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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020529029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902052902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902052902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-05
- Tag 1902-05-29
-
Monat
1902-05
-
Jahr
1902
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Doanertzta» 2». «ai 1VV2 M» Nr. 14« L Uder daS neue «WMWW Petition erneue Wüiftchen der in diesem unk . Obermeister Vogel-Leipzi schwach mit Tuberkeln l haften Erscheinungen bi tchädigt werden. D> «n Welke, und datz jetzt zu Arischer trotz der GegneOchaft lenem Punkte entsprochen v« ogel-Leipzig einen »»trag, dar« r Landwi, werd« Hierzu g. darauf hinzuwrrken, datz ete Därme treigegeben und mit M»»k- tr Därme au» der Versicherung ent- rart. idigt werden. Der Antrag blieb noch unerledigt. Zum deul- n ReichS-FleischsHaugesed führte der Vorsitzende au», dak nun- ^r wenigsten» Klarheit darüber herrsche, welche Stoffe zur Fleischwao -!<! Zubereitung und Konjervirung der Fleischwaaren^nicht verwert werden dürfen. Nur bezüglich de» Zusätze» vo ' zur Wurst sei dem ortsüblichen Gebrauch noch Enttäuscht sei man, dak der Klein-Grenzverkehr nicht einheitlich geregelt ist. sondern die» nach 8 14 den Landesregierungen über lassen bleibt Der Antrag Crimmitschau. dahin vorstellig zu wer den. da« Rinder, in denen nur «ine Finne gesunden wirb, nicht mehr beanstandet werden, hatte eine lebhafte Aussprache zur ff wurde aber, weil ein Erfolg aussichtslos, mit grober Mehrheit abgelehnt Ein Antrag der Innungen Schneeberg und Tharandt, wegen Rückforderung des ganzen Schlachtsteuerbetragrs bei oiinderwerthig erklärten Thieren vorstellig zu werden, wurde an genommen. dem Vorstand wurde aber der Zeitpunkt der Absenk ung dieser Petition überlassen. Die Beschlutzsaffuna über Aus schluß einer Innung aus dem Bezirksverein, die seit Jahren nicht da» geringste Lebenszeichen von sich gegeben hat. wurde auSgesetzt. Igr Vertretung de» Bezirksverein» aus dem VerbandStage in Stuttgart lvurden der zweite Vorsitzende Dretzler und die Ober meister der Innungen zu Döbeln. Chemnitz und Plauen i B. be nimmt Ter Bericht des Kassirers Nipsche-Oschatz 13052 Mk Einnahme. 2744 Mk Ausgabe), sowie der Haushaltplan für 1902 fanden Genehmigung. Drei ausscheidende Vorstandsmitglieder wurden wkederaewählt. als Ort de» nächsten Bezirkstage» Rade berg. Den gastgebenden Innungen wurde das Recht gewährt, zur Deckung der Kosten 50 Psg Erstbeitrag zu erbeben. Zum Schlüsse gab der Vorsitzende noch Aufklärungen darüber, warum die Beiträge für die Berufsgenossenschast sich immer mehr erhöhen. Nach der Versammlung fand Festtafel und Ball im Hotel «zur Sonne" statt. —* Gegen den Leutnant Walter Rose vom l02. In fanterie-Regiment. der wegen der bekannten.Zitlauer Säbelafsaire voni hiesigen Kriegsgericht der 23. Division zu 3 Monaten Gesäng- nin veruriheilt wurde und datin seine Strafe nach dem abschlägig beichiedenen Begnadigungsgesuche aus Festung Königslein verbükt«, bat der kürzlich zusammengetretene EdrengerichtShof entschieden, da« dieser nicht mehr würdig sei. »och länger dem Ossiziersstande anzugehören. Die Folge dieses Beschlusses war, da« man ihn von chviilgstein nach Zwickau brachte, um dort den Rest seiner Strafe — es sollen nur noch wenige Tage gewesen sein — zu verbüken. —* Das Feuerlöichweten >m Dresdner Bezirksverband, bez. Dresden seldü, wild demnächst eine deachtenSwerthe Bereicher ung an Löschwerkzeugen erkalten, wie solche nur in den Hafen- iiädlen Hamburg, Bremen usw, in Sachsen jedoch noch nicht vor handen sind, einen L ö i ch d a ni p f e r. Bekannt ist, dak schon seit Jahren die Feuerwehr der Werft der Damvfschiffsabrtsgesellschast . Kette" zu Uebigan »rlS Wasserfeuerwehr anerkennenswerthe Dienste bei Schiff»- oder Hafenbrände» geleistet hat, insofern, als »dre Abvrotzspriye der Wehr, auf Prahme verlade», wirksam von ver Elbe aus in Thätiqkeit trat Gegenwärtig wird aus der Werst eul grökerer Schraubendampfer uingebaut und als Löschdampfer armilt. Die Armatur eines solchen ähnelt im Wesentlichen einer Dampfspritze, auch hier wird durch Dampfkraft da» Wasser direkt au» der Elbe gesaugt, und durch ebenfalls mit Dampfbetrieb ausge- slallete Pumpwerke in die Schlauchleitung getrieben. Ausge schlossen ist ledoch hier bei dieser Neuerung nicht, da« elektrischer Betrieb durch von dem Werke der Werft gespeiste Akumulatoren, swie schon ein Fährboot ausgestattet isrs. zur Verwendung kommt. Die etwa 80 Mann starke, unter tüchtiger Fübruitg deS Herrn Hauptmanns Deistler stehende Wehr, wird nach Einverleibung nach Dresden, als erste Löschhilfe für die Elbvrte sungiren. Wachen beziehen und als tüchtiges Glied in den Rahmen des Dresdner Feuerlöschwesens eintreten Sicher ist, da« der neue Löschdampfer bei ausbrechenden Schisfsbränden. oder bei nahe an der Elbe ge legenen Brandstätten, die besten Dienste leisten wird. —* Nach langen Wochen unfreundlicher, kühler Witterung, während deren uns die Sonne nur kochst selten mit ihren Strahlen beglückte, ist heute endlich einmal ein warmer Tag zu ver zeichne» ^ die Temperatur stieg in den Mittagsstunden bis aus etwa 29 Grad Celsius >m Scharten —* Für die Rennen am Sonntag steht aus .Hoppegarten. Carlshorft. Leipzig uiw. eine größere Anzahl von Pferden unter Ordre nach hier, iodak durchgängig starke .Selber zu erwarten sind. Die Haupt-Attraktion des Tages: „Das Verlovsungs- Handicao", wofür leder Besucher der Rennbahn, welcher im Besitz einer Einlakkarte für Loge, Tribüne. 1. Play. 1 und 2. Ring, sowie von Jahreskarten >n beliebiger Anzahl ist. und sich ei» Loos für 50 Pf. erworben, die Chance hat. den Sieger im vor- benannten Rennen sei» Eigen zu nennen, oder durch eventuelle sofortige Versteigerung einen garantirte» Mindester!«)» von 1000 Mark mit nach Hauie zu nehmen, dürste für den Besuch der Rennen eine bedeutende Anziehungskraft ausüben. Die für die Verloosung, zu entrichtende Reichsstemvelabgabe von 20 Prozent ist zu Dreit'ünstel von dem Gewinner des Rennens und zu Zwei- ninrtel von dem Gewinner des Pferdes zu tragen lind wird durch das Sekretariat eingezogen. — Falls der Inhaber de» Gewinn-Looses sich bis nach Ablauf des 6. Rennens in der Waags^ nicht meldet, wird der Sieger versteigert und der Erlös denn Sekretariat hinterlegt. — Nur diejenigen Loose nehmen an der Verloosung theil. deren Couvons in tue an de» Eingänge» ^er Rennbahn vor der groken Tribüne usw. ausgestellten ver- 'cblcmeneu Kasten geworfen werde», was die Loos-Inhaber bis zu Beginn des bctreNenden Rennens selbst zu bewirken haben. Bei Beginn des Verlomungs-Reiuiens werden sämmlltche Kasten in Gegenwart eines Polizei-Kommissars geöfinet. die Nummern »i einer Trommel untereinandergemengt und nach stattgehabtem Rennen von einer durch den Vorstand hierzu autoroirten Person aus der Zuschaueruienge das Gewinn-Loos gezogen. — Die und dem rten nach Bern, ^ »ur Rückfahrt auch von Over von Wrttinerittatz« au» nach de« griedrichsiädter Bahnhof«. auptbahnhose verkäuflichen Rucksatzrkarten «Ni , isenderg dom obe»bez«>chnet«a Tag» ab _ Rückfahrt von LoSwig süber Kötzschenbroda und endlich di« auf dem Wettmerdahnhote und «arte» .«.di^a ^ «ritzburg- G.ltiakeit pur r Cossebaude) . dem Neu tadter titelt p,r Ruck >s de , . ^ . erhältliche» gleichen Rü , fahrt auch von SoSwig über Kötzlchenbroda. sowie »ach Dresden- Friedrichstadt über Soffebaud«. Sine PrriSänderuug ist mit dieser Rrurrung nicht verbunden. —* Gestern ist hier im Cafö Dickel. Schlotzstratze. die Grund- bner Ortsgruppe de» Deutsche« Bundes ung einer Dresdner Ortsgruppe even .. , « Bundes für Sresorm erfolgt ES meldeten sich 32 Personen zur Mitgliedschaft an. Der Deutsche Bund für LedenSresonn erstrebt eine Erneuerung der BolkSkrast in Befolgung der Naturgesetze, auf die den Menschen Naturtrieb, benutzte Erkenntnitz Missen schast) und Erfahrung weisen. —* Gesten, Nachmittag siel von einem aus der Marschall- stratze nach dein Hose zu i» der ersten Etage aelegenen Balkon ein sechsjähriges Mädchen in den Hof herab, erlitt einen Schädelbruch und verstarb einig« stunden darauf. — Ueber,u schnelles Desektwerden der Gartenschllluche, Haupt fachlich verurfachi durch da« Lxrumzirden der Schläuche auf den sandte«« Wegen, find wiederhol» Klauen laut geworden. Diesen Klage« drw»t ««« ver Leder- und rreidrieinensabnk von Gednwcr Kl in«» Dresden Lvdtau. geschiihie Erfindung Abhilfe Di« Firma liefert di« Gummi- schlauch« mit einer LederumbUllun». welche den Schlauche« »inen »oll- tandiue» Schuh gegen Abschieisen gewahrt, selbst rin Brechen der Schlauch » n Hohem Mich« uerhindert. ihnen uberlmudl bedeutend größer« Halidaetei« lieb«. Die Firma versieh« di« auf Weitere« auch bereits ln Verwendung »efinbliche Schläuche »iit einem solchen Schutz. Uebriaen« ist dtef« Schutz hülle nicht blos «mpsehlenlweild tUr tkartenschlauche. sondern auch für all« anderen Arten von Guinnnichläuchen. wie sie in Brauereien. Brennereien. Schlachthäusern -c. l» B«rwe»d»ng sind —* Die Ausgabe des ,.Leipziger Generalanzeigers" wurde gestern wegen des darin enthaltenen Leitartikels beschlag nahmt und Chefredakteur Pleitzner wegen MajestälSbeleidigung verhaftet. —* Am 26. Mai fand in Serkowitz unter allgemeiner Be- rheiligung der Einwohner dieWeihe des von der Bausirma Ziffer erbauten neuen Schulhauses statt. Zahlreiche Freunde der Schule und Ehrengäste, unter ihnen Herr ÄmtShauptmann von Craushaar, Hatten sich zu der Feier eingesunden. Die Weiherede hielt Herr cschulratb Dr. Länge-Dresden. —* Vorige Woche ist der Bergarbeiter Günther auS Krum menhennersdorf. Bater von sechs unerzogenen Kindern, aus Beihilfe Ehurprinz beim Zumauern eines «chachte» in un gefähr 50 Meter Tiefe abgestürzt und hierbei schwer verletzt wor den Günther ist auf dem Transporte nach dem Bergstift Ireiberg gestorben. —* Schwurgericht. Gegen die 1883 in Ottendors ge borene, zuletzt in Dresden in Stellung gewesene Dienstperson Bertha Margarethe Meier und den 1880 geborenen Avpretur- gehilsen Hugo Edmund Finsterbusch aus Frankenberg ist Anklage erhoben wegen versuchten Verbrechens gegen das keimende Leben, Beihilfe dazu und Kindestödtung. Die M. unterhielt mit dem Mitangeklagten ein intimes Verhältnis! und wurde im Januar von einem Kinde entbunden, wickelte es in ein Tuch und erstickte dadurch das arme Wesen. Sodann unternahm die unnatürliche Mutter eine Reise in ihre Hcimath und warf unterwegs in Niederwiesa den >n Papier gewickelten Kindesleichnam in einen Stratzengrciben Beiden Angeklagten werden in Rücksicht aus ihr noch jugendliches Alter mildernde Umstände zugebilligt. Tie M. erhält 2 Jahre 9 Monate Gesängnitz, welche vom 30. Januar d. I. an zu rechnen sind, F. 6 Monate Gesängnitz unter Anrechnung der Unter suchungshaft mit 2 Monaten. — Die 2. Verhandlung richtet sich gegen die Answärterin Anna Marie verehel. Schönselder, geb. ischer aus Dresden, welche gleichfalls wegen Verbrechens gegen das keimende Leben cingeklacst ist. Als Verletzte wird eine am 13. März d. I. verstorbene Maurersehefrau genannt. In Rück sicht darauf, dak die Angeklagte wegen eines gleichartigen Ver brechens vorbestraft ist, andererseits aber die Verletzte die von der Beschuldigten verabfolgten Mittel energisch verlangt hat, erkennt der Gerichtskof auf 1 Jahre 6 Monate Gesängnitz und 5 Jahre Ehrverlust Beide Verhandlungen fanden unter Ausschluß der Oesfentlichkeit statt — 3>n Geschäftsbereiche des Ministerium« des Kultus und össsnllichen Unterrichts ist ,u besetzen: die Schnitzelte zu Seisersdors. Koll. i die oberste Schulbehörde. !2«ia M. Grundgehalt, '00 M. unwiderriisl pers. Zulage. II» M. für Fortbildunas- und !>S M !ür Turnunterricht. S M kirchendlrnsll. Einkommen, IM M. Holzgetd. cv. na M. der Ledrerssrau für Ertheilung des Handarbeitsunterrichts, sowie Amtswohnung Gesuche bis b Zuni an Becirksschntinspeftor Schulratd Tr. Winkl-r. areiberg : — die ftänd. Lehreriielle ,u Wattersdorf Kotl.: d>« obertze Schulbehörde. 1äar> M Grundgehalt. I.ia M. ftir Fe»er»»as- material für Schiiltzube und Wohnung, wovon 7N M. als festes Ein kommen gerechnet werden. Iva M »nwi-erruft, vertont. Zulage. N0 M. nir Fortbilduugsschulunlerricht 2ü M. ftir kirckendienftlich« Verrichtungen, freie Amtswohnung und Garlengenutz, «v der Frau <8 M. kür Nadel- arbeitsuuterricht. Bewerbunuen bis 14 Juni an Benrksfchulinspeftor Bang, Dippoldiswalde: — eine Lebrerftelle in Lauda. Koll.: der Ttadt- rath irna M. Giundgthal», raa M. unwiderruil perfönl. Zu'ag«, lS0M <i,n Falle der Verheiraihung 200 MI WobnungSgeld und Pergütung für 2 Fortbiloungslchul und 2 bezw. 4 iurnftunden. Gesuch« bis 15 Juni an den Kollator. —' «reerrdertcht »er k>MN»ur«rr «reoarie vom 2« Mai Das Maiimum de« Luftdruck« mit über 785 Mm tft über Südoft-Curopa ausgebreitet: eine Deprestzon lanert über Nordweft-Lursva. während ein Minimum unter 735 Mm. sich nördlich von Schottlan» befindet. I» Deutsch- lanb herrscht wärmele», heiteres Weiter — Wahrscheinlich tft warmer«» Wetter, zunehmende Bewölkung. Regensälle. raqesqeschtchte. X Deutsches Reich. Fürst Heinrich XlV Reutz j. L. voll- endet heute sein 70. Lebensjahr. Er wurde in Coburg als Sohn , l817 bis 1850 d Dichter Julius^ ! UV. me Universität von». »» tz iedrich Lilhel«. «Aterex dann weilt« der vermahl! Dürttember de« a. noichrig« Erbprinz hielt grötzere Rei^n i» freuid lt« Erbprinz Htinrich si udera. die i« Juli 1SS6 « 10. November IS« war Heu,, lende um halte er W»» Leutnant 1SSS fort Im MS «Wetteten aus. oder er W»^l85« es von autzc, da» adre ommandv über bt, vuutzeSfeslung sich «it der I starb. Der 1858 geborenen rich XXVII. »och «in« Prinzessin und zwei 1986 übernahm Erbprinz Heinrich XIV. da» heimisch« Sonting«» und führte es in „ Rastatt, wohin «» al« Besatzung kommandir« war: später leitete er die Verhandlungen über di« Militär-Sonventio« mit Preußen Am 11. Jul, 1867 solgle er seinem Bater in der Regierung Wenige Tage zuvor, am 1. Juli 1867. war die Verfassung de» norddeul- sckrn Bunde« in Kraft getreten, und der Fürst erkannt« r» als leine Pflicht, in möglichster Stärkung de» nationalen Gedanken« seine Aufgabe al« deutscher Regent zu suchen. Mit seinem Volke Hai er stet» in Frieden gelebt, namentlich seitdem die Domimalsi-mc durch sein Entgegenkommen geregelt war. Im Jahre 1888 schritt Fürst Heinrich XIV. hinter den Särgen der Kaiser Wilhelm des Grotzen und Friedrich» IH. einber und wohnte mit Deutschlands Fürsten der Eröffnung de» Reichstages durch Kaiser Wilhelm II. bei. Nach dem Tode de« Fürsten Heinrich XXIV. Reutz S L ging die Regentschaft über Reutz S. L in seine Hände über. X Die ..Deutsche TageSztg." schreibt: »Der Reichstag hat seine AomimssionSsitzunaen wieder ausgenommen und wird heute über acht Tage se»ne Plrnarberathungen wieder beginnen. Wie wichtig dies« seien, darauf ist an dieser Stelle schon oft und ein- dringlich hinaewiesen worden. Die Führer mehrerer Parteien haben die Abgeordneten dringend ausgesordert. rechtzeitig, voll- »adlig und dauernd an den Verhandlungen Theil zu nehmen Dir möchten diele Bitte auch unsererseits auSsvrechen und nochmals mit Entschiedenheit darauf Hinweisen, wie viel gerade jetzt aus dem Spiele steht Wer ohne zwingenden Grund den Verhandlungen fern bleibt, der handelt nicht nur pflichtwidrig, sondern ver- sündigt sich auch an den unmittelbaren Interessen vieler seiner Wähler Sollte die Bitte und di« Mahnung ohne Erfolg bleiben, so würde man ernstlich erwägen muffen, ob e» nicht nothwendig und geboten sei. die Namen derjenigen Abgeordneten zü veröflent- lichen, die ohne genügenden Grund sich einer pflichtwidrigen Ver- säumnitz schuldig gemacht hoben." X Der Tod deS WirN Geheimen Rath» Dr. Kügler. der erst vor wenigen Wochen au» dem prentzisckien Kultus- Ministerium an die Spitze de« OberverwoltunaSgericht« versetzt worden ist. erregt in weiten Kreisen herzliche Tkeilnahme. denn der Verstorbene war ein in guten Jahren stehender gesunder Mann von rüstiger Schaffenskraft. Er ist einer Influenza, zu der Lungen-Entzündung trat, binnen wenigen Tagen erlegen Die „Kreuzztg ". die den Verstorbenen oft al» politischen Geaner behandelt hat. bedauert ebenfalls ausrichtig seinen Tod. Kügler war ein liberaler Mann im besten Sinne de» Worte» und hat sich um die möalichsteVehauptung der Falk'schen Traditionen aus dem Gebiete de» VolksschulwesenS gegenüber dem UltramontaniSmus bohe Verdienste erworben. X Oefierreich. lieber die von den Lzechen angestrebte Bild- ing eines Koalitionsministeriuw« Sutzerte sich der Kaiser gegen- über dem Delegirten Grasen Stürakh, indem er die Verdienste Körber's um die Flottmachung de- Parlament« hervorhob, dahin, dah nach seiner Neberzeugung gegenwärtig die Schaffung eines Koalitionsministerium» nicht gut denkbar lei. so lange die grotzen Arbeiten des Parlament» noch ein Ministerium erheischten, dos über den Parteien stehen müsse. X Frankreich. Dem ..Joural de» DsbatS" zufolg« beschäftigt« sich die französische Negierung mit der Eventualität, vah der Deutsche Reichstag die Brüsseler Zuckerconvention ablebne. Die französische Regierung prüfe die Frage, wie der Prämienkamtzf erforderlichen Falles unter für ^ie französische vrämien und durch die Festsetzung der Exportprämien vog 15 Francs per 100 Kilogramm erreicht werden Der Gesammtbetrag der Exportprämien dürfe jedoch 75 Millionen nicht übersteigen DieS würde aegenüber dem gegenwärtigen Modus eine Ersparnitz von 25 Millionen bedeuten. Dabei würde der französischen Zuckerindustrie gleichwohl eine Ausfuhr von 500000 Tonnen ge sichert werden. Des Disciplinarrath der Advokatenkammer nahm die Demission des Advokaten Dubuit an und betraute den ehe maligen Präsidenten der Advokatenkcnnmer Ployer mit der Unter- ttchung der Angelegenheit Dubuit'S betreffs besten Rolle in der Affaire Humbert. X Italien. DaS englische Mittelmeeraeschwader. dos sich zusammensetzt auS den Linienschiffen „RamillieS" und „Canopus" und den Kreuzern „Andromeda" und ^Diadem", ist unter dem Befehl des Contrradmiral» Bürge» Watson. von Malta kommend, in Palermo «inyetroffen. DaS Geschwader ging auf der Rhede hinter den italienischen Schiffen vor Anker. Die englischen und italienischen Schiffe gaben sofort den üblichen Salut ab. Der Admiral ging alsbald an Lanb und begab sich in das Königliche Schlotz, um dem König Namen» König! Eduard und der englischen Nation seine Ehrfurcht zu bezeugen. Der König empfing ihn sehr liebenswürdig. X Amerika. Im Repräsentantenhaus zu Washington brachte Cochran einen Antrag ein, dahingehend, der Präsident solle volle Auskunft über die Untersuchung bezüglich oer sogenannten britischen Laaer in Louisiana geben, sowie den Bericht des die Untersuchung führenden Offizier» und alle auf di« Angelegen heit bezüglichen Aktenstücke, Briefe und andere Papiere Vorleger i'ivuiasscu zu einem durchaus anderen Resultat gelangt ist. Auf '»Len lcmgiahrfgcn Rene» in den Vulkangebieten Ecuadors ist dieser Foricher zu der Ueberzeuquug gekommen, datz der feuer- ilüisige Gc'sleinsbrei im Verlaufe des ErkaltunqsvrozesseS eine Ptzliie der Volumen-V e rgr o tz e rn n g durchlaufe, die mit einer iurgebeuren Krattautzerung verbunden sei» könne. Stübel glaubt, datz die Eruptwnsinasseii >,ch stets über der Erslarrungskrusle der Erde ausgebreitet hätte», batz sie damit die sogenannte „Panzer decks" bildeten, und so das Volumen der Erde vergrößerte», nicht verkleinerten. Er nimmt die Dicke dieser Panzerdecke zu etwa 50 Kilometer an und Lenkt sich die feste Erstarrungskruste der Erde etwa 2000 Kilometer dick jodatz das gluthflüssige Magma deS Erdinneeu nicht mehr bis zur Oberfläche der Erde ausgestohen werden könne. Die Erklärung der vulkanischen Erscheinung ist. wie gesagt, noch keineswegs in zufriedenstellender Weile gelungen, und >e nach der Anschauung, die einzelne Forscher von der Beschaffenheit des Erd- innern besatzen. waren auch ihre Ansichten über die Natur deS Villkan-Phänomens verschieden Mit zunehmender Kenntnis! der mrlkanischen Vorkommnisse ireinder Gebiete Hat stch auch die Ansicht eigwurzeln müssen datz die vulkanischen Erscheinungen weit maningsacher und gestaltenrcicher sind, als man noch zu An fang des 19. Jahrhunderts onnahm. zu einer Zeit, wo die süd- euroväischen Vulkane fast allein die Lehrmeister der Geologen dar- itellten. Namentlich erweiterten die geologischen Untersuchungen Islands durch Bunsen, Preyer. Zirkel und Thoroddsen, der Sandwich-Inseln durch Dana und Dutton. der Vulkane von Ecuador durch Reiß, Stübel und Wols, der japanischen Vulkane durch Iunahuhn und Verbek ganz wesentlich den Umfang unse re» Wissen» über die vulkanischen Erscheinungen. Man erkannte nun. welch' wesentlichen Einfluß die Eruption auf die Gestalt der vulkanischen Berge auSübt. Rever und Fischer, die ein starre» Erdinnere annehmen, denken sich diese Starrheit der Gestein« in der Diese darin begründet, daß deren Schmelzpunkt durch den ungeheuren Druck wefent- lich erhöht sei. Oefsnet sich nun in der Erdrinde eine Svalte, so wird der Druck plötzlich aufgehoben, der Schmelzpunkt wird niedriger, da» Gestein schmilzt und tritt als feuerffüssigeS Magma au«. Eduard Sütz nimmt gewissermaßen ein AuSguetschen des Magmas durch Bewegungen der Erdrinde an. während Dana und viele Andere im Wasserdampfe dir treibende Kraft sehen, die die Lava emporhebt und die explosiven vulkanischen Erschein ungen bewirkt Svante Arrhenius folgt mehr theoretischen Er wägungen. Gemäß seinen Anschauungen über die Beschaffenheit des Erdiiinern sucht er den Herd der vulkanischen Erscheinungen nicht in der Erdrinde, sondern in der Zone des seungflüssigen Gejleins-Magmas unter derselben Zu diesem dringt das Wasser nach seiner Meinung glaSsörmig hinab, und wird von ihm ablorbirt. auigelionimen. Das Volumen des Magmas nimmt dabei um das Volumen des zngefükrten Wassers zu. Das Magma steigt nun in den Vulkanschlot auf, und wenn die wasserhaltigen Masse» unter genügend geringen äußeren Druck kommen, treten Dampf-Explosionen aus: ist Abkühlung erfolgt, so tritt wieder Ruhe ein. Ist der Vulkanschlot sehr weit, so treten keine gewaltsame» Explosionen aus. sondern es erfolgt an der Obcr- släche ziemlich ruhiges Entweichen. Auch hier ist es interessant. Stübel s Ansicht, zu der sich in allerneuester Zeit auch andere Fachmänner von Ruf bekennen, zu hören. A. Stübel findet das Haupt-Agens der gestimmten vulkanischen Vorgänge in der Aus dehnung. di« das gluthflüssige Magma im Verlauf des Erkält- ungs-Prozesses erfahre. Dadurch sei die Panzerdecke entstanden, die sich über der ursprünglichen Erstarrungskruste der Erve ous- breite. und durch gleichartige Vorgänge seien auch die vulkanischen Erscheinungen der Erdoberfläche zu erklären. Reste feuerflüssigen Magmas seien innerhalb der Panzerdecke noch in großer Zahl, aber räumlich enger Begrenzung vorhanden, und indem das Magma, das sich in solchen, der Erdoberfläche nah« liegenden Räumen befindet, in da» Stadium der Bolumenverarotzer» ung eintrete, erzeuge e» die vulkanischen Ausbruche. Die geistreiche und originelle Vulkan-Theorie Stübel'» bat Anklang und Widerspruch in reichem Matz« gesunden, und «S liegt in der Luft, dah sich darüber «in heftiger Streit entspinnen könnte. Al» schwächsten Punkt der ganzen Throne beben Stübel'» G«<mer hervor dah e» nicht zu beweisen sei, daß da» Magma wirklich beim Erkalten in ein Stadium der Ausdehnung rinttrtr. In der Tbat mutz man zugeben, dah der Druck dieser sich nach Stübel » Ansicht ausdehneaden Massen ein ganz unAeheurer sein muh, der gleichzeitig «inen grotzen Theil der gl rendflüssigen Masten emportreiben mutz an die Erdoberfläche, wo sie. Tod und Verderben bringend, in s Land strömen. Etwa 750 Vulkane trägt die Erde, aber nur die Hälfte von ihnen ist noch thätia; wohl halten sie oft Jahrhunderte lange Rast, um dann desto furchtbarer zu toben, und die, die sich im Schatten ihrer Kegelbergc niederliehen. auS der Ruhe auszuscheuchen. Schätzt man doch dl« Zahl der seit Beginn unserer Zeitrechnung durch Erdbeben und Vulkanausbrüche Umaekommenen auf 9 Millionen. Aber die Erde wird auch einst zur Ruhe gelangen, und die Kräfte, die noch heute an ihrem Antlitz arbeiten, werden sich axSgeglichen haben, dann wird aber der Planet eine erstorbene Welt sein, eine Welt ohne Leben. — Wir entnehmen diesen Artikel dem Prachtwerk: Weltall und Menschheit, Geschichte der Erforschung der Natur und der Ver- werthung der Naturkräfte im Dienste der Völker, herausgegeben von Hans Kraemer, in Verbindung mit hervorragenden Fach- männern. Bücher-Lieferung 60 Pfennige. sDeutsche» Verlags- Haus Bong u. Co.. Berlin-Leipzig.) Bermlschte«. * Im Hotel Beourtvag« zu Benedla wurde der zweiund- twanzlgiährige Berliner Student HanS Trwener. Sohn eine» Untrrnebmer». verhaftet. Er war mit etner grotzen Geld summe und in Begleitung einer »ungen Dam« Thekla Jabn seinem Vater durchgegangen. Da» Pärchen wurde in dem Augenblicke festgenommen, al» derTtudent da» Mädchen und sich erschießen wollte. * Die Ltchteefelder KretSkrankenbauS-Affaire bat nuumrhr auch den GeschästSauSlchutz der Berliner ärztlichen TtandeSverrine veranlakt. gegen den Landrath v. Stobenrauch Stellung nehmen. In der letzten Sitzung wurde da» vor« der Schönrberaer Aerzt«. denen der Landrath wegen ihre» ^ gehen« g«,«n Professor Schwer,tnger, al» den Lei« de» Krank Hause«. Animosität vorgeworfen datt». al» b, und die gegen dt« Aente erhobenen Vorwürfe für > * Fünf Millionen Personen hat jetzt di« and Untergrundbahn in Berlin seit ihrer , fördert. Am Sonntag Abend fehlten zur 5. Million . ' " ^illion im Laufe de» 1t 000 Fahrgäste, so datz di« 5. Million im Lauf« voll geworden sein muh. Di- Hochbahn hat also i« jahr ihre« Betriebe» diese Zahl errerchi ersten
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