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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020831017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902083101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902083101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-08
- Tag 1902-08-31
-
Monat
1902-08
-
Jahr
1902
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Drer-ner? Nachrichten. «r. 210. Seite 2. MM Sonntag. »1. August 10«P Krir»S«inifter Freiherr von Hausen. — Laut Armeeverordnungsblatt ist am 29. d. M- der General der Infanterie Freiherr von Hausen zum König!. Sachs. Staats, und Kriegsminister ernannt worden. Ma^ Clemens Lothar Freiherr von Hausen wurde am l7. Dezember 1846 als zweiter Sohn deS un Jahre 1676 ui den Ruhestand übergetretenen Kommandanten der Haupt- und Resi denzstadt TreSden, Clemens Freiherr» v. Hausen und dessen Gattin geb. o. Ammon zu Dresden geboren. Nachdem er in der MiIitär-ErziehungSanstalt deS Dr. Dzondi die erste Borbildung empfangen hatte, wurde er Ostern 1661 in das Königl. Kadelienhaus zu Dresden ausgenommen, auS diesem aber, einige Monaie vor dem Schlußezamen, bei der Mobilmachung des sächsischen Bundeskonligents gegen Dänemark, kaum 17 Jahre all, entlasten und alS Portepöesähnnch in das damalige 3. Jäger- Bataillon eingereihk. Im folgenden Jahre wurde Freiherr v Hausen »in einem Patente vom 25. Oktober 1663 im gleichen Truppentbeile zum Leutnant ernannt, machte in diesem Bataillon auch Len Feldzug 1866 in Böhmen und die Schlacht bei König- arätz mit. DaS 3. zur Brigade von Carlowitz gehörige Sächs. Iägerbalaillon halte die Aufgabe im Verein mit zwei Bataillonen und eurer weiteren Kompagnie das Dorf Problus, gegen welches «ich der Hauptstoß der Preuß. 27. Infanteriebrigade, der eine ahlrerche Artillerie beigegeben war. richtete, ^u halten. Die l-enheidigung des wichtigen Punktes lag in den Händen von etwa ! sächsischen Kompagnien. Nachdem die sächsischen Truppen in dem sich entwickelnden Ortsgefecht mit aufopferndem Mulde über eine halbe Stunde einen ungleichen Kamps unter bedeutenden Verlusten gegen den übermächtigen Feind geführt hatten, mutzten u.e gegen 3 Ubr das Dorf aufgeben. DaS 3. Iägerbalaillon allein batte in diesem Kampfe 9 Offiziere, darunter seinen Komman deur, Oberstleutnant v. d. Mosel, und 120 Mann verloren. r> Hausen hatte hierbei im Vereine mit den anderen wackeren Sch suchen Triwven die gestellte Aufgabe, den Rückzug des Gros des sächsischen Korps zu decken, glänzend gelöst. Noch während des Feldzuges, am 31. Juli, wurde Freiherr v. Hausen zum Oberleutnant ernannte er übernahm gleichzeitig das Amt eines WirihichaflSoffiziers. in dem er dem militärischen Verwaltnngs- wesen vorübergehend näher trat. Den Haupttheil seiner Dienstzeit brachte Frhr. v Hausen im Generalstabe zu. Bei der Neuformation im Frühjahre 1667 bildete das 3. Iägerbalaillon den Stamm deS 2. IägerbakaillonS Nr. 13, welches zunächst Nossen und später Meinen als Garnison zugewieien erhielt. Freiherr v. Hauien wurde am l. April zum Adjutanten des Bataillons ernannt. In dieser Stellung verblieb er auch während des Feldzuges gegen Frankreich 1870/71. Das Bataillon war während der Schlacht bei St. Privat an der Erstürmung des WaldeS von Iaumont betheiligt Auch die nicht geglückte Ueberrumvelung von Verdun, das Rekoanoszirungsgetecht vei Nouart. die Erstürmung von La Moncelle und Daigny während der Schlacht bei Sedan, weiter dis zweite Schlacht von Billiers und der Nachtkamvf bei Marion Blanche während der Belagerung von Paris, boten dem 2. Jäger- bataillvn die Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Das Ritterkreuz des Albrechtsordens mit den Schwertern und das Eiserne Kreuz waren Reichen der Anerkennung für die bei diesen Gelegenheiten entwickelte Bravour des jungen Offiziers In die Heimalh zuriickgekehrt. wurde^Freiherr v. Hauien in das Schützenregiment veriekk und vom I Oktober ab aus die Kriegsakademie nach Berlin befehligt. Er verblieb auch nach seiner Ernennung zum Haupt- mann — 2. Januar 1872 — in diesem Kommando. Am 31. Juli 1674 trat v. Hansen zu seinem Skammbataillon, dem 2. Jäger bataillon Nr. 13, zurück, in dessen Stand er während seines Berliner^.Kommandos überführt worden war. Sein Aufenthalt bei der Truppe war aber nur ein kurzer. Am 1. Mai 1875 wurde er zur Dienstleistung beim Grossen Generalstabe in Berlin kom- uiandirt. In diesem Verhältnisse verblieb er drei Jahre, während welcher Zeit er unter Leitung des Feldmarichalls Moltke die jährlichen llebunqsreisen des Großen Generalslabes mitmachke. Freiherr v Hausen, der bereits im Frühjahre und Herbst 1877 der Königl. Preußischen 26. Division zu Karlsruhe zugetbeilt ge- we'en war, brachte die nächsten II Jahre abwechselnd als General- stabsossizier un Stabe der I Infanteriedivision Nr. 23 unh heim Generalkommando des König!, sächsischen Armeekorps zu. Er war im Jahre 1661 — mit 35 Jahren — zum Major ausgerückt mtd am l. April 1887 unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant, als dessen Kommandeur in das in Freiberg gar- nisonirende 1. Iägerbataillon Nr. 12 versetzt worden. Am 20. März 1890 übernahm Freiherr v. Hausen die Führung des 2. Greuadier^Regiments „Kaiser Wilhelm. König von Preußen", als dessen Oberst und Kommandeur, verblieb in dieser Kam- mandostellung abermals nur zwei Jahre, da er bereits am 10. März 1892, im Lebensalter von 47 Jahren mit 30 effektiven Dieusijahren, mit dem Ranqe eines Generalmajors, als Stabs chef an die Spitze des Generalslabes des sächsischen Armeekorps trau Im Jahre 1695 wurde Freiherr v Hausen zu den Offizieren von der Armee geführt und als Oberguartiermeister dem König lich Preußischen Großen Generalstabe zugetbeilt. Er rückte in diesem erhältuiste 1896 zum Generalleutnant auf und wurde im folgen boten worden. — Postanweisungen «it persdrirtr« Abschnitt werde« seit einigen Tagen aus den Postämtern in Hamburg verausgabt. Ihre Handhabung ist bequemer als bei dem alten - Der Wtntersahrplan siir di« Linie D,eAtze llhrmnl- —Rrichenbachi. v. i— Hosj zeigt wieder »erst dene und nicht unwesentlich, Reuerunge» und Verbesserungen, von den detheiligten Kreisen dankbar begrüßt wrrde« dürfte nächst geht der dem internatioimle» Verkehr München— dienend« Schnellzug, welcher gegenwärtig Mittags 12 Uhr 22 Min. i« Hof adfäbrt lind aus hiesigem Hauptdahndose Nachm. < Uhr 43 Min. ««trifft, künftig 13 Minuten später, in Hof ab. weil auf der bayerische» Strecke noch m LandShus angehalten folgt dann um 5 Uhr. _>U hier abgehende Münchner Schnellzug den hiesigen tzauptbahnhos Oktober ab erst 11 Uhr 5 Min.: er nimmt in Zukun^ Uhr 59 Min. hier MH vom 1. von dem 10 U den gen Riesaer Personen- zu ge auf und bietet damit eine vorzügliche Verbindung auch von Cottbus—Großenhain her in der Richtung nach Freiberg. Chemnitz und München über Dresden. !a»üge lügt, daß er vor dem Dresdener Schnellzug ian ' * y ' Hinsichtlich der Person »aß der Borm. 11 Uhr 15 Min hier die Berkehrsstelle Lichtentanne bei Im Weiteren wird dieser Zug so beschleu- ihm nachfolgenden München—Bamberg— an Hauptbahnhof hier Vorm. 9 Uhr 50 mit dep, Bau ^ ^ randter oder Al. Jietberg und «och später bis - Immer mehr dreitet uterrlch« für Knaben i ele »u Ivohlwol igen^Vere .. . „ ... Sereit» am muß mit großer ' Dts-Unterricyie nach freier W Simen. Der e Au männlichen — Jugend zur Em Stadtverordnete »u Willi,», ist setz» in der nruen 12 dom Gemeinnützigen Verein die worden, i, der verelts am 1. He ES muß mit großer Freude de Handfertigkeit»-», in denen Knaben chrn — Äugend zur 2 »ische» Uebung > nS' ' igrn Sem» > de, gesch v-i til». . . LerUt. rptember der Unterricht an den io nützlichen «rdelten «rugkeits-unterricht stellt fick ' ckeiten unserer — des k<l»»a zu dringen «Nd Schulung der Hand Uem . n Handf, ule dte enschen zu fördern. in der methodischen Uebung und Seite werkthätigen Schaffens das geeignete ung dieses, wichtigen Bildungsbedürfnisses. »siegt anch der Gemeinnützige Verein seit 1 e»tL>Nnterrlcht in der Absicht, neben der der Jugend zu geschickten und tüchtigen .... ... Lehrer für Handfeitigkeits-Untrrricht auszubilden und Freunden der Handfertigkeit — auch Damen — Gelegenheit Zur Uebung in derselben zu geben. Gleich dem Turnen und Ep,el entwickelt ^ > Handfertigkeits-Unterricht die körperliche Kra" " Anstelligkeit des Knaben und macht ihn dur l. E. und Stollberg ermöglicht, den erwähnten ' , - H - Fahrt nach Chemnitz und " ' .8 Uhr . rrsden zu benutzen Ferner wib dem Nachm. 3 Udr 53 Min. aus diesigem Hauptbabnhose fälligen Personenzuge die Verbindung von Weimar—Gera—Ronneburg her nicht unwesentlich dadurch verbessert werden, daß der jetzt 9 Uhr 30 Min. Vorm, von Gera in der Richtung nach Glauchau ab- aebende Personenzug erst von Gera 10 Uhr 5 Min. abaelassen und daselbst noch Anschluß von Weimar aufneymen wird. Endlich wird der Abends 9 Uhr 15 Min von Chemnitz abgehende und hier jetzt 10 Ubr 38 Min. «»langende Personenzug künftig auch in Hams- berg, Deuben und Potschappel anhalten und erst Abends 10 Uhr 44 Min. hier eintresten. Die Verbindung nach Radeberg. Kamenz, sowie diejenige nach Pirna bleibt diesem Zuge aber gewahrt. Schließlich sind noch einige wichtige Neuerungen im Fahrplane der Vorortzüg,e zwischen Dresden und Tharandt zu erwäh Wie im voril Min. und ! »no nocy einige wicmige Neuerungen >m Fahrplane rtzüge zwischen Dresden und Tharandt zu erwähnen, »rigen Winter, werden die Vorortzüge Nachm. 3 Uhr 40 Abends 10 Uhr 33 Min. ab Tharandt, sowie Abends linsiig icyon 4 uyr '.».»cin. uno rommi, uaaioem er in den Anschluß von Nossen-Mohorn-Wil-drufs her :n bat. Nachm. 4 Uhr 40 Min., also noch vor dem Schnellzuge, nach hier. Die jetzt nur Sonntags Ver den Jahre zum Kommandeur der 3. Königl. Sächsischen Inianterie- dimsion Nr. 32 ernannt. Seit dem vorigen Jahre ist Freiherr o Hauien koinmandirender General des 12. il. Königl. Sächsischen) Armeekorps und »eit 12 Mai 1901 General der Infanterie. Dem nach steht der neue Kriegsminister. 2e. Ercsllenz Herr General der Infanterie Freiherr o Hausen, zur Zeit in seinem 56. Lebens- und 39. effektivem Tienstjahre. — Herr Fina»,minister Tr. Rüger begab sich gestern in Begleitung mehrerer Herren vom Finanzminiiterium und von der Generaldirektivn der Staatsbahnen nach dem Plauenschen Grunde zur Besichtigung der G i k te r s e e - H ä n i ch e» e r Koblen- vab ». Die Herren benutzte» den Vormittags um 9 Uhr vom hiesigen Hniiptbahnhose abgehenden Personenzug bis Potschappel. von da aus führte sie ein Sonderzng »ach Hänichen. Nach etwa IB ständigem Aufenthalt daselbst fuhren die Herren »ach Pot- schavvel und von dort mit dem Mittagspersonenzug nach Dresden zurück. — Die Beerdigung des Königl. Sächs. Generalleutnants a. D. Herrn August Alba» vonLeon hardi findet Mittwoch den 3 September Vormittags 11 Uhr von der Kapelle des äußeren katholischen Friedhofes aus statt. — Morgen feiert Herr Finanz-Mi nistcrias Sekretär Zuleger sein 25 jähriges Diensriilbiiälim als Beamter des König!. Finanz- Ministeriums — Morgen vermag Herr Polizei-Inspektor Born, Mitglied der politischen Abtheilung, auf sein 25iähr>ges Amtsjumläum bei der Königl. Polizeidirektion zu blicken, 'sächsische, preußische, österreichische und russische Ordensauszeichnungen zeugen von dem verdienstvollen Wirken des Jubilars. — Sein Biäbriges Dienst-Jubiläum begeht morgen der Königl. Amtsgerichtsdiener Herr Ernst Pfeifer. Ter Jubilar hatten Feldzug gegen Oesterreich beim vormaligen 15. Insaiiterie-Bataillon ab . der Königl Sächsischen Leibbrigade mitgemncht und stand wieder- beiden Richtungen sowie noch je 1 holt im ,zencr. von Ehemnitz nach Mittwrwa otz — Aus Anlaß des Nationalfestes am 2. Sevtember ersucht Chemnitz war die Bahn besonder» . ... der Rath die Bürgerschast, ihrer oaMotiiche» Theilnahme durch die Stadt damit ihre erste Bahnverbindung erhielt und zivar Potschappel den An ausgenommen Münchener Schnellzuge, nach Hier. Die letzt nur Sonntags kehrenden Züae: ab Tharandt Abends 9 Uhr 50 Min. und Abends 11 Uhr 23 Min. werden täglich abgeiertigt, letzterer verläßt Tharandt aber schon 11 Uhr 15 Min. Abends lAnkuntt hier II Uhr 43 Min ). Für Sonn- und Festtage ist Abends II Ubr 30 Min. ab Hauptbahnhof ein Vorortzng bis Tharandt vorgesehen, der an diesen Tagen auch den Anschluß nach Wilsdruff vermittelt. — Wie sich am 22. August 50 Jahre seit der Eröffnung der Dampsschifffabrien von Dresden »ach Riesa vollendeie», so wird om 1 September ein Kalbes Jahrhundert voll, seit dir C b « m n i tz — R i e s a er Eisenbahn dem Verkehr übergeben wurde. Drese wichtige Bahnlinie war zunächst nicht staatlich, sondern — wie Anfangs die meisten sächsischen Bahne», so die Leipzig—Dresdner, sächsisch-bayerische, Zwickau—Werda »er. sächsisch—schlesische und Löbau—Zitkaner Eisenbahn — Privnt- uiiternedme». Dabei reservirte sich der Staar jedoch, als er 1614 die Konzession zur Erbauung ertheilte, 10000 Aktie» und gewährte der Gesellschaft 1847 eine durch Landtagsbeichluß genehmigte pekuniäre Unterstützung aus brr Anleihe von 10 Millionen Thalern. die er damals behufs Ueberaiahme und Weiterausbau der noch nicht eröffneten >ächsi»ch—bayerischen Bad» n»d Gewäkrung von Beihilfe auch an die Löbau—Zitlaner Eiikiibaknyksellschatt. die gleich der Chemnitz—Riesaer damals im Noldstandsiahre 1647 in große Geldnotb gergtben war. aufnabm. Schließlich sah sich der Staat oenötbigt. anch die Chemnitz—Riesaer Eisenbahn, nach dem deren Unternehmerin bankerott geworden war, noch vor der Eröffnung zu erwerben, so daß die Linie Cbemnitz—Riem eine der ältesten sächsische» ist, die von der Inbetriebnahme an in Staats besitz waren, lieber die Eröffnung selbst finden wir in Zeitungen aus lenen Tagen eine ganze Reihe von Mittheililiigen. von denen einige der Wiederausfrifchiing werth erscheine». Früh 7 Ubr. »ach dem Eintreffen des Königs Friedrich August und des Prinzen Johnnn mit der königlichen Familie, i'owie der Behörden, fetzte sich ein langer, von den beiden Lokomotiven ..Riesa" und „Chemnitz" gezogener Zug von Riesa ans nach Chemnitz in Be wegung, weil die Ungunst des WetterS — der Rege» floß in Strömen — den feierlichen Empfang vereitelte. Ebenso war deS Wetters halber nicht daran ^n denken, die nach dem Programm in Aussicht gestellte genaue Besichtigung der bedeniendslen Bauwerke der Bahn — daumter namciillich die Zschopaudrücke zwischen Waldheim und Döbel» und die fünf Biadukte bei Dietenmühle, Heiligenborn. Steina. Sommermühle und Saalboch — vor- zmicümen: ja. das Königspaar nahm die Begrüßungsansprache» auf den einzelnen Stationen meisteiilheils vom Wagen aus ent gegen. ließ auch die zur Ueberreichung von Gedichten und Blumen erschienene» kleinen Mädchen zu verschiedenen Malen in den Wagen einsteigen, »m ihnen Gelegenheit ,» geben, sich ihres Peiinims zu entledigen. Je mehr sich der Zug der Endstation Chemnitz näherte, desto mehr flieg die Hoffnung auf Eintreten besseren WetterS. doch störte bei Alr-Mittweiva ein Unfall ernster Art die von dieser Hoffnung aufrecht erhaltene frohe Festflimmung. Ter schon »eit eiwa 6 Jahren im Bahndienst befindliche Ober- schafincr Wolf verunglückte, indem er, auf dem Wagen stehend, mit dem Kovfe an eine Bahnübelbrückung anstieß, als der Zug in voller Fahrt war. und scheint kurze Zeit nachher im Chemnitzer Stadtkrniikenbaiise verstorben zu sein. Uni I I Uhr. also nach vier stündiger Fahrt, langte der Zug unter Glockengeläute, Kanonen donner und dem Jubel einer unabsehbaren Menschenmenge in Chemnitz an. wo ein feierlicher Empfang und dann im Kasino- lokal ein Festmahl, an dem sich weit über 300 Personen betheilig- ten, statttanden Während des Mahls veranstaltete man eine Sammlung für den verunglückten Oberschaffner Wolf und dessen Familie, die sehr ergiebig ausfiel. .Schöner als Chemnitz an diesem Tage", so war damals zu leien, .konnte sich keine Residenz schmücken": die Dresdner „Konstitutionelle Ztg." erklärte mit einem kleinen lapgus geradezu: .Noch nie haben wir. weder in Leivzig noch in Dresden, noch sonstwo eine reicher und geschmack voller geschmückte Stadt gesehen." U. A. fand damals auch eine speisting von über 1800 Perionen statt. Nach dem Mahle begab man sich zur GewerbeauSstcllung, wobei der König, der sich auf dem Wege dahin mit dem Erbauer der Bahn. Oberinaeiiieur Seryel, unterhalten hatte, ein Doppel'palicr von 2000 Malchinen- ardeitern vaisirkr, die eine Adresse mit Wünschen für Weilersühr- ung der Bahn »ach Zwickau, „damit die der Industrie lo unent behrlichen Kohlen wohlfeiler alS bisher herbeizuichaffen sind", und bezüglich des Verbleibens im Zollverein überreichten Auch in der Ausstellung selbst kam der Wunsch nach Fortsi'lbmng der Bahn bis Zwickau — wo durch die Linie Zwickau—Werdau bereits Ver bindung mit der sächsisch—bayerischen Bahn vorhanden war — zum Ausdruck: über ausgestellten Steinkohlen war nämlich in Buchstaben aus Blumen die Inschrift .Bald nach Zwickau" an gebracht Nachmittag» 5 Uhr erfolgt« bei schönstem Wetter die Rückfahrt über Rkeia und Dresden Dabei konnte man dte Be sichtigung mehrerer Bauten, von denen der Viadukt bei Steina den beio »deren stationen die V ungSsetern nachholen. >K10 Uhr kam der Zug an. Die Bahn war dem Verkehr übergeben. Während der erste Fahrplan von 1853 je drei Züge von Cbemnltz nach Riesa und in umgekehrter Richtung aufführt. so daß von Chemnitz au» 4,45 Uhr, Vormittag» 10 Ubr und Nachmittag» 4.90 Uhr Ver bindung nach Rieia war. und die Züge nach Chemnitz in Riesa ihr Nachmittags und 7.45Uhr" ch ,e 8, darunter je 2 Schnell- 1 Borort»- und Theilsirec oder Döbeln und zurück. Für deshalb von Bedeutung, weil Wechselung widerstandssäbiger gegen die rein geistigen Anstreng ungen. Der, Handfertigkeitr-unterricht. dessen Verbindung unt rast, Gewandtheit irch heilsame Av- eistigen Aiistrena- und .. . »on seit Jahrhunderten von a wiederholt angestrebt ward .... männliche» Jugend zu einer leitet den angeborenen SchaffenStrieb in richtige .«rast und Geschicklichkeit der Hände, bildet Augenmaß gormensinn in ganz bedeutender Weise, gewöhnt an Ausdauer und sorgfält'ges Arbeiten, führt zur Freude am Schassen nütz licher Dinxw, erzielt Achtung vor der Arbeit der Hände und vor deren Vertretern und hat somit unzweifelhaft einen hohen erziehlichen Werth. Die» ist um so mehr anzuerkenaen, al» da- heutiae Leben weit höhere Anforderungen an die Borblli und Ausrüstung de» Einzelnen stellt. In den Schülerwerkstä des Gemeinnützigen Vereins wird Unterricht in Papier-, Tho und Weidenruthen-Arbeiten an Kinder vom ersten Schuljahr» ab. in Papparbeiten an Kinder vom dritten Schuljahre ab. in Hobelbankardeilen au Kinder vom vierten Schuliakre ah und in Kerbschnitt-, Ausgründe- und Metallarbeiten an Schäker Uv» echsten Schuljahre ad ertheilt. Außerdem bestehen Adtheilungen ür Erwachsene lauch für Damen). Die acht Schülerwerkstänen lefinden sich Iohannisstraßc 18. 1. Etage lLeiter Herr Lehrer Liebezeit). Tieaslraße 14, 2. Etage lLeiter Herr Lehrer Meyer), Sedanstraße 19 und Gutzkowstraße 30 lLeiter Herr Lehrer Ficken- wirth), Ammonstraße 17 lLeiter Herr Lehrer Augustin), Poyland- straße 42 lLeUer Herr Lehrer Getbemann). Silbermannstraße 5 Leiter Herr Lehrer Engelhardt), Mar>enhosstr., 28. BezirkSschule Leiter Herr Lehrer Grove) und Fiedlerplatz, 12- Bürgerschule Leiter Herr Lehrer Hübler). Anmeldungen nehmen dir Letter, owie di« Hausmänner der betreffenden Schulen jederzeit ent gegen. — Zu einer erbebenden Feier trat gestern Mittag der Opern chor der Königlichen Hofoper im Chorsaal zusammen' e» galt, dem Scheiden seines beliebten und hervorragenden Mitoliede» Herrn Arno Spies, der nach 41jähriger unermüdlicher und vielseitiger Thätigkeit sich von der Stätte seiner Wirksamkeit Ver abschiedete. In Anwesenheit des Herrn Generalmusikdirektor» Gey. Hofraths v. Schuch, des Herrn Regisseurs Mödlingrr unh Herrn Musikdirektors v. Schreiner begrüßte der Chor den von Kollegen eingesührlen scheidenden durch musikalischen Gruß, worauf Herr Inspicient Liebeskind mit herzlichen Worten dem scheidenden Freund uno Kollegen für alle erwiesene Liebe und Kollegialität, insbesondere aber für seine hingehende und ersprieß liche Aufopferung als Vorstandsmitglied und Begründer mehrerer Unterstützungs-Verbünde der Deutschen Bühnengenossenschaft, sowie der Pensionskasse des Hostheater-Opernchore» dankte, ferne Vielseitigkeit als Künstler und Schriftsteller pries, die, wie unter Anderem seine Operntexte zu „Marga und „Roland bezeugte», alle von schönem Erfolge gewesen sind, ebenso habe er durch eine große Anzahl Prologe und Festspiele, sowie Gelegenheit»- Gcdichte seine Tüchtigkeit bewiesen: mit bewegtem Herzen nehme er von dem Freunde und Kollegen Abschied, zugleich mit dem Winjche, daß ihm noch viele Jahre ungetrübter Rüstigkeit im Kreise seiner Familie beschieden sein mögen. Hierauf überreichte der Sprecher oem Scheidenden einen Lorbeerkranz und mehrere sinnige Geschenke Darauf sprach Herr Balletinspicient Gaster >m Namen des Ballets. Unter Leitung des Herrn Liebeskind wurde sodann der Chor: „Ich kenn' einen Hellen Edelstein" ge sungen. Herr Spies. auf's Tiefste ergriffen, dankte vor Allem der königlichen Generaldirektion, sowie Herrn v. Schuch , für das ihm jederzeit bewiesene gütige Wohlwollen er dankte seinen Kollegen und Kolleginnen, die ihm noch diesen herzlichen Abschied bereitet, der ibm unvergessen bleiben werde. Im Verlaufe der Feier wurden Herrn SpicS noch manche Blumenivenden und An gebinde überreicht und herzliche Dankcsworte wurden ihm ge sagt von Vielen, denen er oft als Helfer und Berather zur Sette gestunden. — Die drei nm getauften Schiffe der Sächsisch- Böhmische» Daiiipffcbissubrts-Gesellschast tragen, wie wir gebeten werden mitzntheilen, die Namen „König Georg", „Kronprinz" und .Kronprinzeisin". — Nach dierwöchentlichcr Ruhepause nimmt der Fechtklub „Hergsell" in Dresden morgen leine Hebungen wieder aus. die wie bisher Montags und Donnerstags von halb 9 bis 10 Uhr in dem geräumigen Fechtsaal des Allgemeinen Turnvereins, Permoser- straße 13/l5. regelmäßig stattsindcn. Ter genannte Klub eröffnet sein 4. Geschäftsiahr Anfang Oktober mit der Einrichtung eine» Kursus im Fleuretfechten unter vorzüglicher technischer Leitung, an dem sich Herren gebildeter Stände betyciligrn können. Im ,F«cht- klub Hergiell" in Dresden wird u. A. auch der leichte österreichische Säbel fleißig geübt und in dieser Waffe Unterricht ertheilt. — In dem am Dienstag, den 2- Sevtember. im Lincke- schen Bade stattfindendei, Monstre-Concert, da» von 6 Militärkapellen ausgesührt werden soll, werden außer den be reit» bekannt gegebenen Kompositionen auch 3 Lieder für 20 Waldhörner und ztvar ..Da» treue deutsche Herz". „Ritter» Abschied" und „Beim Liebchen zu Haus" zum Vortrag gelangen. Das Programm, welches insgesammt 61 Concertnummern auf- weist, ist derartig zusammengestellt, wie es in Dresden bisher noch nicht geboten worden ist. E» ist zu wünschen, daß da» ge plante große Unternehmen von gutem Erfolge begleitet sein möge. — Gestern früh wenige Minuten vor 8 Uhr begab sich ba ll. Bataillon de« Leib-Grenadier-Reaimen t» mit Sonder,ug vom Bahnhof Klotzsche au» nach KönigSbrück zur Ab haltung^ von Schießübungen. — Bon Meißen kommen», traf gestern Nachmittag kurz nach >/B Uhr da» Pion« er» Bataillon Nr. >2 auf dem hiesigen Neustädter Bahnhof ein. — Eine Abtdeilung des Train-Bataillon» Nt. 19 wurde gestem Nachmittag »m 6 Uhr ebenfalls mit Sonderzug von Riesa nach Leipzig befördert. — Im Centraltheater finden heute zweiBorftell- unaen statt: Nachmittags V,4 Uhr und Abend» >^8 Uhr. Die Nachmittags-Vorstellung wird zu halben Preisen gegeben. In beiden Vorstellungen tritt da» gekämmte Künstkerpersoual de» Eröffnungsproaramm» auf. — Im Victoria-Salon tritt beute Tvmian'sche GesrllsHajt in zwe« gwi Programm auSgestattetcn Äorstellungen aus. bietungen sind neu für Dresden. Dte Nack, halb 4 Uhr, wird zu kleine» Eintrittspreisen gewöhnliche Prelle — Bom 1. September ab conrertirt t Garten täglich da» auf 58 Künstler verstärkte Orchester. di- groken. Winter» mit reichem ^lMtellun «n. Abenl um 8 r Morgen». 2,30 Uhr Nab verkehren irtzt täglich ,e 8, schmücken der Häuser Ausdruck zu geben. zugleich VerkehrSgelegenhett nach Dresden und Leipzig: die un- hcl)»br — Annaberg, 29. Aug wärtig, Vertreter unsere» 21. Wahlkreise» Dr. Esche, aus nochmalig, Anfrage mit jooloc »ard ü onierbataillon stehen in der outen und ve- Wi« verlautet, bat der vtsttmmtynt
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