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Allerlei für di« Frauenwelt. Märcheazaubrr. heult k ' ' Der Vintersturm ,'iu.i da» Hau» und treibt Schnee und LiSnadeln gegen die klirreuden Fenster Drinnen aber knistern Re L>cheit« iw Kamin und verbreiten eine wohlige Wärm« im dam» mernden Gemach. Gronmütterlei«, sitzt im alten Lehnstuhl, ringsumher hockt die kleine Schar ihrer Enkel und Enkelinnen und lauscht mit glühenden Wangen und blitzenden Augen den wundrrlameu Märchen, die dem allen Munde in ewiger Iugeudsi siche entauellen, den seltsamen. geheimnisvollen Geschichten, die alle beginnen mit dem spannungsvollen: ,.Es war einmal!" — Hoher schlagen die lugendlichen Herzen bei den gefahrvollen Aden- teuer», die der schöne, kühne Prinz zu be> die liebreizende den Keinen Plappermäulchen, wenn dem alten Böjewicht der GorauS gemacht worden, wenn das schwergeprüfte Paar in Glanz und Glück. Wonne und Freude lebt, und ein ungestümes: ..Weitererzählen, Großmama!" veranlaßt die gute Alte immer und immer wieder, neue kostbare Kleinodien aus dem Schatze ihrer Kindheits-Erinnerungen hervorzudolen und sie vor den leuchtenden Augen der kleinen Welt auszubreiten. Wie viel Gutes und Schönes pflanzen unsere sinnigen deutschen Märchen- Erzählungen in die jungen Herzen! Das Kind in seinem unbestechlich gerechten Empfinde» lernt daS Gute schätzen und das Buse ver abscheuen. sein Unlcrscheiduiigsoermvgen bildet sich aus. der kleine Geis» schult sich damit für das Leben, die Wirklichkeit. Ter tiefe Ein druck. den die Moral, die allen deutschen Mär chen innrwohnt. auf das Kino macht, bleibt m seinem empfänglichen Gemüt haften und wirkt damit erzieherisch aus die junge Seele eia. Die Phantasie wirb anaeregt. das Rmd lernt erkennen, daß Lüge, Verstellung und Bosheit früher oder später ihre Strafe er halten, daß aber Tugend und Gutherzigkeit schließlich zum Sieg führen, daß die Saat so ist. w»e die Ernte. Und auS diesem Grunde wollen wir im Erzählen von Märchen nicht imr einen Zeitvertreib für müßige Stunden, sondern ein erzieherisches Werk erblicken, das unverkennbar oute Früchte trägt. Eine ver- sländige Erzählerin wird selbstverständlich alles vermeiden, was in dem kindlichen Ge- müth Grauen erregen oder Furcht vor über natürlichen Dingen. Geiiter-Erscheinungen und Spuk ouskommen lassen könnte: sie wird Mär chen wählen. deutsche. sinnige Mär chen, die geeignet sind, den Sinn für alles Schöne und Gute in den iungen Seele» zu wecken, und sie mag sich versichert halten, daß ihr dicS gelingt und daß sie an dem großen, veranlworlungsvoUcn Werke der Kinder erziehung ein gut' Teil beiträgt, wenn sie zur Dämmerstunde ihre goldene Aussaat in die eindrucksfähigen jugendlichen Herzen streut mit den einleitenden uralten Marchcnworten: ..Es war einmal!" v.«. Genügsamkeit. Wie viel» Menschen konnten ihr Dafcin ganz anders gestalte», wenn sie gelernt hätten, genugsam zu fein Genumamkeil muß aver schon tk frühester ^iiaend anerzogen werden, d. h. schon das Kind muß lernen, sich mit einfachem und wenigem zu begnügen. Es wird ihn, dadurch ein Schatz für das ganze Leben mitgegeden, der seinen Wert zu jeder Zeit nach innen und außen zeigt. I« dem Kinde selbst liegt ja von Anfang an das Verlangen und daS Bedürfnis nach wert- und prunkvollem noch nicht, denn cs wird sich an einem einfache» Spielzeug gerade so erireuen. wie an einem kostspielige» und seinen, und wäre das Kind eines Vor- nehmen in einer armen Arbeiterfamilie ge boren, würde es gewiß lein« Puppe vom einfachsten Material nicht weniger lieb haben, als es jetzt seine elegante Wachspuppe hat. Hat der Mensch gelernt, schon in der fugend sich am einfachen zu erfreuen, -ird es ihm auch in späteren Jahren nicht seiner lallen, aenügsam und bescheiden zu bleiben und seine Ansprüche an dos Leben in angemessenen Grenzen zu halten Wie viel weniger Elend würde es in der Welt geben, wen» die Men schen lernen wollten, sich mit dem zu be- anügen und mit dem auszukommen ver suchten was ihr eigen ist. Ein genüssanier Mensch wird auch stets «in zufriedener Menicki sein. Wie schön ist doch Gottes Natur überall! Ein einfacher Spaziergang durch Wald und Flur, genossen mit gleichgesinnten Seele» oder auch allem, wirkt er nicht be lebend auf Geist und Gemüt? Wer Sinn und Gesübl für die Natur hat, wird überall Ge- legenbeit finden, sich ihrer zu erfreuen. Aus der Genügsamkeit entspringt dann Zufrieden heit und Glück. Wer Zufriedenheit besitzt, wird sich auch in einfachen Verhältnissen wahrhaft glückich fühlen und nicht verlangend oder wohl ear neid sch aus diejenigen blicken, die mehr irdische Güter besitzen als er. denen aber gar oft dafür die innere Zufriedenheit fehlt und die wohl gern, wenn sie den wahren Wert der Genügsamkeit und die damit oer- bundenc innere Zufriedenheit recht kennen ge lernt hätten, oftmals mit ded Acrmsten aber Glücklichen lauschen würden. Was nützt doch alles Geld und Gut. wenn der innere Frieden sehit! In den Worten des Dichters liegt eine tiefe Wahrheit: Kein Gold ersetzt den innern Frieden, Kein Glanz, war' er den Göttern gleich; Ist Dir Genügsamkeit besch eben. Dann bist Du glücklich, bis Tu reich! Mit der Genügsamkeit ist auch die wahre Frömmigkeit veraunden. denn e.n gnügsamcr Mensch w-.rd sich in guten und in bösen Togen stets mit ergebenem Sinne in Gottes Willen fügen . wechselrätsel. In meines Laubdachs Schatten Träumt sich's im ^ommer gut. Verändre nun Zn Zeichen, So ist's aus Fleisch und Blut. MlnWr knüll Erscheint täglich V-gründ-t L8V0 o Dienstag, den 13. Januar. IVO» Des Mannes Vorrecht. Roman von Iran, Rosen. lMarguielhe von Svdow ) GonUHmig ) ,Nachdruck nerdolmq Inge litt diesen quälenden Hunger. Und das einzige, was sie seine Pein vergessen machte, war Reginalds Gegenwart, vor der sie sich stirchstle Und wenn sie diele Peui vergaß, lonnie es Vorkommen, daß sie sich selbst vergaß Dann, während sie seinem Erzählen tauschte, verlor sich ihr Blick in seinem Gesicht. Dann sing es in ihren glanzlosen Augen an zn leuchlen, als wenn harter bunten Ktichensenstern die Sonne ausgehl Dan» sah Reginald hinein in dieses Leuchlen, erstaunt und beseligt, wie man m die ausgehende Sonne hiileinsiehl. Wie lang und einsam waren diese Winterabende sonst gewesen, und wie kurz und aus gefüllt wäre» sie nun! Ausgesüllt durch Reginald, durch das, was er Reues und Schönes i» ihr Leven brachte. Und was war dies Neue, dos ihr so wohl lat? Licht und Wanne war es, was bis >etzt ihrem Leben gefehlt hatte und womit er nun über dieses Lebe.' hcreinbrach. Sie erbebte vor der Ungeheuerlichkeit dessen, was in ihr erwuchs und uoi ging. Ihr Wille iehnle sich dagegen aus — ihre Seele wusste von keinem Widerstreben Sie ließ sich ausdrängrn, wovor sie scheu zurückbebte. Es kam bisweilen eine leiden,chast- liche Ausgelassenheit über sie. Aus dem Neisten Grunde ihrer Seele quoll sie heraus wie ern machtvoller Quell, wie eine Kraft, die lange Zeit vergraben gewesen war Sie wechselte ab mit tiefster Niedergeschlagenheit, »nt unbestimmter Angst, mit ocizwcsiclter Traurigkeit, Es war ein aufreibender Zustand. Noch einmal war eine Zeit der Kämpfe für Inge angebrochen. Sie kämpfte mit angestrengter Energie, mit bcwundernswerler Gemisscnhastigkeit kämpsle gegen ihre Liebe zu Reginald, gegen ihre Sehnsucht nach einem besseren Leben Sie kämpfte gegen ihr eigenes Herz mit schonungsloser Härle, S,e kämpsle gegen sich selbst, gegen ihre unverbrauchte, starke, gesunde Natur Sie kämpsie gegen etwas, das stärker war als sie. Und sie kämpfte vergebens. Lächelnd, strahlend, sicghost und unverletzbar stand hoch über ihrem verzweifelten Ringen die große Siegerin und wuchs mil jedem Hmdcrms, uiil >cdem neuen Versuch zur Gegenwehr. Die schweren grauen Nooembcrnebc! w chen dem weißen, glitzernden Wiistermonal. Der Himmel leuchtete blau, und die unendliche Ebene lag da wie em festliches Ruhebett, erwartend, daß der ganze Himmel sich daraus niederlasse. Reginald kam jetzt beinahe täglich. Immer, wenn es dunkel wurde, erklang das belle Läuien der blanken Schellen, und >e.n Schlitten dielt vor der Haustür. In seinen dunklen Pelz gebullt, wcißbeitäub» lachend vor Gesundheit und Iugendsrstchc, trat er ins Haus, Sie möchten nur nicht schelten, daß er schon wieder da sei, sagte er. Was sollst er drüben einsam sitzen, wenn das Licht von Lottumshoop ihn durch die dunkle Winter nacht lockte und winkte! Immer, wen» es dunkel wurde, ergriff Inge eine quälende Un ruhe. Dann wartete sie aus ihn und fürchtete sich vor ihm. Einmal war Gerd zur nächste» Stadt gefahren, ein Weg von mehreren Stunden Ein einsamer Tag lag hinter ihr. Aber über oll' ihrem unruhigen Denken war er ihr schnell vergangen. Es dämmerte schon, und Gerd war noch nicht zurück. Sie stand am Fenster ihres Zimmers und sah unlätig in den verschneiten Garten hinaus. Gestern war Reginald nicht hier gewesen. Heut' würde er also sicher kommen. Wenn er nur nicht kam. ehe Gerd zurück war. Während sie das dachte, stand er plötzlich in der Dämmerung neuen ihr. Sie hotte das Klingen seiner Glöckchen überhört, seinen nahenden Schritt für e nes anderen Schritt gehalten, vis sie sich umwcndetc und ihn erkannte. Ein heißer Schreck lies ihr durch die Glieder. „Du kommst zu früh/S sagte sie und streckte ihm nur zögernd die Hand hin, „Gerd ist noch nicht zu Hause." „So können wir ihn zusammen erwarien," jagte er, als sei dies das Natürlichste, Tonn stand er neben ihr am Fenster und sah in den weißen Friede» hinaus, den mehr und mehr die blauen Schatten der nahenden Nacht umhüllten. „Es liegt ein merkwürdiger Zauber in dieser Weiße» Einsamkeit," sagie er. „ein ganz gefährlicher Zauber. Er übermannt mich manchmal nur einer wohligen Müdigkeit — ich mochte die Augen zumachen und träumen — wie diese schlafende Winterwelt träumt. Aber nur für Augenblicke, Tenn nicht im Träumen, sondern im Lebe» liegt Glück!" Sie sah zu ihm auf. Ach Gott, was für eine Lebenslust sprühte aus diesem Gesicht! Eine erquickende, ermutigende Lust. „Ich habe diese nordische Heimat liebgewonnen," sprach er weitest kslloi-si v. l'rLvsitlLxor IN. SvatLvpNoet« f»nl!»n-, MI»-. Kl'iümlill «te». V^vinI»»iL«>I»ns ml HH 86!8l^«!886 9, part. «. i. lisllsm-nnLKrsIiI. vr«»«1«n, ^Idiv iVjnIrlor. lljimsrekplatr 8. Bernd Koläau. ^nneostrndss. yuetee >'sväel. Hofnarr»«»«. 3. kl. kidtscbtis. öiasevjtrvr 8tr»«'is 32. k. Ws tschüs, Bautrner 8trns«o 89- VorkNUtaaiEll««, «rlsiods Lrsis« vis im Haupto-sselE: K 1 d i n W, n ü l o r. »»«>«»»««>, lisorq OLrtner. : ällrest Uae.v. e»I»«^I«««t>MtlL : .. deIsen'du r q". »Irrstern d.lln > tmsno. I*trn»r klrost 8odn»ol«. N»ut»«i>r Usrm. kanack ssscdk. Iä.aa>ei»»r ü. kLcdsisr diacdk. Vonk«»r»«t«n«i» mit Htzvtu»« ubeor IZIa««Hrltrr W. Bsinvwanu. Dollt«uiirr ?aul Xitrscds. Itlüxvlo v. Vr.: LarI Roths. Kvioi 8mm 8MLN-/llI8MllSllf W ü» I kür äis ULM äor krükorou ?roiss I 93 H 43 I 93 kllr dis MIfts äor krükorou ?ioiso Üuväorto k-osis iv scdnktrr uoä korbiF ^ LI. LI. Ll. Vrskvläer Zeiävu-llLus 8v!Lvrt L Vo., krsser 81ras86 SS. ''"kr 8Mli-8c1ine1l8c1mtt. Buchführung. Korreivond. Rechnen, Slenogr.. Maschineschreiben rc. Auskunft nnd Prospekt frei. 8ctli»!!ts «iseli Us» I Mk.. Nonnnlichnttt 60 Pk todello- i» Sitz u Form. An- SämmtNche Bedarfs, artikel, sowie Emaille Hel. Lämmer. Rritbadnstr. 2. L l LVVI'IlSl'llt (!<)., I Zwtngrrstraße 21. Aagen mll pklOe. 1 Landauer. 5 Jagd-, 2 Ponnwagen, l.Halbverdeck. 1 Dogkart. 1 kleiner Vis-a-viS mit Verdeck. 3 Selbstkillichiclwageii. sowie kompl. 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