Suche löschen...
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020611023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902061102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902061102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-06
- Tag 1902-06-11
-
Monat
1902-06
-
Jahr
1902
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Nachrichten Mittwoch. »I. Juni 1002 WM l)1r. >5.0 Daraus erhielt er »aiüriich d«u auf da- Loa» entfallenen Gewiuu ausbezubli Sem Kund« R. war aber mit diesem etwas eigen» artige» GeiciiästSgedahre» keineswegs einverstanden. erhob, da er m Gute uichis erlangte. Klage aus die 10 500 Mk. und wies daraus hi», dup er das Loos sicher behalten hätte: den» »ach den Statuten «eines Clubs muhte» Loose. die mit dcui Einsatz herauSgekoinuie» leie», alsbald uingelaujebl und bis in di« letzte Klasse weiter gespielt werde». La» er den Brief Morgens nicht selbst erhalte» habe, «ei kein Wunder, damit habe der Kollekteur auch rechne» müssen, de»» er sei 'Arbeiter und sei bei Eingang der Frühpost längst an der Arbeit AIS er Mittags nach Hause kam. habe er bei P. nach Brieten gesragi. die ,^rage aber verneint bekommen Ta- Land- gerichi und auch das Oderlandesgericht Hamburg wiesen di« Klage ad Ruiiniehr gelangte die Sache an das NeichSaencht. welches der Revision stattgab und die Urtkeile der Bonnstun^en aushob DcuiLgcncht und Oberiandesgencht hatten sich auf den Standpunkt gestellt, da» der Kollekteur durch die Uedersendung des LvoseS dein R habe die Möglichkeit geben wolle», da- Loos zu erwerben >id einen eventuelle» (Kelvin» zu machen: in Holge der vor der Annahine erfolgten Ziehung aber habe daS Loos wirthschastlich und rechtlich eine ganz andere Bedeutung erlangt, indem es nun mehr ei» ForderungSrechl aus einen bestimmten Betrag reprälenlirl habe deshalb sei der Kollekteur an «ei» Angebot nicht mehr ge «'»»den LaS Reichsgericht äußert dem gegenüber, es sei zwar >ut Allgemeinen richtig, da» das Angebot eines noch nicht gezoge ne» LovjeS durch dessen Ziehung vor Annahme des Angebote- hin «allig werde, doch komme es immer au' die Art des Angebotes an vier habe der Kollekteur geschrieben. da» er de» Adressaten nur dann als rechtmätzigen LovSeigner anerkennen und ihm eine» eventuellen Gewinn gewähren werde wen» dieser sofort das alte Laos zurückieude. Damit sei ausgesprochen, da» der Empfänge» de-S LchreibenS zwar nur >u diesem Hall, dann aber auch unter aile» Umständen, also auch, wenn das Lvvs inzwischen gezogen werde, Eigeiuhüiner des Lomes und der am Gewinn Berechtigte iein solle. Hätte der Kollekteur daS nicht gewollt, so hätte er einen Vorbehalt machen mnssen —' Bo» einem ungenannten Me»schenirennde sind dem Verein aegen Aimeilnoid und Bettelei ans Aula» eines H a m i l l e n I e st e S M> Mail übergeben worden, um damit eine größere Anzahl von Aideiletfamillen mit Beträgen von 20 bis 00 Mark am I I. Juni zu unterslützen. De» Verein h», ans den ihiii als an» und wnrdig bekannleti und vo» Helfer» vor- aet hlagenen Aibetleitamilikii .3 ausgewählt und wird dleie Summe an dem von dem Geber festgesetzte» Tage zur Verlheilnng billigen. - -' Am Sonntage snhrke der „Dresdner Turnverein iw» 1ä<!7" «eine ersten dieSiährtgen AbtheilnngSturnsahrten nach Pulsnitz aus In de» srüden Morgenstunden verließen die i cun Äbtheiliingen in einer Gesanimlstcnke von gegen 200 Man» iwn' verschiedenen Punkte» aus die Stadt und wanderien aus ver» '.liiedenen Wegen nach dem Ziele TheilS interessante Punkte Senersdorter Tlial. KenlenberaO theilS niöglichsi viel Wald. theilS irasite llmwege, um die Manchlelslnng zu vergrößern. waren be- 'luiiniend gewesen für die Wahl der einzelnen Marschrouten Rach l Uhr Nachmiitags tätigten nach und riach die einzelne» Abtdeil- nnge» am Ziele, de», vatel znin grauen Wolf, in Pulsnitz an Vier 'and eine gesellige Vereinigung statt. zu der auch eine Ad aidiiung des PnlSiiitzer Tnrnveleins erschienen war. welche durch ihren Sprecher die Turm,ihrer herzlich bewillkominnele. Bei guten Reden und Gemng ivar raich die Zeit vergangen bis zur Abfahrt des Zuges 7 Uhr :b3 Minuten, der die Turnsahrer wieder heim wärts führte. — Eine vraknsche uns für die Sicherheit des allgemeinen Verkehrs sehr dienliche Neuerung isi ans der Johannes-Allee gegenüber oem Kaushause zu beiden Zeiten der dort stehenden Be- dürfninamialt angebracht worden. Infolge der Kurve, die die Llranenbahn dort machen mu». gehl diese so dicht an der An- »alt vorbei, da» Pasianten. welche von der Promenade aus an vielem Platze die Siraße überschreiten wollen, stets in Gefahr schwebten, von Wagen, die aus entgegengrsetzler Richtung kamen, überfahren zu werden Jetzt hat man ans beiden Zeiten der An- Itnll zwei ungefähr >,e 2 Meier lange, starke tzolzschranken anf- gesielll. ' Heule Rachmitlag geriethen aus deni Grundstück Prieß- n!tzstra»e 18 >m Kesselhause einer Badeanstalt Eobelspäne in Brand. Die Flammen hatten mil großer Schnelligkeit um ^ch qegri'sen und waren bis in das .Holzwerk des Daches gelangt, herbeigeritteiie Feuerwehr mußte zwei Schlauchleitungen in An wendung bringen uns war über eine Stunde khätig. Der Ge bäude- und Materialschaden in Nicht nnbelrächküch. * Oelsnitz i. V , 10. Juni. Dem glänzend verlaufenen Vc.nu'miigscibeiid bei der Jahresfeier des Sächsischen K e g l e r b n n d e S am Sonnabend folgte am Sonntag Mittag em impoiauter Feiizua Die Weibe des mit einem Koitenauswande oo I 800 Mark von der Vogtländi'chen Fahnenstickerei in Plauen R--cha'sieii 2'undcSbaimerS biidele eitzc.« Höhepunkl des 6. Kegler- 'UniidcsiesleS. Am gestrigen Rachimti-ge wurde unter starker Be- giing der Verbandsoecireler ans Dresden, Bautzen. !E' emliitz^ Lcrpzv. Zwickau uno. die Bui'desoeriammlung im großen Schnpenhaus'aaie abgehalten. Rach dein vom Bandes- oritande. Kaufmann Pani ^ala-DreSden. erstatteten JahreS- uei.chke and der vom BnndeSichatzmelstr Größe-Dresden gegebenen .'Veerncht zählt der Sachsi'che Kealerbniid nach sechsjährigem Be nder 1600 Mitglieder, und Las Vermögen des v icn beretts. über 1600 Rcilglieder, und das Vermögen aes Sundes beläuft sich aui lsil.Riarl 2» dem letzten Geichäils- e.:rc standen einer Hinnahme von 2768.87 Mark Ausgaben »i 7v!>e von 2637.02 Prack gegeniiber. Die Vorsiandsmttglieder ,a Le» beiden Genannte», kommen noch Schriftführer Eicher, . i > e sie Stellvertreter Ruse Haierkorn und 'lieumeisierj wurden '.amtlich wiedergewäblt Ais nächi'isilbriger Fesiort wurde ' u a .-ln qewähli: zur Hebern ihme deS 7 'V undeskege.sesies hatten um außerdem noch Mitiweida und Waldheim erboten Am wOilgen Abend, nachdem das bisher nicht günstige Wetter sich .'eifert hatte, 'and eine vrächt'ge Höhenbeleuchtung statt: heute '-'«nt daS 6 Bundeskeg-'l'e't mit Prei-Soerlheilmg und Ab'chicds- P l a n e >i i V. o 2n»i 2» der Rächt vom Sonntag . > Montag wurde, im Luden des Uhrmachers Emil Weichler i SOiMiilt liier eiiigebro>heil n:id dabei gegen '>>« Herren- nnd Damenuorrn. Bkoiche». Uhrkette» lrnd sonstige Schmucksacheu gestodten —* Militärgericht. Unter der Anklage der gemein- schasrlichen Körperverletzung, begangen während des Dienstes, stehen vor dem Kcreasaerrcht der LS. Diviston die Soldaten Mar Enul Merßner. Karl Otto Mühlbach und Richard Rlnashausei von der 1. Eskadron des Gurdereiter-Regiments. Alle Dr« kalten am Vormittag de» 2ü. Mai Dienst als Slallwache. Als der Rekrut Binder am Stalle vorbeikar», ries ihm Mühldach zu. er solle «ine Düngerkarre weasahreu. was dieser auch tha«. Als Binder julülktam, oefahl >do> Meibner. di« Karr« suruckjubringe». AIS der Andere dem nicht »achkam. drohte ibu, Metkner mit de» Worten: .Wenn Du sie »icht holst, hau ich Dir ein« runter!" AI» diese Worte keinen Erlvlg hatten, verletzt« ibm M«is»ner «ine Ohrfeige. Ls entstand nun eine Balaerei. in die sich auc Mühlbach und Ringshausen mischten. All« Drei schlugen au den Rekruten mit den Fäusten ein..so da» diesem die Nase blutete, er auch eme Schwellung des Hinterkopfes davonlrua Zu dem dem Rekruten erlhelltcu Austrag, den sie als Stallwache selbst auszusühren hatten, halten die Angeklagten kein Recht. Nach längerer Beweisantnabuie erkennt der Gerichtshof unter Versagung mildernderUmslände gegen jeden der Angeklagten auf 3 Monate Ge- sänanitz. Außerdem wird ihre losorüge Hnhastnahmr «»raeii Fluchtverdachts beschlossen Der Gerichtshof ist den Aussührungen des Vertreters der Anklage gefolgt, der eine empfindliche Strafe beantragt hatte, weil gerade beim Garderelter-Regiinent Rekruten- Mißhandlungen durch die alten Leute häufig vvrkämen, den Rekruten aber daS Bewußtsein gegeben werden müsse, daß sie nicht der Willkür und dem Terrorismus der ulten Mannschaften aus- gesetzt seien. — Amtsgericht. Das 16jährige Dienstmädchen Anna Frida Ientzjch m Evtta beleidigte aus Renommirsucht ihren frühe ren Klassenlehrer in verleumderischer Weile. Das Mädchen hatte ihrer Dienstherr»! gegenüber erzählt, daß sich der betreffende Lehrer in gröblichster Weise wahrend und nach dem Schulunterricht gegen sie vergangen hätte und hielt diese erdichtete Behauptung auch lyrem Vater, dem die Untersuchung fahrenden Schuldirektor und dem Beschuldigte» gegenüber aufrecht, schließlich verwickelte di« Jrntzsch sich in Widersprüche und bequemie sich nunmehr zu einem Ge- «kändnitz In der Urlheilsbegründuna unterzog der Vorsitzende des Gerichts daS Verhalten der Angeklagte» elner scharfen Kritik und verwies aus einen vor einem halbe» Jahre in Ekemni» vor- gekoiilmenen ähnliche» Fall, der für den grundlos Beschuldigte» einen Verhängiiißvolle» Ausgang nahm. Erst nachdem er längere Zeit in Untersuchung gesessen, stellte sich seine völlige Unschuld heraus Rur mit Rücksicht aus di« Jugend der Angeklagten er achtet das Gericht 1 Monat Gesängniß als angemessene Strafe. Während der Beweisaufnahme war die Oessentlichkeit ausge schlossen — Der Kutscher Hermann Alfred Zschernitz in Pieschen verschaffte sich dnrch betrügerische Vorspiegelungen einen Vortheil in Höhe von 2,50 Mk. und verkaufte ein seinem Dienstherrn ge höriges Oelsufi in seinem Nutzen Er erhält 1 Woche Gesängm» - Der 40jährige Arbeiter Friedrich Paul Preußner, setzt in Döhlen wohnhaft, erhielt vor einiger Zeit in einer Loschwiher Schank- wirthschaft nach Eintritt der Polizeistunde kein Bier mehr: er gerieth darüber in Erregung und zertrümmerte eine Fensterscheibe. Das Urtkeil lautet aus 25 Mk. Geldstrafe oder 1 Woche Gefäng- niß. — In Pieschen verübten die letzte Ostern aus der Schule Entlassene» Caroline Louise Steuer und Martha Elsa Schuster im Februar zu zwei verschiedenen Malen recht dreiste Diebstähle. Eine noch nicht slrafmnndige gewisse Schäfer nahm einem anderen Schulmädchen den Wohnungsschlüssel aus der Tasche, während deren Mutter im Waschhaus beschäftigt war Aus diese Weise verschafften sie sich Zutritt in die fremde Wohnung und entwendeten aus einem Schranke die daselbst in einem Strumpfe ausbewahr ten Ersparnisse der Wohnunaseigenthümerin in Höhe von 57 Mk. Das Geld «heilten sie unter sich. Tie Konfirmation der Schuster st noch nicht erfolgt Beide jugendliche Angeklagten werden zu >e 3 Wochen Gesängniß verurtheilt. — Der Ehocoladen- und Znckerwaaren-Fabrikant Friedrich August Wilhelm Ientzsch sollte durch die von ihm hcrgeslellten und in den Handel gebrachten Glukweinol-Bonbons gegen 8 10 deS Nahrungsmitlelgeleyes ver- stoßen haben, da nach Ansicht der Anklagebehörde das Publikum durch die Bezeichnung Glühweinol annebmen werde, daß es mit den von dem Angeklagten ailgevrieseneii Bonbons sich ein Gliih- weingctränk Herstellen könne, während eS Weingeist nicht enthält >e Der Angeklagte bestreitet, es aus eine Tänschnng des Publikums abgesehen zu haben und legt zur Beweissübrung Plakate und Etiketten vor. welche den Vermerk „Alkoholfrei" tragen. Das Wort „Glühweinol" sei eine Pbankasiebezeichnung und patent- guitlich geschützt. Es sei von ihm nur deshalb gewählt, weil das mit den Bonbons bereitete Getränk hinsichtlich der Farbe und Nlianciruiig des Geschmacks Ähnlichkeit mit Glühwein Hab«: die " Auflösung der Bonbons erfolge ebenfalls in heißem Wasser. Das Gericht erblickt in der Herstellnng der Bonbons eine Nachahmung von Nahrungsmitteln nicht und erkennt aus Freisprechung. —' LVeneetikriMt »er k«amd„raer Srewari« vom X) Hunt. Moriina Uder 78» Mm. liegen weltlich von Schottland und Eud-Rußland, Mtnuna unter 7ov Mm. deslnden sich Uber Iailanv und Kinland. Deulsch- iand dat kuvleS. veränderliches Weiler »nt NegensLUen. — Die Fortdauer der Witterung ist wastrichrinll». rnqcslirfchichte. «M X Deutsches Reich. In Wiener politischen Kreisen verlautet, daß Reichskanzler Gras Bülow Kaiser Wilhelm zu den russischen Seemanövern begleiten und auch der russische Minister des Aeußern Gras Lamsdorli der Zuiammenk.in't beiwohnen werde. X Zu der Zurückweisung der Zoll-Jnterv« Nation im vreuslschen Abgcordnetenhauie durch den Grafen Bulow war von einem Organ des Bundes der Landwirthe gesagt worden: „Am Sonnabend hatte man eine derartige Stellungnahme des Grasen Bülow noch nicht erwartet." Dazu wird dem „Hannoo. Emir" anS Berlin geschrieben: „Diese Angaben entsprechen den hatsachen. Der 'Ausdruck „am Sonnabend" bedarf allerdings einer Einschränkung Am Vormittag dieses Tages war die Sitnalion eine andere als am Abend Am Nachmittag hatte das Staalsnnmsterlum unter dem Vorsitz deS Grasen Bülow eine itzung abgehalien, in der die am Montag verlesene Erklärung nt dtndurch.vergeudeten vertrauen" ent- ren .. rme rslempeui festaeslellt wurde. Wa« 0. Wangrnheim ha« es a von dem e,u Jc>hr«.hnt . halt, anaedeulet, indem er saute: ^Wn baden in den letzten Jak lehr vtrl schone Worte vom Regierungstijch h«r gehört: di« Wai der Erklärungen hat sich mit der zunehmenden Srllhjshr-lemve >ur mehr und mehr abgeschwächt: früher war Landwind. i,dt ö, iveewlnd. die Wetterfahnen an de» hohen Spitzen haben sich z"! d"bt Herr v. Äan-enheim ha« sehr deutltch gesprochen Die aus welche da- Bild gemünzt war. werden e« verstanden Kaden' wie All«, denen die Vvrgelchichte der Erklärung des Staot-mtnsi stenums vom L Juni bekannt ist." - Wie der „Hamb. llorr"h-rt hat«, vor der Beraihung der »ollpolitifchen Anträge der -»nser^ f dtr Interpellation >o vte Üblich« lieben»- würdige Form kleiden und e»ne Erklärung abaeben, di« sich »öle ihre Vorgängerinnen »a der programmatischen Diagonale bewege Ob der genannte Minister zu dieser Mitteilung autonsirt war oder ob er lediglich vermuthungen au«sprach, zu denen er auf Grund alltzemeiner Erwägungen gelangt war, mag dahingestellt bleibe»: jedensall- sahen me Sonservanven in Folg« dieser An deutungen der Beantwortung der Interpellation völlig sorglos entgegen Inzwischen aber war in einer Audienz, die Gras Bülow beim Kaiser hatte, sestgestellt worden, daß ein« sehr energisch, Er klärung abgegeben werden sollte, die den Agrariern jede Illusion über einen inoglichen Erfolg ihrer jetzigen und späteren Agitation benehmen sollte Der Wortlaut dieser Erklärung wurde in einer Sitzung de« StaaiSminlsteriums sormulirt Der oben erwähnte Minister mochte «s aber für unvereinbar mit seinen amtlichen Pflichten gehalten habe», seine Vertrauensmänner von der ver- änderten Situation zu unterrichten So kam die kolossale Uebrr- raschung zu Stand« ^ x Das Befinde» des Obervräsidenten v Gos> ler in Danzig giebt neuerdings zu ernste» Be'orgnlsien Anlaß. x Die Gattin des vreußischen Ministers ver öffentlichen Ar beiten Frau v Thiele» dat eine» bedauernswert!,«« Unfall erlitten Von einem Aussing »ucnckketuend, wurde sie aut dem Potsdamerplatz von einer Droschke überfahren und am Kopse erdeb lich verletzt. Da» Befinden der in den weitesten Kreisen beliebten Dame giedt zu Besorgnisse» nicht mehr Veranlassung X Ueber den AuSsland der Stuttgarter Straßen- babner schreibt die „Köln. Ztg ": Am 7. Juni ist der Aus- sland der Stuttgarter Straßenbahner durch eine Niederlage der Anuesiellien beendet worden DaS Urcheil über Recht und Un- recht hatte sich allmählich geklärt. Während im Anfang unter dem Eindruck deS Geschreies, daß die Direktion 18 Prozent Divi- bend« vertheil«, ihren Angestellten aber nichts davon gönne, die überwiegende Stimmung zu Gunsten der Ausständischen war, hat sich vie» — abgesehen von den auf die Sozialdemokratie ein- geschworenen Kreisen — allmählich gründlich geändert. Nament- >m ein von der Direktion am Abend des 6. Juni, — freilich recht pät! - ausaegebenrs Flugblatt hat die meisten Behauptungen xr Straßenbayner in ein recht ungünstiges Licht gerückt und gezeigt, daß die Lohnverbältmsse weit bester sind, als die Aus- tändischen zugeben, und die Direktion keineswrs nur «m starres Nein! ihnen entgegensetzte. Dabei ist noch zu bemerken, daß die Schaffner infolge des häufigen Trinkgeldergebens, vor dem die Direktion schon wiederholt öffentlich gewarnt hat. sehr beträchtliche Mehreinnahmen noch über ihren Lohn hinan- gehabt haben. Wenn ie gleichwohl in den Ausstand eintraten, jo geschah da- unter der kmwirkung von Berliner und Stuttgarter Hetzern, und eS ge- chah unter rücksichtslosem Kontraktbruch ohne Einhaltung der ordnungsmäßigen Kündiguiiassrist. Hätten die Straßenbahner, die bis dahin als eine Art Elite der Arbeiterschaft gelten durften, ihren Dienst fortgesetzt und unter Androhung der Arbeitsein stellung nach Ablaus der Frist sich an Publikum, Stadt und Regierung um moralische Unterstützung gewandt, so würden sie höchstwahrscheinlich ihre gerechten Forderungen, wozu wlr nament- ich eine Verkürzung ihrer entschieden zu langen Arbeitszeit rechnen, unschwer erreicht haben. So ober haben sie ohne alle Rücksicht aus die übrige Bevölkerung, unter Bruch ihres Vertrages, die Machtsrage aufgeioorsen und gemeint, die überrumpelte Direk- tion müsse sich ihren Forderungen beugen; sie können sich nun nicht beklagen wenn die Direktion den Handschuh ausnimmt, mit großer Thatkran ihr Personal erneuert, und der Äusstand mit einer gründlichen Niederlage der Kontraktbrüchigen cnviat. Eine Zu christ an den „Schwäbischen Merkur" vom 5. Juni sagt mit dürren Worten: „Einzig steht bis jetzt da. daß Behörden ver- tragsbrückig gewordene Leute unterstützen. Das Personal hätte zum Kortsetzen des Dienstes angehalten und vom Vertragsbruch abgehalten werden müssen; dann erst hätte man mit der Direktion energisch verhandeln sollen, damit die ersüllbaren Wünsche ihre Erledigung landen." Unter Anderem hat die Polizei angeordnet, nnd zwar unter Zustimmung des Ministerium-, daß der Bahn betrieb zur Zeit, wo die Arbeiter frei haben, nämlich von 12 bis 2 und Abends von 6 Uhr an. „zur Verhütung ernster Kata- lropkien" s!> eingestellt, also das Publikum seines Verkehrsmittels beraubt wurde mir besten sichere Bedienung die Direktion durch aus gesorgt hals, statt daß nöthigensalls init rücksichtsloser Strenge die Radaumacher gefaßt und die Ordnung stramm gehanv- habt wurde. x Frankreich. Der neue Iustizminis'cr Balls war bisher der Advokat eines Hauptgläubigers der Madame Humdert, des Bankiers Cattau, besten Anzeige den ganzen Schwindel zusamnren- brechen ließ. Basis erklärt »un im „Echo de Paris", er w«A>c diese Angelegenheit als Minister energisch verfolgen: den Gencral- Prokurator Bulot gedenke er nicht ans seinem Posten zu lasten. x W a I d e ck - R o us s e a u brgiebt sich mit seiner Frau nach Hamburg, um von dort auf der Aacht deS Abg. Meuter eine Fahrt nach den Küsten Schwedens uiw Norwegens anzutreten Der König von Schweden bat ihn zur Jagd einaeladen. Waldeck nimmt im November leine Advokatur wieder aus. x Amerika. Tie st r e i k e n d e n Minenardeiter im Anthracit- kohlenrevier in Peiiiisvlvaiiien werden von allen Gewerkvereinen unterstützt: die Estenbabnangestellten in dem Gebiete haben be schlossen. den Kumpf gegen die Bergleute nicht zu unterstützen: die Mincnarbeite' sind hierdurch sehr ermuthigt. .'6> l-ezoni- » hatten, und komm- daher dic'e Bestimmung imm.er- . .--i,.werden, eben'p wK die. daß An'steltunasprobrn , Vlü'niig der Akmi-k ni der Fctthalle unzulässig sind Ein - 6 oerb-n'erunasbedürttigei Modus betritt» den vlb'lae- "siien Cl'vr. den jeder Bei m n: b Beei'dignnq des eiaenrlichen l ^ckiocS vor' iraaen Hai. :ud welcher bei anderen Gesanamelt- -n in der Rea--l in asi-» Einzelheiten, genau wie der Preis- . .rO'et miid Wir sinken den ielbsigewäblken Ekor »ber itten Zme k. den Zuhörern, deren Neroeu Vortrag ein und desselben Preischores m mm gezogen werden, angenehme Ab- o.ioi ö,'! asien oicsiiogw 'siv den „nbe sirciibar c sinon diu.!, de n ottereii -ninnler iluik >» Mikici ecsii'cliing -,o bieten, io- oerden wnsiie wenn Lei .ageqen ver dieser Ehore einer eingehenden Besprechung zu unterziehen. Wa zunächsi d'e Wahl beirsisi. w erstln-mt es allerdings ganz natüi »all kommen sollte. ie die Werthnng Was natür- i si. daß die wettsireitenden. leistungsfähigen Vereine infolge der Werthnng auch deS Schwierigkeitsgrades der Komvosition einen Esior znm Vortrag bringen, welcher möglichst schwer ist. Es be ginnt also schon eine geraume Zeit vor dem Feste ein Drillen, bei welchem namenklich der Dirigent wahrlich nicht zu beneiden in! Das zum Wettstreit erschienene Publikum aber muß alle d'ese. meist zehn Minuten währende», oon Schwierigkeiten und Klippen strotzenden, mit allen Finesi-m bearbeiteten Kompositionen, welche wiederzugeben der menschlichen Stimme oft schier unmög- loh sind, über sich ergeben lasten" Hier wäre eine passende Ge- lcgenheit. Len Hebel anznietze» ,ur Erfüllung des Wunsches unseres Maliers, den, Volkslied,: mehr die ihm gebührende Geltung , i verschaffen! Man verlange von de» in Konkurrenz tretenden Vereinen »ach Vortrag des Preischores ein Volkslied, von welchen der deutsche Liederschatz bekanntlich wahre Perlen in sich birgt. Die Frage, ob dieses selbstgcwäkltcVolkslied ebenfalls bewertyet wer den soll, möge die zur Festsetzung der Bettinimnilgen ernannte ttomiinlnon entscheiden. Bejahenden Falles wären alle Einzel heiten der Ausführung, also Intonation. Wohlklang, Rhythmik, Dynamik. Aussprache und Auffassung, vielleicht mit einer einzigen Ausnahme, der Schwierigkeit, zu werthen. Dagegen müßte, die Werthnng dieses CkoreS «u dloo. wie sie bei dem ersten Wettstreit in Eassel oermutblich voracnominen worden ist. weil ungenau und oberflächlich, als cm Mißsland bezeichnet werden. Ein wctterer Vorschlag, der die Leistungsfähigkeit der theil- nedmciiden Vereine recht erkennen ließe, jedoch den Wettstreit nicht jo unterhaltend gestalten würde, wäre folgender: Die am Wettstreit theilnehmenden Vereine erhalten 8 Wochen vor dem Feit einen größeren, speziell zu diesem Feste komvonirten Preis chor, sowie einen solchen, jedoch einfachen, im Volkston gehaltenen Ekor 14 Tage vor dem Wettstreit. In diesem Falle müßte auch der letztere ebenso genau wie der größere Preischor gewerthet werden Da socziell die vorstehend besprochene Frage eine der wichtigsten und von weittragendster Bedeutung iür den zweiten Wettstreit sein dürfte, so sei dieselbe der musikalischen Kommission einer geneigten Würdigung empfohlen. Gleichzeitig sei cs gestattet, un dieser Stelle noch auf einige Pnlikie aufmerksam /u mache», deren Beachtung seitens der musikalischen Kommission im Interesse eines sriedttchen. ersprieß lichen Verlaufs des nächstjährigen Wettstreits den Sängern sehr wünschenswcrlh erscheint. Laut 8 5 der Bestimmungen für den ersten Wettstreit werden die gemeldeten Vereine in numerisch mög lichst gleiche» Abtkeilungen vereinigt, über deren Zusammensetzung das Loos entscheidet, und in 8 6 heißt es: Die aus dem ersten Wettkampf zeder einzelnen Abtheilung hervorgehenden zwei besten Vereine sireiten im engere» Wettbewerb um den Kaiserpreis. Eine solche Bestimmung kann beispielsweise zur Folge haben, daß ein sehr tüchtiger Verein, weil er das Pech hatte, in eine Gruppe von lauter guten Vereinen zu gerathen, nicht zum engeren Wett streit znaclasten werden kann, während ein weniger leistungs fähiger Verein einer anderen, zufällig aus weniger guten Vereinen bestehenden Abtheilung dieser Ehre theilhastig wirb Man gebe also um der Gerechtigkeit willen dem § 6 eine andereFassung, dahin gehend. daß diejenigen «o und so viele Vereine, welche di« besten Leistungen erzielt baden, zum engeren Wettstreit zugelassen sind. Allgemein in den bethelligten Sängerkreiten bedauert würbe auch sn Cassel, daß die Punktzahl nicht verösfentlicht wurde. E- er scheint zedoch sehr wünschenSwtrth, daß nicht allein daS Resultat der preisgekrönten Vereine, sondern auch das der übrigen bekannt gegeben wird- Wenn auch schlechterdings nicht beansprucht werden kann, daß sich die Bekanntgabe des Resultats der nicht prämiirten Vereine der Preisvertheiluna direkt anschließt, so müßte aber doch über haupt einmal eine Veröffentlichung, event. durch eine Zuschrift an den betreffenden Verem, erfolgen! Wenn ein Verein seine Ehre darein setzt, den Männergesang auf die höchstmögliche Stufe der Vollendung zu bringen, welches Ziel doch gerade durch die Wett streite Unterstützung findet, so hat er selbstverständlich auch ein hohes Interesse daran, zu erfahren, inwieweit er gefehlt, und welche Stelle er unter den deutschen Mannergesangvereinen wohl einnimmt. Fürwahr, für Manche «in Ansporn zu weiterem rast losen Streben, der Pflege des deutschen Liedes gewidmet! Zum Schlüsse «ei noch einer Anordnung Erwähnung gethan, die bei dem ersten Wettstreit in Kassel vermißt wurde, was icdoch, ebenso wie die anderen beregten Mängel mit Rücksicht auf die junge Existenz der Veranstaltung wohl entschuldbar erscheint. Es betrifft die Abzahlung der Sänger direkt vor dem Ausgang zur Sängertribüne. Es ist dies eine unerläßliche Kontrole, um zu verhindern, daß eine größere Anzahl als die der angemelbeten Sänger austritt. Namentlich kann dadurch einer Machination vor gebeugt werden, welche bezweckt, im Falle der Zulassung zum Stundenchor zum Studium und Vortrag desselben noch Sänger, vielleicht gar von Berns, hrranzuziehen. D>eS mag etwas arg wöhnisch klingen, allein — auch sänaer könnten einmal Fmeffen anwenden! Wenn diese im Interesse der hohen künstlerischen Bedeutung deS Wettstreits erfolgten Ausführungen dazu beitragen sollten, an geeigneter Stelle berücksichtigt zu werden, so wäre ihr Zweck erfüllt. Offenbach a. M. A. Kallenbach. »vermischte». — In Rostock explodtrten Jeuerwerl-stoff« in der Werl- statt de« Feuerwerkers Brenner. DaS entstandene Jeu« tonnte bald gelöscht werden. Brenn« selbst verbrannte. ** Au» Wien wird gemeldet: In der Sitzung d«S Professoren- KolleaiumS der philosophischen Fakultät an der Universität sollte der Dekan gewählt werden. Plötzlich stürzte der berühmt« Mathematiker Professor Gegenbauer bewußtlos zusammen. All« Versuche, ihn zum Bewußtsein zu bringen, bliebe« veraeblich.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)