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- Erscheinungsdatum
- 1902-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190210205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19021020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19021020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-10
- Tag 1902-10-20
-
Monat
1902-10
-
Jahr
1902
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OL> 6 sdrrrv Li Q ci.' ^ i (ch i c Nr. LOt». Seite L. «! Montag. Lt». Qkkobov rmeur ^pzeigenosten z» Differenz«». auS deren Beranlassung er emeu ivuchl.gen Schlag mir emenz BiergiaS aus den Kops scmes Gegners aussührle. «ejsel war bet dein Borgang angeirnuken: er erhall die anf gefährlicher Körperverletzung ruhende Mindest- strafe von 2 Monaten Geiängniß zudstnrt. 3 Wochen gelte» als veroußl. — Der Markttzelier Gustav Hermann Richard Scholz skandaurle vor einem B eriokal. a»>s dem man ihn zuvor hinauS- gesteckl halte: den daraus erscheinenden Gendarmen redete Scholz „iir beleidigenden Bezeichnungen an. DaS Unheil lautet aut > Wochen Gefängnis, und 3 Lage Hast. — Aus die Privatklage des BerlagSbnchhandlerS Wilhelm Herlet in Berlin hat sich der llt Jahre alte Geschäftsreisende Hugo Lamp, in Leipzig wohnhasl. wegen unlauteren Wettbewerbs zu verantworten. Lamp reiste trüber für den Pnoeuklüger: nachdem er ans dessen Geschält aus- > .treten, erzul.-ite er einem hiesigen Buchhändler, den er als Kunden i ir i.nne neue Firma gewinnen wollte, daß Herlet keine Bücher »w ir ans dem Kempejchen Verlag bekomme. nnd vsseriste zu- g. .ii derartige Bücher. Später zerfiel dieser mit Jenem und der Buchhändler machte nun Herlei Mittheiluna von Lamp's Auf- . Der Beklagte behauptet, gesagt zu naben, dag H. diese chu.yer nicht mehr habe: LaS wird jedoch widerlegt: ferner wird ihm ngchgew'.esen gewusst zu haben, dasr Herlet noch Eremplare der >n Rede stehenden Biicher hatte. Das Urtdeil lautet auf 75 M? Geldstra'e und Zahlung einer Buhe von 75 Mk. an den Privatkläger. WenerderiNn der Hamborg«, Seewar«» vom >S Okwber. Der rn'ldruck ,i> gleich»,am» vertbestt. «in« Depression unter 7» Msttimeier .litteeti il.!> von LuS'chwede» bis „gid Foneririiilund bin, ei» Marimum > . 7,-3 M,U,meler beberrichl die Biscauaiee. In Deulickikand ist es im . warmei unv regneriich. u» hleroweUen beiter uud tubl. Wahr ichemiich > ! ruliiges. nie,» kudles Weller ov»e erdedliche Alederichläge. Laflr'HqeirtnMte. Deutsches Reich. Die in einem Theile der gestrigen Auflage io kurz >ki.,zirte Rede, die der dtalser bei der Enthüllung d. > Leu.'.,.als deS Grünen Knrsürslen iu Fehrvellin hielt, hatte . teudeu Worliault „Mir »niiger Freude habe Ich den Entschluß ^ . Haveliandes und Fekrbellms begrüßt. an diesem Orte .... . .. kannte di« Jmoonverapüiea. dir unwägbare» Empfindungen der Bolk»se«t« wohl. Sem, Politik war von sittlichen Ideale»!ge- leitet u»d strebte danach, d«a Man»esge>lt m der Natton. d«» Glaud«» an Gott uud u» Recht wachzuhaltra. — Ueder den weiten» verlaus de« Festmahl« de« Audeutichen verdaude« am So»»od«»d «,rd noch drrichtet: LS»,«re «»sprachen dielten weiter de Wet. Reichsiagsadgeordnrter Hrrver, nochwat« vocha sDank ,ur das -och aus di« grauen der Bureut uud D«iarrv Um 4^4 Uhr Verliesen die ««nrrale die gestversammluag General d« Set. d«r sehr odgespanut und leidend aussuh, «eint« seuszeud zu leine» Freunde Piarrer Großkops: »Es ist herrlich, unsagbar schon, und ich danke hcrzli' will 'umMMW danke herzlich: aber meine Kräfte versagen. Lieber ich noch in «mein Dutzend Schlachten standhalten, als noch in i> Dutzend Feslversammlungen." Die Versammlung blird noch ^ " Imana-Grone von der grobem Beifall ausge- die Zujamnzengekong- srikas mit unserem icn !j.ir'»r'ien ein Denkinal zu sehen. Es ist Mir eine grobe ed iuiig. ba>! Ich daz» eine Gestalt, wie kcS Künstlers Hand uv de Sie csallee enkworien Hai. habe zur Verfügung stellen l w -i, in:, Land. das seine Kurilen ehrt, rm Volk das ihnen .'muler ieizr eari sich ieibsi. zumal hier m der Mark, wo gerade 7 s (trogen Kur'iirslen Person wie keine andere in Mühe. Arbeit, i.niiu' „ud Streik seinem Volke und Laude verbunden war Mit . w Söynen der Mark muhte er die einzelnen Theile des Landes iiginuienschwelhen und mit dem Degen in der Faust sich sein Recht goren denn eS war von ieher Sitte, wenn die Völker miteinander -. Wien wollten, dann suchten sie sich deutschen Boden ans. um aus ..gen der Deutschen ihre Fehden anszutragen. Zum ersten Ma>e i ii deutichen Landen der Grobe Kursürst diest'M Treiben ein - ide g.-'eyk und durch seine Lhal bei Fehrbellin den Grund ge- . >l..ii der le-ien Vereinigung der kurbrandenburgischen Lande, für e. Eniw ik.iung durch die Königskrone bis zur Kaiserkrone. Hu ch ünl er aber auch, wie schon richtig erwähnt worden ist. den i.'.nd-'re-n >ür nufere ieh:.',e Arme gelegt durch den Grund .ii-.. d.in der S'iiz.er in unmilkelvarer Bei ..-oäii.i. >ec S''iz.er in uummelvgrer Berührung, unmittelbar von ie nem Landesherr», die Söhne deS Volkes ff!-!'.-.-" bat So gelang eS ihm, mit einem geringen Haufen -.!!->!,!-"iener Märker und ihrem Kurfürsten ergeoener Osfiziere w.- iiid.-r der Lavrerkeit zu verrichten. D e alte märklsche Art von ."-e'uvell n -.st nicht unterlegen: sie hat „ch durch die Jahrhunderte w.'.iirt Lkoü, „inuches Mal bat umer Vaterland schwere Seiten e..r -.-nbe» uns f.-tven Boden durch feindliche 'Armeen zer- -.!. - n l i- en mu-st-ii. Des .-rcis-.en Königs Maiestä: Friedrich I I. -i - .. :i m bis nu> S z"! :t. uni iem Erve zu bewahren. :-s >. b-.t >>.. :.rs ge.-ol'eu. wir baden durch Jena nnd Tilstt h n- ' -. u - u.ibi Ds-5 war der Scl'melzo'en. den Gottes 'Vorsehung . e .- -ud-', gehalten bat, das de-.u.iie und das märkl'cke Gold n 7 - ,,, bewähren, und schl-eulich ist es den märk.schen L - eutern Sech gegeben gewesen, siegreich aller Srlen. auch sen- . t -r uujeres engeren uns gröberen Vaterlandes ihre " : - ' a: -n uns unter Kaiser W-lkelm dem Groben und .i. i reu-.-.-ne denen Geburtstag w r beute begeben, die .-.e.u.ill!-.-., ch.rmii erichlage zu tbnn. die unser Reich wieder aus» r iil-len -und d e Kaiserkrone aut dem Schlachtfelde schmiedeten. — Dü >: Mir gegeben, in Frieden das Erve Meiner Vorfahren - > verwalten. Ader nur dann können wir unangetastet srued- l-cker Arbeit uns Entwickelung unS hingeben, wenn unsere Söhne nach -.-ie vor ihre vornehmste und höchste Pflicht in der Ver- - - r u r des Vaterlandes 'eben, d e höchste Ehre im Rocke des -rm«?.. und die höchste Arbeit >m Wassenhandwerk. So lange ein Pli- ,,.'ch -ne Ilinte tragt oder eine Lanze schwingt, und so ! i-uge noch e n Hoheiizoller iemes Portepees gedenkt, so lange wird -'s aut be'tkllr 'ein um Ulster Land. In dieier Gesinnung erhebe I-a S n Pokal, einen, alten Brandenburger Geschlecht gehörig, ' - m '.Dl a -l -s -r vom erste» 'Augenblick an in Treue zu den Mark- ! UUS > -i-urstev. zu Körn, und Kai'er gestanden haben, und ue ihn an an- das Wohl Meiner Märker mit dem Wunsche, daß - ''-iw recner nn m-.r dem guten Veiiviel vorangehen mögen in -u - - a-iiö and Mannesthat, vor allen Dingen IN Gottergebung - ' -vr rm. wt- bisher." st, ser van den ..Per! R. R." gegebenen Bestätigung der Meldung nder den kaist-ilichen Bekebl ;ur ')!icht- - rhe11i g n n g oan D ' s i; l e r e n und Maiinlchatten a» Kund» ten f-.i Ebre» der B " i e» schreibt das genannte Blatt ans- l...n i ..Wir iin-ererieüs können nicht «mdin. unser treieS Be» wur ausnistnecheii. daü. nachdem imprünglich der Kaiier ielb't eisg w-r. die 'Bureniulirer zu enipfangen. nun eine >o weil ende viririelle Bonkottirnug der tapferen und »»glücklichen - -i-nar für nvtliig gebalte» wurde." — Ter ..BonvärtS' ergänzt ' -va istlinlieilung uv.k dahin, dasr der Kaiser auch den Ber iet e r u der Regier u u g die Tbeilnahme an de» Empfangs- ) ii'usiiaen Ieierlichkcste» verboten habe. Da- ..Täyl. R." schreibt: Tie Burenwoche ist vorüber und hat ' s.r S .ilschen ReichShauvritadt und weit über deren Bezirk . ras , :i' Begeisterung entzündet, die fast beispiellos zu nennen . l- aaer nur in den Beiten höchster nationaler Erregung - - ch.-n nuten dürste. ES mag viel Ucberschwang der Ge- - aa i unk.-rlaufen fein, vielfach sich die Lärmlust der Grossttadt s- - Bea-' n.-rung genmcht naben: immerhin zeigte sie wieder au- - da-- ach das Volk in 'euren elementarsten Gefühlen nicht r--streu, i t zurückschrecken und nicht anseuern läht — für wen -mal Kai Herz ,-nt,ch.eben, scn liebt es. unbekümmert ob seine . e , on Anse, a gebilligt oder misrdllllgt wirs, und dem trägt nia> >.- ne L'ete stürmisch entgegen. Tie Burengenerale sind l. geworden »ns ihr persönliches Erscheinen, ihr schlichtes, iiig--.-. uatur! stes nnd doch kluges Auftreten hat die Sympathien. - e nch surch ihr .Heldentkum >m Kampfe erworben, fast in s n.-> ue '.iche ge i.-acrr. liat die Verehrung und Liebe, die sich für ang-sinweit. >m iingchinderten ,Ilusse ausströmen lassen. Wir reuen uns dieser Beaeisteruna: denn sie ze.gt, wie üi'.-t -n nn-c-n' 'Volk- der S'nn für Recht und Ehre lebt, wie - o surch s - P? ink deS Werkeltages darniedergehaltener Jdcalrs- - .: > nach 'Be'hch-gnng drängt, wie heitz es aus der Interesscn- -. ' .nnaus an die bähen Güter der Volksseele glaubt, wie hehr > a Datcrland. Ireibe>r und Ehre, sieben und wie trotzig es an s u> einmal als recht Erkannten sesthält Es giebt Poli- ' . sie verächtlich auf solche Aeutzerungen der Volksseele herab- Sie nur nach dein 'Butzen Ser augenblicklichen Iweckdienlich- -; 'ragen nnd deshalb das ganze Treiben schelten. Die Buren > us öe'icgt. sind englische Untertyanen geworden, sie können uns nichts »'.'br nützen: wozu uns nun noch um sie kümmern? Warum -ö o ckr lieber mit den Engländern halten, die die Macht haben -ms die es uns sicher danken wurden, wenn wir dies besiegte Volk- , -ur auigeben. es geringschätzig behandeln und den Erfolg als ein- us.en Masistab unserer Werlhung ansehen würden. Tiese Poli- l -r nenncn sich Realpolitiker und mißbrauchen damit einen B > s in a r ck' s ch e n Begriff. Sie treiben keine Real so! itik. sondern die Politik des öden, geistlosen Materialismus, surch den noch kein Volk grotz geworden ist, durch den sich noch .ui Volk erhalten hat und der wdes Volk, das sich ihm erzielst, Is Versallvolk bransmarkt. es trotz zcitweijen Wohlergehens einem . "lirseloseu entgegensi-hrt, da er seine sittlichen und j -lischen Kräfte auszchrt, so da» die ihrer Quellkräfte beraubte Ration in der Stunde der Roth nicht mehr bestehen kann. Fürst Bismarck stand diesen Politikern des Materialismus mellenfern und es ist beleidigend sur sein Andenken, wenn man sich auf ihn beruft, um tzerzcnslcere und einseitige Verstandesnüchternhcit. die ohne den arotzen Horizont, den allein das Gemüth verleiht, zur Be'chränk'heit wird, mst seinem Ramen a"fz"bn''"M B'smarck einem Dutz« , , einige Zest dtisammc» Ehesredakteur Reismana-Grone von der «Rhein.-Weslf. Htg." hielt eine längere, mit nommene Rede über die Verwandtschast und keit deS niederdeutschen VolksthumS Südafrikas Volke und Oberstleutnant Lchmann-Göltingen gab in bekannter humorvoller Weise Kenntnist von den «ingelausrnen hui Telegrammen der OrtSgrupoe. mehr als IVO an der Za^l. — Als Erster reiste de Wer von Berlin ab. Geleitet von einigen der Berliner Herren fuhr er um 9bh Uhr mit seinem Sekretär zum Bahnhof Zoologischer Garten. Unendlicher Jubel de« Volkes empsiiig ihn. als er sichtbar wurde, geleitete ihn auf den Veiten Weg. begrüßte ihn auf dem Bahnhof. Als der Zug nach Holland einlief. wurden zuerst alle anderen Reisenden abgefertiat. Dann wurde de Wet mit seinem Sekretär zu einem bestellten Abtyeil erster Klasse geführt — Schlafwagen wollte der General nicht benutzen — i» dem bereits mehrere Lederkofser verstaut waren. Der Jubel der Masten, das Hurrah war unbeschreiblich Immer von Neuem bracbe» die Massen aus in die Rufe ..Hoch! W ederkommen! Aus Wiedersehen!" Immer wieder winkte de Wet. schwenkte den Hut, verneigte sich, und als der Zug schon in Bewegung war, sab man ihn noch unausgesetzt grüßen. Um 10 Uhr 20 Minuten später meldete den auf dem Bahnsteig Geblievenen gewaltiges dröknentes. rauschendes Rufen und Jubeln der draußen stehenden Volksinassen die Ankunft der Generale Bo Iba und Delarey an. Für sie hielt der Nvrderoreß 13 auf besondere Anordnung hier an, was sonst nicht geschieht, und derart, daß die Thür des aus dem Schlesischen Bahnhof von der Betriebsleitung telephonisch be stellte» Abthe ls sich gerade vor dem Dienstgebäude befand. N Uhr 10 Minuten traten die beiden Generale die Fahrt nach Brüssel an, von wo sie sich, edeisto wie de Wet, nach London begeben werden. Als sie ihren Zug bestiegen, wiederholten sich die schon geschilderten Scenen endlosen Jubels Mit Genehmigung des preußischen Kultusminister« wurde zum ersten Male die Stellung eines Volontär-Assistenten in der Lharstö zu Berlin mit einer Aerztin besetzt, und zwar wurde hierfür Tr. med. Helene Friederike Stelzner berufen. Die Dame bat in Halle msrrn» euva lauäo promooirt und dort auch das Staats examen abgelegt. K«inst »uv Wisjemchafr. f In der Königl. Hosoper geht heute Abend halb 8 Uhr Donrzetti's komische Oper „Marie, die Tochter des Reai- m en k s" in Scene. Tas König!. Hosschauspiel bringt Max Halbe s „Walpurgistag" zur Ausführung. Beginn der Vor- stelluna 7 Uhr. s- Im König!. Hofschauspiel fand vorgestern Tlbend zur Feier von Kleist s Geburtstag des Dichters sünfakt.geS Schauspiel „Prinz Friedrich von Homburg" eine ebenso vortreff liche. wie mit freudigstem Beifall aufgenommene Ausführung. Die Besetzung aller Rollen toar die gleiche wie früher, d e auch bereits des Oesteren an dieser Stelle gewürdigt worden ist. Besonders wurden die großen Ensembleiernen und Herr Wiecke iür seinen Friedrich von Homburg mit reichem Beifall ausgeze chnet. r Eine »inge Sängerin: Mlle Augusta L'Huillier, debutlrte Jorgestern mit einem Liederabend im Misten- tmilie vor dem »llisikalücheu Dresden, das der concrrtalen Veianstaltuiig in reichem Maße 'eine Tdeilnabme geschenkt batte. Das Programm 'ad etwas bunt aus u»v zcigie allzu ossensichklich sas Bestlc've». 'Allen und Jedem Genüge zu lbun. gab dafür aber Mlle L HniUier uuSieichend Gelegenheit, ihr mnsikal'iches wie ge- angliches Talent aus den denlbar veliclnedenslen Gebiete» in s Treste» zu fübren. was ihr auch mit beträchtlichem Erfolge gelang. Tie Stimme der Künstlerin itt ei» ziemilch umsangreicher Sovran. dessen Qualitäten >» einem überaus reizvollen Timbre zu suchen sind und dem nur die letzte Fette noch fehlt, um asten, auch weit gehenden Anwiüchcn zu genügen. So finden sich in der Hoden Lage neben Tönen von runder Weichheit ststche. die etwas Witz klinge» und noch nicht fest gei»ig „stehen", io daß sie einen schär seren Awatz erhei'chcn. Auch die Tiefe varirt MUe. L'H>"llier nicht uniner io, wie es ihr musikalischer Geichmack und ibr seiner Zlnn für geiangliche Phrasirung gern Huben mochte. Erfreulich wirkt an der Künstler», von vornherein ein ausgesprochenes VortragStalent. da» sic »eibst da noch Wirkungen erzielen lässt, wo ihr ge'anglichcs Ge- ikalkungsoeimögen iür die Bewältigung der einzelnen Werke nicht ganz langen will. So verlangt Bizcl's „Pastorale", das glänzende Paradestück der Nordcca, viel mehr Charme nn Bortrag, viel mehr Glanz in der Koloratur, während die Arie aus Puccini's „La Bohakne" — sonst weitaus das Beste, was man von Mlle. I Huillicr an dem Abend hören konnte — namentlich gegen Schluß hin einen stärkeren dramatischen Accent verträgt. Ansangs litt die Wirkung verschiedener Lieder durch eine leichte Befangenheit der der Koloraturen zeigte, >m Verlaufe des Abends, leider nrcht aua die Neigung der Künstlerin, immer ein paar Schwingungen zu hoch einzuseycn. Ausgezeichnet war ihre Textbchandlung, der im Deut- schen. Französischen und Italienischen gleich Lobenswertbes nach gesagt werden muß. — Selbstverständlich fehlte es Mlle. L'Huillier nicht an reichem Beifall, der sie zwang, mehrere ihrer Vortrags stücke cla o«s>c> zu singen, so u. A. von den Kaskel'schen Manuskript- Nooiläten gleich zwei, die der Tcbutantin den stärksten Erfolg des Abends brachten. vV. f Heute Montag findet der I. S tre t ch g u a rt ett - A be nd der Herren Petri. Bauer. Svitzner und Wille im Muleudause statt. f T-e Eistnussühlling des neuen Lustwiels »Das Theater dorf" von Biumenthal und Kadeldnig. einer harmlos-lustigen Zalyie gegen die gcichästsmäß'ge Komödianterci der Bauerntheater, fand vorgestern im Le'sing-Tdeuter zu Berlin dank Adolf Klein und Jenny Groß einen starken und unbestrittenen Hetteikettserfolg. rvort-Nachrickiten. Tot.: 17: 10. 11^. O l k o b e r - P r e is §ür Zweijährige 15.000 Mk. Tist llOOMeter. „Piins" l., „Graus" 2., ..Vishuii" 3 Tok.: 38:10. Platz: 19. 4t>. 38:10. lV. H i p p od r o m - H a n - Mi. 2800 Meier. ..PkMilus iseivcm i.. „h>ua» 2. „Ving Tuet," 3. Tot.: 52:10. Platz: 16. 16. 20:10. VI. Präli- d e n te » - I a g d - R e n n e n. Preis 3000 Mk. Tist. 4000 Meter. ..Pius" <Ber> l.. „Yoho" 2.. „Rierper" 3. Tot.: 23 : 10. Platz: 13. 18:10. Ernst und T«-«r,. Jeder Tag hat seine Lust und leine Plag«, und jede zeit bringt uns Freuden^ und gleichzeitig auch Enttäuschungen. Eigentlich sollten die Menschen "nachgerade daran gewöhnt ^in daß sie Steine auf ihrem Lebensweg finden, der nicht immer durck blumige Auen, sondern ost durch Gestrüpp und Dornen führt und trotzdem giebt Niemand die Hoffnung auf bessere Zeiten auf und So war r« frühe c doch nicht! Unser« alte Erde mutz em«u Knack« bekommen haben! Vielleicht ist st« einmal d«t Nacht ü» Du«lei,> mst einem Kometen t»sa«u>e»gerannt!" Auch ^ Jahre« tv02 bracht« uu« nur Enttäuschung«»: sommerhltz« wurde »»« nur u» Absätzen und a» homöopathischer Verhüauuna derabrercht uud »an»« »»»««> abende, »» Liebende Ar« s» Arm lustwandeln. »O Sruchtta,^ schwirr«» und Nachtigallen flöten, waren ebenso selten, u», Sommernächte, wo man mit antra Freunden in der Wmllaude sitzt und b«im Licht« de« Mondes trinkt und singt. Dazu hau, man wohl den Winterrock, den Fuhlack und einen tragbaren Ofen haben müssen! Bald hörte man von Erdbeben und «erwüstung durch ?e»erspri«nde Vulkane, bald von Hagel und Voikendruch. und war dir Sonne wirklich einmal am Himmelszelt erschienen, so zog sie sich schnell wieder hinter ihrenWolkenschleirr zurück- neie. bald stark wir mit Ackerleinen, bald sein wie Bindsadn oder „Spagat", wie der Oestrrreicher sagt. Regen ohne Ende! In der Thal, der vergangene Sommer hat sich bet unangenehme Üebrrraschung zu erleben. Während unlerweg« war, ist dir entzückend« Aussicht, dir Fenstern hatten und die sie iheuer bezahlra mutzten, total verdaut worden. Während sie sonst die Berge der sächsischen Schweiz, den KSnigstein und Lilienstein. den hoben Schneebrrg und h«n Nosen- berg tn Böhmen sahen, steht jetzt vor ihnen eme 8te>h« neumodi. scher Däuser mit grellweitzem Anstrich und hohen Feuerellen. Eine sehr fatale Sommerenttäuschung! Daß Taveien. Möbel und Vor- hänge durch Sonne. Staub und Nutz verbleichen und unscheinbar werden, da« oft Regenwasser eindringt und garstiae Flecke hervor- ngt. ist gleichfalls eine bekannte, sehr traurige Thatsache. Und bringt, ist gleichfalls eine bekannte, sehr traurige Thatsache . . außerdem, die bösen Motten! Diese Feinde jeder akkuraten Haus- fron! Wie eifrig sind sie wieder bei der Arbeit gewesen, als «an sie monatelang in Ruhe gelassen, und haben sich mit der ihnen angeborenen Bosheit am besten Kleide gerade die Stelle heraus, gesucht, die man am meisten sieht, den alten Muss verschont und unbarmherzig das neue Pelzwerk zernagt. ES giebt eine Menge von untrüglichen Mitteln gegen di« kleinen grauen Feinde unserer Wollstoffe: mst Motlenpaprer und Mottenpulver, mit Naphthalin und Zacherlin zieht man gegen sie zu Felde: aber e« scheint, als " basten Ge " drücke gewöhnen mußten. kr aew>. Musik der neuen Over an, dir heftigen Paukenschläge Wir hören geduldig die geräuschvolle wir erschrecken nur noch mäßig über . gen Pauketstchiage in der modernen Sinfonie, über Trommeln. Posaunen. Trompeten und Tamtam, und wir wundern unS nicht mehr gar so sehr über dt« grellen Farben der neuen Malerei. Im Anfang tbat ihr An blick unftren Augen weh, aber nachdem man uns von allen Seiten versichert hat: das sei die wahre Schönheit, haben wir uns auch an den grünen Himmel gewöhnt und wundern uns nicht mehr über das blaue Gras und den rothen Schnee Vielleicht aewöbnen wir unS schließlich auch noch an die Gegen wart der Motten und halten sie lür angenehme, nützliche Haus- thiere! Die Reihe von Enttäuschungen, die uns der Sommer «bracht Hot. ist damit aber noch nicht abgeschlossen. Die erson, der die Obhut über das Hauswesen anvertraut war. ist nicht Io zuverlässig gewesen, als man hoffte. Gold, Silberzeug und Schmucksachen waren -war vorsichtig in sicherem Gewabttam untergebracht, aber aus der Speisekammer sind Konservenbüchsen nnd Vorräthe von Mehl und getrockneten Früchten spurlos ver schwunden: im Keller ist der Konlenoorratb bis aus rin Minimum zusammengeschmolzen. im Wemschrank fehlt ein« Flasch« Wein. heizten Ofen und wärmt die vor Frost erstarrten Finger. Da kann natürlich die allgemeine Entrüstung nicht ausbleiben, und die ältesten Leute versichern mit dem Bewußtsein der Neberzengnng: iiammenoestninolzen. im Wemichrank teytt ern« Flafch« Wein. >e dem Herrn deS Hauses ganz besonders am Herzen lag und die er für einen ganz besonderen Festtag ausaespart hatte. Im Cigarrenkasten beißt es: „Leergebrannt ist die Stätte", und mustert die Hausfrau ihre Wäschevorrätbe, so sieht sie manche« Stück, da» „nicht mehr da ist! Da ist e« nun ganz natürlich, daß Jeder, der arn Reisen war, dos Soll und Haben gewissenhaft aufzeichnet, und zum Schluß meistens findet, daß er mehr ver- loren als gewonnen hat. Einer hat aus der Sommerfrische den Rheumatismus mitgebracht, den er jetzt mit allerhand Emreib- ungen bekämpfen muß, der Andere bat auf einer Tour im Riesen- geblrge beinahe 100 Mark im Skat verloren! Was soll man denn in einer Baude anfangcn, wenn es von früh bi« Abends wie mit Kannen gießt'? Man spielt! Frau M., die mit ihren drei Töchtern in'S Land reiste und einen Berg von Koffer» mit- nahm, um ihre Lieblinge jeden Tag in anderer Toilette aus die Promenade zu führen, ist sekr verdrießlich wiederaekommen und scheint noch gar keine Aussicht zu Kaden, jemals Schwieger mutter zu werden, eine Würde, nach der sie sich unbeschreiblich sehnt. Die junge Wittwe, Frau v P., bat am Strande der Nordsee den reichen Nabob mit eigener Bacht. den sie sich wünscht, ebensowenig geangelt, wie ihr Bruder, der Herr Baron, in Baden- Baden die Tochter des amerikanischen Millionärs, der er seit einiger Zeit seine Aufmerksamkeit widmet. Ein schlechter Sommer! Glücklicherweise steht allen Enttäuschten die Hoffnung zur Seite »nd vertröstet sie auf „nächstes Jahr" oder aus einen „schönen Herbst" Da läht sich noch Manches nachholcn. Aber auch dieser letzte Rettungsanker hat uns im Stich« gelassen. Als wir von RecMwegen noch auf sonnige Tage rechnen durften, rauschte der Regen abermals hernieder, der Win» wehte kalt über die Stovpelselder, es schneite, »nd im Garten hotte der Frost der bunten Blumen Pracht unerwartet ein jähes Ende gemacht Dafür haben sich bei uns Hrrbstaäfte eingesunken, auf die Niemand gerechnet hak nnd die sich nach Art der ungebetenen Gäste recht «idringl'ch benedmen und sich ungeheuer breit machen. Da« sind die Zwillingsbrüder „Husten" und .Schnupfen!' Im Theater habe» sie schon manch' liebes Mal der Direktion die größten Un- annedmllchkcitcn bereitet. Bald ist der Tannhäuser — bester, bald ist der Don Inan arg verschnupft, man muß eine andere Königin von Saba ans weiter Ferne kommen lassen und die ReaimenlS- tochter liegt im Bett und trinkt Flieberthee. Auch das Publikum bat Husten und Schnuptrn mitgeoracht: ein zarte« Fiötensolo wild durch einen defttaen Anfall von Kramvfdusten beträchtlich gestört, und wenn Don Carlos in die Worte ausbricht: „Beim wunder baren Gott. — das Weib ist schön!' nnd gleichzeitig ein Herr im Varauet dreimal recht laut und kräftig nie'en muß. io gebt eine stille Fröhlichkeit durch » ganze Haus. „Sir ist wirklich schön! Er bat S beniest!" Ter Heibstkatanh hat entichieden eine Vorliebe für Familienleben, denn er ruht nicht eder. als bis er Alle. Groß »nd Klein, ergriffen hat. die sich aber bet dIe>erHeim>»chuna ganz vrrichiesen benehmen. Die Mutter trägt ihr Unwohlsein mit stiller Ergebung uns «füllt ihre Haussrauenpilichten nach wie vor. während die erwachsene Tochter noch nicht die Kunst der Seldst- beherrichung gelernt hat. Sie fühlt sich angegrifsrn, besonders wenn sie am Kochherd stehen, wenn sie plätten oder nähen soll. Kummervoll betiachtet sic immer von Neuem im Spiegel ihre mailen Augen, das leicht geiöllicte NäSchen. und legt sich dann ouf's Sopha, uni aiiszninkiii. ES ist ihr gar zu eiend zu Muihe! Glücklicher Weste »inimi das Leiden rasch ab, wenn ein Vergnügen winkt. Das Kaffekränzchcn kann sie mnögl.cy versäumen, «in Spaziergang wird ihr gut th»n. auf da» Concerk am Abend hat sie sich «chon lange gekeilt »nd Tanzen ist das beste Heilmittel für ven Schnupfen. Aber was bedeutet das Alle«, wenn der Haus herr die Herbstkrankheit bekommt l Sobald er zum ersten Maie niesen muß. erfaßt die ganze Familie ein bange« Gefühl von bevorstehendem Unheil und trüben Tagen. „Der Vater wird doch nicht den Schnupfen bekommen? Da« kann l» gut werden l" lo flüstert Einer dem Andcin zu. Daß eine schwache Frau di« größten Schmerzen mulhia ertiaaen und der starke, kräftige Mann vom iiiib'dklitendsten Unwohlsein nievergewoiten wird und ungeheuer ^gefährlich" tbut, ist allen Aerztrn wohlbekannt. Dir männliche Natur ist nun einmal nicht io wiberstandsfäbig wie die weibliche. Wie eine aeknickte Lilie sitzt der Herr Professor, den die Heimt- krankdeit erfaßt hat, im Lehnstuhl. Er duftet »nd niest, er leant »nd stöhnt, und giebt sich den trübsten Gedanken hin. Sein Humor bat ihn gänzlich verlassen. eS äiaert ihn die Fliege an der Wand, da» Strickzeug der Gattin, das Geplauder der Kinder. Er bat den Schnupfen l Er rancht nicht, er acht nicht »um Abend« ichovven in die Harmonie, das Leibgericht, das die Gattin etgen» bändtg für tdn bereitet hat. schmeckt ihm nickt — er findet e« fade, ungesalzen und unaelchmalzen I „Die alten Grieche» wußten nicht» von Schnupfen l'' sagt er endlich mit wehmutbSvoller Miene. „Der glückliche Tokrate« I Ich beneide ihn!" »Und ich beneide seine gian deswegen!" antwortet die Fm» Vrykeftor schlaykttig. „Die glückliche Xanlivve l"
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