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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021207028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902120702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902120702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-12
- Tag 1902-12-07
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Monat
1902-12
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Jahr
1902
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wei Jahre später. am 10. Januar 1S0S, fragte der Straßenbahn Lerch de» der Verwaltung der --pailass« des H.rsch- dna. zur Auszaglung aus em aus welches» er Geld geliehen sagensuhrer , . derger Kreise» an. ob zur Auszaglung Pratsch' lautendes SparkassenduL. aus .... habe, eine Kündigung nöthig sei. Die Sparkassenoerwaltung setzte non diesem Schreiben die m Seifershau wohnenden Angehor.gen des Verschollenen in Äenntniß. Diese wandten sich sosort an die Tresduer Poltzei. Letztere nahm sogleich bei Lerch eine eingehende Haussuchung vor. E» wurden mehrere dem verschollenen Pratsch gehörige Äoldjachen ooraesunden. Lerch wurde m Hast genom men und gestand nach anfänglichem Leugnen: er sei am 8. Januar i960 Nachmittags mit Pratsch in Streit gerochen. Dabei Hab« er seinem Freunde im Zorn 2 oder 3 Faustschlägt in's Genick ver seht. Pratsch sei darauf ohnmächtig zur Erde gefallen. Als er sah. welch' schlimm« Folgen je ne Schläge hatten, habt er dem Pratsch „mit der Hand die Gurgel zuaehalten, bls er alle war' Er habe alSdann einen Koffer vom Boden geholt. Nachdem er dem Leichnam mir emem Tischmesser den Kopf abge- schnitten hatte, habe er den Leichnam in den Koffer gepackt In der Nacht habe er den Koffer auf einen Handwagen an die Elbe gefahren und dort den Koffer mit dem Leichnam h nemgeworfen — Frau Lerch, die einen goldene» Ring des Pratsch, den sie sich vasiend hatte macken lassen, am Finger trug, erzählte: Ihr Mann habe schon geraume Zeit vor dem 8. Januar 1900 geäußert: er wolle Pratsch erwürgen Auch habe er wenige Tage vor den, < Januar 1900 ohne ledc» Grund einen grasten Koffer gekauft und außerdem habe sie den Leichnam des Pratsch mit einem Strick um den Hals am Fußboden liegen sehe». Obwohl Lerch die» eiiiichieden bestre tet, so sollen doch verschiedene Umstände für die Richtigkeit der Angaben der Frau Lerch sprechen. Tie Staats, anwaltschaft nimmt an: Lerch habe die Ermordung des Pratsch geplant, um sich in den Besitz seiner aus mehreren Tauiend Mark bestehenden Ersparnisse zu setzen. Lerch soll außerdem bei Leistung eines Oisenbarungseides falsche Angaben gemacht haben Er Hai 'ich daher am Montag Wege» Mordes, wissentlichen Meineids une Unterschlagung auf Grund der tzZ, 211, 153 und 246 des Lira? Gesetzbuches. Frau Grund der '-57 und 259 des Sträf-Gesetzbüches, vor Eingang bezeichnet«!» Gerichlshofe z» verantworten. Lerch heißt mit Bor- uamen: Franz Andreas. Er ist am 30. November 1867 in Fulko- i' tz geboren. Frau Lerch heißt mit Vornamen: Anna Marie Pauline. Sie ist eine geborene Döring und'am 26 August '873 ui Großwalditz geboren. — Tie Verlhcidigung des Lerch fuhrt Rechtsanwalt Dr. Knoll-Tresden. —* Tonnerstag Vormittag wurde die Ausstellung des Vereins für Verbesserung der F r a u e n k l e id u n g in oen geschmackvoll etnaer.chleten Räume» Waiienhausslraße 18 iErdgeschoß und I Overgeichoßs eröffnet Im Eingangs'aale. welcher als Einp'angsraum eingerichtet ist. fand vorher die feier liche Preisverlheilung statt. Tie Pre seichter, zu denen außer dem Vorstände des Vere ns Frau Oberbürgermeister Beutler Frau Kommerzienrat!, Bienert. Frau Hanna Falck. Frau v. Reitzenstein und die Herren Pro'estor Groß, Professor Guß- inann. Hauvkmann Hetzer und Sladtrath Plölner gehörten, habe' leine leichte Ausgabe gehabt, linier den zaklre ch e »gegangenen Kleidern befrnden sich überraschend viele blau-, baug meldet, auf die Nr. SO 880, un Adolph Hessel in Dresden, Kreuzstraße —* Zu deni aus Meerane gemeldeten LiebeSdrama ver- lantrt Weiler, baß man bet der Leiche des au- Dresden gebürtigen Atleniäiri» Paul Stiller eine» zweiten mit «ech» Patronen ge lodenen Revolver gesunden hak. Das schwerverletzte Mädchen ist 23 Jahre alt. Ei» Schutz diang ihm in die linke Schulter, der >1 >te unirrdald der Nasenwurzel in den Kopf. Da- erstere Geschoß ist von den Aerzten bereits w eser entse»»t -* Auf das vom Köntgl. Sächs Mil tärverein .Schwarze Brigade" ln Aneibach a» Se. Ma>e>tät den König abgefandte Hulvigungslelegramin ist folgende Drahianlwoit elngeganqen: .Ich danke dein König! Sächi. Milstäroeicin .Schivarze Brigade" in Aukidach kameradschafl.lch für da- Mir ausgesprochene Gelöbniß Heb^'.ei. au' — AmiSge^ icht. Ter GeschästSreisrnde Marlin Weber L r Ol »r ^ »» ^ - ? - " tz, von so überaus geichmack voller Erfindung und AusRhrung. daß d:e Wahl wirklich schwierig genannt werde : kann. Es erhielt den l. Pre s Frl. Elara v. Ber nge Malerin tn Dresden-Plaue». die beiden 2. Pre.se sielen an Frl. Erica o. Reander-Rlünchen und die Firma Robert Bern hardt, Dresden, Freiberger Platz. Den Preis 'iir H lismodelle erhielt Frau Pauline Brückner, de» I. Pre s für Entwür'e eben- falls Frl. Elara v. Beringe, den ersten 2. Preis Herr Maler Heinrich Unrecht in Tachau-München, den anderen Herr Gustav Schaffer in Ehemn'.tz Durch lobende Erwähnung wurden aus gezeichnet für K.eider: die Firmen Herrn. Muhlberg und Robert Bohme, Frau Paul ne Brückner, sammtlich m Tresden. Frau Schellbach in Konigs-Wnsterhauien. Frau Laura Bauer :n Wien, für Hilismodelle die Internationale Schn llmanu'aklur Tresden- Reusladt. für Entwürfe Frl Otlil e Schmeidler-Dresden. Durch wandert man die Ausstellungsräume so wird man durch ihre be hagliche Einrichtung angenehm berührt. Dem liebenswürdigen Entgegenkommen der Herren Rudolf Bagier u. Eo.. Heinrich Heß und Hermann Liebold ist d es vor Allem zu danken: b:e Petroleum- öfsn der F'rma Tllly u. Sensert Nachfolger tragen ein au, Tiwil bei. um der grimmen Kälte den Eingang zu wehren. Die Aus- skellung der Kleider verrätb ebenfalls, dag kundige Hände den Damen des Vorstandes bei ihren mühevollen Vorbereitungen zur Seite gestanden haben. Ter Verein für Verbesserung der Frauen- kleidung erwirbt sich durch d:ese Ausstellung cm grotzes Verdienst, tritt er doch damit aus das Entschiedenste ein in den Kamps gegen die Verbreitung der TuberkAose. gegen die Ansteckungsgefahr durch 'chädliche Keime, d e im Schmutz der Straße am reichlichiten an- gesammelt sind. Ein Besuch der Ausstellung, welche dem Publikum bis Montag Abend zugänglich ist, kann nur empfohlen werden. —* A»i dem Personenbahnhof« in T r e S d e n - N e n >1 a d t weiden vom nächsten Montag av A > b e i k e r - W o ch e n ka r t e n 1. Klasse nach Kötzichcndwdo u,m Prelle von 1,10 Mk auSgeaeben. —" Der Verein jür Bol kshvg lene eröstnet nächsten Dienstag, Avends 8 Uhr, im Hörmnle des Hhgirntschen Instiluis iTechnische Hoch'chule, Eingang Re cdö'lraßet die Reihe 'einer Mitgl eder Pviiräge Hiervei wird Herr Tr. med. Hops üver „Tie Gesadien der Geichicchtslrankheilen für Einzelne wie für die Allgemeinheit" iorechen. —" Ter Verkaur, den die Ortsgnipue Tresden des Deutsch- Evangelischen F r a u e » b u n d c s am 3.. 4 und 5 Tezember veranstaltete, hatt- erfreulichen Erwlg. Tic Mitgliederveisammlung der OitS.nuvve findet Montag, den 8. Tezember. >-5 Uhr, Iohannesallee 1, 2. statt. Frl Kühl spricht über Wohnungs- vcrhälknme der weibliche» Dienstboten. —" P o l i z e i b e r i ch k. 6. Tezember. In Folge Unwohl seins fiel am Mittwoch Abend der Führer eines Lastichllttens ank der Leivziger Strotze von 'einem Ge'abrt. wilide eine kurze Strecke geschleift und erlitt eine leichte Verletzung am Kovre. - In einem öffentlichen Bade erhängte sich heute Nachm tkag ein öald 53 Jahre alter Hausmci'ter, der seit längeier Ze t krank war Vor ungefähr 4 Wochen har ein unbekannter Man FiiedrichitäStcr Schankwirth'chast Nachmittag im Grundstück Eanalga... drand verursacht, der dle hervetgrr em« Stund« deichatllgte. Der Brand batte ersten Obergeschoß Balkenlage, Fußboden. Deck« uad ar.ssen uud mochte da» Aoiracen eine- Ojen« »ol der Zimmerjpnge wurde da« Feuer gelöscht. -* Gestern Abend >,8 Uhr wollte em Mann vom BlvckhauSgatzchrn . Da« Et» trug ihn ind a>«w« mener Mann vom Biockdau«aäßl Altstadt gehen. Da« Et« trug ihn , biack, und laut um Hilfe lief Helbeirueuden Leut« den Mann wieder au» S Trockene zu dringen, woraus er m da» sogenannte IBröustübrl der Rlrht'scheii Bruueiei gedmcht «ukd«, Der Unfallwagen schaffte ibn iooan» In da- Stkchrnhau«. —* In der Leipziger Vorstadt versuchte sich gestern «ine von gen. eS gelang aber Krankheit heiingesuchle Frau zu erhält noch rechtzeitig, sie am Leben ju erhallen. —* In der gestrigen Schlu«z,ehung der 5. Meißner D> ugelb lotterie siel die Prämie von 60000 Mark, wie Nr. öS 880, und zwar in die Kollektion de« H, o m> Herrn gestellt uns «wklärt. ist nicht geschehen. ein unbekannter Mann ln einer einen braunen Papokartvn ein er wolle >b» am nächsten Tage abhoien. Das er befindet sich noch 0a>elbit und der Eigen- wird hr>ch»iloigi, in mehreren Fällen an de» kür seine» Prinzipal einkasstile» Gelder» sich uiiikckuiiiäkig de>eichert zu haben. Die Schaden'unime w rd aus 185 Ml dezissert, über diele Höbe bat rber «eldst dem Geschäoigken einen Schulvichein ausgestellt Zur Aufklärung veS SachoeivaltS siiio 11 Zeugen erschiene»: ein weite-rr Zeuge ist uiieul'chuldigl ausgebiieden, er verfällt in eine Oldniliigsstrafe von 10 Mk Der AugekiaAte wird de« Betrug- in emem Falle und der Unterschlagung st, »eben Fällen überrührt Er crhälH II Wochen Gesängnrtz — Dir Vlumeuarbrilerinne» Mauha Lelma Berge ged. Antvir und Emilie Kasturr ged Loren, begleiteten am Abend des 27. Juli einen in einer Bie>stude kenne» gelernten Mann sti'seiue Wohnung. Nuchdem ste stch wleder ent fernt Hütte» vermißte der Mann dir seiner erwachsenen Tochter gehörige Ubr nebst Kerle. Sch rm. Brosche. Perlenkette und Biouse vetzrere derde» «ache» Hievt die Käituer zu, sich angeeignei zu vave». die Berge nuum Lchirm u»v Brosche Die Damenu-r mrt der Keile will keine der Angeklagten bade»: aus Grund der in bei Bewelsaufnahine heworgelrerene» Judizienheweisc coolgi auch in viestin Puilkke ihre Berurtkeil»»g Gegen die oorde'lraste Berae wird auf 2 Monate Geiänguitz erkannt, die Kästner kommt mit ! Woche» Gesaugn,ß davon. - Der 35 Jahre alte Agent Jnl uS LourS Carl Friedlich Wilhelm Walther kontruhitte in einem d estgcn Gaslbof eiile Wohuungsichuld von >47 Mk. Um kieortwürdlg zu nchernen. halte er über seine Bermogelisverhältui'se völlig auS der Luft aegrlstene Angaben gemacht. Er ist deS Betrug» schuldig. Aus tue Strufe von 2 Monaten Gesängnttz kommt die seither »l- littene U>r ersuchungsba't voll in Anrechnung. — Ter Koh'en- händlei Ernst Mag Berger zahlte den Brückenzoll dem städtischen Einnehmer eist dun», als man — nachdem sei» Gr'chirr angehusten vorde» war - ibn energ ich dazu aufsorderte. ärgerlich über dieser! Voigang, kam er am Abend beneiden Tage« noch einmal zu dem Blückenzollcinuehmer. bcdiobke und beleidigte ihn. B erhäl 90 Mk. Geldsl!a'e oder 20 Tage Geiangmtz zucrkannt — Die lOiädrrge Lchlieideriu Anna Giatzel ged Kattenhorn arbeitete bei ihrem Auilraggeber aus Stube und entwendete bei dreier Gelegen heit aus dem oste» stehenden Vertiko zu zwei verschiedenen Male» msgcsammt M Mk. Das Geld wollte sie zur Bezahlung von -Schulde» veiwendeo. Bei dem zweiten Diebstahl wurde» >br die erbeuteten 20 Mk. wieder obgenomme». Die Strafe wird m>> I Monat Gefänglich festgesetzt. — Am 2. November befanden sich der 23 Jahre alte Kellner Emst Aitbur Weber mit seinem BerusK- genosse» Ailgnst Schwerdlner und dem Handarbeiter Carl August Bruno Friedlich Bauersseld in einem Lokal auf der Biumeimraße. in dem Weber mir einem Gaste in einen Wortwechsel gerieth. der aus der Straße zur Ausfechkung kam Bauersfeld ich von einem nahen Zaune eine Hvlstaite ad und übeigad sie Weber, der damit auf 'einen Gegner einschlug. Bauers'eld wird wegen Sach beschädig»,ig zu 3 Tagen Griängnttz, Schrverdkner der nur bei den, Vorgänge lärmte, zu 3 Tagen Haft, Weber dagegen zu 4 Wochen Gesängnitz uuo 3 Tagen Halt verurtheill —- «venreocriart »r» Hamvoeqr« Lrrisari» vom v. Deznnder. las Marimum mit 78:! Mm. liegt über dem Llagerrak, ein« Deoresfion unter 78S Mm. befindet sich iemeltS der «l»en Deutschland hat det >a wachem üblichen Kinde sevr kaltes und vielfach beiter«» Weller, dessen Fortdauer wahrscheinlich ist. Tagesqeichichte. Ter Kai'cr ist gestern Abend 7 Uhr rmgetiossen und von der Kaiserin am Tie Majestäten begaben sich nach dem x Deutsches Reich. 50 Minuten in Wtidpurk Bahnhöfe begrüßt worden. Neuen Palais x .Tie Schloßwache ohne Musikbegleitung": Dieser Kom- mandanlilrbksehl wurde in Berlin mit Rücksicht auf die andauernde strenge Kälte erlassen, da die Kälte den Musikinstrumenten leicht gefährlich weiden kann. Wegen der strengen Kalte werden die Machtvolle» während der Abend- und Nachtzeit bis aus Weiteres itüudl ch abgelost. X Die auch in den Kreisen der Reichstagsabgeordneten viel- äch verbreitete Meinung, der Zolltarif, werde nach Berab> chiedung durch den Reichstag alsbald rn Kraft treten, entspricht, zuverlässiger Seite erfährt, «egle-mugm. D-gegar werde oormGstchtl« »IwülklIUtt Schiul» de« nächsten Jahre- h rduulrch schreiben dr« . «»1'dpna: .SrolH brennt sonst immer lt. ^ M X Kurz, a die gestrige Re»ch«ta wie nasse» Stroh. Und ."^rtf-el'tz- st ckrlaaaen mwheit, keine ucher der heute und nlchl aus seine Herren ru, Reich»» , Uten Herren an Du^bnnAst^jo nrcht« auer«.* »»druck brachte«. Dt« Sitzung nerven zur Geschäftsordnung und Ion der Lag« zur Zeit, als Nach»« lbgeordn rindige» r>.s »ordnet« «nirick «rn ge» Referat über lw«l gende rümose cht sol. lvLlet Stunde gesprochen, >st dir Linse noch durch verrieten: sie ruft wiederholt bei den Au», aus der Tribüne kaum eine Silbe zu ver- 1904 oder am 1. Januar lTagebl nicht der Auffassung der verbündeten - - . - V Kraft, treten, entspricht, wie das „Berl Tagcbl " von angeblich aber erll—......... ^ e.h ' h! -Vranver: «ie - —une». .UN. , »d« Ml» vrittttü ^chmlttagit^är"l'oz^Gemostmsi^ mit lrilrr Stimm« sorge,raaene« zwei- tbe, interessante Dinge wie Gluhsrrum ' itlaftr -sw., hielt, webt der Parlauienisbeu l>e» Stimmung«b.ld: .Da« Hau» hat sich gelichtet nur die Bänke der Linken sind etwa« sl^-'— ^ " ' der Redner über eine 2 etwa 40 Abgeordnete subrunaen, von denen au, oer Erroune raum erne Tube zu ver hen stt, „Hört! Hort!" und .Sehr richtig!" Von den gejammtei, ehrhe.»»Parteien ist kaum ein Vterlelpunderl im Laote den Ecksopha» sieht man verschtedeue Abgeordnete zum S au»aestreckt. Einer Hot sich em Taschentuch über breitet, um sich vor dem Lichte der elektrischen Bogenlampe 'zu chützen." Selvst der grimmige Bebel meiste: Wir haben doch inen Anspruch daraus, auszuschtafrn. Sie, so apostrophlrte er die Rechte, schlalen ja hier im Hause; wir aber nehmen e» ernst mrt unseren parlamentarischen Wichten. Nachher jagte man sich noch einige kleine Bosheiten, dre aber nach den gepfefferten Ge- nchtrn der letzten Tage keinen rechten Essckt machten. So be tete Herr Rösicke, die Herren um Herrn v. Kröcher wollten Reichstag bezw. die fleißige Linke jetzt von den weiteten 'Verhandlungen wegen der Fasaneniaad zurückhallen. Gegen die Stimmen der Linken wurde beschlossen, auch am Sonnabend — Montag ist katholischer Feiertag — keine Sitzung adzuhalten. Tie siedenstündige Sitzung war um ö Uhr zu Ende. X Ueuer den Strafantrag in der Krupp'lchen Ange- legenheit berichtet die „Franks. Ztg ": Der Inhalt de» von Krupp gegen den „Vorwärts" und andere Zeitungen gestellten Strosantraas ist jetzt bekannt geworden. Wie die im Wupperthale erscheinende azialdeinokratische„Flele Presse", die den „Vorwärts".Artikel abge- -ruckt batte, berichtet, ist ihrem Redakteur bei seiner verantwort- lichen Vernehmung wegen Beleidigung Kruvv'S auf sein« Anfrage, wer den Strafantrag gestellt, vom AmlSrrchter die Abschrift eines Telegramms verlesen worden, da» Krupp von Hamburg aus an die Staatsanwaltschaft in Essen gerichtet hat des Inhalt«, daß er gegen den „BorwärtS", „Die Welt am Montag , die „Arbeiter- zeimno" in Dortmund, sowie gegen alle Blätter, welche den „Bor- wärt» -Artikel verbreitet haben oder noch verbreiten werden, Strafantrag stelle und daß er deshalb die Staatsanwaltschaft er- uche, das Weitere zu veranlassen. x Oesterreich. Dst Mehrheit deS IungczechenklubS erkläit in einem Pwgrammeutwurs die von den deutschen Pnrieien daraelegirn Grundsätze sur unannehmbar. Eine gem-in'nme Koniere», der Jungezechen und der kon'eivallven Großgrundbesitzer beschloß eine posir vc Grundlage für die Beihandlungen über die uvi'chen den Deutschen und Czechen streitigen Fragen vorzuschlagen. Die ezechischen Agrarier und die böhmochen Nationaliozialen stimmte« zu. erkläiten jedoch ihrerseits, die Anbahnung einer Verständigung am der Grundlage der drntichen Boilchläge lei als Riede gang de» »alionaloolstt'chen BewnßiseiirS der Vertreter des böhmlstvrn Volkes im ReichSraib anzu>ehen. X Ungarn. Da» Schwurgericht in Maros-Basorhely ver- urth eilte den Proiessor am lutherischen Gymnasium in Krön- stadt Lasse! wegen öffentlicher Verleumdung de» Königlich ingar scheu statistischen Amt» durch die Presse zu 2 Monaten Ge- sängniß und 300 Kronen Geldstrafe. Lasse! hatte die Resultate der letzten Volkszählung als ein - ' ^ das ein falsches Bild üver die t nisse gebe. Ter Vertheidiger mell keilsbeschwcrdc an. x England. Da» Oberbau» nahm nach zwestklaiaer Be- ,atbu"g die zweite Lesung der UntcrrichtSbtlt mit 147 gegen " St mme» an. X Holland. Zweite Kammer. Auf eine Jnterpellation deS Abgeordneten Der? über die Einfuhr von Vieh nach Deutschland erwidert der Minister, Deutschland widersehe sich der Orftnung der Grenzen: er werde sein Möglichstes thun, um die Ansicht Deutschlands zu ändern. x Rußland. Mit Wissen der Behörden bat im VolkSrestau- rant in PeierSvura am 23- November eine Borverinmmlnng von Arbeitern getagt, welche über die Frage der Verbesserung ihrer age durch Entw'ckelung ihrer beruflichen Selbstständigkeit und segk.i'eiligkr Unterstützung berietben. Nach einer an dir Stadt- inuvimann'chast gerichteten und von die'er schr wohlwollend be- schicdenen Eingabe hat alSbaun am 30. 9lovemoer die erste offizielle behördlich aenehmirte Arbeiter-Versammlung starraerunven. Tann bat der Minister des Innern v Plebwr eine Abordnung der Arbeiter empfangen, die tdm den Dank für die Genehmigung der .Kamerad'cda'titchen Versammlungen" aus- spracven. Der Minister gib dabei der Absicht Ausdruck, daß er einem derartigen Vorgehen der Arbeit« seine Unterstützung an- gedeiben lasten wolle x Awenka. Zu den parlamentorttchn, Plänen Deutsch lands b nsicdtlich Venezuelas wird dem „Standard" aus Wasbington gekabelt: Deutschland wolle Venezuela ein Ultimatum überreichen. Sollte Präsident Castro auf diese Kundgebung nicht rragiren, io werde Denrschiand über die veirezoiant'chen Häfen eine friedliche Blockade verhängen und. wenn nöthig, Puerto Cavello und Laguaira so lange de'etzen, bis dl« eingenommenen Zolle zur Deckung ver denochen Forderungen hinrelchen. Eng land werde eine ähnliche Politik bewstzen. x Afrika. Tn Sekretär des Ackerbandepartements in Kap stadt bat etneir Plan ausgearbk'iel betreffend die Einwanderung von Italienern in Südastika. Nach dem Plane sollen die Einwanderer einen dreiiäbrigen Kontrakt mit ihren Arbeitgebern adschsießrn, wogegen letztere ihnen gestatten, einen Thell ihrer Farmen unter Gewinnanlhell zu bewirlhichasten. d reuig zu Füßen. Nun wandte sich Nicolaus :t, und durch die Hilfe des Allmächtigen wurden die nieder lebendig. Seitdem stellte man den heiligen erschrocken und betend zu Gott Ermordeten w:eder lebendig. Seitdem stellte man den heiligen Nicolaus dar. umgeben von einer Anzahl Kinder. In West- und Süddeutschland ist der Nicolaus, dessen Heiligen rag au, den 6. Tezember testgclegt wurde, als kinderbesuchender Weihnachtskerold allbekannt. Doch findet man ihn noch ver einzelt in Hessen und in Nordlkurmaen. Hier habe ich ihn als Klnd selbst kennen gelernt. Er war der Schrecken der Kinder: Mit langem Barte, ernern Sack aus dem Rücken^ tritt er mit wuchtigen Schritten, sein Kommen vorher durch Schläge an die Fenster verlachend, in die Häuser ein, um über das Wohloerhalten der Kinder Erkundigungen einzuzieben. Die fleißigen und artigen Kinder beschenkt er mit Aepseln, Nüssen und P'efferscheiben, den .inartigen Kindern giebt er die Ruthe zu schmecken. Vor banger Erwartung beben die Kleinen, wenn das verhängnißvolle Zeichen des gefürchteten Gastes am Fenster erklingt, denn sie wissen: Wenn rne Glocke Lieben schlsgt. Kommt ver Ricinus anaes-gt M» »em großen Besenstiel, Haut vie Kinver gar zu viel. Aber >m Allgemeinen ist er nicht so streng, wie man annimmt: schon durch das folgende Sprüchlein läßt er sich besänftigen und thut seine Schätze auf: Nikolaus lei unser Gast, Wenn Du 'was im Sacke hast. Hali Du 'was. so letz' Dick» nieder, Hast Du nicht«, so vacH Dich wieder. Anderwärts nennt man den polternden Gast auch Klos, Sünter- kloS, Asch- oder Butlerklos. Pelzmärte. In Anlehnung an Len Schimmelreiter Wodan kommt er am Nieverrhein zu Pserde. Tie Kinder setzen ihre Stiefeln und Schuhe auf den Herd oder an den Schornstein sie stecken auch Heu in die Schuhe, damit das Roß deS Nicolaus etwas zu fressen findet. In den Niederlanden singen hie Kinder am 6. Tezember svlgcndcs Lied: SancI Nicolaus, der gute Mann, Er ziebl den besten Rock sich an lind reu'i darin nach Ani'lervam, Von Amsterdam noch Svanien, Holl Aepsel von Oranien. Er gierst den kleinen Kinvern '«aS Unv läßt die drohen lausen, Die mögen sich selber 'n 'was iaulen. Das Gebäck am NicolauStage stellt in vielen Gegenden den — vor: e» besieht auS Semmelteig, und die Augen sind durch " ' ' ' ch " " osincn dargestellt, das Pferdchen ist aus Honigkuchenteig ge- örmt In Ehingen an der Donau bucht man vorher die Zahl >er Gebete, die die Kinder gesprochen haben, auf Kerbhölzer. Wer viele Schnitte, dem ist St. KloS. Santiklos gewogen. Die Kinder beten: Sanci Nicolaus, leg' mir «tn. Was Dein guter W°ll' maa sein: Aepsel. Birnen, Nuß und Kern «sien dt« kleinen Kinver gern. Mancherlei Interessante« erfahren wir au« der Geschichte der Umzüge des Nicolaus. Zu den Ausgaben de» Jahres lölö gehören nach dem Stolberg'schen RathSjahrbuch«: „Der Gräfin stend ^2 Gulden in Pfennigen" Messer. Taschen und Psrfser- Na arren- zu Händen am Sanct Nicolausabcnd und „den Kindern sieben Paar Me . kuchcn 15 Gr. 4 Pf.: für Bilder, Reuter und anderes werk 8 Gr. 4 Pst" 1679 erfahren wir, daß der Heilige außer den freundlichen Gaben auch eine Ruthe mitbrinat. In einer Nicolau-Predigt aus jener Zeit heißt es: „Jedoch in einem gedunckt mich, daß er sich gleich und unpartbernsch verhalte, indem er Reichen und Armen insgemein ein Ruthen einlcgt und selbige bei keinen thut vergessen nicht allein mrt Key den Jungen und Kindern, sondern auch bei den Gewachsenen, und zwar allerhand Stands- Personen, Bin demnach gesinnt usw." Daß es bei den Umzügen des NicolauS auch zu Ausschreitungen kam. geht auS einem Decret des Landgrafen Furstenberg aus dem Jahre 1746 hervor, in welchem gerügt w>rd. „daß am Nicolausabcnd anstatt der alten, zu gutem Ziel und Erbauung der Kinder «ingesübrten Gewöhn- heit und wo cS sonsten in Erinnerung dieses^ heiligen Bischöfen geschehen sollte, vielmehr junge und ledige MannSversonen sich auf das Häßlichste vermummen, bi» in die halbe Nacht auf der Gassen und von einem Hauß in das andere laufen, zumalen nicht allein ein große» Getös auf den Straßen, ivndern auch mehrfältige Unehrbarkeiten auszunben sich nicht scheuen, so soll dieser Unsua und Mißbrauch bei 3 sl. Strass verboten werden usw." kürlich ob sie ihre !i im Königreich Groitzjch lautet snaä ,»r Ebrist, n's ftnst« ift; Dos Auftreten des Bruders des Nicolau«. deS Knechtes Ruprecht, ist im Allgemeinen dafselbe; nur ist sein Kommen nicht an einen bestimmten Tag gebunden, sonder» erscheint will- lirlich in den Wochen vor Weihnachten und fragt dre Kinder, Wechnachsgebete ansagen können. So tritt er »uch ochsen aus, und das Kinderaebet in Auligk btt ach Dähnhardt, BolkSthümlichrS): Lieder, trommer. beil'aer Komm doch nisit, wenn « Komm im bellen Monvenlchein. Wi„ «ns «eviel unv Nuss« herein. Beim Eintreten spricht Knecht Ruprecht: KtNicki. ftsti«, .tzieverwisch. S'„ mer draußen gar »« irisch, Will mia> in v», S-ud« morden, Will leben, was die Kinder machen, s Ob se flkitztg beten und singen, Da will iw ihnen 'was mitknngm; wenn l» »ich komm gewesen >«tn, Sieck' ich le »lei in den Sack dinetn. Auch der Aufzug deS Knechts Ruprecht führt« mgm. So fühlte sich 1702 da» Fürstlich Heime üjtorium veranlaßt, folgende „Instruktion für uprecht" zu erlassen: «Sollte der Anfang zum Herumgehen und Agiren bald «ach 4 Uhr gemacht und dieser nicht länger al« aus dm NicolauS- abenv eine Stund«, auf den Weihnachtsabend aber drei Stunden währen: jedoch könne man wohl zugeben, daß sich einer »on dm genannten Knechten Ruprecht« ein wmig Zeit vorher zur besseren Erhaltung de- abgezielten Zweckes sehen lassen möge. Solltm die Knecht« Ruprechts dann aus den heiligen Weihnachtsabend aber drei hiermit zugelafsm werden, sich einer mehrerm Modestic al» bisher befleißt««», der Peitschen, allem und jedem Tumul- tuieren» und Schreien», auch andere Alfanzereien, unartiger Händel, Gestikulationen und häßlichen Gebenden und Kleidungen gänzlich entbaltm. al» wodurch der dic«falls intendirte Spaß nicht allem gehindert, sondern auch allerhand Arrgerniß gcgeden wrs> dm könnte. Solltm nicht allein «rmeldet« Knechte sich unter stehen, bald in dieser, bald in jener Gasse allein herum zu lausen oder aus die Leute mit Schlägen und sonst ungebührlich zu Iraktiren." Psarrer R. Reichhardt in Rotta de» Kamderg. un st R> 1 zu Ausschreit- rrgische Kon- den Knecht
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