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- Erscheinungsdatum
- 1902-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190206239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19020623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-06
- Tag 1902-06-23
-
Monat
1902-06
-
Jahr
1902
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Dresdner Nachrichten. Rr. »7». Seite 2. N»> Mvutag. EL Juni IVV2 nede» gelegt find dl» herrlichen Blumengebtnd« der Kaiierl Maje- »taten von Deuffchland. Oesterreich und Rußland. Recht« und link» vor de« Katafalk. aus purpurnen Kissen. lieg«, Lelm. Denen und MarfchallSstab de« König« und zu beide» S«vr» auf Pmpur- kissrn die zahlreichen Orden. Sterne und Ordensbänder höchsten Ranaes und höchster Auszeichnung, mit d««n deutsch« und and» ländisch« Souveräne SSntg «ldert gehnldigt. Darum beni» sind ledreitet in weitem Kreise dir Kränze rotierende, Fürst,»», he» hem König verliehene» arrSwärtlgen Regimenter und vieler dvchgestell- trr Periönl-cbkrtten. Alle Zeirhen de» Lieh* und Beichriing am Katafalk nlederjulegen. hat dt« rrvcücknid« Menge de, Hnkdia- unorn unmiiglich aemacht. Zwei große Seitenkapelleu dnge» noch »ach Hunderten die Blumengrüße »er Offiz ierkorv«. der pamoti- »den, der Brr«»»- und geiellschastliche» Beretuigimge» Aus hecans bebt sich, als Llebecheichen d« evangelischen K gtiurinden Dresden«, ein mächtiges Lorbeerkrenj niti ivetßen und Palmen Bom Eingang dis zum AuSgang der Kirche zieht sich ein Doppelspaiier von Mannichafkrn der Dresdner Garnison, das Gewehr bet Fuß. unbeweglich die Taulende und Abertausende von Menschen aller Brrusssiände über die Verdrückung vor de« Katafalk vvrüberziehen läßt, von Mittag« l Uhr bis Abends 8Uhr. eine unübersehbare Menge. Alle schieiten schweigend, lautlo«. mit icheunn Schritt, wie vor einem Schlafenden, dessen Ruhe aeheillgt ist und Bieter Augen feuchten sich beim Anblick König Albert«, gruben sie doch El««, der sich der Liebe Aller rühmen durste, der Liebe, die auch im Gedächtnis weiter lebt Die öffentliche A»«Siiell»ng der Leiche Sr Matestät des 'tonrg « in der Kathoii'chen Hofknch« ertvlgk heute nochmal« von I l Ubr Bormittags bis 4 Uhr Nachmittags Bet der AuS- 'ielliing ist wtgender Weg durch die Kirche vorgeschriebe»: Der Cinttitt in die Kirche ist durch die nach dem Georgenthor zu ge legene Thür zu nehme», von wo aus der Weg inmitten chaine- bildender Truppen an der hohe» Leiche vorübe» lühtt und durch die nach Helbig's Eladlisseinent zu gelegene Klrchthür seinen AuSgang findet Das König! Oberdosmarjchallamt iheilr unS mit. dag de« grogen NmfangeS halber die Listen der Deputation«- )l » meid il n g e n haben geschlossen werden muffen. weitere Gesuche um Theilnahme an der BetletzungSfrier können daher keine Berücksichtigung mehr finden. Ihre Maieffät die Königin-Wiktwe verbleibt bi« Mitt woch in, Residenzschloß und siedelt aiSdann nach Billa Strehlen über Herzog Robert von Württemberg wird zur Beisetzung bes Königs Albert nach Dresden reisen Eine Hoftrauer von 4 Wvcheu ist angeordnel Die T » auerparade bei der Ueberführung der Leiche Sr. Majestät deSKönigs vomHauptdahiihos »ach der katholischenHosklrche wurde gestellt von einem kvmbinkrten Bataillon Mannschaften de« 12 Pionier- und des 12 Iägnbataillons, sowie deS Schützen-und des 177 Infanterie - Regiments, ferner von je zwei zu einem Bataillon kvmdinirten Kompagnien des Leid-Grrnabier-Regiments und des Gienadier-Reginient- Nr. 10t mit Fahnen. Musik und Spielmamisziig. !>', Schwadronen Gardereiker mit dem Trom- veterkorps. drei Batterien Artillerie, «tne ,ede kriegsmäßig zu 6 Geschützen. und einer Abtheilung rettender Jäger Am Portale der Katholischen Hofkirche hakte sich am Sonn abend Abend auch der Maler E L' mmer eingesunden. um von dem Leichenkondukt und der Aufbahrung des Sargej Origlnalzeich- iiiiiiaeil aliznferkigeii Bon den sächsischen Handelskammern sind Bei- I e i d s - A d c e I j e n an Se. Majestät de» König Georg und Ihre Majestät die Königin Carola durch die Handelskammer Chemnitz, dem derzeitigen Borort der vereinigten Kammern, ad ' den 'eierlichkeiten dreigliedrige theilnehme». ÄÄLNL L7M aelalle, wäre. Wst dt, Fr. Pr." V»«d,lßvert,cki " mit »t. "L-ÄM.L an «gntz . ^ ^ . rn,,«ltn»pel»«ur d«, Ist Urmeekorp«» ernannt »e ^ . . ^ SerttB« he, .Rew v», Bratwe ts» vo, der amrrtkantrchl» P> ständig» worden, daß der Kaiser und Prinz ll . , erklärt habe», für da« Geben kawum der ,Rrw-?)orker SlaaPtzka." ein« «tgeuhänhigr Einzeichiuing in stiften. Die .Rew-Pvrker Ttaatszto," hatte in »hm, de« Prinzen tzetmt» »tn Festess«, de, anierikanlichen Presse veranstaltet. Der iBol. Corr" wird a»« Rom gemeldet: VatieanUch« sehen wünsche». gal»«»!»«, Landtag» bracht« StapinAki einen DringlichkettSantraa ein. der «egen ger Rebe de« Kaisers protrstirt und die Regierung zu unzweideutiger Stellungnahme hierzu auffordert. Al» Gtapinski Nachmittag« bei einem anderen Gegenstand« di« Marienbnrgrr Rede ermahnte, erhielt er mehrer« Ordnungsrufe. Die Galerien lärmten, dis der Landmarschall mit Räumung drohte. — Eine dreigliedrige Deputation wird an den iöeiiehungS-! Zu lehen, bssekffe olle Rangklaffen " Anspannung aller ^ast, und eine Schaffe Folg« schien. 2» der hiesigen Lnnagoge wurde bei dem Sabbath- Abendgollesdienste von dem Rabbiner Dr. Winker, in Gegenwart des Gemeinderathes der israelitischen Gemeinde, eine seieiliche Ansprache gehalten, i» welcher der Trauer um den dahingeschiede- nen Landesvatcr inniger AnSdrnck veiliehen wnide. Bon der Geineinde wurde» Beileids »nd Cigebenhei!Ssch>e>be» aii Ihre Majestäten den König Georg und dleKönigin-Wiktwe abgeiandt. Aus Anlatz deS Ablebens des Königs Albert Kat der Prinz- regent von Baiiern benimmt, daß die Offiziere des 15. Insan- kerie-Reginienls ^Kvnig Albert vo» Sachsen" aui drei Wochen König Mberl von Wachs«». lU. Am 18. Juni 18S3 holte der Prinz sein« Braut in da« Vater» laud rin und zwe» Tage daraus fand der seierlich« Einzug in DreA- den. die Vermahlung in der Hofkirche statt. Im Lause der folgenden Wochen machten die Neuvermählten verschiedene Reffen im Lande, auf denen der Prinz seine Kenntnisse der vaterländischen Erwerb«- zweige vertiefte, die Prinzessin ihre jetzige tzeimath kennen lernte und durch die Hobe Anumth ihrer Erscheinung und chre« Wesen« di« Herzen der Bevölkerung gewann. Im September giua der Prinz dann zu den Truppenübungen, bet denrn er di« 1. Sächsische Division den Bunde-lnsprkteuren vorsührte. Bet diesen Uedunaen bewährte sich da« Führertalent de- Prinzen in so hohem Mache, datz «hm der König in Anerkennung dessen, dem inzwischen zum Generalleutnant beförderten Prinzen Albert, da« Kam mando über trug. Naä Jahre 18KS ^ „ . zu einer persönlichen Zusammenkunst in Teichen rin. In Vertretung der anderen deutschen Höfe, deren Aiffchluh an das Bündnis, mit Sicherheit erwartet wurde, nahmen König Friedrich August und Prinz Albert von Sachsen an den Verhandlungen Theil. Der uner wartete Tod deS Königs Friedrich August auf einer Erholung«, reise nach Tirol versetzte Sachsen in tiefste Trauer. Sein Nach folger. König Johann, sollte „da- alte Band, da« die Sachsen und ihre Fürsten seit Jahrhunderten umschlingt", — da« sind seine eigenen Worte — ..noch fester knüpfen". Prinz Albert, al» der Thronerbe, wurde Kronprinz. Der Förderung der Autbilduna de« vaterländischen Heere» widmete sich der Kronprinz, dem sein konia- sicher Vater völlig freie Hand biervei lieh, mit grohtem Eifer: auch seiner eigenen militärischen Weiterbildung wendet« er volle Auf merksamkeit zu. Da« stolze Bewußtsein, seit länger al» einem Halden Jahrhundert wieder «inen königlichen Prinzen an seiner ... der Armee zu höchste» affensfreudiakeit zog wieder eutnoni velorverren Prinzen «wen. oa» xom- ber die ganze sächsische Infanterie über- I Abschluh de« osterrrichisch-preutzischen Bündsiiffe« im lud Kaiser Franz Josef t^n König Friedrich Wilhelm IV in das Heerwesen ein, welche in Folg« der law e>ngeschlummert gewesen zu sein schien. Da« ivutzten, lies rieden-period« nd »wischen dem immer fester ge- >d da« leutselige Oberkoinmandiren. diese mit unerschütter lg . ... — .... ... . . L rauer a»legeu, ferner dah das Regiment bei der Trauerseier durch gelegenheiten selbst in die Hand nehme>n zu wollen, in einen immer ine OffizierSdeputation vertreten werde und dah das R.ginirnt bis aus Weiteres 'eine bisherige Benennung sorliusühre» habe Am BeiwtzungStage bleiben die König! Theater in München ge'chlosse». - Seikens^des Militär-Maz-Io efz-Ordens wird durch den Ordens» T v d Tann ein Kranz am Sarge nirvrr- dcn gar bald hoch zu schätzen . , sichern Vertrauen zum Prinzen ausblirken, und auch da« sächsische Volk verehrte ihn doch ob seiner hervorragenden Eigenschaften. Die seit 1858 von Brust gesührte sächsischePolitik gerieth nament- sich, seit König Wilhelm I erklärt hatte, die Leitung der deutschen An gelegenheiten selbst in die Hand nehmen zu wollen, in einen immer schärferen Gegensatz zur preußischen Politik und dementsprechend a» lvrp» richtete »neu hineii « wur RA, «ffen rühm Itchen Name, gemach«. -«tz gewann R« Mauöaruw« Fi> . Ml enkaiiips »es 'LL «u »eu» ll» zu ,r> »vo der Ri tz«» ^ auch td«»rr ^k«f,en Ers^g. da» französische ihe, ««An rntwttzluna z, Lvtngen »ud nöichltch . spninglichen Marschltnie, aus Vraumont zu, adzubrängen, wo der Kronprinz am SO. August den glänzenden Steg erfocht, welcher die Vernichtung de« Kvrv« Failly und dt, Addränzung ver dkm«, Mac Mahon » in die Wchtuwz auf Sedan zur Folge hatte Ein heil der Maaöanne«, in»besondere Reaimrnt« d«A sächsischen orp». nahm an der Schlacht bei Seda« wirksamen Antheil. dann erfolgt« der Bormarsch aus Pari«. Hin lag die Stellung der Maa«arme, i« Norden und ' ' " " der wichtigsteu Au»sLlle wurde« g, sie führten zu den heißen, aber glücklichen Kämpf,» von Le lagen, welch' letzter« für die Sat ruhmvollen Steg« wurden L der Maas-Armee sich zum S». Deni» vor. al« der Wafsrnstilli inzug« in Pari« «ahm Krvnpri! m März »«Ute er für kurz« ^ iegleitung seiner Gemahlin nach Frankreich zurückzukrhren. Die llao-arme« wurde nunmehr aufgelöst und sämwtliche vor Pari« Itegrnden deutschen Truppen aber »nler der vezetchnuna Armee" inzen Albert unterstellt, der mit sriner erlaucht«» Ge- off« LouipiSgne nahm. Nachden, «gierungtzgewalt in Part« erfolgt » «koan «niycu, Sari«. Hier lag die Stellung 2st«n d« Hauptstadt, mehrere >rn deren Stellungen gerichtet. !lr di« deutschen Waffen rget und den veid«, villirr«. zu einem opferreichen, aber > bereitete« di« Truppen türme aus dl« Fort« bei and »um Abschlüsse kam. Am inz Albert mit seinem Stad« Theil Zeit in der Hrimolh. um dann tn den. mit bend« deren Archivar Ober't z. T. v d gelegt werve» Der Senat von ^Bremen sandte folgendes Telegramm an König Georg An Se. Maieilät den König Georg von Sachse». Dresden Euere Majestät bittet der Senat, den Ansdruck der 'chmerivc'llen Theilnahme entgegenznnebnien. von welcher der Senat »nd uivec geiammter Freistaat eisullt sind durch das Ableben Sr. , Mniestät des Königs Albert, des allverehiten Herrschers und rithm- oollen HeerinhrciS. den mit seinem Lande das ganze dent'che 'Bakerland betrauert. Senat der sreie» Hansestadt Bremen Piä- l eent des Senats Gioning. — Hieraus ist beim Senat folgendes Antwortlelegramm des Königs Georg eingegangen: Präsident des TcnakS der freien Hanlesiadt Bremen. Grönlng-Bremen Sibvllen- t Ich danke den« Senat der freien Hamestadt tiefgesühit für eine herzliche Theilnahme bei dem Verluste, den mit Mir und Meinem Lande die Geiammtheit erlitten hat Georg. QerUicheS nud Ltichsische-. — Wie in Dresden, io wurde» am Sonnabend auch in M .i anderen Gamstonen die Truppen unter den üblichen Feierlichkeiten aus Se Maleilat den König Georg vereidigt. Besondere Anerkennung verdient die Arbeit der Frei willigen Samariter, welche bei der Uebersiihrung der. nüglichk» Leiche an verschiedenen Stellen HilfSslationen für vor« s politischen Berwickelung .>mende Erkr-nlnngcn nnd UnglnckS'alle emchiet hatten Waren n letztere gottlob nicht zn verzeichnen, io iehsic eS doch nicht ' kühle-eichen Fällen vorübergehenden Unwohllei»- meist weiv- ccr Pcnonen Mit unernindlichein Erter wnrcn die wackeren Mmner mit dem rochen Kreuz aus dem Arm heimiht. die davon B r neuen aus dem Gedränge zu gelenen nnd ihnen Hüte cm- wcrhen z» la>'en Solche uneigennützige Lvterkreudigkeit vcr- onnt daher auch öffentlich dankbar erwähnt zu werden — Gleich I ch? Anerkennung verdient die städtische Verwaltung dasur. daß ne !>.s gestern Morgen bereits den Lira^enzugen. welche der Zug r -"'irt hatte, wieder völlig ihr gewöhnliches Aussehen gegeben , ttke. kann,, da» sich die kolossale Menichenmenge etwas verlausen öa>:e. erschiene» die Straßenremlgungs Kolonne» mit großen Tr agen, uni überall die dicke Sanddecke zu beseitigen, und gestern ruh war von dieser keine Spur mehr ,n sehen. — Dem Arbeiter Schlorte bei der Dnngererport - Gesell- ichast zu Dresden ist dnS städtische Chrenzeugnitz ver liehen worden. — In einem Grundstücke der Ricbeckslraße in Leipzig ist in der 'Nacht zniu Soiintag ein tl inbrigcr Steinmetz aus Kiiaui- hain an G a s v e r g i i l u » g gestorben. Drei andere, in dem selben Zimmer ichlascnde Arbeiter wurden noch lebend in'S KrankcndmiS gebracht Das GaS ist aus der Leitung, dlr offen vorgesimden wurde, entsttomk. — «eiierveriitn der Vainburgee 2«e««ie von, 22. Zum. Ln, Mariniuni uder 7«ir Kai befindet fick Uber den Lofoten, ein solches Uber :>!8 Nim. Uber Suddeutsckland. ein Minimum unter 714 Mm. Uber dem AiaaüLen Meerbuien, ein iolckes unter 7K5 Mm. westlich von Irland, ön Deutichia.,» ist «4 veränderlich, regnerisch und kühl. — Wahrscheinlich is» westosttvärtä lorvchreitendes Nusilaren bei wärmerer Temperatur Tage-qeschichke. Deuffches Reick». Für die am ll). Juli beginnende Nord- iaiidSreis« des Kaisers sind in diesem Jahre nur 9 Wochen festgesetzt. Nach der Landung des Kaisers in Emden trisst die „Hohenzolkern" in Kiel ein, um sich für die Fahrt nach Rußland aii«zuriistrn. Diese Reise wird 7 Tage dauern: «» sind für die Hin- und die Rückfahrt je 2. für den Ausenchalt auf der Rhede von Reval 3 Tage vorgesehen. Nachträglich verlautet, da« für den Fall der Ablehnung der Brüsseler Konvention der Reichskanzler „den Dolch im Gewand«" hatte in Gestalt einer Kaiserlichen z.rdrc zur Schließung deS in eine immer engere Hinneigung 1« . , , H'lie eine den Mittelstaaten LaS Nebergewicbt oeoenve Vunde«- reform erreicht werden sollte Zwar unterhielt da« sächsische Königshaus nach beiden Seiten ein, ehrliche Freundschast, v'>er nach Lage der Dinge waren di« Beziehungen zu den Havsburgera die herzlicheren, schon well sie die älteren waren. Nur vorübergehend schien eS. wir wenn die Waffen- brüderschaft, zu der sich Oesterreich und Preußen >m Winter 1888 vereinigten, um die Elbeherzogibümer vom dänischen Joche end- gütig zu befreien, auch die deutschen Wirren zu einem friedlichen Ausgleiche bringen könnten. Diese Hoffnung erwies sich aber bald als trügerisch. Im Gegentheil, die Zwietracht zwischen den beiden Großmächten fand in diesem Koaiitionskriege erneute Nahrung. DaS aus Bundesbeschluß mobilisirte sächsische Kontingent fand im Schleswig-Holsteiner Kriege zwar keine Gelegenheit, sich kämpfend zu bethätigen: die hohe militärische Stellung de« sächsischen Kronprinzen verbot dessen Theilnahme am damaligen Feldzüge. Seinem klaren Blicke blieb eS nicht verborgen, daß in vielem Kriege sich der Knoten schürzen werde, der zu einem Waffengangr zwischen den beiden deutschen Großmächten um die Vorherrschaft in Deutsch, land führen mußt«. Unablässig arbeitete er deshalb an der Aus bildung des vaterländischen Heere», um di« KrieMüchtiqkeit desselben ans die höchste Stufe zu beben. Hierzu die reichen Mittel deS Landes ausgiebiger wie visher zu gewinnen, wirkte er un ausgesetzt durch Wort und Tchak In einer bochbedeutsamen Rede in der Kammer im Mai 1864, wurde, wies er mit ckelungen hi... von den Thaten der sächsischen Armee abhängig machen würde. Diese prophetischen Worte machten einen tiefen Eindruck, und Alles wurde gethan, um da» sächsische Schwert zu schärst», und Sachsens Armee hielt die schwerste Probe au». Im ocrhängniß- vollerr Jahre 1866 an die Seite Oesterreichs gestellt, zu schwach, um ohne Unterstützung das Vaterland gegen einen weit überlege nen und vorzüglich bewaffneten Feind zu vrrtheidigrn, kämpfte di« tavfere Schaar aus fremder Erd« heldenhaft und mit beispiel loser Hingabe um ihre Äaffenchre unter der Führung ihre» Prinz» itchen Overkommoiidanten. der in dirstm ungleichen Kampfe die erste Probe seiner Feldherrnschaft ableaen durste Auch btt Feind erkannt« die Hohr Begabung de« sächsischen Kronprinzen und di« Tavstrkeit der von ihm geführten sächsischen^Truppen an:^ so schreibt das ^ > meinen Verwirrung Armee in wilde " . ihre Haltung und Ordnung " Dem Kronprinzen siel dir Ausgabe zu, die Reorga nisation des Heeres nach der mit Preußen beim Friedensschluss« vereinbarten Militär »Convention durchzu» führen Im Februar 1867 zum kommandirendenGeneral deS 12 iKöniglich Sächsischen) Armeekorps ernannt, förderte «r, unterstützt vom Krirgsminister v. Fabrik«, die militärische Neu- ordnung mit so rastlosem Eifer, daß sie weit vor dem hierfür in'« Auge gefaßten Zeitpunkte durchgesührt war. AIS König Wil helm l . in seiner Eigenschaft al« vundeSfrldtzerr. im Herbst« ISA dem Manöver der 1. Infanteriedivision beiwohnte, bestätigte er dem Führer der nunmehr auf die Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht gestellten Armee, daß da« Werk musterhaft a«. lungen sei. Mit welcher Sorgfalt dies, Neuordnung bewerkstelligt war, und zugleich mit welchem Eifer »er fürstliche Feldherr dt« Zr»t auSgenützt hatte, um an seiner Äeiterentwickelung zu arbeiten, da» sim im vollen Umfange bei den großen Entscheidungen zwei später im deutsch-sronzösischen Kriege. Die Movilisirung in wenig Tagen so glatt, wie bei den alten preußischen August überschritten die fächsisch«, TruZwen die französische Grenz« und am 18. August bereit« griffen sie au>- schlogqebend in dir Schlacht »et St. Privat oux Montag«« ein. A»S eigenem Entschluss« führt« der Kronprinz hier di« Maßnahmen au«, welche die Schlacht auf dem linken Flügel der Deuffchen und damit ven Erfolg de» Ta«« entschieden. DÜ «rt. wi ffügeluno de» feindlichen rechten FlagÄ» eingeleitrt und wurde, dedeutet «ine der glänzendsten taktischen Leistungen aller dem Kronprinzen mahltn Aufenthalt »m Sch dt« Wiederherstellung der Regierung»«« war. stand dem Rückmärsche der deuffchen ^ . entgegen und auch Kronprinz Albert konnte wieder in da« geliebte Vaterland zurückkehren. Unter den Namen der sieggrkrönten Feld- Herren glänzt unvergänglich der de« .Kronprinz Al drrtvo, Kronprinz Albert traf am 10. Juni, mit dem Großkreu» de« Eisernen Kreuzes geschmückt, in Drröoen rin und nahm zunächst am Truvveneinzuge in Perlin Theil. Am 11. Juli zog Kran- prinz Alben — am Morgen diese« hohen Festtags» gleich zeitig zum Kaiserlich Deutschen und Kaiserlich Russischen Geuqtalseldlncirsihall ernannt —. umrauscht vom Jubel de» sächsische» Bolle», feierlich an der Spitz« der siegreichen Truppen in Dresden «in. Er Hot an elfter Stelle mit »«Holsen, die so lang« unter mancherlei Irrungen und Wirrungen behandelte deutsche Frage zum Abschluß zu bringen, auf de« Schlachtfeld« die Einigung Deutschland« zu vollenden, dal neue Kolserthum zu begründen. ^ktober 1873 zu seinen väternhei«. LEK a Albert mit dem dielen tarnen Psitchtarfühi voll den neuen Anforderungen. Er legte da» Amt «tue« Armee- insvekteur« in dir Hände de« Kaffer« zurück, wobei er sich de« Schirmherr» de« Reiche» für ein Ärmeekommando zur Verfügung stellte, sollte nochmal« die Berthridiaung deutscher Erd« «nd Ehre sich al« nothwendig erweisen. Di« Führung de« sächsischen Armee korps übernahm Prinz Georg. Mit dem Scharfblicke de« ge borenen und erprobten Soldaten die unablässige Fortbildung de« Heere» verfolgend, ward der König nunmehr doch zum größere» Theil« von den Ausgaben und Sorgen de« Regenten ln Anspruch gniommen Al» König Albert dir Reaieruna übernommen, hatte er seinem Volke die Versicherung gegeben, .seine lände-väterliche Fürsorge werde unausgesetzt gerichtet sein auf Handhabung von Recht und Gerechtigkeit, auf Beförderung der Avhlsahrt un» de« Besten deS Lande», wie er stet« der Pflichten eingedenk sein allen Stücken und ihre» erhalten und zu schützen". _ stet« eingedenk gewesen während seiner Wjahngen Regierung. Bald nach dem Antritte besuchte er alle größere» Städte des Lande«, aomentlich vo» da ab in gewissen Zwischenräumen regelmäßig Leipzig, indem « sein rege« Interesse für di« dortige Hochschule durch da« Erscheine« König Johann ging am W. Oktober Entschlossen, die Regierung im Sinn« widmete sich König Albert mit dem >a den Vorträgen der berühmtesten Lehrer an derselben bo- kündete. Aber auch für Industrie u«d Handel zeigte König Albert lebhafte Theilnahme. Er ließ sich auf feinen häufigen Reffen im Laud« alle« Sehen«, und WiffrnSwerthe eingehend erklären. Die ganze Liebenswürdigkeit seine« Charakter«, fein scharfer Blick offenbarte sich bei dielen Reisen, bei denen er Kennt- »iß nahm von den Fortschritten aus ollen Gebieten. Die Trennung der Verwaltung von der Justiz war schon unter der Regierung König Johann« in den Grund- lätzrn bestimmt, doch siel die Ausführung dr« bezüglichm Gesetze« ,m Jahre 1874 bereit« in die Regierung«zeit König Albert». Die Idee de« StaatSorganiSmu« wurde maßgebender ge macht für den RegierungSapparat und auch da« Prinzip der Selbstverwaltung kam in umsangreicher Weise zur Ent- Wickelung und Geltung: e« wurde den Gemeindebezirkro und Kreisen eine Reihe öffentlicher Funktionen überlasse», di» bisher von den RegierungSorganen auSgeftihrt worden waren. Mit dem 1. Oktober l87S trat di« Deutsche Gerichtsverfassung in Kraft. Die Bolksschulaussicht wurde in die Hände von zetegt, berufen« Fachleute wurde« Hüter der zirtsjchulinlprktoren gelegt, berufen« Fachleute wurde« j Votttbilduna. Der Fortbildung «fchulunterri "chastliche icht trat chschulen dfrrtia- id. von ihm griuvnen lacysiiqen Druppen an: >0 eußiiche GeneralstabSwerk: .Während der allae- runy und AuMung, welch« bei der Kaiserlichen Flucht auSartete, bewahrten die sächsischen Truppen iarr zeigte Jahre verlief Korp». in « Lebe«, ^andwutthschastliche und gewerbliche Fachs blühten im Lande auf und Anstalten, in denen Hands keilen aelrhrt wurden, wurden gegründet, um di« Jugend namentlich auch dir weibliche, zu einer höheren Gewerbsthätmkeit zu befähigen. Auch di, leidenden Landr-kinder waren Gegenstand der Fürfora« de» König« und seiner Gemahlin, insbesondere schenkte er fein« ungetheüt« Aufmerksamkeit den Besserung«- und Gefängnißonstalten Die Verstaatlichung der Eisenbahnen wurde unter Kömg Albert« Regierung einem ge deihlichen Ende zugesührt, der Ausbau de« Eiseubahn- netze« in Verbindung mit einem System von Sekuadar- bahnea entstand unter Berücksichtigung der Erfordernisse von Handel und Industrie Der günstige Stand der sächsischen Finanzen gestattete die Vornahme großer NegierungSdanten. Da» Finanzministerium, die Drettdnrr Akademie, da« Albertinum, der großartige Bau de« tzauptbaknhosr« zu Dre-den, alle sind „Au-picni, Xlkerti entstanden; die Correktur von Wasser- läufrn wurde in großem Moßstab« durchgesührt und Thal sperren zu ihrer direkten Steuern Die in- der . angetl fällt ausschließlich in bl« Rrgü König Albert«. Ein neue« Wahlgesetz stellte di, Bost tretung aus eine ander« Grundlage. Groß« Menschenkenntnis, und charfe BevbachtunaSgah« zeich neten König Albert au» und bethätigtrn sich in der Wahl seiner Rothaeber zum Wohl, de« Sachsenlande«, dessen Beamte«»»« all seitig höchste« Ansehen geniA. Bei soviel hingehender landeSväter- ticher Fürsorar hielt König Albert auch mit unerschütterlicher Tr«e an seinen Pflichten gegen da» Reich fest, dessen Grietzarvuna für Sachsen durch die zweckmäßigsten landesherrlichen ! sam gemacht und dessen innerer Ausbau vo« keine» Fürste« mit wärmerer Antheilnahme oerfolgt wurde, enigen, der e» ruhmvoll aus den Schlack di, einem -it? ^ rasch» Folg« zweimal ihre Trämr »mchselt,. d- wandt« der sächsisch« König de« neuen, jungen Schirmtzern» de« Reiche« seine vätenich« Liebe und den igelstand seiner weisen Er- ' 'AddluL°rd.ru^^rsamm^..^dtt,dmtsc^ Lsien um VEN Iiaiirr VE» VEI hArvssUliMa VE» MtEIMAWLEA UN hre 1888 und führte dadnrch ein« erhebend« Kundgebung d« eit de« Reiches herbtt: fein Rath stand dm» Enkel Kaiser zrl« I allzeit zu Sebol«. sodaß «» dieser mehr al« ' öffentlich bekundcte, in welch' »nwandetdarer Treu« und König Ulbert für ihn gesorgt Hab«, al» sek» väterlicher Helfer. .Und so wird König Alhert, wen» auch vpn Held, ein '
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