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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021130018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902113001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902113001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-30
-
Monat
1902-11
-
Jahr
1902
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AI. Königlichen Eiseababa-vetriebSdirektionen . und TreSden-Ä. erlassen im Inseratciftheile eine Be äug, die Abholung angekommener Eil. oder Fracht. zu Berurtheilungen^ieführt haben würden, auihängen würde, die >< Monate objubGen. Da wurde er, trotzdem er ungarischer Staatsbürger ist und bereit» über vier Fahre in Groß-Kikinda lebte, au» Aikinda aiiLgelviesen. Nach diesen, Rechtsbruch schlimmster Art entschloß fick Korn schweren Herzen», Ungarn zu verlassen und sich im Deutschen Reich eine neue Lebensstellung zu suchen. — Der Alldeutsche Verband hat mit Korn früher keiner- lei Verbindung gehabt, hielt e» aber für seine Pflicht, sich jetzt, wo man ihn au» seinem Voterlande vertrieben und seine Existenz untergraben hat, de» wackere« deutschen Volksgenossen wärmsten» anzunehmen. — Die Königlichen Dresden-A. und " " lanntmachung, > iliickgiiter oetr. — Wegen zu geringer Nachfrage werden von letzt ab Monatskarten und Monatsnebenkarten ab Dre-den .vaiivt- baknhos bei der Ausgabestelle für »uiammenstellbare Fahrschein, beite vier lWieiierslroße 2) nicht mehr verkauft. Sie stad nur noch an den gahrkarlenauSgadcstcllen des hiesigen Haupt- dahnhoseS zu haben. - In der großen Sakristei der 2t. Iakobrkirche findet beute von halb 11 Uhr Vormittags bis 8 Uhr Nachmittags die Er- ganzungSwahl des Iakobikircheiworstandes statt. — Der national-soziale Berein veranstaltet am 2. Dezember in Meinhold's Sälen eine öffentliche Versammlung, in der Herr Stadtverordneter Dr. Scheven über „Die Sozial- Politik der Dresdner Stadtverwaltung" sprechen wird. - Im Victoria-Salon verabschieden sich heute i» zwei Vorstellungen. Nachmittags halb 4 Uhr und Abends halb 8 Ubr Pie Künstler und Künstlerinnen des laufenden Programms. Die Nachmittags-Vorstellung wird zu lleinen Preisen gegeben. M o n- tag gelangt ein vollständig neues Programm zum ersten Male zur Ausführung. - Eentral-Theater Die letzte Vorstellung vor Serenissimus sinket beute, Sonntag. Abend halb 8 Uhr statt. Auch „TcrcnissimuS" werden geruhe», sich nochmals das außerordent- liche Novembcr-Progromm vorsühren zu lassen. — Am Apollotheater finden heute zwei Vorstellungen Natt: Nachmittags gelten VorzuaStarten. Das gediegene Pro gramm gelangt in beiden Voistellunae» ungekürzt zur Aussührung. — Herr Bernh. Kemter, ehemals Unteroffizier der 1l. Kompagnie des Lelb-Grenadier-Regiments. begeht niorgcn sein Msähriaes D'enstjubrläum als Magazuiverwalter bei der Dresd ner Maschinenfabrik und Schiffswerft, Leipzigerstraßc 27. Er hat an den Feldzügen von 1866 und 1870/71 tycilgenomme». — Gestern Nachmittag nach °>/«4 Uhr wurde die Feuer wehr »ach dem Grundstück Arnvldstraße 1 geinte», von >vv verdächtiger Nauch gemeldet worden war. Die Unteriiichiing ergab. Lax unter einem Badeofen im 1. Stockwerke der Fußboden und ei» Balken in Brand gerathen waren. Nach Wegnahme des Oftus konnte die Gefahr bald beseitigt werden, indessen „ahmen die ÄusräuinnngSardeitt» die Thätigkeil der Feuerwehr längere Zeit in Aniprnch. — Die für die 8. SächsijchePferdezucht-Lvtterie Königlichen sZiehung am 9. Dezember) in den Schausensiern Hoslicscranten Siegfried Schlesinger, Dresden. König Johann- Maße. ausgestellten Jndustriegewiline sindcn den Beifall aller kreise. Die Loose dieser Lotterie erfreuen sich auch diesmal eines regen Absatzes. — Von der Verkaufs-Ausstellung zum Besten des unter dem Protektorate Ihrer Majestät der K vnigiii - Äittwc gehenden Pestalozzististes zu Dresden sind »och eine Anzahl Ansichtskarten übrig geblieben. Es dürfte Interessenten lieb lein, zu erfahren, daß noch Originale von Künstlern darunter find, ebcnio eine größere Anzahl gedruckter Karten. Der Rest soll stück- wehe preiswertst abgegeben werden. Tie Karlen sind im Ge schäfte des Inhabers des Poslioertbzeichen-Museuins, .Herrn Ernst Petritz. Mosczinsktsstraße 5, zu haben. Im Interesse des edle» Zweckes ist noch ein recht guter Erfolg zu wünschen. Der Ver kauf beginnt bereits morgen, Sonntag, von 11 Uhr an - Verschiedene kleine Mitlhcil» „ gc». Der 127. Voiksunterhaltungsabend des Vereins Volks wo hl sindei heute Abend ' ^.8 Uhr in der Turnhalle Alaunftraße 40 statt. Der erste Theil des Abends wird ausgefüllt durch die Recitotion der Dichtung „2c b e!" von Ferdinand Avciiarius, mit einleitenden Worte» vor- getragen und erläutert durch den Herzoglich sächsischen Kammer- länger Herrn Edmund Glömme. — Dem 2. AbonnemeiftS-Eonccrt der Geiverbebauskapellc unter Leitung ihres Dirigenten, Herrn Forderung als cilolchcn gelte, wen» Meißner unverzüglich 200 Mk an leine (Wagner -i Frau absand T-»eS acichal, »uch. hinterher wurde Meißner ober von der rechtmäßigen Besitzern, de» Foiverung veitlagt und zur Auszahlung der vollen Summe verurtheilt. Wagner wurde vom hiesigen »chöiftngericksi zu l Jahr Gesängniß und .9 Jahren Ehrenrechlsverlust vrrurlhertt und srnrc l,iergegen eingelegte Berusung vom Landgericht verworse». W legte nun- mehr Revision er», die eine Reibe von plvjrsftralen Äerirößen mgt. sowie eine Beschränkung der Vertheidtgung dadurch, daß die vom Angetlagte» beantragte Aussetzung des Strafverfahrens bis zur Erledigung des gegen Meißner anhängig geinachten Meineids- vrrsahrenS adgelrlml wurde. Jnzwiteven ist dessen Einsiellnug bereits erfolgt. Dem Anträge des OberslaatSanwnlls gemäß wirb die Revision kosleiivillcklig verworfen — Landgericht. Der aus Pirna gebürtige. 29 Jahre alte Kontorist Richard Arthur Neßman» batte das Glück, trotz einer erheblichen Vorstrafe eine im Allgemeine» auskömmlich bezahlte Stellung ft, einer zu Reick gelegenen Fabrik zu erlangen Da auch die Frau inilvervieiite. halte N. ei» völlig genügendes Aus komme». Er huldigte jedoch noblen Passionen und war in Dresdner Vergnüaungslokalen häufiger Gaft. Do langte denn gar bald der ehrliche Verdienst nicht mehr zu; die Folge wäre» Unter schlagungen i» größerem Maßstabe. Vom Januar bis zuni August dieses Jahres eiitnahi» er der ihm anvertrautcir Porlolasse in Einzelbeirägeii bis zu ist Mt. die bedeutende Summe von über 1600 Mk., welche in leichtfertiger Gesellschaft verpraßt wurde. Da der ungetrcne Beamte durch die erlittene Vorstrafe nicht gewarnt worden ist, dittirt ihm die 5. Strafkammer :i Jahre 2 Wochen Ge sängniß und 3 Jahre Ehrverlust zu. - Der Eileniormer Ernst Albln Margner aus Unterweißig stahl in der Dvhlener Gußstahi sabrik den Kollegen einige alle Hüte, trieb sich in Deuben und Lberdöblkn bettelnd »inher, leistete bei der Arretu, Widerstand »»d beleidigte den Polizeibeamten. Das gegen ihn gefällte Urlheil lautet auf 6 Monate Gesännniß. 2 Wochen Hast »ad Ueberweisung an die Landespolizei. Der I7iährigc, niebrsach vorbestrafte Stall- schweizer Ernst Klemens Mar, ans Niederneukirch beging i» Kötzschendroda und Lenleritz eine Reihe geringfügiger Diebstähle und wird zu 1 Jahr Gesängniß verurtheilt. Verein Wanderlust von 1888 sKlrrblokal Amtshos) veran italtet am 7. Dezember einen llntcrhaltungsabend in den Räumen des PIauenscheu LagerkellcrS, Ehemnitzcrftraße, bestehend in ac- 'ongllchen und humoristischen Vorträgen und Tanz. — Der Fuß ballklub „Drcsdenira". 2. Mannschaft, spielt heute Nachmittag G9 Uhr gegen die 2. Mannschaft des Fußballklubs „Hohenzollern" aus: Die Reife geht von Luzern »ach Äirolo, mit Besuch des Vier- waldslätter Sees, der Axcn-Straße, der Rigi- und St. Gotthard- Bahn usm. — Das „Panorama international". Marien- straße. 20, 1. Etage s„Drei Raben") stellt eine interessante Bäder- reihe von München und Salzburg, sowie Partien am Königssce, St. Bartholomäi usw. zur Ansicht aus. — Im Polasl - Rcftau - ranl treten heute in den drei Concertcn die Sängerinnen: das icywedische Damen-Sextett und Mdme. Zarrolta aus, morgen werden die Ducttistinnen Schwestern Norinn daselbst debutiren. — Aul der Waldschlüßchen - Terrasie sinke» heute ein össcnt- licher Familicnabend mit Tanz statt, — Im Wiener Garten eoncertrren heute die Original Wiener Schrammeln, genannt DWcaner Spatzen. In der altoberbayerschen Gebirgsschänke daselbst tritt das Lberlondler-Trio Schnackel-Franz auf — Die heutige Nummer d. Bl. enthält zwei Sonder- Verlagen: für die Stadlausioge einen Prospekt betr. .Tie Frau alü Hausärztin", zu beziehen durch H. Flößel'S Vnchhandlnng, AugusinSstraße 2. »nd eine Prc'Sftstc des Erz gcbirg'schen Hand schuh ha Utes. Altmarkt — Schwurgericht. Eine Verhandlung wegen Meineids steh» gegen den zuletzt in Pirna wohnhaft gewesenen Flcii'chcrmeistcr Emil Oswin Reichest an. Der Angeklagte wurde ,,» Jahre I8'6 in Heeielicht bei Stolz>rn geboren, ging Anfang der !d»cr Jahre »ich Berlin und gründete daselbst eine Fletscherei. Das Geschäft ging schlecht und R- kehrte, da er sich inzwischen berheirathet halte, mit seiner Ehefrau in die Hetmath zurück, »m »ach einiger Zeit in Pirna ein neues Geschäft z» gründen Zwischen den Ehelentcn kan, cs schon 1896 zu Zerwürsnmen, da die Frau ihre» Mann ver ließ und bei einem Nachbar Wohnung nahm. In der Folgezeit iviiidc dir Frau wegen Verbrechens gegen das keimende Leben z» 6 Monaten Gesängniß berurthcilt. Ter Ehemann, der sich all gemein des besten Rufes crlreul. mußte die Kosten bezahlen. Er war freilich dazu nicht sogleich im Stande und wurde von einem Pirnaer Rechtsanwalt zur Ableistung desLstenbarunaS- eidcs gezwungen. Den E»d leistete er am 20. Dezember 1901, verschwieg aber in dem vorher ausgestellte» Vcrmögensvrrzcichnisse den Besitz zweier Lebensversicherungs-Policen über je 1000 Mark. Er mag dieselbe» bei der kurzen Dauer der Versicherung für irgendwie werthvoll nicht ongesehe» haben. Nach einiger Zeit gelang es ihm aber, aus die Police von der Gesellschaft ein Dar- lehn von 920 Mk zu erhalten, wovon er die Prozeßkvstc» beglich. Ein neidischer Nachbar hatte hiervon Kenntnis; erlangt und erstattete gegen R. Anzeige wegen Meineids. Da die Geschworene» die aus vor,atzlichen Meineid, bczw. fahrlässigen Jalschcid gefällten Schuld- sragcn verneinen, wird der Angeklagte freigesprochen und sofort aus de, Hast entlasse». Vertreter der Anklagedehörde war Staats anwalt Romuiidt, Vertheidiger Rechtsanwalt Dr. Knvll. — Oberlandesgcricht. Der 1858 z» Radebcul geborene, wegen Betrugs nnd Wucher» wiederholt vorbestrafte Kaufmann Frredrich Moritz Wagner betrieb bi» Anfang d. I. in der Lößnitz ein Inkassogeschäft. Im Dezember 1899 erhielt der Genannte von der Schankwlrtd-ehefrau Wahl in Zwickau den Auftrag, etne Forderung von über SVO Mk.. die ihr der Restaurateur Meißner in Dessau schuldete, einzutreiben. Damit die Auftrnggeberin von der Erihcilung besonderer Vollmachten ein für olle Mal entbunden war. trat sie die Forderung scheinbar an Wagner ad. Die Ver bandlungen zogen sich aber In die Länge und W. mußte unterdessen ein« JrrcheitSstrase ln Zwickau verbüßen. Im Gesängniß wurde « wegen jener Forderung von dem Restaurateur Meißner besuch». Dt« nur zum Schein ausgestellte AbtretungSuüunvc benutzte W. MM bliju. sich als Eigenthumer aufzrrspielen. Er erklärte, daß Äe LjMuilli zu ki»ki»!ftol>tAliift»ici»c>il. Ter Bezugspreis der „Dresdner Nachrichten" beträgt in Dresden und den nächste» Vororten für Len Monat Dezember W Pfg. Tmch den Bezug unseres Blattes während dieses Monats kann sich Jeder überzeugen, daß die „Dresdner Nachrichten" infolge ihres rMimaligen Lrrcdeinenz ihre Leier dcmeni'prcchciid über »vichtigc hereignissc zchneller unterrichten, wie irgenä ein anclere; vresüner ölatt. Püllpk-tWflskcllc der vresdner Aachrichlcit Marienstrarre 38. ragesqejchichte Deutsches Reich. Der Kaiser hoi den scheidenden araenka nischcn Botschafter Andrem D. White bei der Abschiedsaudicnz ur uugcmc.n gnädiger Weife empfangen. Im Verlause der Unter haltung sagte der Kaiser, von allen Handlungen Whitc's habe ihm nur mißfallen sein Entschluß, Berlin zu verlassen. Der Monarch unterhielt sich mit dem Botschafter über viele Gegenstände, unter Anderem über archäologische Ausgrabungen und Untersuchungen, und sprach sich dahin aus, daß er letztere in Zukunft auf's Kräftigste fordern werde. Bei einem Besuch des deutschen Kronprinzen bei Graf v. Fürstenberg aus Schloß Stauimheim hol der Kronprinz i»i Aufträge des Kaisers und der Kaisen» dem Grasen deren Beileid aus Anlaß des Hinscheidens des Sohnes des Graft», des Ober- leutnants Marian» Frhr». o. Fürstenberg. ansgcfprochen. Der hoffnungsvolle Seeoffizier, Oberleutnant zur See aut dem Kanonenboot „Iltis", ist im Missionshofvital zu Hankau am 22. d. M. an Darnftnphus gestorben Zum Antrag Kardvisj schreibe» die „Hamb. Nachr": Ter Antrag Kardorss und Genossen, der das Reiuuat der mühsam zu Stande gekommenen Verständigung zwischen dc„ beiden Gruppen der Konservativen, dem Eentrum und de» Nationalliberalen dar- stcllt, beruht auf der Erkcnntniß. daß der Reichstag sich außer Stande sicht, den uinsongreichen Zolltarif in gewöhnlicher Fori» der Peroihung ^ ^ bringen. Aber der Reichstag würde auch tonst dazu nicht in der Lage gewesen sein, da ein Kamps, der Monate hindurch gedauert baden würde, an der Beichlußlinsäbigkeit de» Reichstags gescheitert wäre. Was die Klage» über Verge waltigung betrifft. >v ii> daraus zu erwidern, daß in der Politik als höchstes Prinzip schließlich dasjenige der Macht gilt, und eine Mehrheit würde ihre politische Pflicht versäume», wenn sie nicht im geeigneten Augenblicke von ollen rbr zu Gebote flehenden Macht mitteln Gebrauch machen wollte. Wir unsererseits köiuilcn mir wünschen, daß das Bond, welches die Obstenktionslaktik der Sozial demokratie bei der Zolltarisvorlage um das Gros der staats erkaltenden Parteien gelegt hat. nicht nur erhalten bliebe, sondern sich noch weiter befestige. Leider dürfte dieser Wnmch kaum in Erfüllung gehen: aber man wird schon zusriedc» fein iiiüssc», daß in einem einzige» Falle die sozialdemokratischen Bestrebungen von einer imposanten Mehrheit des Reichstags ziirückgewieie» worden sind. Die Sozialdemokratie bat sich selbst zuerst in Unrecht ge fetzt und diese Gracchen haben wahrlich keinen Grund, sich über die angebliche Vergewaltigung seitens der Majorität zu beklagen, während sie selbst als Minorität aus dem besten Wege waren, die Majorität zu vergewaltigen. Die Sozialdemokratie hat der Reichs- laaSmchrhcit geradezu die Nothlvchr aufgeziviingc». eine energische uno ziclbcioußte Nothlvchr, »nd daß diese Nothwehr nun »ich! mir energisch geübt wird, wildern auch die Verständigung in de,, Zoll tariffragcn herbcigeführt hat, wird von der großen Mehrheit des deutschen Volkes ebenso mit Freuden begrüßt werden, wie die Lärmsccne» obstruktjoniftischcr Rowdies der verdienten Verachtung anhcimsalle». Jedenfalls kann heute schon als cinlgeriiioßcii sicher angenommen werden, daß die Zolltarisvorlage bald zur Verab schiedung gebracht werden wird. Damit wird ein Gewi»» nach den verschiedensten Richtungen erzielt werden. Den.Hanptvortheil davon wird, wie schon angedeutet, das allgemeine Erwerbsleben haben. Mcmand konnte sich der Ueberzeuguna verschließen, daß die Unsicherheit, wie sie für unsere zoll- und liandets- politischen Verhältnisse ans den früheren Vorgängen bei der Bc- rathung der Zolltarisvorlage Iicrvoracgaiigeii war. lähmend aus Handel und Verkehr wirkte. Die U»tcr»ehmungsl»st ließ nach, tvas nicht weiter verwunderlich war, da Geschäfte an! längere Zeit, räume hin nicht kalkulirt werden können. Die Folgen dieser Un sicherheit mochten sich überall beincrkbar, namentlich auch in den Vcrkehrseinnahmen des Reiches und der Einzclstaalen Mit der Erledigung der Zolltarisvorlage selbst ist das Ende der gegen wärtigen handelspolitischen Aktion noch nicht herbcigeführt. aber es ist doch die Grundlage für die etwaige Erneuerung der Handels verträge gegeben und da auch Aussicht aus ein Zustandekommen der letzteren ist, so werden sich aus der Verständigung der ReichS- tagsmebrheit mit den Verbündeten Regierungen eine Beruhigung des Gcschäftslebens, sowie eine Erweckung der Unternehmungs lust als sichere Folgen ergeben. Wie erwähnt, hat die „Germ." die Frage erörtert, ob der RcichStags-Prosidcnt, als der sozialdemokratische Abg. Ulrich, ohne daö Wort zu haben, fortgesetzt in den Saal hinein schrie trotz aller Aufforderung des Präsidenten, sich ruhig zu ver- halten, nicht hätte den Abg. Ulrich auS dem Saal verweisen sollen, auf Grund de- 8 60 der Geschäftsordnung. Tiefer ist der Ge- schäslsordniina hinzugeiügt worden als ,n der ersten Sitzung iw neuen ReichSiagSgebäudc der Abgevrdneie Liebtnecht sitze» vluv bei einem Hoch an! den Kaiser, wahrend die anderen Sozwldenn träte» sich ans dem Saale eniiernr lwtien Darüber entiiann damals e>» großer Fumuli ß' 60 lanlci ,n de» bezüglichen ZK. slimmunge» wie folgt: „Iw Falle grübln!,er 'Verletzung der Ord nzing kau» daS betressende Milglfto vrn d,„, Pruiideiueii rwn Le, Sitzung ausgeschlossen werden Leiliei dachlbe der Aunorüernng deS Präsidenten zum Verlassen ins Saales leine Folge, so Hw der Präsident >» Gcmdßhe:! des ß 61 d,cft> Geichäftsoidnuna zu verfahren." Ii» ß 61 aber ist besinn»». „Laß, wenn in der Ve, sammlung störende Unruhe entsteht, der Praudent die Sitzung am bestimmte Zeit ausietzen oder anfheben tann Kann lich der Prä sident kein Gehör verschassen, so bedeckt er lew Haupt und ist hier durch die Sitzung aus eine Stunde uulerlnscheu " Abg Ulrickn Ossenbach ist neuerlich Vicepräsident des iestnchen Landtags ge worden. Sein Name ist öner genau»! ivoioen. weil er de» Em ladungen an de» Hos des Großherzvas iolgle und nnl dem Grog Herzog Unterhaltungen vflog. Ulrich ist V»chdrwlere>hesitzer zu Lssevvach und Mitglied des Reichstags sin >69" Wie zuveilästig verlautet, hat der Führer des Eenlriniis Tr Spahn »ach dem Schinne der Dvnnerslage-.nalnnw.stn niigen dem Reichskanzler Graie» Bülow die nlnmliche Miitheilung n> gehen lasten, daß die Einigung inner den KNehrlirnsvaneien über die gejchäilliche Behandlung des Tarifs vollzogen weiden ici Staatsickretär Frln v. T h i e l m a ii n gab Tonncrsiog Alwin: ein parlamentarisches Este». Abgeordnete aus säst allen P>n leien des Reichstags waren erschienen, in erster Reihe die Mn glieder des Präsidiums und die Schriftführer, sodann von Roe- iiian», Gröber. Speck, Spahn, Vasterwann ». A Scllstin.n stündlich bildeten die Rcichstagüverhandlungen am Tonnersiaa das .HauptgespiächSiheiiia. Von allen Seiten wurde lebhafte« Unwille über das Auftreten der Sozialdemotraten geäußert nun dann der Niedergang des Parlamentarismus erblicki. 'Auch am freisinniger Seite slimufte man >n diefts Verteil eu>. Sonst wurde noch von Seite» der Vertreter der Mehrheit die seile Zuversicht ausgesprochen, daß der Antrag der Mehrheit Annahme finden werde. Die englische Deputation, welche sich zum Studium der deutschen Arbeiter-Versicherung und ihrerWobliahiie eiitnchttlngcn in Berlin ausgehaltcn hat. war im .Hanie des SkaatS'etretärS deS Innern, TtaalsininisterS Graft» v. Pv>a- dowskr,, bei einer zu ihren Ehren veranstaltete» seitlichen Mittagstafel venanmiell. Unter den dazu geladenen deutschen Gästen waren der Direktor im ReichSamte des Innern Easpa, die Präsidenten des Kasterlichen Geiundheitsamtes Dr. Köhler und des Reichs-Versicherungsamtes Gacdel. die Proiesioren v. Lenden. Fränkel und Pannwitz. der Vorsitzende der Landcs-Versickeruiigs anftalt Dr. Freund u. A. lllachvem die engliiche Deputation von Berlin aus verschiedene Lungenheilstätten:c. besichtigt hat. beglebl sie sich über Halle, wo dieBergmanns-.Hcilnnstnalt besucht werden ioll. nach Leipzig, ui» von den E»irichl>»igen der dortigen centralisirtcn Orlskrankenkaiie Kenntniß zu nehnie». Prinz Hohenlohe, der Sohn des ehemaligen Reichskun, lers. soll als Gesandter sür Athen in Aussicht genommen sein. DaS Berliner „Militärwochenblatt" widmet dem Gehciinrat!» Krupp folgenden Nachr»!: Mit der Wassengeichtchle de, vreußisch-deutlchen Wehrmacht ist in de» letzten 50 Jahren kein anderer Raine io innig verknüpft gewesen als der, dessen Träger soeben einen jähen Tod gefunden hat. Krupp sche Geschütze Häven ans den Schlachtfeldern Frankreichs unserer Infanterie den Sieaesweg gebahnt. Krupp sche Panzer schützen die Eiienkolosse. die des .Kaisers Voraussicht und Tbatkrast sür die Vcrtheidiaiing unserer Küsten und znm Schutz unftres Handels bereitstellt. Was die Firma Krupp für die Gnammtindustrie des Reiches, ins besondere aber sür dessen Wehikraft bedeutet, das hat gerade st» letzten Sommer »och die Düsseldorfer 'Ausstellung i» wahrhaft überwältigender Weife dargethan: wenn somit der Kaste» und König einem »einer neuesten Untcrthanen, der alle Zeit patriotstch bewährt und nun so schmachvoll angeqnsten war, das letzte Geleit gab. so war es zugleich der allerhöchste Kriegsherr, der de» Eins eines sür Heer »nd Flotte so wichtigen Unternehmens noch nn Tode ehrte Mit unserem Herrn gedenken auch wir in WehnintI, des hcichktdencn und wohimeinenden Mannes, der das große Erbe icincr Väter zur Ehre Deutschlands verwaltete und stets zu finde» war. wo es galt, zum Besten des Vaterlandes zu wirke» und unsere nationale Wckr zu fördern »nd zu stärke». In einer in Potsdam abgchaltencn Versammlung des Neuen Wahlvercins, dem alle vaterländischen Vereine angehörcn, wurde unter großer Begeisterung die Adjendung folgenden Telegramms on den Kaiser beschlossen: An des Kaisers Majestät! Die »in Neuen Walilocrein organisirten köiiigStreuen Burger Potsdams begrüßen mit inmasiein Tank die von Ew. Majestät in Essen ge sprochenen kraftvollen Worte und geben der zuversichtlichen Er wartung Ausdruck, daß der gestrige Tag einen Wendepunkt in der Bcköinvsuny der vatcrlandsloftn Sozialdemokratie bilden werde In liesstcr Ehrfurcht der 'Neue Wahlverein, v. Ticdemann. Mit der Enlsenduna der Keinen Kreuzer „Amazone-, „Ariadne" und „Niobe" nach Venezuela wird miftrc amerikanische Station zu einer Starte anwnchsen wie noch niemals zuvor, nnd Deutschland wird mit Hilft der sieben Schüft, die es in den amerjtäniiche» Gewässern aktionsbcrcit hat. de» Machthabern in Venezuela zeigen können, daß cs nicht mit sich spaßen läßt. Der .Höchstkommaiidircnde der deutichen Streitmacht wird der Kapitän zur See und Kommodore Schcdcr sein, der seine Flagge auf den großen .Kreuzer .Vincta" gesetzt hat und dielen auch kommandir!. Die drei Kreuzer „Amazone". Ariodne" und „Niobe" repräftnlftc» den neuesten Tiwus unlerer Marine Kapitän zur Sec und Kommodore Schcdcr wird nach dem Eintrestcn dieser drei Schifte über 465 Man» aus der „Vineta". über je 214 Mann ou> den Kreuzern „Amazone". Ariadne". „Niobe" und „Gazelle", übe 165 Mann aus dem Kreuzer „Falte" und über 12l Man» am dem Kanoneiivool „Panther" vcrmgen tonnen, das sind insgcxuniil! über 1700 Mann. Rach der „Dcuftchcir Waric" soll nach den bisher getroftenen Dispositionen eine Reift des deutichen Kronprinzen nach Dänemark im Frühjahr 190:1 in Aussicht genommen sein. S> ist als Erwiderung des Besuches des dänstchcn Kronprinzen Friedrich in Potsdam ailizufasien. Der braunschweigische Landtag hat. wie bereits erwäbn». das Gesetz, bctr. die authentische Auslegung des Regent i ch a s l >: gejctzes mit allen gegen .9 Stimmen genehmigt. In» Verlauft dm Verothung erklärte der Abgeordnete Kieisdirektor Langerftldt „ftn Name,, einer größeren Anzahl von Mitgliedern", dag eine Am Näriing erforderlich sei, ob das Slaatsministerium sich bemübi ho', eine zuverlässige Auskunft über die braunichweigischc Thronfolge frage vom Bnndcsralh z» erlange». Erst wenn diese Franc ve antwortet sei, könne er sich mil einem Gesetzentwurf von so ein schneidender Bedeutung näher befasse». StäatSininister v Oft ' erwiderte hierauf: Das Stnatsminisftnum hat Veranlassung ae ,lammen, a» den Reichskanzler mit der Frage heranzutrelen. G etwa in der Ansigssnng der Reichsregieriiiig bezüglich der Verba!» Nisse in Brannichweig eine Aendening^cinneliclen sei Wir erhielte' die Antwort, daß an maßgebender Stelle noch dieselben Ansicht !' bestehe» wie früher. Wenn das nicht der Fäll wäre, würde d i BiiNdcsrath ganz von selbst dazu kommen, dre Frage der tereei Verhinderung des Herzogs von Euinberland an der Regier»»,: m Brannichweig zu verneinen. Das Mftsistcrulin könne dock' ins nach Gmunde» gehen oder schreiben, und den Herzog an'iorden, geeignete Schritte z» ihn» Es zieme dem MnftNernun ans nicht',, dem .Herzog Vorwürfe zu mache». Wenn man aber am das.Herzogtliiim Rechte geltend mache, dann dürft man auch ft, Pflichten n.cht vergessen, lind das Hans Biaunschmeig habe arge» über dein Hcrzogthvm heilige Pflichte» z» erftilftii. Von eine: Beseitigung des Erbrechts des Kaufes Vrauiischweig lau» gar nicht die Rede sein Abg Langenftldt erklärte sich durch d>," Antwort sür nicht völlig befriedigt. Man wisse nicht, wie in» ge gebencn Augenblick der Erbprinz Georg Wilhelm über die Lag> denke. Er sehe gar nicht ei», weshalb drr Minister nicht narb Gmunden gehen könne. Zuvor jedoch müsse man wissen, Wa den» eigentlich von Preußen verlangt werde: somit beantrage er I. Es sind geeignete Schritte zu thun. daß sowohl Sc. Majestät der Dcntschc Kaiser und König von Preuße» als auch der Herzog von Cumberland Kunde erhält von den ftbhastcn Wünschen des Herzogthums, die bestehende Ungewißheit bcftiftgt zu iclien, und Klarheit darüber, welche Schritte als erforderlich angesehen wer den, um die Behinderung deS Herzogs von Enniberland zu be festigen. Der Londcs-Pcrsainmluna über die gcthaneg Schrift? und Ken Erfolg Miitheilung zu niaoicn, und 2 die Schlußberalö ung auszusetzen, bis die Antwort cinoetrosftn ist. Eine Anfrag, in Gmunden hält Staatsministcr v. Otto für völlig zwecklos: er kenne ganz genau, was vwn ihm antworten werde, mtd Thorheiten 2 V - s Z » L L 8 >» kL- - «k * s »r
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