Grnvpen aus: bervorgehoben wurden namentlich die nach dem Kriegs- nnd Eholerajahre 1800 Süßigkeit?» speiende Friedeiiskanorie, die schirmende Rieienpickelhaube, Vater Rhein mit leinen biistcuden Kindern, die Wagen deS norddeutschen Gvseribundcs und de» Wettermannes Stannedetn. die Kindernarrengarde und die Rützenbcize mit ihren mittelalterlichen Jägern »nb Jägerinnen. An Anspielungen teilweise recht derber Nainr auf die Zeit- und Lolcrlgeichtchte fehlte es weder in diesem Jahre noch i» den folgen de» bei dem Umzüge, der Jahr sür Jahr Tausende und Aber tausende von Schaulustigen von weit »nd breit kerbeilockte Ganz Leipzig schien an dem Tage im Freudentaumel z» leben, unv auch diejenigen, die am Z»gc nicht testirahmen, trugen vorsichtiger weise. auch Damen, vielfach wenigstens eine Narrenkappe, wenn Ire dem Zuge unangegrisscn »nb »»verspottet znschen wollten. Während des Umzuges war aber Seine Närrische Hoheit mit waltete» i» den« Zuge mehr und mehr anSgelassen und übermütig ihre« Amte«. 1871 fiel der össenlilchr Karnevalumzug wegen des Kriege« du«, um dann lS72 ivieder orrfgenomme» zu werden »nd sich dann von Jahr zu Jahr glanz- und humorvoll zu w ederhole». Der neunte und wyen des damit verbundene» Unfugs letzte Knrrrevalzug, dessen Hauptgruppe» auch, gleich denen seiner Vor gänger im Bilde verewigt worden sind, fand >876 statt. Die hervorragendste» Gruppen dieses letzten Leipziger ösienilicben KarnvealzngeS waren: der denlsche Lerichtirirrn mit Brsnrarck« charakteiist»chem Kopfe» der kranke Man» in Noten, Vegetarianer, fleischfressende Pflanze» <d. t verzehren warmer Würstchen), deS deutschen Michels ÄetliiiachtSbescherung. moderne Straßentehr- maichine iDame mit langer Schleppe, auch heute noch modern!), die Srelchlange. der Kanvnentönig Holtum, der Pri», von Wales üetzigr König von Grokbrilannieni ans Indien hcimkehrend, Eole Pflanzen (Oseirheini. Stroußbeig, die Spitzeder rc.l. Wallfahrt »ach Lvurdes »nd Auszug der Klöster DleieS Umzugs und seiner Vorgänge erinnert sich heute noch mancher Teilnehmer an all diesem lustigenMununenichnnz, der sich nun ichon lanae '»Leipzig überlebt hat. und mancher Znichairer mit großem Vergnügen. Eine hervorragende Rolle spielte tu den, Karnevaltreiben die so genannt Ratsche, ei» hölzernes, aus einem Zahnrade und einer in dessen Zähne einschnappenden Feder bestehendes lllk-Iiistrnment Jedermann war mit einer Rutsche ansgernstet rrndj jedermann ..ratschte" »nd wrrrde .geratscht", d. h. man tiihr sich gegenseitig »iit oeni schnnireiiven Instrument über die Kleider, namentlich über Rücken »ob Brust. ES gab natürlich auch Leute, die diesem Ulk kerne» Geschnrack abgcwinne» konnten und zu dielen gehörte meine Tante, die ich zum 1872er Knrneval »nt einem achttägigen Besuche beglückte. .Das aite Gecatsche gann ich nicht leiden", meinte sie, .da bleib' ich lieber zu Hanse und goch mir 'n guten Gasser!" *** Reinhold Iacob in Schwarzenberg. (l.IO Mk,) „Bitte, mir als langjährigem Abonnenten Ihrer geschätzten Zeitung nachstehende Frage zu beanttvorlen: Am Stammtische der hiesigen Leonhardtschen Konditorei sind darüber Meinungsverschiedenheiten entstanden, ^ob und evenincll welche Gebühren die Königlich Sächsische Staatseiicnbahn dafür rechnet, daß sic die sogenannten Postwagen der Kaiserlichen Post ans ihren Linien und mit jedem Personenzuge von Station zu Stativ» und damit die sämtliclzen der Post übergebenen Zeitungen, Briese, Pakete »sw. besürdert. Einige Herren behaupten, cs bestände seit 1800 zwischen Post und Bahn ein Vertrag, wonach die sächsische Bahn die fragliche Beförderung umsonst vornehmen müßte, nur einen ganz geringen Betrag für daS Einölcn der Achse» dieser Postwagen berechnete die sächsische Bah». Tic anderen Herren behaupten dagegen, daß die sächsische Bahn, genau wie die andere» Bahnen des Reiches, sür jeden Kilometer, de» solche Postwagen durchlaufen, eure an- gemessene Beförderungsgebühr der Nerchspost abverlange» »nd mit Recht! Wie käme die Post dazu, das; deren Wagen gratis inst hcrnmgcschleppt werden?" — Nach Art. 2 des Eisenbahiipost gcsetzcs vom 20. Dezember 1875 ist jede deutsch« Eisenbahn vcr pflichtet, mit jedem jur den regelmäßigen Bcsördcrungsdienst der Bahn bestimmten Zug einen Bahnpostwagen unentgeltlich zu befördern. Diese unentgcllliche Beförderung tritt auch ein, wenn die Post statt eines besondere» Wagens nur die Beförderung eines Äagenabieils oder von Briefbeittcln in Anspruch nimmt. Frcibesördert werden auch die Postbegleitbeamten. Braucht die Post — sür Päckereisendunge» — mehr als einen Wagen, so hat sie dafür eine sür den Achskilometer zu berechnende Gebühr zu bezahlen. Die Last, die den Bahnen im Interesse der Reichs- post auierlegt ist, ist hiernach sehr groß, doch trifft sie nicht die sächsische Bahn allein, sondern sämtliche deutschen Bahnen gleich- mäßig. Ernst W. (1 Mk.) „Ich bin Beamter und habe vor mittags von 6 bis 12 Uhr, nachmittags von 2 bis 6 Uhr Dienst Nebenbei» bin ich unverheiratet, habe aber vollständige Möbel und Wohnungseinrichtung, und meine Bedienung wohnt ebenfalls entfernt von meinem Logis. Nun ^>attc ich jetzt gekündigt, und der Hauswirt mutete mir zu, dcu Schlüssel zu meiner Wohnung einer einen Stock höher wohnenden und mrr völlig fremden Partei zu übergeben, damit diese Partei denjenigen Personen, die das Logis zu mieten beabsichtigen, dasselbe jederzeit öffnen »nd zeige» können. Genügt cs also, wenn ich dem Hauswirt sage, daß ich über mittags eine Stunde zu Hause bleibe und abends von 6 Uhr ob weiter zu Hause bin, um den betreffenden Leuten mein Logis zu zeigen, oder muß ich mir dem Hauswirt seine Zumutung ge fallen lassen?" — Ob und während welcher Zeit am Tage «ic verpflichtet sind, Mictlusligen die Besichtigung Ihrer Wohnung zu gestatten, bestimmt sich in erster Linie nach Ihrem Mietvertrag nnd sonstigen darüber zwischen dem Vermieter und Ihnen etwa getroffenen Vereinbarungen. Soweit eine solche Verpflichtung besteht, kan» der Vermieter auch verlangen, daß Sie während Ihrer Abwesenheit durch Aushändigung des Schlüssels an eine geeignete dritte Person die Besichtigung ermöglichen. Liegt eine Vereinbarung nicht vor, dann kann Ihnen höchstens zugemutet werden, daß Sie innerhalb einer angemessenen Zeit am Tage, und als solche würde bei Berücksichtigung der von Ihne» geschilderten Verhältnisse eine Stunde über Mittag und ein bis zwei stunden von 6 Uhr abends an wohl anzrrschen sein, die Besichtigung ge statten. Damit dürste den gcwohirhertsrechtlichen Erfordernissen, die bei dem Mangel einer einschlagcndcn gesetzlichen Vorschrift, das Fehlen einer Vereinbarung vorausgesetzt, allein in Betracht kommen können, voll genügt sein *** Eine Nickte. „Bitte mir mitzutcilen, wie ich mir eine geringe Quantität Eieröl selbst Herstellen kann?" — Das als Eicröl bezcrchnete Fett des Eidotters wird aus dem hartgekochten und getrockneten Dotter der Hühnereier durch Pressen zwischen erwärmten Platten oder durch Ausziehen mit Pctroleumäthcr ge wonnen. Sic haben vermutlich in Erfahrung gebracht, daß es der Harrt eine große Zartheit verleiht, und wollen sich »rin selbst ein Kosmetik»»« fabrizieren. Na, viel Glück dazzr! Daß Sie aber ans diese Weise billiger z» Eieröl kommen, als wenn Sie es sich fix »nd fertig kaufen, erlaube ich mir z» bezweifeln. *** Ei» 20j ä'-r. Ah. in Thüringen. sgO Pfa.s Bei Einführung des Gesetzes über die Jnvalidrtäts- »nd AlterS-Ve» sicherung am l. Januar 1891 hatte ich 1500 Mark Gehalt als Kaufmann. Meine Herren Chefs übernahmen das vollständige Kleben der Marken und ließen cs als Gehaltszulage gelten: mit der Zeit besserte ich mich aber im Gehalt bis 2100 Mark. Trotz dem ich also nun über 2000 Mark habe, klebe» die Herren die 52 X 80 Psg. 15,60 Mark ruhig weiter, sodas; nun die 12. Karte voll ist, also schon 12 X 15,80 Mark — 187,20 Mark bezahlt haben, und bitte ick daher um Aufklärung: I. ob dies ordnungsgemäß zrigcht, d. h. daß ich ans diese Zahlung cinmcrl etwas beransbeioininc oder 2. was habe ich z» inn, um mir die An sprüche an die Leistungen des Gesekes voll nnd ganz z» sichern für die Zukunft? Denn 3. eine Hergriszahlung de» .'eriönlich Eingczabltcn sbci Erlangung des Gehalts von über 2000 Mark), wie etwa bei den sich verheiratenden Frauenspersonen, findet doch nicht statt?" — 1. Es bestand allerdings, sofern der Gehalt 2000 Mark überstieg, eine VersichcrungsPflicht nicht, wohl aber die Berechtigung zur freiwilligen Wcilcrstcuernng. Von diesem Rechte haben Sie Gebrauch gemacht. 2. Ihre Ansprüche bleiben durch Fortsetzung der freiwilligen Bcitragslcistung erhalten. 3. Eine Rcrtragscrstattung findet, soweit cs sich um freiwillige Beitragsleistung handelt, nicht statt. *** L. W. l30 Pfa.I „Ich habe gehört, daß man, wenn man der Straßenbakingesellschatt eine Million Billette oblicfert, eine Belohnung erhält. Ich möchte nun gern wissen, ob daS Gerücht auf Wahrheit beruht," — Daß doch diese von einem Spaßvogel einmal rn die Welt gesetzt,. Fabel nicht aushören will, in den Köpfen zu spuken! Haben csie schon einmal darüber nach, edacht, was die Straßenbahn mit dem Millionenseaen ver rauchter Fahrscheine etwa ansangen könnte? Versuchen Sre das einmal hcrauszubringen, und wenn cs Ihnen gelingt, dann haben Sie die Güte, es mir mitzuteilcn! Ein Einvcrleibter. (50 Psg.) „Da wir nun Bürgerkollegen sind, so erlaube ich mir, Dich, verehrter Onkel, zu bitten, einmal für »ns Löbtauer eine Lanze zu brechen. Bis- er hatte man eine gewisse Antipathie acgcn Löbtau, Doch das .st ganz unberechtigt. Dank der bisherigen vorzüglichen Verwal tung der Gemeinde hat sich unser Ort zu einem Stadtteile cnt- altct, der andere Stadtteile vollständig in den Schatten stellt. Betrachte nur einmal unsere schönen, sauberen Straßen und die 1; H>agt (Nvstitz-Wallw>b-Plotz) 870 gleichen Räumlichkeiten »rußte ich vor sichen Vorstadt 520 Mk zahlc» I St» Mk. MietzinS Für d e vor zwei Jahren in der: äs, , n—- , Stube, Kammer und Küche sind h>sr ie nach der Loge schon von 200 Mk an zu haben. Wer es also satt hat, bei Euch >„ Ail-Dresdcn die teuren Mietpreise zu zahlen, den schicke nur zu uns heraus. Hier wohnt er nicht nur bedeutend billiger, sondern auch noch viel gesünder, weil alles offene Bauweise," — Na, weißt Dir, gar so viel Leute, die auch gern villrg wohnen möchte», will ich doch lieber nicht nach „Lcbdc" schicken, tonst übersteigt dort die Nachfrage das Angebot, und mit der Billigkeit ist s aus! «>»» 2iau tilchier M Ps§> In unserem Gespräch olle VeriährnngSsrisl nach den sächsischen Gesetzen s33 Jahre, 3 Monate, 3 Wochen, :> Tage nnd ? 3 Stundcnj ln Errnnerung, Dagegen hielt rch dafür, daß diese Frist rn den 60er Jahren laut Gesetz aus rund 30 Jahre abgekürzt wurde. Der Erbr-ickter behauptet aber: Noch Cmsnhrung des B, G.-B sind diese langen Verjährungssristen vcrichwnnde» und es iei mit längstens dreijähriger Irrst alles ver,ahrt! Ist dies mög sich? Würden dann Sparkassen, Bankgeschästc »sw. aus Grund dieser Neuerung, die in den vor den vergangene» 27 Jahren nicht erhobenen Einlagen »sw, mit Recht sofort als ihr Eigentum be trachten könne»'?" — Es würde zu west fuhren, Sic über die Verjährungsfristen des Sächsischen Ä, G.-B. unterrichten zu wollen, obgleich Sie sich auch darüber offenbar gan: bedeutend im unklaren sind. Auch zu einer nur ciingermaßcn aussril». sichen Ansklärrrna darüber, daß nach dem Deutschen B, G B durckraus nicht alles IN drei Jahren verjähr!, reicht hier der Platz nicht, da sich der Briefkasten der fliege! »ach aus die Be antworluna von Fraqen beschränken muß, die einzelne bestimmte Fälle betreffen. Immerhin sei folgendes zu Ihrer Aufklärung gesagt: Die regelmäßige Verjährung betrögt 3't Jahre Eine große Anzahl von Ansprüchen bestimmter Art, namentlich solche ui t'n von Kauflcuten, Fabrikanten, Handwerkern, Gastwirten, Lotterie kollektcuren, Vermietern beweglicher Sachen, von gewerblichen Arbeitern, Gesellen, Gchülscn usw,, öfferttlrche» Lehrern, Acrzten, Rechtsanwälten usw, verjähren nach 8 190 des B, G.-B Zister 1-17 in 2 und zum Teil und unter gewissen Voraussetzungen in 4 Jahren. Tie Ansprüche ans Zinsenrnckständc und dergleichen verjähre» nach Z 197 in 1 Jahren. Aniprüche, die durch Nrlei! rechtskräftig sestgcstcllt sind oder durch einen vollstreckbaren Ber gleich, eine vollstreckbare Urkunde oder durch Feststellung im Konkurse vollstreckbar geworden sind, verjähren, auch wenn sre an sich einer kürzeren Verjährungsfrist unterliegen, in 30 Jahren. Uebcroics kennt das B. G.E. ebenso wie andere Gesetze sür besondere Fälle noch eine ganze Reike von Verjährungssristen, die zum Teil bis auf drei Monate hcrnirtcrgehcn. Eine laufende Ber,ährring kann dnrch verschiedene Ereignisse unterbrochen wer den mit der Wirknna. das; nach Beendigung der Unterbrechung die ganze Berjährungssrisi von neuem ablausc» muß, ehe der Anspruch verjährt ist. Eine laufende Verjährung kam; auch durch bestimmte Ereignisse gehemmt werden mit der Wirkung, das; nach Äeasall des Hcmmungsgrundcs die einmal begonnene Frist weiter laust, Ulster Umständen kann die Verjährung nicht vor Eintritt einer bestimmten Voraussetzung beginnen oder nicht vor Eintritt einer solchen beendet werden. <88 198—221 des N, G.-B,i lieber den Lous »nd die Beendigung einer unter dem alten Recht begonnenen Verjährungsfrist trifft Art. 169 des Einsühriingsgesctzes znm V. G.-B. besondere Uebergangs- Bestimmungcn. ... ^ *** Ungenannt. „Es ist sehr crireulich »nd heiljam, daß Ihre Zeitung jüngst die Unsitte rügte, welche jetzt so oft wah» genommcn wird, daß die Schalen von Apfelsinen leichtsinniger- und acdankenloserweisc auf die Straße geworfen werde», ivo io leicht Fußgänger aus diese schlüpfrigen Gegenstände treten und so zu Falle kommen können. Anderseits sche nt cs ober auch noch allzu wenig bekannt zu sein, wie nützlich und wertvoll diese Schalen sind. Da sic in ihren Trüicn ein ätherisches Oel enthalten, so kann man sich daraus ein sehr angenehmes Getränk bereiten, wenn man die äußere Schale nach Entfernung des inneren Pelzes^mit einem leichten Wein ansetzt und einige Zeit destillieren läßt. Ferner kann man die Schalen trocknen, um später Obstkompottcn einen aroma- Istchcn Geschmack zu gebe», oder mag man auch denselben Zweck erreichen, wenn man sie, solange sie noch frisch sind, aus der äußeren Teile mti einem Stück Zucker abreibt, so daß daS ätherische Oel cmsgcpreßt und von dem Zucker ausgenommen wird. Wer aber alles dies verschmäht, der übergebe die Schalen doch lieber dem Ofen als der Straße, wo sic doch wenigstens einen Nutzen und keinen Schaden stiften." — Recht haben Sie zweifellos, aber ich fürchte, Sic werden trotzdem ein Prediger in der Wüste ie"'. . ..... *** Frau Elisabeth H. s50 Pfg.1 „Als treue, langicrhrige Abonnentin bitte ich um das Rezept zu „Gänselebcr in der Büchte', — Zwei große Gäiijelebcrn, cs müssen weiße Lebern von fetten Gänsen sein, legt man >2 Stunden in frische Milch, die man 2 bis 3 mal wechselt, dann trocknet man sie ob, steckt ^laaelsörmig ge schnittene Trüfselslückchcn hinein, bestreut sie mit Salz und bratet sie in Butter halb gar, 750 Gramm Schweinefleisch, ebensoviel Speck, 250 Gramm mageren Schinken hackt man und zuletzt stößt man cs in einem Mörser, 400 Gramm frische Trüffeln reinigt und schält mau, schneidet sie in Scheiben und dünstet sie mit einem Glase Madeira in 125 Gramm Butter weich. Die Trüsfclabsällc. 2 geriebene Chalotten, 6 Stück Champignons fcingehackt dämpft man in etwas geschabtem Speck Dos Fleisch, diese Gewürze, Salz, Pfeffer, ein wenig Muskatnuß feuchtet man mit einigen Löffeln Madeira an und mengt es^gut durcheinander. Eine irdene Paslcten-Terrine legt man mit Speckichecken aus, streicht Farce fingerdick darauf, legt 2 Lcbcrhälsten hinein, bedeckt diele mit den Trüssclschciben, darauf wieder Farce, dann die anderen Leber- Hälften, daraus Trüffeln und obenauf Farce. Bedeckt es obenan' mit Spcckschcioen und bindet den Deckel darauf. Im Wasserbade läßt man die Pastete l'.s- Stunden kochen und darin auskühlen. Am folgenden Tage gießt man obenauf zerlassenes Schweinefett, legt ein Papier daraus und dann den Deckel, zuletzt legt man noch Staniol um den Verschluß *** H, F, (50 Psg.) „Bitte Hill einem jedenfalls Rcingefalleneii. Heute war ich zum vierten Riale in meiner ncugemictctcn, leerstehenden Wohnung, um verschiedene Maße zu holen, nament lich die Hintere Ecke des vorsaalcs cruszumeiscn, da ich dort mit Wissen des Vermieters eine sogenannte Rumpelkammer einrichten lasten will. Tort standen bei allen Besuchen die Wintcrfenslci. Diesmal waren diele vorgcslellt worden und da sah ich zu meinem Schrecken 2 kleine eiserne Türen, demnach 2 Nußlöchcr, Ich habe in meiner jetzigen Wohnung ein mir vorher anacmcldcles Rußlocb, welches meiner Frau schon viele Unannehmlichkeiten bringt, und »u» gar zwei solcher böser Löcher, War der Vermieter nicht vcr pflichtet, diesen Ucbelstand vor Äbschließung des Mietvertrages zu melden? Kann ich jetzt noch vom Vertrag znrücktreten bezw. hätte ich Anssicht, eine etwaige Klage um Vertragsaufhebung zu gewinnen?" — Wenn Ihre Frau mit Nußlöckern bereits trübe Erfahrungen gesammelt hat, dann hätte cs im Grunde genommen nahe gelegen, daß Sie sich als vorsichtiger Hausvater vor dein Abschlüsse des Mietvertrages über das Nicktvorhandensein solcher durch eine Frage an den Vermieter vergewisserten, und es erscheint beinahe als eine Fahrlässigkeit im Sinne des Z 539 des Bürgerlichen Gesetzbuches, wen» Sie cs nicht machten, Der Umstand, daß der Vermieter Sie nicht aus freien Stücken aufmerksam gemocht hat, gibt Ihnen noch kein Recht zum Rücktritt vom Vcr traae vdcr auch nur dazu, Minderung des Mietzinses nach 8 537 des Bülgcniche» Gesetzbuches z» verlangen. Ter Mangel erscheint im Verhältnis zu den vom Gesetz ausdrücklich hervorgc- bobenen Fällen, in denen eine Aufhebung des Mietvertrages ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist zulässig oder der Mieter doch insofern geschützt ist, als er die Zahlung des Mietzinses ganz oder teilweise verweigern kann (vergleiche z. B 88 544, 537 des Bürger lichen Gesetzbuches), allzu unerheblich. *** Langjähriger Ab. M Psg.) „Ich habe den geringe» Nachlaß meiner verstorbenen Mutter veräußert und soll nun der Erlös an die Erben verteilt werden. Als solche sind vorhanden 3 Kinder meiner verstorbenen Schwester, mein Bruder und ich. Erhalten die 3 Kinder zusammen den gleichen Teil, wie ein jeder von uns?" — Ja! *** Eva F, „Ich habe früher einmal eine recht geistreiche Er- klärnng darüber gelesen, warum Eva aus einer Rippe des Adam erschaffen worden, aber ich kann mich nicht mehr ganz genau daran. eleganten, villenartigen Häuser, und Du wirst sagen, daß da bei! besinnen, wie es war. Willst Du mir nicht aus die Sprunge kiesien?" Euch manches Stadtviertel nicht mit fortkann. Vor allen Dingen s - Daß Du Dich für Deine Ur-Urahne interessierst, liede Eva ist aber haben wir für die gerSnmigen, gesunden Wohnungen noch ja sehr erklärlich. Hier ist es, was ein gelehrter Rabbiner einst- erschwingliche Preise. So » B. zahle ich für 2 Zimmer, 1 große s mols darüber gesagt hat: „DaS Weib ist nicht ans dem Hauvsi- Kammer. 1 Küche und Zubehör in sehr schvner, freier Lage.'des Mannes entsprungen, denn sie soll nicht sein Herr fein- nicht Dresdner Nachrichten. Sir. 3». Lene 3. Montag, 2. Kcbruar 1!»U3
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