Suche löschen...
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021114013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902111401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902111401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-14
-
Monat
1902-11
-
Jahr
1902
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Nachrichten. Ltr. 315. Se»tr X. »» Freitag. 14. November tzvttA Herren lnach linksi. schaufeln dem PaAkmentorltzmu» da» Grab. Äir sind die Lodtengraber desselben! sLebhaster Beifall, sowie Unruhe links > — Abg Schräder sfreis. «er «: Beklage sich die Mehrheit über Obstruktion. so erwidere er. es sei auf beiden weiten gesündigt worden Horen Sie nur Ichlukanträgen aus. io werden Sie sich auch nicht über die Gegner zu beklagen habe«, lBeifall link» s Ter Antrag 'Aichbichler se> ein versuch'mit ganz untauglichen Mitteln. — Aba. v Gledock« sBolel erklärt. leine Fraktion werde gegen den Antraa summen Nuuuiehr geht «ui Mebche>tSa»trag auf Debatteschlutz ein — Abg. Singer lkozj: 2» au» unsere Partei von »irreren Rednern unerhurle -in griffe gerichtel worden sind sLachen rechts! und man uns setzt die Erwideruug durch den Schluß abschneiden will, so beantrage ich namentliche Adslluimuug über den Schlußanrrag Die iiamenl- Iiche Abstimmung «rgiebt mit 195 gegen So Stimmen Schluß der Tebcui« Zwei Abgeordnete enchalten sich der Stimmabgabe. — Abg Bebel iSoz.s bemerk noch persönlich, er habe geiler» nicht »ür die Elatberathung lauter namentliche Abstimmung an- »ekündigt, sondern nur Anzweiflung der Beichlußsahiakeli des ''auses — Praüdent Kral Ballen rem iheüt um Vom Ad- r.rvrdueleii Singer seien 22 Anträge aus namentliche Abstimmung aber die sozialdemokratischen 2l Amendements gestellt worden, t Lachen rechts j Ferner sei em Antrag von Normann u. Oien. < mgegairgen au» Uebergang zur Tagesordnung über sämmlsich« »ozialdemokratlsche Aniendeoienis. iLachen links! — Abg. Singer szur Geschäftsordnung! bezeichnet den Antrag aus Uebergang zur Tagesordnung a»S zwei Gründen für unzulässig, .inmal könne ein Antrag solcher Art nur un Laufe der Diskussion »esleUr werden, und außerdem »ei er überhaupt nur zulässig gegen- aber Initiativanträgen, nicht aber gegenüber Amendements i'Ab- unSerungsuiiträgens. Im Uedrigen habe sein zu Eingang der heutigen Verhandlung gestellt gewesener Antrag aus Uebergang >ar Tagesordnung über den Antrag 'Aichbichler sich auch aus ammlüche Amendements bezogen: auch deshalb sei fetzt der An trag 'Normann unzulässig, denn nach 8 53 dürfe ein Antrag au» Uebergang zur Tagesordnung un Laufe derselben Diskussion nicht wiederholt werde». — Abg. v Tiedemann iReichsp.i er klärt den Widerspruch des Vorredners gegen den Antrag Nor man» in seder Hinsicht für unbegründet. — Abg. Stadthagen iSoz.s. bei denen Erscheine» au» der Tribüne die meiste» Mit- aliedec der Mehrkettsvarleien d«i Saal verlassen, tritt in längerer Tarlegung für Me 'Aultassung Singers ein und beantragt schließ lich über Len Antrag Norman» Uebergang zur Tagesordnung — Abg Dr. Barth ttren. Vereinig >. bezeichnet den Antrag o. Nor- aann's schon deshalb »ür unzulässig, weil er nach Drskussions- 'chlusi gestellt sei. — Abg S v a h n iCenlr.i widerspricht dieser A,l»»assung und weist unier Beifall der Mehrheit aus Me 22 namenl- licheii Absiiinmungen hin. die sich der Reichstag nach dem Willen der Minderheit gefallen lassen solle — Abg. Bebel ISoz.s dc- uilragi über den 'Antrag v. Norman» namentliche Abstimmung. Nehme die Mehrheit dielen 'Antrag, an. so würde daS der Glpsä 'er Schamloiigleu »em. iSinrmücher Lärm rechts: lebhaflette Bravorufe links Die Worie des Präsidenten Grasen Vallestrein, der anscheinend dem Redner einen Ordnunasrus eNbeilr, gehen bei dem Lärme verloren ! — Abg. Richter ssreis. VolkSp.s er klärt sich sür die Aiissassung. da» der 'Antrag Normann unzu- Ging ici, iveil er ecsl nach Debatteiischlus; eingebrachk wurde. Es eciilüe widersinnig sein, nach Debatteuichluß einen 'Antrag zu- .ilaneii, :u dem »och zwei Rednern daS Wort gegeben werden iiiuise. Sie Diskussion also wieder eröffnet werde. Ferner aber seien die »oziaidemokramchen AbäiiderungSanträge nicht getrennt brachen worden, sondern m emer Diskussion mit dem Anträge 'Aichbichler Es könne also auch nicht über die Abänderungs- aittrage allem Uebergang zur Tagesordnung beantragt »Verden. — Äbg. Dr. Sattler snal.-lib.s erklärt dagegen den 'Antrag 'Nor- mann für zulässig, da 'Anträge au» Verlangen aus Uebergang zur Tagesordnung nach der GeichättSordnung jederzeit emge- biacht werden dunen. — 'Abg. Singer beantragt Vertagung und namentliche Abstimmung darüber. Ter VerkagungS- anlrag wird mit 1S8 gegen 7l Slinimen um ->F8 adge- lehnt. Daraus geht die GeschäslsordnungSdebatle weiter. - Abgg Südekum und Bändert sSoz s bestreiten die Zulässig- leit des Antrags b. 'Noruiann. 'Abg. Bänder» zieht sich dabei einen Ordnuiimsru» zu, weil er das Verfahren der Mehrheit brutal nennt. Er erhält einen zweiten Ordnungsruf wegen einer Aenßer- ung, die auf der Tribüne nicht zu verstehen ist. — Präsident Gras Balle st rem erklärt, bei den bestehenden Meinungsver- schiesenheiten über die Zulässigkeit des 'Antrags Normann gebe es zur Entscheidung nur eine» Richter, das Haus. Er werde das Haus darüber oe'ragcii. — 'Abg. Singer: Bei der Wichtig keit dieser Frage beantrage ich namentliche Abstimmung. — Die iAbstiinliuuig crgiebk sür die Zulässigkeit deS TageSordnungSantrags >81 gegen 65 Stimmen bei vier Stimmenthaltungen. — Präs. Gras Ballest rein: ES ist mir von der Hausverwaltung die Mü'.he'lung zugegangen, daß die Beleuchtung versagen dürste Große Heuertest!, also schlage ich Vertagung vor. Widerspruch erhebt sich nicht. Morgen 12 Uhr Fortsetzung. — Schluß der Sitzung >^1S Uhr. Berlin. Der BundeSrath »atzte heute Beschluß, über den dem Kaiser zu unterbreitenden Vorschlag wegen Besetzung der mm 1. Januar 1963 frei werdenden stelle deS Präsidenten des Bundesamts für das Heimatbwesen. Zugestimml wurde »erner de»! Ausichntzbcrichle über die Vorlage betreffeltü di« Ver- mrhuiig von zlorooralionsrechten an die init dem Sitze in Tsingtau »«bildere deutsch-chinesische Seidenindustrie-Kolonial-Gesellschast. Berlin IPrw.-Tel I Reichskanzler Graf Bülow Halle eeute ÜNiltag mit dem vom Urlaub hierher zurückgekehrten öster- 'ichisch-ungarischen Botichaiter v. Szechenyi »ine längere Unter redung. — Die Reichstagskommission für die gewerbliche Kinderarbeit hofft, morgen mit der Berathuna der Vorlage u Ende zu komme». — Ein parlamentarischer Berichterstatter schreibt: Die heutige Sitzung der Eenlrumssraktion galt nicht, wie vermuthel. einer wichtigen Beratbung zur Förderung ?es Zolltarifs, sondern man dal sich nur über eine einzelne Frage eines der nächsten Paragraphen des Zolllarnsgesetzes unterhalten. Wichtige Beratbungen zur Förderung der Zolliaritvorlage finden, will man damit Berständigungsoersuche zwischen Regierung und der Mehrheit der Parteien des Reichstags bezeichnen zur Zeit nicht uatt Allerdings sind, wie man vielfach hört, zwischen Vertreter» verschiedener Parteien über eine Förderung der Daris- berathungsn bedeutsame Vorbesprechungen im Gonge, die keines wegs aussichtslos und, um jo weniger, als auch Gegner der Vor lage einen möglichst baldigen Ablchluß der Berathung wünschen, m Beruhigung zu schalten und den Parlamentarismus zu schützen. - D'e heule in den Wcuidelgängen verbreitete» Gerüchte über eine sachliche Verständigung zwischen der Mehrheit und der Re gierung auf die Regierungsvorlage sind grundlos. — Ter Vor- -:eher des technischen Bureaus für Hochbau im preußischen StnaiS- luinsteruiiii Bauralh Über erbielt das Rtterkreuz l. Klasse acS Säch'sschei» Albrechtordens und der Kanzlist Scholz zu Oels as Sächsiiche 'Allgemeine Ehrenzeichen. — 'Auf Grund des Ge- "yeS betrek'end die elektrischen Meßeinheiten in dem lekmtcbeii PrüsiingSamte zu Ehenmitz die Zulässigkeit zur aun- -uchen Prüsiing und Beglaubigung elektrischer Meßgerälhe über- iragen worden. 'Altona Die zweite Skrgskammer des Landgerichts beschloß >u der P r i m » s "-As»a i r e, daß die 'Anklage gegen den 'kaviläi, Sachs und Len ec»lci> Maschinisten des Schlevvdampscrs 'dania" »veqen fahrlässiger Tödtung zu erheben sei. DaS ge- "minie Material der bisherige» Untersuchung ist der Staats- mwaüichatt zugeskcllt. B re >n e n. Aus 'Bangkok wird gemeldet: Die beiden Dampfer Kelanlan" und „Phra-Ehoiii-Klao" sind in der^ Flußmündung . uI a in in e u ge It o tze ». Der erste wurde am Steuerruder an- ,eia»n> uns »ank hinten weg, der andere wurde am Vordersteven ivichodigt and kehrte nach Banakok zurück. Seine Ladung ist nicht msctMigi: doch wird eine Entlöschung nöthig sei», »veil das Schiff ir Reparatur i» Dock gehen muß .»öl». iPnv-Tel.s Der „Kölnischen Zeitung" aus Madrid Wune Tanger z»gehe»den Meldungen zufolge schreitet die Gähr- a v g > » 21c arvkko in bedenklicher Welle »ort Der Gouverneur g.'r Stadt Tetua» nerhaslete Mitglieder des Stammes der Bcniver.Kahylc». »veil üe eine» britischen Unterthane» ermordet haben Hieraus gericthen die Kabylen in Hellen Aufruhr, plünder te» Karawanen und bedrohte» die Stadt Aus Ceuta sind zwei Bosidampser unterwegs, um die europäischen Familien zu retten, desale'cheii sind englihbe KriegSselllsse nach Tetuan abgegangen. Ter Gouverneur bewasfnet alle Einwohner, svdaß ein heftiger »ampf zu erwarten ist Tie englischen Panzer dürsten Monn- chasien landen und die Stadt besetzen. Der Stellvertreter deS -vuoerneurs Abdal Molek ^gnd ein grauenhaftes Ende. Man akke chm b'c 'Augen onSacbrann». o»e 'No'e ausgeschnitten, ihm tief« Much«, über b«» ganz«» Ltztt»« de^etzracht alßdmi» mir Skrt«W die Leiche d«ch l« stabt geschieikt. iftrigen Mosieai der detzrilchu» a « alls i, u «gt-P r »< e l4 wurtz« Allae«««« -ediiUtzt. Dt» «unalzstru», der Aschass«dura »ird aus emer Flutzstrea, von l«r» «ine» »ostenaufivand von rund SH Mil- Latz umgeardeitet« Pro,«« für b!e Uo>- , „,^_..u»buls hat gegenüber tz» uUNrüngltche» Proiekt «i»e mcht unwe,e»tlich« Bostenersparniß «rtz«t, nämlich l) uatt 16 Millionen Mark Voranschiag. Eui großer Thtzil diPer Anlati«« wird austchließlich sür den Umschlag der Kohlen sür von Llaalsbcchucu.bcii.ico oefttmmt. de«« Gejammtmenae Vollendung de» 'Werkes aus 800 006 Tonnen vorgesehen ist. KVM da» Pro! Strecke Hanau-Al^ etwa bci Kilometern honen Mark «rsordern. . >chl lgtzartäit«, sür Aichallendu PrGMMWWWWWWWM» »ach ,... KM«. . .riv.-Tel.) Da« Befinden de« Kaiser«, der en RheumaiiSmutz-Anfall leidet, ist zufneden- W ien. an einem lei stellend. Air«. Auch die für heut« Vormittag bestimmt geweseuen Audienzen sind abgesagt worbe», da der Kaiser heule in Schiwbiunn gebsieben »st. wosetbjt er sich einer ganz leichte» rheumatischen Assektion ungeachtet der Erledigung der laufenden Staattzr,«schäfte in gewohnter Weise widmet. Wien sPriv -Tek j Abgeordnetenhaus. Bei der Ver handlung über den Dringhchkeusantrag betr, die doppelsprachigen Antichristen bei mehreren Lokalbahnen Böhmen« kommt es zwischen den Abgg, Aroehl und Seknal zu einem heiligen Wort wechsel, in welchen sich auch der Abg. Stein mischt. Der Streit droht in Thäthchkeiten auszuorten. 'Abg, Lesch lucht die Streitenden z» beschwichtigen, war ihm jedoch nicht gelingt. Die AUdeuhchen luchen Sehnal von dem Platze des eben sprechenden Abgeordneten Schreiner wegzudrängen Es kommt zum Hand- aemeuge zwischen Deutschen und Ezecheu. Der Lärm dauert sort. Ilnterdessen unterbricht der Vicepräsident Zacek die Sitzung. Die Czechen, namentlich der Abgeordnete Ehoc, beschuldigen die Deut- »Jen. daß sie geschlagen haben. Während der Unterbrechung der Sitzung dauert der Lärm im Saale sort. Es bilden sich Gruppen, welche die Vorfälle lebhaft erörtern. Es scheint abermals zum Handgemenge zwischen de» beiden Parteien zu kommen. Die Ezechiich-Radikalen oeschuldigen die Alldeutschen, den Abgeord neten sebnal tbätlich angegriffen zu hgben. Schließlich gelingt eS einigen Abgeordneten, aus beiden Selten, ihre Parteigenossen zu beschwichtigen. Abgeordneter Pacak bringt d>e Deutichradikalen, Abgeordneter Walz die deutschen Abgeordneten auf ihre Plätze zurück. 'Nach 3 Uhr erscheint der Vicepräsident Kaiser im Saale und nimmt die Sitzung wieder aus. Bevor er dem Abgeordneten Schreiner das Wort ertheilt. ermahnt er energisch, die lltuhe zu wahren und spricht sein liessles Bedauern darüber auS. daß «s im Hause zu derartigen Scenen gekommen sei. Der Vicepräsident ertheilt auch dem Abgeordneten Sehnal wegen Beleidigung deS Abgeordneten Grveßel den Ordnungsruf. lLärm und Widerspruch bei den Ezechen.s Abgeordneter c^chceiner setzt dann unter an dauerndem Lärm seine Rede fort. Wien. sPrio.-Tel.l Das Defizit der Wenzel-Bor schuß kasse ui Prag beziffert sich nach »eueren Mittheilungen auf 7 Millionen Kronen. Paris 'AIS die heutige Sitzung der Devutirtenkaminer eröffnet wurde, wurden im «aale von der Wandelhalle her Schüsse vernommen, was eine leichte Erregung bervvrriel. dock legte sich die Ilnuche. als man erfuhr, daß der Urheber deS Zwilchensalles ei» Feldwebel in Uniform war. der auf Einlaß zur Tribüne wartete nnb plötzlich unter dem Rufe: „Es lebe das Vaterland!' die Revolveiichüsse abgegeben batte. Der Feldwebel wurde sofort verhastck und nach der Quästur gebracht. Man nimmt an. daß man eS mit eine»» Geisteskranken zu thun hat. 'Nantes. Im Bassin von Pas de Calais ist die Nacht ruhig verlausen. Die AuSständigen-Patrouillea jiud nur wenig zahlreich. — Heute Vormittag ervlodirten in der Nähe von «ains im Bezirk von Bethune zwei Dhnamitvatronen. — Tie Zahl der Leute, die die Arbeit wieder aufgenominen haben, ist beträchtlich gewachsen. In Nantes sind 4265. in Bethune und Liövin ungefähr 2600 Mann eingesabren. St. Ettenn «. Heute Vormittag veranstalteten die Gruben arbeiter des ganzen hiesigen Kohlenbeckens eine Kundgebung Sie zogen mit Fahnen und Tambours durch die Straßen der Stadt und die benachbarten Kohlenaruben. An der Spitze des Zuges gingen der Bürgermeister Lediu. die Deputirten Briand und Piger und der Sekretär des Nationalkomitees der Gruben arbeiter Cotte. Lens Die Zahl der Grubenarbeiter, die im Kohlenbecken von Pas de Calais die Arbeit wieder ausgenommen hoben, erreichte heute 3l000. R o in. Der Pav tt empfing heute den Bischof von Metz. Madrid. Die Blätter betrachten die Lage in Marokko, namentlich in Tetuan. wo die Europäer von den aufständischen Kabvlen bedroht iverden, als sehr ernst Nachrichten aus Tetuan zutolge hat die gegen die Kabnlen von Beniüer entsandte Kolonne, nachdem sie Verstärkungen erhalten hat. die Kabglen angegriffen. Madrid Die Verhandlungen zwllcben «agasta und Römers Rodledo haben sich zevchtagen. Jnfolgedesien ist die Bildung deS KadinetS vollständig ge'cheikert. Sagasta wird beute Abend eine neue Besprechung mit Romero Roblrdo und anderen Persönlichkeiten baden und morgen dem Könige über seine neuen Schritte berichten. Brüssel iPriv.-Tcl.s Nächsten Sonntag wird eine aus dem General v Treitschke und dem Major n. Babenhausen be> stehende Spezialkommisston aus Dresden hier eintressen, um dem König Leopold die Thronbesteigung des Königs Georg von Sachsen anzuzeigen. Auf der deutschen Gesandtschaft findet zu Ebren der »Mission am Sonntag ein Diner statt, zu wet che»» der Minister des Aeußcrn und andere politische Person lickkeiten Einlavungen erhalten haben. Die Audienz beim Könige findet am 'Montag statt. Petersburg sPriv -Tel s Offiziös wird gemeldet, daß der Sultan iemc'iiLi-'bliiiasiohiiPrinzenAhmedEsscndi demnächstnach Petersburg zum Besuche des rus>isch«ii Hofes sende» werde, um damit die zwischen Rußland und der Türkei bestehende Freund- schast zu üokumentiren. Es sei wahrscheinlich, daß Prinz Abmed auch mehreren anderen europäischen Holen, insbesondere dem Ber lincr Hose, einen Besuch abstatten werde. Hr»»n»ri »> «>. ivw»>». «r«»> Zill,—. «»kom« iki/.8v. »»««»««r e>a»r —. e«mt»r»«n Iti.w. Laur»dtiui —. an,« «ow —, Vortugt«'«» —,— Fist. > Utz« 'X-Nl. «S W. Al»I"»»r lov.«. «»am« «.«». s»e»u«»«'n> SI so ra««» A,0>> lio.w. 0r>H««u»aM »91.—. S>aa>»d«»>> 7Sl,—, Z!amd,r««n —. B-tz» «»»««, »r«dun«»n>»ril. r», Zicobr. »I.«Z ,« Mdrj-Amn «I iL. »«> Sctrttii; »'» Novkmder W.—, k« Mai-.'iugust rv.so. seit. SW»« 0« Rovtr, b«,7i> p« WN Luquft bl »0. malt. »t«a«r»»m. e>r»duk»n.»«>rn v« Navbr. —, »« Mir» — ««Zchtttcaioo. »io,,«» «rr »!!U, —. v«r Mat . geschltstsloi. vertiiche» und Sächsisches. — Ihre Majestät die jk ö n i g i n - W i l t w c und Ihre König!. Hvheit die F ra u P r i „z ejj i n I o l, a u » Georg beivirkten gestern im Wcllchebcrkauf des HilsövereinS im Taichenbergpalais namhafte Einkäufe. — Se. Majestät der König hat dem Gesandten an den thüringischen Höfen, Freiherr» v. Reitzenstei». die Erlaubniß zur Annahme und zum Tragen des Fürstlich Schwarzburgijchcn Ehrenkreuzeü 1. Klasse ertheilt. — Die Berhandlungen des Landes ln lturrathes »ahmen gestern im Saale der 1. Stöndckammer ihren Fortgang. Am Regterunaslijche war neben den verordneten Kommissaren auch Se Excellenz der Herr Staatsm>nister von Metzsch erschienen. Der erste Punkt der Verhandlungen bctras die Neuwahl des Vvr- ützendcn und dessen Stellvertreters. Auf 'Antrag des Herrn Geh. Hof- rak.-is Dr. Mehnert fand die Wahl durch Zuruf statt. Aus derjelbe» ging als Vorsitzender Herr WEN. Geb, Rath Gras von Könnerttz auf Lasso, Exc und als dessen Stellvertreter Herr Geh. Oekonomierath Hähnelauf Kuppritz hervor. Beide Herren nahmen die Wahl dankend an. Erslcrcr jedoch nur unter der Be dingung. daß er von dem Amte als Vertreter bei dem Deutschen Landwirchichaftsrath entbunden werde. Ebenso wurde Herr Dr. Raub old-Dresden durch Zuruf in die Stelle de« General- sekretärs gewählt. Hierauf kam die Registrande zum Vortrag, deren 16 Punkte im wesentlichen die Zustimmung der Versamm lung erfuhren. Bezüglich de» Unterrichts in der Maschinen kunde auf den landwirthschaftlichen Hochschulen und Universi täten mit landivirthschostlichen Instituten tbeilt Geh. Hofrath Prof. Kirchnex-Veipzig mit, daß diesem Umstand bei der Uni versität Leipzig ttzeils iAzt schon Rechnung getragen sei und noch io erweitertem Maße Rechnuna getragen werden solle. Die Er richtung einer Schwememeistertchule. welcher der Landeskultur, ratb sympathisch gegenüberstebt, wird von Oekonomierath Steiaev di. ltz- !>- Ml änbc weiter L der deutschen velennäi. Klirr» KlembauAen befürwortet mst Schweinezucht noch mehr Vo rechnen lassen, altz bei vor R richtuaa einer Vrrsuchtwirtd in der Flur Mockrid der Dretzd« am vier Jahre geachtet worden «»drS.vraunadorf chu^ datz^WW >« an da« ^ ägigrn verhiltmsi» zu,. ^ dafür eintretrn zu wolle», daß dir Wettere«! Viehzucht durch Aufrechierb.sttung der des! polizeilichen Maßregeln gesichert werde. D> einer Reihe von Städten haben össentlich erllsi.., »»» andauemden Steigerung der Schlack,wiegpreise »,u Preisausschlan aus Fleisch und Fleischwaaren nothwendig geworden lei. M Ursache der Preissteigerung wird Mangel an Schlachtvieh, namentlich an Rindern und Schweinen, der in dem vermuwcn.: Austriebe auf de» Schlachtoiehmärkten zum Ausdruck komme, an- gegeben Diese Knappheit der verfügbaren Schlachtotehdekä-,». »ei in der Unfähigkeit der deutschen Viehzucht, den inländischen Markt binreichend mit Fleisch zu versorgen, begründe» und werde ch die Sperrung der Reichtzgre durch die Sperrung der Reichtzgrenzrn a»»n die Einfuhr von fremdländischem Schlachtvieh noch verschärft. Abhilfe könnt« nur durch eine vollständige Oeffnung der Grenze» oder doch durch Zulassung der Einfuhr von lebenden Schweinen geschaffen werden Diese Darstellung der Verhältnisse befindet sich, wie in dem Aus- Ichutzautachten ausgesührt wird, insoweit die Leislnuasfählakest der veatswen Viehzucht bemängelt wird, im Widerspruch »it oe» Ä- aebnifsen der amtlichen Statistik über di« Entwickelung der «in- heimischen Rindvieh- und Schweinezucht und di« Zunahme der Be völkerung. Hiernach hat sich von l8S8 bis 1SÜ0 un Deutschen Reiche vermeyrt die Zahl der Rinder um 1VI7 Prozeut, der Schweine um 8LT>6 Prozent, und der Bevölkerung u« 31 LS Pro zent. Wenn an sich aus diele» Zahlen der Scytutz gezogen werde» könnte, daß die Vermehrung des RindviehbestandeS mit dem Be- völkcrungszuwachs in neuerer Zeit nicht aleichen Schritt achalten habe, so dar» doch nicht außer Betracht aelassen werden, daß noch- weiSlich mit der Zahl auch das Lebendgewicht der Rinder und damit das verligbare Fl «schon antmn eme sehr erbebltche Zu nahme erfahren hat. Sie darf für den Zeitraum 1888/1300 aus 3l,k5 Prozent veranschlagt werden, ist also immrchin noch so er- heolich gewesen, daß hierdurch nicht nur das prozentual geringer, Anwachsen des RindviehbestandeS nach Stückzahl iw Vergleich zur Bevölkerung vollständig ausgeglichen worden ist, sondern die Versorgung des Marktes mit im Inlaudc erzeugtem Rindfleisch sich immer günstiger gestaltet hat. 'Iloch weit günstiger stellt sich das Verhältnis» in Bezug auf die Produktion vo» Schwei,isteisch Es erscheint somit nichtaerechtsertigt. Mangel an Schlacht- vich überhaupt als die Ursache der Steigerung der Fleischpreist hinzustellen Diese Auffassung wird unterstützt durch den Ber- lauf der Schlachtviehmürkte Ueberstände waren in Dresden uns Leipzig bei Rindern an 79. bei Schweinen an 78 non 80 Markt- tagen, bei ersteren un Ganzen 3838, bei letzteren 5034 Stück zu verzeichnen. In Ehemnitz wurden die aufgetriebenen Rinder an ll. die Schweine dagegen nur an 3 Markttagen vollständig aus verkauft. In Dresden blieben an einem Markttag« bi« zu 331 Rinder iam 2. Junis und 212 Schweine sam 15. Septembers, in Leipzig bis zu 153 Rinder und 225 Schweine sam 3. Junis, in Chemnitz bis zu 69 Rinder sam 3. Juni) und 138 Schweine sam 28. Jul») unverkauft. Ebenso wenig erscheint es gerechtfertigt, die Ursache in den zur Verhinderung derSeuchenetnschleppunq getroffenen Maßregeln zu suchen, da sich aus der amtlichen Statistik ergiebt, daß gerade im tausenden Jahre sowohl die Ein- fuhr von Rindern als auch von Fleisch und Fleischwaaren sin Ver gleich zu den vorangegangenen Jahren erhebsich zugenomme» hat. Jene vctermärpolizetllchcn Maßnahmen, welch« in dem derzeiiigei- Umfange seit dem Jahre 1895 bestehen, sicher» einer vermeime, Einfuhr von Rindern und Fleisch nicht entgegen und könne» somtt auch den behaupteten Einfluß auf die Bewegung der Preise und den augenblicklichen Preisstand nicht ausüben. Weiter tst zu kon- ftatiren, daß die Preise für Schlachtrinder im laufende,. Jahre und namentlich auch in den letzten Monaten keineswegs einen abnorm hoben Stand erreicht haben, vielmehr nicht wesent lich höher sind, als die für die Jahre 1896 bi« 1901 sich be- rechnenden Durchschnittspreise. Rur die Schwemepreste find seit dem Jahre 1900 wieder erheblich gestiegen. Aber die Ursache für diese Preissteigerung kann keinesfalls auf die im sanitären Interesse getroffenen Maßnahmen zuruckgcfükrt werden, sie erklärt sich vielmehr unschwer daraus, daß in den Monaten Juli. August und September regelmäßig eine mehr oder weniger erhebliche Er- Höhung der Scklachtviehpreise emtrttt. Sie ist darin begründe», daß gegen den Sommer hin die Vorräthc an den für Mastzwecke erforderlichen, in der eigenen Wirtschaft erzeugten Futtermitteln Mchöptl sind, die Mästung in der warmen Jahreszeit, infolge leichterer Erkrankung der Tviere, mit einem größere» Risiko ver bunden ist und dadurch die Rentabilität derselben leicht in Frage gestellt wird. Preisstcigernd wirken unzweifelhaft im Allgemezncn auch die aus der Beschickung der Schlachtviehmarkte erwachsenden erheblichen Unkosten, welche in Dresden für einen Ochsen 41,10 Mark, sür einen Bullen 35,10 Mark, für ein an-«reS Rind im Gewicht von über 150 Kilogramm 39L0 Mark, für ein Rmd unter 150 Kilogramm 37,10 Mark und sür ein Schwei» 7^0 Mark be- trage», wozu noch die Futtcrkosten kommen, sowie d>e TranSvorl. kosten nach Maßgabe der Entfernung. Zur Zeit starken Ange botes sind die Flencher in der Lage, diese Unkosten ganz oder zum Theil aus die Viehverkäufer abzuwälzen. Gegenwärtig mag die« weniger der Fall und der hohe Kostenaufwand für die Fleische» mehr fühlbar sein. Ganz besonders dürfte aber auf die derzeitige Gestaltung des Fleischmarktes der Umstand einaewirkt hoben, daß in anderen Ländern m den letzten Jahren die Vieh- und Fieisch» preiie sich ebenfalls auswärts bewegt und einen hohen Stand er reicht haben. Die Auswärtsbeweauna der Bieh- und Flelschpreiie ist nicht auf Deutschland beschränkt, sonder» sie stellt sich altz eine internationale Erscheinung dar. Bei solcher Sachlage kann die geforderte Oeffnung der Reichsarenzen für di« Einsiih: von lebenden Schlachtthieren die erhoffte Ermäßigung der Fleisch- vreise auf die 'Dauer nicht herbciführen, wohl ober virgt die Er füllung jener Forderung bei der erfahrungtzgemäß unzureichenden veterinärposizeilichen Kontrole der Viehbeständ« in dän stk den V>che;por1 »ach Deutschland in Betracht kommenden Ländern unzweifelhaft die große Gcsahr der erneuten Verseuchnng der deutschen Viehbestand« in sich, was nicht nur im Jntereye der deutschen Landwirtbschast. soiidern auch der Gesammtbeit des deutschen Volkes tief zu bedauern wäre. Der Landetzkulturratb lammt daher darauf zu, an das Königl. Ministerin« des Innern das dringende Ansuchen zu stellen, dafür eintretenzu wollen, »aß die Weiterentwickelung der deutschen Viekzucht durch Aufrechterhaltung der bestehenden veterinärvolizeilichen Maßnahmen gesichert werde — In der sich an den Bericht anscküießenden langen Debatte wirst zunächst Oek.-Rath Schubart-Euba die Frage aus: Habe» wir eine Fleischnoth oder nicht? und beantwortet dieselbe in ver neinendem Sinne. Von einem Viebmangcl könne nicht die Rede sei», weder an Rindvieh noch an Schweinen. Wäre dos hinsichtlich der letzteren der Fall, so hätten die Preise sür SchweinZkrisch läng»! wieder die Höbe erreich», wie cs schon einmal zu Ausgang der 1890er Jahre der Fall geweien se>. Redner belegt« seine -TuS »uhrungen mit zahlreichen Beispiele,, aus der Praris und kam dabei zu dem Resultat, daß die Erhöhung der Fleischpreise wohl nur im Sinne und Nutzen der großen Fleischer liege, welche so zusagen den .^Zulauf" Kälten Als erbeblichen Grund zu der Er höhung der Fleischprestc nannte Redner den Luxus, der in den roßen Städte» mit den Vcrkaussläden getrieben wurde und die ohen Spesen, welche den Fleischen» dadurch crwiichsen. daß sic eutzutage womöalich ein halbes Ptündchen Fleisch vis an bas äußerste Ende der Stadt schicke» müßten; das Publikum sei in dieser Hinsicht verwöhnt worden, und was früher cm« Gefälligkeit war. werde jetzt verlonat. Auch wenn man sich die hoben Ab schlüsse ansebe. welche städtische sowohl als, korporative Schlacht- Höfe verzeichnet«!, komm« man z» der Einsicht, daß diese doch blos von den gle schern getrogen werden mußte». Auch daS wirke auf die Preise zurück. Redner verwahrte sich aber ent schieden gegen d>« Anschuldigung, daß die Landwirthe die Ursache der gegenwärtigen hohen Flestchpreift seien und stellte bin Antrag: „Ter Landeskultutrath wolle deMießen, die Königliche Staat: reqierung zu ersuchen. 1. durch Verordnung, dt« Stadt« Leipzig, Chemnitz. Zwickau und Plauen, deren Schlachwichhöfe für d,c Bestimmung der Viekpreise maßgebend sind, anzuwei'em auch «ine ..reise maßgebend sind. an,uw«,s«kauch «ine möglichst genaue und ausaiebiae Statistik über die Moschpreise in den Laden und Markthallen cmznsühren: 3. 'n Erörterung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)