Volltext Seite (XML)
verugrgedM: , »I dt, »«KI« d, L««d» Md d» »«««I»» «o dt, Z»«r»»»»« d«r» ki»o» It»«o, »di KonimMooLn rr,»l«t. ndiUik» »«» «lau «, »»<d«u>>a«i. dt, »>ck» a»> ««>,. «d« It»t,r«»,, lol,«. « UvU »»«llaMMdeu »»«>»« «ch »»»»ürlli -itk Nückaad« Un,elandi»r GchM» iUdt, kl», vrrdt-dllEl. S«ri»l»r,»a»>»l«d: »««1 «r. 11 und ».«»«. r»I»«ra«m-»dr»l>,: «»ch»,ch «» » »» » Sonder-Beilage E Freitag, de« 2«. Juni IW2. -au»« -S«1chäft»li«IIt: Martenftr. -8. -Inreigen-tack. Unnakim» von Sln«unl>>,un,n> »r<v>ai l» dcr dauviscidiäiiöiiciic und d,n Nrl>«,a»»aii»>eli,llku in DrcLkcn t>« Nackinittaa» » Mn Sonn und Itkieriooü nur MarikNiirane s» von II bi»'/»I Udr Tic I walnuc Grund «cile (ca » Tilde,» 2» Pi» '(ln «ü»di,u„,en am der Lnvatieilc ZcUe 2b P>» : die 2walt>»c Zeile al» ..Luiueiaiid! oder aui Tn»eüe bv Pi». An Nummern nach Sonn und Hei er logt» > de«. 2wa»i»c Giundzcilen »o, « vci. «a und M P,». nach deiondcrem Tarli. Äuswulliae Auliräge nur »e»e» Lorautbeiaklun». veleidlaller «erden mü Iv Pi, dereidnel. König Albert »ildzll^osrt. den 1t». Juni 1t»N2. Abend». Leine Majestät der König ist beute Abend 8» Udr sanft rntschlasen. Die Todtenglockcn läuten im Sachsenlande: König Albert ist heimgegangen. Wo die schmerzensreiche Kunde hintrifjt. da stockt der Herz schlag und die Brust hält den Athem zurück. Das getreue sächsische Volk will eS zuerst nicht fassen, nicht glauben, daß der allverehrte, innig geliebte Herrscher ihm entrissen ist. daß die milden Augen sich für immer geschlossen haben und nun nicht mehr wie ehedem über des Landes Wohlfahrt sorglich wachen werden. Endlich aber ringt doch die herbe Gewalt der furcht baren Thatsache sich durch und da bricht auch der Schmerz hervor mit ungestümer fcsselloser Macht. Ein Trauern geht durch Sachsens Land und Volk, wie cs inniger, ergreifender, herzbewegender nicht gedacht werden kann. ES gemahnt an die Tage, da Deutschland seinen ersten großen Kaiser zu Grabe trug, was sich seht in engeren Grenzen im Sachsenlande abspielt. Nur der tiefen Verehrung, die Deutschlands Volk Kaiser Wilhelm I. cnt- gcgenbrachtc, sind die reiche Liebe, die treue Anhänglichkeit zu vergleichen, die Sachsens Landcskinder für König Albert allezeit im Herzen getragen haben und die jetzt aller Orten an der Bahre des Königs zum letzten überwältigenden Ausdruck gelangen. Was war er uns'? In diese Frage preßt der grenzenlose Schmerz um den theueren Entschlafenen sein ganzes Empfinden zusammen, und wenn es etwas gicbt, das die Trauer zu lindern vermag, so ist cs die Antwort: „Er war uns Alles: Herrscher. Mensch und Landesvater zugleich." Von dem sanften Fittig der Rückcrinncruug getragen, schwebt der Genius des Landes hernieder zu der geweihten Stätte, wo König Albert seinen edlen Geist in die Lüfte gehaucht hat und streut Nvsen der Dankbarkeit um das Todtenlagcr des einzigen Herrschers. Rosen der Dankbarkeit! Wenn je ein Volt Ursache gehabt hat. seinem Fürsten dankbar zu sein, so ist cs das sächsische. In leuchtender, vorbildlicher Monarchengröße steht König Albert in der Geschichte Sachsens da und ihre Annalen werden es den fernsten Enkeln künden, daß seine Negierung einen Markstein in der gesammten Entwickelung des Landes bildete. Wenn Sachsen wegen seiner gediegenen Zustände auf allen Gebieten des staatlichen, sozialen und wirthschaftlichcn Lebens weit über die grün weißen Grenzpfähle hinaus in den Nuf eines MustcrstaateS gelangt in, so ver dankt eS das in erster Linie den ausgezeichneten Herrschcrtugenden König AlbertS, der seine Zeit richtig zu erfassen verstand und ans dieser Erkennt niß heraus sein Land jedes wahrhaften, weisen Fortschritts thcilhastig machte, während er auf der anderen Seite mit ziclbcwußter Unerbittlich keit die anmaßlichc Nivcllirungssncht und den krankhaften Zcrsetzungstricb der sozialen Revolutionäre bekämpfte und nicdcrhiclt. lNeradc die kon sequente Gegnerschaft gegen den Umsturz in jeder Form seiner Bethätigung ist eines der Hauptvcrdienste des Heimgegangenen Königs. Die staats erhaltende Kraft, die von dieser charaktervollen Haltung des Königs im Kampfe wider die Feinde der gesellschaftlichen Ordnung ausging, hat unendlich belebend und befruchtend auf die Arbeit der Ordnungsparteien im ganzen Lande gewirkt und sie verdient daher in erster Linie gerühmt und gewürdigt zu werden, wenn wir Lebenden in ruhigem Genießen uns des Segens erfreuen, den König Alberts Negierung über sein Land aus geschüttet hat und den zu verkleinern das heiße Bemühen der Umsturz partei bis jetzt nicht vermocht hat und hoffentlich auch in Zukunft niemals vermögen wird. Gerade die letzten Monate haben noch an das rastlose Wirken König Alberts im Interesse der Landeswohlfahrt die höchsten Anforder ungcn gestellt. Die Unruhe, die in das gesammte politische Leben des Landes durch die Vorgänge auf finanziellem Gebiete und den damit zu sammenhängenden zeitweiligen Konflikt zwischen Regierung und Landtag hineingetragen wurde, warf ihre Wellen bis in den stillen Frieden des Königsschlosses hinein. Da war eS wiederum, wie schon so oft, König Albert, der in weisheitsvoller Voraussicht das Rechte fand und durch sei,re von realpolitischer Einsicht und landesväterlichem Wohlwollen diktirtc Ent scheidung in der Ministerkrisis eine allgemein befriedigende Gmndlage für die Wiederanbahnung des alten Vertrauensverhältnisses zwischen der Regierung und der Volksvertretung herstellte. So stand das Leben unseres allverehrten Königs bis an die Schwelle des Todes in, unermüdlichen Dienste der monarchischen Pflicht, genau wie bei Kaiser Wilhelm I., mit dem ja überhaupt der verewigte Herrscher zahlreiche shmpathische Aehnlich- keiten im Charakter aufwies. Der hervorstechendste Zug in dem Charakterbild König AlbcrtS. der seinem großen Wirken Ziel und Richtung verliehen hat. mar eine aus geprägte Gercchtigkeitslicbe. die aber nicht starr und unbeugsam am Buchstaben hing, sondern auf der Grundlage eines echt landesvätcrlichcn Wohlwollens ruhte, das seinerseits wiederum aus den allgütigen, all gemein menschlichen Eigenschaften des Königs entsprang. Ein solcher Herrscher ist der geborene konstitutionelle Fürst und dieser Ruhmes titcl gebührt denn auch König Albert im vollen ungeschmälerten Maße. König Albert war ein so ausgesprochen konstitutioneller Herrscher, daß man mit Recht sagen darf, jeder Zoll an ihn, sei nicht blos ein König, sondern zugleich und ebenso sehr ein verfassungsmäßiger König gewesen. König Albert kannte bei der Ausübung seines HcrrschcramtcS keinerlei Eigenintcrcsscn, keine persönlichen Aufwallungen, nicht Zorn und Leidenschaft, sondern nur das hehre Gebot der landesväterlichcn Pflicht, das der Monarch mit äußerster Selbstentsag,mg streng befolgte. Auf diesem Grunde erwuchs eine sorgsame Achtung aller berechtigten fremden Ueberzeugungen, eine wohlwollende, gleichmäßige Förderung aller verfassungsmäßig gewähr leisteten Bestrebungen und Interessen, unter stetiger Beobachtung der durch das höhere allgemeine Staatswohl gezogenen Grenzen im Einzelnen. So genau war die Hcrrscherthätigkeit König Alberts nach jenen hohen Grundsätzen geregelt, daß alle seine Regiernngshandlnngcn sich wie ein ungestörtes Ganzes aneinander reihen und nirgends das spähende Auge eine Stelle entdeckt, wo der König nach einem zu viel gesprochenen Worte oder nach einem zu raschen Entschluß einen Schritt rückwärts hätte thun müssen. König Albert glänzte nicht durch blendende Gaben nach außen hin. aber er war ein in sich gefesteter starker Charakter, eine völlig abgeschlossene harmonische Persönlichkeit von wahrhafter Hcrrschcrgröße; ein Monarch, der unbeugsames Pflichtgefühl und ziclbcwnßte Willenskraft mit der größten persönlichen Entsagungsfähigkeit und hinreißender mensch licher Liebenswürdigkeit verband und der Alles in Allem ein Herrscher war, dessen Gleichen aus einem Throne nur selten gesunden wird. Sv trauert denn auch Alles, was in Sachsen ein fühlendes Herz in der Brust trägt, mit gleichem tiefem Schmerze an der Bahre des todten Königs, ohne Unter schied des Ranges und Standes, des Berufes und Vermögens. Ob arm. ob reich, ob alt. ob jung, ob sonst getrennt durch allerlei widerstreitende Interessen: am Sarkophage König AlbcrtS schweigen alle Gegensätze und ans jede», Auge fließt die Throne der Wchmuth um den großen, guten und edlen König, der uns entrissen ist. Die Trauer des Sachscn- laudcs findet auch außerhalb der sächsischen Grenzen im ganzen Deutschen Reiche Wiederholt. War doch König Albert von Fugend aus ein treuer Hüter des reichsdcutschen Gedankens, von dem Augenblick an. wo er ans schleswig-holstcinischem Boden als Kronprinz seine jugendliche Brust dem feindlichen Feuer bot. bis zu der Zusammenschweißung des Reiches ans den Schlachtseldcrn Frankreichs und weiter von da durch die langen Jahre seiner gesegneten Regierung bis zum letzten Atbemzuge seines ganz der königlichen Pflicht geweihten Lebens. Darum, wenn jetzt die Dresdner Königsgrust sich öffnet, um König Albert den Gerechten zu seinen erlauchten Vorgängern zu gesellen, wird Alldcutschlands Trauer mit hincmschrcitcn und wird Alldcutschlands letzte Huldigung sich mit der Klage der Sachsen um ihren König vereinigen. Wir aber, denen noch eine Zeit bcschicden ist, die nur vom Sarge des Königs in den Strom des Lebens zurückkehrcn, werden in, Sinne des erlauchten Entschlafenen handeln, wenn wir uns des Bewußtseins gctröslcn. daß mit der Person des Königs nicht auch die Monarchie stirbt. Das Wesen des monarchischen Prinzips läßt in seiner durch und durch gefestigten Eigenart den Staat auch nicht eine Stunde lang ohne legitimen Herrscher, sondern schon in dem Augenblick, wo der regierende König die Augen zum ewigen Schlummer schließt, giebt es dem Lande einen Nachfolger. Zu diesem sei von der Bahre des Heimgegangenen Königs unser Blick erhoben und ihm sei ernst, aber vertrauensvoll das Gelöbniß unserer hingebungsvollen Mitarbeit an seinem Bemühen um Sachsens Wohlfahrt dargebracht!