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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020529010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902052901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902052901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-05
- Tag 1902-05-29
-
Monat
1902-05
-
Jahr
1902
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vtr. 14«. Sette 2. WM Donnerstag. ütt. Mai tOOK M» G«chsn»-Eobur»-»»tha „setzt, d«r di« am W. D«»r«der ». I. de» d« Felrr d«» MHLHrlcieu Geburtslage« Ernst de» Fromm«« auf d«m Schlosse Fnedensiein wieder angeregten Trage eiaer engeren Verbiadunn der Landeskirchen aus dem begrenzten G» dir» gemeinschaftlicher Behandlung bestimmter äußmer Kirch»»- angeleaenheiten in den Kolonien, den Schutzgebiet« nsw. -um Gegenstand« hat. Mit dem Referat über dies« Jraae ist ^" Geueral-Superrntendent Tr Kretzschmar betraut. — Der, anzeiger" veröffentlicht eu, Sonderabkommen zu« interna liebereinkommen uter den Eisenbahnsrachtenverke '»r die deutsch-osterrcichische» Verkehre Das Abkommen st am l. Juni in Kraft. Es bestimmt: Durch die Eifenbahntarise kann inrt Zustimmung der Aufsichtsbehörden seiigefetzt lverden, daß aus dein im Durchgang in Oesterreich über österreichische Linie» gelotete» Verkehr »wischen Stationen, die auf deutschem (Gebiet liegen, sowie aut dem in» Durchgang durch Deutschland i, der deutsche Linien gelotetem Berkebr zwischen Stationen, die auf euerreichlschem Gebiet liegen, je nach Lage derBerhälknisfe entweder .lusichliestlich die deulscheEisenbahnverkehrsordnuna. oder ausjchließ- lich das für die öilerreichlichen Bahnen geltend« Betriedsregle» ilienr Anivenduna findet. Berit,,. Reichskanzler Gras Bulow empfing heute den Präsidenten der Alinedeluirgskommisfion für Westpreußcu und Bosen, Dr. v. Wittenburg, zu längerer Unterredung. Berlin. lPnv.-Tel.) In Petersburg gilt als feststehend, Sag Kaiser Wilhelm, von der Rordlandsreise koinmend. am L>» Juli aus der Revaler Rhede eintnfft und vier Tage lang als ^st des klaren bei den großen Manövern verweilen wild, ohne an Land zu gehe» Hamburg. Im weiteren Verlause der Generalversamm lung der Hamburg-Amerika-Linie betonte General direktor Ballm aus erhobene Bedenken deS Dr. Tieter>ch-Hahn, dag man der Hauidurg-Amerika-Lin'e eine .solche Gemeinheit" nicht zurrauen dürfe, dag sie die Hand dazu bieten würde, amerikanische Produkte zu inintmalen Frachtsätzen auf den deut en Markt zu Mosen Die amerikanischen Eisenbahnen hätten nicht daS Iiueresie, Waaren billig aus dem Innern des Landes . ach den amerikanischen Hafenplatzen ausznführen. um sie dort den Schifffahrtslinie» zum Trausoort zu überweisen, sie litten vielmehr darunler. nicht genug Einfuhr i» das Innere des Landes nansporliren zu können Das Bestreben der amerikanischen Elsen- veremigung gehe nicht dahin, die Ausfuhr Amerikas, sondern die Einfuhr nach Amerika zu Heden, und in der Hebung der Ein ruhr nach Amerika liege der Vortheil für die deutschen Dampfer- l:nien. Redner sei seit Jahren bestrebt gewesen, einen Vertrag, nue den vorliegenden, mit den jetzigen Eoiilrahenteil der Gesell- ' Natten abzuschliegen, endlich sei es ihm gelungen, und man könne uberceugl sein, dag dieier Vertrag nur zum Borlyol der deutschen GeielUihosien auslausen würde. Dabo habe man von deutscher! Dole wohl erwogen, dag der Gegeuconirahenk Amerikaner sei. iLebhaüer Beifall i Dr Hahn bemängelst dag der Vertrag eine! stucke in'oseru au'welse. als der Iiaanenoer'ehr von und nach i Belgien uiiberuck'ichtigl bleibe Generaldirektor Bailin verweist! daran', dag >choir seil elf Jahre» ein Vertrag besiehe mit den in Beirachl kommenden belgischen und holländischen Rhederoost s nach welchem der Verkehr nach Belgien der belgischen White-! Erog-Lmie und der Verkehr nach »Lolland der kolländiichen! Amerika-Linie überlassen iei. ES hatte sich also erübrigt, dieser j Sache nochmals Erwähnung zu thun. Zur Konlrvl sührung des UebereinkonlinenS sei eine Kolumis'ion emgesetzr worden, die aus einem Vertreter der amerikanischen und aus Schloß SchawSburg zu big««». Petersburg. tPri»..TA.i DK „Rowoir «-««ja- t«. Ä7UÄ KL; au-aerüst«t «ist «arttnlaewehren und Kruppsch«» L«jchü»«n. defeyligen. D»e türkischen Truppen seit» umnngt. D«r »aii von Vemea s«i machtlos, ein Th«il sein«, Truppen, die aus syrischen »«i-rn d«st^. se> unzusmstäjirg u,d >.d» «im«dli<k bereit, in das selndliche Lager überzuaehen. L,« Aufständische» wollen «in«« Khalifen ausrufen. Arabisch« Scheik» am Hof« de» Sul tan- sollen heimlich mit Hamid Eddin sympathisiren. Pretoria. iPriv.-Telj Vier Depeschenreiter der Buren, welche vertrauliche Depeschen aus Europa an Buren- sichrer im Feld« befördern ivollten, wurden dorig« Woche von Steinacker's Reitern abaefangen. Ztvei Depeschenreiter wurde» bei dem Versuche, zu entkommen, erschossen. Dl« Depeschen sielen den Engländern in die Hände. »««mn»«»- >»»,„».> -»«»» »7,1«. «»»»«, r»,»a »»>««»»» u«u »««.« ««»»«»«»» «»,« «,-»«»., u« »»,»«»' «.«. «L ««,«« s«g. *«»««. ,» u», »»»», »ca »> - m»«,,»», »«,7» «»»»»»> 7«.ia. >«»n,,xx» 7»«u roo«» !«»a ««»»M»«!» ui.r» v«»»«,»»>e »«7.—. «—»-»«»» 7co »,«»«»«»»-s —. »»>»,«. *»»». »NX, —, W»i U «» —> IN». a«»tu>» ««» «al «7». »«, W.7». fis» Hl» «» M» er -.»« a«.x«W»»«».r«,««»«» »r r» »uh», >»«,»»»». »»»»«»«». «.»>»> »—» »« »«t —. »« >»»«». — »«,««« „» »»>at —. >>-« ON-ixr —. ,-IchLNti»« »»»»»». vroduti«»«». LämiMich« 0«a,td»m«r> io»t, »»« «H- — S«tl»k i w«». Lertliche« uuv Lächfische». — Se. Königliche Hoheit Prinz Georg speistt gestern Nachmittag mit niedreren Mitgliedern der Ersten Kammer, darunler Herr Oberbürgermeister Beutler, auf dem Belvedere. — Se. Köiiigl. Hoheit Prinz Friedrich August wohnte gestern Vormittag dem Ererzieren des 1. Ulanen-Regiments Nr. 17 in Lschatz bei. — Se. Majestät der König hat genehmigt, dah der in Sachsen staatsangehörige herrschaftliche Diener Ziesch in Gettenbach die reu gliche sä. L.j Medaille «für Treue und Verdienst" amrehme und trage. — Auf Ansuchen hat das Königliche Ministerium des KulluS und öffentlichen Unterrichts in diesem Semester zwanzig Damen d>e Genehmigung zum Besuche der Vorlesungen an der Universität Leipzig ertholt. — Der herannahende Schlug der bereits ungewöhnlich aus gedehnten Landtags s es sion macht sich durch eine geste gcrte ^dätigkot der .Kanzlei des Landtags bemerkbar. Tagtäglich gehen jetzt zahlreiche Drucksachen em, die indessen meistens nur > s ' »ist s > -inlräge der Deputationen der Ersten Kammer enthalten, in denen es sich uu Wesentlichen uni die Zustimmung zu Beschlüssen der ^wetten Kammer handelt. Von den jüngsten Verlautbarungen l . >, <» ^ . der Deputationen der Zweiten Kammer ist zu erwähnen, dl7"k!e..uLn Linwn, Änlsth dem Generald.re" w^Wiegand und I "»ß- di- P-til.onsdePu.at:on de,. Bericht über die Petitionen b- Sem Generaldirektor Ballin. juiamiiiengesetzt io. Man könne im Hinblick aus die'e Dhatsache lich überzeugt Hallen, dag die deut- scheu Linien stch nicht unterdrücken lasse» werden. Nach dieser genehmigt Hamburg. >Priv.-DeI.l Der Dampfer „Heston". der unweit Bilbao mit dem spanischen Dampfer „Saltillo" zusam men stieg, ist gesunken. Der erste st sttzier und zwei Mann deS Dampfers „Heston' ertranken. Der Dampfer „^altillo" wurde stark beschädigt. Ladens ch e i d. sPriv -Tel j In Auguslcnthal ist das Denk mal Kaiser Wilhelms vollständig zerstört worden, nachdor das Reliesbild des Kaisers schon einige Tage zuvor gewaltfar' entfernt worden war. Von den Dbätern fehlt lebe >^vur. Wien lPriv.-Del I Wie der hiesigen „Arbeitcr-Ztg." aus Odesta gemeidei wird, hat der russische Biceadmiral Hildebranb einen aussührlichen Befehl an die M a r i n e l r u p p e i> erlassen, worin er die Schiisskoiiimandanten ausrordert, den Matrosen Mort das Evangelium in russischer Sprache abzunedmen. da denen Lektüre a»' d'e Vkatroien von schädlichem Euislug sei. Prag. sPno-Delj Nach einer Mttlheilung des bischöf lichen Ordinariats in Leitmeritz wurde über den dorrlgen Priester Professor Alois Lanaer die groge E r e o m m u n > c a t > o n ver hängt. Biidapest. O e ist e r r e i ch i s ch e Delegation. In der sortgeseyken Becathuna des Budgets des Aeusiern beglückwünschte Gras Schonbor» die Regierung zu dem Einvernehmen mit Rug- land das er als das wichtigste Moment der Lage betrachte, ohne damit die Bedeutung der Erneuerung des Dreibundes, die gewis; iiowwendlg sei. verkleinern zu wollen. Die emvfehlenS. wercheste Politik sur den Augenblick sei nach seiner Ansicht das S,'schalten an den allen 'Bündnissen und deren Erweiterung. Minister des Aeusiern Gras GoluchowSki bemerkt hierauf, unter 'Bezugnahme aui die Ausführung verschiedener Rebner, dag die Ausfälle gegen s.e Bundesverhälttiisse Oesierreich-Ungarns in c e'em Jahre mel jahmer ausgeklungen hätten, als in früheren Jahren. Wenn, um der Oovosition die Umkehr zu erleichtern, behaupte! worden sei, dag der Dreibund heute etwas Anderes sei, als ini Jahre lstdck, >o müsse er demgegenüber neuerdinas ve- tvne». dag der Dreibund von Auiaiig an ein Friedens- und Tefen- siobündnls; geivc'ien und heute noch dasselbe sei, und dasi der Drei bund ebeiiio wenig eine Svitze gegen Jemanden balle, wie heule; in seinem Charakter wie in seinem Wesen habe sich somit aar nichts geändert. Der Minister cttirt sodann seine vorjährige Ausführung betreffend vcn Zusammenhang zwischen den politiickxn Bund»'sien und Handelsverirägen und glaubt, dag die Erreichung wirthfchastlrcher Verständigung leichter sei, wenn man im politi sch«» Bnridesverhällnn; stehe, als wenn man augerhalb eines solchen sei Aber es lei ebenso unrichtig, dag man, weil man volitische Bündniste ichliegen will, aui wirkhschastlichem Gebiete groge den Einzelsiaal berührende Interessen prosgcbe, als es unrichtig wäre, nur ivirthichastliche Interessen zu vertreten, und nur d'e politischen Verhältnisse gar keine Rücksicht zu nehmen. Der Minister nimmt die Dioloinatie gegen den Borwurt in Schutz, als ob sie in der Zuckerfrage nicht die genügende Thätig- ke.i und Voraussicht entwickelt hätte. Sie hat sich iin Eiegen- theil all' erdenkliche Mübe gegeben, die Gegensätze auszugleickien. Was die Aeugerungen Kramarcz'. bezüglich der LoS-von-Rom- Beivegung, deren Erislenz er nicht leugne, betriift, erklärte der stN'rnisier. er leugne auch nicht, dag die evangelischen Vereine, insbesondere der Guslav Adolf-Verein, diese Beweguna unter- stutzten Das seien Privatangelegenheiten, c^o.weit, es sich aber um die deut'chen Negierungen, die oreugischen, sächsischen, bayeri schen. handele könne er. der Minister, nur feststellen, dak sie augeroidenklicli korrekt vorgegangen seien, und ihm keinen Anlaß zu irgend onem Dchritt ,u dieier Hinsicht gegeben hätten. Wenn die Agitaiion dieser Vereine in Oesterreich gegen die Gesetze ver stoße sei es Ausgabe der österreichischen Regierung, dagegen einzuschretten Dasselbe gelte hinsichtlich der vom Auslande ge kommenen evangelischen Seelsorger. Schließlich wies Graf Goiu- chowski aui's Eutschirbensie v,c Aeußerung zurück die der Tele- qirle Vukoivsticli über eine befreundete und verbündete Macht, der er sogar sehr illoyale Absichten in die Schube geschoben habe. sBeiiall > Darauf nahm die Delegation den Bericht des Budget- ausichusses. sowie das Budget des Aeußeren an und ging zur Beratkung des Okkupationskredites über Paris. Heute Vormittag trat das Ministerium zu einer Sitzung zulammen. In derselben schloß sich, wie die „Agence Havas" glaubt, das gesammte Kabinei dem Entschlüsse Waidcck- Rousseau s zurückzutreten. an; die Demission wird iedoch erst am Dienstag veröffentlicht werden, dem Tage, an welchem Präsident Loubet, der am Sonnabend Abend nach Montelimar zu reisen gedenkt, nach Paris zurückkehren wird. rrests Vermehrung der städtischen Landtagswahlkrose und Aender- ung des bestehenden Landtags Wahlrechts erstattet bat. Diese Petitionen erhalten von der Mehrheit der Deputation sämmtlrch die Eorslir „aus sich beruhen". Hingegen empfiehlt die Minder- errcn Dr. Schill. Braune, die Petitionen des Zittau und des Stadt- slädtischen Landtags- zur Erwägung zu nderheit begründet diesen Antrag wie folgt: r,D>e Minderheit der Deputation verkennt nicht, daß es am e»i- sachsten sein würde, die Reform der Wahlkreisontheilung mit einer Aenderung des Wahlrechtes zu verbinden. Allein in einer solchen Wechselbeziehung stehl beides nicht, daß das eine ohne das andere nicht möglich wäre Das beweisen die Thatsachen. Und da für die Wahlrechtsänderung nach der in der Depntation abgegebenen Erklärung der Königlichen Staatsregserung zur Zeit eine be stimmte Aussicht nicht besteht, glaubt die Minderheit der Deputa- lion, wenigstens dem nach ihrer Auffassung berechtigten und in den Petitionen unter II zum Ausdruck gekommenen Empfinden weiter Kreise durch die Empfehlung einer Aenderung der Wahl- kreiseintholung in obigem Sinne entsprechen zu sollen." — Der Zweiten Kailinier ist folgende Interpellation zu- gegangeii: „Nachdem der Reichskanzler bei Einbringung des vom Eentruni im Reichstage gestellten T o l e r a n z ci n t r a g c s eine ablehnende Erklärung abgegeben, der Vertreter der sächsischen Re- gierung sich derselben angeschlossen, und diese Erklärung die all- gemeine Zustimmung des Landes gesunden hat, stellen die Unter- zeichnelen au die König!. Staatsreglerung die Anfrage, ob sie auch jetzt noch bereit ist, den Erlaß eines derartigen Gesetzes, auch in der nach den bisherigen Verathungen des Reichstags in Frage kom menden Fassung, abzulehnenM Unterzeichnet ist die Interpella tion von den Abgg. Dr. Vogel. Leupold und 77 Genossen; es fehlen demnach die Name» v >,i nnr 5, Abgeordnete». — Die Beschwerde- und Pottions-Deputatlon der Zweiten Kammer beaittraqt zu der Petition der im Bezirksverbande ver einigten Krankenkassei! von Dresden und Umgegend um Aufheb ung des Gesetzes vom 23 März 1896 beziebentlich des 8 1-9 der Standcsordnung für die ärztlichen Bezirks vereine, welcl-er lautet i „Verträge mit öffentlichen oder privaten Korpora tionen. insbesondere mit Versicherungs-Gesellschaften und -An stalten, sowie mit Kranken-, Unfall-, Invaliditäts- und sonstigen Kassen sind dem Bezirksoereine vor ihrem cndgiltigen Abschlüsse zur Genehmigung vorzulegen, falls ein Fixum oder ein nach der Milgliederccibl der Kasse beziebentlich nach der Zahl der vor- kourmenden Erkrankungsfälle zu bestimmender Honorarsatz ver einbart werden soll, oder wenn bei Honoriruna nach Einzelleist ungen die zu vereinbarenden Liquidationsoeträge unter die Mindestsätze der ärztlichen Gebnhrentaxe hinabaAen", die Petition, soweit sie auf Aufhebung des Gesetzes vom 23. März 1896 gerichtet H, auf sich beruhen zu lasten, im Uebrigen aber der Königlichen Staatsregieruiig zurErwägung zu überweisen. — Die für gestern Vormittag in das Gartengebäude Ostra- Allee 27 einberufene 2. öffentliche Sitzung der Gewerbe kammer Dresden, die zweite seit ihrer Trennung von der Handelskammer, wurde vom Borsitzenden Herrn Schröer um '/4II Uhr eröffnet. Vor Eintritt in die Tagesordnung beglück, wünschte zunächst der zweite stellvertretend« Vorsitzende Herr Witt-Freiberg Herrn Schröer zu der ihm verliehenen Auszeichnung als „Kammerroth". wofür dieser seinen Dank aussprach und be tonte, daß er sie vor Allem der treuen Mitarbeit der Kammer mitglieder verdanke. Ter Umfang der Geschäfte habe eine Ver- dovvelung des Burcauperfonals nöthig gemacht und es sei in der Person des Herrn Dr. Gerhardt eine wistenschastliche HilsskrcEt gewonnen worden. Die Registronde wies 77 Punkte auf. K.-M. Schmidt bemängelt die Thatigkeit der Gewerbevolizei bei Unter drückung deS Mißstandes durch Handel mit Gold- und Silber- waaren im Umherzieben, wodurch diesem Gewerbe viel Schaden zugefügt werde. Zu Punkt 10 theilt der Vorsitzende mit, daß die Herren Bürgermeister zu Freibera, Pirna, Riesa, Wurzen und im Prinzip auch von Dresden sich bereit erklärt haben, den Vorsitz i» den zu bildenden Meister-Prüsungs-Kommistionen zu über nehmen K -M. Schmidt wendet sich gegen die Firmenbezeichnung „Geprüft" seitens derjenigen Personen, die nur eine Gesellenprüf ung bestanden baden. In Betreff der Bcfugnrß zur Anleitung von Lehrlingen bedauert Herr Witt die Stellungnahme der Kreis- hcmvtmannfchasl Dresden, die dadurch nicht die Bestrebungen der Kammer gefördert habe. Verschiedene Anfragen betrafen di« Prüfung von Lehrlingen, Nachsuchen von Anerkennungen, Ge nehmigungen usw. Große Befriedigung rief der von der Hand werkskammer Freiburg i. Br. eingesandle Entscheid de- dortigen GroßherzvglicheN Bezirksamtes hervor, der die Zuweisung von fünf Holzbearbeitungsbetrieben an die Zwangstnnung ausspricht. lieber die „Erweiterung der mit dem HandwerkS-Melsterlitel ver bundenen Rechte" berichtete Herr Witt-Freiberg. Trotz der Ab- lebnima einer Reform deS betr. Gesetzes von Seiten de- vreußljchen j Handel-minister» v. Moeller seien die Bestrebungen ver gle«-- entwnrs vorgelegt werde.' *dm »ür^ geh Utzm. °u,tzi^ur ZeitMALblldungvon U de» vergrdunatzwes,«-- ftände de- Submission «wesen«, fordernden der Borzu en. Di," oft besagt"'ÜW d«» de« «eist dem Mindest- fordernden der Vorzug gegeben «erd«, der durch schlechte Liefer- ung usw. fich seinerseit» schuldto« zu halten such«. Hütten dazu ae- drängt, sich dem Mittelprei-verfahren zuzu«oend«n. Die gemachte» Vorschläge sollten dazu dienen, die Stand«»ehr« zu heben und bessere Zustand« hrrdeizuführe». An Zustimmungen au« alle» Tbolen de« Reiche« fehle e« nicht, trotz der bemängelten Ergeb- niste de« in Mannheim damit anaestrllte» Versuche». Der zweite Berichterstatter K.-M. Heinrich-Rtrsa stimmte diesen Ausführungen zu und erläuterte einzelne Bestimmungen. Besonder» hrrvorzu- heben sind: Ausschließung von Gesammtunternehniern, aus reichend« Fristdemestungen, Hinzuziehung von Fachleuten. AuS- schluß von Bewerbern, die tn Strafanstalten arbeiten lassen, unzuverlässig sind oder sich wiederholt im Kontur» befunden haben, Verzinsung der Sicherholsbeträar. Zahlung bei unpünki- sicher Erfüllung der Verbindlichkeiten de» Unternehmer» gegenüber Handwerkern und Arbeitern usw. K.-M. Zimmer versprach sich nur gering« Besserung von dem Mittelproeoerfahreu. nannte als Hauptgründe die Habsucht und Mißgunst der Nietenden und de- legte dir» mit einigen Beispielen. Eine Beschränkung darin werde eine Besterung herbe,führen. Die Debatte nah« euren sehr lebhaften Charakter an, da K.-M Lange dem Redner widersprach und aus die Verschiedenheit der Gewerbe hinwie». Nachdem sich hierzu noch K.-M. Held-Trebsen geäußert, empfahl K.-M. Horn- Meißen, gegen die Bevorzugungen von Stadtverordneten Front zu machen, während K.-M. Butzc-Freiberg darin eine Ungerechtigkeit erblickt und der Mittelpreisforderuna da» Wort redet. Schließlich wurde der von R -M. Weinert-Meihen befürwortete Beschluß des 6. Ausschuss«»: „Der Kammer zu empfehlen, die in der Druck- sache Nr. 9 enthaltenen Vorschläge zu „Bestimmungen über du- Bergebung von Arbeiten und Lieferungen durch Behörden" anzu- nehmen und den Innungen de- Kanimerbezirks zuzusenden mit der Aufforderutta. in den Gemeinden ihre« Bezirk« auf tue Einführung der Vorschriften »ach Möglichkeit hinzuwtrken" einstimmig ange- nommcn. Vetreif« der Erhebung von Beiträgen für den Kammer- bedarf wurde »ach einem Referat des Vorsitzenden beschlossen, diese >n der bisherigen Höhe von 3 Psa. pro Mark als Zuschlag zur Gewerbesteuer bereits in diesem Jahre einzuzirbm, da die An- svrderungen lm Steigen begriffen seien. Dem abschläglichen Gut achten des 2 Ausschüsse« über das von der Deutsch-Amerikanischen Petroleum-Gesellschaft an die Generaldirektion der Staatsbohncn gerichtete und von dieser zur Rückäußerung eingesandte Gesuch uük Anlage von Petroleum-Tanks auf verschiedenen Eisenbahnstationen trat die Kommission einstimmig bei. Sie erblickt in der Genehmig- ung derartiger Anlagen eine schwere Schädigung dr« Kleinhandels mit Petroleum. — Im Saale des Neustädter Casinos wurde gestern der 12. Verbaudstag der landwirthschaftllchen Genosse lisch asten im Königreich Sachsen ahgehallen Die Versammlung war von 281 Personen. wovon 148 von den Genossenschaften ausgestellte Vollmachten besaßen, besucht und durch die Anwesenheit vieler her- vorragendcr Gäste ausgezeichnet. Als Vertreter der Regierung waren erschienen die Herren Geh. Regierungsrath Münzner und Geh. Regierungsrath Amtshauptmann v. CrauShaar. Ferner be merkte man den Präsidenten der Ersten Stänbekammer, Herrn Grafen v. Könneritz-Losta, den Präsidenten der Zweiten hessischen Kammer, Herrn Geh. Reaierlingsrath Haas-Darmstadt Vorsitzen der des Deutschen Genossenschaslsverbandes. Herrn Amtsbauv!- mann Dr. Ilhleilianli-Großenhain, Vertreter deS Landeskultur- rathes, des Landwirthschasllichen KreisvereinS. der Landwirth schaftllchen Schulen, des Aufsichtsrathes deS Landwirthschastlichen Eredilvereins u. A. Nachdem Herr Direktor Bach die Erschiene nen herzlich begrüßt und die legale Einberufung des 12. Verbands tages konstatirt batte, forderte er zunächst zu einem dreifachen Hoch auf Seine Maiestat den König auf. Die Versammlung er hob sich von den Plätzen und entsprach der Aufforderung unter allgemeiner Begeisterung. Sodann erstattete der Vorsitzende den Jahresbericht der Vcrbandsleitung. Der Verband hat in dem ll. Jahre seines Bestehens wieder erhebliche Fortschritte gemacht. Im letzten Jahre sind 22 neue Genossenschaften mit 1290 Mit gliedern gegründet worden. Drei Genossenschaften haben sich aufgelöst: somit ist ein Bestand von 184 Genosicnjchasten und 8850 Mitgliedern vorhanden gegen 165 mit 7560 Mitgliedern im Voriahre. Dem Verbände gehören nunmehr an: 2 Central genossenschaften, 18 Darlebns- und Sparkastenoereine, 45 Spar-, Credit- und Bezngsverciiie, 84 Bezugs- und Absatz-Genossen schaften. 21 Molkerei- und Milchverwerthungs-Genossenschasten, 1 Müllerei-, 1 Bäckerei- und 1 Lagerhaus-Genossenschaft, b Wasser- leltunaS-Genossenschasten. 9 Dresch-Genosscmchasten, 1 Bau- Genossenschaft, 1 Elektrizitätswerk-, 1 Schlachthaus- und 1 Eier- verkauss-Geiiostenschast. Von den 184 Genossenschaften haben 112 unbeschränkte und 72 beschränkte Haftpflicht. Der Kasten umsatz bei den Darlehns- und Sparkasten-Vereinen belief sich im Jahre 1901 aus 12717800 Mk.. das ist 1900000 Mk. mehr als im Vorjahre. Die Spar-, Kredit- und Bezugsvereine hatten einen Umsatz von 13 490400 Mk., die Bezugs- unv Absatz-Genossen schaft einen solchen von 12775600 Mk. Bei den Centralgenosten- schasten erhöhte sich der Umsatz um 6 400000 Mk. Der Gesammt- werth des Umsatzes aller genossenschaftlichen Bereinigungen belief sich aus 78403 300 Mk., mitbin 11412000 Mk. mehr. Tür eine Viehverwerlhungs-Genostenschast hat sich in Sachsen kein Bedarf gezeigt. Hingegen ist die Gründung von Geflügel- und Eier- verkausS-Genostenschasten dringend zu empfehlen. In der an schließenden Debatte vesürwortct Herr Dr. Petermann die Hast- pslicht-Bersicherung und empfiehlt hiersür di« Gesellschaft ur Winterthur. Rittergutspächker Mullcr-Jiedlitz ist der Inanspruch nahme einer ausländischen Versicherungs-Gesellschaft entgegen und wünscht Verhandlungen mit der Haftpflichtverstcherungs^enosten- schast sächsischer Landwirthe anaeknüpft zu sehen. Gutsbesitzer Schöne-Trebelshain erstattet Bericht über die JabreSrechnnng für 1901 und betont, daß auch rm vergangenen Jahre den Ge nossenschaften eine Staatsbeihilse von 10000 Mk., vom Land- wirthschaftlichrn Ereditverein im Königreich Sachsen eine solche von 2000 Mk. und von der Landstänvischen Bank zu Bautzen 1000 Mk. zugeflosten seien, und nahm Gelegenheit, der Regier ung und den beiden Instituten an dieser Stelle zu danken, daran die Hoffnung knüpfend, daß den Genossenschaften diese Fürsorge erholten bleioen wöge. Auch Herrn Direktor Bach als BerbandS- direktor stattete Referent herzlichen Dank ab für die an den Tag gelegte Umsicht und Arbeitsfreiidigkeit, welchem die Versammlung >n einem dreifachen Hoch Ausdruck gab. Hierauf erfolgte aus Antrag Entlastung des Vorstandes und de» Ausschusses von der Geschäftsordnung. Zu Punkt 4, Festsetzung der Jahresbeiträge, waren mehrere gegen einen höheren Betrag als 200 Mk. gerichtete Anträge i wandten . Wünschten „ , . hinsichtlich der Besteuerung nach dem Geldumsätze, Während bis her nur eine solche nach der Produktion üblfch war. Es wird antragsgemäß beschlosten, daß mehr als 200 Mk. jährlicher Bei trag nicht erhoben werden und daß Genossenschaften, die über 150 Mk. Vestrag zablen, jährlich den Genuß einer zweiten Revision haben sollen. Dem Bericht über die lm Jahre 1901 vorgenommenen gesetzlichen Revisionen war zu entnehmen, daß deren 78 statt- sanden Der Vorsitzende spricht dem Berichterstatter, Verbands- Revisor Fricke, für den außerordentlich eingehenden Bericht den Donk der Versammlung auS. Zur Buchsührungs.Prämt>rung kamen 29 Genossenschaften in Frage. E» handelt sich dabel nur um solche, deren Bücher nicht von raüfmännisch gebildeten Kräften geführt werden. Von diesen 29 Genossenschaften hatten 17 ihre Bücher einaelchickt. Prämnrt wurden Ü und zwar: der Darlehn», und Sparkossen-Vercm Eadertitz (Rechner GasthosSbrsttzer Ernst Philipp in Laa»), der Spar-, Kredit- und BeiugS-Berem Groß- schönou fRechner Gefchäft»g«hilfe Hermann Manrrmann), d«r
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