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- Erscheinungsdatum
- 1903-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190302023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-02
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
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Dresdner Nachrichten. 2ir. 2S. Seite L. M> Montan» it. Jedruar litUÄ getragen lvorden Bei dem geringen Verstand»'.», da» Dr Delitzsch sür lue heilsgeichichtttch« Üntwickeiuna hat. bei dem Seldstbewußt- sein. da» in einzelnen Aeußemngen sich zeigt, kan» man vorm sehen, »i« die Wertung de» Reuen Testainenls. da» er demnächst bespreche» wird, aussallen wird. Wundern kann man si nur, daß bei der seichten und leichten Art. mit der si. ^elttzich nber tue Offenbarung hinwegsetzt. bei den Widerlegungen, tue er durch genaue Kenner des Assi,rischen, wie Jansen, Sittel, Jeremias und König, und auch in dem Assyriolvaen-Kongreß ge- Zttatio» von Bibelstellen und der Unterlassung der Wiedergabe von babylonischen Texten, die bei den iuhoren» die Illusionen bald zerstören würden, noch Eindruck mache» kann — Ist der alte Nationalismus seiner Kit besiegt morden, wird eS auch gelingen, diesen neuen Rationalismus zu »vernmkden UeberdieS hat gerade die Assyrwlogie von leher den Hang zur Sensationslust gehabt." — Die Lesehalle 'Wailendausstraße. gege»über dem (zentral Theater, erireut sich eines sehr «egen Besuches, ein Beweis, welch Irbhait empfundenem BedürsniS sie ihr Cntstrben verdankt Bis >etzt zädlt sie ca. >50 JahreSadonnenten und eltva ebenso viele sür ei» Biertcliadr dez einen Monat. Die Zahl der DageSabonnrnten hakte vor einigrn Tagen bereits die über- 'chiitten. - Die Honddibilioihek der Lesehalle ist in ihren der» ichiedenen Abteilimgen mit HiltSdüchern für alle Fächer aus gestattet ES sei z B die niediilniiche Abteilung envähnt. In dieier sindet man vor allem sämtliche b>S jetzt eischienenrn Bände der berühmten Zritschiisten von Virchow und Hirsch: Jahres verichlr über die Leistlingen und Fortschritte in der gesamten Medizin und zwar vom I. Jahrgang IRdi an. ferner die Re l ianzuklopädie der geiamle» Heilt»ade medizinisch-chinirgstcheS V'aiidwvrterbiich sür viaktlicbe Aerzte. heiansgegeven von Proteftor Dr. Albert Eulendurg >:! Auslage ,'7 Bände,: dann das Hand laich der Hygiene. helan-gegede» von Dr. med Tl> Weyl in 1«> Bänden und die medizini'che Bibliothek für praktische Aerzte >» >4 Bände» ldaiiiiitkr z B Schüimeyer. die halteriologische Technik. Heul, die Znckerklankheit. Wiener, Diphtherie .Hriüeinin ' Wii'dicheiv. 'Anwendung der Eletkruität in der Präzis : PeieiS, die Kurorte: Lange und Bruckner. die Krankheiten des Kindes- alterS n. > w > Weiler »eimen wir die Grnndznge der Hygiene unter Beillilsichlignng der Gesetzgebiing deS deulschen Reiches und OeiieneichS. bearbeitet von Dr. W. BiauSnitz^ der HypnotiSmnS. Handbuch der Lehre von der.Hupnose und Suggestion mit de- louderer Veincks>chtig»»g ihrer Bedeutung sür Medizin und Zahn pflege von Dr L Lowenseld. Diese ineoiziniiche Bibliowet ist in letzter Zeit durch Geschenke von Freunden der Lesebulle noch ver melirt worden. So stisieke Herr Gebeinirat Professor Dr- Renk u. a. .Alias und Grniidriß der Bakteriologie und Lehrbuch der weziellerr bakteriologische» Diagnoslil' von Prof. Dr Lehmann und Dr Reumann, Ginndzüge der Hugiene von Dr Prausniy. Geiundheit und langes Leben von I Herm. Ba»S Medizinische Zeltschristen liegen nicht weniger als 29 aus. darnnler 2t deukicde. u sranzösyche AnnaleS de sJnslituk Pasteur, die .Semaine luedicale" und ..AnnaleS de Dermali logle" :c t. sowie zwei englische cBnti'h medical Journal und The Laneet). In dem Zimmer, wo die mediziimchen.Handbücher flehen und die Zeittchiisken ausliegen, geht als bezeichnendes Kunstwerk in Bionzc auch rin antiker Aeskulav: vielleicht findet sich auch noch ei» kleiner TeleSphotvS iGott der Geneiiliiys hinzu — Der Ge>aiuloorstand deS Vereins sür sächsische Volkskunde hielt am Son»abend im Sitzungszimmer der Geheslisiung unter Leitung deS stellvertretenden Vortitzenden Herrn Finanz- und Vaurcrts LchmiSl — der erste Vortitzende Herr Generalmajor z. D. Freiherr v Friesen in plötzlich erkrankt — eine längere Beratung ab Die einzelnen BeratungSgegenstände waren bis aus einen Beschluß »i Bezug auf daS gemeinsam mit dem Sächsischen Ingenieur- u»s Architekten verein heranSzu- gedende Samuieiwerk von Ausnadmeii allbäuerlicher Kunst- und Bauwerte >m 'ächli>ch»li>ünngischen kvioiniationSgebiet interner Natur. Der erwähnte Beschluß ging dahin, dasr zunächst der d e sächsische Dorskirch« betreffende Teil der Publikation veröffentlicht werden toll Der Beichliiß wird er» dann perfekt, wenn ihm, waS nicht zu bezweifeln nt. auch der Sächsr'che Ingenieur- und Architek- tenverein zust'inmt. Am kommenden Tonner-Stag abends 8 Uhr Wucht im Laale von KnenlS Restaurant Herr Professor Dr. O. Stumme. Leipzig, über .Geheim- und Gannerivrachen". wozu auch Damen und Gaike willkommen sind. — Die D r e i k ö n > g S k i r ch e in Dresden N. wild seit kurzem durch GaSglüIilicht beleuchtet. Die alle Lichlguelle war ossenrS Gaslicht, welches mit seinem unruhigen Brennen und seiner ge ringen Leuchtkraft den verwohnten Groszstadkaugen schon lange nicht mehr genügte und außerdem auch recht kostipielig war. Tie Lieferung und Installation der etwa 2'4> Ga-Sglühlichtflammen »nifatteriden 'Nenanlage wurde von dem vor'eüba'i bekannten Nru- städter Skezial-BeienchtuiigSgetchäik Carl Rosenmüller. Rähmtz- gafte 2-. ansgesuhrt. Die neue Beleuchtung wirkt tadellos. — Ter Verein der Beamten der SlaatSeisen- bahne» veranstaltet DoimerSlag den V Februar im .Ttvoll" leinen FastnachtS Jamilrenabend. .Humoiisil'che Vorträge. Kine- matvczraph- und Grammophon - Von»hr»»geii wechseln mil Programm, Nummern der nach Wiener Art z»iami»engesetzteu HauSkavelle des Tivoli ab. De» Schlus; der Daibietiinaeu sollen humoritli'che Reigen Autsühiiingeii von Tochler» der Mitglieder iinter Leitting deS Herr» Tanzlehrers V>i>l>>eiischuß bilde». Ter Abend, der cur sämtliche Teilnehmer ein sehr gettnjzieicher zu werden oerwricht. ivird durch Tanz beschlossen. — T w Ge>ellschait B ü r g e r - K a s i n o " veranstaltet morgen Tien-stag. den r. Februar. >n sämtlichen Räumen deS Kvnzert- l'auieS Lwologischer (Carlen einen Faschings-Abend. Seit Jahre» enreuen sich dicie karnevaliitiichen Veranstaltungen groszer Bel ebibell ' ileiis per Mitglieder und deren Angehörigen uns a- 'den gern besuckik. Auch iür diesen Faschingsabend sind aller- eaiiv Ueberraichuiiaeii vorgeiehen. Znlrittskarten für Mitglieder ms seren Angehörige sind beim ersten Vorsitzenden Herrn °!,anz Buchbolc. WilSsrusier,rrasze 48. zu entnehmen. — Ter G a be ls b e rg e r s ch e S t e n o g ra p h e »- V e r e 1 n Tre den Neu'ladk rroisnet am 4 Februar in 'einem VcreinS- L'ka! 8,>„uäd!cr „Lowenbräu". KbnigHbrüikeislratze 17. einen A » ' ä n a er .k u ri u S in Stenographie, an welchem Damen und Herren leilnehmen können — Der Tkeiiogravlienverei» .G a b e l s b c r g e r" zn DreSden» Tiiedrichiiadt iBorsitzender Herr kanfmann Ernst Lätschi vcr- an'ialke! n> ch'Ien Mittwoch in vrn feenhaft dekalierten Sälen des kmitallvalastc-o. Schäierstrahe iö, einen Sommeinachtsball > lg Venedig — Der NI Faknesbericht d«-> Frauen-krwerbs-Deretns ln Dresden iJeldin».,oürahe lg, »st ioeben iin Druck en4>i<„cn - er »w!a»it die TSliab.'il de« AereinS vom l. Dkteber IS<)> bi« zum l. Oktober lS02. — V e r s ch i e d e » e kleine Mitteilungen. Ten sür morgen Dieii-Stag im V erein für Volk l,giene angeknndig- lc» 'Voitrag nt Herr Mcdiziiialrat Dr Lnist verhindert zu halte». A» seiner Stelle wird Herr geh Medizinalrat Prot. Tr. R e n k s,i der Zentralstelle für bsseuiltche GeiiindheitSvilege Temonslrationen obhalteu Der Vortraa fiiidct wie gewöhnlich im Horiaale des I»>g>enischen Instituts, Technische Hochichnle. Eingang Reichsstrahe. abendS 8 Uhr. statt. Danach ist Mitgliederversammlung. — Ter .. V e r ei ii d r a m a t i s ch e rD i l e t t a » t e n" veranstaltet morgen 'kiiieii Faschingsabend in Form eines SommerfeslcS im Saale des Eldorado. -Blase witz. Während im Jahre 1897. in dem die CiriindslückSiveknIaiion ihicn Höhepunkt erreicht hatte, hier an Beiitzverändernngsabgaben 71092 Mk. eiiigtngen, deknigen dieselbe» im verflossenen Jahre 1902 nur 29 329 Mk. - In einem Anfall von Schwermut versuchte sich in Leipzig eine 22 Jahre alte Studentin der Medizin aus Rustschnk vurey E nnehmen von Chinin zu vergiften. Sie erreichte inde» ihren Fweck nicht und wurde noch leb, gebracht. — Unter Bewachung würbe am Freitag der Mörder Bohr- ,ii a » n aus Chemnitz, welcher »rüh 7 Uhr von Wien in Prag eingetroffen war. mittel,t Bahn nach Dresden bezw Chemnitz ge wcna nach dem Stadtkrankenhailjr seine Frau und sein knid üchtet. wo er sestgenommen bracht. Bohlnia»» hatte in Chemnitz ermordet und sich dann nach Wien gefii Ivurdc. — Vor Ser Strafkammer des Landgerichts in Zwickau kam ein hestiaer Auftritt zur Verhandlung, der sich im Oktober v. I. ,w>!chen dem Kaufmann Üeonlrardt aus Wildensels und dem dortigen Bürgermeister Morgenstern aus dem Rathause daselbst ab- spielte. Lconbardt ist Mitglied des Wildensclser Ttadtgemeinderates und verlangte im Geschäftszimmer des Bürgermeisters die Auf nahme einer Beschwerde gegen die ihm nicht zusagenden Beschlüsse einer Sladtaemeinderatsntzung, der er nicht beigewohnt hatte. uuszusorder». Leoghardi ai , n»v «» kam zwischen decken zn einem neue» derart heftigen samwenstoh, Satz L. dem Bürgermeister sogar ohrfeige» ' Erst »ach mekrfach« Aufforderung u»d nachdem der 1 metlter einen Schutziaonn derdeigerufeu hatte, entfernt« siel. kard». Di« Folge seines Verhaltens war ein, Anklage »»«ge« HausfriewenSbruchs und Beleidigung. Leonhardt dehauplete zwar, als Sladtverordneler und Mrtglzed des Repisionsousschusses das Recht zum Berweilen in den vtAchästsräulnen de- Rathauses zu habe», doch siel die Beweisaufnahme derart zu seinen Ungunsten au», datz der Gerichtshof gegen ihn auf sechs Wochen Ge- fangnis erkannte, dem oeleidigte» Bürgermeister Morgenstern mich das Recht zur 'Veröffentlichung des Urteils zusprach. — Nachdem vor einiger Zelt im Walde bei Gründach eine menschliche Hand gesunden worden war. hat man letzt eine zweite Hand mit dem vollständigen Unterarm ebeusalls im Walde bei Gründach airfaeiundeu. Rede» dem seit Oktober vorige» Jahres i» Gründach vernichten taubstumme» Manne ist seit dem Blchtage ein »och nicht 17 Jahre alter, junger Bursch« namens Mar Tbierschmidt aus »liirgeuthal. welcher dort in Beschäftigung stand, spurlos verschwunden. Der letztere ging am Abend vor dem Butztage mit anderen jungen Burschen in den Wald und kehrte nicht mehr zurück. — Meerane. Am Sonnabend fand hier eine zahlreich be luchte öffentliche Protestoersammluiig aller Zivil- musiker statt, in welcher gegen den Beschlu« de- Bundesrates vom 27. 'November v. I.. der ihre auch vom Reichstage befür- wortrte Petition um Einschränkung der Konkurrenz durch die Militärkapellen kurzer Hand abgeleynt hatte, Stellung genommen wurde. — Ans entsrtzliche Wette ist am Mittwoch der 13iäbriae Sohn des Gastkos-desitzerS Hering i» Buchwakd bei Treuen > V veru » alückt. Der Junge schirrte ei» Psrrd ein und war im Begriffe, die Briislketle einznbätiaen. als das Pserd in die Höhe sprang Dadurch schlang sich die Lauskctle um eine» Arm des Jungen und verknebelte sich so. bah der Junge in- Seiten- geschirrteil verwickelt wurde. In dieser schrecklichen Lage wurden nun von dem scheuen Pierde dem armen Jungen duich Huftrllte und Schläge das Fleisch von den Beinen gelöst, sowie die Gedärme blr'tzgelegt. auch wurde die eine Hand verstümmelt. Nachdem das Ovstr »och an einen Baum geschleudert worden war, löste sich die kette von dem einen Arm. Der Knabe ist nach unsäglichen Schmerze» seinen Verletzuncren e,legen. — In Lvbau kanr in der Römerschen Fabrik die verehelichte Marie Müller mit der linken Han- rn dre Schermaschine, und es wurden ihr sämtliche fünf Finger abaequetsch«. — Am Sonnabend feierte m Schirgiswalde der frühere Holzschleifer Richter mit seiner Ehefrau die goldene Hochzeit. — «oenerdertch« der Hamburger Leeuiarrr vom >. Aedniar. Da» Marimuin mit »der 170 Millimeter dal sich nach SUvosi-Eurova ver legt. Minima unter 740 Millimeter desinben sich über der nördlichen Nordsee und westlich der Lofoten. Deuüchland dal etwa« lallere«, nn Lüden mildes Wetter. Wahrscheinlich ist veränderliches, milde«, nnru-igeS Wetter mir 'Niederschlagen. Weiteres LertlüsteS siehe -rite 1. LageSgeschichte. Denstches Reich. Zum Tode der beiden Fürsten zu Stol- berg-Stolberg wird noch gemeldet: Kurz vor dem tragischen Tvde deS verewigten Fürsten Wolfsgana war ein Beileidstele gramm des Kaisers aiiläklich deS HinscheidenS des Fürsten Alfred eingegangen, welches lautet: ,,Mit aufrichtiger Teilnahme oe Ich die Rieldung von dem Herrn Balers erhalte» und spreche Ihnen und Ihrem Hause zu diesem schmerz lichen Verluste Mein herzliches Beileid aus. Wilhelm k/ Em zweites Telegramm deS Kaisers an den Prinzen Heinrich Stolberg nach der erstatteten Meldung von dem Hinscheiden des Fürsten Wolssgang hat folgenden Wortlaut: „Dies erschüttert durch die Tragik des doppelten TrauerialleS >n Ihrem fürstlichen Hause, spreche Ich Ihnen und allen Familien-Mrtgliedern Meine herz- lichsle Teilnahme und Mein wärmstes Beneid aus." — Fürst Wotttgang trat kurz vor Ausbruch des Krieges gegen Frankreich als Sekondeleutnant beim Magbeburggchen Kürassier-Regiment Nr. 7 in Hcüberstadt ein und machte bei diesem Regiment den be rühmten Todesritt von Mars-la-Tour mit. Kurz nach Be endigung des Feldzuges trat er von seiner Stellung wieder zurück, sämtliche Kompetenzen, die er während des Feldzuges bezogen hatte, überwies er dem Regiment zur Stiftung eine- unter- itütznngsfonds für Mars-la-Tour-Kämpser und deren «Sinter- blrebene. Der greise Staatsmann De. Rudolf von Delbrück, dcge» hervorragende Verdienste um dir Einigung deS Deutschen Reiches bekannt sind, ist in Berlin von einem Schlagansall getrosten worden, der eine völlige Lähmung der linken Seite zur Folge hatte Bereits vor vierzehn Tage» begann Exzellenz vo» Delbrück, der sich bisher immer einer aiiherordentlicheii körperlichen und geistigen Fri'che erfreute, zu kränkeln. Tie Herztätigkeit fing an zu erlahmen, was bei dem hohe» Alter des Patienten — Delbrück stand im 80 Lebensiahr — grosie Besorgnis erregte Ntchlsdcsto- wrniger brachte eS Herr von Delbrück nicht über »ch, das Bett zu hüte», bis ihn der Schlagansall traf. In seinem Arbeitszimmer siel er plötzlich zu Boden und k»t die Besinnung nicht wieder erlangt. Ans Birnbaum wird gemeldet, dast cs dort bet der Kaiser- Geburlstaasseier zu Demonstrationen gegen die Gegner des ver» storbcnen Landrales v. Willlch gekommen ist. Einige Teilnehmer an der Feier riefen: ,,Raus mit denen, die ihn in den Tod ge trieben haben!" Der Hauptgegncr des Landrales. Herr v. Unruh, verlieh nach einiger Zeit, als sich die Gemüter beruhigt hatten, die Feier Auch bei der Beerdigung zeigte sich lebhafte Anttvathie gegen die Gegner des Landrates. Es trnrd berichtet, dah, als einer der Gegner bei der Beerdigung an den Sarg trat, aus der Bersamm- lung die Worte laut wurden: „Jetzt bluten die Wunden wieder!" Ties geichicht, wie man ans dem Nibelungenlied« weih, nach dem Volksglauben, wenn der Mörder an die Le che seines Opfers tritt. Den gehässigen Ausstreuungen, die einen Schatten aus das Grab des Ehrenmannes werfen sollten, wird durch folgende Erklärung des Vorsitzenden des Ehrenrats, Hauptmanns d. L. v. Unruh, ein Ende gemacht: „In der Nummer vom 28. Januar 1993 des ,.Reichsbolen" wird in einem Artikel, der sich mit dem Tode des Herrn Landrats v. Willich beschäftigt, unter anderem behauptet, dah der Ehrenrat noch in letzter Woche gegen Herrn v. Willich verhandelt habe Ich erkläre hierzu, daß in letzter Zeit ein Ver fahren gegen Herrn Rittmeister und Landrat v. Willich beim Ehrenrat weder schwebte, noch überhaupt anhängig gemacht worden war. Ich erkläre weiter, daß der Bruder de» Verstorbenen, der Rittmeister a. D v. Willich, Erkundiaungcn beim Ehrenrate über haupt nicht eingezoge» hat. Alle hieran in diesem Artikel ge knüpften Folgerungen sind somit hinfällig und unwahr. Der Vor- sitzende des Ehrenrats: v. Unruh. Hauptmann d. L, Klein- Müncke." Holland. I» Amsterdam fanden zwei Versammlungen der Ettenbakn-Äiigestcllten statt, während deren eine Depesche der Holländischen Bnhn-Geselllchaft einaing. die besagt, die Gcicll- ichaft nehme die Forderung der Anssiändigen an. daß keine Güter jener Transportgesellschaften zur Beförderung angenommen werden sollen, deren Personal sich im Ausstand befinde. Da die Staats- bahn-Gesellschast erklärt hat. vollständig mit der Holländischen Bahnaesellschaft zusammen zu gehen, wlid der A » sstand als beendet angesehen. ES soll ohne Verzug über die Stunde der Wiederaufnahme de» Betriebes Bestimmung getroffen werden. (Wiederholt.) Kunst und Wissenschaft. 4 In der Kö » igl. Hofoper gebt heute abend zur Er. . ... . inncrung an die Eröffnung deS König!. — ' tstderMnsi» pe>»Hauses vor 2S Jahren Burons ..Manfred" mit der Mnsik von Robert Schumann in Szene: die Rollenbesetzung ist die gleiche wie bei der Nrnein- studirrima de- Werke- im vorigen Jahre. Beginn der Vorstellung halb 8 Urir. 4 Im Königs. Hosschansvlel findet heute abend halb 8 Uhr eine Anstnhmng von SndouS dreiaktigem Lust'piel „Cvprienne" statt. s Heute findet der IV. S t re i ch q u a r t e t t-A b end der Herren Petri. Bauer. Sl'ttzner, Wille im Musenhanse statt. s Jenntz «r»tz im *»fitzenzt»««ter. *)«r Monat Fed«r ehütt nn lheot,«ritschen Leben Dresden- seit Jahr und Ts, ged Je»»») Groß. Dagrgt Karneval nicht mit irn man itdri spüren Jenuv en kommt nen tollen HKN'L'' Sorge l lensches Ovser bringt. Dir chai Apartes ruck Amüsant«» für Dresden in petto, tiaer .. Gastgeschenk, mit dem sie sich in die Gunst »es Publikums, da« in ihr längst einen sei»»er erklärten Lieblinge sieht. «I» Glaste 'nzuichmetchrln DteSnial is?S Humor elnz vvllät. die fl, kl. chmetchela weiß" Diesmal' ist'» eine Lustspiel mlibrinat. «ln Stück, das bereits an sasr allen ^ ^ »Nnat. «ln Tlück. v.» ^ . en und kiekten Bühnen Deustchlands, Oesterreich» und der ndilgen nachbarliche» Staaten sensationell« HeitertritSersolge erzielt ustiar ^ ' ----- erst. hat,' der lustige Dreiakter „Im bunten Rock", der elnen alten, lieben Autor. Franz d. Schbniban. mit einem domo »v,u» in tdeütnilidu,. den bisher nur als Milirärhuinorist aus das Borteilhasteste bekannte» Frrthrrrn v. Schlicht, zu fröhlichem Tu» aus der Bühne veieint. Neber da» Stück selbst ist nicht viel zu sagen: die paar Worte de, zu später Nachtstunde geschriebenen orkrttit haben seinem Wesen und Wert« eigentlich schon voüaas ^eniiar getan. ES tst lustig und unterhaltend, amüsiert dn» Publikum vortrefflich und enthält eine ganz« Reihe »orzügllchei Rollen, die darstellerischer Geicliickltchkrll den wettesten Eptrlnui», bieten Kunstlerttchen oder gar literarischen OlkglnalttäiSwert besitzt die Novität abtolut nicht, ,a nicht», uick zwar nicht nur skr einen belesene» Kritiker, sondern auch sür jeven ständigen Theate,. brsucher. wäre teichler, als da- Woher? der einzelnen Charalleic und Slluationen ln den drei Atien de» .Bunten Rocks" zu be stimmen. der so ziemlich an alle Militärlustlpiele der letzte» zwei oder drei Jahrzehnte in däickbaien Etnsällen, Wendungen und Figuren Antlänge über Auklänae bringt. Aber das Ganze ist!<> labelhast liebenswürdig — Schonthan: — mck io verlegen lustig — Schlicht! — Szene sür Szene zusammengrhant, überdies si> barmlos und irisch in seinen natürlich äa läoto unmöglichen Voraussetzungen und Jolgeiungen, daß selbst die Nörgler von Veruss wegen mit in das Lacken des Publikums einslimmen. ohne übrigens eine Perle au» ihrer literarischen Krone zu ver lierrn. Das Einzige, was nach der technischen Sette hin a» dem Lustspiele zu beamiandkn ist. sind einige Längen im zweiten und dritten Akte, dir sich mit ein paar kralligen Strichen rasch und leicht beseitigen lassen, wodurch namenlltch der letzte Auszug, der >a überhaupt nur von dem militärischen Trara und'Vumdum lebt, beträchtlich an Wirkung gewinne« würde. Freilich murr de» Augen einer solchen Spruchtprechrrtn. wie sie vorgestern Je»»» Groß dem Stücke wu»de. üderlah man gern alle Schwächen dn Novität und gab sich willig dem Znuber der Pettönlichleit dicier Künstlerin hin, die In der heirat»!ustigen Witwe de« amerikanischen Kupferkönigs eine PaWperollr p»r eucallvueo aeiunden hat. die ihr nicht nur hier, sonder» überall Triumph« bringe» muß Allerdings spielt Jenny Groß die Mttfis Clarklon auch mit einer olch hinreißende» Liebenswürdigkeit, soviel Anmut und Pikanteste und mit einem deiartig grazilsten Temperament, daß cS sür die Autoren nicht schwer werden konnte, unter solchem Zeichen zu siegen Dabei sah die Künstlerin vmgestern glänzender denn ic aus in einer Auswahl kostbarer Toilette» von erletenem Geschnx»! »nd war ganz prächtig bei Laune und Humor, daß es eine wahre Lust war. sie zu hören und zu sehen. Ersrenlichrrwetse war auch die Umgebung des „Stern-" vorgestern aus einer respektablen künstlrrstchen Höbe. Namentlich überraschte Herr Witt, den, auch die reiche unv geschmackvolle Inszenierung der Komödie zu banken war. al« Leutnant v. Hohenegg durch sottche» Temperament und schneidigen Humor. Neben lbm ist Herr Friese an erster Stelle zu nenne», der als Justizrat Wiededrecht auSaezeichnet war. sehr vornehm »nd diskret charakterisierte und doch seinen bekannten drastischen Humor nicht veimissen ließ. Recht munter und spaßig war Herr S » bow alS Elnjäbriger HanS. Selbst daS leidige „Beiltnern" stand ihm. sintemalen dieser HanS natürlich mit u»- versälich em Svlkrwaster gelaust ist. diesmal lehr gut zu Gesicht. Von den übrigen Rollentragern verdienen die Herren Bauer und Weise für zwei sehr gelungen chargierte Typen noch lebhafte Anerkennung, wähieno F>I. Hendrtchs. die als Betty v. Hohenegg viel zu schau und unliebenSivürdig war, daraus keinen Anspruch erheben darr. Alle anderen Mitwirkenden müssen sich sür heule mit einem summarische» Lobe begnügen. Sie wußten sich alle eins in dem stcnvigen Bemüden. der Novität z» einem durch chlagenden Erfolge zu verhelfen, der sich in unzähligen Hervor- rwen der Hauptdarsteller, Lorbeer- »nd Blumengrüßen sür Jenny Grog, die den beglückten Autor. Freiherr« v- Schlicht, nach dem zweiten Aulzuge vor die Rampe führte — Franz v. Schöirthan war leider durch Familienkrauer am Erscheinen verhindert - und stürmischen Beifall äußerlich in nicht mißzuverstebender Weise kund gab. P. A Wolfs. 7 Sinfonie-Konzert der Trenklerschen Ge- werbehaus-Kavclle. Bekanntlich übernimmt Herr Konzertmeister Willy Olsen von Ostern ab die Trenklerichc Kapelle ans eigene krinstlerttche und geschäftliche Rechnung und Gefahr. Diese beveuttaine Veränderung deS uns Dresdner» allen an das Herz gewachsenen Orchester- mußte vor allem die Frage laut werden lassen: tst Herr Olsen der Mann und Künstler, um die Nachfolgerschaft TrenklerS antnten zu können, und bietet er die Garantien, die in allem dufchauS brwädrte Kapelle auf der Höhe der LeistuiigSfähigkeit zu erhalten, aus die sie TrenklerS unermüd liche Sorgfalt und hervorragende Besälstgung gehoben? Diese Frage t» vorgestern auf das Entschiedenste und zugleich aus dos Ehrenvollste sür den kommenden Herrn des GewerbehauSorcbesters beantwortet worben daduich, daß Herr Osten die Leitung deS vor gestrigen Sinfonie-Konzertes übernahm »nd sich als Dirigent vor stellte Man kiwanetr gewiß nicht wenig, wurde aber über die Erwartungen hlnaus befriedigt nnb überzeugt, daß in Herrn Osten der rechte Mann gesunden worden ist. Das Programm, das Herr Osten selbst vorvereitet und einsludirrt hatte, leitete Weber« Eurvanthen"-Luverlurc ein. Gleich mit diesem Weite bewies Herr Osten rin ausgesprochene- Dirtgentrntalent. die sichere Hand des Führers und dir Intelligenz des Letter-, der über der Aus lobe steht. Streng genommen hätte man den im lanaiamen rciiipo gestaltenen Mittelsatz gern etwas piäziser im AnSdrnck und da- knergstchc Vnßmotlv fli-mo») gewaltläer in der Wirkung >cdört. aber das Ganze war doch, namentlich auch in der Be- andlnng der hier mächtig hervortietenden deklamatorischen Ton prache, vortrefflich ausgesaßt und so einheitlich im Flusse, daß ichon mit dieser Leistung das Urteil der Musiker festsland. Noch bedeutend erhöht zu Herrn Olsens Gunsten wurde dasselbe mit der Aufführung der Svendsenschen sinfonischen Dichtung -Romeo »nd Julia" und Franz Schubert- S-äur-Sinfvnie. In der ersteren ließ Herr Osten vor allem eine freie, phantasicreichc Auslassung erkennen, ein nicht gewöhnliches Verständnis für zart poetische »nd stark leldenschastllchc Empfindungen, während er dem Schnbeitscbrn Werke die »»umgänglichen Traditionen wahrte, ohne ln Pedanterie und belanglost Nachahmungen zu verfallen. Schließ lich bewährte er sich auch als gediegener, zuverlässiger Bcalcitei. in Rafts Konzert für Violoncello iLaighrtto und Finales, das. von Herrn Zenker ausgezeichnet ier, wa r» sich eglelluag-soimrln Sinne, daS die Begleitung mit der Solostimme sinfonisch ver schmilzt. überraschte Herr Olle» sogar in der Feinheit und chysti- mischen Sicherheit des Accompaanements. Läßt man bei all dielen Vorzügen noch die Eleganz, die Wahrung schlichter Aeußerllchkcltcn und ein von künstlerischen, Verständnis gezügelte- Tcmperamcnt z». so tst Herrn Olsen wohl alle» gesagt, was man znni Vorteile eine- Diilgenten auSsprechcn kan». Jedenfalls war da- Debüt durchaus befriedigend und zugleich glück- und erfolgverheißend für da-, waS wir von Herrn Olsen in Zukunft zu envarten staden. ll. 8t 7 Gelegentlich seines 9. Stiftungsfestes am 4. Februar im Museiihause dringt Bernhard SchnetdersDamenchorna. Chöre von Eurti s..Len»">. Theod. Kirchner (.Der du von dem Himmel bist"). Rttchdletrr („Brantlied") und verschiedene Volk-westen z» Gehör. Außerdem wird Herr Arthur Zenker. Mitglied der König!. Hoskavelle. Eellostucke von Bernd. Romberg und ge. Servals vor« Nagen. Herr Richard Michael rezitiert Gedichte von Goethe, chlller. Dahn nnb Blüihaen. > däck>st1cherKunfiv«r«i». Reuauf-eliellt «urd«,: _ Vr«v«r Waste <Dr««den> „Rhododendron" und „Fruchtftl>ck", V. Schnidt- Escbk« <Lelp,la) .7 r>«uar,I«n" und ^4 Oelsktuen". vergangen« Worb« wurden verlaus«: W. Conrad „vala»a vendramta" und ,3n den Dünen", v. P. Förster „Im Kranimtal". S. Lenk „Buchcnwalv' und „Morgen in, vmbenwald". L. ». Jordan „Ilmtal bel Leutderg". C Klein „La France-Rosen". S. Meihner 7 ,1 velftridlen", Vcrgangmen Sonntag wurde dl« Segantlnt-RuSstellun- von >irka »» V«kf«««n besucht. rr ,»r -viorvneruv >L»>gi>eiiv uno e>>nnle), oas. von ausgezeichnkt vorgetiagen, ganz brillant verlies sich keineswegs um die bloßen, nichtssagende» nein haiidelr. so»dem um ein Kunstwerk in höherem
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