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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021219016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902121901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902121901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-12
- Tag 1902-12-19
-
Monat
1902-12
-
Jahr
1902
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Dresdner Nachrichten. Sette L. W» Areirag. I». Dezember Lvv» oiertür z 13 in der Fassung de» Herrenhaus«» tn alle» Lesungen angenommen. Pamit ist da» Trrminhandeisgesrtz rndgütia a nrvuiigt. Da» vau» erledigte hieraus d>e au» den Rothflaud ve Glichen Anträge und nahm da» Gesetz detresjend Herabsetzung de» Viehs aizpreife» »n allen Lesungen an. Hieraus Verla» der Präsident kille Zuschrift de» Ministerpräsidenten, nach welchei der Reichsrath >m allerhöchsten Aufträge für vertagt erklärt wird. Ter Präsident schloß die Sitzung, indem er den Abgeordnelen die denen Feiertag»- und NeuiahrS-Aunsch« aussprach. Wien. lPno.-Tel.s Dem .gremdeudlatt- zufolge. bestätigt »ch der Rückrntt de» ReichSkriegSminifterS Freiherr» v. Krieg Hammer. Laibach. lPrio.-Ttl s Sestern Nachmittag wurde» in ver. schiedenen Orkfchastea Krain» heftige Erdflöhe wahrg«. uomuien. Lembero lPrio.-Tel.) In Folge gegenseitige» Konzessionen wurde der AuSstand der Apothekergehlstea beendet: heute wurde der normale Dienst wieder ausgenommen. Bern. Die Bundesversammlung bat den beiden Rathen nach längerer Erörterung, aber ohne Widerspruch der Jura- Siuiplon-Bahn. zu Händen der französischen Pans-Lyon-Mittel- meerbahn die Eoncenion für den Iuradurchbruch FraSne- Vallorbe IDurchbohrung de» Mont d'Orj als ZufahrlSlime »um Simvlon ertheilt. London. (Prio.-Teli Zwei Personen, die an dem großen Banket zu Winchester theilgenvmmen hafleu. bei welcher Gelegen heit von 50V Personen 40000 Austern verspeist wurden. >ind in Folge übermäßigen AuskerngenusseS gestorben, zwei weitere Personen sind au» demselben Grunde an Typhus schwer er- stanst. Sofia. In der gestrigen Sitzung der Sobranje erklärte der Ministerpräsident bei Beralhung des Kredit- von 55 000 FrcS ,ur Unterstützung der makedonischen Flüchtlinge, e» wäre am deslen. wenn die Flüchtlinge wieder >„ die Heimath zuruck- lehrien. Darauf sei auch die Thätiaieit der bulgarische» Regier- una gerichtet. Da aber die Flüchtlinge die in Makedonien herrschende Schreckensherrschaft fürchteten und nicht heimkehren wollten, wäre eS inhuman. iie mit Gewalt zur Heimkehr zu umngeii und ibre Le den angesichts deS strengen Winter» nicht zu Onder» Die Vorlage wurde einstimmig angenommen Amtlichen Mittheiluligen zufolge nimmt die Einwanderung von Makedoniern überall an der Grenze zu Die Laqe der Flüchtlinge ist verzweifelt Sofi a. (Pnv.-Tel > Gras LamSdorss trilst am 26. d M hier ein: er wird drei Tage hier verweilen und dann nach Wien weiter reisen. Newnork. Nach einem Telegramm auS Lima hat Frank reich am 8. Nvvember von der Regierung zu Peru die Zaal- -ing von 16671946 Francs gefordert, die gemäß dem Svruche veS SchiedstierichiShos in Lausanne der Firma Gebrüder Drev'us in PanS zusleben. Da die Regierung in Peru b-sber nicht geantwortet bar. wird die französische Gesandtschaft wahrscheim l-ch am Donnerstag ihre Forderung in strengerer Form wieder- holen. Hrol'Mri D«. idchtu» «»»», »N.?-. D »e»«»» —»eaattdahn —16.70 -auraHMr« Ina» »old —. vorrugte'«" —Schwächer. r llür Nachm. Nevt» W o-",. Ira!f^,»r '04.10 Spa"f«r >47 viirtuaieten 31.47»/, T>»rken ^8.6". r'trkenloo«« NS 7- LttomanvanL öOä.—. ^raalSdahrr Lomvarven 91,— Unrege mätzi>; Var»-. Produ'i-nmarkr rve<—v »i D«zdr. ^ S- »er März-Juni -1 LS. b«L Sotrrru» '"'r tezbr 42.—. per Mal-'Augusl 43 76 beh. Nuoo u«, D«zbr. -A.äO per Mal'Luauit L4 75 matt. Lmlrrr»«». 1!rooukr»n . S»r'»l. »»««n o« «"Sr, -».«. »er Mat —. geschastSivS. Noggen aer März —. ver Mal - . geschätt4lo». Oertltche« und sächsische-. — Ihre König!. Hoheit Frau Prinzessin Iobann Georg wohnte gettern tKachmittag 4 llhr in Begleitung der Hof dame Fil. v Schöuberg der Weiknachtsdeuderung für die Zuppen- kinder m der 4. katholischen Bez cks chule bei. — Zu der von uns bereits mitgekheilten Ernennung de- Herrn Rittmeisters Grasen Wiiding von Königsbrück zum Kammerberrn Ihrer Königl. Hoheit der Piiiize'sin Mukvllde melvet mtzk das ..Dresdner Journal": Ze. Majestät der i?önig haben den Rittmeister z D Ernst Georg August Gras Wilding v. KönigS- drück aus allerdöchsieigener Bewegung zum Kammerherrn zu er nennen geruht. — Der Legakwns'ekretär bei der König!. Gesandtschaft in Berlin v. N o st > tz - W a l l w i tz ist zum Zächsiichen sprzlal- kommissar für die Weltausstellung in Sk Louis ernannt worden. Seine Ausgabe besteht darin, in unmittelbarem Verkehre mit dem RcichSlomiiiissar ein gedeihliches Zusammenwiilen der König! ZtaalSreg eiung und der Reichsverwolrung zum Besten der lachinchen AuSitellungs-Jittereisenien zu erleichtern und zu fördern Legatioiissekietgr v Noftitz-Wallwitz. der d'e ein- ichlagenden ameiikanischen Verhältnisse aus ve-tönlicher Anschau ung kennt, ist bereit, aur An'raaeu von brtbestigter Lette in Farben der AuStteUiing ichiittlich oder mündlich Auskunft zu ertheilen. Seine Adresse ist wie die der Konigl. Gesandtschaft: Berlin IV. Boßstraße 10. — Se Maieikäk der König bat den Tapeürern und Deko- S- rnteurcn Karl Albert Schleinitz und JokanneS Manfied Camillo Schleinitz, Inhabern der Firma »Albeil Schleinitz" in Dresden, das Piädikat „Königliche voilieteranten" verliehen, ebenso dem Kainmann Karl Bernbord Johannes Mühlberg. Mitinhaber der Finna „Herm. Müüinerg" in DieSden. — Der gegenwäitig bei ver Amlshauvimannschaft Plauen als Aceeiüst beschä-iigke Assessor Dr iur. Ritter Boyel v From- m ansbau > en wird vom 1. Januar ab bei dieser Behörde als Bezirksassessor angestellt — Für das ourch Pensionirung erledigte Direktorat der l 9. Bezirks'chule lSedanslmße) wählte der SchuiauSlchuß unter den vom Ratke Borgrschlagenen Herrn Oberlehrer Breull von der 9. Bürgerschule — Pro^entberechnung für die Personenzüae und die Schnellzüge »ach der Tenftchrift über erne Reform des P e r s o n e n l a r i ss der Sächsischen ^ t a g t s b a h n e ii. Personcnzüge (neuer Tarifs: erfahren auch für dt« Schnellzüge di» 2- uich 8. »lass« gegen dt« ftuverrn «ch»ellz»gspe«„« »,»« Ermatziguna. dl« um 1«> d«z». ü Proz«nl höh« m. al» m der 1 Km»«. In dt«f«r Beleuchtung ericheul« die Berechnung d«s .Bett. Taget»..-, obwohl zissernmüirg richtig. >end««z,o» grupp,tt »ud kann desgald Nicht »I» wtttuche, Etnwand g«g,u »i, Rciorm gefltnd gemacht werde». Alfa »och» man» Resultat dR» Ganzen: der Torifrefonn iftr L U- W. lenzugsvreli« werden argen den alten Tarif ermätzlgt um 13>4 X LX 3b X ll. Di« Schnellzugspreiz« werden gegen den alten Loris ermäßig, um 1.1 X A.4X NI! —* Da» Hauvttnteress« der gestrigen H ttzuna der Stad», verordnet«« aipsette m emem ^chrrlbeil de» Herrn Land- aerichtSd.rektoi» Dr Becker, in welchem er bat. «n chunlichstrr Bkjäilkumgung für e»n« Unterstützuag de« Dretzdnrr Ä par» und Bauvereins durch die städtische ver»»altu«- tintreten zu wollen. An bringen dasselbe ausführlich an rmer anderen stelle unser heuttgen Nummer. Diesem Schreiben ltand rin solche» de» Allgememen HauSdefttzer-Berem» zu Dre». den gegenüber, in weichem dem Kollegiuir zmernmätziae Angaben über die Zahl der in den Grundstücken der Mitglieder de» Verein» leerstehenden Wohnungen unlerdreltet wurde, und hervor gehoben. daß nicht die geringste Veranlassung vorl>rge, letzt, wo kleine Wohnungen massenhaft und billig angeboren seien, d,e Zahl derselben zu vermehren, noch dazu unter Verwendung städtischer Mittel. Nach dem von genanntem Verein herauSgegedenen WohnunaS-Anzeiger sind kleine Wohn- ungen b>S zun, Prr je von 806 Mark angeboten worden: 1808: 19l>0: 1899 : 2550: 1900 : 3598: 1901: <092: 1903: 8006 Do die Mitglieder de» Allgemeinen HauSbesitzer-Verem» nur etwa eia Dritttheil aller Dresdner Hausbesitzer auSmachen. so werde man auch annehmcn können, daß das gelammte Angebot solcher kleiner Wohnungen etwa dreimal w aron ist. al» das in obiger Tabelle verzeichnete und daß in der Thal hiernach kein Mangel, wohl aber em noch nicht dagrwe'ener Ueoersluß an kleinen Wohnungen vor handen sei. Da» Gutachten der verein gren Ausschüsse lautete: Den Roth zu ersuchen, den Weg oder Plan zu «>nn Unterstützung de» Svar- und Bauoerein» zu prüfen und da» Ergeoniß dieser Prüfung, sowie seine Beschlüsse in dieser Sach« dem Kollegium mitzutheilen, auch Herrn LandgerichtSdirrktor Dr. Becker diese vorläufige Erledigung zur Kenntnis zu bnngen. Der Referent de» Verwa-tungS-AuSschiiise». Herr s>..-B Baumeister Hartwig, vermeidet eS. obwohl e» ihm lchwer solle, seine persönlichen An- ächten tundjugeben. glaubt aber, daß Helm Rathe die Ansicht oor- zcrrsche, dag. wenn c» gälte Ärbelterhäuser und Arbriterwohn- ungen zu bauen, er. nämlich der Rath, selbst Manne» genug sem werde, ohne dazu die Mithifte irgend welcher Vereine zu bedürfen. Im Üebrigen hätten orrzchiedene Stadloberhauvter erklärt, daß der Zudrang zu dergleichen Wobnunaen nicht allzu groß sei. da keine Atlermielhe geflattet werde und diele immerhin emrn be trächtlichen Zuschuß bedeute. Der Referent für den Rechttz-Au»- schuß. St.-V ^Schriftführer RechtSanwalt Müller o. Berneck Attc Preise pw Kilometer in Pfennigen I. N. III 8 6 4 Neue „ , , » . 7 4", 3 Künftig weniger 12' - X 25.X 25 X b) Schnellzüge (neuer Tarif): I. II. LN. Neiie Personeittugspreise pro Kilometer 7 4'/, 3 Nene Sch»cll;ug«vreiie pro Kilometer Für Schnellzuge beträgt der Aus schlag im neuen Tarif .... 8 5>, 4 ll.3X 22.2 X 33.3 X Jur den ll. 6 7 16.6 X LH. 4 k 25X auf I Pig pro Kilometer normirr worden ift.' Die» ist mit Rück sicht durn»» gricheden. daß die Schnellzugsleislung der vermehrten Geschwindigkeit für alle 3 Klassen gleichmäßig gewährt wird und daher eine völlig einheitliche und unnennbare Lem»ng dorftellt, die desbalb auch keine Preisabiluiung verträgt Auch nach dem alten Tarif besiand genau derselbe 1 Pfg.-Zuschlag. allen Tarif ergiebt sich Folgendes: Schnellzüge (alter Tarif): l. Alte Pcrsonenzugsvresse pro Kilometer 8 „ SchnellzugSvresse pro Kilometer 9 Für Schnellzüge mehr . . . 12^, X Alio auch nach dem allen Tarif ist das Mehr bei der 1. Klasse prozentualiter am gerinaflen. bei der I. Klasse am höchnen Geiechter Weise muß man eben mit Rücksicht aus die natürliche IlntheXbarkeft des SchnellzugSzuschlagS bei der Beurtheilung die Personen, nasvreise zu Gmnve legen und bel diesen be trägt. wie o»S Berechnung » ersichtlich ist. dir Erleichterung im Preise genau dasTovveltr für die 2. und 3. Klafse im Vergleiche mit Ver 1. Es erübrigt nun nur noch ein Vergleich der alten Schnell» zugspreise mit den neuen SchnellzugSpreisen: L. ll. HI. Alte SchnellzuaSpreife pro Kilometer 9 7 5 Neue Schnellzugsvreii'e pro Kilometer 8 5'<s» 4 Künftig weniger 11,l X 21.4 X 20 X Hierdurch erst gewinnt die Berechnung da» richtige Ge« iicht. indem man Perionenzuasorriie mit PerionenznaSvreisen und LchnellzugSpretse mit SchnellzugSpreisen »rrgiricht. Darnach die Erbauung solcher MietbSyäi?« selbst vornehme. S«.-B. Dr Scheven spricht die Ansicht aus^ daß die kommunale WohnungS- politik m Dresden von dem Ltadwerordneten-Kollraium au»- gehen müsse, und dasselbe sich wohl entscheiden könne, sollen wir zugreifen oder nicht. Heule stecke es sich hinter den Rath; daß aber vom Rathe eine Unterltützung de» Svar- und Bauverern» »u er langen sein werde, glaub« wohlN emand. St.-B Netsch spricht den Wunsch auS. Kollegium möchte dem Rache al» Prinzip m die Hand geben, nicht aus eine zu weitgehende Unterstützung de» genannten Vereins zuzukommen. denn e» erwüchsen der Bewohnerschaft keine Vonhelle daraus Dir Stadtgrmeinde Habe in ihren eigenen Häusern so viel Wohnungen lerrsleben. datz sie nicht die Mittel zu geben brauche, sich noch mehr Konkurrenz zu schaffen In Dre»- den besiehe keine Wohnungsnot!», sondern M.echernolh Herr Oberbürgermeister Beutler: Der Gegenstand sei di» jetzt noch nicht im Rache verhandelt worden und deshalb begrüße er das Gutachten oer vereinigten Ausschüsse. Wenn da» Reich die Br> lrebungen des Spar- mG Bauverrin» unterstütze, sei es deshalb weil es m solchen Fällen gewissermaßen al» Arbeitgeber aufträte Ganz im Allgemeinen aber, wie :s >eht von ver Stadtver waltung verlangt werde, für die Bestrebungen de» Svar» und Bauoereins einzutreten, dazu würde wohl selbst Gras Posadowsky nicht bereit gewesen fein. Er werde die an den Rath herannetend« Frage mit großer Vorsicht und mit Bedacht erwägen. iBraoo. st.-V Dr. Scheven bezeichnet den WohnungS-Anzeiger als nicht maßgebend. In Privathäusern seien dft Miethen erheblich theurrr als in solchen, die von Vereinen gebaut leien. Er wolle der. Be- weis erbringen, daß es nicht an Wohnungen überhaupt, sondern an oilliaen und dabei guten Wohnungen seble, worauf er sich über die WohnltiigShvuiene lm Allaeme.nen oerbreitete. Nach Antrag aus Schlünder Debatte erhielt der Referent Baumeifter Hart wig daS Schlußwort. Er nannte die allgemeinen Reform bestreb- ungen der Zeit sozialdemokratisch« Mach« und sozialdemokratisches Narrenseil. lZtTft. Tr. Lckeven ruft: Blödsinn!) Der Vorsteher Lr Stöckel: Ich bitte, den Redner nicht zu unterbrechen. Stadtverordneter Hartwig konstatirt, daß nur ganz wenig große Städte darauf eingegangen sind, für Private Wohn ungen zu bauen. Wie komme überhaupt ein Mann, wie Herr LandgerichtSdirrktor Dr. Becker dazu, auf eine so rmschnei- bende Sache die Hand zu legen? Das Naheliegend« wäae e» wohl gewesen die Hausbesitzer-Dereine, die doch seit 25 Jahren Erfahr- ungen in der Sache hätten, eu fragen, wie hier Wondei geschafft werden könnte. Auch daß der Verdienst nicht immer mit der Mieth« in Einklang ikände. könne er beweisen Er kenne Fami lien. deren einzelne Glieder jährlich 6000 Mart vereinnahmten, dabei eine Wohnung für 350 Mark hätten und zwei Personen tn einem Bett schliefen Ter größte Theil der Schuld an dem schlechten Stand der Wohnungen liege an den Miethern: das sollten die Wohnungsret'ormer bedenken. Er habe bei den Ausführungen des Herrn Lanvgerichlsd.rekiorS Dr. Becker die Empfindung gehabt, als ob es ihm sehr darum zu thun sei. unter ein schützendes Dach zu kommen. Er sei überzeugt, daß die Antwort des Raibrs null- fach enttäuschen werde. st.-D. Heinz« II. bemängelt da» Schluß wort des Referenten, der, anstatt »ich aus ein kurzes ResumS zu beschränken, in einer langen Rede ganz neue Gesicht»punk:e aufgebracht habe. St.-V. Müller o. Berneck hält dafür, daß die Wohnungsfrage nur ausgerollt worden »kt durch die WobnungSordnuna. Daß sich Männer, wie Herr Landgerichts- direnor Dr. Becker damit beschäftigen, halte er sür gar mcht so unrecht, man könne sie nicht nur den Hausbesitzern überlassen, und St -V Schlechte ist der Ansicht, daß im Falle einer wirk- lichen Wohmingsnow die Hilf« von den Hausbesitzern nicht kommt Hierauf wird da-' Ausschuß-Gutachten gegen 1 Stimme ange nommen. — Schluß der öffentlichen Sitzung l/zll Uhr. Hieraui geheime Sitzung. — Herr Landgerichtsdirektor Dr. Becker, der Vor sitzende oe» Dresdner Spar- und Bauoereins, hat an die vereinigten Ausschüsse de» Stadwerordneten-Kollegium« «>n Schreinen gerichtet, in oem e» heißt: Im Anschluß an frühere Ausführungen eriucyr ich geneigten, mit thunlichster Beschleunigung und Entschiedenheit für «ne Unterstützung de» Dresdner Spar» und BauveremS durch die städtische Verwaltung chreyeit» ein- treten zu wollen. Angesichts dessen, daß eine gleich günstig« Zeit kaum io bald wiederreh ren dürfte, zumal in Druden, wo der Tief stand der Bodenpreije -uiammensallt mit einer außerordentlichen Vergrößerung des städtischen Weichbildes, würde »ch bitte», jedenfalls zunächst einen Versuch anzuregen. Damit würde zu gleich sür die 1903 in Dresden tagend« StädteauSstellung eine An regung von besonderem Werth« gegeben sein. Für den empfohlenen Versuch würde ich unmaßgeblich Folgende» Vorschlägen: Die Stadt übernimmt die Garantie sür «ine Anleihe de» Dresdner Spa» und Dauoerein» in Höhe von 1 Million Mark. Für die Hälfte de» Anleihebetragrs erwirb« der Verein Grundbesitz tn der Stadt in derjenigen Gegend, die die städtische Verwaltung wünscht. Dir andere Halst« dr» Anleihebetrage» verwendet der Verein zum Aus bau der von ihm zu errichtenden Wohnhäuser. Den Grund und Boden, den der Verein mit der Anleihe erworben hat. überträgt er unentgeltlich der Stadt. Dir Stadt «währt dafür unentgeltlich dem Verein mck eben diese» Grundstücken «in Erbbaurech« auf 80 Iah« in Anlehnung an di« Besttmmungrn de» Löbtau« Reich«erbbauvertrages. Der Verein übenttmmt di« Verpflichtung, ein Viertel der gelammten Wohnung«, die von chm aus diese« Areal errichtet worden sind, zur vorzug»weilen Ermlethnng den- jeni-en feiner Genoffen anzubieten, di« Zagteich städtische Arbeiter und Beamte sind. Der Berem verpflichtet sich, den größeren »dem Verein jchentwerft 100000 Uf Tdeil seiner dort errichtete« »offen zu vermzethen. deren übersteigt. Dir Stabt gewährt in Sft>roz. sächsischer Re»t«, di» al» Stiftung der Stad« D«»d«n in da« StaaiSschuldduch e,nz»tr-g,« sind. Zß d« Iahregzuffkn dieser Stiftung fallen regelmäßig an de« Verein all »adtischer Beitrag sur seine vermehrten Verwallunastost«. während dieser Zinsen noch näher seflzuslellendeu Grundjätzen denzenige, "Riethgenoffen de» Verein» aus de» Mirthzin» m Anrechnung zu nagen sind, die zugleich städtisch« Arbeiter und Beamte sind Li« Stadt würde ans diesem Wege, bei eine, Baaranswendun«, von noch nicht einmal 100OM Mark, ohne jede» nennrnüwerth« Risiko ihren Areoldesi» in außerordentlicher Weise vermehre» und doch gleichzeitig einem nicht unerheblichen Dheue ihrer Beamten und Arbeiter und überdies weiteren Kreisen der Bevölkerung billige Kleinwohnungen oerschassrn. Die übernommene Garantie findet nach Ausbau der Gebäude in dem Grundbesitz, der ja der Stadl sofort zusällt. vollständige Deckung. Der Gewinn an dem steigenden Grundwrrth verbleibt au»schli«ßlich der Stadl — Eine Untersuchung über dir Schulprüfungen Sind di« Schulprüsungen nützlich oder schädlich? Tolstoi will nicht» von ihnen wisse», und Alvhons, Karr deftmrt» die Examin - al» .die Kunst dir Examinatoren zu betrugen . Lin» Jerrion , einer der gelchäviestrn italienischen Psvcholoaen. ist derselben An- sicht. Er glaubt, daß der wahre Richter dr» Schüler» nicht der Examinator sei. sondern der Lehrer, der den Zögling da» ganze Jahr hindurch unterrichtet hat, und daß da» Eramen, da» den 'lrißigrn Schülern Furcht einfloßt, den faulen, aber aufgeweckten Kindern Gelegenheit g.ebt durch List und Schlauheit die Lehrer zu täuschen. Um diese» Unheil durch Beweisstücke au» rrstn Hand iscnuglyuung erniuc» wirv. L.er Lyaivenano wo Im zweiten Obergeichosse de» Ecke der hiesigen Gro stratze und des Kaiser Wilhelm-Platzes stehenden l sichtigte dessen Eigenthümer. die daselbst befindliche , da» Manien als eine .große Komödie-, al« eine »große Mühe, dir Mutter von Täu'chung und von Bitterkeiten-, al» «io .komisches Sand in di« Augen streuen", als einen .Kamps sür den armen Lehrer" al» e-nea .Monat oerlorrner Zeit", als „Kraftoergeud- ung" usw bezeichnet. D>e Eltern haben erklärt, daß di« Zeit der Examina für sie und für die Kinder eine Qual ist, baß das Haus dann nicht mehr zur Ruhe kommt, daß alle wie verrückt herum- lauftn usw Die interessantesten Antworten aber sind die der Scvüler selbst Unter d.esen haben gerade die wirklich fleißigen erklärt, daß die Examina sür sie eine Quelle der Furcht. deS Schrecken», des Kummer» seien' die lauten aber haben etwa folgende Antworten gegeben: .Die Examina lasten mich ganz gleichg ltig Man braucht nur schlau zu sein dann ist da« Examen gar n.chts. Beim Eramen bleibe ich ganz kalt. Komme ich nicht fetzt durch, dann vielleicht ein andere» Mai." Fernaai hat im Ganzen 150 Kinder gefragt: unter diesen fand er 70, die da» Examen fürchteten. 35. die e» gleichqiltig lieh, und 45. die r» nicht missen wollten. Unter den 70 furchttamen Schülern waren 30 sehr fleißig. 27 etwa» weniger und nur 13 ganz saul: unter den 35 aleichgiltigen waren nur 5 wirklich fleißig, während lO weniger fleißig und 20 überhaupt nicht lernen wollten: unter de» 45 Freunden der Examina waren nur 4 fleißig, während 30 sich nicht durch allzugroßen Fleiß ausze chneten und 21 durch eine geradezu staunenerrege »de Faulheit »glanzten". — Ein neuer Be- we» dafür, daß man daran denken mügle. unsere .Prüfungen" durch sorgliche und aufrichtige Erprobung zu ersetzen, wie es in einem jüngst erschienenen Buche vorgeschlagen worden ist. — Falsche Hundertmarkscheine sind im Umlauf; im Ganzen sin» bei der Rrichsbank sechs solcher Scheine emgraangen. die in Edariotti-ndurg. Spandau und anderwärts in Umlauf gesetzt worden sind Die saischcn Scheine sind nach dem Gutachten der Rrichsbank wahrscheinlich aus heliographischein Wege dergeilellt und kragen sämmilich dir Nummer 2273675 0 und dos Kontrol- wasserzeicken b'. Dir künstlichen Wasserzeichen scheinen mit amu er Farbe au'gemalt zu sein. Die Stempel und Ziffern sind in Buch druck drraeftellt. dir roiben Falern sind mir Klebstoff aul das Papier gevreßi Tie Riffelung ist unregelmäßig und vermutblich mir einer Zlrd'kder hrrgrstellt. — Ferner dennden sich im Umlauf fastche neue Zw ei m a r kst ü ckr von 1889. Kaiser Wilhelm l.. Munstkichen L Die Fälschungen sind so geschickt vergeflellt. daß sie selbst von Geübten schwer erkannt werven. weil sie sich gar nicht fertig anfüblen. Der Kopf ist ein wenig größer, da« Gewicht 1 Gramm leichter, al» ein neues echte» Zweimarkstück. — Der Begriff der »wesentlichen Grundltücks- önderung", der namentlich sur solche Häuser, welch« an Straßen mit veränderter Fluchtllnitnsefljetz- ung liegen, von Bedeutung ist. hat wie die „Dresdner Bürger- Zeitung mittbeilt, jüngst durch da» Oberorrwaltungs- gericht eine AuSiegung erfahren, welche alle Hausbesitzer mit cnuglhuung erfülle» wird. Der Thotbesland war sokaender: ste de» Ecke der hiesigen Großen Meißner - Hause» beab- . . ^ , , große Wohn ung in zwei Wohnungen umzuwandrln Zu den hierzu erforder lichen Ullmestaltungsöouten, zur Hauptsache bestehend m Beseitig ung beziehentlich Errichtung von Scheidewänden. Einziehung von Ettentragern usw., versagte jedoch der Stadtrath die baupolizei liche Genehmigung, weil diele Baulichkeiten als wesentlich« bau liche Veränderungen sich barslellten. deren Vornahme nach 8 15 der Straßenbauordnung an solchen Grundstücken unzulässig sei. die durch neufestgefetzte Strahenfluchtlinien geschnitten werden. Dies ist der Fall bei dem erwähnten Grundstücke mit der für die Meißnerstraße im Gesammtdebauung-plan vom 18. Dezember ISOI vorgesehenen neuen Fluchtlinie Ter eingewendeie Rekurs blieb erfolglos wril die Kreishaupimonnschafi nach Gehör ihre« Bau sachverständigen sich der Ansicht de« Stadtrath» aiffchloß. Die danach erhobene Anfechtung»klage, in der dieser Ansicht ent- ,eaengetreten wird, wnrde am 1. November vor dem l. Senate »es Obrrverwallungsgericht» nach erfolgter Beiladung der Stadi- gemrinde Dresden und noch Hinzuziehung de» Geheimen Hos- rathe» Professor» Weißbach und auf stadkräihlichen Antrag des Ratksmaurermeisler» Schletter al» Sachverständige öffentlich ver- »andrst In dem Urtheil, dessen Verkündigung tn der Verhand- ung auSgesetzt wurde, schließt sich da» OberverwallunaSgerickt dem Gutachten de» Gebeimen Hofrarb» Professor» Dmßboch an. der die geplante Veränderung de» Grundstücke» im Verhält- niste zu seinem räumlichen Umfange als eine wesentliche nicht er- «et. Die Entscheidungen der Borinstanzen sind daher auf- oben worden. - Dte seiner,eit von uns zuerst gemeldete Wahnsinns» that eine» jungen Mädchen», da« sich und keinen Bruder tn einem Anfälle von Irrsinn zu vergiften suchte, scheint leider noch ein reich begabte» Künstlerieben kosten zu sollen. Da» junge Mävchen war die Schwester de» Maler» Ferdinand Dorsch and fübrte ihrem Bruder die Wirtd'chaft. An einem Abend der vorigen Woche schüttete I,I. Dorsch sich and ibrnn Bruder, wädrend vieler verickieoene Gäste oie Trevpe binmiter geleitete. Güt in da» Bier Die Schwester, die Ichon kniber einmal an Wahnsinnserichrinungen gelitten hatte und deswegen bereit» vorübergehend in einer Irrenanstalt unrergebracht war. starb an den Folgen de« genossenen Gifte» und ist am Sonnabend de- tatter worden. Der beklagenswertde Bruder, einer der relch- begobtritkn Schüler unserer Akademie, der eben noch in der Eldier-AuSstellung zu Berlin einen großen Erfolg zn oerzetchnen datte, liegt lchwer stank lm Stadmankenhause darnieder; an «einem Am kommen wird gezweiftlt. — Die heutige Wrihnochtsscha» befindet sich auf Seit« 17. — Die hrutlge Nummer d. Bl. enthält 8 Sonder» beklagen für dir Gtavtauflag«. und zwar: Einen Illustrirttn lSetdnacht«»An,«1ger vonE. Beotel»vach«r u Eo., Buch» und Musikalienhandlung. Wilsdruffer nnd Stredlener Straße, rin« Prr»«iistr »ü, Obst» und Beerenwein« von derWrtn- ! andlung u,ch Odstwrinkelteret Rodert Weber, Großenhain«, lrraße 88. und eine Empfehlung verschiedener hiesiger Geschäftssinnen. — Al» Ratdsoffestor tst vorn Stadtrath tn Vtrnn Herr LandgerichtSoffrssor Dr Weiset« Dresden gewählt worden. — Vor der Strafkammer zu Zwickau verursacht« am Mitt woch dir weaen Dieostahl» wiederholk vorbestrafte, auch diesmal wieder de» Diebstahl» beschuldigte Frau Ernestine Kneisel au» Glauchau peinlich« Auftritte. Sie nß sich die Kleider vom eib« und tobt« so snrchtbar, daß st« «nr mit Müh« vor» den erichtSdienern gebändigt werden konnte. — Landgericht. Dem mit mehr al» 8 Jahre» Gefängniß vorbestraften schloff« Max August Naumann au« Geisina wird zur Last grieat. in der Zeit vom 25 Juni di» 8. November in Dresden und Umgebung nicht weniger al» 10 Fabrraddiebstäble verübt »u hoben. Er giebt aur S dieser Diebsiokl« zu und be- ! auptet. daß ihm 8 Räder von einem Unbekannten !a der »Eentral- -erbrrge" zu« verkauf übrrgeben werden seien; für jede vee»
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