Volltext Seite (XML)
Eduard Bonden tm Jahre 188Ü nach dem Ableben erster Direktor der Preußenbank wurde, ist diese »nt dem . l^iusr Anhalt u. Wagener Nachs. und mit der Maschinenfabrik und Eisengießerei von Petzvld u. Co. in einen umfangreichen 8onlololrenivcrkchr getreten. Der Vorsitzende macht daraus aus- merkfam. daß «in solcher Verkehr der Bank nach ihren Statuten verboten war und der mit Anhalt u. Wagener unterhaltene Ver- kehr schwere Verluste für die Bank gebracht habe. An der Firma Petzvld u. Co. soll die Bank allein 5647870 Mark verloren haben. Die Angriffe der Presse dauerten fort, und der Bank wurden Ueberbelrihungen. Strohmänner-Wirlhschaft bei Sud- hastalionen, Undurchsichtigkeit der Geschäftsberichte usw. vor- geworfen. Mitte der 90er Jahre wurde auch aus die Verquickung der Bank mit der Deutschen Grundschuldbank und der Aktien- gesellschaft für Handel und Gewerbe, sowie aus die Personal- Unionen in den Vorständen der drei Institute hmgewiesen. AI» die Htitungsangrisse 1900 neu ausgenommen wurden, erfolgte ein ungeheurer Rüasluh an Pfandbriefen und dann der Zusammen- druch. In der Bilanz vom 81. Dezember 1900 ist der Verlust der Bank auf 56 441558 Mark berechnet worden. Angeklagter Ed. Landen bestreitet die Richtigkeit aller dieser ziffernmäßigen Angaben. Die Deutsche Grundschuldbank ist am 1. Juni 1886 gegründet worden. Da» Aktienkapital betrug 8000000 Mark. Sir gab sogenannte Real-Obligationen au», welche auf Namen lauteten. Der Umlauf der Real-Obligationen betrug am 81. Dezember 1890 37508900 Mark. 1891 wurde die Erhöhung de» Grundkapital» um 9000000 Mark durchgesührt. Am 31. März 1894 betrug der Pfandbries-Umlaus 87159400 Mark. Am 18. März 1895 wurde das Aktienkapital um abermals 4 000 OGI Mark, also im Ganzen auf 10000000 Mark erhöht Der Real- Obliaationen-Umlaus betrug am 81. Oktober 1900 95 095 800 Mark. Am 28. Februar 1901 wurde die Liquidation der Gesell schaft beschlossen, die am 4. März 1901 fertig gestellte Liquidation»- Bilanz ergab «ine Ueberschuldung von 42761286 Mark. Die Akliengesellschast für Grundbesitz und Hypothckcnvcrkehr ist am 16. Juni 1883 mit einem Grundkapital von 1000 OM Mark, auf welche 40 Prozent eingezahlt wurden, begründet worden. Schließlich werden noch kurz die Verhältnisse der Neuen Berliner Bauaesellschatt zur Erörterung gestellt. Sie ist im Jahre 1898 errichtet worden. Bon dem 1000000 Mark betragenden Eirund- kapital waren 772 OM Mark im Besitz der Aktiengesellschaft für Grundbesitz und Hypothekenverkehr und 228 OM Mark »n Besitz des Angeklagten Otto Sonden. Hiermit wurde diese allgemeine Erörterung abgebrochen und di« Verhandlung aus Montag ver- tagt. — Schwere Unwetter ln den Rheinländer, haben große» Unheil angerichtct. In Lüdenscheid wurde der Eiienbahntunnel derart mit angeichwenimtrm Geröll vollgestopft, daß Peilonenzüge die Fahrt unterbrechen mußten, bis da» Hinderniß beseitigt war- Unterhalb von Wrlel schlug rin Nachen nm. wobei eine Dame ertrank, während die übrigen Fahrgäste gerettet wurden. Durch Einsturz einer Giebclmauer ln Düsseldorf wurde» zwei Maurer ichwer verletzt, ein Handlanger wurde getövtet. Im Walde bet KönigSdors überraschte da» Gewitter eine Gesellschaft von Aus flügler» : ein Blitzstrahl fuhr nieder und lähmte zwei Perlonen. ** In einem Hotel in Kempten wurden drei per Automobil Reisende, zwei Herren und eine Dame, von der Polizei ange hallen und kontrolirt, da sie au» ^ - lich verfolgten Humbcrt» auS ES stellte sich aber heraus, daß es und Fürst Ratibor waren. **Lu dem Unterganl .Ebrenwl»' liegt jetzt em ar Württemberg als die steckbries- Paris signalifirt worden waren. Fürst Fürstenberg und Gemahlin lg de» deutschen Hansadanipser» - >kkt «in auSsührlicher Bericht de» geretteten ersten Offizier» B. V. Thiele vor. Danach ging das Schiss am 8 Mai tm Eyklon bei Sokotra unter. Ai» 8 Mai Morgens ihwoll der wehende Sturm zum Orkan an. Der Seegang wurde lehr hoch Da» Barometer siel plötzlich von 759 aus 728. Um I Uhr Mittag» ging der Mittelvunkt des Wirbelstun»» über den zEhlenfrlS" weg. Sämmtliche Brückentletder. Sonncnsegel, BootSklrider. Schornstrtndekleidung, verschiedene Tbliren wurde» vom Sturm hinweggesegt. Alle Zimmer und Kajüten wurden unter Wasser geletzt. Bon allen Seite» wälzten sich ungeheuere Wassermassen über da» Schiff hin. so daß es bald einen Anblick größter Zerstörung bot. Kurz vor zwölf Uhr wurde eine Luke offen geschlagen, und gewaltige Wassermassen drangen ein. Sämmtliche Lukenlaken waren yeruniergcrissrn worden und die Luken theilwelle fortgelchwemmt. Unter größter Lebeiisgesahr wurde mit allen Mann der Versuch gemacht, die Luken wieder zu dichten, iva» auch nach Verlaus von 1>/, Stunden gelang. Während dieser Zelt lag das Schiss vor dem Winde, trotzdem Uesen aber die hoben Seen über das Achterdeck hinweg und schwemmten mehrere Male die Leute fort, die dadurch in größter Gefahr schwebten, über Bord gespült zu werde». Der eiste Offizier wurde so gegen die Reeling geschleudert, daß er vorüber gehend dienstuntauglich wurde, da ihm der Oberschenkel belchädigt war. Andere Personen halten mehr oder weniger schwere Verletz ungen erhalten. Durch die furchtbaren Wassermasse». welche in die Luke einaedrunarn waren, bekam da» Schill starke Schlagseite nach Steuerbord. Die Pumpen mußten a»gesetzt werden. Von 1 Uhr 25 Minuten dt» 1 Uhr 30 Minuten trat Windstille und Sonnenlchcln tln, dann setzt« der Sturm furchtbar au- enigegen- gesetztrr Richtung (Nordweit) ein und trieb die sich hoch a»s- thürmende wttd durcheinander lausende See von allen Seiten über da» Schiff binweg. so daß dleke» sich immer mehr nach Steuerbord überlegte. Um 3 Uhr Nachmittags meldete der zweite Maichinist dem Kapitän, daß sich der Maschinen- sowie der Heizraum tchnell mit Wasser zu stillen begännen Da» Wasser reichte vtS in die unteren Feuerbkchsen hinein. Kapitän Gramberg ließ darauf sofort die Rettungsboote klar machen. ZulebenvS neigte sich das Schiff mehr nach Steuerbord über, auch sank das HinreUheil des Schiffes immer mehr nach. Beim Klarinachen der Rettungsboote schlle der erste Maschinist H. Westenneler. Eine ungeheuere Sturzsee Halle ihn über Bord gerissen. Rettungsversuche waren unter den berrichenden Umständen unmöglich. Maschinen- und Heizraum füllten sich mehr und mehr mit Wasser, auch sank das Hinterlheil de» Schifte» immer weiter weg. Der .Ehrenscls* trieb nun sleuerlo» in der wlld tobenden See umher. Vo» allen Seilen kamen schwere Seen über. Alle Mann waren auf dem Bootsdeck. Um II Ubr Abend» war der Maschinrnraum vollständig mit Wasser gefüllt. Um 12>/t Uhr in der Nacht znm Freitag holte das Schiff plötzlich sehr schwer nach Steuerbord über. Io daß das Wasser über da- BooiSdeck bis an die Boote schlug. Da das Wegsinke» de- Dampfer» jeden Augenbllck zu erwarten war. gab Kapitän Gramberg Befehl, die Boote auszusetzen und zu bemanne», was sofort geschah Mit großer Anstrengung und Gesnhr gelang rS. da» Steuerbordboot als erstes zu Wasser zu bringen und die Lang- leile zu erreichen. ES ging eine hohe und wllde See. dichter Regen siel, und e» war sehr dunkel und unsichtig Bei Tages anbruch war vom .EbrensklS" and von den anderen Booten nicht» mehr zu lehen. Der Sturm hielt an. Um die See zu beruhige», wurde Oel ln » Wasser gegossen, da sonst ein «entern oder Voll- schlagkn de» Bootes ru befürchten stand, in welchem sich 18 Europäer und 9 Inder betäuben. Dennoch mußte das über kommende Waller beständig auSgelchöpst werden. In der Nacht aus Sonnabend lief da« Boot unter einemiganz kleinen Segel vor der See. Am Sonnabend. 10. Mal, dielten Sturm und Regen noch an, und e» stand eine hohe dura» einander lausende See. Die Mannschaft war lehr erschöpft, alle hatten mehr oder weniger ae- Ichwollene Arme und Beine, und der Köcper war mit Eiterbeule» bedeck« Ein Heller führte irre Reden. Zweimal täglich wurden zwei Schluck Wasser und «in Stück Hartbrod auSgethetlt. Gegen Abend brach da» Steuer, da» nothdürstia auSgebeffert wurde. Vom Sonntag bl» Montag (II. und 12. Mal) nahmen Wind und See allmählich ab. und am Montag klarte da» Wetter auf. Am DlrnStag demerkt« dle sehr erschöpfte Mannschaft endlich den eng- ltlchen Dampfer ^Oueen Alexandra*, der sie liebevoll aufnahm, vcrpftegte und am 17 Mai ln Aden landete. »» Ja Pari» wurde die erste Glaubiger-Versamm- lung im Konkurs Humbert abgchalten. Der provisorische Masseverwalter Bonnern, wurde in seiner Funktion bestätig«, und e» wurde beschlossen, ein Mitglied der Pariser Prelle zum Masse- verwalter-StellVertreter zu wählen, um. wie au«brück!ich betont wird, der Presse den Dank auSzudrücken. da d,e Aufdeckung der Riesenbetrag«re!au«schltrßlichihrVrrd,enst ,st. DerMaffeverwalter gab dann einige Aufklärungen über die Geschäfte der Humbert». Di« Eröffnung de« handelsgerichtlichen Konkurse« sei grrechtfertigt »»rtl«*«, «etze »tickst« Trick. » s vresäner Ssuk vr68d6N, LoniA eIoI)3NN-8tr3886 3, II. v6p08it6N-X3886: kr3A6r 8tr3886 39. ikrlili, NrimlML. ülDliion. MnlmL. klii-tll. Nrmliovei-. üliNHilleilli, rMeblii'LMllioIiI. kliemM. MM, Mons. Lniekrui i. 8.. Milon. : ISO Millionen Morl». MesvrveOooU r ST Millionen Morlr vosoro Vepovltvo - vergchtso di, »ul IVeitere« Nlr Snnr-Olnlaxen xvss« 0opo»!tsoduod ol»nv MilnillßsunMsOrlst >/, /, mit elnrnonotlUer ,» I/o nilt «lreln»on»tl«ser ,» ck ° „ inlt «eeNsinonotlAer „ iMr « ^kalur »pv»vn t^el vis kür äso Vepositon-Verksdr xeltenäon Lestlmmuvxen, sorele 6keelckornmlsre kvrmsn ao unseren Kassen in kmplanq genommen vorclev. Wir kalten uns emptoklon kür cien 4a- unä Vorltaak von LtVeltl«», anr DtnUisaazr «Lmmtlickor raklbarov Soupans unä V1v1«tea^en«rl»elne, r»r Vvantiranx eon var- leliea kzexen bvrsenx.lrixiise Wertkpapiero, 4atdevatiranzx der. Vvrvaltaaz; von otkeaea unä zxe»el,l««»eaea Ide pü0>, 4««»vlirett»anx von Tratten, ckvtiseeroellt- vrtekea, lllr 4a»ral»lanzren an ausivürtixon unä llberseeisckon Liütren, rur Verialettiank; rou 8a1°ev, eiserne LcdravlckLekor unter eixenvm Verschlüsse cles Llietkers etc. etc. tz «»nlL Id« LvrUtr 8edool ok LLueuLsos 8ti »88« 44. 4» kinrixo von k^ot. LvrUtL M vimlen anloi-isistv 8e!!n!o. Die außerordentliche Bedeutung, welche die Berlilischulc» für das Sprachstudium Erwachsener erlangt habe», geht am besten aus dem Umstande heivor. daß sich die Anzahl dieser Schule» in de» letzien acht Jahren vo» 18 ans 160 vermehrt hat, davon allein 70 in Deutschland. Der jährliche Besuch derselben ist ans zusammen wenigstens 40,OM Herren und Dame» zu berechnen. Krcies Sprechen wird von der ersten Stunde ab erzielt, »nd unter Weglassung aller seltenen riormcn und Aus drücke werden die noihivendigslen Regel» ans dem gegebene» Sprachstoffe praktisch abgeleitet. Unterrichtszeit: von Morgens 8 bis Abends 10 Uhr. Anmeldungen werde» jederzeit angenommen, erfolgen aber, besonders für Klassen, am besten jetzt, und zwar persönlich (wocheiitäglich 11—1 und 4—5 Uhr). Prospekte gratrs. Direktor Dr. I»«k8vl»vi'» früher Privatdocent der neuere» Sprachen an der Universität Breslau. 8 kvIAstd»«« osu uuö Fobrrmetit — kruit- uuä miottuveiso. Mlütlilninecke I^MliMteii! Ll!». Sliieliierle. r, Ililelnerle. r. vl8-L-vls vom Hiürlnxsr Lstdokof. Z lllllll Mk. Eerüienü. Briefmarkensammlnng, ca 40V« Mk. Sens-Werth. tadellos« Exempl.. besonderer Umstände halber für ISO« Mk. sofort verkäuflich. Offert, unt. RI. di. IIS Exped. d. Bl. 8 ^ ^«IdwLllu's Uatsr-Vnono. I I di«»»»»rlzt <. L stlsrlz. r'raneoHtr. I. D «estldelcSioaiUvIie, KieI»aI<r«trI,!,tE Lillävrmlled LL seit Jahrzehnte« vielfach ärztlich empfohlen, liefert prompt i» alle Stadttheile 8 MIRmnililt „U»ltu". tzks.dustlilcln. nur Awickanerstraste 74/V«. — Telephon I, »LS7. 11 »Dresdner Diachrichten" 11 Sonntag, 1. Juni 1002 W» Nr. I4V