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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021126019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902112601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902112601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-26
-
Monat
1902-11
-
Jahr
1902
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Dresdner Nachrichten. ^tr. »27. Lette 2. »» Mittwoch. 26. November 4V02 fernung auch nicht «in«» Mitglied«» au» Berlin gestatten. Atz- stand genommen werden. Daaegrn wird Aba v. Kardorss zu der am Äonnadend «rjolgenden Emhüüung de« Denkmal« de» Frei- Herrn v. Stumm persönlich ein« Kranzspende Namen- der Partei überbnnaen. Berlin. sPriv.-Tel.) Nach einer Zusammenstellung de» Karserl. Llatistrfchen Amte» sind üder den Stand der Herbst saaten um Milte November diele» Jahres folgende Noten er- mittelt: Weizen 3.8. Spelz 3.4, Roggen 3,8. junger Klee 2,4. Die Noten liegen, also durchweg zwischen gut und mittel. Speziell für da» Äönigretch Sachsen sind jvlgenve Roten sestgestellt: Weizen 2.3. Roggen 3.4, junger Klee 3.3. In den allgemeinen Bemerk- ungen Hecht es: Die Witterung der letzten Wochen der von Mitte Oktober di» Mitte November lautenden Berichtsperiode war im Allgemeinen für die Bestellung und dir ionstigen Feldarbeiten, sowie für die Entwickelung der Saaten günstig. Eigentlich kalte» Wetter trat erst mit dem 13 November ein, nachdem vorher aller dings schon mehrfach erbebliche Nachtfröste voraekommen waren Der aiizunehmende schädliche Einfluß de» verfrühten Eintritts de» Winter» kommt, da die scharfe Kälte erst nach Mitte November cinsetzte, in der vorstehenden Tabelle noch nicht zum zablenmätzigen Ausdruck Trotzdem wird der Stand de» Roggen» im laufenden Jahre ungünstiger wie in jedem der letzten neun Vorjahre und der des Weizen» uiigünsiiaer als in acht derselben benrtheilt. Berlin sPriv.-Tel! -In der Begründung de» Urtkeil» gegen den Grasen P ückl er - Klein-Tick irue heißt es: Biele ^atze in diesen Reden enthalten nur bildliche Ausdrücke: da- gegen sind zwei Sätze als aufreizend zu erachten, nämlich in der Rede vom 24. Februar der Latz: »Wenn Euch aus dem Heim wege schwarzlockiae Jünglinge oder Damen begegnen, so tretet aus sie zu. gebt ihnen, patsch. patsch, ein paar hinter die Ohren, dann hebt den Fus, und verletzt ihnen einen Fußtritt!" Und ui der Rede vom 7. März der Satz: „Zwanzig stämmige Kerle müssen mal den Anfang machen und einige Juden ordentlich verdreschen!" Mit Rücklicht daraus, daß die Reden im Groben und Ganze» sich innerhalb erlaubter Grenze» halten, hat der Gerichtshof eine Geldstrafe noch einmal sur zulässig ^erachtet. Graf Pückler ist ferner wegen Beleidigung de» SanilätS- ralh» Tr Neumann oerurcheilt worbe». Wenn auch die Begutachtung vor dem Gerichte in Gloaau nicht nul Gründen vvrgetragen wurde, vielleicht dem Einen oder Anderen nicht vollständig genug ersche.nen mag. um daraufhin einen io schwerwiegenden Antrag aus Beobachtung des Geistes zustände» zu stellen, jo durste Gras Pückler nimmermehr den Dr Reumann in Vieler Weile beleidigen, wie er e» durch die in der „Slaalsbürger-Zeitung" vcrvssentlichte Notiz gethan. Die Beleidigung sei augenscheinlich eine beabsichtigte gewesen. Da der Angeklagte Graf Pückler sich in hoher Erregung befunden, so hat der Gerichtshof auch hier eme Geldstrafe für angemessen erachtet. Wegen des Abdrucks oer Notiz über Dr. Neumann mutzte auch der Angeklagte Weber verurlhellr werden. Wegen der Rede vom 6 Juiu hat der Gerichtshof den Angeklagten Grafen Pückler srei- gesproche». Die ganze Rede verrälh zweifellos nicht die Absicht, den § 130 zu übertrete». Zu dieser Meinung mutz man kommen, wenn man siehi. wie tiefes Gottvcrtrauen, wie liest» Glauben in der christlichen Religion, wie hohen patriotischen Sinn die Rede bekunde. Demgegenüber erscheinen die dazwischen hindurchgehen- -en Ansdrücke nicht geeignet, als Uebertretung des 8 130 za gelten, sie seien zweifellos bildlich gemeint und nicht vorbotonus anszilstisstn. so wenig e» sich veriheidigen läßt, dag schwere Beleidigungen gegen Andere ausgesprochen werden, denn der christlich« Glaube berechtige nicht dazu, in dieser Weise gegen Andersgläubige vorziigeyen. Daß in absehbarer Zeit so etwas passiren würde, was Graf Pückler in feinen Redewendungen an- gedeutet. iverde kein vernünftiger Mensch glauben. Sätze, wie der: „Die Judenkerle müssen überall zerschmettert werden! sind nach Ansicht de» Gerichtshofes nur bildlich auszusassen. und nicht ge eignet, Jemanden ernstlich zu beunruhigen. Zu berücksichtigen ist auch, daß die Rede in einer Volksversammlung gehalten ist. und di« Worte vielfach nicht ganz üderleat sind. Nach Ansicht des Gerichtshofes enthält die Rede keinen Ausdruck der unter 8 130 falle. Daraus ergiebt sich Freisprechung des Grasen Pückler und der drei in diesem Falle Mitangeklagten. Was die Neben klage betrisst, so ist auch hier auf Freisprechung erkannt. Die Anklage richtete sich nur aut Vergehen gegen 8 130 des Straf gesetzbuches. Es waren nur alle die Theile der Rede unter An klage gestellt, die den 8 130 verletzt haben sollten, aber nicht die- senigen, die sich aus den Giftmordoersuch in der Schweiz und die angebliche Betheiligung der Glogaucr Juden an diesem beziehe». — Bei dem Glogauer Landgericht schwebt gegen Graf Pückler ein weiteres Verfahren wegen Aufreizung zu Gewalttbätigkeite». begangen durch eine Rede, die er in Klein-Tschirne gehalten hat. Hamburg. Wie hiesige Blätter melde», hat die Deutsche Handels- und Piantagen-Gesellschast der Südiee-Jnstln zu.Hamburg von ihrer Hauvtagentur in Apia folgendes Telegramm vom 17. d M erhalten: Nach den bisherigen Berichten aus Sawaii dauern die Eruptionen mehr oder weniger fort. Das Erdbeben hat nur geringen Schaden angerichtet. Die Aufregung legte sich. Für llpolu dürfte keine G^ahr vorhanden sein. Frankfurt a. M sPriv.-Tel.i Der „Franks. Ztg " wird aus Rom gemeldet: Der Untersuchungsrichter Eolleuzo in Neapel stellte fest, bah ihm thatsächlich zehn Klagen von Eltern wegen An griffen auf ihre Kinder eingereichl worden seien, aber der Ange klagte sei ein anderer Deut'cher. nicht Krupp. Indessen seien auch diese Anklagen nicht haltbar. Uebrigens sei Krupp zu jener Zeit nicht aus Eapri gewesen. München <Priv oel.) Ter Butengencral Delarey der beute Vormittag inst Frau und Tochter auf der Durchreise aus der Schweiz hier eintraf, winde auf dem Baknhose vom hiesige» Burenkomitee empfangen und in den Straße» von einer »ach Tausenden zählenden Menge stürmisch begrübt. Telaieu erschien schließlich aus dem Balkon seines Gailhöfes. des „Bauecisthen Hofes" und sprach im Nanien des uiiteldiückten Burciivoltes de» Tank für die ihm dargebiachlen Sunipathum aus. Darmstadt. iPno.-Tel.s Der Groß!)erzog erösfnete im Residenzschlotz den Landtag mit einer Thronrede, in der ausgeführt wird, daß der noch immer aus dein wirthschattlichen Lebe» lastende Druck naturgemäß auch im Staatsvoranschlag zur Geltung komme, insbe'ondere durch Rückgang der Ergebnisse der Tiaokseistndah» und der Forstdomänen. während gleichzeitig daS en Bundesstaaten ungewöhnliche Leistungen de iche Leistung« 1 Heranziehung Reich von den einzelnen Bundesstaaten ungewöhnl beanspruche: daher könnten die Ausgaben nur durch früherer Vermögensreste gedeckt werben. Die Thronrede kündigte eine Reihe von Gesetzesoorlagcn an. darunter die Vorlage des lanbstäntuschen Wahlgesetzes, das in der vorigen Landtagssession nicht zur Verabschiedung kam Die Zweite Kammer hält im Dezember eine Sitzung ab zur Festsetzung der Adressen als And wort auf tue Thronrede. Wien. Abgeordnetenhaus. Es liegt ein Dringlich keitsantrag des Abg, Kramarcz vor. betr. die mit der Erhöhung der Lehrergehälter in Böhmen zusammenhängende Frage der Er- Höhung der Biersteuer in Böhmen. Kramarcz wendet sich in der Begründung der Dringlichkeit gegen den von der Regierung hergestellten Zusammenhang zwischen einer rein finanziellen An gelegenheit mit der politischen Lage und weist aus die Einmüthig- keit der Deutschen und Ezechen in , dieser Angelegenheit hin. Ministerpräsident v. Korber erklärt, so große Genugthuung die Regierung über das solidarische Vorgehen der beiden Nationalst täten Böhmens in dieser Angelegenheit empfinde, so müsse sie doch dafür sorgen, daß dem Staate wenigstens in den bisherigen Einnahmen nichts vraiudicirt werde, zuma! die gegenwärtige par lamentarisch« Lage nicht mit Sicherheit erkennen lasse^ daß für den Fall der Nothwendigkeit der Vermehrung der >Ltaatsein »ahmen auch nur eine Verhandlung über die Ausbringung der nothwendigen Mittel im Haust ermöglicht würde Anders lägen die Dinge, wenn das Haus die normale Arbeit wieder aufnehmen würde. Es zeige sich bei jedem Anlaß, wie nothwendig die Rii kehr zu einer verfass ind wie unerläßli / die nothwendigen Opfer . . 'Vielleicht ist es. fährt Redner fort, einer der stärksten Schicksols winke. daß eine Angelegenheit Böhmens so bedeutsam dafür spricht, lLebhafter Beifall und Zwischenrufe! Paris. sPriv.-Tei.j Im heutigen Ministerrath, an dem der Marineminister Pelletan unwohlseinshawer nicht theil- nahm. theilte Ministerpräsident Combes mit, daß der Ausstond der Grubenarbeiter überall, mit Ausnahme des Loirebeckens, be endet sei. Auch dort sei die Wiederaufnahme der Arbeit dem nächst zu erwarten, da die Grubenaesellschosten und die Arbeiter sich auf einer schiedsgerichtlichen Entscheidung geeinigt hätten. Der Finanzminister Rouvier wurde ermächtigt, am Montag di« Be willigung von zwei provisorischen Zwölfteln von der Kammer zu sorderw mi»i Mi So! ari«. ^Verhältnisse» bei der Sterblichkeit deutscher und französischer ckdaten beantworten In der Jnterprllq da^ aus MO Strrdesäll» u» deutsch Jq der Interpellation wird betza » u» deutsch« Kasernen «XX) m bat den «ms Ham anldeamte» Aummemni barg, verhaktet un Var,« Mriv.-Telj Di. . ., bürg mrt 1M0V0 Mark entflohenen . der sich hier unter falschem Namen verbarg, der wird ihn den dentschen Behörden autliesmr. London. Znm Abschied Chomberlain und seiner Gati »ach Südafrika begleitet, hatten Premierminister Balsour und die uvngen Minister emgrl auch zahlreiche Mitglieder de« Parlament« waren erschienen. Da« Publikum begrüßte dir Abrrilenden mit begeisterten Zurufen. — Die ..Times melden aus Tokio vom IS. November: Mach einer amtlichen Bekanntmachung hat sich dir japanische Regierung bei der Zurückziehung der Truppen au« Schanghai da« Recht Vor behalten. dorthin wieder Truppen »u entsenden, wenn in Zukunft eine andere Macht dorthin unter irgend einem Vorwände Truppen schicke» sollte. London Der Kreuzer „Good Hope", mit Eham der lain an Bord, ist heute Nachmittag nach Südafrika in See ge gangen. London. <Priv »Tel) Wir a»S Euraeao gemeldet Wied, sind 3>00 Revolutionäre unter dem Befehl des Generals BarliinS am 20. d. M. durch columbüche- Gebiet in Venezuela einoednlnge». Die RegltrungStruvprn warfen jedoch die Auf'tän bliche» zurück. Sofia Der Kriegsininister hat, angeblich unter dem Hin - weiS aus die lassunasgesuche von gelehnt. Washington. ... . an die amerikanische die Anfrage gerichtet, ob der Versuc.,. Schilidcinsprüche britischer Untertha»«« an Venezuela zwangs weise einzutreiben, unter die Monroedoktrin fallen würde. Die amerikanische Regierung ertheille darguf die gleiche Antwort, wie bei einer ähnlichen Anfrage von deutscher Seite zu Beginn dieses Jahres: das Staatsdepartement erklärte nämlich, die Monroc- doktrin verbiete mir die Besitzergreifung venezolanischen Gebietes durch eine europäische Macht., Nach biesem Bescheid verlautet, Deutschland und Großbritannien würden ein Geschwader den Orinoko hinauf entsenden und zur Befriedigung ihrer Am spräche die venezolanischen Zollämter mit Beschlag belegen Hr»rfurt a. »«. ivcvtUA.» ckrevu 8lO,rO Di»r>»m» 187.20 dresdner Hank —»taarsdahn —. Lomdarden —. Lauratzlm, —, vortugtelen 2^.—. LtiU. r«ris. » "tzr Nachm., «'„t. «75. 10S.« Vvani«. SS.lO. Ss»rug»-'-n 80,12'/.. T>irf,n 87.bO. r.irf-nloo'e 118.80. ^«»«andanr 580 — tzlaar«dahn —*om»arre> 94.— Schwach. vari». drodulisnmarN. «enrn Novbr 21.10 oe, Mürz-Juni 21 30. matt S-Irltu- o»r November 40 —, per Mal-August 41.75. fest. Nuvo» o« Novbr. SÜ.2Ü, per Mat «uaust SS —. matt. «luftersum. Prvo«ttten «Verlcht »m,en p« Novbr. —, oer Mürz , geschafr« o». Noggen ver Mär» —. »er Mat - . -esc-üst-lo<. igkeit eines korporativen Austritts, die ^nt Ofsizieren makedonischer Nationalität ab sPriv-Tel f Die britische Ne^icrui^ ^at verlltcheS und Sächsisches. Koiserl. und König!. Hoheit die Frau Krön besuchte gestern Nachmittag mit ihrer Schwester ogin Mar ,a reihe und ihren beiden ältesten arten und verweilte daselbst längere jedem Anlaß, wie nothwendig die Rück- ngsmäßigen Thätiakeit der Volksvertretung, es sei, zu ihrer bauernden Sicherstellung er von allen Seiten zu bringe». lBeisall.j .- Me Prinzessin der Erzherzogt Söhnen den Zoologischen Zeit. — Dem Geheimen RegicrungSrath Münzner und dem Geheime» Mcdiziiialrath Professor Dr. med Renk ini Ministe rium des Innern ist der Rang als Ministerialrath in der dritten Klasse der Hvsrangvrdnung verliehen worden. — Se. Majestät der König hat den bisherigen außewrbent lichcn Pivlessvr an der Technischen Hochschule Schn mache zum ordentlichen Pcosessor für Bansvimentehrr. Jrelhnnd- und Oruaiiicutjeichiicu und Stillehie deS Kiliistgewerbcs an der bezcich neten Hvchschnle einannt. - Se. Maiestät der König hat genehmigt, daß der sächsische Gesandte a» den süddeutsche» Höst». Fihr. v Friese», das Glvßklcuz des hessiichen Ordens Philipps des Glvßmüthtgen au- nehme nno Nage. — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Gräsl Rez'sche Förster Loh je tn Zehista die silberne Medaille des bäuerlichen Verdienstordens Vvm heiligen Michael annedme und trage. — Dem seit dem 1. November pensionirten Bahnwärter Michel in Ebersbach wurde daS Allgemeine Ehrenzeichen verliehe». — Das Ministerium des Innern hat zur Besorgung der bei der Berichtigung der weißen Elstcr in den Fluren Stahmeln und Lützschena vorkommenden Geschäfte den Amlshauptmcinn Heink in Leipzig mit Auftrag versehen. — Die von der „Deutschen Tagesztg." gelegentlich eines Be richts über die Verhandlungen des Sächsischen Landeskultnrrathes gebrachte Nachricht, daß die Sächsische Regierung neuerdings schritte bei dem Reichskanzler und rm Bundesrath gethan habe, llin einen höheren Zoll schütz der Gärtiiercierzeuy> nisse zu erreichen, ist. wie im „Dresdner Journal" ossiziös mit gecheckt wird, linziltrcsstnd. Der Vorsitzende des Landeskultur- rathes für da» Kön'greich Sachsen, Wirst Geh. Rath Dr. Gras o Koenneritz, hat in der angezogenen Rede das Wort ,,neuerdings" nicht gebraucht, sondern frühere Schritte im Auge gehabt. — D e vom Rothe ausgestellte Arbeiterordnung für die städtischen Arbeiter wird ooranssichtlich angesichts der Füll« des noch vorliegenden Arbcitsmaterials und des Umfanges der Vorlage, die voraussichtlich eine ganze Sitzung für sich in Anspruch nehmen wird, in diesem Jahre im Stadtverordneten- kollegium nicht mehr zur Erledigung kommen. Dasselbe gilt von der Frage der Abänderung des Stadtverordneten-Wahl rechts. — Die bereits mitgetheilte Erklärung des Herrn Baumeisters Hartwig, daß er die aus ihn gefallene Wahl zum Stadt rath aniiehme. wird in allen Kreisen Dresdens, die an unseren kommunalen Vorgängen Interesse nehme», lebhaft diskutirt wer den. Es wurde bereits daran erinnert, daß Herr Baumeister Hartwig vor mehreren Jahre», als ihn das Stadtverordneten kollegium bereits ehemals in den Rach entsenden wollt«, sich hier- Men energisch verwahrte, indem er erklärte, daß er im Falle seiner Wahl zum Ltadlrathe Dresden verlassen würbe. Wie die jetzig« Erklärung beweist, ist Herr Hartwig inzwischen anderen Sinnes geworden Bekanntlich ist Herr Hartwig bei seiner letzten Wieder wahl in das Sladtverorbneteiikollegium vor zwei Jahren nur an letzter Stelle gewählt worden, und es haben bei seinen Anhängern doch vielleicht Zweifel bestanden, ob seine Wiederwahl diesmal durchzusetzen wäre. Wenn auch zweifellos die Wahl in den Stadt rath als eine Auszeichnung stets angesehen worden ist. so dürsten manche Partei- und Gesinnungsgenossen des Herrn Hartwig, die ihm gewiß alles Gute gönnen, doch noch lieber gesehen haben, wenn sie ihn sich hätten im Stadtverorvnetcnkollegium erhalten können, denn die Stärke seiner Persönlichkeit liegt unbestritten in seiner agitatorischen Kraft, die er nur in einem öffentlich ver handelnden Kollegium zur Geltung bringen kann. Aber auch in anderer Hinsicht wird Herr Hariwig, der mit seiner Verpflichtung als Rathsmitglied die B ea m tenei a en schakt annimmt, in seinem ungebundenen Auftreten in andere Verhältnisse gebracht — Herr Baumeister Hartwig steht jetzt im 63. Lebensjahre. Seine ehige Wahl als Stavtrath Kat bis Ende 1906 Giltigkeit, da nach ein vom Ministerium de- Innern soeben genehmigten 19. Nach trag zum OrtSstatut die beiden -Herren Stovträtbe. mit denen die neuaeichafsenen be den Stellen besetzt worden sind, zu Beginn des Jahre« 1907 wieder auszuscheiden haben. — Bei der diesjährigen Stadtverordneten-Eraäni- ungSwadi. welche Firitag, den L. Dezember, stotksindet, sind 19 Ansässige und 15 Unansälsige, zusammen 34 Stadtverord nete. zu wäblen, denn r« ist nicht nur für da« regelmäßig alkjähr» lick» ausscheidend« Drtttthetl der Stadtverordneten <241 eine Ersatz wahl vorzunehmen, sondern überdies noch für 7 Anläisige und Unanfällige, welche außerordentlicher Weise am Schinne diese« ahrr« an« dem Kollegium auSznicheiden haben bezw- bereit« au«- eschiedrn sind: außerdem ist auf Grund de« kürzlich verabschiedeten 13 Nachtrages zum Ortsstatute noch 1 Unanfälliger ne« zu wählen. Die oben erwähnten 9 Ersatzwahlen sind erforderlich für Herrn Schriftsteller Jüllborn, weicher zu Anfang d. I. verstorben ist, und für dl« Herren Landrichter , gabitlbi-sitz tzetnze. Fabrikbesitzer iökner und Vrivaimann Schlotter, rächen gkwählt worden " ausscheidenven MM " »11^ V» XZ. IVtttvH, lvui gium verbleiben fvlaklidc u: Herren Kaufmann -Inger, csitzer Gottschulk, Fabrikbesitzer Kaufmann Mühlberg, ndler, Hosmusikallendälidlrr . , . . .welch« zu unbesoldeten Stadt. worden sind. Herr Füüdorn gehörte der Ende IM Alter-Nasse der Ansässigen an: tznselbrn AliewNasi, ckdören dir Herren Dr. Heime und Mühlberg zu, wäbrend die , Kgufmaun Heinz«. Ländle,. Blütner und Schwur, der 1901 ousichridenden A»erstlasse der A»lässigen anardörrn. ll« Herr Landrichter Dr. Hetnze. welcher zwar Mangelz eine« Aviednungsgruade« die Annadm« seiner Wahl «kiärl, aber die Genehmigung de« LÜntgl. Justizministeriums zur Annahme der Wahl noch nicht erhalten bat. in Folge Mangel« dieler Ge nehmigung Mitglied de« Stadlvervrdnrten-Lollegium« blirbr. sa würde dl« Zahl der außerordentlicher Weise irrt werdenden Slrllen tür aniässiae Etadtvervldnelr auf 6 sinken. Unter den Unansälsian scheibe« die Herren Baumeister Rühle und Sch»»rdemei»ieo Klienichrn, von denen der Elftere der Ende 19M und der Letzieie der Ende 1904 auS'chridendrn AlteiSNassr anaehör», in Fvl„e Aiisälsigmachung auße>vrbenlllchrr Weile zu Ende d I. au» dem Kollegium au«. Bei dieser Gelegenheit lei daraus ki»arwlrsr,i. daß die im Laufe d. I. verstorbenen Henrn Pros. Thieme und rivatisirrndrr Gürlirrmetst« Heimdold am Schluss« d I auszu- eiden wären, weil ihre Wahlzett Ende 1903 abgrlaulrn lei» würde. Auch der aniälsig gewordene Herr Kaufmann Moehrina gekört der Ende 1903 auSschetdendrn Altersklasse an. — Dir >2 Ansässigen. deren Mahlzeit am Schlüsse d. I zu Ende geht, sind die Herren Kanzletralh Gkyh. Buchdruckeretbrsitze, M> Kausman» Hanikr, Baumeister Hartwig. Fabrikbesitzer Kumit! Bürgerfchullehrer Laube. Dr. meo Ovtd. Baumeister 3!ei,»er, Privatmann tzschumann. Drrchslermeistrr Sentner und Privalman» Wiednrr: der 12 Anlässige, dessen Mahlzeit am Schlüsse d. I. zu Ende gehen würde, war der verstorbene He,r prwatisi,endr Aüstler Meister Heimbvld. Die 12 Unansässtaen. deren Mahlzeit am Ende d. I. adläust. sind die Herren Brzfrlsdireltvr Ahlbelm, Molkercidtreklvr Butze. Aktuar Elans, Bttckvruckcreibesitzrr Elaulcn, Dr med. Äraupner. Amisaerichisrath Heßler, Rechtsanwalt »ohle- maiin, Kaufmann Mordrmg. Rechtsanwall Iustizrath Dr. Rudolvh. Prok Tr. Schrsster und Rechtsanwalt Dr. Stöckel. Der 12. Un- ansässige, dessen Wahlzeit am Schlüsse d. I. adlanfen ivüide. war Herr Pros. Thieme. — Im Kollegium Ltadtverordiirte: die A n s ä si i g e i Privatmann Angermann, Fabrilbesitzer Krauße, Kaufmann Leupold. Privatmann Müller. Realsch»ldlrrktnr MüUer-Gctinkk. Kunst- und HnndetSgärtner Simmaen und Kauf mann Uhlniann <E»de IM ausscheidendl: Hvstatd Dr. Vailmann, Bildhauer Flockemann, Kausman» Grützner, Osensabrikant Heckck, Kausmanil Jünger, Plivattnann Mickorb. Semtnaioberlchrrr Tr -ieilch und Piivatmann Schulze lEade >904 a»slchetde»v>: die II un nsäs lig en: Herren Dr. med. Bautzniann, DirektorGandil, Rechtsanwalt Dr. Häckel, Apotheker Köhler. Baumaterialienhändler Kretzschinar. Rechtsanwalt Dr. Knimbiegri, Rechtsanwalt Mnllrr v. Hcriieck, Baunicister Richter. Baumelstcr Rüdle. Kausman» Scheibe, Rechisanwalt Schlechte und Buchdlnder-Obenneistrr lln- ralch sEnbe IM anSichcideiid): Ka»lsma»n Baumann. Kaulmann Bener. Kausiiiaim Borack. Privalmaim Hertzsch, Schästrsabrikant Heumann. Schmiedrmeister Klirmchen. Kausniann Politisch, Dr. nied. Pilling. Schiisisteller Dr. Scheven. Rcalgumnasial- Obellehrer Dr. Schladebach. Kaufmann Schröder und Rechts>nn>all Dr Schubert iEnde 1904 auSschribend). — -cnch A l2des Ortsstatuls bilde» die 12 mit den meisten Stimmen bedachten Ansässigen und die >2 mit den meisten Stimmen bedachten Unaniässige» das neu gewählte Tritttheit der Stadtverordneten, während Dirienigen. die »ach ihnen in ikdcr Klasse die »ächsthohe Stimmenzahl erhalten Kaden, an Stelle der außerordentlicher Welle Ausgeschledencii ihr« Klasse eintreten und daher nur auf so lange gewählt sind, als die Ansgeich «ebene» das Amt »och zu bekleiden gehabt haben würden. — Zum Schlüsse sei nochmal» bemerkt, daß die Zahl der Stadt verordneten vom 1. Januar lM ab mit Rücksicht aus die Einver leibungen von 72 ans 78 erhöht und daß da« Kollegium künftig ans 3!» Anläisige» und 39 Nnansässiacn bestehen wtid. Nach den Einvelleibungs-Lrtsgesevcn sind von Trachau ei» ansäisiges, von P lauen ein ansässiges »nb rin unaniäistg.S Gemeinderathsmltglird lind von Löbtau zwei ansässige Gemeinderatksmilglleder tn das Stadtvcrordncten-Kollcgium zu entsenden, während bei der be- vorstehenden Stadtverordneten-Wahl, abgesehen von der ordnungs mäßige» Ergänzung der bisherigen Zahl der Stadtverordnete», ei» »nansäfsiger Stadtverordneter neu zu wählen ist. Das Siadt- verordncten-Kollegium besteht sonach vorübergehend i. I. 1903 aus 40 Ansässigen und 38 Nnansässigen. Die Bürger in dm am 1. Juli d. I. cniverleibtcn Vororten Räcknitz, Zschertnitz und Seidnitz wählen selbstverständlich bei der bevorstehenden Wahl mit: die Bürger in den am 1. Januar IM einzuverleiben den Vororten bcthciligten sich zum ersten Male Ende IM an der Wahl. — Bon Herrn Rektor Pros. Dr. Kaemmek in Leipzig, dem Vorsitzenden des Sächsischen Gymnasiatlebrer-Vcreins. geht uns mit der Bitte um Aufnahme folgende Erklärung zu: „ZurAbweh r. Die Erklärung der Redaktion des „Dresdner Anzeigers" in Nr. 329, S. 6 ..Deutschthum und Gymnasium" nöthigt mich leider zu einer lhatsächlichc» Berichtigung. Den Protest des Vorstandes des Sächsischen Gymnasiallehrervereins vom 14. Oktober weigerte sich die Redaktion in ihrem Schreiben vom 15. Oktober unbedingt auszunebmen. auch als be zahltes Inserat, unter Berufung auf die Eigenschaft des Blattes als Amtsblatt des Dresdner Rathcs. Der Inhalt und der Ton ihres Schreibens vom 1. November, bas die Zurücksendnng meiner ganz kurzen und sachlichen Entgegnung auf dir beiden ersten Theile des Aufsatzes „In Sachen des Reform- gyninasiums" in dir. 299/300 des „Dr. A." begleitete und die Aus nahme ablebnte weil inzwischen noch ein dritter, von mir nicht berücksichtigter snnd nicht erwarteter! Thell erschienen war, war keineswegs derart, daß ich daraus ihre Geneigtheit, eine vervollständigte Widerlegung auszunehmen, erkennen tonnte, und meine Gegenbemerkung, die Redaktion scheine nicht nach dem Grundsätze: „sucliatur ob altern pars" -u handeln, blieb uner widert. Darnach habe ich natürlich aus jeden Versuch verzichtet, diese und eine andere Polemik >m „Dresdner Anzeiger" fvrtzu- etzen. — Zum Schluß nochcins. Ich hätte über das RcsormFtzym- nasiunr niemals in einer Tageszeitung das Wort ergriffen, wenn nicht die Stadtvcrvrdnetcn-Verjammlung vom 9. Oktober diese ' rage mit allen, auch schnltcchnischen Einzelheiten, vo-r die breiteste Oesfentlichkeit gebracht hätte. Was in einer öffentlichen Versamm lung dieser Art besprochen und dann auch noch durch vorläufige und amtliche Berichte in alle Welt verbreitet wird, das bars auch Tagesblättern^erörtert werden, zumal in diesem Falle, der in ra weite Kreise der Bevölkerung interch ung enthaltenen Heraassorderungen Standes in M. 294 dieses Blattes ssirte. Auf die in dieser Sitz- Habe ich als Vertreter meines gegriffene, der 25. November «antwortet: ich war der an- provozirte Theil. nicht der provozirende. Leipzig. 1902. Otto Kaemmel." Um auch umfangreichere, namentlich auf betrlebSwirth- chastliche Grundlage zu stellende Versuche unter Mitwirkung plast ischer Laiidwiitbe ausstibren können, hat die unter Leitung des Herrn Professor Dr. Steglich stehende landwirthschastliche Abtdell- »ng der König!. Versuchsstation tü, Pslanzen- ultur zu Dresden Im nahen Mockritz ein ca. 8.5 Hektar großes, ans zwei rechteckigen Hälften bestehendes Versuchsfeld erpachtet und am 1. September >901 in Betrieb genommen In dem jetzt abgelaiisenrn ersten BetriebSjahie war da« Feld in Schläge zu je l Hektar elngrtheilt, welche im doppelten Noisolker Fruchtwechlel bewiithschaslet wurden. Gemäß dem Bettuchs- und Bestellniigsplan 1901/02 erfolgten vergleichende Anbauvrttuche mit Sgnare Head-Züchtungen und solchen Welzensorten, welche sich im Winter 1900/01 als besonder« wldrrstand-fähla erwiesen haben, zur eststellung de« ErtragSverhältnisseS und derQualltät. mlt Roaaen- orten verschiedener Provenienz zur Feststellung ihrer Enragssäbig- keit und Qualität, mit Runkesrübenwnen verschiedener Provcntrnz »r Feststellung de« Ertrage« nach Qualität und Quantität, mit "vrilekartoffeln verlchiedener Provenienz zur Feststellung de« Er- !ks und der Qualität, mit verschiedenen Gersteiorlrn zur Fest ung ihre« Ertrage« und ihrer Qualität als Braugerste, mit ver- iedenen Erblenlorteu zur Feststellung ihre« Anbauwertde«. mlt Plrnaer Orialnallaatroggen a»S verschiedenen Znchtwltthschasten zum Zwecke der Feststellung der AuSgegllchenhen der Züchtung und mit Haferlorten und Klee verschiedener Provenienz zur gest- tellung ihre» AiibauwertheS unter besonderer Berücksichtigung von hasettorten. welche noch dem Ergrbniß der Erhebungen über den Haserbau im Königreich Sachsen beachtenSwerth erscheinen. Di« Leitung und Beaumchtigung der vertragsmäßig vom Verpächter des Felde« zu leistenden Hand- und Gespann-arbelten erfolgte durch Beamte der Versuchsstation. — Welt draußen im Osten Dresden«, fast an der letzten Creme de« vorstädtlschen Weichbildes von Striesen, auf der »raa stell chil vir
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