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Lk. «« Rindvieh lief beständig dem Feuer zu. welche« emgesperrt wurde. M Mau» »«de durch Sttchelflavmrn am Ohr verletzt, welche- über de» Lelm binau-raate. Der vorgeschriebene Brand vat ge- lehrt, daß da- Spritzenhau- nicht io weit von der Brandstätte entfernt sein soll. Die meisten Pflichtfruerwchren waren saul und entpuppten sich ol« Stänker. Der Erfolg der Freiwilligen Feuerwehr war großartig und w«rd von ollen bewunderungv- würdigen Einwohnern getheilt." - - ** Di« Polizei in Budapest beschästigt sich gegenwärtig mit der Untelluchung einer Assmre, die in de nngarifchen Hauptstadt d>« größte Entrüstung brrvorrust und bereit- zu Stroßenkundgeb- „»ge» geführt hat. Bei der Polizei wurde von mehreren Eltern liilirigeS Rind liegt infolgedessen lebrnSaefährlich erkrankt im Lpital. ein achtjähriges Mädchen ist in yäu-licher Pstcge. Die Polizei hat die Frau oereits eruirf, aber noch nicht verhaftet. s!> Aus Grund der in den Blättern bekannt gewordenen Details sammelte sich vor dem Haufe der beschuldigten Frau eine nach Hunderten zählende Menge an, die da- Hau» stürmen und die Frau lynchen wollte. Wachleute mußten «lnschrelten, konnten der Demonstration jedoch erst nach etwa einer Stunde ein Ende uiachen. Mehrere Personen wurden wegen Widersetzlichkeit zur Polizei gebracht. ** Die Mücke aus der Bühn«. Au» Pari- wird berichtet: Zwischen Schauspielern und Mücken aiebt e« zum Leidwesen der elfteren auch Berührungspunkte, nämlich ihre Haut, jo versichert Ernrst Blum in feinem „ckourasl ck'un vuudvvlllistv' und kramt zum Beweise dafür au- seinem unerschöpflichen Vorrath von Er- inncrungen und — Erfindungen folgende Anekdote heraus: ..Paulin-Mönier hat mir anvertraut, daß er zu Beginn seiner Bühnenlaufbahn beinahe durch eine Mücke in die Zwangslage versetzt worden wäre, feine Thätigkeit auf den weltbedeutendcn Breiten! einzustellen. Er spielte im ^mdigu eine kleine Rolle in einem militärischen Melodrama und, da er mitten im Stück ge. lobtet wurde, siel er natürlich nieder und mußte vorn auf der Bühne während eines großen Theiles des Aufzugs regungslos liegen bleiben. Er spielte seinen Tobten so gewissenhaft, wie nuc möglich, und hasste dadurch die Aufmerksamkeit des Direktors aus sich zu lenken. Eines Abends, als er wieder ganz in seine Nolle verueft war, juckte ihn etwas an der Wade. Mit stoischem Heldeumuthe blieb er unbeweglich liegen, aber da» unbekannte Etwas. statt mit dem Kitzeln fortzusahrcn, stach ihn jetzt. Paulin- Mönier hätte sein ganzes Vermögen dafür hingegebe». um sich kratzen zu dürfen! Aber wie sollte er das anfangen? Gerade in diesem Augenblicke sagte der Schauspieler, der sich mit aus der Bühne befand und der einen philosopbirenden General spielte, indem er aus ihn hinwies: ^Das sind die traurigen Folgen des Krieges. Eben war dieser Mann noch voll jugendlicher Lebens- rraft und jetzt ist er eine regungslose Masse." „Stelle Dich vor mich," stöhnte der Tobte, „ich muß mich kratzen; eine Mücke hat mich gestochen." Der General, der auf den jugendlichen Künstler eifersüchtig war und der deshalb freudig die Gelegenheit ausariss, ihm einen Possen zu spielen, that so, als habe er nichts gehört, und fügte im Gegentheil mit hämischem Behagen noch die Worte hinzu: „Nichts kann diesem Kinde das Leben zurückgeben, nicht einmal die Lorbeer« des Sieges, den wir eben errungen haben: cs müßte denn ein Wunder geschehen!" Gerade in diesem Momente begann sich der Tobte, der die Qual nicht länger aushalten konnte, wülhend zu kratzen. „Da haben wir das Wunder!", rief der General, um seinen Kollegen zu kompromittiren. Sämmtlichc Anwesenden brachen in ein schallendes Gelächter aus. Ter Direktor wollte Monier sofort verabschieden, ließ sich aber schließlich! doch erweichen, ihn zu behalten Der Künstler gelobte sich aber, nie im Sommer inchr einen Tobten zu spielen. Das sei wegen der Mucken und Fliegen gar zu unangenehm." ** Ein mit italienischen Touristen besetztes Automobil stürzte bei Gries (Tirols von der steilen Bergstraße in die Sill. Das Automobil wurde zertrümmert. Die fünf Insassen wurden mehr oder minder schwer verletzt. ** Infolge eines gewaltigen Gewitters und Hagel schlages. wie solche seit Jahren in der Ostschweiz nicht erlebt worden sind, wurden im Kanton Schaffhausen an 200 Hektar Reb gelönde völlig vernichtet. Der Schaden übersteigt eine Million Francs. ** Ein ungewöhnlicher Taifun richtete großen Schaden in der Stadt Hongkong und im ganzen Distrikt an. 20 Menschen sollen umgekommen sein. * Folgende hübsche Plauderei über die ästhetische Wirkung der neuen Schaum wein st euer findet sich aus der Jeder von Trojan in der „Nat.-Ztg ": Als der alte Berliner Milte Juli aus der Sommerfrische zurückkam, — er hatte diesmal früher als sonst kein Bündel geschnürt —, fand er die dicke Freundin seines Hauses, Fräulein S., recht verändert zu Hause vor. Ihre angenehm rund liche Figur war ja dieselbe geblieben, aber sic hatte sich eine Samm lung sonderbarer Schleifen zugelegt, die ihr gar nicht vortheilhast zu Gesichte stand, zu ihrem immer glänzend blanken Köpfchen und ihrer Drahtpüppchenfrisur. Dabei legte sie in der Wahl der Farben dieser gezackten und geränderten Schleifchen eine wunder bare Regelmäßigkeit an den Tag. Am Sonntag erschien sie zu Tisch mit einem grüngeblümten Bande um die Taille, in der Woche wählte sie bei ihren Mittagsbesuchen ein bräunliches Bändchen. Las frische duftige Grün am Sonntag sah unbedingt besser und «reundliäwr ouS, als die etwas verwaschene gelbbraune Farbe dcS Aierklags-Schleifchens. Da Frl. S. aber sonst ebenso lustig zu sprudeln und zu sprühen verstand wie vor seiner Abreise, nahm der alte Herr keine Veranlassung, „sich zu verändern", wie der Berliner so zart umschreibend zu sagen pflegt. Er kümmerte sich mchl um die gleichblcivende Kälte seiner Freundin, sondern ließ sic, regelmäßig wie vorher, bei seinen Mahlzeiten erscheinen. Da vcrile sie vor Geist und Leben, erfrischte ihn durch ihre prickelnde Anmuth, chre- zwischen jungfräulicher Herbheit und vollerblühtcr warmer Weiblichkeit schwankende Holdseligkeit. Allerdings, daß sw als die fröhliche Beherrscherin seines Hauses dem alten Jung- gesellen eine neue tägliche Ausgabe anscrlcgte, das verstimmte ihn einigermaßen. Alle Sonntage ein Jünfzigpscnnigstück mehr zu be zahlen, jeden Werktag, wenn sie zu erscheinen beliebte, sünfund- zwanzig Pfennige für ihre allerdings angenehme Gesellschaft aus- geben zu müssen, — das ist ja etwas starker Tabak, aber wenn man mal an so ein liebes Etwas oder so etwas Liebes gewöhnt ist, bringt man auch wohl noch schwerere Opfer. Aber — und das war !a nicht zu leugnen, so grübelte der Junggeselle — »eit war sie doch wirklich. Bei ihrem Erscheinen vergißt man alle Sorgen und Kümmernisse des Lebens, selbst die trüben Tage des Regens und grauen Himmels erscheinen in einem rosenrothen Dämmer nnd sowie sie, nack ihrer alten Angewohnheit, mit einem plötz lichen lauten „Da bin ich!" in s Zimmer tritt, »ns ihre Gesellschaft bietet, da glättet sich die Stirn, da entstattern die störenden Gedanken an deS TaaeS graues Einerlei, da ist Festtag in Herz und Kopf. Sinnend betrachtete der alte Herr das grüne Schlris- chcn an der Taille seiner Freundin, die eben wieder in bester Laune allerlei neckische Einfälle, allerlei gute Scherze und kosende Tände leien heraussprudelte und ihn ganz in den wirbelnden, süß be rauschenden Reigen ihrer ungebundenen Tollheit zog. DaS grüne, geblümte Bändchen da um Dein Jigürchen, sagte er zu Fräulein S., könnte wahrlich eins von denen sein, die Goethe seiner Jugend- liebsten darbrachte, und mit den hübschen,etwas rococo-altmodsschen Versen begleitete: .Klein« Blumen, Nein» Blätter Streuen mir mit leichter Land Gute, junge FrüblinaSgöiter Tändelnd aus «tn lustig Band. Bepdvr. nimm'« auf dein« Flügel. vwltng'S um meiner Liebsten Kleid r Und io tritt sie vor den Spiegel All' tn ihrer tzlunterlrtt..." Und wahrlich, ^ fuhr er. halb zu sich, , halb zu der Kleinen sprechend, ort, da sind wirklich «Kleine Blumen, kleine Blätter" au Deinem Taillenbändchen zu sehe«, wir auf des Dichter- Ge chenk, grüne Weinblätter und volle, reife Trauben. — -.4- Vrvsüner Lank Dresden, LoniA efokann-Ltrasse 3, II. v6p08ittzN'L3886: kr3A6r 8tra886 39. verüli. kkinlMK, Vrvlllvn. MlidorK. kllttli. »SIMM. Mslilllieilli. VMebm'ß-ljktMlil. (üieimiltr. lübeek. Mus. Lmellsii i. 8.. lMiloii. r >sv MtHIollvll Mark. »vsvrvvko»«!: S4 SlUIlvi»vi» IklarLt. »PVSVolVvl. bracht den b. Juli 02." Ich weiß «S nicht, ob der altei Fräulein Ssektj wiedergesehen hat. »orlfe*»«, stehe nächste Geile. rliner vossre Depositen - -Lassen vergüten bl, suk Weitere« für DaarLIrrlaeeo 8«L«n Dsposltonduoh vltov ItchnchlUui»G«1>tst >/o n»It «InmvnatlUvr „ > /e °/o mtt chrvlmvi-atlßxvr »» G °/<> mit «vel»sm«»wt>xvr ,» GV»°/a vi« kür dsn Vspositen-Verkodr gestanden Lsstimwungen, sovls Eboclckormularo können au unseren Lassen in Lmpkeng genommen werden. Wir halten uns empfohlen kür den und V erkant von Lttektea, rar Ltoliisaoe sLmmtlicdor radldaren Ooopoos uns Dtvlckvackeoselietlle, rur Oevätrrrrog von Dar lelseri gegen dvrseogüngige Werib papiers, ^otdeoakroag der. Veroaltuos von oSeoea und a«sol»lossvi»ei» Depots, ^»««rlnettiang von Qlreelt«, Tratten, Dvl«evre«Itt- lbrleteo, kür ^osnatrloageu an auswärtigen und überseeischen LUitren, rur Verrutettroog von State«, eiserne Lchrnnkfücker unter eigenem Verschlüsse des Llietbers etc. etc, tz VrvsGitzvr «»itzli Vvutsvkv Lank, »vrUiL. NU-lsru Lrsmev, Drssäsu. ?rLvkkart a. U., Hamburg Issixri§, iMäov. MveLsn ISO AlMLtonSRL FLarlr- SO-S ALilUoirSiL Wir übernehmen Voldsr sur Verzinsung im Depostteo - Verlretir del tözrllelier V ertiigong ä l> , ^ „ „»«aatltvlser -Liiaetlzxaog ä I/« „ Uretsaoaatl. ,, »2 ^ „ «eclssiaoaall. „ » 2 /«?° Ltaoeo p. a. »» st» O» stst stst Oontooorrent uncl Okeolr-Verkekr. Wir empfehlen uns ferner: »aas ckio- anS Verlsaass vor» Staatspaptereo, -»tanckdrteleo, mittler» etv.» »or lk!1aIS«aaw »Uvr oertlidal»eo«len Loapon« ooet oivtAeackvnselsvtov, ,, »elellraoa lt»ürsen«»ngtp;er HVertlrpaptere, „ verrülrraox voi» Vorsetrüsser» »rstt Vt aaren, LrLMaairw voi» Itzeallronrs-OreiUteir Nrr üdvrsvelselre -Vaarvrrderilse, -stasstvUaap; vor» «else-vreUttdrletell, Veroaltootk ottener onöl ^atdervalsroos «eselrlossvovr Depot«, Lootrole «1er H erloosaaweo, Vvrslelserao-; «eseo Soar»vei >o«t aa«I Verratetlsaos vor» elserneo Xedianltrüedera versekiteileaer Vrüsse ootvr ektzsavw Versedlasse «le» ktltvUrvr» la ooserer vrssclnS^ Filiale cist veutselisn Sank, ,UoI»»iLiL«r8-^U«S LS. ! 6: 8vI»lIIvrpI»1r L8. 11 «Dresdner Nachrichten" 11 Sonntaa, 20. Juli 1002 M, -kr. Ivdt