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. r.f - Dt«, Anoavmea ^Wir erhaltenfpl,»»de Zuschrift" in der gestrigen Kummer der .Dresdner Nachrichten" nrllt vr Friedman« dez. seines Austreten» ans der BariStS, Bühne die Ansichten zweier bervmraarnder Jourirolisten und Vertreter der öffentlichen Memuug gegenüber au» Stadien, die '.ch in Bema au» geinfützktgkeit und Takt gewiß niit Dresden gleichslellen dürren: diese Zerren reich neu »nit 'Nanrenkl Der Ltadtverordnet« und Schrikttteller MüUer-»erfur»h in Frankfurt a. M. schreibt gelegentlich de» Gastspieles von vr. Fritz Friedmann ain 18. Juni 1902: vr. kritr krittlniiuiii iw IIij>i»oiIr«o>. Es »nutz den Frankrurttr Rechtsanrvälten nicht angenehm gelve'en 'ein. als sie die Kunde vernahmen. daß „Freur.d Frih" ihre »oiensl'che Kunst aui dem Brettl iu> Hivpodrom pro- »ainren werde. Fast keiner der Herren war erschienen. Sie mieden es, »ich an dein Anblick der „Justitia unkrr Clowns" M weiden und glanzten durch Abwesenheit. Warm»? Die Justitta. welche >a viel von einer alten Komödiantin an sich !>.», bar »ich schon viel arger vrottituirt. wie in diesem Falle, rwtz all teiuer Jrrsale und Wirriale halten wir diesen vr. Fritz Fried»»»»» für einen anständigen Kerl. Er hat weder aest'ble». betrogen noch unterschlagen. Bo» unglücklichen Jerh.ittnissen ist er niedergedrückt und aus einer Batrn ge- 'ch'.endecl worden, in der sich Schlechtere wie er zu Hunderten befinden und breitinache». Wesd.'.ib nrmvien die Herren Doktoren die Nairn über ihn? — Ich begreife das nicht. Da er sich für eine» Wnkel- adbokaien üir viel, zu gut hielt, ging er unter die Artisten, unter denen sich Elemente befinden, vor welchen man die -.rößlc Hochachtung Haber, niu». — Mutb bat der Mann, in doch ficher Wer. der in seiner Position gewewn, nachte ihm den Sprung nach? Ich glaube die wenigsten. Man erwartete ihn mit großer Ungeduld im großen Saale des HwvodrvmS. Tie seiner Nummer vorhergehenden -c'.inittec wurden nicht so gewürdigt, wie sie es Verdieulen. Alles drängte nach Friedman». Ais der Vorhang in die Ael e 'gen worden, bemerkte mau einen mittelgroßen ocua. a Her-» mit starkem Schannvarte, der alsbald einen M.. .. ' ! .. lk. auS den» dermaleinst die BeitbeidraungSrede n r w c Unglück.:.Ke» werden seilte, der den Eirbbaber ieiuer F..:r: ar',.en:!irtil haue Fri.dni.m» nahm an der Herr SraalZ- e.nw u . ..de rir> Mord r la direrr und richtete seine Rede darnach ecu. Er wr.ich schlicht, dann mit weniger Begeister ung und »chließlich mit einem aus die Geschworenen vom blande wohl berechneten Pathos. — — — Da ich ja weiß, wie es gemacht wird, Hunderte von Advokaten tiaidrren hörte, io machte seine durch ein nicht sein modu- lanonskahigcs Sraau beeinrrächtigle Rhetorik nicht derr starken Eindruck aus mich, wie aus das GroS deS Pndlikums. Man iubelte dem Manne zu und ries ihn ein halbe-) Dutzend Mal vor die Ramve. Seiler: Der bekannte Schriftsteller Moritz Scharfer Erich: sich wie wlgt über Vs. I'til/. t'iiAiuisiill i»il «lem Vketil auS: Wiesbaden, 3l. Oktober. Das also ist Friedmann ! Der Mann mit der lässig-sicheren Haltung, den iniereisanle:! Zügen und dem stark ergrauten Haar, aus dem nur noch ein vaerr dunkle Stellen an einstige Jugend erinnern. Ta lieht er nun ans der Brettl Bühne, der ehemals io berühmte Held ans den Hallen der Tbemi), und geizt nach dem Beiiall der Menge! Zwilchen der Rieien- Lame und dem baskischen Sänger, zwnchen dem radelnde» Kunstiadree und dem Kiimnalograbhcn: Fritz Friedman»! . Wie sich doch die Zeiten ändern. Früher pflegte dieser selbe F, LiA Mann nur bor einem Parkett von Richtern und Geschworenen kr "l Z» reden, heute konkrrrrirt er mit Pboircs undEhanionnellen. -D xz > 4 Doch schließlich: warum sollte er nicht? Brettl und Ueber- "2 -> ! 4 brcttl — wo ist heute noch die Greuzscherde der beiden? Das Z S j sj Ueberbrettl ist ia hochariitokratricheir lliwrrurgs. und wenn die - ^ l tl Freilierren mimen, brauchen die Rechtsanwälte nicht zu Harne tD ! ^ ZU bleiben. Wenigstens nicht die Anwälte a. D.! . . . . ^ Und F l. Frwkmann sprach. Er hielt re.r der Bühne der anSoerki ifien „Walhall.:" herab eiu Plardoycr. Eine» des Mordes Angeklagte» gilt es zu verteidigen, ihn zu be- I C wahren vor dein Beile des Na-.hnch'.erS. ^ tfiiil.A. fast nonchalant, beginnt der Bertheidigcr. Er ch.ht scheint r nach den geeigneten Worten, um die Gescbwo- - cn von der Un'ch'.lld 'eines Klienieir zu nbsrreuge». von er er :e» d: -.'»drunqen ist. Altmüblich belehr sich sein Bor« -. der Redner kommt m Wärme, er spricht nicht mir mit a g 'r'i ' >' chern Nilcd n'it dem Herzen Er erklärt die ch n'n t .lor . . er :elgk, wie der Angeklagte durch rein - a > durch seinen bösen Willen, an» d:e Bah» c- rch'rl' H s gedrängt wri.de „Ja. er hat gclündigk. ,a. > !." rc'l' en und gera.'.ln. her. ,ne:»e Herren Geuhware- - i h :e --- it. I e.- uns Menschen gegeben »'».Las Eebe», ?!8 .i) tre . c l i aageu-i! :. Jetzt strömt seine Eloanen; r» b.n '.:.n Woien und — wir 'üblen cs — fic wird des Por.lrlt e.I? r.redc.rerße». sic wird d:e Ge'-chwore- eavlio:rc>» und sie werde,, den armen Sünder trenvreche». e 'l.'ii'e p'. ibwelir". d-A- ist das Ziel, an» das der Be:- a r. ziinenert, und er wird es für seinen Clienten erreichen. , - a: eia Stück Groastadtlebcn. das uns der Redner da . llt. W e der Angoklagre seine junge Frau geheiraidet. c: -kr ci:''a i er Ni .. :r ruhig und glücklich an ihrer Seile bisder " ' ' '' ' ulcrer louin:.' »iid deu Frieden »eines Hanies ini'rt. Wie die 'Anivriiche der inngen Frau wachsen, r Gatte, inn alle ''Jun ctie de) angebeteie i Werbcs cr- :a können. ;uin chen rudanten wird. n»S wie er in '. da d'.e W-a"er ».her serncin Hauvte zusam- " ! ac-e.i io llen. enieu letzieu Versuch macht, dis occ- r> i ' ZN crutzen. Bei dem Freunde, der seine ., z ü. liud.r er ici» vfiichlvergessencS Weib. Ta cr Zinne nicht mehr mächtig, eine» Dolch, den Ne vand spielt, und ersticht den Ber- ca'a.' wahr rard doch raifinirt erfunden l Die crimwit ein a-s an den letzte» Akt der „Rothen 3 ' ' l.Ui'.a doch i't sic von Fried»: rnn packender konstrurrk. D w i.'i.h Eue rednorvche Eeisnurg ersten Ranges. waS cz aus Friedman» liier bin et. und nicht nur das: es iit auch w ea.r gciNrcichcS Roman!.aortcl. es >>l ein fesselnder Einakter, es der als vellwertbigcs Gccie»i»ück zu dem bekannte» Covve- 1j 'e» MonoSeam ..Die Streike der Schmiede" gelten darf. Z Dcn.ken wir uns Liew 'Rede von dem Bertdeidrger im Dakar F c, a'lcu, :n d ai ganzen Mille» eine) SchwnrgerichtsbofeS Z. o: dem Angeklagten, de» St:cl.tern und Geschworenen, de» ri aörenr — ern Morwsram mir Statisten — so muß die -s Wirkung noch drainaliicher. »och gewaltiger sein. Schade, daß Fritz Friedman» nur einmal in der Wal halla anftreren konnte — ich gtarrbe, cs wäre beim zweiten und dritte» Maie noch voller geworden. Und vielleicht hatte» sich nicht nur die Advokaten, die gestern wie Rosinen im Kuchen überall inmitten des Publikums laßen, zu dem Bortrag eingcfundeu — vielleicht wären auch ein vaar StaatSanwätte gekommen. Und vielleicht hätten sie sogar bedauert, daß ilme» solch' ein Kämve nicht mehr in den Justizpalästen enlgegenttitt Bielleicht! .... Moritz Schäfer. Man N1U88 lll'. klleülilLlln gelM tisbenü UK» VI LtzvLtLr«i»-v»»oDrtr Ln»LL L»wmsiwozUc-Ld»oa <l«5 l,»li»rlLsr kl«v»oi!liLi»-tzinrrtslt« uvä cha rtztzror» <0««L»x). Ll«U iLIrrvr«). Oarl (S»rl«rbwtz). Lmckso t 4. S. L 1 ». doi IU«, (S-1. 8-v). llMil»i!k Ikplieiir. Dirigent: tztluxe. Mltki» kttttisiu. sk> U. !k!nk»dti <>. c.. LlbnidS ',8 Nl»r. in, Saale deö »BcreinSliauscöch Ziniendorsslraße. ViiIlüüellel'Llieiill. Mitwirkung: Frau riai-a Siaaldsoli, Königs. Eächs. Hosschauspielerin, und Frau 8,nnv »an Ud-'n, Opern- und Coneerliängeri» i Sopra»). Rumerirte Sitzblähe ä LM Mk . JM Mk . l.kB Mk.. Stcdvlätze » O.üO Mk in de» König!. Ho»m»sikalieuha»d- lungen lb Utws, Kaufhaus, u. JE R'lütnv« , Hauptslr. 2. Clastivicl deS frl». Uv,-dl»n»nalt-, !>>-. ssfitr ffikllMSllN in seiner Soloieenc: „Eine Vevtheidignng Ilie Mvl l?ielil8, z. . ^ mit uur xelbstrorkgsztom lioportoir. 6 66Ü16 d'atcon.-r'.-tlesLngo u. -Illoro Ü6l§3 8äH(1!)65§, lllbernario»als Ianr-8ondr«tt«. c»l keiMli'z 2 Anfang Uhr. Im Tunnel: „tzNvr-ot«» V«»ar ta". eenttal-TtzeM. v o Ms LLirirv «R« ^ » L» Liirrr- rr 8 all«! «lar» arrssovovelviitltoke Hovswosr - kroZrLwiL. Ernlan 7 Uk,r. Slnfang >-8 Ulir. Tonntags 2 Vorstellungen. r»1»8l LvMurrmt. »««tv unter Mitwirkung der s 8«r»HVVÄLl»I»VI» und des Fräulein van LL>ii»ol,borgt in ihren hervorragenden Leistungen. Nachm. 4 dlS ll Udr AdrndS. Eintritt frei, reiervirte Plätze M u. 50 Vs. IkeloNttalllz;« HIttu»zr»» «lucl ^k»eo«Iler»rle. Vä,te Biere u»v Lveiue t. girmeu. Morgen: LtIvr»-ltzdou«I. "W> Hochachtungsvoll HVlMvUa llvliore. VilkIImtek. Iririlm-Ulit««, l»>u»>«iiIiaNv. Direkt.: Emil Eourad. Freitag de» 7. November: Hl« Bolks Schan'viel >» 4 Akten von Hcrich. Sonrrabend den 6. Siovember: Der Vetter, Lustspiel in 3 Alten von Beiiedu. Lolintaa den '» November Nachm -tz Uhr: Uasveoaao'» DLetrrcv. Boltsstück in 4 Akren von L*Arro»ge. Die BorstcUunac:» finvcn täglich statt. Anfang 8 Uhr. Liu 8!«i-WeüäirlLv I-ati«>e»'»->>'>,«» s t s'-nc^s >!!>»>»«> I V»nc1^u^n>l»»^ l-lln/> >c-c s j anci I k>,-ttt.tr sV t r ci I »f>I I »eszi^ l!S»-LW MIN wn t o,e ,, s w, t s',-!-»-»» >' I ntt f ' IYMN ül i/in ^ irci».' ^ c>rc.'-v-'N>I > >oi> H ^.«tu »o>- ,1uni»i l 7« h>. »tel Liilgke, SSevsttassv — XItina»k1. Heute, sowie jeden Freitag Schlachtfest, von 9 Uhr an Wellfleisch, Leberwürstchen, Brat wurst, v »! ilhr aoWrcrirsuvve. Btzit- u.Leberwmst. HochrchicuS lilot-iti t Lsvleäehel. Heute u. nächste» Freitag von >/r6 Uhr Abends ab Großes PW-W. l grosze Porno» Ila—r»»-ttratvn mit Rothkraut und Kartofiel St» L't. Hierzu ladet ergebcust e», Iüi»«I IIÜVlIV, -yLLÄr 4 ir - 8«IrLirlLv"- Webergasse 27, 27 d und Zahnsgasse l6. (Concert-Saal). Täglich 7 Uhr. Sonntags 4 Uhr Vollver't äer OriMLl wiener 8cdl3mm!o genannt I»'I>«t«n«r. Direktor lt-. tV. rttirlne»'. Hnnwristisches Programm. — Wochentag-) Programm 10 Pk- 2» der Grbirgö-Schänke VL»Krr«*i» deS fidelen Oliv» 1D»o«Ne> -Drlo« biktinaokcol-k'raar a. Tölz Lillan 8edvrvr's KS8ltlSlI8 lll>l! Ü88l2lll'Sllt. 2. Zu unserem heule Freitag de» 7. November statlsindcnden LLnLnrr«-8«lLiir»rL8 , verbunden niit «« Ia ecrrle erlauben »vir rms , lvrrthe Siachbarn. Freunde und Gönner ganz ergebenst einzuladen. HochachlnngSvoll Ittllnn )ikl>vr« p und Fron. Ktadt.Waldschlsszchen, I»o,tplatr. . VtLAttvi» Wich Htt Aringer Liingtr- llui) z>i8rl!illtilta!-?lrtllllstil. Direktor Dlitln Itü«I.d«»t>. Anertauul bette Hcrrcngcicllkchaft. Anfang k» Uhr. "Mtz kLstkol Mlookritr. Hentc Freitag den 7. November ^llr^rrrl-Lrssvir rrrllt VaU. Hierzu ladet sreundlichst ein Otta 8vl»iitt«l. 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