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- US» - Die Kleine übersah da» leise verbietend« Zeichen der Mutter, trippelt« wichtig de« Gaste naher und lieh >ich dl« Händchen leeren. »Dank«, kleine Wohlthätertn." Lotznitz verbarg l»e eroberten Rosen in einer Innenlaiche seine» Rocke». Die lange grau lachte befangen „Was Sie davon baden. Herr Doktor ?- ^Schone Gnädige — sie sind zu glücklich, gm da» verstehen zu können.- Gin dunkler, hecher Mick glitt an ihrem keuschen, veunruhlgten ab. »Der sentimentale Narr in nur war so unverschämt, sich wieder einmal hcroorzuwagen," segle er in spöttlscher Zerknirschung hinzu. Magda schob sich ihren leuchtenden «hawl höher an den entblößten Hals hinauf. ..Wenn doch mem Gatte käme!" Der unausgesprochene Wunsch lag ihr recht deutlich um Auge und Lippe. „Iaro!" Der klingende, dringende Nus war kaum verhallt, als der Diener auch schon wieder, wie herbeigezauvert, vor seiner Herrin stand, da» slawische Gesicht ganz Ergebenheit und Eifer. »Wo ist der Herr ? Wann kan» er zurück sein ?" »Der Herr ist in die Schonung gegangen, um auf Vogel zu jagen, gnädige grau." „Also nicht voranSzusehen, wann er heimkedrt." machte grau von Drost schüchtern aufmerksam und verlieb ihren Sitz. »Ich werde Ihnen nicht langer zur Lost sollen, meine Gnädige." Herr' Löbnitz erhob sich gleich- >alls. „Ich kann auch ohne Ihren Herrn Gemahl die bereit» besprochene Angelegenheit besorgen. Lassen Sie Almansor satteln," befahl er dem Polen barsch. Mazda sah mit völliger Versiändnißlosigkeit in das hämische Antlitz de» verletzt scheinenden Gaste». „Al—man—sor'?" „Gewib, Gnädige. Er ist seil gestern Abend in meinem Besitz." »Nicht möglich —" „Es thut mir leid, dab Sie die» zu kränken scheint." „Ich >ve>b nicht . . . Kurt hängt doch so an Almansor... es ist mir unbegreiflich." „Und dennoch Dhatsache. Wie wurde ich sonst —" ,,grei!ich, Herr Doktor. Ich bin nur !o überrascht, dab mein Mann sich zu solcher Entäußerung entschlichen konnte ... Es ist die» ein unschätzbarer greundschaslsbeweiS." „L>, schöne Gnädige, bitten Sie Ihr Geschick um nichts Andere», als das; es Ihnen diesen unbefangenen, glücklichen Blick noch lange erhalten möge." Ein paar heche, trockene Lippen berührten die gingerspitzen ihrer Rechten. „Aus Wiedersehen!" Darnach verschwand er so plötzlich und unerwartet, wie er erschienen war. Mazda athmele auf. Ein Frösteln durchrieselte ihre Venusgestalt. „Ich glaube gar, ich fürchte mich ein wenig vor dem rothhaarigen Unheimlichen'?" Sie lachte leise und keck. „Wie thoricht von mir' Wie lhörichl! . . . Mag er mich doch schön finden — was thul es. ich kann der Luft auch nicht wehren, daß sie mich umschmeichelt." Anne-Marie zupfte an den Rockfallen der Sinnenden. „Hählicher Doktor, fort — Mama wieder spielen." „Ja. wir spielen wieder, Maus. Und wenn der Papa kommt, ichellen wir ihn nichtig aus Erstens darüber, dab er uns so lange allem läßt, und zweitens, dab er Almansor an den häßlichen Doktor verkaufte. Aber wir denke» nicht mehr an den Abscheulichen. Nicht wahr. Herz'? Wir freuen unS auf Papas Heimkehr. . . Das schelten lassen wir dann schließlich auch . . . Wir feiern lieber Abends irgend ein Fest im Freien. Em Ehrwantbemunifesi. >a ? Wir schmücken unser sapanüches Thcehäuschen Mit Aitern ans. O Anne-Mieze, denke, was wir da noch für Arbeit haben, wir Zwei. Und dann hüllt nch Mama in ihren wlinderkübschen Kimono und singt Mimosa's Lieder. Una der Papa freut «ich wie em Gott" „Areal sich wie ein Dokl," echote das Kmd, angesteckl von der auigereglen Fröhlichkeit der Mutier. Wie lange kann ein Vormittag währen trotz hastender Arbeit. Wie endlos können üch die stilleren Nachmiltagsilunden dehnen . . . Da, in der vierten Stunde, zur Steh- aufschen Kaffeezeil — ein rasches, lebhaftes Klopfen an der Thür Luise halte die Em pfindung. als wurde sie von ihrem Sitz emporger fsen. und doch erhob sie sich nur langsam. Ehe sie zwei, drei Schrille vorwärts kaui, war übrigens auf der Eikern einladendes „Herein!'' der Gast schon emgeiiel.m — em reizender Backfisch mit schweren, dunklen Zöpfen über dem himbeerfarbenen Munelmkleide „Doni'- Du!" Das nicht allzu oft hier ooc- iprechende, hübsche Eousmchen lachte lustig in das von Enttäuschung durchrittene „Du!" hmem. „Freilich ich. 'r Dag auch allerseits! Ich mutz mich doch auch wieder 'mal sehen lassen. Nicht'?" Ihre klemsternigen. bl Senden Augen zwinkerten schelmisch nach Frau Stehauf hin. „Warle. Du Racker," drohte die alle Dame aufgeräumt. „Ja. man soll so emem jungen Dmge nur etwas von womöglichem Herrenbesuche oorplaudern." Luise nahm Doni das keck sitzende Käppchen ab „Ihr traft Euch heute Morgen'?" Die Frage klang nicht sehr munter „Ja. Dante kauite gerade Strickgarn be>. Däunert." Doni drehte nch ianzelnd aus dem Absatz. „Ich wäre schon eher hier, aber ich war im Park. Wann erscheint denn Euer Gast?" „Willen wir nicht, Mandelblüthe Herausgeputzt hat sich das O.uallel wieder —! Aber m den Park gehörst Du nicht, weißt Du. Kannst Du Nicht leien, was in großmächligen Lettern über dem Eingänge steht: „Eintritt ver- - 11» - Komm, nimm Platz; tritt nicht wieder all, unsere Läufer krau»." ^ wieder gerade ziehen.- Da» zierliche Persönchen flatterte an den Tisch. — Dazwischen horchte sie begierig: aus der Treppe nahe: !« WNtd^st« schon nudt, wann Dazwischen horchte sie begierig: aus der Treppe näherte"sich em rascher, krüsnger Schritt. »Ist er das?" »Er ist », sagte Luisen» vibrirend« Stimme. Toni schlüpfte an die Thür. Mit einer allerliebsten Grimasse nach de» Indern zurückschauend, lauschte sie auf da» Anklopsen, um darauf mit leidlicher Würde den Empfang »n Scene zu setzen. Jedoch batte ste bei dem Erscheinenden solche unbändig ausgewachsene Reckenhaftigkeit. der männliche Dhatkraft und Pslichtbewubtsein au» iedem Zuge lugten, nicht vermuthet und prallte, ein kleine», schwache» „Ach! au»stvbend, drollig erschreckt seitwärts. Scherzhaft verneigte sich Rupert Günther vor der Kleinen. »Verzeihung, daß ,ch so grob gerathen bin." Grüßend trat er den Anderen und Luise näher, die unter dem Eindrücke seine» Er- scheinen», da» hier beinahe wie ein Ereignib wirkte, einige arg heftige Herzschläge auSzn- halten hatte. Er nahm ihre Rechte. ,,Ich mubte mal unt heran, heute schon, Luise. Eie haben sich wohl auf mich gefaßt gemacht'?'' Nun erst empfingen ihr« Eltern sein gar nicht steife», sondern frisch fröhliche» „Ich gebe mir die Ehre!" »Ist un» sehe angenehm!" Herr Stehaus gab mit einer gewissen Vorsicht ein paar Finger in die stark«, zufassende tzalid. Frau Anne entging dem: sie trippelte umher, rückte die Stühle und lud zum Sitzen «in. „Wie mächtig! Mein Göttchen, wie kann man nur so mächtig sein!" wisperte sie. Luise vervollständigte die kleine Tafel rasch für den neuen Gast. Sie winkte da» Eousinchcn herbei. „Rupert, bitte, das ist Toni Binder, meine kleine Base." Da hatte er das »mhergaukelnde, angesprochen sein wollende Jungfräulein wieder dicht neben sich, und zwei braune Augensterne naschten verstohlen an seiner Slattlichkest. Das schwarze Köpfchen neigte sich dabei kokett ein bischen seitwärts. »Sehr angenehm, solche Bekanntschaft zu machen," gestand der Matrose ehrlich. »Da» Kind — da» kleine Fräulein," verbesserte er sich, „lag wohl »och im Steckkissen, al» ich da» Weltmeer schon kannte wie meine Kabine?" Da» hübsche Köpfchen wurde noch seitlicher gelegt. »Ich bm bald Sechzehn durch." »Alle Achtung!" „Doni. sehe Dich endlich!" verlangte Herr Steh- auf. „damit der Herr auch —" „Wohin denn, kafscedürstender Onkel?" „Nun, da» siehst Du doch . . . ziere Dich etwa." „Ich ziere mich nie," behauptete Toni nasewei». Sie ließ sich flink neben Rupert Günther nieder und knüpfte auch gleich eine Unterhaltung an. „Werden Sie auf dem Lande bleiben?" „Da» kommt auf mein Schicksal an, Fräulein Binder" „4H>eso?" „Ich meine, wenn das vorhat, mich in ein paar Frauen bünde zu geben, bleibe ich mit Vergnüge», sobald ich frei bin. Doch allein gelassen, messe ich mich lieber mit den Gefahren und Entbehrungen des SeelebenS weiter. Mir deucht jetzt wenigstens so." ./Aber da brauchen Sie ja doch nur —" „Heiratben," ergänzte Rupert lächelnd, „und Hütte damit das erste Verlangte —" „So meinte ich es." »Nun, die Sache ist doch ncht so einfach. Heiratben will ich — ob ich es werde, steht dahin. Da muß doch erst das Weib da sein, das ich mit allen Kräften begehre und da» mich begehrt." Wie er diese seine Ansicht so freimüthig klarlcgte. glitten seine Augen heiter offen rundum und blieben schließlich an dem glänzenden tiefen Wehmuthsblicke Luisens hasten. „Sie begreift mich," sagte er sich warm, denn neben chm kicherte die harmloseste Verständ- nißlosigceit. „Toni, Du wirst Dich verschlucken," rief ängstlich Frau Anne. „Laß mich doch. Dante. Klopse mich ja nicht auf den Rücken, Du hast noch Mandelzucker an den Fingern." „Warum freuen Sie sich denn so aus meine Kosten, kleines Fräulein?" Doni pakschie ihr boien"'?" „Dos gilt doch nicht auch lür Euch Und lrnft mich 'mol Jemand, so sage ich einiach: ich bi» Siekauf'icber Bestich" „Kleiner Frechling!" scholl Herr Stehaus. „Wir gehen übrigens auch nicht hmem: uns bescheidenen Leuten genügt der Obstgarten . . . O, das ist doch Unsinn! . . . Sie und einen Korb —!" Herr Steoaus, den es amüsirte. in der Sophaecke lehnend dem lustigen Hin und Her zuzuyören, bekam einen Heiterkeit»- ousbruch. „Toni — Toni!" Das unentwickelte Figürchen reckte sich trotzend. »Gut, jetzt spreche ich nicht mehr darüber." Hastig nahm sie ein Stückchen Kuchen und — riß Frau Annes eben erst gefüllte Tasse um und sich in den Schooß. Händeringend sprang das entsetzte Kind auf. Laute! Luise! So hellt doch! ... O Himmel, mein Kleid, mein gutes Kleid!" Herr Stehaus wurde ungeduldig. „Lamentire doch nicht so fürchterlich, Toni. Man wirb ja kaput. — Liesest geh, nimm sie in die Küche. Mutter, gebe auch mit." „Ach, mein schönes Kleid —" die sich schließenden Dhüren erstickten das kindliche Klagen. Rupert Günther mußte lächeln über den nichtigen Kummer. igoru«,»», tolgt.i posnsi' L Co. ?rL§er8lras8e 32 ^errensckneiäerAesLstlÄlL I. RanZes ewpllüileu 8tr388en- und Win1er-?3letoi8, ts. etc. etc. in tackeUoser, moäernster ^.uskükrunK ru massigen Dreisen. 8toMci!>sIctioi> jessrrsit gern ru VIsastsn. Z- empfiehlst ein pr>«-x<x I.n-rer in sj .IiMleii.s,M-.8iIIm-». Mliiik-ssrliil'kii. 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Das erste Dresdner S kiIr8vdud-llüU8Ä V N «„Mnlck «ttdvrltaw, Areibergerftrast« 1», empflehlt Filzschuhe, Stiefel und Pantoffel« t»ttlt«r«l. Gelearnbettl 2 H.-Paletot», 2 H -?lnji>ae, neu, prima, billig zu verlausen Tnch- lap" Villnitzecslk. 25, 1. 6«br. klanlno. tack«»»«,, ss. »«« INI». »» vvrle. Noltd»t»»»tr. I, L.