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- Erscheinungsdatum
- 1902-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190208262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19020826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-08
- Tag 1902-08-26
-
Monat
1902-08
-
Jahr
1902
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vertltche» und DSchfilche«. - «u» de« amtlich,« Bekanntmach» Bom 1, September ab werden die Tchnorrstrabe. »w> Aen der Berg, und Winaelmannstrabe. und die Kanonen st ratze, in ganzer Länge. Wege» Erneuerung der Schotterdecke auf der oberen Halste aus die Dauer der Arbeiten für den Fahr- und Reitverkehr ae- sperrt. Mit dem Hauptschleusenbau >u der Lindenslrahe. zroischen der Rolhermundt- und Winterbergslrake. »»d >n der Wiefenthorstratze, zwischen der Groben Ulostergasse und dem Bcauuwntplatz soll am 8. September begonnen werden. — Der vorgestrige ausnehmend schöne Sonntag holte viele Ausflügler hinau» nS Freie gelockt, sodatz sich ein überaus reger Berkehr auf unsere» hiesigen Bahnhöfen entwickelte. Aus den HauptverkebrSlinie» war der Andrang so stark, daß ans der Dresden Reichenbacher Linie N und aus der Dresden-Boden- bacher Linie IO aubersahrplanmätzigr Züge obgelassen werde» mutzten. In den Richtungen »ach Nceißen, Cossebaude und Klotzsche—ArnSdors genügten -war die reaelmätzige» Züge: eS mutzten aber insbesondere die Mittag», und Abrndzüge verstärkt werden.— Ein Sander»» g, den die Staalsbaanverwaltung für da» Personal der Betrieb», und Drlegraphenwerkstätten in Leipzig und deren Angehörige genehmigt hatte, passirtr gestern srüh gegen H8 Uhr unseren hiesigen Hanptbahnhose, um nach kurzen, Aufenthalte nach Schandau weiterzusabren: er wurde inSyesammt von 1800 Personen benützt und mußte deshalb in zwei Theilen ge- fahren werden. — Die Sektion Bricßnitz und Umgend widmet dem Gebirgs- visein für die Sächsische Schweiz anläßlich der Jubelfeier de» tz-lährigen Bestehen» desselben eine vom Lehrer Alwin Bergmann- Dresden jPersasler einer Geschichte von Löbau) bearbeitete Fest- ichrist „Geschichte des Zschon er Grunde» bis zur Ab- lösung aller Fronen ', welche von Sr. Majestät dem König an- genommen worden ist. Der Verfasser hat mit großem Fleiß sein Material auS den besten Quellen, jusaniu,engetragen und als gründlicher Kenner der Gegend vervollständigt — Ein aufregender Vorgang vor sich geiler» Borinittag in der 9. Stunde den Passanten auf deni vo» der Lvichwitzer Brücke aus »ach Dresden zu gelegenen T heile. Die Schutz- Mannschaft von Losch witz war in voller Thätigkeit »ach einem Einbrecher, der während der Nacht dcrielbst eingebiochen war, aber die Flucht ergriffen hatte ES enispann sich eine förmliche Hetz jagd. Gegen '^»lO Uhr wurde der Einbrecher unter Eskorte von 8 Schutzleuten in sicheres Gewahrsam gebracht. — Da« Restaurant „Goldener Adler" an der Endstation der Straßenbahn „Waldschloßchen", da» sich in den bewährten Händen des Herrn Träger befindet, ist »ach vollständiger Reno- vation dem Publikum wieder zugängig. Der Aufenthalt ist sowohl im Innern, wie auch im Garten ein angenehmer — Da» am Sonnabend Nachmittag in Evita in dem herrlich am Elbufer gelegenen Etablissement „Eonstantia" adgehaltcne Sommerfest der „N n n b e»- B e s ch ä s t i g u » gs - A n st a 1 t >S StadtvereinS für innere Mission i» Friedrich st a d t" gestaltete ich zu einer in jeder Beziehung gelungenen Feier. Nicht wenig irrig hierzu das prächtige Wetter bei, von dem d,e 25. Wiederkehr dieiei Per anstaltung begünstigt ivurde. Tic Tbeiliiklmie» nebst Angehörigen waren, geführt von ihrem Inspektor, Herrn Sickert, unter Musik begleitung von der Anstalt aus nach dem Festplatz malschirt, wo sich bald ein fröhliches Lebe» und Treiben entwickelte Der Be- wirthung solche als Hauvlbelustiauirg ein in drei Abtheilnngen abgehalteneS Vogelschießen, dem sich GesaiigSanssührunge» und ver schiedene Spiele a»schlossen, an deren Leitung sich die Herren Lehrer Kelle und Muuckelt betheiligtea. Bo» de» Gönnern der Anstalt, die unter dem Protektorat Sr. Mai. des Königs Georg steht, waren der Reisezeit wegen leider nur wenige eijchiene». Außer dein Anslaltsverwalter. Herrn Lehrer Böhm, beinerste man auch die Kvmmissionsmitalicder. Herren Schuldirektoren Habil »ud Wiedemar»,. Privatus Bramjch nnd Baiigewerke Ulbricht. In fröhlichster Stimmung und von dem Gebotenen vollauf befriedigt, traf die Knabenschaar unter de» Klänge» lustiger Marschweiseu gegen 6 Uhr Abends wieder i» der Anslalt ein. — Eine schöne Ausstellung eleganter .Herbstncndciicir in Filz hüten bringt auch dieie-Z Iakr wiederum die Hutfabrik von Otto Buchbolz, Aiuienslraße 28. Außer Len soliden eigenen Fabri katen führt das Geschäft nur Waaren der nainhaftetlen Fabriken des In- und Auslandes und legt hauptsächlich Werth darauf, deni kaufenden Publikum mit »nr fehlerfreien, neuesten Erzeugnisse» der Mode in Hüten zu billigen Preisen auswarten zu könne»' Neu eingesührt sind die bclreblen italienische,r Borsalinvhütc aus Aleisandria. ^ In R cr d e b e u l machte der 4., Jahre alte Feigenkoffce- ,,abrikanl Bleschke seinem Leben durch Erhänaen ein Ende. — Frau Gasthossbesitzer Himstedt in Machern ist ihren Verletzungen, welche sie be> der vor einigen Togen erfolgten Benzin- Explosion erhallen halte, erlege». — LeiSnig. 25. August Ihre Excellenzcn die komwan- direnden Gencrolc v. Trcitschke und Freiherr v. Hause» Iraser» gestern hier ein und nahmen im Hotel „Zum goldenen Löwen" bis zum 28. d. M. Wohnung. — Frc i bcrg. Der in eurer hiesigen Bandagensabrik angestcllt gewesene 20jährige Buchhalter Sch machte an dom im Fürsten, bruch bclegcncn großen Zechcntcich seinem Leben durch einen Reooloerschuß ein Ende Die Ursache der Thal dürste, wie aus hrnterlassenen Schriftstücken hcrvorgchcn soll, in verschmähter Liebe zu suche» sein., — Adorf. 2>5. August. Eine ciacnihümliche Erscheinung des an häufige», unenvunichlen 8!>ederjchlägcn reichen Sommers ist die Thatlacke, daß in zahlreichen größeren und kleineren Ort- schosten über T r > nkwaiscrmangcI geklagt wird. Gegen wärtig ist Adorf dabei, die nicht mehr ausreichende Wasserleitung zu erweitern, und Klingcnthcil sieht sich gleichfalls acnöthigl. zur Abstellung des fühlbare» Wassermangels neue Quelle» zu fasten und ein neues Bassi» zu erbauen. In verschiedenen Dörfern des oberen Vogtlandcs sind Privatbruiine» schon seit 5 bis k Wochen völlig versiegt. Es fehlt am sogenannte« Grundwasjer, eine Folge des nahezu jchnccloscn Ictzlen Winters und diese mangelnde Feuchtigkeit der «eieren Bodenschichten soll auch die Ursache scm. daß das Püznryceliunr vertrocknet ist und die Pilz ernte bisher überaus spärlich war. Steinpilze, Champignons und andere Edelpilze hat mau seither so gut wie gar uicht gesunden. »Ur die Gclbichwäiiimchen werden in kleineren Mengen auf den Markt gebracht, ober auch erheblich thcurer bezahlt, wie in den letzten Jahren — Chemnitz. 22. August. Das neue Centrcrl- Theater wird bereits gn der äußeren Seite abgerüstet. Dasselbe »erat sich jetzt schon s ein Bau in durchweg vornehm moderner Ausführung. Die Bühncngarderoben und Keller sind durchweg oSphaltirt, der eiserne Vorhang und die Coulisseneinrichtungen an Ort und Stelle und auch im Zuschaucrraum die gröbsten Arbeiten erledigt. So wird an der reichen Stuckatur der Decke die letzte Hand angelegt, die au» Rabitz konstruirten Rang-Brüstungen sind bereits fertig und auf der Galerie ist man mit dem E>n- bauen der Sitzplätze beschäftigt Die ff Nieter breite» Wandel- gärige des ersten Ranges sind wie die anschließenden Garderoben für die Zuschauer und das umfangreiche, in seiner Ausstattung äußerst luxuriös geplante Foyer am Fußboden mit Terrazzo bc> legt. Tie großartige innere Ausstattung des Theaters soll der des DrcSdirer Ecniral-Thcaters angepaht werden. Bon den Kostenräumen führen bereits jetzt breite Marmortrcppcn »ach oben. Im Bordergebäude ist vis auf eine größere Privatwohn- ung Alles zu Restaurationszwccken — großes Cafe, Wein- und Bierstube — eingerichtet worden. Die Eröffnung erfolgt vor aussichtlich Ende Oktober. — Der Sckmicd Johann Jonathan Lcrtcl im Stadttheil Altchemnitz feierte am Sonntag mit seiner Gattin, Frau Äilhclmine Oertcl geb. Köhler, das Fest der goldenen Hochzeit. Bon 2 Söhnen und 4 Töchtern, 22 Enkeln und 5 Urenkeln de» gleitet, wurde da» Jubelpaar i» der Michaclisklrche durch Pfarrer Oelschlegel in Ebenmitz feierlichst cingesegnet. — Anna bcrg. 25. August. Gestern fand in Herold der obererzgebirgtiche Bezirks-Frucrwehrvcrband statt. Ihm ging am Sonnabend eine Telcgirtenvcrlaninilung voraus Den Glanzpunkt für dte Leffentlichkeit bildete der gestrige Fcstzug. Die Herolder Wehr unternahm noch einen Sturmangriff, der vor züglich gelang. - Ellrrlrir,. 24. August Am 24. d. M brach in dem Wohnhaus de» Bäckermeisters Schneider Feuer aus. Der Brand entstand durch die Explosion einer Petroleumlampe, die der Besitzer des Howe» mit aus den Dachboden genommen hatte, al» e: früh Mehl aus einer Bodenkammer holen wollte — MO Mark Belohnung werden Demjenigen von dem Stadt rath zu Hohenstetn.Ernstthal zu ge sichert, welcher über du, verbleib oder gegenwärtigen Aufenthalt de» seit 11. d. M. oermtßlen Kaufmann» Tart Roe»g«r von dort genaue Auskunft zu geben vermag _ . imm»tlchau. 25. August. Die Feier ihres Lbjktb- rigen Brsiebui» beging am Soiinadend die Freiwillige Feuerwehr deS Spritzeiivetbanves Neukirchen <Pl). Nach eine», Fackel- zugr und Kommers am Sonnabend fand gestern früh Schmückung der Gräber der verstorbenen Kameraden und svdainr iremrinschaft- Itchrr Kircttgang statt Unter außerordentlich starker Betheilianng der auswärtige» Wehren bewegte sich a», Nachmittag ein Frstzug durch die geichmücktkii Straßen des Ortes: sodann fand ein Komniei» statt, bei welchem zunächst der Iubelverei» durch Ueber- leichung zahlreicher Gescheute geehrt wurde, welchem Akt sich dir Ausreichttung de» 25 Jahre treu gedienten Wehnnänner durch Aushändigung von Aiirrkr»»»iigSli»t>li,den anschloß. — Eines Diebstahls machte sich am Freitag das I.'iiährlge Mädchen KI t» Leitel-Ha!» schnidlg. i>»dem eS einem »einen Knaben ein ilu» z»m Einkauf übergebenes Markstück entriß. AIS sie »»» am So»»- abend Vormittag während des Schulunterrichts den mit der Unter suchung de» Diebstahl-angelegenheit betraute» Gendarmen in das Schulgebäude treten sah. bat sie den Lehrer, aus einen Augenblick hinansgebe» zu dürfen, was der nichtsahnende Lehrer ihr auch er laubte Seit dwienr Zeitpuntte ist das Mädchen nicht wieder ge sehen worden nnd man »imint allgemein an. daß die Dtebi» sich das Leben genommen hat. welchen Enlichluß sie tin Falle z» er wartender Bestrafung bereits Tags vorber zu erkennen gcmeben hat. — lieber die Verhaftung des DcfraudantenWohlers in Aussig werden noch folgende Einzelheiten belainit: Am 22 d M. wurde von der Sicherheitsbehördc ein fremder, gut ge kleideter Mnn» wegen UntrrslandSlosigkeit ausgegriffen. Auf dem Polireikvinmisiariat wurde er einem Verhör unterzogen und gab an. Friedrich WohlerS zu heißen, M>7 in der Nahe von Bremer, geboren und deulicher Reichsangehöriger zu sein Er sei Vater von drei Kindern im Alter von 2. 12 und 14 Jahren Tie Richtigkeit dieser Angaben wurde durch die LegitimationSpnviere. die man bei dem Fremden fand, bestätigt WohlerS gab an. er habe seit dem Jahre 1880 bei der Roblabak-Haiidlunassirma Oswald S e i d l i» Leipzig die Stelle eines Prokuristen be kleidet und einen Gehalt vo» 1200s» Mk, sowie lO Prozent vom Reingewinn bezogen. Seit dem Jahre 1807 habe er, da er i» leichte Geiellschost gcratlien sei, die Kasse angegriffen und nach und nach etwa 200000 Mk defraudirt. Das Geld habe er tbeilS im Harardipiele, theila aul dein Turse verspielt. Seit 10 Juli ict er stüchirg und treibe sich ziel und planjoS in der Well herum Bei der Leibesvisitation fand man nebst einige» Habieligkeiicn 21 Heller Baargcld »»d einen geladenen Revolver Ans cm an das Amtsgericht Leipzig abgexrndies Telegramm langte Nach mittags eine Antlvvrldeoeichc ein, welche die Richtigkeit der vo» Wohlers gemachten Angaben bestätigte. Daraufhin wurde WohlerS dem Bezirksgerichte eingkliesett. ^ — Vom Schöffengericht zu Löban wurde am Montag der Stellniacherineisler Kauze zu 120 Mark, sein Sohn zu ffO Mark Geldstrafe verurtheilt Vater und Sohn hatten de» Maurer polier Seibt, welcher bei Kimzc zur Miethe wohnte, schwere Körper verletzungen briaedracht. — Mühlberg a. E., 24. August. Heute srüh wurde aus dem Hose eines Hauses am Neustädter Graben die Leiche eines neugeborenen Kindes gefunden. Von dem kleine» Körper waren die Füße nnd ein Theil des Unterkörpers anscheinend von Raub zeug aogcnagt. — Bädersrcquenz. Berchtesgaden, 22 August. 2302 Parteien mit 6123 Perionen und I2NSI Paflanlen: — tlharloncnbninn. Ib August, Kurgäste: «23 Famibcn mir I3r« Pcrtonen, Pgstniueu: Faniilren »ul ««0 Perionen : — Ems lg. August. 17 -i.'2 Perionen: — Fiinsderg 22. August. Kurgäste: SKI Parieien mit 3«3!> Perionen. Passanien : 212U Parteien mit 38»g Personen ^ — graiizenSbad. 22. August. 5,»38 Pariere» Mil 72«« Perionen: — Lanburg, 23. August. «336 Personen: - Oobanneädiid. I«. August. 713 Parteien mit :>S5!t Perionen: — Knrlobnd. 22. August. 33 337 Parteien mit «7 »>I« Perionen : - Kreuwarl,, 2«. August. 8937 Personen : — Krummhübel, 23. Au aus», 3151 Parteien mit <636 Vertone» : — Aaubeini. 22. August. Ist 733 Kurgäste: — Salrungc», 22. August, 2192 Personen: — Lpindelmuitle, 22. August, 173« Parteien mit 3313 Perionen: — Tevlih, 17. August, 2856 Pateien mit 3880 Per sonen ; — Frauenstcm, 13. August. 1233 Kurgäste. 3736 Passanten. - Rädere Umgebung: Langcbruck, 20. August. <03 Parteien mit 993 Perionen. — Nordleebädcr: L>e!golano. 19 August. 12743 Per ionen . — Sylt, 22. August. 7222 Parieren mit N 7V9 Personen. — O st - seebüder: Niendorf, 2<. August, 2317 Personen: — Hasfkrug. 21. August, 219 Personen. — Militärgericht. Das Kriegsgericht der 82 Division verhandelte gegen den 1879 zu Bühla» geborenen Soldaten Friedrich Moritz Thomschke von der 0 Komvagnic des Schützen Regiments Nr 108 wegen unerlaubter Entfernung vo» der Truppe. Der schon wegen desselben Deliktes mehrfach vorbestrafte Angeklagte war am 19. Juli um Urlaub eingckvmmcn, der ihm abgeschlagen wurde. Am nächsten Tage, einem Sonntage, fuhr er trotzdem »ach Demnitz, angeblich uni sich dort Stellung als Slcmmetz — Td. sollte nn Herbste zur Reserve entlassen werde» — zu suchen Aul der an demselben Tage angctrctencn Rücklahrt will er nun. im Badiiconvä cingeichlafen und so statt bis zum Neustädter Bahnbvse bis zum .Hauvtbahnhose gefahren und infolgedessen zu spät in seiner Kaserne angciangt rein Es hat ihn »nn die Angst ergriffen und statt sich zu ieiner Kompagnie zu begeben, hat er in der -Heide übernachtet und sich die folgenden Tage vagabondircnd hcrunigetrieben 'Dann ist er noch Teinnitz zurückgesahren. wo er icinc Geliebte besuchte Diese riclh ihm. sich sofort zu stellen, da er brerz» aber nicht den Muth fand, be gleitete ihn rin Eivilist. Dicier brachte ihn bis an das Kaserncn- thor. wo ihm Angeklagter versprach, hincingchcn zu wollen Sein Beglciicr glaubte ihm auch und kehlte um. Th ging indessen nicht in die Kaserne, sondern trieb sich wiederum in der Nähe von Dresden hemm, besuchte tür kurze Zeit auch leine Verwandten, näebttgte aber stets st» Freien. Endlich schrieb er wieder an seine Gelicbic. die ib» nun selbst nach Dresden brachte. Von einem hiesigen Restaurant aus schrieb der Flüchiige an de» Koinpagnie- tcldwebel. woraus ihn dreier nbholle. Das Urthcrl lautete ans 2 Monate 2 Wochen Gefangniß. — Eines sthwercn subordinativns- vergcheiis machte sich der 1878 bier geborene Soldat Wilhelm Oslcn George von der 3. Kompagnie des 178. Infaiiieric- Rcgiments «Kamen0 bei einer am 4. August obgrbalteiien Feld- dicirstübuiig schuldig Ter Genannte befolgte nicht den Befehl des Hliuptniaiins „An die Gewehre!", blieb vielmehr absichtlich j»i Straßengraben liegen und enlgcgnete aus eine» ihm nochmals cr- thcilten Beickl des Unteroffiziers Jobst: „Das wird schon noch werde», rn den .50 Togen werden wir nicht mehr viel schnell lausen!" Als er dann endlich in Reih' nnd Glied getreten war und der Unteroffizier „Gewehr über!" befahl, ahmte einer der Soldaten den Befehl nach. Der Unteroffizier hatte den Angeklag ten in Verdacht und orretirke ihn. Trotz des Befehls, zum Kompaanicches mitzngchen. blieb G- stehen und rntaegnete: „So. warum denn. Herr Unteroffizier. daS ist eine falsche Meldung!" Dieses d'sziplinarwidrige Verhalten hat Angeklagter noch längere Zeit sortgctctzt, indein er plötzlich Laufschritt zu machen begann mid den Unteroff,zier mit sortriß. dann wieder absichtlich recht langsam ging und sich auch mitCiVilpersonen unterhielt. Als ihm lein Kompagmcchcf beladl. schneller zu geben, entgcgrrele er r» uuachörigcm Tone: .Ich kann nicht mcdr!" Wie die Beweis ausnabme ergab, hat der Angeklagte während des Fclddienstcs trotz Verbots Schnaps genossen, so daß er etwas angetrunken war. Das Gericht erblickte in der.Handlungsweise eine außcrordenllicke Grläbrduirg der Disziplin und erkannte wegen Ungehorsams, aus drücklicher Gedorsainsverweiacrung und Achtungsvcrlctzuiig, be gangen vor versammelter Mannschaft nnd unter Gewehr, aus 10 Monate Gesängniß. — DeS Diebstahls angellogt war der Ge freite Emil Otto Ocker von der 4. Kompagnie de« 13. Iäger- bataillvns. der vor Kurzem auS einem Pmiaer Gartenlokale ein Bicrglas und einen Gartenstuhl entwendet haben sollte. Nach Loire der Sache erkennt das Gericht nur wegen groben Unfugs aus 3 Mk Geldstrafe oder I Tag Grlängntß. — Seine Untergebenen in der frivolsten Weite bestohlen bat der 1877 zu Bertelsdorf bei Hainichen geborene Unteiossizirr Friedrich August Naumann von der 3. Kompagnie des Schützen Regiments Nr. 108. Am 5. Juli entwendete er dem Schlitzen Brinkmann aus dem Waschhausc ein diesem gehöriges Zweirad im Wcrthc von 150 Mk. das er zu seiner Geliebten schaffte, dort auseinander nahm und grün anstrich. Dem Gefreiten Schlösser entwendete er aus dessen Schranke ein Paar neue Stiefeletten nnd in drei welkeren Fällen ließ er sich von Untergebenen bei der Abgabe von Sachen für einige fehlende Gegenstände unter der Drohung, die Leute dürften nicht eher ausgehen. Geld geben. Der Angeklagte, der in vollem Umsangr für schuldig erachtet wird, wird wegen militärisch aus gezeichneten Diebstahls in zwei Fällen und Mißbrauchs der Dlenstgewalt zu 5 Monaten Gesängniß. Degradation und Ver setzung in die 2. Klasse de» SoldatcnstandeS verurtheilt. - " — un- — Landgericht. Ein umfangreicher BetvigSprozek schäMgte die 6. Strafkammer. Slngeklagt sind die biAer noch bestrafte 29 Jahre alte Vettichcrungsagcnttn Elisabeth Vales Schaar au» Breslau, der Agent Otto Hugo Knauer aus Wechsel bürg, der Schneidermeister Hermann Gustav Krüger, 1873 m Hohendorf geboren, der l Jahr jüngere Schneidngehilse Earl LvuiS Ander- aus Spremberg, der Trödle» Fnedrich Angnn Muschke und dessen Ehefrau Ida Marie Muschle geb Damme, de, W Jahre alte Geichäsisgeliilse Hugo Wilhelm Wehlig aua Krciuslltz und dessen Ehefrau Emm» Lina Wehlig. ans Sieben lehn grbürlig, und endlich der «3jährige Heilkundige Friedrich Einil Edert Hauptperson des Prozesses ist die Schaar: sie tan, vor etwa zwei Jahren »ach Dresden »nd trar liier bei einer Pccsickin ungsgesettschasl in Stellung Schon vor ihrer llehersiedelnng van Bresln» befand sie sich in »rißlrchen VennogrnSverhälliiiste». am hiesigen Orte immer größer wurden Nn, ans dieser saiabn Lage heranSzntiriiniien. begab sie sich ans die Bahn des Ve> brechenS Als Opfer ihrer Täujchnnge» erlm sie sich die viel zu lelchlgläubige» Kredithäuser, indem sic von ihnen allerlei Mobiliar entnahm, das sie alsbald nach Einpsang wieder vernnßer!». Du gelammt beträgt der Werth des zu Nmechl erlangten «Mn- 2700 Mk.: als Geschädigte toinnre» dabei fechs Dresdner Abzah! ungSgeschäste und eine Firma in Leipzig in Frage Alles irr Allem entnahm die Schaar binnen elwa 10 Monaten 14 Bett stellen, 4 SvPhaS. 5 Vertikos. >i Schränke, 7 Tische. 0 Spiegcch L«i Stühle, 2 Kinderschränkc, 3 Tameigchreibtische. 2 Regulator»! 95 Meier Stoff, I Rähinaschine, 3 Wmchlische, l Teppicl l Kommode, 2 Musikwerke. Die Gegenstände, ff« die sie nn, eirn geringe Anzahlung geleislel, ivanderte» allcmmmt zum Psana leider, wobei sic sich der Mitwirkung eines geistesschwache!, Mensche», eines gewisse» Barndi, der eine Zeit lang bei der Au geklagten Schaar zur Uulermieihe gewrhiri, bediente Ter Air geklagte Knauer wird beschuldigt, bei diesem genreingesähilrchen Treiben durch Raid und Thar wissentlich Beihilfe geleislel zu haben, während der übrigen Airgcklagtc» Hehlerei, uud zwar Muschke gewerbsmäßige, zur Last gelegt wird Zur Vechüluug der Entdeckung soll Muschke, wie er des Feruercu bczichlrgl wira die Einlrcignlig der Eingänge in sein Geschäftsbuch nicht ord »iingsgemäß ausgesuhrt haben Wie aus de, Vcuielunung dc. Angeklagten Schaar heworgcht', hat diclclbe »ril großer Gelchrcl- lichteit ovcriit Sic hat von vornherein gar »icbt die Absichi g, Habs, die mit den Kreditgeschäfte» vereinbarte» Abzabluugsauoieu z» eutrichlcn Lediglich hatte sic es aus die Auslieferung des MrrbiliarS abgesehen, um dieses lv schnell als möglich zu v«. äußern. Erst ihre Ausnahme ins Siadikmukeubaus. die in Folge der Brrichlechicruug ihres Gcmndbcitszustarides enolgte, sriln: hiuler ihr Treiben. Zur Feststellung der Schnldrrngen eines ,ede der nenn Angellagten sind 2<> Zcngcn geladen, derer, Vernehmu,': gleich wie die Beirngnng der Angekiagien Irrnsichttich ihrer Stell ung zu dem ihnen zur Last Gelegten einige Stunde» erioidc Das Unheil Hleht noch aus. — Der Jrhahrige Agent und Karn man» Erich i.tlo Richter in Lolita» erhielt Anhing dieles Iah« von dem Hvlzhändler Arno Hempel in Annabcrg den tüniiraa. für ihn einen Posten Holz rin Werlhe »vir 58,» Mk gegen eni lprcchendc Provision zu verlausen. Richter gelang es am 3>. März, das Holz nach Wilsd.nsf zum »blichen Prene abzngeben. sührlc aber die Kaussninme nicht nn Hempel ab Ter Angellagl- wird ans Grund der Feststellungen der Beweisansnahme dc Unterschtagung schilldig befunden und zu <i Monalen Gejangnrg bernrtbeilt. Richter gehl überdies der bürgerlichen Ehrenrechie ans 2 Jahre verlustig. — Amisgericht. Die Wirthfchasterin Selma Laura Prockcrl in Eolsebande lieh sich von der Wäscherin ihrer Tienn- hcrrin für die Letztere >m Dezember v. I. etwa 150 Mk. und trug s dabei ihre eigene Hanl zu Markte. Tie Dieiisthcrrin, verwiltwcw Rudolph >n Cossebaude, war in Geldverlegenheit gerochen: in dieser schlimmen Lage beriech sie mit ihrer Wirihschaflcri». an die Wäscherin sich zu wenden, von der sie wußten, daß sie über einige Ersparnisse verfügte. Diese ließ sich denn auch durch hoch trabende Reden zur Hcrgabe ihrer Nolhplennige verleiten Die Rückerstattung sollte schon noch drei bis vier Tagen erfolgest, da dann von angeblich reichen Vcrwandicn große Summen ciuttesien würden. Die sich schuldlos fühlende Angeklagte Procicrt wird des Betrugs und der Unterschlagung zum Nachlheil der arme» Wäscherin überführt und zu 1 Monai Gesängniß verurtheilt Die Dienschcrrin Rudolph wohnte der Verhandlung im Zrischcmcrriirm mit bei und sprach von hier aus wiederholt mit hinein, woisir sie schließlich wegen Ungebühr vor Gcrichl -» eine Ordnunasstrasc von 10 Mk. oder 2 Tagen Hast genommen wird: ihre außerdem ausgesprochene Hinauswcifung aus dem Vcrhandtungssaal wird indcß aus ihr Bitten Mieder zurückgezogen. Ihrer AlOicht nb-r die Unschuld ihrer Wirlhschastcrin, in deren Handlungswette dm Rudolph eine strafbare Thal nicht erblickte, gab sic nach Fäll ung des Ilrtheils unverhohlen Ausdruck Mtt den Worten: ,,«selma, mein Liebling!" stürzte die Rudolph aus ihre Wirth- schasieriir zu und empfahl ihr. die Berufungsinstanz oiizuruscii — In geheimer Sitzung wird verhandelt gegen den Bcuiuntc: nebmer August Dittcrl «> Ockermitz, «ivor in Coschütz mohnhcni Dittcrt beleidigte in Korrespondenzen den hiesige» Maurervolrer Paul Paulsich, mit dem er früher die Ausführung von Boincu gemeinschastUch betrieb Aus dreien» Verbältniß brr fnhlk inh Dittert durch Pauli'ch in sinaiizicllcr -Hinsickit betrogen. Aul die Privalklagc des Letzteren, der auch in sittlicher Berichnna von seinem Gegner beschimpft wurde, wirst das Gericht gegen Dittcit- 3 Monate Gesängniß ans. — Dem ltiiährigeir Dapezircrlehrlrng Gottheit Earl Paul Kühne aus Herzberg gefiel es nicht mebr bei seinem Meister: um sich von dem drückende» Verhältnis: zu !>c sreren, siüchietc er zu seinen Estern. Tie Reisekosten hatte K. mi! einem ihm von seinem Meister anvertraukcn Betrag, für Leu er Tapeten bezahlen sollte, bestritte». Das Unheil lautet a»> 1«Mt Geldstrafe oder 2 Tage Gefängnis; — Ter Diensllnecht Gull:!, Alfred Kühn veruntreute seinem Dicnstherm in Obeweßerrr >. 5 Mk. von de» vereinnahmten Milchgcldcrn: er gehl dasiir »! .5 Tage rn's Gesängniß. — Der 3«»ihrige Vrouicr Paul Geer ' Richter führte seiner Ltllbenwirtl'iii ciiicn tlicgulator »nd zw-, Bilder im Gefammtwerthe von 10 Ml. ans und veil,ii«te die Sachen in seinem Nutzen. Richter stand mit der Bestohlenen ain intimem Fuße und glaubte »ichl. daß sic gegen ihn Anzeige e, statten werde, er mußte aber eine andere Wahrnehmung machen Wegen Diebstahls erhält der Angeklagte 2 Wochen Gesang!«,:. die Hälfte gilt als verbükt. — Ter iir Vricßnitz wohnhafte Fabu! Nachtwächter Richard Zeilcr besuchte am 11. Juni das bennchba re Cossebaude, wo er 1874 das Licht der Well erblickte, feil etwa 2V Jahren aber nicht wieder dort gewesen ist. Zii'olgc übeians animirter Stimmung erregte er in der als Einteln gewahlt-m Gast wirthschast Unwillen, wurde hiirausgewieseii und schließlich mit Gewalt aus derselben entfernt. Wegen Hausfriedensbruchs sistirtc der Gemeindelchutzmann den Widerspenstigen zur Ortswachc. Tori steckte man Zeiler, obwohl er seine Personalien richtig genannt, in die Zelle und ließ ihn warten, bis der Gemewdcvorstand er schien : in seiner Erregung über diele Behandlung nahm Zeilcr in der Zelle Beschädigungen vor. indem er zwei Fenster völlig zcr trümnicikk Ter Angeklagte will sich des Vorganges in Folg! erinnern , Igc lonnen. Or starker Angetrunkenheit nur noch dunkel meint, nicht wenig erstaunt gewesen zu sein, als er noch dem Per schlafen seines Rausches sich in der Ortszellc sah. Das Urihkl lautet aus 2 Wochen Gesängniß und 25 Ml. Geldstrafe, an deren Stelle im Falle des Nichtbczahlcns weitere 5 Tage Gefängnis; treten. — Im Ges-üitöbercickie des Minisicrunnü des Kultus n n c> dssenilichen Unterrichts iitzu besetzen: bei der 2. ialheliicben Bcrrrkvlchule zu Dresden eine NSirbige Lclircrslcllc vom I. Lklobc. ob Anfangs«,ball jäbrlich 1700 M. cmschl. 310 M. Wohnrmgvcictb. Köllme, das Apostolische Vikariat bn Königreiche Lachsen. Bewerbungen sin« bis 6. September beim Kollator cinzurerchcn. — Jni Geschäftsbereiche deS evarrgcirsch-lut herrsche» Landeükonlrsloriums lind zu besetzen! da« Archidinkonm :n Elsterbcr^(Plauen t. Y ) m» Plarramt Hodndors (Reutzl. KI I. e.'o Diakonat zu Obcrlrrngivitz (Glauchau». Kl. I. Kollator! drc Furlibchc Herrschast zu Schönburg-Waldenburg. Dagegen wurden angeltelll «eriiki, HilsSgcisllichcr in Erimmuschau. als Diakonalsvikar daselbst cLeibgrrü Kunze, Hslssaeisllicher in Plauen bei Dresden, als Hiltagcistlichcr in Olden,bau tMaNcnbcrg». Ueberflchl über den Jnseratenlheil Seil» FamlUennachrlchte» .... 5 Privatbesprechnngen . . . 0 Unterrichts-Ankündigungen . 0 Bergnügungsan,eigen . K. 7. 8 Angebotene Stellen ... 14 Stellen-Gesuche .. . 14. 15 Geldverkebr 15. Mlethgestichc u. Angebote . Pensionen Grundstücks- und Geschäfts- An- u. Vcrkäiise . 5, ff, Versteigerungen «eii- Iff Jni Uebrlgen Anzeigen verschiedener Art. Iff 7 1jNv»,x. -t,K ttivzpurzx -..xx. u - - Lpt a ip v zr a - LS ^ r - ^
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