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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020928028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902092802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902092802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-09
- Tag 1902-09-28
-
Monat
1902-09
-
Jahr
1902
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Dresdner Nachrichten. Sonntag, 28. September 11402 MM Nr. 2S8 !L°^ LS,.»"LS Ä. wen» also behauptet werbe, dersttd« hätte dort viel Schab«» a«. bracht, so sei da- ganz falsch. Redner sprach zum Schlüsse die Hoffnung auS. das, eine Grundlage kür eine Errnguna in dieser Anattegenheit geschaffen werde, aus daß nach dem Willen de kalier- und unter Mithilfe der verbündeten Regierungen da» Wort zur Wahrhest werde: dem Handwerk da- Handwerk! tüeb- baster Beifall.) Nachdem noch ein Redner zur Einigkeit gemahnt hatte, erfolgte die einitimmi« Annahme der Resolution. —* Am 30. d M. ni^el Abend- 8 Udr im Hotel -Stadt Gotba" eine abermalige Vrrwmmlung pensioni'ter Otti lie r e statt, in der die Beschlüsse der Kommission. betreffend da neue Peniionsgesetz. vorgelegt werden sollen. —* Au- den amtlichen Bekanntmachungen. Dem Marktdelfer Eduard Naumann bei der Firma C H. Hchmieder. Landesprodukten-Grossobandluna. hier, bttchästtgt, wurde da- städtische Edre » , euanitz verliehen — Bom l- Opoder ad ivird das Terrassen»? er. zwischen der Scknlgulstraße und dem Elbderge. wegen Umpflasteruna sür den Fahr- und Reit- verkehr geiperrt. — Mit dem .Ha»plschleuse»umbau in der Seilergassr soll am 8- Oktober begonnen werden —* lieber die am gestrigen Bormittage aus der Amalien- siraße an einem Blutsturz« plötzlich verstorbene Frau, deren in der letzten Nummer bereit- gedacht wurde, bringt der heutige Polizeidericht noch folgende Mittbeilunaen: Die Person der Ber- ichiedenen ist noch nicht sestaesteklt. Die grau tragt schwarzen Nock, schwarze, mit Perlen oesrtzte Blouse, schwarze, säst neue Guminizuastftftlelteir. einen grauweißen und einen rothweißen gestickte,» Unterrock, rothgestreiste llnterbeinkleider, und hatte »inen schwarzen, mit gelben Blumen besetzten Hut auf. Sie trug e»n Marktnetz, va- Fleisch, sechs Stück Pfannkuchen, eine Herren- wefle und Strickgarn enthielt, fowie eine Ledertasche bei sich, in der Bratwürste. Citronen. eine Düte mit Cvnfekt, eine Rolle blaue Seide, ein Portemonnaie mit 2 Mk. 52 Pfg., sowie ei» weißes, , gezeichnetes Taschentuch liegen. Außerdem wurden bei or nocti drei Gutscheine iBonsi des Kcnsumoereins Striesen, ein Fahricheu» der Srratzenbabn Plauen-PostplaZ. ein Damvffchifs. 'ahrisicheiii Blajewitz-Waldschivtzehen. fünf stück Schlüssel und eu> Haarkamm gesunden. Als besonderes Kennzeichen ist ein kolbig verkrüppeltes Nagelglied am kleinen Finger der rechten Hand zu bezeichnen. —* In das Festungsgesängniß auf der hiesigen Königs- drückerstraße wurde gestern der Gefreite Pell mann von der 2 Bakterie des W. Feld-Artillerie-Regunenis in Pirna e»r- geliesert, der vor einigen Tage» in Freiderg durch seinen arenzen- I»>en Lelchtsinn bei der Handhabung einer scharfen Manooer- tartuiche das entsetzliche Unglück unter einer Schaar Kinder an- »ichleie. Die Borunieriuchung ist bereits eingeleile», so daß die Berdandlung vor dem Kriegsgericht schon in nächster Zeit statt- nnden dürste. Nutzer dem Genannten wild sich auch noch der AttMenst zu verantworten haben, der zur Zeit deS slagiichen Unglücks die Aussicht über das Geschütz führte. —* Polizeidericht. 27 Seviemder Aus dem BiKhotS- wege siel am Mittwoch ein nul Model» beladener Tafelwagen um und traf eine Frau, die ihn stützen wollie Diew erlitt eine Quetschung des Brustkorbes. - Seil letztem DonnelSrag wird eine 94 Jahre alte. eiwaS geistesschwache. >evoch körperlich noch rüstige Frau bermißt sie hat sich aus ihrer Unterkunft-steile in griedrichstadl heimlich entfernt, und es wird desurchtek. batz ihr ein Unfall zugestotzen ist. Geldmittel hat sie nicht bei sich. Sie trug braunes Kopftuch, grau gestreiftes Swsskleid, dunkle Schürze, schwarze Schnünchuhe. —* Bom Görlitzer Schnellzug lieh sich heute Morgen in der 4. Stunde der bet der 6. Batterie des 64. Feld-Artttlenc-Regiments stehende Kanonier Ernst Paul Hammer aus der Linie Dresden-! .Suferin sofort ohn« beimkehrend« Geschah. ^ - ' besirmung-lo«. deren Gefickt mit «ln«n Scheuerlappen bedeckt. Alst« und Saften durchwühlt vor. Offenbar hatte der Räuber nach Ueberwaltiguna ber Medlhor» in aller EU« «ach Werthjachen «sucht. In der folgend«« Nacht wurde tm Oftragehege der i« freien »ächligeab« frühere Klempner jebwe Arbeiter Wilhelm mil Schneider au- Reudui» von der Polier, fe^tgenommen er sofvtt auftauchend« Verdacht, baß ander Ie>, erschien von Nnsa wiederkoli in der Sorrektion- den letzte« MonMen vor der aeioesen, dazu fchon wiederholt käuserin Memhorn vorgrsührt Räuber wieder. Nun steht v«»Gsch»oor«M»>WW>> behauptet er nach Verlesung der Anklage und fügt aus Vorhalt, daß er doch bestimmt von der Angefälle»«» wirderertauut worden ^er. gewesen uub in und oddachlo- » ber Ver- « soso« den and. tun steht Schneider wegrn versuchte» Raube« vor «Ick bin unschuldig, ick bin nickt dagewesen'" Verlesung der Anklage und fügt aus Vorhalt, daß er doch bestimmt von ber vinar>au«»»e» w»«verertannt worden »er. hinzu: -'Vas ist «in grenzenloser Jrrthum: ich Hache dock bloß einen Leib, nicht zwei: da hat dir vielleicht meinen Geist gesehen!^ Um sein Alibi nachzuweisen, hat sich der Angeklagte einen wohl ' ' " " »egt. Er ' ' M - - . . - durchdachten Plan zurecht' behauptet, von N 4 Uhr an verschiedene Desiillätionen der Pirnaisckrn Vorstadt sucht zu haben und sodann in Neustadt gewesen zu-sein Nach, Vors, mittag» e» ch kann j Der versuchte Alibibewri-mißglückt overvollftandra. da die von dem Angeklagten vorgeschlagrnen Zeugen entweder völlig versagen oder ! nur angeben können, an dem betreffenden Tage mit Schneider zusammen gewesen zu sein, ohne sagen zu können, wann oder wo j das Zusammentreffen erfolgt sei. unter diesen Umständen kann ^ auch der Bertheidlger, Rrckstsanwalt Dr Snoll, nicht- -u Gunsten seine- Klienten Vorbringen und stellt nicht einmal einen bestimmten Antrag um Bewilligung mildernder Umstände „Wenn es so ein fach ist, Jemanden zu beschuldigen, so ist es kein Wunder, wenn Jemand unschuldig verurtyeilt wird" hat Schneider nach Beendig- ung des Plaidoyer» noch zu bemerken. Die Berathung der Ge schworenen nimmt auch nur kurze Zeit in Anspruch und deren Spruch lautet auf „Schuldig" unter Ausschluß mildernder Um stände. Das Gericht schickt den gemeingefährlichen Räuber aus 6 Jahre in s Zuchthaus und spricht ihm die Ehrenrechte auf lO Jahre ad: Polizei-Aufsicht ist zulässig, doch wird die Unter suchungshaft mil 3 Monaten angerechnet. —* OberkriegSgericht. Am 30. Mai b. I. hatte der Kommandeur des 1. Trainbataillons. Oberst Ehrenberg «inen anonymen Brief erhallen, in dem ihm Ungerechtigkeit bei der Besetzung einer frelgewordenen etaismäßigen Wachtmeisterstelle vorgeworfen wurde. In dein Schreiben hieß es dann weiter, was aus derartigem Borgeben werden würde, da» würde sich schon finden, es gäbe ja noch einen Reichstag und vieles Andere mehr. Der Oberst könne stolz sein aus sein Unteroffizierkorps, »ver er sei solche Unteroffiziere nicht wenh. Vielleicht sei auch für ihn noch «>n Gaum im Prietznitzgrunde getvachftn, wo er seinem Gewissen keine Rechenichast zu geben brauche. w»e es jchon manchem Anderen ergangen sei. Unterschrieben war der Scbmähbnef. der noch viele andere, der Disziplin hohnsprechende Redewendungen enthielt, mit ,,c»n alter gedienter Train-Unter- osfizier". Aus Befragen durch den Oberst Ehrenberg erklärte der dienstälteste Wachtmeister Schmidt die Handschrist des Brieses sür dlesemge des 4869 zu Rohrdach bei Oe.snik ». B. geborenen Schmiedes, jetzigen BicewachtmeisierS Adam Richard Roth von Hl Görlitz zwischen Heer- und Fabncestratze überfahren. Der Run Kops war vom Rumpfe abgeschnttten und lag auf der anderen Seite. Bis zum Eintreffen der Gerichlskommission war ein Posten mit Gewehr an der Leiche ausgestellt worden. Als Motiv Vieler unglückseligen That ist nach einem Briese, der be» dem Toben gelunden wurde, gekränktes Ehrgefühl anzunetzmen, weil Hammer von seiner Stelle als Osfiziersburjche zur Truppe zurück versetzt wurde. Ter Tobte war nur mit Hemd und Hose bekleidet, während die Montirungsslücke und der Eigenlhumsrack im Ge büsch lagen. Ter Soldat ist der Sohn eines RestauraleurS. —* Gestern Abend nach 8 Uhr rückte ein Löjchzug der Feuer wehr nach dem Grundstück Drehgasse 2 aus, wo m einer Wohn stube im 2. Stockwerk die Ienstergardinen mit Zubehör und eine Anzahl Wäschestücke in Brand gerathen waren. Da der Brand schon von den Bewohnern unterdrückt worden war, konnten die Löschmannschaften bald wieder «brücken. —* Auf dem hiesigen Schlachthofe wurden vor einigen Tagen ein geschlachtetes Kalb, noch m Felle, das dnnkelrothbraun war, und em geschlachteter Hammel gestohlen. Das Kalb war auf der Schulter mit „IQ", aus der rechten Hinteren Hüfte mit „El. lv X" gezeichnet —* Ein Durchgänger aus Dresden wurde m Berlin sestgenommen. In einer Gastw>rthschasl mit weiblicher Bedien- ung verkehrte ein junger Mann, der schließlich eine große Zeche machte, ohne bezahlen zu können. Als man ihn nun sestttellte und als Zechoreller der Kriminalpolizei zufübrte, erkannte diele ui ihm einen Mechaniker Heppe aus Dresden, der semen Arbeit gebern die Geldkasse erbrochen und 3000 Mk. gestohlen hat. Heppe wurde bereits steckbrieflich gesucht. —* Schwurgericht. Ein überaus frech ausgesührter Raubansall, welcher seiner Zeit die Gemüther der Friedrichskädter ni Aufregung verletzte, steht heute zur Verhandlung. Am 26. April 'nrz nach 5 Uhr Nachmittags kam in das im Hause Friedrich tratze 6 befindliche Voigt'sche Blumengeschäft ein reduzirt aus übender Bettler und sprach um eine milde Gabe an. Die Ver- äuierii, Mehlhorn wies ihn ab. war aber unvorsichtig genug, dem "echtbruder zu verrcttden, datz sie allein !M Geschärt anwesend sei. Ser Drohung: „Warte nur, ich kriege Dich schon!" entfernte nst der Bettler, kam aber nach etwa 10 Minuten wieder und frug: Hebst Du mir nun etwas, oder giebtt Du mir nichts'?". Die .Neklhorn, nichts Gutes ahnend, stellte stch vor die Ladenkasse, rhielt aber so'ort einen Schlag 'n's Ge'icht und flüchtete nach der angrenzenden Ladenstube Der fremde drängte nach, stieß die M.. der 2. Kompagnie des Trainbataillons, der auch nach der Thal ein cigenkhümliches Wesen zur Schau trug. Allerdings leugnete der Angeklagte dem Obersten gegenüber die Thäterschast ab. Indessen wurde von dem Schristsachverständlgen Kaufmann Werner, dem der Brief mit einem anderen, von Roth her- rührenden Schreiben zum Vergleiche» vorgelegt wurde, auf das Bestimmteste begutachtet, daß beide Schriften ohne jeden Zweifel von einer Hand herrührte». Wie die kriegsgerichlltche Verhand lung gegen Roth, dir am 26. Juni stattsand, ergab, scheint die Bejetzung der Wachtmeisterstelle im Untcrosfizierkorps, nament lich aber bei vier übergangenen Vicewachtmeistrrn, Erbitterung hervorgenlien zu habe». Auch der Angeklagte, der im 13. Dienst jahre stand und sehr gut beurtheüt lmrd, gehörte zu den letzteren, war aber, ebenso wie die übrigen übersprungenen Vieewacht- Meister, bereits mit dem Civilversorgungsscheme versehen. lieber- dies war dem Roth bereits vom Justizministerium eine Gefangenen- Ausseherstelle in Aussicht gestellt worden. Aus Befragen, oo ! er den Brief geschrieben habe, stellt dies der Angeklagte nicht s direkt in Abrede, sondern giebt nur immer zur Antwort: „Ich weiß nichts davon", oder „Wenn ich ihn geschrieben habe, so j weiß ich nichts davon". Bon seinen Kameraden, mit denen ! er wenig Verkehr pflegte, wird er als ein mürrischer und ver- s schlossener Mensch bezeichnet, der mit sich selbst nicht recht zu- i frieden schien. Das kam wohl mit daher, datz Roth viel Alimcnre s zahlen mußte. Das Kriegsgericht der 23. Division veruNhellre Roth wegen Beleidigung eines Vorgesetzten in Jdealkonkurrenz mit sich als Drohung darstellender Achtungsverletzunq zu vier Monaten Gefängniß und Degradation. Gegen dieses Erkemitniß legten sowohl der Gerichtsherr, dem die Strafe zu milde erschien, als auch der Angeklagte, der sich angeblich zu Unrecht bestraft fühlte. Berufung ein Da sich Zweifel an der Zurechnungs fähigkeit des Angeklagten ergaben, wurde er unter Beobachtung des Stabsarztes Dr. Bennecke gestellt. Roth behauptete näm- lich, daß er sehr dem Alkoholgenusse huldige und in seiner Jugend eine Gehirnerschütteruna erlitten habe. Näheres über legiere Behauptung hat jedoch nicht festMellt werden können, ebenso bezeugen eine größere Anzahl Kameraden, daß der Ange klagte. der sonst ein „närrischer Kerl" sei. mäßig mr Trinken gewesen sei Außer dem ärztlichen Sachverständigen war zur obelkriea-aelichtlicken Veihandlung neben dem Kausmann Werner als zweiter Scdreibsachverstänotger noch Schuldirektor Bader-Chemnitz herzugezogcn, der in eingehender Wesse in seinem Gutachten die Fo>me» und Eigendesten der Schreibweise des An geklagten behandelt und zu dem Schlüsse gelangt, datz nur Roth der Verfasser des Briefes sein könne. Erwähnt >ei auch noch, dag Ichmtzler's hatte sich von Maurice Vaucaire einige, allerdings! nur aermgfüaigc Abänderungen gefallen lassen müssen, die aber dem Eindrücke des Ganzen nur zum Vortheile gereichten. Am 'stärksten intcreiiirte Mine. Wiehe, die übrigens in Toiletten von auserlesenem Geschmack austrat, natürlich als Vantomimistin: Die gab zum Schluß die Titelrolle einer „mimischen Erzählung", sie sich aux pnup-n«" nennt. Hier war die blonde Dänin ganz entzückend, obwohl die Leistung mit der rassinirten Ausgestaltung und Ausarbeitung von Einzelheiten mehr artistisch. :is künstlerisch fesselte, die in t»e>er Weise wohl nur einer Tänzerin von Fach möalich sein wird. In hervorragendem Maße wird ailerdmfls gerade in dieser Rolle Mme. Wiehe durch ihre puppen- >>a?te Gestalt unterstützt, die sie wirklich souverän in der Gewalt lat und für ihre Zwecke vollendet auszunützen versteht. Das Dluckcheu. das >n gefälliger, nur zu breiter Art das schon etwas verbrauchte Eovpelia-Motw verarbeitet, rührt von Mr. BerSny üer. der auch die mehr lustig carricirende, als überzeugend illu- 'Nurende Musik dazu geschrieben hat, an der die Trauermarsch. Parodie am besten wirkt. — Alles in Allem ein unterhaltender, aber nicht aufregender Abend, in dessen Mittelpunkt eine kunst- ierische Erscheinung stand, die mehr apart als außerordentlich genannt zu werden verdient. VV. ff* Pom Leipziger Schauspielhaus. Dem Publikum des Leiv- gger Schauspielhau'es bereitete am 26. September Abends Direktor Anton Hartmann einen hohen künstlerischen Genuß, indem er zum ersten Male seit Wiedereröffnung des ehemaligen Carola- Theaters unter seinem jetzigen Namen die hervorragendste Kraft eines wohlgeschuiten Personals, den Schauspieler Anton Hartmann, n's Treffen führte. Daß der Direktor wohl daran gethon, end- Ach selber die Bühne zu betreten, die feiner Leitung untersteht, vewies das gutbesuchte Hau-, denn dasselbe war. wenn auch gerade auf den besseren Plätzen manche Lücke noch zu bemerken war — n Tragödien ist das im guten Leipzig zumeist der JalT gleick^ viel, auf welcher die betreffende Tragödie sich absvielt. Vorstell, angen zu ermäßigten Preisen ausgenommen, die auch minder Be mittelten den Zutritt zu den besseren Plätzen ermöglichen! —. so war der Besuch dieser Vorstellung doch weit besser, als der irgend einer der vorherigen Wochentagsvorstellungen, wenn wir von der Eröi'nungsvorstellung abfehen. Zur Ausführung kam dir-mal Schiller« „Kabale und Liebe", und Anton Hortmannsvielte den männlichen Liebenden, den Major Ferdinand v. Walter, der mit seiner armen Stadtmusikustochter Luise Miller der Kabale feines Paters und des Schurken Wurm zum Opfer fällt, und er spielte den Ferdinand mit so viel edlem Feuer sowohl in den Liebes- scenen mit Luise als auch in den Scenen der Erregung gegenüber seinen Gegenspielern, dem Präsidenten und dem Sekretär Wurm, wie auch dem Hofmarschall v. Kalb und der Lady Milford gegen über, daß er alle diese um Haupteslänge künstlerisch überragte und wiederholt mit berechtigtem Stolze reiche Lorbeer- und Blumen- ivenden «inheimsrn durste Dieser Ferdinand war eine Pracht- leistung, der ich mit aufrichtiger Befriedigung vom Anfang bis ,iim Ende der Ausführung rückhaltloses Lob zu spenden in der Lage bin. Das Publikum fpendete denn auch dem künstlerisch durchaus abgerundeten Spiel Hartmann's. der diefe Rolle zu feinen allerbesten rechnen kann, nach jedem Akt- und Scenenschluß stürmischen Beifall, und der ausgezeichnete Künstler ward wieder und wieder vom Publikum hervorgejuvelt. Neoen ihm hatte Elfe Kirch als Luise einen schweren Stand: mit einer Jo'efine Wessely und Clara Calbach vermag die junge Künstlerin sich nicht — wenigstens jetzt noch nicht — zu messen, Ihr Aeußeres ist ge winnend, ihr Organ recht klangvoll und ihr Spiel vcrrieth die denkende und tencheramcntvolle Künstlerin. Mit ihrem Mienen spiel freilich hat Elfe Kirch noch gute Weile, bis sie die Sonnen- yohe der Meisterschaft erklommen haben wird. Dies trat am meisten im Schlunakt^ sowie auch in der Briefsccne mit Wurm und in der großen Scene mit der Milford hervor, deren Dar- stellerin. Margarethe Pasckke, im klebrigen gleichfalls eine sehr schätzenswertbe Kraft, gerade in dieser Scene auch nicht so er» greifend wirkte, als ich gewünscht hätte. Von den übrigen Dar- stellern hat seine Rolle kein Einziger verdorben, vielmehr führte icder mit anzuerkennender H'ngabe an die Sache die seiniae durch. Erreicht ward Anton tzartmann aber von keinem der Mit mfommenspiel, um irnt gemacht hatte, einzelnen Zimmer, I Pausen zwischen den ^ , keinem Zuschauer auf Widerspruch stoßen, wenn sie in etwa- abgekürzt werden, damit nicht wieder derartig« Vorstellungen sich bi» nach N Uhr ausdehnen. Prof. Dr. Aarl Siea«r. » Dr/vennrcke ugenblicke^ von Btt»«!. ^ minberter Zu>ecknung-ttlh!gt»lt etnftelle. sich bei der geringsten »leinialeit auf. ! gestellte BeweiSanttäg«. nocv einem dr! gen zu vernedmen, d«! ««geklagten länger« , auf «einen Gessleszustand hin zu beodackten und ein ä Odeigutachten weiden adgelrhut In Vlaidover weist dann Rechtsanwalt KlSckner damnf bin. da! Lchiktdiachveinändigen-Gutachten allein ein au-lck »ickt wohl kaum deimessen könne, da man fchon wl einen . Da« G.ötachie,, ß die Möglich!.» » Angeklagten gu- ,em Stadium ver- jede« Fall rege^W vom vertdeidig lachveM den . , . > «M«« Zustande befunden. Wörtlichkeit au-fchließt, da «an «» hier vssei alkoholisch deaenrnrten Menschen zu »dun habe. um Freisprechung, eventuell aber um «ine milde Strafe und desondeie, von Degradation adzufehen. Demgegenüber vl der Vertreter der Anklage. Krkeg-gericbt-rath Justizrarh R " ' „stuck, i, „ „ -, WM mtt eiurm bitte daher » ins- lawirt . ... Zriche- , n Widerlegung der von der vcnbeidigung ange>üh»en ilderungsgrüudr auf eine Erhöhung der Straf«. Da« Urthril des Vrrutungsgericht« lautet aus Verwerfung beider Berufungen Da- Oderkr>rgsgericht hat gleich der Borurstanz den Aiigektaqirii mr den Thäter grhallen und >din auch nicht den Strasau-ichurtz unasgrund de- 8 5l de» Militärstrasge'etzduck- zudilligrn könne» Bei der Stiafabmessniig bat es einerseits die grojre Gemeindest der Gesinnung des Andrst «klagten und »um Anderen den Urnuand, daß R. in ziemlichem Astell gehandelt haben mag. in Betracht gezogen. Die von der Vonnstan» auSgrrvorfenr Straft rjt deshalb al- angemessen erachtet worden. Den Vorsitz führte Obkistlrutnant v Kaussmann. während iurist»scher Berhandlungr- lrilir OderkriegSgerichl-raih Obenuiltzrarh Dr. Mücke war —' «rlterdrrich» »re v«»dur»rr Te»»»rrr vom 47 Srrtemder. Sin Minimum unler 7S0 Mm. lieal über Ktntand; da« Maximum m, üder 770 Mm. tß Uder Siwdeurstdlanv ,u«g»»r,Urt. DeuNcklanr, da» «nt- Io» betrrn«. «rocken»«. «Udle« WeNer. — Mavekchttnt«» il» rudiüis. tUdle«. vielfach neblige« Wett«: tm Olten dürft, Mtde» Wetter mtt Kegen- fällen »intreren. Tagesgefchtchtr. X Deutsches Rvich. Eine eisenbahnmilitärische gfer« " Konferenz der Königlichen Eisenbahnlinienkommission Bahnbevollmächtigten Deutschlands fand in Elberfeld unter Vorsitz von Mitgliedern de- Reich-eisendahnamte- und der Eisenbahn- Abtheilung des Großen Genrralstabes statt. Der Koirserenz wohnte auch der Eisenbahnminister Budde bei. Besprochen wur- den interne, sür einen Mobilmachung-plan erforderliche Maß- nahmen. x ,Jm Automodiltemvv" ging gestern, wie der freisinnige Aba Brömel klagte, die Berathung in der Zolltartf- kommi > sion weiter Wollte man nach Form und Inhalt der letzttägigrn Debatten und Beschlüsse ein voreilige« Urtdeil^bqrben. so müßte man überall ru rosigerer Ansicht betreffs de- SchickialS de- Tarif« kommen Während die konservativ« Presse mit all gemeiner Heravietzung der Jndrrslriezölle droht« und der Vor sitzende des Bunde- der Landwinde. Freiherr v. Wangenbein», über 100 dahingehende Einzrlanträge ernbrachte. sind rdarsächtick bisher 'in Gegentdrii verichiedene und sehr wichtige — Garnzölle! — bei der eiste« Ltt'ung belirdrr Herabsetzungen wieder rückgängig gemacht worben, und damals vorgenommene Erhöhungen, wie bei den Pavierzöllen brrbedatien. So wurde bet den Positionen 74l und 757. Gla« und glüierne Apparate rc., die Regierungsvorlage wieder kergestellt. Der konservativ« Gras Schwrrin zeigte sich be treffs der arfünten Textil-Zölle bereit, die .Unbilligkeiten" der trüberen Beichlusse ad,»ändern. Neben hochagrarifchen Aus sprüchen. wie die dieser Tage vom Graft» Kanitz abgegebene Erklärung, er «er nie rin Freund der Handelsverträge gewesen, kvnnre man gestern, während zugleich die freiloirservative Presse eisrtg zur Verständigung mobnt und Vorschläge macht, vom srri- konftrvativen Abg. Dr. Arendt al- amndiätzlichem Anbänger der Hai'drlsvrrrräge dir im Prinzip auch vom Grusen Pvsadowskv proklamirtc Ueberzeiigung hören, daß man Handelsverträge nm durch Einstellung relativ hober Induftrirzölle rn den Zolltarif er reiche» könne, und da» um so medr thun müsse, al- dann beim Nacdgtbrn betreff» ver Industriezölle dir Agrarzölle hochgehaltc» Die Kommission bat die Generaldebatte über Essen, beendet. Cs bleiben also nur noch zwei ji'lliarlf« Damit denkt man in der nächsten Zollt» d Ni . fettig zu werden. Dann frägt r« sich, ob die zwc Sitz Ab'chnitte des r»ia, am 30 d ^ . Debatte über da» Tarifgeietz, welches u. A. auch die Mindestzölle sür Getrride enidält, ebenso schnell vor sich geht wie die zweite Lettin» de- TaiisS eifolgt ist. Selbst bei besserer Einigung und Bk'chränkling der aus ichuhröllnettichem Boden siedenden Parteien bleibt immer noch die Obitinklion der äußersten Linken im .Hintrrgriliide. Der „Vorwärts", dem bänglich wird, prahlt wieder: nicht der Hader der Zollinteressenten würde dem »frevel haften Hunqerge'etz" ein Ende bereiten, bitte Aufgabe gehöre der deutschen Arbeiterklasse: soll heiße» der Sozialdemokratie. X Vom Rücktritt de- Krieg-minister- v. Goßler war vor einigen Wochen die Rede. In der „Zukunft" wird jetzt cmgc- deutet, daß der Krieg-minister gesagt habe, er könne die Ver legung der Düsseldorfer Husaren nach Krefeld nicht vor dem Reichstage vertreten. - .... X Oberbürgermeister von Posen Wittrng erhielt die nach- gesuchte Genehmigung der Stadtverordneten zur Niederlegung seines Amte- am 1. Januar 1903. Die Stelle dr- Ersten Bürger- meister- wird öffentlich ausgeschrieben werden. Da- Anfangs- gehalt wurde aus 15000 Mart bemessen. x In Hamburg ist der Parteitag der freisinnigen Volks Partei zusanrmengetrrtrn. x.HinauSqestogen" aus der sozialdemokratischen Partei iit der Abg Kloß, bisher Bettrrier für Stuttgart rm Reichstage und im wütttembergischen Landtage. Im Gemestldc- ratb zu Stuttgart batte Herr Kloß dafür gestimmt, daß eine br- lvndere Belohnung von 3000 Mt den Polizeibeamten gewährt werde sür ibre Tbätigkeit bei dem Streik der Straßenbahner X Oesterreich. AuS bester Quelle erfährt der Brüsseler Korrespondent des „Neuen Wiener Tagbl. . daß Kaiser Franz Joseph der Gräfin Stephanie Lonyay un mittelbar nach dem Austritte in Spaa ein überaus herz liches Telegramm übersandte, welche- die Gräfin in höchstem Grade erfreute. X Frankreich. Der Kongreß der Bergarbeiter in Com- mentry nahm mtt 80 gegen 18 Stimmen vre Forderung de« Achtstundentages einschließlich Einfahrt und Ausfahrt und der sür da- Mittagessen nothwendigen Zeit an. x Italien. Blatkermelduiigtn »»folge soll der Saal des Bessarion im D o g enp a la st zu Benedi, wich indeß versichert, daß die Sache ohn« 1! X Raßland. Einer Petersburger zufolge sickert allmählich durch, daß die Pelietan's an hohen maßgebenden Stellen in Petersburg eine arge Verstimmung hervoraerufrn haben. Dir provokato- rischen Aeußerunaen beider Minister wurden auf» Schärfste oemißbilligt. um so mehr, al» sür Beide nicht der geringste An- laß Vorgelegen habe, die Nachbarreiche, mit denen ihre Regierung korrekte Beziehungen pflege und pflegen zu wollen immer wie- der und allerorts bclheuert, derartig herauszufordern. Die ruhige, würdige Haltung der deutschen und italienischen Presse findet die vollste Anerkennung. x Ltrkei. Au« Konstantinopel wird gemeldet, daß der Befehl zur Mobillsirung von 80 Regimentern er schienen sei iDIe ewigen Grenzunruben scheinen den lehr leiden den Sultan nervös gemacht zu haben. Irgend eln ernstlicher politischer Grund z« einer solchen Maßregel ist nicht vorhanden Die Red.) x «u»il,ie». Dle Nachricht, daß Rumänien keine Pass, an Juden medr au-stellrn werde, wird in Washington nn- mitteida, al- direkt« Anerkennung der Richtigkeit der Darlegungen de» Staat»,ekrriär« Hav ongefthen. Da» «ufhüren de, Aus wanderung würde al« Beseitigung lediglich der direkten Slrritfivgrn zwsfchen den Vereinigten Staaten und Rumänien d,trachtet ^ereinlaten Staaken müßten, obichon st, auch Interesstt' für di« Besserung der. Lage der «mä- an, würden, fick einstweilen mit Dem zufrittxn sÄSMWSL z Risse zeigen.' jedeutung sei. Es der „Köln. Ztg " Andrö's und geben, wa» g, Iche,denkest naö nationale» Hoö
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